Fünf Freunde jagen den Vampir - Enid Blyton - E-Book

Fünf Freunde jagen den Vampir E-Book

Enid Blyton

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Beschreibung

Bei einem Friedhofsbesuch stoßen die Fünf Freunde auf ein mysteriöses Grab – und wittern ein neues Abenteuer: Denn warum ist es mit Kruzifixen bedeckt und das Sterbedatum auf dem Grabstein unkenntlich gemacht? Bei ihren Nachforschungen in der Gemeinde schlägt ihnen Angst und Schrecken entgegen! Haben sie es hier etwa tatsächlich mit einer alten Vampir-Legende zu tun? Anne ist das alles nicht geheuer, doch Georg und die Jungen wollen dem Rätsel auf den Grund gehen – und entdecken unter dem Grab prompt einen Geheimgang ...

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Über das Buch

Bei einem Friedhofsbesuch stoßen die Fünf Freunde auf ein mysteriöses Grab – und wittern ein neues Abenteuer: Denn warum ist es mit Kruzifixen bedeckt und das Sterbedatum auf dem Grabstein unkenntlich gemacht? Bei ihren Nachforschungen in der Gemeinde schlägt ihnen Angst und Schrecken entgegen! Haben sie es hier etwa tatsächlich mit einer alten Vampir-Legende zu tun? Anne ist das alles nicht geheuer, doch Georg und die Jungen wollen dem Rätsel auf den Grund gehen – und entdecken unter dem Grab prompt einen Geheimgang ...

Über die Autorin

Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 10000 Kurzgeschichten. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt.

Fünf Freunde

jagen den Vampir

Illustriert von Bernhard Förth

Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House

1. Auflage

© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House, MünchenAlle Rechte vorbehaltenEin neues Abenteuer der von Enid Blytonerfundenen Figuren »Fünf Freunde«Diese Geschichte wurde von Sarah Bosse geschrieben.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2015 Hodder and Stoughton Ltd.Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.Lektorat: Andreas RodeUmschlagbild: Silvia ChristophInnenillustrationen: Bernhard FörthUmschlaggestaltung: Atelier Langenfass, IsmaningSaS · Herstellung: UKSatz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-17804-8www.cbj-verlag.de

Grabesstille

»Puh!« Frau Kirrin wischte sich erschöpft mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn. Der Gartenhandschuh hinterließ dort einen Streifen aus Erde.

»Jetzt hast du dich aber geschmückt!«, rief Anne lachend und wischte ihr die Erde von der Stirn.

»Ach, ich bin so froh, dass ihr mir helft, das Grab neu zu bepflanzen. Es ist doch eine enorme Anstrengung, und das bei dieser Hitze.« Die Mutter stemmte die Hände in die Seiten und streckte den Rücken durch.

Die Geschwister Julius, Richard und Anne hatten gemeinsam mit ihrer Cousine Georg die Mutter zum Friedhof begleitet. Dort wollten sie das Grab eines Großonkels und einer Großtante herrichten. An dem Grab war lange nichts getan worden, sodass es nun erforderlich war, die Erde zwei Handbreit tief abzutragen und durch frische Blumenerde zu ersetzen. Dann sollte die große Grabstelle neu bepflanzt werden.

Julius und Richard hatten sich natürlich bereiterklärt, die schwere Arbeit zu erledigen, und waren nun mit ihren Spaten emsig dabei, die Erde aus dem mit Granit eingefassten Grab in eine Schubkarre zu schaufeln.

Auch Georgs Hund Tim war mit zum Friedhof gekommen, und den behielten sie alle gut im Auge, damit er nicht anfing, Kaninchen- und Mäusenester auszugraben. Von diesen kleinen Nagern gab es hier nämlich reichlich!

Als die Schubkarre voll war und Richard sich daranmachte, sie zum Kompostcontainer zu schieben, nahm Georg ihm den Spaten ab. »Gib her, ich mache so lange weiter. Aber beeil dich.«

Es war ein gutes Stück, das Richard mit der schwer beladenen Karre zurücklegen musste, denn der Kompost befand sich am entgegengesetzten Ende des Friedhofes. Endlich kam er beim Container an, dessen Öffnung über eine Rampe zu erreichen war. Mit Schwung bugsierte er die Karre hinauf und kippte den Inhalt in den Container. Dann hielt er inne, um erst mal einen Moment zu verschnaufen.

Erst jetzt bemerkte Richard, dass Tim ihm gefolgt war. Und nun hatte der Hund nichts Besseres zu tun, als ein kleines Stückchen weiter direkt vor einer Ligusterhecke zu buddeln.

Schnell schob Richard die Karre von der Rampe, ließ die Griffe los, dass die Stützen mit einem Rums auf dem Boden landeten, und spurtete hinüber, um Tim von seinem Unterfangen abzuhalten. Er packte ihn am Halsband und zog ihn von der Stelle weg. »Pfui, Tim! Du sollst das sein lassen. Das gehört sich nicht auf einem Friedhof. Hörst du? Buddeln kannst du auf dem Acker.«

Tim duckte sich unter Richards Hand hinweg und rannte zielstrebig zu seinem Frauchen zurück. Offenbar hatte ihn nun doch das schlechte Gewissen gepackt. In dem Moment, als Richard sich wieder der Schubkarre zuwenden wollte, entdeckte er etwas abseits, ganz am Rand und schon halb von der Hecke überwuchert, einen alten Grabstein.

Vermutlich handelte es sich um einen ausrangierten Stein, den man dort abgeladen und dann vergessen hatte. Denn wer sollte schon auf die Idee kommen, an solch einer abgelegenen Stelle ein Grab anzulegen?

Richard hatte jetzt keine Zeit, sich den Stein von Nahem anzusehen. Die anderen warteten schon auf die Schubkarre. Julius und Georg hatten mit den Spaten sicher schon wieder jede Menge Erde gelockert. Und dann mussten sie ja auch dieselbe Menge frischer Erde wieder herbeischaffen.

Flugs packte Richard die Griffe der Karre und eilte im Laufschritt zum Grab der verstorbenen Verwandten zurück.

Kaum stand die Schubkarre parat, landete ein Spaten voll Erde darin. »Da bist du ja endlich!«, maulte Georg übertrieben vorwurfsvoll.

»Wenn dein Hund sich nicht danebenbenommen hätte, wäre ich schneller gewesen«, konterte Richard und zeigte auf Tim, der aber nun brav dasaß, als sei er die Unschuld in Person.

Anne, heute ausnahmsweise in Latzhosen und Gummistiefeln, hatte es sogar geschafft, in der Zwischenzeit sämtliche Plastiksäcke mit Muttererde, die sich im Kofferraum des Autos befunden hatten, mit der Sackkarre herbeizuschaffen, und erntete damit anerkennenden Applaus von ihren älteren Brüdern.

Endlich war die alte Erde so weit abgetragen, dass Anne und ihre Mutter damit beginnen konnten, frische Erde aufzufüllen. Währenddessen machten sich Georg und Richard auf den Weg, die Holzkisten, in denen sich die neuen Pflanzen befanden, aus dem Auto zu holen. Julius brachte derweil die letzte Karre voll alter Erde und Pflanzen zum Kompost.

Jetzt hatte die Knochenarbeit ein Ende gefunden und die schöne Arbeit der Neubepflanzung begann. Gemeinsam berieten sie, wo welche Pflanze ihren Platz finden und an welcher Stelle der kleine Grabkerzenhalter aus Glas stehen sollte. Inzwischen schrubbte Anne den Grabstein sauber und befreite ihn von Moos und Erdspritzern. Dann schafften die Jungen noch einige Kannen voll Wasser herbei, um die jungen Pflänzchen ordentlich anzugießen.

Zufrieden betrachtete die Mutter schließlich die fertige Grabstelle: »Kinder, wenn ich euch nicht hätte! Ich hätte Tage gebraucht, wenn ich es überhaupt allein geschafft hätte. Was haltet ihr davon, wenn ich euch zum Dank auf ein großes Eis einlade?«

Julius knuffte seine Mutter liebevoll in die Seite. »Du weißt doch, dass wir das gern tun und dass du uns dafür überhaupt nichts schuldig bist. Aber zu einem Eis sagen wir trotzdem nicht Nein. Oder, Leute?«

»Natürlich nicht!«, jubelten Richard, Anne und Georg, verstummten aber im selben Augenblick wieder, da sie sich nicht sicher waren, ob es nicht unangebracht war, auf einem Friedhof so laut zu lachen. Sie wollten niemandem zu nahe treten.

»Eins weiß ich«, sagte die Mutter. »Meine Tante und mein Onkel, die hier begraben liegen, würden sich über euch sehr freuen.«

Dann packten sie alle Gerätschaften und leeren Kisten in die Schubkarre und machten sich auf den Weg zum Auto. Den seltsamen Grabstein hatte Richard längst vergessen.

Es waren bereits zwei Tage vergangen, als der Mutter einfiel, es sei höchste Zeit, die jungen Pflänzchen auf dem Friedhof erneut zu gießen. »Ich hatte gedacht, es würde Regen geben, so wie es eigentlich angekündigt war, aber jetzt ist es doch trocken geblieben.« Sie warf einen nachdenklichen Blick aus dem Fenster und dann auf die alte Standuhr im Wohnzimmer. »Die kleinen Pflanzen brauchen noch ein wenig Starthilfe, aber ich muss gleich zu einer Sitzung des Heimatvereins und werde es kaum schaffen, noch zum Friedhof zu fahren.«

»Das erledigen wir gern für dich, Mutter«, sagte Julius. »Im Gegensatz zu dir freuen wir uns nämlich sehr, dass der angekündigte Regen ausgeblieben ist und wir draußen etwas unternehmen können.«

»Ja, wir schwingen uns gleich auf die Fahrräder und radeln zum Friedhof, damit die Blumen nicht verdursten«, versprach Richard.

»Das ist wirklich lieb von euch«, sagte die Mutter. »Ihr wisst ja, dass die Gießkanne hinter dem Grabstein steht. Ihr braucht also nichts mitzunehmen.«

Fröhlich radelten die Freunde zum Friedhof, und Tim rannte neben Georgs Fahrrad her, dass seine Ohren nur so flatterten. Am Eingangstor stellten sie die Räder ab.

Bei dem schönen Wetter waren einige Leute zum Friedhof gekommen, die meisten von ihnen ältere Menschen, die die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten besuchten. Es herrschte eine friedliche Stimmung, die nur durch das Rattern des Rasenmähers gestört wurde, mit dem der Friedhofsgärtner das Gras auf den Grünflächen kürzte.

Zum Glück hatten die kleinen Blumen die zwei regenlosen Tage gut überstanden. Nachdem die Freunde mit Gießen fertig waren, verstaute Anne die Kanne wieder hinter dem Grabstein. »Und was machen wir jetzt? Der Tag ist noch jung.«

In diesem Moment schob der Gärtner eine Karre voll Gras vorbei. Richard blickte ihm hinterher in Richtung Kompost. Da fiel ihm plötzlich der sonderbare Grabstein wieder ein. »Also, ich will mir zu allererst mal etwas anschauen«, sagte er und stiefelte zielstrebig los. Die anderen folgten ihm im Gänsemarsch, neugierig darauf, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

»Ach, nur ein alter Grabstein«, sagte Anne enttäuscht, als sie vor der dichten Hecke beim Kompost standen. »Daran ist doch nichts Besonderes.«

»Vielleicht ja, vielleicht nein«, sagte Richard und bog einige Zweige zur Seite, um den Stein besser in Augenschein nehmen zu können. Dieser stand auf einem festen Fundament. »Komisch. Ich hab erst gedacht, dass er von einem anderen Grab stammt und ihn hier nur jemand achtlos abgeladen hat. Aber das ist ja ein richtiges Grab.«

Georg schaute ihm über die Schulter. »Du hast recht. Aber wer legt denn hier ein Grab an, so weit abseits von all den anderen? Inzwischen ist es ja von der Hecke schon halb überwuchert.«

»Ja, das ist wirklich sonderbar.« Julius fielen spontan alte Geschichten ein, von gottlosen Ketzern und Verbrechern, die in früheren Zeiten außerhalb der Friedhofsmauern beerdigt wurden, weil ihre sterblichen Überreste nicht auf heiligem Boden ihre letzte Ruhe finden sollten.

»Was ist, kann man die Schrift noch lesen? Wer liegt hier denn begraben?«, fragte er.

Da es an der Stelle recht schattig und feucht war, wuchs reichlich Moos auf dem Stein. Deshalb waren die eingemeißelten Buchstaben und Zahlen nicht so leicht zu erkennen.

Richard fuhr mit den Fingerspitzen an der Gravur entlang. »Thomas Black«, las er vor. »Ich glaube, es heißt Thomas Black. Ja, ich bin mir sicher.«

Anne zeigte auf den Stein. »Aber da muss doch noch mehr stehen als nur der Name. Gewöhnlich werden auch Geburts- und Sterbedatum eingemeißelt. Schau mal nach.«

Richard ging in die Hocke. »Schwer zu entziffern. Ganz schön verwittert. Hier ist auf jeden Fall ein Sternchen, dahinter muss also das Geburtsdatum stehen.« Nachdem er mit den Fingern kräftig das Moos fortgerieben hatte, kamen die Zahlen einigermaßen leserlich ans Tageslicht. »5. Oktober 1869«, las Richard vor. »Ein ganz schön altes Grab also.«

»Aber deswegen wissen wir immer noch nicht, warum es so abseits liegt«, erinnerte Georg. »Von solch alten Gräbern wimmelt es hier nur so auf dem Friedhof. Warum aber hat man ausgerechnet dieses hier angelegt?«

Julius kratzte sich an der Schläfe. »Vielleicht gab es hier früher mehrere Gräber und alle anderen sind schon längst aufgegeben und eingeebnet worden«, mutmaßte er. »Es kann ja sein, dass der Friedhof irgendwann einmal umgestaltet wurde. Ihr wisst ja auch, dass die Gräber normalerweise nicht unendlich lange erhalten bleiben. Wenn eine bestimmte Zeit abgelaufen ist, entscheiden die Verwandten, ob es bestehen bleiben soll oder nicht. Und wenn ja, muss man wieder eine Gebühr für die nächsten Jahre zahlen.«

Anne schauderte es ein wenig. Sie fand es unpassend, sich im Zusammenhang mit der Totenruhe mit Gebühren und solch einem Verwaltungskram auseinanderzusetzen. Aber so war es nun einmal. »Wann ist dieser Thomas Black denn eigentlich gestorben?«, fragte sie ungeduldig. »Wie alt ist er geworden?«

Wieder rieb Richard mit den Fingerkuppen über den Stein, aber schließlich schüttelte er den Kopf. »Hier ist der Stein total verwittert, da kann man nichts mehr erkennen.«

»Moment mal«, sagte Georg und ging neben ihrem Cousin in die Hocke. Sie hatte ihr Taschenmesser hervorgezogen und begann nun, vorsichtig über die Oberfläche zu kratzen. Plötzlich hielt sie inne. »Hm, das ist merkwürdig.«

»Was ist denn?« Anne trat näher heran, um besser sehen zu können.

Jetzt legte Georg das Messer wieder beiseite und bearbeitete den Stein kräftig mit den Fingern. »Die Stelle, wo das Sterbedatum stand, ist gar nicht verwittert, glaube ich. Sie wurde unkenntlich gemacht.«

»Was sagst du da?« Jetzt beugte sich auch Julius interessiert zu ihr hinab und berührte mit seiner Nasenspitze beinahe den Grabstein.

Nachdem Georg die Stelle von Moos, Flechten und Dreck befreit hatte, wischte sie sich die Finger an ihrer Hose ab. Jetzt war es eindeutig zu erkennen: Dort, wo einmal das Sterbedatum von Thomas Black gestanden hatte, hatte jemand mit einem Meißel ganze Arbeit geleistet. Die Zahlen waren entfernt worden!

»Das wird ja immer mysteriöser!«, rief Richard. »Was sollte das für einen Sinn haben, das Datum zu löschen?«

Anne verschränkte die Arme vor der Brust. »Vielleicht hatten die sich mit dem Datum vertan.«

»Aber dann hätten sie das korrekte Datum eingefügt«, meinte Julius. »Keine Ahnung, was das soll.«

Nun standen die Freunde im Halbkreis vor der alten Grabstelle und blickten nachdenklich auf den Stein. Sie konnten sich auf all dies keinen Reim machen. Nur Tim hatte anderes zu tun. Er schnüffelte aufgeregt unter der Hecke herum, auf der Suche nach neuen Mäusenestern.

Einer plötzlichen Eingebung folgend, ging Anne um den Grabstein herum und nahm ihn von der anderen Seite in Augenschein. Das war allerdings ein wenig schwierig, denn an der Rückseite war das Gebüsch sehr nah an den Stein herangewachsen und dichter Efeubewuchs hatte sich mit seinen kleinen Saugfüßchen auf der Oberfläche festgekrallt. Trotzdem machte Anne eine Entdeckung: Direkt hinter dem Stein lag etwas im Gras. Anne bückte sich, um die Halme zur Seite zu schieben. Sie konnte es nicht genau erkennen, aber es schien ihr ein kleiner, glänzender Gegenstand zu sein. Doch noch bevor sie die Stelle genauer untersuchen konnte, rief Georg plötzlich: »Los Anne, komm!«

Richard hatte nämlich den Friedhofsgärtner mit der nächsten Fuhre Rasenschnitt herannahen sehen und den anderen zugezischt: »Schnell, sehen wir zu, dass wir hier wegkommen.«

Noch ehe der Gärtner die Freunde überhaupt entdecken konnte, waren diese schon durch die Ligusterhecke geschlüpft und verschwunden.

Thomas Black

Die Sache ließ die Freunde nicht mehr los. Zumindest Georg und die Jungen machten sich unentwegt Gedanken darüber, was es für einen Grund haben könnte, einen Grabstein auf diese Weise zu manipulieren. Nur Anne war abgelenkt, denn sie half der Mutter, im ganzen Haus die Gardinen abzunehmen, zu waschen und wieder aufzuhängen.

»Ich muss zugeben, dass ich meine Fantasie ganz schön anstrengen muss, um eine Erklärung dafür zu finden«, sagte Richard, als sie zu dritt auf dem Rasen saßen und abwechselnd Tim einen kleinen Ball zuwarfen, den dieser brav apportierte. »Vielleicht war das Sterbedatum in irgendeiner Weise verräterisch.«

»Was meinst du mit verräterisch?«, wollte Georg wissen.