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Winterferien im Gebirge! Für die Fünf Freunde bedeutet das Skispaß nonstop – und vielleicht die Gelegenheit, dem Geheimnis um den Schneemensch auf die Spur zu kommen. Tief im Gebirge soll das unheimliche Wesen hausen. Seine Fußabdrücke seien riesig, erzählt man sich, und sein Gebrüll markerschütternd. Pure Einbildung überreizter Schneewanderer oder geschickt inszenierter Spuk? Die Fünf Freunde gehen auf Spurensuche.
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Seitenzahl: 120
Über das Buch
Winterferien im Gebirge! Für die Fünf Freunde bedeutet das Skispaß nonstop – und vielleicht die Gelegenheit, dem Geheimnis um den Schneemensch auf die Spur zu kommen. Tief im Gebirge soll das unheimliche Wesen hausen. Seine Fußabdrücke seien riesig, erzählt man sich, und sein Gebrüll markerschütternd. Pure Einbildung überreizter Schneewanderer oder geschickt inszenierter Spuk? Die Fünf Freunde gehen auf Spurensuche.
Über die Autorin
Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 10000 Kurzgeschichten. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt.
Fünf Freunde
und der geheimnisvolle Schneemensch
Illustriert von Silvia Christoph
Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House
5. Auflage
© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House, MünchenAlle Rechte vorbehaltenEin neues Abenteuer der von Enid Blytonerfundenen Figuren »Fünf Freunde«Diese Geschichte wurde von Sarah Bosse geschrieben.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2015 Hodder and Stoughton Ltd.Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.Lektorat: Sibylle Hentschke
Umschlagbild und Innenillustrationen: Silvia Christoph
Umschlaggestaltung: Atelier Langenfass, Ismaning
at · Herstellung: WM
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-17781-2www.cbj-verlag.de
Es gibt Neuigkeiten
»Hallo, holla!«, rief Anne und steckte die Nase in den eisigen Fahrtwind.
»Mach das Fenster zu, du wirst dich noch erkälten, kleine Schwester«, mahnte Richard lachend und zupfte Anne am Ärmel.
»Seht nur, Georg und Tim sind schon da!« Anne winkte ihrer Kusine zu, die mit ihrem Hund auf dem Bahnsteig stand, um Anne und deren Brüder Julius und Richard abzuholen. Die Geschwister wollten die Weihnachtsferien bei Georg im Felsenhaus verbringen, während ihre Eltern zum Skifahren in die Berge fuhren.
Georg hieß eigentlich Georgina. Aber da sie lieber ein Junge sein wollte und sich auch stets so benahm, bestand sie darauf, dass man sie Georg nannte.
Tim wedelte bereits aufgeregt mit dem Schwanz. Er wusste ganz genau, dass Georg und er auf die drei Freunde warteten.
»Hallo, Anne, hallo, Julius, hallo, Richard!«, rief Georg fröhlich, als der Zug endlich zum Stehen kam und die drei ausstiegen. Sie hielt Tim mit festem Griff am Halsband zurück, damit er nicht vor Freude auf die Freunde zustürzte und dabei andere Leute über den Haufen rannte.
»Hallo, Tim, du bist und bleibst der Beste!« Anne lachte, als ihr der Hund stürmisch übers Gesicht schleckte.
»Der gute Tim freut sich wie ein Schneekönig«, stellte Julius fest.
»Im wahrsten Sinne des Wortes«, fügte Richard hinzu. »So viel Schnee wie hier lag bei uns zu Hause nicht.«
Georg grinste übers ganze Gesicht. »Wartet erst mal ab, bis ihr seht, womit Tim und ich euch abholen. Ihr werdet staunen!«
Und richtig. Die Geschwister brachen in Jubel aus, als sie sahen, wer da vor dem kleinen Bahnhofsgebäude geduldig auf sie wartete.
»Der gute alte Trotter!« Anne ließ ihren Koffer fallen und lief auf das Pferd zu, das vor einen großen Schlitten gespannt war.
»Den Schlitten habe ich von unseren Nachbarn geliehen«, erklärte Georg. »Es kommt selten vor, dass hier an der Küste so viel Schnee liegt. Man kann ihn fast nie benutzen. Und schaut, es liegen für alle Decken im Schlitten, damit keiner frieren muss.«
»Nur für Tim ist keine da«, stellte Richard fest und kraulte dem Hund den Kopf. »Armer Kerl!«
»Blödmann«, rief Georg. »Sein Fell ist ja nun wirklich warm genug.«
Und schon saßen die Fünf Freunde im Schlitten. Mit dem ganzen Gepäck wurde es ziemlich eng. Anne und Richard, die hinten saßen, mussten ihre Rucksäcke auf den Schoß nehmen. Tim quetschte sich zwischen Julius und Georg, die Trotter mit sicherer Hand auf den Weg zum Felsenhaus lenkte.
Die Stimmung war natürlich prächtig und die Freunde stimmten ein Weihnachtslied nach dem anderen an. Auch Tim leistete seinen Beitrag, indem er anfing zu jaulen. Das allerdings brachte die Kinder so zum Lachen, dass sie nicht weitersingen konnten.
»Juhu, da ist das Felsenhaus!«, rief Anne und riss vor Freude die Arme in die Höhe. »Das werden bestimmt wieder tolle Ferien.«
»Ja, allerdings müssen wir im Haus wieder leise sein«, erklärte Georg und verdrehte die Augen. »Mein Vater arbeitet an einem neuen Buch. Ihr kennt das ja, da braucht er Ruhe.«
Richard winkte ab. »Kein Problem. Bei dem tollen Wetter werden wir viel draußen sein. Wie gut, dass unsere Skier noch bei euch im Schuppen stehen. Wir brauchen zum Skilaufen nicht mal in die Berge zu fahren.«
Tante Fanny stand bereits an der Tür und begrüßte die Kinder herzlich. »Kommt rein, kommt rein!«, rief sie. »Tee, Muffins und warme Scones stehen schon auf dem Tisch.«
Nachdem die Kinder ihr Gepäck im oberen Stockwerk verstaut hatten – Julius und Richard teilten sich ein Zimmer, während Anne mit in Georgs Zimmer schlief –, saßen sie gemütlich am Tisch und ließen es sich schmecken. Julius bestrich einen Scone mit Zitronenbutter, die auf dem warmen Gebäck sofort zerfloss.
»Niemand backt so leckere Scones wie du, Tante Fanny«, lobte er und biss genüsslich hinein.
Das war für Richard das Stichwort. Er erzählte, wie sie im Internat in der Küche Scones gebacken und sie dann im Ofen vergessen hatten. »Sie waren so schwarz, dass sie nicht einmal mehr für den Schweineeimer taugten«, sagte er grinsend.
»Und der Gestank lag zwei Tage lang in der Luft«, fügte Julius hinzu. »Das gab ein ziemliches Donnerwetter und eine Strafarbeit dazu.«
Schließlich kam auch Onkel Quentin kurz aus seinem Arbeitszimmer, um die Kinder zu begrüßen. Er hatte gute Laune, denn er kam mit seiner Arbeit gut voran.
»Ich freue mich, dass ihr uns mal wieder im Felsenhaus besucht«, sagte er feierlich. »Georg und Tim waren schon ganz ungeduldig.« Er drückte Anne die Hand und begrüßte die beiden Jungen mit einem freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Gewachsen seid ihr wieder, wie ich feststellen muss.«
Während sie sich über die Erlebnisse der vergangenen Wochen unterhielten, setzte draußen mit einem Mal ein heftiges Schneetreiben ein. Dicke Flocken stoben am Fenster vorbei.
»Oh, seht nur!«, rief Anne. »Wie schön! Wollen wir rausgehen und einen Schneemann bauen?«
Auch Tim hatte das Schneegestöber entdeckt. Er rannte zum Fenster und kläffte, als wollte er jede Schneeflocke einzeln verbellen.
»Ist ja gut, Tim«, beruhigte Georg ihn und lachte. »Der Schnee tut uns nichts.«
Aber Tim gab keine Ruhe.
»Seht ihr«, sagte Anne, »Tim will auch raus. Also, worauf warten wir noch?«
Wenige Minuten später rannten die Kinder, warm eingepackt in dicke Jacken, Mützen, Handschuhe und Schals, und Tim hinaus in die weiße Pracht.
Tim biss vor lauter Übermut in den Schnee. Dann vergrub er die Schnauze tief darin und prustete.
»He, Tim, du bist doch keine Wildschwein!«, rief Julius.
Georg schimpfte. »Tim, friss nicht so viel von dem kalten Schnee. Du verdirbst dir den Magen.«
Dann wurden Schneekugeln gerollt. Richard und Julius rollten eine riesengroße, Georg und Anne eine etwas kleinere, während Tim aufgeregt um sie herumtanzte.
Die Kugeln wurden so groß, dass sie die zweite nicht auf die erste heben konnten. Sie holten ein Brett und rollten sie hinauf. Als sie eine dritte Kugel als Kopf darauf setzten, mussten sich Julius und Richard mächtig anstrengen. Dann kam die Feinarbeit. Der Kopf war so riesig, dass sie einen großen Kochtopf als Hut nehmen mussten. Eine Karotte als Nase wurde aus der Küche gemopst, zwei Kohlenstücke aus dem Kohlenkasten dienten als Augen. Einen Besen fanden sie im Schuppen und zu guter Letzt bekam der Schneemann noch einen alten Schal von Onkel Quentin um den Hals gebunden.
»Perfekt!«, stellte Julius fest. »Darf ich vorstellen? Herr Schneemann vom Felsenhaus.«
Patsch, da flog dem neuen weißen Mann auch schon ein Schneeball an den Kopf. Richard war der Übeltäter gewesen.
»He, das ist gemein«, rief Julius. »Herr Schneemann kann sich doch nicht wehren.«
»Dann verteidige ihn doch!«
Das ließ Julius sich natürlich nicht zweimal sagen und schon war die tollste Schneeballschlacht im Gange.
Schließlich rief Tante Fanny die Kinder zum Abendbrot ins Haus.
»Himmel, so spät ist es schon«, sagte Georg. Ihre Wangen leuchteten rot. »Ich habe vor lauter Spaß gar nicht bemerkt, wie dunkel es schon geworden ist.«
Erschöpft und durchnässt polterten die fünf ins Haus.
»Pst«, mahnte Georgs Mutter. »Onkel Quentin arbeitet, das wisst ihr doch. Also geht hinauf und zieht euch trockene Sachen an, damit ihr euch nicht erkältet. Und dann kommt zu Tisch. Onkel Quentin und ich haben eine Neuigkeit für euch. Und hängt eure Anoraks zum Trocknen in die Waschküche.«
»Los, Beeilung«, flüsterte Julius. »Ich bin gespannt, was sie uns zu sagen haben.«
»Ob noch mehr Besuch kommt? Oder machen wir einen Ausflug?«, fragte Anne.
»Vielleicht wollen sie auch ein neues Auto kaufen«, sagte Richard.
Georg zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin genauso gespannt wie ihr. Aber wir werden es ja gleich erfahren.«
Tante Fanny bestand darauf, dass die Kinder es sich erst einmal schmecken ließen, bevor sie ihnen die Neuigkeit erzählte. Und das taten sie auch. Nach dem Herumgetobe hatten sie einen Bärenhunger und die Pastete, der kalte Braten und das frische, knusprige Brot schmeckten einfach köstlich. Zum Nachtisch gab es auch noch einen leckeren Pudding.
Satt und zufrieden rieben sich die vier die Bäuche und lauschten mit Spannung darauf, was Tante Fanny und Onkel Quentin, der eine kurze Pause von seiner Arbeit machte, ihnen zu berichten hatten.
»Ihr wisst doch, wie sehr ich klassische Musik mag, Kinder«, begann Tante Fanny. »Und nun hat mich meine Kusine Alberta angerufen. Na ja, eigentlich ist sie meine Großkusine. Sie wohnt seit einiger Zeit in einem alten Pfarrhaus in den Bergen und ist ausgebildete Sängerin.«
»Früher ist sie auf kleineren Bühnen aufgetreten«, ergänzte Onkel Quentin.
»Sag nicht, sie will hierher kommen und uns mit komischen Liedern beglücken«, stöhnte Georg und verdrehte die Augen. »Das wäre ja eine gelungene Überraschung.«
Aber sofort fing sie sich von Julius einen Tritt vors Schienbein ein, der ihr damit sagen wollte, sie solle doch erst einmal abwarten.
»Nein, im Gegenteil!«, rief Tante Fanny. »Wir werden zu ihr fahren. Sie hat nämlich einen Pianisten zu Gast, den sie auf einer Reise kennen gelernt hat. Er wird sie auf dem Flügel begleiten. Und sie wäre so froh, wenn sie ein paar Zuhörer hätte bei den kleinen Konzerten. Da dachte sie freundlicherweise sofort an mich.«
Tante Fanny schien sich wirklich sehr zu freuen, denn ihre Wangen leuchteten rosarot.
»Und da sie in einem wirklich sehr großen Haus wohnt, hat sie auch für euch genügend Platz und würde sich freuen, wenn ihr Tante Fanny begleiten würdet«, ergänzte Onkel Quentin. »Ich im Übrigen auch, denn ich komme gerade an einen komplizierten Teil meiner Arbeit und brauche dringend Ruhe.«