Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieses E-Book entspricht 224 Taschenbuchseiten ... Sebastian Freiherr von Walddern hat alles: Geld, Ansehen, Charme und jede Menge Sex mit seinen Angestellten Julia und Mia. Wirklich befriedigt fühlt er sich aber nur dann, wenn er eine Beziehung zweier Liebender zerstören kann, da er Liebe für eine Krankheit hält. Julia und Mia helfen ihm bei seinem bösen Treiben. Doch eines Tages endet das Spiel fast tödlich und ihre Gefühlswelt beginnt sich zu verändern. Erinnerungen an vergangene Demütigungen werden wach. Alle drei müssen sich eingestehen, dass ohne Liebe doch etwas in ihrem Leben fehlt. Werden sie irgendwann wieder in der Lage sein, etwas zu empfinden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 323
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Impressum:
Gebrochen! Eiskalte Lust | Erotischer SM-Roman
von Jens Polt
Aufgewachsen in einer Zeit, in der von HIV noch lange keine Rede war, lernt Jens Polt seine Sexualität kennen. Nach der Schule folgt das Studium, danach Job und ernsthaftere Beziehungen. Er beginnt verhältnismäßig spät zu schreiben, wobei er bald für sich feststellt, dass ihn die „heile“ Welt nicht interessiert, sondern ihn das Dunkle im Menschen wesentlich mehr fesselt. So schreibt er Geschichten abseits des Mainstreams, die von Kommunikationslosigkeit, Irrtümern, physischen und vor allem psychischen Veränderungen handeln. Dabei liebt er es, seine Leser in die Irre zu führen, Lösungen anzubieten um diese wieder verpuffen zu lassen. Inspiriert wird er durch alltägliche Vorkommnisse wie Zeitungsberichte, die Urlaubsplanung oder auch nur eine dunkle Straßenseite im tiefsten Winter.Jens Polt lebt mit seiner Familie samt zwei Hunden und drei Katzen in der Nähe von Wien.
Lektorat: A. K. Frank
Originalausgabe
© 2021 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © sakkmesterke @ 123RF.com © lightfieldstudios @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750702660
www.blue-panther-books.de
Prolog
Zufrieden sah Sebastian Freiherr von Walddern in den Spiegel. Freunde würden ihn vielleicht Sebi, Basti oder, wie in seiner Jugend, Waldi nennen, doch er hatte keine Freunde, denn er war ein Arschloch. Er hatte nämlich eine Vorliebe, die ihn seit seiner ausklingenden Pubertät begleitete. Er hasste Beziehungen, die auf Zuneigung aufgebaut waren, und nichts anderes hinterließ einen stärkeren Flash in ihm, als so eine Beziehung zu stören, sie sogar zu zerstören. Dabei sah er seine Opfer nicht als solche, er sah sie eher als Patienten, denen er vor Augen führte, dass dieser unsägliche Hormoncocktail, der zu diesem Gefühl namens Liebe führte, nur das Denkvermögen trübte, eventuell sogar Selbstzerstörung auslösen konnte. Daher war es für ihn vollkommen logisch, dass er sämtliche Freundschaften, geschweige denn Beziehungen, nicht zuließ.
Anfänglich war es für ihn mehr als schwierig gewesen, Beziehungen zu stören, bis ihm ein älterer Film namens »Ein unmoralisches Angebot«, vor etwas mehr als zehn Jahren, die Augen geöffnet, ihm den Weg gezeigt hatte, wie er seiner Leidenschaft nachgehen konnte. Da Geld für ihn keine Rolle spielte, damals nicht und erst recht jetzt nicht, da sich sein Vater endlich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte, war es einfach gewesen, seine Vorstellungen umzusetzen. Was Sebastian in dieser Zeit gelernt hatte, war, dass keine Million notwendig war, dass oft ein mittlerer vierstelliger Eurobetrag reichte, um die Chemie vergessen zu lassen, um zu zeigen, dass Geld reichte, die Geliebte an einen anderen für eine Nacht abzutreten.
Allein die Blicke, welche er sehen konnte, die sich das Paar zuwarf, während sie über sein Angebot sprachen, sie vorerst ablehnend, er schon leicht wankend. Wie auch sie begann zu wanken, wenn er sein Angebot erhöhte, Sebastian dabei säuselte, wie wunderschön sie sei, es ja nur für eine Nacht wäre, sie am Morgen wieder in die Arme ihres Liebsten fallen könnte. Schlussendlich wurden sie immer schwach, willigten ein. Sofort nach der Einwilligung zog Sebastian mit seinem Opfer los, nahm sie zu sich und begann den weiteren Abend zu gestalten.
Als erstes entkleidete er unter Küssen die Frau, machte ihr dabei unzählige Komplimente, machte so lange weiter, bis sich ihre Lippen freiwillig für seine Zunge öffneten. Dann schickte er sie meistens unter die Dusche, damit sie sich ihre Scham rasierten, legte in der Zwischenzeit typische Nuttenkleidung bereit, die sie nach der Dusche anzuziehen hatte - wobei dieser Teil erst vor wenigen Monaten sein Spiel erweitert hatte. Erst jetzt begann Sebastian bei seinem Spiel, den Körper seines Opfers zu erkunden, begann an den Knöpfen zu drehen und nachdem er damit fertig war, sehnten sich fast alle danach, von ihm genommen zu werden.
Ja, und er hatte alle genommen, hatte sie vor Lust schreien lassen, hatte geschickt suggestive Fragen gestellt, die unter Stöhnen in seinem Sinn beantwortet wurden, dabei auch sehr viele anal entjungfert, gezeigt, dass dem Liebhaber für eine Nacht mehr gegeben wurde, als der angeblich großen Liebe. Diese Finesse, dieses Miterleben des Lusttaumels der Geliebten war auch erst in den vergangenen Monaten dazugekommen, war erst möglich geworden durch die Hilfe seiner beiden treuen Sukkuben. Eine der beiden filmte über überall versteckte Kameras mit, nahm jeden Ton auf, schnitt das Bildmaterial anschließend gefällig zusammen, um es dann im Hotel von Sebastians Opfer abzugeben, bevor noch der Morgen graute. Wenn dann die Frau zurückkehrte, hatte deren Geliebter schon alles gesehen und auch gehört, hatte ihre Geilheit, ihre Hingabe, in den Armen eines Fremden miterlebt.
Sebastian kümmerte es nicht mehr, wie es seinen »Patienten« nach dieser Nacht ging, schließlich hatten sie es ja nun selbst in der Hand, wie es weitergehen sollte. Außerdem brauchte sich wohl der männliche Teil seines Patientenpaares auch nicht groß über Untreue zu beschweren, denn zumindest hatte er die Möglichkeit gehabt, mit Sebastians zweiter Sukkubus zu spielen, was bis jetzt jeder weidlich ausgenutzt hatte.
»Die Anstellung von Julia und Mia war eine meiner bisher besten Entscheidungen«, dachte Sebastian, und während er weiterhin sein Siegelbild angrinste, gingen seine Gedanken zu jenem Moment zurück, als Julia sein Büro betreten hatte.
Die Anwerbung - Julia
Die Gespräche gingen Sebastian schon langsam ziemlich auf die Nerven. Natürlich hatte er vorher aussortieren lassen, hatte allerdings, quasi als Back-up für sich, darauf bestanden, abgelehnte Bewerberinnen für die Stelle als seine Privatsekretärin nochmals persönlich durchzugehen. Dabei war ihm die Bewerbung einer jungen Juristin ins Auge gestochen, nicht der Inhalt, sondern das beigefügte Foto. Wie jede andere lächelte auch sie, nur dieses Lächeln erreichte nicht ihre Augen, die hart in die Linse starrten. Ohne zu zögern, hatte er sie unter jene Kandidatinnen gereiht, mit denen er ein persönliches Gespräch führen wollte, allerdings jetzt, in diesem Augenblick, konnte er es sich nicht erklären, warum er es damals getan hatte. Vermutlich war er neugierig gewesen, weshalb eine Akademikerin Sekretariatsarbeiten machen wollte.
Jetzt war sie an der Reihe, die vorhergehenden Bewerberinnen hatte er bereits abgearbeitet und jeden Namen dick gestrichen. Sebastian hörte das deutliche Klopfen an seiner Bürotür und rief bestimmt: »Herein!« Kaum eine Sekunde später öffnete sich die Tür und die letzte Bewerberin trat ein, jene, deren Unterlagen sie am wenigsten für diese Arbeit qualifizierte. Groß gewachsen, schlank mit langen Beinen, war der erste Eindruck, den Sebastian hatte, als sie nähertrat, erkannte er das fein geschnittene, leicht ovale Gesicht, welches von blonden Haaren umrahmt wurde, sah ihre blauen Augen, die unschuldig gewirkt hätten, wenn sie nicht diesen harten Ausdruck, wie auf dem Foto, gehabt hätten.
»Herr von Walddern«, begann die Frau mit einer eher tieferen Altstimme zu sprechen, ging auf Sebastian zu, der aufgestanden war, um ihm die Hand zu reichen.
»Schön, dass Sie Zeit gefunden haben, Frau …«, begrüßte Sebastian die Eintretende und versuchte einen Seitenblick auf deren Bewerbung zu werfen, um sich ihren Familiennamen ins Gedächtnis zu rufen.
»Sagen Sie bitte einfach Julia zu mir, Herr von Walddern«, lächelte ihn Julia an, während sie sich die Hände schüttelten.
»Gern«, antwortete Sebastian lächelnd. »Sie nennen mich dann bitte einfach Sebastian. Bitte nehmen Sie doch Platz.«
Anfänglich sprachen sie über das Aufgabenfeld, welches sie offiziell erfüllen sollte, die Betreuung seiner privaten Mailkonten, Koordination seiner privaten und auch teilweisen geschäftlichen Termine, die außerhalb der üblichen Bürozeiten lagen, ebenso die Begleitung zu diesen, wie auch zu Empfängen oder geschäftlichen Essen, die Buchungen von Reisen und dergleichen.
»Ich denke, ich schaffe das«, war Julias kurze Antwort.
Jetzt tastete sich Sebastian sich zu jenen Fragen vor, die ihn wesentlich brennender interessierten. »Warum, Julia, bewerben Sie sich um diese Stelle? Sie sind doch deutlich überqualifiziert«, stellte Sebastian die erste dieser Fragen.
»Weil ich Geld brauche«, war die knappe Antwort Julias.
»Ich sehe aber hier«, sprach Sebastian weiter, »Sie haben in den letzten Jahren bei mehreren Firmen in deren juristischen Abteilungen gearbeitet.«
»Das stimmt«, reagierte Julia ohne Regung. »Allerdings gab es nach einer gewissen Zeit immer das gleiche Problem. Man wollte Freundschaften zu mir aufbauen und als ich es nicht zuließ, begann man mich zu mobben.«
»Warum ließen Sie es nicht zu?«, bohrte Sebastian nach.
»Freundschaften können zerbrechen, können enttäuschen. Man kann genötigt werden, manchmal gegen die eigene Überzeugung zu handeln, um die Freundschaft zu erhalten. Warum sollte ich mich davon manipulieren lassen?«, antwortete Julia ohne erkennbare Gefühlsregung.
»Was ersetzt für Sie Freundschaft?«, bohrte Sebastian weiter.
»Loyalität«, antwortete Julia bestimmt. »Zwar kann Loyalität ebenfalls verraten werden, doch es spielt sich auf einer anderen Ebene ab. Freundschaft hat mit Emotionen zu tun, Loyalität, nun, beruht auf Gegenseitigkeit, wird ja auch belohnt, sei es durch Geld, Beförderung oder Ähnlichem.«
Sebastian konnte es nicht fassen. Saß ihm in der Person von Julia eine Verwandte im Geiste gegenüber, fragte er sich. »Entschuldigen Sie bitte«, ging Sebastian zu einer Frage über, die er nie vorhatte zu stellen. »Wie stehen Sie zu dem Begriff Liebe?«
Julia fixierte daraufhin Sebastian, sah ihn mit ihrem harten Blick an, ließ sich einige Sekunden Zeit, bevor sie antwortete. »Liebe macht blind, Liebe manipuliert, Liebe zerstört, sie ist wie eine gefährliche Krankheit.« Tonlos kamen diese Worte von Julias Lippen, doch sie waren mit tiefer Überzeugung gesprochen und lösten in Sebastian einen Sturm der Freude aus. Sie führten dazu, dass Sebastian sich in Sekundenbruchteilen eine andere Form der Zusammenarbeit mit Julia vorstellen konnte.
»Danke für Ihre Offenheit«, begann Sebastian, »und diese Offenheit lässt mich folgenden Vorschlag machen. Ich biete Ihnen an, in meinem Haus zu wohnen, ohne irgendwelche Kosten. Was sagen Sie dazu?«
»Dieses Angebot ist sehr großzügig.« Nachdenklich blickte Julia Sebastian an. »Welchen Haken gibt es?«
Sebastian lachte laut auf, denn er hätte an Julias Stelle das Gleiche gedacht. »Vor einer Beziehung müssten Sie keine Angst haben, Julia«, erwiderte Sebastian lächelnd, ließ jedoch das Lächeln von seinem Gesicht verschwinden, bevor er weitersprach. »Es könnte allerdings durchaus sein, dass ich auch auf gewissen Gebieten Ihre Dienste in Anspruch nehmen würde. Sie verstehen, was ich meine?«
Das Lächeln war von Julia Gesicht verschwunden, nachdem Sebastian diesen Satz beendet hatte. Auch diesmal ließ sie sich einige Sekunden Zeit, bevor sie antwortete. »Ja, ich verstehe, was Sie meinen und falls ich zustimmen sollte, verlange ich etwas dafür.« Ohne Regung kamen die Worte aus Julias Mund.
»Das wäre?«, fragte Sebastian gespannt. »Erstens, ich darf ficken, mit wem ich will, also kein Gelaber von Treue und so. Zweitens, Sie bezahlen die Grundkosten für meine jetzige Wohnung für die Dauer meiner Tätigkeit und drittens, ich koche und putze nicht«, sagte Julia bestimmt.
»Einverstanden«, antwortete Sebastian schnell, setzte ansatzlos fort: »Sie werden allerdings verstehen, dass ich wissen will, wie Sie mir begegnen würden, wenn ich gewisse Dienste in Anspruch nehme.«
Für Sebastian war es klar, dass er Julia einstellen würde, gleichgültig ihrer jetzigen Reaktion. Er war glücklich, dass er einen anderen Menschen gefunden hatte, der wie er dachte, die Ratio an oberste Stelle stellte, dicht gefolgt von Loyalität. Sollte sie eine Niete im Bett sein, dann würde er ihr alles beibringen, da hatte er keine Bedenken.
»Ich verstehe Ihr Anliegen vollkommen, Sebastian«, reagierte Julia und stand dabei langsam auf, wobei sie langsam ihre Bluse aufknöpfte. »Auch ich würde nicht die Katze im Sack kaufen«, sprach Julia weiter und schritt mit nun aufgeknöpfter Bluse um den Schreibtisch zu Sebastian herum, der ebenfalls aufgestanden war. »Den Rest des Pakets dürfen Sie auspacken«, hauchte Julia, während sie ihre Arme um Sebastians Hals legte.
Sebastian war begeistert von der Reaktion Julias. Sie hatte gehandelt, wie er gehandelt hätte. Freudig ergriff er ihre Haare, verkrallte sich darin, zog dabei ihren Kopf etwas seitlich und presste nun seine Lippen auf Julias Mund, drang tief mit seiner Zunge vor. Sofort nahm Julia das Zungenspiel an, begann dabei über Sebastians Kopf zu streichen. Während des Kusses bemerkte Sebastian, der während eines Kusses nie die Augen schloss, dass Julia ebenfalls ihre Augen geöffnet hatte, ihn beobachtete, so wie er sie.
»Wenn Sie wollen, kann ich auch meine Augen schließen«, keuchte Julia leicht nach Luft schnappend, nachdem der Kuss zu Ende gegangen war. »Oder wollen Sie, dass ich sie nur halb schließe?«
»Das ist mir egal«, brummte Sebastian, der spürte, wie sein Kolben zu wachsen begann, in ihm sexuelle Hitze aufkam.
Er ergriff Julia an den Schultern und drehte sie, dass sie ihm den Rücken zuwandte. Langsam ließ Sebastian seine Zunge über die Halsbeuge Julias streifen, spürte, wie sie leicht zusammenzuckte, begann sanft die Rundungen von Julias Brüsten zu umfahren, die noch immer in ihrem Brustgeschirr gefangen waren. Seine Finger wurden immer fordernder, drangen zu dem Inhalt des BHs vor, strichen über die Nippel, um dann den verhüllenden Stoff wegzuklappen. Befreit aus der Enge, füllten Julias Äpfel Sebastians Hände. Gekonnt streichelte er sie, versuchte herauszufinden, was Julia bevorzugte. Dass er auf dem richtigen Weg war, zeigte ihm Julias Reaktion, ihr immer wieder kurz auftretendes Aufstöhnen.
»Heb den Rock hoch«, raunte Sebastian Julia ins Ohr, die dieser Aufforderung sofort nachkam, dann ihren Po gegen Sebastian drückte und sich dabei auch leicht nach vorn beugte. Sebastian ließ seine Finger nun zu Julias Muschel wandern, spürte zu seiner Überraschung, aber auch großen Freude, eine gewisse Feuchte auf Julias Slip. »Was für ein Glückspilz du doch bist«, hämmerte es in Sebastians Kopf, während er mit seinen Händen Julias Muschel und Brüste bearbeitete. »Die Frau hält Liebe für falsch, ist aber nicht frigide. Im Gegenteil, sie geht ziemlich ab.«
Mittlerweile waren die Lustbezeugungen Julias häufiger geworden, auch ihr Becken begann sich zu bewegen, presste sich stärker Sebastians Fingern entgegen. Sebastians Speer drückte gegen seine Beengung, dass es beinahe schmerzhaft war, forderte vehement seine Freisetzung. Julia schien die Härte von Sebastians Kolben zu spüren, denn plötzlich drehte sie sich zu Sebastian, hockte sich hin und öffnete Sebastians Hose. Kaum aus seiner Enge befreit, sprang Sebastians Kolben Julia entgegen, die ihn ohne Zögern sofort mit ihren Lippen umschloss.
»Unerfahren ist sie wirklich nicht«, dachte sich Sebastian, während Julia seinen Schwanz liebkoste, ihre Zunge an seinem Bändchen, seiner Nille herumspielte. »Aber wie hat sie das alles gelernt, wenn sie Gefühlsduselei ablehnt?«, fragte er sich im nächsten Moment, vergaß diese Frage jedoch schon in den nächsten Sekunden, da er spürte, wie sich sein Sack immer stärker zusammenzog.
»Ich will dich jetzt ficken«, presste Sebastian hervor, ergriff Julia an ihren Haaren und zog sie sanft aber bestimmt hoch. »Beug dich über den Tisch«, befahl er Julia, die sofort gehorchte. Mit einem Ruck zog Sebastian Julias Slip bis zu den Knien, verhinderte so, dass sie ihre Beine spreizen konnte, was er auch beabsichtigt hatte. Er gönnte sich einen kurzen Blick auf Julias durchtrainierten Po, auf ihre Muschel, die verheißungsvoll schimmerte, bevor er seinen strammen Schwanz ansetzte und mit einem festen Ruck tief in Julias Körper eindrang. Er gab Julia keine Zeit, sich an seinen Schwanz zu gewöhnen, stieß sofort hart und mit hoher Frequenz zu, hörte, wie Julia jeden Stoß mit einem Laut begleitete. Sehr schnell gingen die vereinzelten Laute in einen einzigen über und als Sebastian bemerkte, dass sich Julias Körper zu verkrampfen begann, versuchte er noch mehr Intensität in seine Stöße zu legen.
Auch während Julia von ihrem Höhepunkt überrollt wurde, stieß Sebastian weiter zu, versuchte sie auf der Höhe der Welle zu halten, was ihm auch gelang. Ein weiteres Mal gelang es ihm, Julia einen Höhepunkt zu verschaffen, doch dann war es bei ihm ebenfalls so weit. Röhrend ergoss er sich in Julia, die ihm in diesen Momenten wild entgegen bockte.
»Das war echt gut«, dachte sich Sebastian, nachdem er abgespritzt hatte, eine angenehme Mattigkeit, die wilde Lust ersetzte. Sein Kolben rutschte aus Julias Spalte, verschmiert mit ihrem Schleim und seinem Sperma und Sebastian trat zurück, gab Julia wieder die Möglichkeit, sich aufzurichten, was diese auch tat.
Ohne Sebastian anzublicken, ging Julia zu ihrer Tasche, entnahm dieser ein Taschentuch und begann sich notdürftig von Sebastians Sperma, welches an ihren Schenkeln bereits herabfloss, zu säubern. Erst nach dieser Tätigkeit, sich bereits wieder anziehend, richtete Julia ihren Blick auf Sebastian. »Wie ist die Probe ausgefallen?«, fragte Julia in einem Tonfall, mit dem sie sich auch nach Sonderangeboten hätte erkundigen können.
»Die Probe ist so ausgefallen«, Sebastian bewunderte die Coolness von Julia, die Stärke sich einerseits sexueller Lust hinzugeben, andererseits nicht den Zweck aus den Augen zu verlieren, »dass ich das Gehalt um zweihundert Euro erhöhe.«
»Vielen Dank«, antwortete Julia freundlich nickend. »Wann soll ich mit meiner Arbeit beginnen?«
»Könnten Sie in zehn Tagen beginnen? Schaffen Sie es, Ihr Zimmer in dieser Zeit einzurichten?«, fragte Sebastian zurück.
»Das schaffe ich«, war die Antwort Julias. »Übrigens, ich verhüte. Sie müssen keine Angst haben, dass ich Ihnen ein Kind unterschiebe.«
Sebastian musste schlucken. In seiner Geilheit hatte er nicht daran gedacht, selbst Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
»Und«, setzte Julia mit einem Lächeln fort, »Sie sind ein ausgezeichneter und auch gut bestückter Liebhaber. Das wollte ich Ihnen noch sagen. Bis in zehn Tagen dann.« Die Abschiedsworte hatte Julia schon bei leicht geöffneter Tür gesagt und nachdem Sebastian mit »Bis dann« geantwortet hatte, verließ sie sein Büro.
Etwas fehlt
Seit drei Wochen wohnte Julia nun schon bei Sebastian und arbeitsmäßig lief alles so, wie er es sich vorgestellt hatte. Seltsamerweise fühlte es sich für Sebastian jedoch nicht rund an und nach stundenlangem Grübeln glaubte er zu wissen, woran es lag. Der erste Punkt war sicher der, dass er nicht wusste, was Julia an so manchen Abenden trieb. Dabei fragte sie ihn immer, ob er sie noch benötigen würde oder sie schon Feierabend hatte. Kaum hatte er ihrem Feierabend zugestimmt, war sie auf ihrem Zimmer verschwunden, hatte sich scheinbar umgezogen, denn bald hörte er den Motor ihres Wagens brummen und sah sogar manchmal ihren Hecklichtern nach.
Sebastian zweifelte nicht an ihrer Loyalität, das keineswegs. Vielmehr wurmte ihn das manchmal aufkommende Gefühl, dass er den Abend gern mit ihr verbracht hätte, um tiefer in ihre Gedankenwelt einzutauchen, genauso wie er sie gern an seinen ureigensten Überlegungen hätte Anteil nehmen lassen. Den Gedanken, dass er begann, eine gefühlsmäßige Bindung zu entwickeln, wies er weit von sich. Er tat dies mit der Begründung, dass selbst die heißen Liebesnächte, die er mit ihr bisher verbracht hatte, zwar eindeutige Höhepunkte in seinem bisherigen Sexleben darstellten, doch keine einzige dieser Nächte hatten bei ihm jenen Flash ausgelöst, den er sonst fühlte, wenn er ein sogenanntes Liebespaar wieder in die Realität zurückführte, er ihnen zeigte, wie leicht Liebe auszuhebeln war.
Der zweite Punkt war der, dass es Sebastian langsam aber sicher wurmte, seinen Morgenkaffee in seinem Büro zu trinken, statt eines herzhaften Frühstücks zu Hause. Genauso störte ihn, eigenartigerweise erst seit Julia hier wohnte, dass er, wenn er etwas essen wollte, entweder ein Lokal besuchen oder einen Essenszulieferer kontaktieren musste. Irgendwie hatte er es sich nämlich vorgestellt, zumindest gemeinsam mit Julia zu frühstücken, mit ihr dabei den Tagesablauf durchzugehen. Und falls das nicht möglich war, bei einem ungestörten Abendessen den Tag zu besprechen.
Nun war es eben so, dass keine dieser Vorstellungen aufgegangen war, er allein zu Hause saß in dem Wissen, eine sündteure Küche zu besitzen, die von niemandem benutzt wurde. Was allerdings nicht ganz stimmte, denn Julia kochte sehr wohl, allerdings nur für sich, und nahm ihre Mahlzeiten auch in der Küche allein ein. Sie putzte danach auch, hinterließ keine Spuren. Sebastian war sich sicher, eine Lösung zu seiner Zufriedenheit zu finden, eine Lösung, die dazu führte, dass Julia öfter die Abende hier verbrachte, und wie er zu seinem täglichen guten Frühstück kam.
Wenige Tage später fiel ihm aus heiterem Himmel eine Lösungsmöglichkeit ein. Er würde schlicht und ergreifend eine Köchin, die gleichzeitig den Haushalt führen sollte, einstellen. Grinsend gab er Julia den Auftrag, ein Inserat zu diesem Zweck zu schalten, den Inhalt des Inserats überließ er ihr, die Dauer der Bewerbungsfrist setzte er mit zwei Wochen fest.
Die beiden Wochen vergingen schnell. Abendevents lösten Geschäftsessen ab, wobei Julia jedes Mal glänzte, sei es durch ihr Fachwissen oder einfach ihre Erscheinung. Natürlich hatte Sebastian in diesen beiden Wochen wieder Sex mit Julia, was ihn zumindest sexuell befriedigte. Nach wie vor verließ Julia das Haus an freien Abenden regelmäßig und verabschiedete sich dabei mit einem: »Bis morgen im Büro!«
Dies war auch an diesem Abend der Fall gewesen, der das Ende der Bewerbungsfrist bedeutet hatte. Julia hatte gut vorgearbeitet, hatte die Bewerbungen sortiert in geeignet und ungeeignet. Sebastians Aufgabe an diesem Abend war es, die aussondierten Bewerbungen nochmals durchzugehen und eine Liste von fünf Bewerberinnen für ein mündliches Vorstellungsgespräch zu erstellen.
Julia hatte sich soeben verabschiedet, da nahm Sebastian gerade die letzte von Julia aussortierte Bewerbung zu Hand. Er sah ein fein geschnittenes rundes Gesicht, umrahmt von schwarzen Haaren, las den Namen Mia Ivanova, las, dass diese Mia ausgebildete Diätassistentin war. Sonst stand nichts auf der Bewerbung. Sebastian wollte die Mappe schon zur Seite legen, da fiel ihm der harte Ausdruck von Mias Augen auf, ein Ausdruck von Härte, der um nichts der Härte in Julias Augen nachstand. »Bei Julia bist du gut damit gefahren«, dachte sich Sebastian und legte sie auf den noch leeren Platz für die Vorstellungsgespräche. Den Rest der Einteilung machte Sebastian nur mehr halbherzig, er hatte das Gefühl, dass er sich schon entschieden hatte, wer diese Stelle als Köchin bei ihm antreten würde.
Das Foto Mias war wie ein Energieschub für Sebastian. Plötzlich fühlte er sich unternehmungslustig, spürte wieder das Bedürfnis, geblendeten Mitmenschen die Nichtigkeit von Liebe zu zeigen. Schnell duschte er sich und wenig später war er schon Richtung Stadt unterwegs. Er hatte von einem neuen angesagten Klub gehört, hatte auch vorgehabt, diesen mit Julia zu besuchen, doch bisher war es nicht dazu gekommen. Bevor er aus seinem Wagen ausstieg, kontrollierte Sebastian, ob er den Reserveschlüssel für seine kleine Innenstadtwohnung auch im Handschuhfach hatte und grunzte zufrieden, als dem so war.
Gemächlich drängte sich Sebastian in den gerammelt vollen Laden, wollte sich vorerst mit der Örtlichkeit vertraut machen. Schnell fand er heraus, dass das Publikum bunt gemischt war: Studenten und Banker, Arbeiter und Akademiker gaben sich hier den dumpf grollenden Bässen hin. Dominiert wurde der Klub von einer überdimensional großen Theke. Sebastian entdeckte jedoch auch kleine Sitznischen mit gutem Blick auf das Lokalinnere und doch gut versteckt, da sie vom Scheinwerferlicht kaum berührt wurden. »Ich werde mal mit dem Geschäftsführer reden«, dachte sich Sebastian. Eine sichere Loge in einem angesagten Klub war bei seinem Vorhaben Gold wert.
Nach seinem Rundgang zwängte sich Sebastian zu der Theke durch, erzwang sich dort an einem Ende einen Platz, um die Besucher an der Theke halbwegs überblicken zu können, um die Möglichkeit vielleicht zu finden, noch heute seiner Passion frönen zu können. Er musterte die Besucher genau, versuchte seine Chancen abzuwägen, bis sein Blick hängen blieb, denn unverkennbar stand dort Julia. Sebastian wollte schon zu ihr, ihr sagen, dass er es toll fand, sie hier anzutreffen, hielt sich dann doch zurück, wollte sie in ihrer Freizeit beobachten, um so vielleicht mehr über sie zu erfahren.
Bald fiel Sebastian auf, dass Julia sämtliche Avancen von Männern ignorierte, sie anscheinend so abschmetterte, dass diese mit verlegenem Gesichtsausdruck abzogen. Im Gegensatz dazu stieß sie wie unabsichtlich immer wieder an ihren linken Sitznachbarn und wenn sich dieser ihr zuwandte, begann sie zu strahlen, schenkte ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. Alles schien normal, Sebastian sah sofort, warum der Schein trog, denn Julias linker Sitznachbar war in Begleitung, was Julia keineswegs zu stören schien. Um das Gespräch ihres Freundes mit Julia zu beenden, schien die Frau ihren Partner beinahe auf die Tanzfläche zu zerren, hoffend, so Julia auszubooten.
Kaum waren die beiden im Gewimmel der Tanzenden untergetaucht, folgte ihnen Julia, bahnte sich mit rhythmischen Bewegungen den Weg durch das Getümmel. Sebastian hatte Mühe, sie im Blickfeld zu behalten, verlor sie schließlich dennoch. Aufseufzend stellte Sebastian sein Bier ab und ging ebenfalls auf die Tanzfläche, versuchte dabei, Julia zu finden. Einfach war es nicht, doch Sebastian schaffte es in relativ kurzer Zeit. Sie schien wie in Trance, tanzte mit hoch erhobenen Händen, schwenkte sinnlich ihre Hüften und was Sebastian beinahe begeistert feststellte, immer wieder berührte sie nun mit ihrem Körper ihren vorherigen Gesprächspartner, dessen Begleitung vor Wut zu schäumen schien. Sicher war sie auf Julia wütend, befand Sebastian, aber ihr Holder verhielt sich auch nicht treu und liebevoll, da er sich immer wieder Julia zuwandte.
Während des nächsten Songs reichte es der Frau. Wütend warf sie dem Mann einige Worte zu und verließ die Tanzfläche. »Bei diesem Typen ist es ein grober Fehler, das Feld zu räumen«, dachte sich Sebastian und sah sofort, dass er recht hatte. Statt seiner Frau zu folgen, blieb der Typ auf der Tanzfläche und tanzte einfach mit Julia weiter. Als würde jemand Schicksal spielen, wechselte plötzlich die Musik auf langsam und Sebastian konnte beobachten, wie Julia selbstverständlich ihre Arme um den Nacken des Mannes legte, ihren Körper fest an ihn presste. »Du bist ein echtes Luder«, grinste Sebastian innerlich über Julia. »Einer Frau den Mann vor ihren Augen auszuspannen, das ist schon ziemlich abgefahren.« Langsam ging Sebastian rückwärts, da er Julia nicht aus den Augen verlieren wollte, blieb kurz vor lauter Überraschung stehen, denn nun küsste Julia den Mann, während dieser ungeniert Julias Pobacken knetete. Nachdem sich Sebastian von seiner Überraschung erholt hatte, ging er weiter rückwärts, das küssende Paar beobachtend.
»So ein Arsch«, hörte Sebastian eine Frauenstimme, kurz bevor er gegen einen Körper stieß.
»Wie meinen?«, fragte Sebastian sich umdrehend, dabei erkennend, dass er mit der Betrogenen zusammengestoßen war.
»Entschuldigung, natürlich nicht Sie«, fauchte die Frau, »sondern dieser Mistkerl dort. Labert was von großer Liebe und kaum hat er mich gefickt, will er schon an die Muschel einer anderen. Könnten Sie ihm bitte sagen, dass er sich morgen früh um sechs seine Klamotten holen soll, sonst werfe ich sie zum Fenster hinaus.«
»Es tut mir so leid für Sie«, heuchelte Sebastian Mitgefühl, innerlich brüllte er allerdings vor Vergnügen. »Selbstverständlich mache ich das und teile es ihm mit. Kann ich Ihnen vielleicht noch anders helfen?«, setzte Sebastian freundlich lächelnd nach.
»Danke, fürs Erste habe ich genug von Männern«, fauchte die Frau wütend weiter.
»Von Männern oder von Beziehungen, da gibt es für mich einen Unterschied«, lächelte Sebastian freundlich. Kurz hielt die Unbekannte inne, ihr wütender Ausdruck ging etwas zurück. »Sie haben recht«, nickte sie anschließend, »ich sollte wirklich mehr auf diesen Unterschied achten. Danke für diesen Denkansatz.«
»Gern doch«, raunte Sebastian der Frau nach, die wesentlich ruhiger den Klub verließ, als es vor wenigen Augenblicken noch den Anschein gehabt hatte. Freundlich lächelnd ging er zu Julia, die noch immer heftig mit dem Mann knutschte.
»Entschuldigen Sie bitte die Störung«, begann Sebastian mit freundlicher Stimme. »Aber eine Dame hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie sich morgen um sechs Uhr früh Ihre Klamotten holen sollen, sonst wirft sie diese auf die Straße. Es tut mir wirklich so leid für Sie«, versuchte Sebastian traurig zu klingen, musste dabei allerdings sämtliche Selbstbeherrschung, die er besaß, aufbringen, denn sonst hätte er vor Lachen laut losgebrüllt.
Julia blieb so cool, wie Sebastian es erwartet hatte. »Anscheinend ist der Eingriff gelungen«, sagte sie vollkommen neutral und setzte an Sebastian gerichtet fort: »Wollen wir gehen?« Ohne ein weiteres Wort folgte Sebastian Julia, die voranschritt. Außerhalb hielt es Sebastian nicht mehr aus. »Was hätte das denn werden sollen?«, brach es aus ihm hervor.
»Wonach hat es denn ausgesehen?«, kam die Gegenfrage Julias.
»Du hast eben eine Beziehung zerstört«, stellte Sebastian nüchtern fest, obwohl er am liebsten Julia zu dieser Aktion gratuliert hätte.
»Falsch, nicht ich habe die Beziehung zerstört, er war es«, reagierte Julia. »Ich habe ihm nur die Möglichkeit geboten, er hätte sie nur ablehnen müssen, ein kurzes Lassen Sie mich in Ruhe hätte gereicht. Außerdem habe ich die Frau vor diesem Mistkerl gerettet, wer weiß, was er mit ihrer Liebe, ihrem Vertrauen noch gemacht hätte, wie er sie damit gedemütigt, sie zerbrochen hätte. Nein, Sebastian, erinnere dich, ich sagte bereits, Liebe ist für mich wie eine Krankheit und ich versuche davon so viele Menschen zu heilen, wie ich nur kann. Akzeptiere es oder lass mich meiner Wege gehen. Deine Entscheidung.«
Kurze Zeit blickte Sebastian ernst, dann begann er zu grinsen, welches in lautes Lachen überging. So verständnislos wie in diesem Augenblick hatte ihn Julia noch nie angesehen, was Sebastian wiederum so komisch fand, dass sich sein Lachflash verlängerte. Es benötigte einige Minuten, bis sich Sebastian beruhigt und er wieder genug Luft zu sprechen hatte. »Ich hätte noch Lust auf eine geile Nummer, hättest du Lust?«, grinste er Julia an.
»Du bist der Boss«, grinste Julia zurück, »und bitte, wenn es geht, heute extrascharf.«
Die Anwerbung - Mia
Die letzte der vier Bewerberinnen, die Sebastian eigentlich vorher für sich schon ausgeschlossen hatte, verließ eben sein Büro. Bevor er mit seiner letzten Bewerberin, seiner persönlichen Favoritin, sprach, wollte er sich eine kurze Pause gönnen. Es machte ihm auch nichts aus, dass diese Mia wohl schon wie auf Nadeln saß, sollte sich Julia mit deren Nervosität auseinandersetzen. Seit jener Nacht, wo er bemerkt hatte, dass sie die gleichen Gedanken wie er verfolgte, hatte ein Meinungsaustausch in einer Intimität stattgefunden, die er sich nie hätte vorstellen können.
Natürlich waren Julias Ansätze andere als seine, sie betrachtete alles aus der Warte der Frau. Immer sah sie sich ihre Klienten, wie sie sie nannte, vorher an, studierte sie, um danach zu entscheiden, ob ein Eingriff notwendig war. Dabei sah sie sich die Männer an, beobachtete ihre Körpersprache, folgte deren Blicken, registrierte, wie oft sie anderen Frauen nachsahen, kurz und gut, analysierte deren Verhalten. Dies alles hatte sie Sebastian erklärt, ihm erzählt, wie häufig Männer fremdficken würden, wenn es die Möglichkeit dazu gäbe, es ohne Konsequenzen tun zu können. Jedes Mal, wenn sie dies beobachtete, taten ihr die Partnerinnen der Männer leid, und sie wollte sie durch einen raschen, wenn auch schmerzhaften Eingriff aus ihrem Wahn erlösen, dass dies die große Liebe sei.
Natürlich hatte Sebastian Julia zugestimmt, ihr erklärt, dass er es umfassender sah, ein Hormoncocktail nicht die Basis für eine gemeinsame Zukunft sein konnte. Gemeinsame Interessen, gemeinsame Ziele, Loyalität zueinander, um diese Ziele zu erreichen - das waren aus Sebastians Sicht die Bausteine für eine gemeinsame Zukunft. Dieser Hormoncocktail führte ja nur zu Besitzansprüchen, ermöglichte jedem dadurch, dem anderen Schmerzen zuzufügen. Daher war dieses Gefühl unnötig und gefährlich. Julia hatte ihm ebenfalls zugestimmt, dass Liebe auch für Männer gefährlich werden, ihr Trieb die Ratio vollkommen auslöschen konnte.
Sie waren sich einig geworden, gemeinsam auf Jagd zu gehen, und es hatte auf Anhieb funktioniert. Der Blick der Frau, wie Sebastian dem Mann zweitausend Euro für eine Liebesnacht angeboten hatte, der Blick beider, als Julia sagte, dass sie sich ebenfalls eine Liebesnacht mit dem Mann vorstellen konnte, sie die Frau direkt angefleht hatte, zuzustimmen. Die Beobachtung, wie die auserwählten Opfer unter vier Augen sprachen, Geldgier und Geilheit gegen das zu bekämpfende Gefühl der Liebe stritten und die Liebe eindeutig den Kürzeren zog. Sofort nach der Zustimmung beider hatte sich Sebastian mit seinem Opfer im Schlepptau auf den Weg gemacht, hatte ihr vor dem Verlassen des Klubs noch gezeigt, wie ihr Liebster schon wild mit Julia knutschte. Sebastian hatte direkt hören können, wie etwas in der Frau zerbrach, bevor er den Klub mit dieser verließ und zu seiner kleinen Stadtwohnung fuhr, um sie dort zu ficken.
Als er an diesem Morgen heimkam, war Julia schon zu Hause gewesen und überreichte ihm zur Begrüßung eine Tasse heißen Kaffees, wobei sie sich entschuldigte, dass es nur löslicher Kaffee war. Bevor sie schlafen gingen, hatte Julia Sebastian noch erzählt, dass sie den Typen, der so geil auf sie gewesen war, dass er seine Frau verkauft hatte, wenig später stehengelassen hatte und nach Hause gefahren war. Auch Sebastian erzählte, wie er die Frau so hochgegeilt hatte, dass sie dann gern mit ihm gefickt hatte. Sie, nachdem er abgespritzt hatte, barsch hinausgeworfen hatte, nicht ohne ihr vorher zu sagen, dass sie ihre Beziehung überdenken sollte.
Das Klingeln des Telefons riss Sebastian aus seinen Gedanken. »Ja?«, fragte er barsch.
»Soll ich die Bewerberin wegschicken oder willst du mit ihr noch sprechen?«, hörte er Julias Stimme. »Die letzte Bewerberin hat vor gut dreißig Minuten dein Büro verlassen.«
»Schick sie rein«, nuschelte Sebastian und stand auf und setzte ein freundliches Lächeln auf. Wenige Sekunden später wurde seine Tür von Julia geöffnet und seine Favoritin trat ein. Diese Mia war genauso, wie er sie vor sich gesehen hatte. Die fein gezeichneten Züge ihres süßen Gesichts kannte er schon, doch auch ihr Körper entsprach ziemlich genau, wie er es sich durch das Foto vorgestellt hatte.
Sie hatte einen zarten Körperbau, die Körpergröße schien die 165 cm höchstens anzuknabbern, wobei sich Sebastian natürlich auch irren konnte, denn sie trug zu seiner Überraschung Schuhe mit gut 8 cm Absätzen. Ihr Busen war im Gegensatz dazu ziemlich groß, sicher nicht C, bei ihrer Feingliedrigkeit erschien jedoch auch B mehr als üppig.
»Nehmen Sie doch bitte Platz, Frau Ivanova«, strahlte Sebastian seine Favoritin an und reichte ihr die Hand.
»Guten Tag, Herr von Walddern.« Mia ergriff die angebotene Hand Sebastians und ließ einen erstaunlich starken Händedruck folgen, bevor sie sich setzte. »Ich will mich nochmals herzlich bedanken«, setzte Mia fort, »dass Sie mir die Möglichkeit geben, vorzusprechen, obwohl ich keine Referenzen vorweisen kann.«
»Ich muss Ihnen ein Kompliment machen, Frau Ivanova«, bemerkte Sebastian. »Sie sprechen ausgezeichnet Deutsch. Seit wann leben Sie hier?«
»Seit etwa zwei Jahren«, kam die schnelle Antwort.
»Umso bemerkenswerter«, setzte Sebastian fort, »der Akzent ist hörbar, Grammatik und Satzstellung allerdings richtig. Hut ab!«
»Ich besuche regelmäßig Sprachkurse.« Lächelnd nahm Mia das Kompliment entgegen.
»Nun, Frau Ivanova«, begann Sebastian das eigentliche Bewerbungsgespräch. »Sie arbeiten als Diätassistentin.«
»Es tut mir leid, Herr von Walddern, das stimmt nicht. Ich bin ausgebildete Diätassistentin, arbeite hier aber nicht als solche«, unterbrach Mia Sebastian. »Sie arbeiten hier als?«, fragte Sebastian nach und konnte deutlich sichtbar erkennen, dass sein Gegenüber mit sich kämpfte.
»Ich will ehrlich sein«, begann Mia stockend, für Sebastian deutlich erkennbar, dass es ihr sichtlich schwerfiel. »Ich arbeite als Sexarbeiterin.«
Vor Überraschung hätte Sebastian beinahe den Bleistift, mit dem er bei Besprechungen meistens spielte, zerbrochen. Langsam ließ er seinen Blick über das Gesicht Mias gleiten, dachte, er wüsste, woher der harte Ausdruck in ihren Augen kam.
»Ich muss gestehen, ich bin überrascht«, beendete Sebastian die Stille, welche Mias Bekenntnis gefolgt war.
»Ich nehme an, ich kann nun gehen«, sagte Mia tonlos und stand auf.
»Nein, nein«, rief Sebastian lauter aus, als er wollte. »Bitte nehmen Sie doch wieder Platz.« Nachdem sich Mia wieder gesetzt hatte, fuhr Sebastian fort. »Sie werden gezwungen …«, fragte er, wurde von Mia noch vor Beendigung seiner Frage unterbrochen. »Ja und nein«, begann Mia, die nur halb formulierte Frage zu beantworten. »Nein, ich werde nicht gezwungen, ich arbeite freiwillig als Nutte, zahle Steuern, bezahle für die Benutzung eines Zimmers, wo ich meinem Gewerbe nachgehe und ja, ich bin dazu gezwungen, da ich finanzielle Verpflichtungen habe.«
»Finanzielle Verpflichtungen?«, fragte Sebastian nach.
»Bitte erlassen Sie mir die Beantwortung dieser Frage«, flehte Mia Sebastian an. Deutlich sichtbar war, dass sie jedem Drängen Sebastians nicht nachgeben würde, selbst wenn es das Ende des Gesprächs bedeuten würde.
»Wie Sie wollen«, setzte Sebastian somit fort. »Sie sagten, sie müssten wegen finanzieller Verpflichtungen als Sexarbeiterin arbeiten. Sie werden sicher wissen, dass Sie bei mir weniger verdienen werden. Warum wollen Sie daher diese Anstellung?«
»Das ist einfach zu erklären«, begann Mia die Frage zu beantworten. »Ich habe Verpflichtungen, diese sind auch mit weniger Einkommen erfüllbar. Vor allem aber habe ich ein großes Ziel und dieses Ziel erreiche ich bestimmt nicht als Nutte. Ich habe eine günstige Wohnung, habe keine großen Ansprüche an das Leben, ich würde klarkommen.«
»Das wäre das geringste Problem«, sprudelte es aus Sebastian hervor, für den es immer klarer wurde, dass Mia diesen Job bekommen würde. »Natürlich müssten Sie hier wohnen, hätten alles inklusive ohne Gehaltsabzug und natürlich einen Dienstwagen.«
»Sie sind sehr großzügig, Herr von Walddern«, sagte Mia freundlich lächelnd, wobei das Lächeln ihre Augen nicht erreichte.
»Gehen wir weiter im Text«, fuhr Sebastian fort, neugierig, welche weiteren Überraschungen in diesem Gespräch noch auf ihn warten würden. »Haben Sie private Verpflichtungen, vielleicht eine Beziehung? Und bitte, Mia, ich darf Sie doch Mia nennen? Nennen Sie mich doch bitte Sebastian.«
»Gern, Sebastian, nun, die Frage muss ich abermals mit Ja und Nein beantworten. Ja, ich habe eine private Verpflichtung, eine Verpflichtung, die mir sehr am Herzen liegt. Allerdings wird diese Verpflichtung meine Anstellung nicht behindern, da ich ihr momentan nicht nachkommen kann. Und nein, ich habe keine Beziehung, kann mir auch nicht vorstellen, eine zu haben.«
»Aber die Liebe schlägt doch oft wie aus heiterem Himmel zu.« Neugierig beugte sich Sebastian vor, neugierig darauf, wie Mia diesen Köder aufnehmen würde, neugierig darauf, ob Mia zu Julia und ihm passen würde.
»Für mich gibt es nur eine Form der Liebe und das ist Mutterliebe, alles andere besteht aus Selbstbetrug. Mann und Frau werden im Namen der Liebe benutzt und oft danach entsorgt. Somit liebe ich mich selbst, denn ich weiß am besten, was für mich richtig ist.«
»Was ist mit Ratschlägen? Oft bringen diese andere Sichtweisen.«
»Ratschläge sind eine gute Sache, aber nicht vom liebenden Partner.« Mia spie diese Worte geradezu hervor.
»Wir sind schon beinahe durch«, nickte Sebastian freundlich, »jetzt muss ich aber wirklich fragen, wie es um Ihre Kochkünste steht.«
»Ich bin keine ausgebildete Köchin, ich koche nur leidenschaftlich gern und das, wie man mir immer wieder sagt, auch gut.«
Eigentlich wäre für Sebastian nun das Gespräch zu Ende gewesen, wenn ihm nicht vor wenigen Minuten der Gedanke eingeschossen wäre, ob Mia ebenso wie Julia einwilligen würde, mit ihm Sex zu haben. Er stellte schnell die nächste Frage. »Mia, ich will vorausschicken, egal, wie Sie diese Frage beantworten, Sie haben die Stelle. Jetzt will ich Sie noch fragen, ob Sie sich vorstellen könnten, dass ich außer auf Ihre Kochkünste auch auf andere Dienstleistungen zugreife. Sie verstehen, was ich meine?«
»Ich verstehe, was Sie meinen, und stimme zu. Sie haben mich bisher respektvoll behandelt und ich nehme an, dass Sie es auch in Zukunft tun werden. Sollte ich jemals das Gefühl haben, dass Sie mich als Ware behandeln oder mich ausnutzen, habe ich vertraglich abgesichert bei Kündigung sechs Monatsgehälter zu erhalten. Sind Sie damit einverstanden?«
»Drei.«
»Fünf.«
»Vier.«
»Abgemacht.« Lächelnd reichte Mia Sebastian die Hand und Sebastian schlug ein. »Ich nehme an«, grinste Sebastian, »Sie werden mir in diesen Fällen nicht gegenübertreten wie eine Nutte ihrem Freier.«
»Sicher nicht.« Mias Stimme hatte plötzlich einen verheißungsvollen Unterton bekommen. »Eher wie die Geliebte ihrem Liebhaber. Ich zeige es Ihnen am besten, wie ich es mir vorstelle.« Selbstsicher stand Mia auf, zog mit einem Ruck ihr Shirt über den Kopf, öffnete ihre Hose und ließ sie langsam zu Boden gleiten. Dabei war sie weiter Richtung Bürotür getreten, um Sebastian den Blick auf ihren gesamten Körper möglich zu machen. Fuß vor Fuß setzend, wie auf einer Linie, ging Mia anschließend die wenigen Schritte zu Sebastian, der ihr freudig zugesehen hatte. Sebastian stand nicht auf, er wollte wissen, was sich Mia einfallen ließ, wenn er sitzen blieb.