GEDANKENHYGIENE - Christine Carus - E-Book

GEDANKENHYGIENE E-Book

Christine Carus

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Beschreibung

Dieses Buch begleitet dich auf deinem Weg, dem Film in deinem Kopf eine Wendung zu geben. Geschichten, persönlich Erlebtes, Nachvollziehbares, Impulse und hilfreiche Werkzeuge lassen dich erkennen, wie du im Kopfkino schnell die Vorstellung wechseln kannst. Praxisorientiert und kurzweilig. GEDANKENHYGIENE ist kein wissenschaftliches Werk, sondern DEIN persönliches Arbeitsbuch, das du immer wieder zur Hand nehmen kannst, um die Leichtigkeit DEINES Lebens zu gestalten. "Mache deine Gedankenhygiene zur Routine - so wie deine Zahnhygiene! Putze mindestens einmal täglich, besser auch mal zwischendurch."

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Seitenzahl: 185

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© 2020 Christine Carus

Autorin:

Christine Carus

Umschlaggestaltung:

honigbart®, Jürgen Schulz Stevy Hochkeppel, ernesto, Düsseldorf

Foto:

Herzblutfoto Krefeld

Lektorat/Korrektorat:

Jürgen Schulz

Verlag:

Erfolgshoch Verlag (Inh. Daniel Hoch), Karl-Liebknecht-Straße 66, 04275 Leipzig

Druck:

tredition GmbH, Hamburg

ISBN Softcover:

978-3-948767-64-8

ISBN Hardcover:

978-3-948767-55-6

ISBN E-Book:

978-3-948767-56-3

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Vorwort und Einleitung

Gedankenhygiene

Das Drama in der Geschichte

Bleibe dran – und sei geduldig mit DIR!

Warum sind die Anderen eigentlich immer so doof?

Die Bedürfnisse

Die gute Absicht

Welche Gedanken hast du über dich selbst?

Wenn du mal richtig schön deprimiert sein willst …

Reden ist lautes Denken

‚Reden ist lautes Denken‘ für Fortgeschrittene

Was Dankbarkeit mit den Gefühlen zu tun hat

Eine besondere Übung zur Dankbarkeit

Dankbarkeit und das liebe Geld

Eine Geschichte zur Dankbarkeit

Mit welchen Menschen umgibst du dich?

THE WORK – Wie du deine LEID-Gedanken überprüfen kannst

Eine besondere Übung zu den Gedanken über dich und andere

Die Metta-Meditation

Glück und Freude sind trainierbar!

Und was ist das mit dem Glück?

Deine ‚Ich-komme-in-die-Routine‘-Übung

Die Geschichten

Fragen auf die Schnelle an dich selbst

Fazit

Mein Dank

Über die Autorin

Vorwort und Einleitung

 

Für wen ist dieses Buch etwas, und wer sollte gar nicht erst beginnen darin zu lesen …

Wer im distanzierten SIE angesprochen werden möchte, der kann direkt aufhören zu lesen. Oder du bist bereit, für die Dauer des Lesens diese Ansprache anzunehmen, denn es geht im respektvollen DU weiter.

Wer Ergebnisse, Zahlen, Daten und Fakten aus Validierungen haben möchte, der kann auch aufhören. Wer Worte wie „Validierung“, wissenschaftliche Beschreibungen von medizinischen, psychologischen und physikalischen Zusammenhängen erwartet, der ist hier falsch. Wer „Mindset“ und „Mindfunk“ oder „Mindpunk®“ lesen möchte, dem empfehle ich gerne andere Bücher. Gib dann dieses Buch einfach weiter, verschenke es, verkaufe es, gib es mir wieder zurück … aber vertrödele nicht deine kostbare Zeit damit. Es ist deine kostbare Lebenszeit!

Ich schreibe und ich rede hier mit dir! Ich erzähle dir von mir, schenke dir meine Geschichten, meine Erfahrungen und Gedanken, ich gebe dir Beschreibungen, die zwar wissenschaftlich untermauert sind, die aber eher hemdsärmlich daherkommen.

Ich möchte hier mit dir sprechen wie mit einem Freund oder einer Freundin, einer Person, die ich gerne mag, die mir wichtig ist in meinem Leben … wohlwollend. Ich möchte, dass du gerne liest. Dass du die Inhalte leicht aufnimmst, dass du verstehst, behältst und vor allem umsetzt. Du machst keine Prüfung! Naja, die Prüfung ist dein Ergebnis NACH dem Lesen und Bearbeiten. Ja, es geht auch um Arbeit. Nix kommt von allein. Du arbeitest an dir; zu deinem eigenen Nutzen und zu deiner eigenen Freude! – Gerne kannst du dir, bei besonderem Interesse, die wissenschaftlichen Erklärungen und weitere Informationen durch meine Literaturempfehlungen (am Ende des Buches) aneignen.

Viele meiner Klienten und Coachees mögen die deutsche und die einfache, bildhafte, verständliche und vorstellbare Sprache. Und ich auch! Ich biete dir in diesem Buch Ideen und Anregungen, wie du mit einfachen Mitteln leichter durch das Leben gehen kannst, wie du selbst an dir arbeiten kannst, damit du mit mehr positiver Energie noch beschwingter und erfolgreicher wirst. Ich mache es für dich und für mich möglichst einfach und klar.

Für mich ist es nicht wichtig zu wissen, wo Dopamin, Adrenalin oder Serotonin entstehen und was sie genau wo mit uns Menschen machen. Welche Funktionen Transmitter, Synapsen oder die synaptische Plastizität genau haben und welche Rolle postsynaptische Membranen, Dendriten einer Nervenzelle und Rezeptoren spielen … das erfährst du in diesem Buch nicht und diese Worte wirst du auch kein zweites Mal von mir lesen. Ich will nur, dass sie funktionieren.

Wenn du da ähnlich tickst wie ich, dann wünsche ich dir viel Freude beim Lesen und maximale Erfolge bei der Hygiene deiner Gedanken!

Und noch ein Hinweis: Du bekommst hier ein paar Wege, die mir gefallen. Ich beschreibe dir Möglichkeiten, die aus meiner Erfahrung gut funktionieren, wenn die Gedanken im falschen Film sind.

Es sind meine Wege und Erfahrungen, die ich gerne mit dir teile. DU entscheidest und probierst selbst aus, welche für dich die besten sind. Es kann ohne weiteres sein, dass ich eine Denkart in den Himmel lobe und du kannst es in der Theorie noch gar nicht erfassen. Aus dem Grund biete ich dir in einigen Bereichen Übungen und Fokussierungen über mehrere Tage an. Probiere es aus und erlebe die Wirkung auf dein Unterbewusstsein. Du entscheidest, welchen Weg du gehst. Du entscheidest, was du denkst, welche Gefühle bei dir entstehen, wie du handelst.

So, wie du morgens deine Kleidung für den Tag zurechtlegst, dir auf Dauer deine Standardgarderobe zusammenstellst, so kannst du auch mit deinen Gedanken agieren. Wähle!

Impulse kannst du von mir bekommen. Umsetzen und machen darfst du selbst. Das werde ich dir nicht abnehmen.

Ich empfehle dir, die Kapitel wirken zu lassen. Ich empfehle dir, langsam zu lesen, zu denken und zu fühlen, anzuwenden und zu reflektieren. Lass dir Zeit mit diesem Buch.

Für die Veränderungen von Verhalten benötigt unser Gehirn prägende Erlebnisse, Erkenntnisse und eigene Wahrheiten. Wiederholungen bringen neue Routinen. Gönne sie dir!

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen und maximale Erkenntnisse,

Deine Christine

Gedankenhygiene

 

Du weißt es … oder du ahnst es –

deine Gedanken haben dich im Griff!?

Manchmal kommt zwischen all das Gute, was du so denkst,

auch der Zweifel, der Neid, der Argwohn, die Angst, die Sorge,

die Intoleranz, der Ärger, die Wut und einfach nur DRECK.

Jedes Gefühl und jeder Ratgeber in dir hat seine Berechtigung.

Die Angst und die Sorge sollen ihren Platz haben und meinetwegen

auch alle anderen. So, wie in deiner Küche auch der Müllbeutel

seinen Platz hat und das Putzmittel und das Kehrblech.

Wieviel Aufmerksamkeit du den einzelnen Zuständen schenkst,

ist deine Entscheidung. Die Entscheidung bewusst zu treffen,

ist manchmal leicht und manchmal schwer. Mit diesem Buch gehst

du den Schritt in die Entscheidung: „Zukünftig fällt es mir leicht

oder zumindest leichter, die Entscheidung für das schöne Leben

und für mich und meine Leichtigkeit zu treffen.“

Von Herzen wünsche ich dir die POSITIVE Variante

deiner Gedanken; dass auch du mit möglichst viel

Leichtigkeit und Erfolg durch dein Leben gehst.

Schenke dir selbst die Zeit, dich damit zu beschäftigen,

damit deine Gedanken dein Leben GUT im Griff haben!

Das Drama in der Geschichte

 

Nach einer mehrtägigen Geschäftsreise komme ich nach Hause.

Mein Anrufbeantworter zeigt mir an, dass ich eine Nachricht habe. Es ist meine Mutter. Sie bespricht „das Gerät“ ungern und sagt: „Kind, du meldest dich nicht! Ich mache mir Sorgen.“ Ende.

Ich rolle mit den Augen. Was fährt sie sich wieder für einen Film?! Warum ruft sie mich nicht auf dem Handy an? Ich spüre, dass ein wenig Ärger aufsteigt und ich unruhig werde. Das ist MEIN Film. Sie weiß doch, dass ich viel unterwegs bin. Das ist aber auch ihr Grund zur Sorge.

Ich rufe meine Mutter an. „Hallo, hier ist dein Kind.“ „Ach, Gott sei Dank. Wie gut, dass du dich meldest. Jetzt bin ich beruhigt!“

Mutter ist 85 Jahre alt. Sie liest Zeitung und hört die Nachrichten. Dass ich eine selbständige Trainerin bin, das kostet sie schon viel Vorstellungskraft, aber wie kann es sein, dass ein Auftraggeber ihr Kind für einen zweistündigen Vortrag nach Zürich holt? Oder wie kann ein Mensch einen Tag in München und danach direkt zwei Tage in Hamburg arbeiten? Das passt alles nicht in ihre Welt. Hier lauern überall Gefahren – aus ihrer Perspektive, ihrer Erfahrung und ihrem langen Leben. Schon ist meine Mutter in ihrem höchstpersönlichen Kopfkino. Und: Es ist ein doofer Film.

Vielleicht kennst du solche Situationen von deinen Eltern oder von dir selbst?

Wir erzählen uns ständig irgendwelche Geschichten. Manche stimmen uns euphorisch, manche machen uns traurig, manche freudig und energetisch und andere lassen uns in ein tiefes Loch fallen.

Wie entstehen diese Geschichten? Wie kommen unsere Wertungen zustande? Was kannst du selbst tun, wenn du merkst, dass du dir gerade eine Geschichte erzählst, die nicht gut für dich ist? Das „besprechen wir“ im Laufe der nächsten Seiten und Kapitel.

Vor vielen Jahren hat mich eine kurze Geschichte so beeindruckt, dass u. a. daraus mein Thema „Kopfkino – wenn die Gedanken im falschen Film sind“ entstand.

Die Geschichte geht so:

Vor einer Stadtmauer sitzt ein Mann. Er sitzt fast immer dort. Eines Tages kommt der Sensenmann an die Stadtmauer. Der Mann spricht ihn an: „Bist du der Tod?“ „Ja, ich bin der Tod“, lautet die Antwort. „Willst du etwa in unsere Stadt?“ „Ja, ich gehe in diese Stadt!“ „Wirst du dort töten?“ „Ja, das ist meine Bestimmung. Ich werde töten!“ „Wie viele Menschen willst du mitnehmen, Herr Sensenmann?“, ist die nächste Frage. „Mal sehen. Vielleicht ein oder zwei …?!“, ist die ungenaue Antwort des Todes. Er geht durch das Tor der Stadtmauer und beginnt mit seinem Werk.

Nach einiger Zeit kommt er zurück. Der Mann und der Tod begegnen sich. Der Mann ist erschrocken und auch ärgerlich. Er spricht den Tod an. „Du hast gesagt, dass du ein oder zwei Personen in den Tod schicken willst. Es sind Hunderte gestorben!“

Der Tod antwortet ruhig: „Ich habe nur zwei Personen genommen. All die anderen sind vor Angst gestorben!“

Fazit: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.

Aus lauter Angst zu sterben … naja, so schlimm muss es ja nicht gleich sein; aber aus Angst etwas NICHT zu tun, oder etwas zu tun, was gar nicht GUT tut … in den Kampf oder die Flucht zu gehen … DAS ist das Thema. Hier geht es um ein Gefühl, welches aus unseren Gedanken entsteht, was zu Handlungen und Reaktionen führt.

Was passiert zum Beispiel bei Angst? Bei Aufregung? Bei Sorgen?

Höre mal in dich hinein. Wie reagiert dein Körper auf eine solche Situation, die dir Angst macht?

Ich möchte jetzt nicht die Diskussion eröffnen, dass Angst auch ein wichtiges und im Zweifel überlebenswichtiges Signal ist. Das ist richtig.

Ich möchte sensibilisieren, dass es so manches Mal um das Zuviel an Drama in unseren Geschichten geht. Das Drama und die fehlende Akzeptanz von Unveränderbarem sind das, was uns das Leben schwermacht, uns ängstigt, krankmacht oder sogar sterben lässt.

Wie oft spielen wir in unserem Kopf einen schlechten Film ab – und dabei ist die Realität viel freundlicher!?

Zurück zu der Anrufbeantwortergeschichte meiner Mutter. Welch ein Drama … ja, ich hatte auch ein kurzes Drama. Ich rollte mit den Augen und habe sogar laut zu mir selbst gesagt: „Och, mennoh … Mutter! Ruf doch einfach an!“ Es schwang sogar ein Hauch von Ärger mit. Aber eben nur „ein Hauch“. Das habe ich gelernt! Ich bin mittlerweile schnell damit fertig!

Und Mama? Welches Drama hat sie sich erzählt? Es war der Sorgenfilm. Der, der jede Stunde schlimmer wird. Der, der sie nachts unruhig werden oder gar nicht in den Schlaf kommen lässt …

Und? Welche anderen Fragen hätte sie sich stellen können, mit denen es ihr besser gegangen wäre?

Wie oft ist ihr Kind unterwegs und es passiert gar nichts? Ist überhaupt jemals etwas passiert? Was könnte alles GUT bei ihrer Tochter laufen? Ein gelungener Vortrag, eine fröhliche Reise, gute und wertvolle neue Kontakte …? Wie schnell hätte sie durch interessiertes Fragen ihre Gedanken in eine andere Richtung steuern können? Wie hätte sie aktiv werden können? Wäre es schwer oder leicht gewesen sich Klarheit zu verschaffen? Ach, wie sehr hätte sie der andere Film erfreut, stolz und glücklich gemacht?! Der FILM, die Geschichte, ihre Gedanken …

Mutter weiß, dass ich die Mailbox meines Handys nutze. Im ersten Anflug von „üblen“ Gedanken, wäre ein Anruf die „Erlösung“ gewesen. Da der Anruf nicht stattfand und der Film über Tage Zeit hatte sich zu entfalten, wurde aus der kurzen Kinoepisode ein Epos in mehreren Teilen.

Kann man so machen, ist halt Kacke!

Meine Mutter hätte sich auch positiver Gedanken bedienen können. Diese anders erzählte Geschichte wäre auch ein Film geworden. Ein angenehmerer. „Ach, das Kind meldet sich nicht. Meine Tochter hat sicher viel Arbeit. Sie verdient ihr Geld und ich bin stolz auf sie. Wenn sie Zeit hat, dann wird sie sich melden.“ Das ist mal ein Filmvorschlag von mir!

Ich selber habe mich in der Situation schnell der positiven Gedanken bedient. Nach dem Anflug von Augenrollen und Genervtsein freute ich mich, dass Mama ihr Kind so sehr liebt …

OK, ich verstehe … du sagst jetzt: „Christine hat gut reden. Das ist leichter gesagt/geschrieben als getan.“

Stimmt. Und auch die doofen Filme haben ihre Berechtigung. Du wirst im Laufe der nächsten Kapitel erkennen, wie diese Gedanken entstehen und warum ich Mutter gar nicht böse sein kann.

Ich habe für mich und meine Gedanken auch viel und oft geübt – ich übe heute noch und falle auch heute noch manchmal auf meine eigenen Gedanken rein. Diese schlechten Filmchen bleiben aber nur Filmchen, weil ich Wege gefunden habe, die mich den Kinosaal schnell wechseln lassen … das geht.

Wie das gehen kann, wirst du lesen. Du wirst einige Wege erkennen, wie du dich zukünftig selbst aus deiner Geschichte ziehen kannst, wie du den Film änderst, entweder das Kinoprogramm wechselst oder einfach nur den Ablauf deines Films beeinflusst. Nicht alle Möglichkeiten, die du kennenlernen wirst, helfen dir immer gleich oder fallen dir leicht … Du bekommst eine Mischung und Vielzahl von Methoden, aus denen du die wählst, die dir guttun. Und dann kannst du üben! Alleine oder mit Unterstützung von Freunden, Partner oder Partnerin, einem Coach oder Trainer. Du kannst dich in einer Methode besonders ausbilden lassen … du kannst lernen, an dir und deinen Filmen zu arbeiten und damit deine Gedanken sauber zu halten.

Meine erste Empfehlung:

Nimm das Drama aus deiner Geschichte.

Die Realität ist meistens viel freundlicher.

Meiner Mutter hätte dieser Tipp schon geholfen.

Bleibe dran – und sei geduldig mit DIR!

 

Wenn du jahrelang so gedacht hast, wie du gedacht hast, vielleicht voller Sorgen bist oder du eher zu der Wahrnehmung deines Unglücks, als zu wahrgenommenem Glück neigst, dann hat sich dein Unterbewusstsein, dein Gehirn, dein ICH daran gewöhnt. Durch ständige Wiederholung dieses Denkens ist es zu deiner Wahrheit geworden.

Das Gute ist: Das Gehirn ist formbar. Wenn du für eine gewisse Zeit etwas ANDERS tust, ob Handlungen oder Gedanken, dann wird dein Unterbewusstsein DAS als gesetzt aufnehmen. Vielleicht kennst du das aus dem Kontext „Ernährungsumstellung“ oder „Bewegungsveränderung“?! Das braucht alles so seine Zeit, um die Datenautobahnen in deinem Kopf zu verändern. Aber es geht.

Ich stelle mir immer vor, dass es ausgebaute Straßen in meinem Schädel gibt, auf denen ich schnell fahre. Also Routinen, klare Abläufe, Angewohnheiten oder Wenn-dann-Situationen. Da gibt es von meiner Seite schnelle Reaktionen, ohne langes Überlegen. Als Autofahrerin bin ich ausschließlich Schaltwagen gefahren. Ich fahre. Da gibt es kaum eine echte Überlegung, ob ich nun schalten oder die Kupplung treten muss und welcher Gang nun dran ist und welche Bewegung ich mit dem Schaltknüppel ausführen muss, um weiterzukommen. Das geht doch alles automatisch. Es ist Routine. Das ist meine Schnellstraße im Hirn. Diese Schnellstraße ist ausgebaut. Da wächst kein Gras. Da gibt es keine Hindernisse, weil ich sie seit Jahren benutze.

Heute fahre ich ausnahmsweise den Wagen meines Freundes. Automatik. Ohje …

Kannst du dir vorstellen, wie oft ich die Kupplung treten möchte? Wie oft ich die Hand an dem gewohnten Schaltknüppel habe? Die Routine fehlt und ich falle eine Zeit lang in gewohnte Abläufe zurück.

Apropos Auto: Ich brauche bei einem neuen Wagen immer eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mich mit dem Navi, den Knöpfen der Mittelkonsole und den „normalen“ Mechanismen angefreundet habe. Solange bis DAS sitzt, trauere ich manchmal dem Vorgängerwagen nach. (Das war ein persönliches Geheimnis. Na, wir sind ja unter uns und du musst es nicht gleich weitererzählen! Und: Da bin ich „Mädchen“ ;-)).

Ich nehme mir also vor, weil ich erkannt habe, dass ein anderer Weg ein für mich besserer ist, dass ich zukünftig eine andere Routine nutzen werde. Meine Datenautobahn soll umgebaut werden. Ich will woanders langfahren oder -gehen. Das Feld neben meiner Autobahn bietet sich an. Da gilt es erstmal das hohe Gras niederzutreten, Steine wegzuräumen und verwachsene Büsche zu entfernen. Der erste Gang auf dem neuen Weg wird also beschwerlich. Ich komme kaum voran und ein Erfolg ist erst spät für mich erkennbar.

Der zweite Gang fällt leichter, weil es bereits einen kleinen Trampelpfad gibt. Wie lange muss ich diesen Trampelpfad gehen, bis dort das wilde Gras von rechts und links nicht wieder überhandnimmt? Wie lange dauert es, bis ich diesen Weg als Weg genießen kann und ihn entspannt gehe? Wie lange wird es dauern, bis meine Schnellstraße zugewuchert ist und nicht mehr nutzbar? Ooooh, sehr lange.

Nehmen wir an, ich treffe die Entscheidung, jetzt endlich Sport zu machen. Sonst war ich nach der Arbeit sehr schnell auf der Couch. Sport gab es für mich nicht. Aber jetzt …

Voll motiviert starte ich mit neuen Laufsachen in die neu zu entwickelnde Gewohnheit. Nach wenigen Minuten bin ich aus der Puste, die Muskeln schmerzen und eigentlich will ich nur auf meine geliebte Couch. Das war der erste beschwerliche Gang des neuen Weges mit ziemlich viel Dornengestrüpp, um im Bild zu bleiben ;-).

Am nächsten Tag ziehe ich mit mittelgroßer Freude meine Schuhe an … na, das Läufchen funktioniert etwas besser, aber nicht wirklich gut. Ich gehe also ein paar Tage laufen. Mein Trampelpfad ist schon als ein schmaler Weg erkennbar. Dann hat meine liebste Freundin Geburtstag. Am nächsten Tag bin ich echt sehr lange im Büro. Darauf den Tag treffe ich mich mit einigen Kollegen zum Essen. Da kann ich wirklich nicht absagen, ohne dass es Missstimmung geben würde. Dann kommt ein Tag, da MUSS ich mal putzen … du ahnst, wie die Geschichte weitergeht.

Zack, liege ich wieder auf der Couch. Der Trampelpfad ist wieder zugewuchert; meine Schnellstraße der Gewohnheit funktioniert. Ab auf die Datenautobahn. Die heißt bei mir „Füße hoch und gemütlich“.

Es ist so naheliegend und „eigentlich“ auch gut, dass diese Autobahnen lange bestehen und Trampelpfade so schwer zu implementieren sind. Ansonsten gäbe es in unserem Leben kaum Stabilität oder Konstanz, Routinen und Sicherheiten.

Neue Wege zu gehen kostet immer Kraft und Geduld. Aber eines Tages ist der neue Weg DIE neue Datenautobahn. In unserem Sportbeispiel wird die Schnellstraße eines Tages die Bewegung einfordern, so wie vorher das Sofa.

Das funktioniert auch bei deinen Gedanken. Denken wir eine gewisse Zeit in eine bestimmte Richtung, dann vergrößert sich das zuständige Areal in unserem Gehirn entsprechend. Andere Abschnitte, die wir für eine lange Zeit nicht genutzt haben, verkleinern sich! Der Trampelpfad wird zu Rennstrecke, über die alte Schnellstraße fährt keiner mehr und deshalb wuchert sie zu.

Ok?

Deshalb ist meine zweite Empfehlung:

Bleibe dran – und sei geduldig mit dir!

Warum sind die Anderen eigentlich immer so doof?

 

Woher kommen denn diese Gedanken, die mich fast verrückt machen? Und warum sind die anderen oft so doof? Warum verstehe ich mich mit meiner besten Freundin oder meinem Freund so gut? Und wie gehe ich am besten damit um, wenn ein Mensch unverschämt zu mir ist, mich beleidigt … und wieso bin ich eigentlich darüber beleidigt?

Warum treffen mich manche Aussagen hart und meinen Kollegen überhaupt nicht? Warum regt sich mein Kollege stattdessen über etwas auf, über das ich nur milde lächeln kann?

Ich habe mir ein Modell zurechtgelegt, das es mir unwissenschaftlich ermöglicht, leicht durch die Welt zu gehen. Sehr selten – und wenn, dann nur sehr kurz – mache ich mir darüber Gedanken, warum jemand jetzt dieses oder jenes zu mir gesagt hat, was mich erschrecken lässt oder mich ärgerlich macht. Das Gesagte hat nichts mit mir zu tun. Die Wirkung des Gesagten hat mit mir zu tun. Den Sprecher kann ich nicht verändern. Meine Bewertung der gehörten Aussage kann ich sehr wohl beeinflussen.

Vielleicht hilft dir die folgende Erklärung, wie so vielen meiner Seminarteilnehmer?! Wenn du bereits bei mir ein Seminar besucht hast, dann kennst du diesen Schädel ganz bestimmt …

Also fangen wir mit meinem „Schädel“ an.

Stell dir vor, in unserem Kopf sind so etwas wie Regalbretter. Hier werden Lebenssituationen, Erfahrungen und Werte abgelegt und gespeichert. Wo und wie du geboren wirst, aufwächst und wie du lebst.

Ganz bewusst führe ich hier etwas aus. Ich wünsche dir, dass du den Atem hast und alle Fragen nicht nur liest, sondern auch nachempfindest.

Es wird dir nachhaltig deutlich machen, worum es beim Regalbrett-Schädel geht.

Das Ganze startet schon, bevor du das Licht der Welt erblickst. Bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche beginnt die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden.

Wie verläuft die Schwangerschaft? Freut sich die Mutter auf das langersehnte Baby oder ist die Schwangerschaft ein Ausrutscher und der Gedanke an eine Abtreibung war schon da? Welche Nährstoffe erhält der Embryo über seine Mutter? Gesundes Obst und Gemüse, ausgesuchte Lebensmittel mit Ruhe und bewusst gegessen? Oder sind hier Alkohol, Drogen und Fastfood im Spiel?

Eine Schwangerschaft voller Liebe, mit Ruhe, Schlaf, moderater Bewegung und immenser Vorfreude verläuft sicher anders für das Menschenkind, als eine Nebenher-Schwangerschaft, die besser nicht hätte da sein sollen. Du kannst dir vorstellen, dass diese ersten Eindrücke und Umstände auf ein sich entwickelndes Wesen elementar Einfluss haben.

Stell dir nun vor, dass all das im ersten Regalbrett abgelegt wird. Und es bleibt da auch!

Nun steht die Geburt an.

Geburt im Kreissaal? Zu Hause? Sitzend, liegend, in der Wanne oder auf einem Stuhl? Mit hellem Licht oder gedimmtem? Mit Komplikationen oder reibungslos? In einem Stadtkrankenhaus oder mit wenig/gar keiner ärztlicher Versorgung? Nicht umsonst machen sich viele Frauen heute Gedanken darüber, wie und wo sie gebären. Alles hat Einfluss auf die ersten Eindrücke, die das Kind auf dieser Welt sammelt und festhält.

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