GEFAHR AUS DEM WELTALL - Rudolf H. Daumann - E-Book

GEFAHR AUS DEM WELTALL E-Book

Rudolf H. Daumann

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Beschreibung

Sternwarten in aller Welt machen eine bestürzende Entdeckung: Ein aus Weltraumtiefen kommender Planetoid nähert sich unaufhaltsam der Erde!

Fieberhafte Berechnungen werden angestellt, und bald steht fest, dass der Irrläufer aus dem All die Erde als zweiter Mond umkreisen und anschließend mit voller Wucht niederstürzen wird.

Es gibt nur einen Weg, die der Menschheit drohende Katastrophe abzuwenden: Der Planetoid muss auf einen anderen Kurs gebracht werden...

 

Rudolf Heinrich Daumann (* 02. November 1896 bei Neumarkt/Schlesien; † 30. November 1957 in Potsdam) war ein deutscher Autor von Science-Fiction- und Abenteuerromanen. Sein Roman Gefahr aus dem Weltall erschien erstmals im Jahre 1938.

Der Apex-Verlag veröffentlicht diesen Roman als durchgesehene Neuausgabe in der Reihe KOSMOLOGIEN - SCIENCE FICTION AUS DER DDR.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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RUDOLF H. DAUMANN

 

 

Gefahr aus dem Weltall

 

 

KOSMOLOGIEN – SCIENCE FICTION AUS DER DDR, Band 16

 

 

 

Roman

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

GEFAHR AUS DEM WELTALL 

Erstes Kapitel 

Zweites Kapitel 

Drittes Kapitel 

Viertes Kapitel 

Fünftes Kapitel 

Sechstes Kapitel 

Siebtes Kapitel 

Achtes Kapitel 

Neuntes Kapitel 

Zehntes Kapitel 

Elftes Kapitel 

Zwölftes Kapitel 

Dreizehntes Kapitel 

Vierzehntes Kapitel 

Fünfzehntes Kapitel 

Sechzehntes Kapitel 

Siebzehntes Kapitel 

Achtzehntes Kapitel 

Neunzehntes Kapitel 

Zwanzigstes Kapitel 

Einundzwanzigstes Kapitel 

Zweiundzwanzigstes Kapitel 

Dreiundzwanzigstes Kapitel 

Vierundzwanzigstes Kapitel 

 

 

Das Buch

 

Sternwarten in aller Welt machen eine bestürzende Entdeckung: Ein aus Weltraumtiefen kommender Planetoid nähert sich unaufhaltsam der Erde!

Fieberhafte Berechnungen werden angestellt, und bald steht fest, dass der Irrläufer aus dem All die Erde als zweiter Mond umkreisen und anschließend mit voller Wucht niederstürzen wird.

Es gibt nur einen Weg, die der Menschheit drohende Katastrophe abzuwenden: Der Planetoid muss auf einen anderen Kurs gebracht werden...

 

Rudolf Heinrich Daumann (* 02. November 1896 bei Neumarkt/Schlesien; † 30. November 1957 in Potsdam) war ein deutscher Autor von Science-Fiction- und Abenteuerromanen. Sein Roman Gefahr aus dem Weltall erschien erstmals im Jahre 1938.

Der Apex-Verlag veröffentlicht diesen Roman als durchgesehene Neuausgabe in der Reihe KOSMOLOGIEN - SCIENCE FICTION AUS DER DDR.

  GEFAHR AUS DEM WELTALL

 

 

 

 

 

 

  Erstes Kapitel

 

 

»Olala... der Herr Professor! Und wieder so vertieft in seine Sterne? Darf ich armes, unnützes Ding mir erlauben, die Magnifizenz und Eloquenz darauf aufmerksam zu machen, dass wir heute Abend nach Paris fliegen wollten?«

Die Stimme des Mädchens klirrte wie zersprungenes Glas. Sie schlug den Pelz auseinander, stemmte die beiden Hände auf die etwas zu stark geratenen Hüften und verzog den rot geschminkten Mund zu einer fröhlichen Grimasse, als sie auf den Mann zu tänzelte, der über den großen internationalen Sternenatlas gebeugt an einem Tisch stand und versuchte, eine Fotoplatte mittels des Repsold-Messers auf das richtige Gradfeld zu schieben.

»Olala!... Der große Sternforscher Jules Perossier sucht die Lichter im All zu deuten und versteht nicht, was meine dummen Augensterne ihm sagen!«, schrillte der Wortschwall im heitersten pariserischen Französisch weiter durch den hohen Kuppelraum der Sternwarte. »Sieh, mein bestes Kleid aus dem rubinfarbenen Glasgespinst, meine klügste Frisur, meine leuchtendsten Strümpfe, den süßesten Duft meiner Haut bringe ich dir, damit du in Paris mit deiner kleinen Eugénie Eindruck machen kannst, Jules... mein gutes Professorchen Perossier! Acht Uhr! In einer Stunde schon können wir bei Ravaillet sitzen, um die ersten Löffel der göttlichen Zwiebelsuppe zu schlürfen, und dann gehen wir tanzen und trinken. Alle meine Freundinnen sollen mich um meinen klugen und guten Freund beneiden!«

Die Finger des Professors Jules Perossier zitterten leicht, als er die Fotoplatte aus dem Messgerät löste und sie in die Zellophanhülle zu schieben versuchte. Dann warf er die Aufnahme auf den Sternenatlas und strich sich mit seinen breiten Händen über den haarlosen Kopf. Etwas vornübergebeugt, als läge eine schwere Last auf seinem Rücken, sah er auf das zierliche Persönchen hinab und zog seinen langen Arbeitsmantel zusammen, als wolle er sich vor der drängenden und werbenden Lebendigkeit der kleinen üppigen Pariserin abschließen.

»Heute vom Puy Mary nach Paris? Aus der rauen Auvergne in die Lichtstadt?... Habe ich es dir versprochen, Eugénie?«, fragte der Professor mit seiner rauen Stimme. »Verzeih, Eugénie! Flieg allein! Freu dich deiner Jugend! Ich kann mein Versprechen nicht halten. Die Wetterwarten melden klarste Luft, und Georges Mundele behauptet, dass wir heute die unbewegteste Troposphäre seit drei Monaten zu erwarten hätten. Ich muss arbeiten!«

Und er deutete mit der Rechten auf die Durchgangsrohre und Mittagskreise, auf Refraktoren und Himmelkameras, wies hinüber zum Spektroskop und Heliometer, zum Selensuchgerät und zur lichtelektrischen Zelle, fuhr wie um Verzeihung bittend über all die glitzernden und mattierten Stellräder, Mikrometerschrauben, Revolverlinsen, den Kippsessel und die leise surrenden Uhrwerke.

»Die Störungen im Planetoidenring, Eugénie... Vielleicht kann ich heute den Träger des Gravitationsfeldes entdecken, der Unordnung in den streng geregelten Gang der Asteroiden, der kleinen Planeten gebracht hat. Mundele hat mir die Lage dieses unbekannten Weltkörpers errechnet. Ist die Feststellung eines neuen Sternes nicht wichtiger als ein Souper in Paris, Eugénie?«

Die großen Augensterne Eugénies begannen in dem milden Blaulicht der Beobachtungskuppel zu flimmern. »Schön, Jules! Da haben wir es wieder! Drei Monate sitze ich hier oben bei dir auf dem dummen Puy Mary, 1.400 Meter hoch, friere früh und friere mittags, friere abends und in der Nacht auch! Jawohl, Perossier, auch in der Nacht! Wenn du ein Herz hast, Jules, dann fliege mit deiner kleinen Eugénie nach Paris, heute noch, Jules, jetzt gleich! Der Mundele kann sich ja mit diesen dummen Geräten allein abquälen!«

Sie riss ihm fast den Arbeitsmantel von den Schultern und presste sich eng an den großen Mann. »Deine Wohnung in Paris... einmal habe ich sie nur gesehen, ehe du mich hierher in die schlimme Auvergne, in dieses Land voll finsterer Wälder und blöder Kühe und bockiger Ziegen, entführtest, und ich kam doch gern mit! Um die Freundin des größten Gelehrten Frankreichs zu sein, dafür opfert man viel. Aber höre: In deiner Pariser Wohnung ist ein Kaminzimmer, das mit den vielen dicken Bucharateppichen. Gehen wir dorthin. Wir brauchen ja gar nicht in einer Bar zu sitzen. Du ruhst dich auf der großen Lederbank aus, und ich rolle mich zusammen wie ein Schoßhündchen... die roten Flammen tanzen... und dann, Perossier, liebe ich dich, Jules, liebe dich wie noch nie... aber in Paris, nur in Paris!«

Perossier befreite sich mit einem Ruck aus der Umarmung. »Lass das, Eugénie! Ich habe meine Verpflichtungen als Wissenschaftler!

Andere können sich freuen, können lieben, wann sie wollen. Ich muss arbeiten, auch dann, wenn ich gern etwas anderes täte. Und heute, Eugénie, kann ich etwas entdecken, was meinen Namen unsterblich macht. Von allen Sternwarten der Welt spähen sie seit Wochen in das All und suchen den großen Unbekannten, der die ewigen Gesetze des Universums zerbricht, der das Recht der brutalen Gewalt, das der Schwere nämlich, in das zeit- und formgebundene Kreisen der Weltkörper hineinschleudert und aus Ordnung ein Chaos macht. Astrograph und Refraktor sind auf dem Punkt, den Mundele errechnet hat, gerichtet; mein Auge und die Bromsilbergelatine werden heute das seltsamste Geheimnis des Weltalls fixieren. Muss ich jetzt noch mit dir nach Paris fliegen?«

Eugénie Patin schloss ihren Pelzmantel, als merke sie jetzt erst, wie kalt es in der Sternwarte auf dem Puy Mary war. »Gut, M'sieur Perossier, bleiben wir hier! Es ist sehr kalt! Mich friert es hier, Jules. Schlafen? Das kann ich nicht! Immer wenn ich enttäuscht bin, finde ich keine Ruhe. Was soll ich tun?«

Der Professor beugte sich bereits wieder über seine Sternkarten und maß mit Stechzirkel und Sextanten Positionen nach. »Geh hinüber in das Berechnungsbüro zu Georges Mundele! Gegen Mitternacht werde ich wohl meine Beobachtungen abschließen können. Dann komme ich zu euch, und wir wollen noch eine Stunde plaudern. Mundele soll eine kleine Erfrischung beim Koch bestellen, so wie du sie gern hast: das Fässchen Austern, Röstbrot, die Straßburger Gänseleberpastete, und viel Heidsieck kalt stellen! Wahrscheinlich können wir heute noch eine ganz große Entdeckung feiern!«

Das Mädchen nickte nur stumm und schritt zum Ausgang. An der Doppeltür stand eine Armillarsphäre. Eugénie strich über die blinkenden Ringe, zärtlich und vorsichtig, als wolle sie eine vergessene Liebkosung diesem toten Gerät angedeihen lassen.

Noch einmal wandte sie sich um. »Also bei Georges Mundele sehen wir uns wieder, Jules? Ich werde alles vorbereiten lassen, damit wir noch eine frohe Stunde verbringen können. Dem Koch richte ich die Bestellungen aus.«

»Ja, und Mundele möchte die Kontrollscheibe auf seinem Arbeitstisch einstellen, damit ich seine Notierungen mit meinen Beobachtungen vergleichen kann. Ich werde die Ziffern für Grade, Minuten und Sekunden, für Rektaszension und Deklination immer sehr deutlich sprechen. Doch gut ist es vielleicht, wenn auch du seine Eintragungen kontrollierst. Allzu sicher ist der Freiburger Allemand noch nicht seines Französisch!«

Hur ein Kopfnicken antwortete ihm, dann wand sich Eugénie Patin durch die dreifache Schleusentür, die jeden Laut und jede Lufterschütterung von der stillen Arbeitsstätte des Gelehrten fernhielt, und stand in dem kalten Abendwind, der aus Südosten über die hohen Gipfelterrassen des Plomb du Cantal und den weiten Kraterkessel des Puy Mary wehte. Tief unter ihr schimmerten die Lichter des stillen Städtchens Aurillac, und zwischen den Tälern der Dordogne und des Lot leuchteten gelbrote Lampen des Friedens in die kalte Höhenluft der Auvergneberge hinauf.

Das Observatorium stand auf dem Kraterrand des längst erloschenen Vulkans. In der Trichterebene lag die Sternforschersiedlung: sechs kleine Häuschen aus Beton in der Form der Schweizer Villen, wie sie sich ein Pariser Architekt ausdenkt. Eugénie stieg in einen Elektrosesselroller, trat beide Fußpedale vor Erregung auf einmal, so dass Kurzschlussschaltung und Motoranlasser zusammengekoppelt wurden, und mit bösem Aufbrummen stob das kleine Gefährt die vielen Kehren der asphaltierten Straße hinab.

Als das Gefälle nachließ, zog sie die Handbremse und sprang aus dem weichgepolsterten Sessel, noch ehe die Räder Stillständen. Ein Mann in Lederjacke und weiter Pelzhose ging am Straßenrand auf und ab. »Sie können schlafen gehen, Marcel! Wir fliegen heute nicht nach Paris!«

»Merci!«, knurrte der Pilot. »Wäre ganz gern mal nach Paris gestartet, aber Schlafen ist auch eine ganz angenehme Angelegenheit! Gute Nacht!«

Eugénie Patin ließ ihr Gefährt auf dem harten Rasen stehen und schritt auf eine grüne Warnlampe zu. Nun stand sie vor der grauen Betonwand eines fensterlosen Kubus, der in einen Einschnitt der Kraterwand eingepasst zu sein schien. Sie suchte einen Augenblick lang nach einem stumpfmatten Hebel, riss ihn viermal hoch und trat dann schnell aus dem leichenhaften Schein der Leuchtröhre.

Es rollte in dem Kubus; ein greller Lichtschein, vierkantig geschnitten, stieß aus dem Gebäude in die lastende Finsternis, und grotesk zuckte dazwischen ein schwarzer Schatten.

»Bitte...! Rechts von der Warnlampe ist die Pforte der Gelehrsamkeit!«, rief eine fröhliche und jugendfrische Stimme in die Finsternis. »Herr Professor, eigentlich sollte der Aufwind aus dem Rhonetal schon zur Ruhe gegangen sein. Die Monts de la Margeride melden bereits absolute Windstille. Bald können Sie meine Berechnungen auswerten. Bitte einzutreten, Herr Professor!«

Eugénie bemühte sich, das klassische Französisch der Sorbonne zu sprechen: »Eine Enttäuschung, M'sieur Mundele! Nur die kleine Gesellschafterin des berühmten Astrophysikers Jules Perossier hat Ihnen im Auftrag des hervorragenden Mitgliedes der Academie Française und des Institut de France eine ziemlich unwichtige Botschaft zu überbringen. Mich friert. Darf ich in die geheiligten Hallen der angewandten Mathematik eintreten?«

»Eugénie?« Freude lag in diesem Wort. Doch dann wurde die Stimme trocken und kalt. »Pardon, Mademoiselle Patin! Ich bin so überrascht, Sie jetzt in der beginnenden Nacht begrüßen zu können, dass ich etwas aus dem Gleichgewicht gekommen bin. Entschuldigen Sie auch, dass ich Ihre Bemerkung über die Kälte bereits wieder vergessen habe. Das Berechnungsbüro ist herrlich warm. Wollen Sie eintreten?«

»Wollen schon! Doch ob ich darf?« Eugénie Patin überschritt bereits trotz dieses Vorbehalts die Stufen, die in das Innere des Kubus führten, und lächelte auf den blonden Scheitel hinab, der sich tief vor ihr neigte. »Georges, Sie könnten mit dieser bezaubernden Grandezza Maître d'Invitation in einem sehr vornehmen Barbetrieb am Montmartre sein, wenn Sie sich nicht zufälligerweise in die Astronomie verirrt hätten!«

Ein verblüfftes rundes Jungmännergesicht erhob sich aus der Tiefe, und hinter goldgefassten Brillengläsern sahen sie zwei graue Augen zwinkernd an. »Warum müssen Sie schon wieder spotten, Eugénie?«, sagte Georg Mundele. »Wenn ich die scharfen Augen von Perossier hätte, dann wäre ich vielleicht heute der größte Sternforscher der Welt. Doch mit meiner verdammten Kurzsichtigkeit...!«

»Aber nein, Georges! Erstens flucht man nicht in Gegenwart einer Dame, und zweitens würden Sie als Empfangschef in der Bar La Main Gauche mit Ihrer bestechenden Höflichkeit mehr verdienen als hier. Spott liegt mir Ihnen gegenüber ganz fern. Sie behandeln mich sowieso immer, als wenn ich die Großherzogin von Pliquequartre wäre; mein Gott, ich bin nur die Geliebte des großen Perossier - und dafür braucht man wohl nicht diesen Aufwand herauszuhängen!«

Während dieses Scherzgesprächs, durch das aber immer wieder ernste und suchende Töne klangen, waren die beiden jungen Menschen einen Gang entlanggeschritten, hatten einen Raum voller Zeichentische, Rechenmaschinen, aufgerollter Sternkarten und bemalter Projektionstafeln betreten, und Georg Mundele geleitete nun zwischen allen Werkzeugen der entfesselten Mathematik hindurch die Gefährtin des Professors zu einer breiten Couch, die gegenüber einem riesigen Schreibtisch an der Querwand des Raumes stand.

Er zog seine tuschebefleckte grüne Arbeitsjacke aus und fuhr sich ein wenig verlegen über die hohe Stirn. »Tja, und was machen wir jetzt?«, fragte er.

Glockenhell begann die lustige Pariserin zu lachen. »Georges, Sie sind köstlich! Soll ich Ihnen sagen, was Sie zu machen haben? Oh, Gott, wie komisch! Ja, richtig, soll ich ja doch!... Bis Mitternacht muss ich Ihnen nämlich Gesellschaft leisten! Jawohl, Anordnung des hohen Gelehrten Jules Perossier. Ich soll Ihnen alle Zahlen genau nennen, die er uns von seinem Refraktor herunterschreien wird. Auch die Notizen soll ich kontrollieren. Sie müssen den Fernseher einschalten, damit er seine Beobachtungen mit Ihren Aufzeichnungen vergleichen kann, und nachher wollen wir einige Austern schlürfen, einen guten Trunk tun und... Tanzen Sie, Georges?«

Der junge Mann versuchte einige Schritte, als wolle er zierlich im Menuett schreiten. »Wie sollte ich nicht, Eugénie? Ich berechne den Reigen der Sterne, ich lebe nur in den elliptoiden Kreisen der Planeten, und dann sollte ich nicht tanzen? Halten Sie mich für so einen Banausen?«

Die Patin kniff ihre schwarzverklebten Augenwimpern zu einem engen Lidspalt zusammen. »So, das können Sie? Meinen Sie, dass Perossier auch diese Kunst beherrscht? Er sieht doch auch die Sterne und berechnet ihren Lauf. Wenn er auch tanzen könnte, wären wir heute sicher nach Paris geflogen. Warum tanzt er nicht?«

Georg Mundele hob erschrocken die Arme hoch. »Aber Eugénie... heute in Paris tanzen? Heute, da wir vielleicht das Schicksal unserer Welt ergründen können?«

»Ah bah!«, sagte das Mädchen ironisch. »An Horoskope glaubt ihr Gelehrten doch nicht, und was heißt schon Schicksal der Welt! Andern könnt ihr daran doch nichts mit all euren Geräten, mit Spektroskopen, Helioskopen, Sextanten und Quadranten, und wie sie alle heißen.«

Der Leiter der Berechnungsstelle in der Sternforschersiedlung auf dem Puy Mary versuchte, sich Haltung zu geben, um vor dem kleinen lächelnden Mädchen, das sich schon wieder die Nase puderte, zu bestehen. »Eugénie, Sie dürfen nicht zu viel von der Wissenschaft verlangen. Sie treibt keine Sterndeuterei, sondern macht genau berechenbare Voraussagen... Darf ich Ihnen jetzt sagen, warum Perossier nicht nach Paris fliegen durfte?«

»Bitte!«, sagte hart und spöttisch die Freundin des Professors und warf ihren Pelzmantel über einen Drehstuhl, der neben der Couch stand. Dann zog sie sich das rubinfarbene Glasfädenkleid zurecht, setzte sich wie eine brave Schülerin aus dem Sacré-Cœur auf die äußerste Kante der Polster, rückte dabei aber so lange an den Achselträgern, bis die zarte Liebesgrube aus dem Ausschnitt des Gewandes trat.

Georg Mundele starrte einen Augenblick und länger auf die zierliche Pariserin, nahm verlegen seine Brille ab, putzte eine kurze Weile an den spiegelblanken Gläsern und begann dann erst seinen Vortrag. »Sie sind schön wie unsere Mutter Erde! Pardon, Mademoiselle, Mutter durfte ich wohl nicht sagen?«

»Doch, ich bin auch Mutter! Oder glauben Sie, dass ich Perossier hierher auf diesen Schneeberg gefolgt wäre, wenn er mir nicht versprochen hätte, für meine kleine Madlon zu sorgen?«

Der junge Gelehrte errötete vor Verlegenheit. »Oh, Verzeihung, dann habe ich ja ganz falsch angefangen! Oder doch richtig? Unsere Erde ist schön... Sie auch, Eugénie!... Der Ball, der uns trägt und auf dem wir alle leben, ist aber nur ein winziges Stäubchen im All, und wir sind nicht mehr als eine lahme Bakterie, die auf der Schale eines runzligen Apfels kriecht - weniger eigentlich! Die Sonne - und Millionen von Sonnen schweben im Weltall - ist mehr als tausendmal tausend so groß wie unser winziges Partikelchen, das wir Erde nennen. Nein, versuchen Sie es nicht, sich diese Größenverhältnisse vorzustellen. Mit unserem Gehirn können wir das nicht mehr fassen; nur die Rechenschieber und die Kurven, die Logarithmen-Tabellen und die kalten nackten Ziffern geben uns einige Vergleichswerte, mehr aber auch nicht! Dieses Weltstäubchen, die Erde, ist zugleich für uns auch wieder unerhört groß! Mehr als eine Billion Kubikkilometer misst der Erdball. Und diese unfassbare Masse stiebt mit einer Geschwindigkeit von annähernd 30 Kilometern in der Sekunde durch das All, 1.800 Kilometer in der Minute, mehr als 100.000 Kilometer in der Stunde. Stellen Sie sich ein Auto vor, das in einem so rasenden Tempo auf einen Granitwürfel fährt, den die Straßenarbeiter aus Vergesslichkeit auf der Fahrbahn haben liegenlassen. Was wird dann geschehen?«

»Warum so ernst, M'sieur Georges? Ich möchte in dem Wagen jedenfalls nicht sitzen, der mit dieser Geschwindigkeit das Hindernis nehmen wollte!«, sagte Eugénie und begann den Lippenstift zu handhaben.

»Aber Sie sitzen nach unserer Berechnung in diesem Fahrzeug!« ereiferte sich der junge Gelehrte und trat näher an die Couch heran.

»Ja, es ist noch viel schlimmer! Bitte malen Sie sich aus, was geschehen muss, wenn diesem Wagen mit 100.000 Kilometer Geschwindigkeit pro Stunde ein Stein, sagen wir, zehn Kilogramm schwer und mit 50.000 Kilometer Beschleunigung, entgegenfliegt. Und diese beiden Körper prallen zusammen... Können Sie sich das denken?«

Mit einer ärgerlichen Bewegung verstaute Eugénie Patin Lippenstift und Puderquaste in ihrer goldenen Handtasche. »Wollen Sie mir nicht schönere Denkaufgaben stellen, Georges? Ich habe schon einige Verkehrsunfälle miterlebt. Blut, zerbrochenes Glas, zerrissenes Fleisch und gesplitterte Knochen...«

Tief holte Georg Mundele Atem und zwinkerte verlegen mit seinen kurzsichtigen Augen. »Eugénie Patin, vor so einem Verkehrsunfall im Weltall stehen wir jetzt. Noch sechs Wochen, etwas mehr meinen Berechnungen nach, dann geschieht ein Unglück, das Millionen Menschen das Leben kosten wird. Sehen Sie, und deshalb ist Professor Perossier nicht nach Paris geflogen!«

Die kleine Pariserin sprang auf, reckte sich und trat dicht an Georg Mundele heran. »So? Der Herr Docteur möchte einem kleinen Mädchen Angst einjagen mit dem großen Bubu! Und dann wird das Kindchen wieder brav sein und sich freuen, weil es nicht nach Paris fliegen durfte. Ihr Männer! Wann werdet ihr einander nicht helfen? Aber ich will gar nicht brav sein, freuen kann ich mich über den langweiligen Betrieb auf dem Puy Mary schon lange nicht mehr. Zusammenstoß der Weltkörper? Pah, das ist noch nie dagewesen!« Sie sah den jungen Forscher spöttisch an und versuchte sein nervöses Augenblinzeln nachzuahmen.

Mundele trat einige Schritte zurück, um den Duft ihrer Haut nicht einatmen zu müssen. »Mademoiselle Eugénie, ich scherze wirklich nicht. Wir Wissenschaftler streben nur nach Wahrheit. Vielleicht irren wir uns deshalb so häufig! Doch in dieser Nacht werden wir die Gewissheit erlangen, ob meine Berechnungen stimmen. Finden wir den merkwürdigen Planetoiden auf der Stelle, die ich aus den wenigen bisher bekannten Bahnelementen ermittelt habe, dann droht eine Welt-, nein, astronomisch gesagt, eine irdische Katastrophe.«

»So? Sehr interessant! Und was würde dann, zum Beispiel, mir dabei geschehen?« Eugénie versuchte noch zu spotten; doch ihre Augen blickten bereits sehr nachdenklich.

»Vielleicht beantworten Sie sich Ihre Frage selbst, wenn ich meinen Vortrag beendet habe«, bat Mundele. »Oder habe ich Sie bisher mit meinen Ausführungen gelangweilt?«

»Im Gegenteil, Georges! Erregt haben mich Ihre Worte. Sich vorzustellen, dass wir bald alle nur zerschlagene Knochenbündel sein sollen... Man könnte fromm darüber werden!« Das Mädchen setzte sich wieder auf die Couch, schlug die Beine übereinander und sah sehr ernst zu dem jungen Gelehrten auf.

Der wandte sich etwas zur Seite, um nicht in die erwartungsvollen Augensterne blicken zu müssen, und dozierte, als wenn er einem ganzen Auditorium seine Theorien darzulegen hätte: »Dann will ich Ihnen dieses merkwürdige Märchen der Wirklichkeit zu Ende erzählen. 1801 entdeckte der Astronom Piazzi in Palermo den ersten der kleinen Planetoiden - Ceres nannte er ihn, einen kleinen Weltkörper von nur 770 Kilometern Durchmesser. Seitdem hat man Hunderte und aber Hunderte dieser Wandelsterne im Sternenheer gefunden. Wahrscheinlich sind sie die Trümmer eines großen Planeten, der, infolge uns unbekannter Ursachen, explodiert ist. Manche haben nur einen Durchmesser von 10 Kilometern, einige sind noch kleiner. 1898 entdeckte Witt den Eros, der sich auf seiner Bahn der Erde sehr stark nähert. 1937 fand man den Hermes, der die Erdbahn sogar kreuzt. Sonst schweben die Planetoiden, auch Asteroiden werden sie genannt, zwischen Mars und Jupiter.

Als wir, Perossier und ich, vor vier Monaten mit dem Stereokomparator das Planetoiden-Gebiet musterten, entdeckten wir eigentümliche Bahnstörungen der Erosellipse, und vor sechs Wochen konnten wir auch einen neuen Planetoiden feststellen, der diese verdächtigen Unregelmäßigkeiten allein bewirkt haben konnte. Eros hat einen Durchmesser von 25 Kilometern. Er scheint überhaupt sehr unregelmäßig geformt zu sein, nicht wie eine Kugel, sondern wie ein Bruchstein. Dagegen ist der neue Planetoid sehr regelmäßig gestaltet, fast wie ein Sphäroid, und wesentlich größer. Seinen Durchmesser haben wir annähernd mit 50 Kilometer berechnet: Aber das ist alles weiter nicht bemerkenswert. Wichtig wurden alle Beobachtungen erst durch die Tatsache, dass dieser Weltkörper bereits die Eros-Bahn gekreuzt hat und nach der Meinung des Professors Perossier, die sich mit der meinen deckt, in noch zu errechnender Zeit auch die Erdbahn queren wird. Und zwar so, dass, wenn es auch zu keinem direkten Zusammenstoß mit unserem Wohnball kommen wird, er doch in den Anziehungsbereich der Mutter Erde gelangen, von ihr eingefangen werden und zunächst zwischen Mond und Erde als neuer Trabant die Erdkugel umkreisen muss.«

»Ahe, das wird interessant!« freute sich Eugénie und schlug die Handteller wie ein übermütiges Schulmädchen zusammen. »Dann scheinen in der Nacht ja zwei Monde.«

»Interessant ja, aber auch gefährlich!«, setzte Mundele seine Erläuterungen fort. »Nach meinen Annäherungsberechnungen dürfte der neue Planetoid so tief in das Gravitationsfeld der Erde eindringen, dass er sich nur einige Wochen als Trabant unseres Weltkörpers behaupten kann. Dann wird über seine eigene Fliehkraft die Anziehung der Erde siegen, und seine Masse muss auf die Erdoberfläche stürzen. Mehr als 60.000 Kubikkilometer Gestein werden auf irgendeinen Punkt unseres Planeten niederkrachen. Das bedeutet, wenn dieser Weltkörper etwa die Dichte unserer Erde haben sollte, den Einschlag von 300 Billionen Tonnen, gewichtsmäßig ausgedrückt!«.

»Diese verrückten Zahlen! Und wie schwer ist nun die Erde?«, fragte Eugénie.

»1 Billion, 82 Milliarden, 841 Millionen Kubikkilometer misst sie... ihre mittlere Dichte ist 5,52mal so groß wie die des Wassers. Grob gesagt: die Erde wiegt rund 6 Trilliarden Tonnen!«

»Olala, M'sieur le Docteur, wie soll ich solche Ziffern begreifen?«

»Anders gesagt: Die Erde ist 20 Millionen mal so schwer wie der neue Planetoid, der auf sie herabzustürzen droht!«, sagte Mundele, nachdem er einige Zahlen auf eine Rechentafel geworfen hatte.

»Und da haben Sie Angst und sprechen vom Weltuntergang?« Die Pariserin lachte hell auf. »Georges, bin ich nicht 20 Millionen mal so schwer wie eins meiner Haare? Wenn also ein Haar auf mich herabfällt, was würde dann schon geschehen?«

Mundele selbst musste sich über diesen Einwurf freuen, »Eugénie, Sie wissen sogar die ernste Wissenschaft heiter zu gestalten. Nur passt Ihr Gleichnis nicht zu der drohenden Situation. Die Erde hat leider - oder Gott sei Dank - eine Eigengeschwindigkeit von rund 30 Kilometern in der Sekunde, der neue Planetoid scheint eine Revolutionsgeschwindigkeit von mehr als 50 Kilometern in der Sekunde zu haben. Wenn sich auch beim Einfangen im Schwerefeld unseres Erdballs die rasende Hast vielleicht auf die Hälfte vermindert, so prallen doch zwei Massen mit ungeheurer Wucht aufeinander. Wehe dem Land, auf dem diese bewegten Energien ihre Kraft entladen!«

Eugénie Patin zog, als wenn sie fröre, ihre Beine auf die Couch, versuchte, das rubinrote Glasgespinst über die Knie zu streifen und sah mit großen Augen zu Georg Mundele auf. »Bitte, mon ami, nennen Sie mir noch nicht das Land! Malen Sie sich nur in Ihrer überhitzten Fantasie einmal aus, wie diese Katastrophe sich abspielen könnte! Also: Der unbekannte Planetoid schlägt ein... Einen Augenblick noch! Wollen Sie ihm keinen Namen geben? Die andern heißen Eros, Ceres, Hermes... Wie wollen Sie diesen neuen Störenfried taufen?«

»Ich stehe höchstens bei der Taufe Pate«, sagte der Errechner der Erdkatastrophe leise. »Der Professor möchte ihn nennen: AC 2033 Eugénie!«

»Pfui!« Die elegante Pariserin sprang auf. »Tod und Verwesung und Untergang und Schmerzen bringt ein Stern... dann will er ihn Eugénie nennen? Oh, Georges, was erfindet dieses Gehirn! Wenig schön sind seine Einfälle. Ach, lassen wir diese Betrachtungen bis nachher. Erzählen Sie mir lieber, was geschieht, wenn die Eugénie mit der Erde zusammenprasselt!«

Mundele griff nach einigen Bänden, die vergilbt und verstaubt in den langen Bücherregalen standen, suchte eine Weile und begann dann einen trockenen Bericht vorzulesen.

»Im Jahre 1913, am 24. September alten Stils, stürzte nördlich des Tscherski-Gebirges, östlich des Flusstales der Indigirka (Sibirien), unter 130 Grad, 22 Minuten, 34 Sekunden östlicher Länge und 67 Grad, 3 Minuten und 14 Sekunden nördlicher Breite eine Feuerkugel (Meteor) von etwa einer halben Billion Tonnen Gewicht in den Sumpfzypressenwald der Taiga Jakutiens. Durch den Einschlag wurde so viel Wärme frei, dass bis zu dreihundert Kilometer von der Niederfallstelle entfernt alle mit dem ersten Nassschnee bedeckten Wälder in Brand gerieten und ein Gebiet von fast 230.000 Quadratkilometern Umfang sich in lohende Glut und prasselndes Flammengeschwirr verwandelte. Da diese Gegend nur von einigen nomadisierenden Jakuten-Familien bewohnt war, hatte man Menschenleben kaum zu beklagen. Doch wurden sogar in Werchojansk, fast 500 Kilometer von dem Ort des Niedersturzes entfernt, wesentliche Temperaturerhöhungen gemessen... Soweit die astronomischen Annalen.«

»Nun«, fast enttäuscht klang die Stimme Eugénies, »allzu viel Schaden hat dieser Zusammenprall ja gerade nicht gestiftet!«

»Weil damals die Menschen auf der Erde Glück hatten! Der Meteor fiel in der unbewohntesten Gegend des Festlandes nieder. Doch nehmen wir an, wir werden diesmal nicht so von der Vorsehung begünstigt und der Planetoid stürzt irgendwo auf ein europäisches Land, sagen wir, in das Becken von Paris, dann flammt die Weltstadt auf, der Feuersturm verzehrt alle Wälder und Rebstöcke und Haine und Häuser in einem Umkreis von dreihundert Kilometern: Brüssel ein Flammenmeer, Dover und Calais rauchende Ruinen, Amiens, Reims, Orleans, Tours, Rouen, Dijon, Metz, Luxemburg - alles nur noch Schutt und Asche! Oder in meiner Heimat, in Deutschland, mitten in seinem Herzen, in der Gegend von Leipzig, würde der Niedersturz erfolgen: Leipzig, Dresden, Halle, Berlin, Magdeburg, Bremen, Hannover, Kassel, Frankfurt, Würzburg, Nürnberg... Alle diese Großstädte flammen in derselben Sekunde zum Himmel empor. Millionen und aber Millionen Menschen verbrennen, und der Glutstrom fegt weiter, ergießt sich über ganz Mitteleuropa... Das ist ein Weltuntergang, das ist das Ende aller Kultur in Europa!«

»Und daran ist dann der Stern Eugénie schuld? Entsetzt fragte es das Mädchen. »Und dieses Ungeheuer soll meinen Namen tragen? Georges, das müssen Sie verhindern, auf jeden Fall! Oder scherzen Sie nur?«

»Ich möchte es gern, doch leider sieht die Sache sehr ernst aus. Nach den Berechnungen der Bahnelemente, die ich nach den ersten Beobachtungen des neuen Planetoiden durchgeführt habe, kann der Einsturz dieser gewaltigen Masse zwischen dem 48. und 52 Breitengrad der nördlichen Halbkugel erfolgen. Unsere heutigen Kontrollen sollen uns die Möglichkeit geben, den Abschnitt des Kreisringes festzustellen, in dem sich die Katastrophe ereignen wird.«

»Und wann wird dieses schreckliche Ereignis eintreten?«, wollte Eugénie wissen.

»Bitte, rechnen Sie mit: Heute steht der Planetoid noch rund hundert Millionen Kilometer von uns entfernt. Das heißt, dass er in 2 Millionen Sekunden die Erdbahn kreuzen wird, also etwa in 555 Stunden, das sind rund 23 Tage. Dann muss sich der Weltkörper den Schweregesetzen der Erde unterwerfen und wird in immer enger werdenden Spiralen unsere Kugel umkreisen, eben zwischen dem 48. und 52. Breitengrad. Nach meiner Schätzung dürfte dieser Hexentanz annähernd 23 Tage dauern, bis der Planetoid in die irdische Atmosphäre eindringt und sich als Glutkörper auf die Menschheit herabstürzt.«