Gefährliche Sehnsucht - Toni Lucas - E-Book

Gefährliche Sehnsucht E-Book

Toni Lucas

4,5

Beschreibung

Aufstiegschance Katze! In einer Welt, die von der Furcht vor Seuchen beherrscht wird, ist Anais Munroe froh, einen gutbezahlten Job als Katze in einem reichen Haushalt erhalten zu haben. Sumati Divari, eine einflussreiche Managerin eines Pharmakonzerns, bringt ihr jedoch zunächst nur wenig Sympathie entgegen. Erst, als Anais schwer verletzt wird, entspinnt sich zwischen ihnen ein Liebesverhältnis. Bald jedoch müssen beide feststellen, dass nicht nur ihre Beziehung, sondern auch das Leben vieler Menschen bedroht ist. Nur gemeinsam kann es ihnen gelingen, eine Katastrophe zu verhindern.

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Toni Lucas

GEFÄHRLICHE SEHNSUCHT

Roman

Originalausgabe: © 2012 ePUB-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-941598-93-5

Coverillustration:

Rumpelnd rollte der Lkw über einen offenbar holprigen Teil der Straße. Die Luft lag stickig und heiß wie eine schwere Decke über uns. Kaum ein Laut war zu hören. Nur das knirschende Geräusch sich aneinander reibenden Metalls sowie unterdrücktes Seufzen unterbrachen hin und wieder die Stille.

Wie lange fuhren wir nun schon so? Drei, vier Stunden? Den ganzen Vormittag? Ich wusste es nicht. In dieser beklemmenden Dunkelheit hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren.

Unversehens bremste der Wagen so stark, dass ich heftig gegen die Gitter meines Käfigs geschleudert wurde. Ein Klagelaut entfuhr mir und ich leckte mir automatisch die schmerzende Stelle am Vorderlauf. Auch um mich herum wurde es nun lebhafter. Klägliches Miauen und ängstliches Schnurren wohin ich auch lauschte. Doch mir blieb keine Zeit, um darüber nachzudenken.

Der Wagen hatte angehalten, und das leise Summen des Motors war verstummt. Stimmengemurmel drang ins Innere des LKW. Schwere Schritte näherten sich aus Richtung der Fahrerkabine.

Ich lauschte angestrengt und konnte drei Menschen ausmachen. Männer in schweren Straßenschuhen. Ich war ihnen schon begegnet. Sie waren mir nett und liebevoll erschienen, so vorsichtig wie sie beim Einladen mit uns umgegangen waren. Offensichtlich wirkliche Tierliebhaber, die wussten, was sie taten. So etwas findet man nicht oft.

Ehe ich jedoch länger darüber nachdenken konnte, peinigte gleißendes Sonnenlicht meine Augen. Zwei der Männer hatten unversehens die Plane zurückgeschlagen und waren nun damit beschäftigt, die schwere Ladewand herunterzuklappen. Nur mühsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und ich begann meine Umgebung wahrzunehmen.

Auf der Ladefläche befanden sich neun Käfige, drei davon, darunter meiner, in der ersten Reihe. Jeder Käfig einen Meter breit, einen Meter fünfzig hoch, einen Meter fünfzig tief. In jedem dieser Gefängnisse befand sich lethargisch zusammengerollt oder nunmehr ängstlich fauchend eine Katze. Alle frisch ausgebildet. Ein Jahr lang gut trainiert, bestmöglich vorbereitet auf ihr neues Leben als Haustier.

Links neben mir döste ein schlankes Angorakätzchen mit flauschig weißem Fell scheinbar unberührt von dem Geschehen. Rechts von mir befand sich ein kräftiger, graugetigerter Kater, der mir fauchend die Eckzähne zeigte und der, seit es hell geworden war, fortwährend versuchte, seine Pfote zu mir durch das Gitter zu stecken.

Ich fauchte wütend und verpasste ihm einen kräftigen Hieb mit den Krallen, doch das schien ihn nicht wesentlich zu beeindrucken.

Nervös reckte ich meine steifgewordenen Läufe, um mich in die von ihm abgelegendste Käfigecke zurückzuziehen. Ich erschrak. Hatte ich wirklich Läufe gedacht? So weit war es schon gekommen. So stark hatte ich mich bereits mit meiner neuen Rolle identifiziert.

Ich spürte, dass ich ein wenig zitterte. Zur Beruhigung begann ich, die Grundregeln zu wiederholen: