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In Joachim Ringelnatzs 'Geheimes Kinder-Spiel-Buch, Kuttel Daddeldu & Kinder-Verwirr-Buch' tauchen Leser in eine Welt voller Fantasie, Humor und Absurdität ein. Das Buch bietet eine Sammlung von Gedichten, Geschichten und Rätseln, die sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen faszinieren. Ringelnatzs literarischer Stil zeichnet sich durch seine verspielte Sprache und seine unkonventionellen Ideen aus, die zu einem einzigartigen Leseerlebnis führen. Mit diesem Buch führt der Autor die Leser in eine Welt jenseits der Realität, in der die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen. Das 'Geheime Kinder-Spiel-Buch' ist nicht nur ein Kinderbuch, sondern auch ein Stück Literatur, das die Grenzen zwischen den Generationen überwindet und zeitlosen Spaß und Unterhaltung bietet. Joachim Ringelnatz, ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist, war bekannt für seinen einzigartigen Humor und seine Liebe zur absurden Kunst. Seine Werke zeichnen sich durch eine Mischung aus Unterhaltung und Tiefe aus, die Leser aller Altersgruppen anspricht. Ringelnatzs Erfahrung als Vater und Lehrer inspirierte ihn dazu, das 'Geheime Kinder-Spiel-Buch' zu schreiben, um die Phantasie und Kreativität junger Leser zu fördern. Sein Werk ist eine Hommage an das Kindsein und die Kraft der Vorstellungskraft. Für Leser, die nach einem Buch suchen, das sie zum Lachen bringt und ihre Gedanken anregt, ist Joachim Ringelnatzs 'Geheimes Kinder-Spiel-Buch, Kuttel Daddeldu & Kinder-Verwirr-Buch' ein absolutes Muss. Tauchen Sie ein in eine Welt voller Abenteuer, Rätsel und Spaß, die Sie zum Nachdenken und Schmunzeln bringen wird.
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Seitenzahl: 67
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich will Und orthographisch nach Belieben schreiben! Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben. Ich darf den Sau, das Klops, das Krokodil Und jeden andern Gegenstand bedichten, Darf ich doch ungestört daheim Auch mein Bedürfnis, wie mir’s paßt, verrichten. Was könnte mich zu Geist und reinem Reim, Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? – Bescheidenheit? – captatio – oho! Und wer mich haßt, – – sie mögen mich nur hassen! Ich darf mich gründlich an den Hintern fassen Sowie an den avant-propos.
Inhaltsverzeichnis
Eine Bark lief ein in Le Haver, Von Sidnee kommend, nachts elf Uhr drei. Es roch nach Himbeeressig am Kai, Und nach Hundekadaver.
Kuttel Daddeldu ging an Land. Die Rü Albani war ihm bekannt. Er kannte nahezu alle Hafenplätze.
Weil vor dem ersten Hause ein Mädchen stand, Holte er sich im ersten Haus von dem Mädchen die Krätze.
Weil er das aber natürlich nicht gleich empfand, Ging er weiter, – kreuzte topplastig auf wilder Fahrt. Achtzehn Monate Heuer hatte er sich zusammengespart.
In Nr. 6 traktierte er Eiwie und Kätchen, In 8 besoff ihn ein neues, straff lederbusiges Weib. Nebenan bei Pierre sind allein sieben gediegene Mädchen, Ohne die mit dem Zelluloid-Unterleib.
Daddeldu, the old Seelerbeu Kuttel, Verschenkte den Albatrosknochen, Das Haifischrückgrat, die Schals, Den Elefanten und die Saragossabuttel. Das hatte er eigentlich alles der Mary versprochen, Der anderen Mary; das war seine feste Braut.
Daddeldu – Hallo! Daddeldu, Daddeldu wurde fröhlich und laut.
Er wollte mit höchster Verzerrung seines Gesichts Partu einen Niggersong singen Und »Blu beus blu«. Aber es entrang sich ihm nichts.
Daddeldu war nicht auf die Wache zu bringen. Daddeldu Duddel Kuttelmuttel, Katteldu Erwachte erstaunt und singend morgens um vier Zwischen Nasenbluten und Pomm de Schwall auf der Pier.
Daddeldu bedrohte zwecks Vorschuß den Steuermann, Schwitzte den Spiritus aus. Und wusch sich dann.
Daddeldu ging nachmittags wieder an Land, Wo er ein Renntiergeweih, eine Schlangenhaut, Zwei Fächerpalmen und Eskimoschuhe erstand. Das brachte er aus Australien seiner Braut.
Inhaltsverzeichnis
Lat man goot sin, lütte seute Marie. Mi no ssavi! Ich habe deine Photographie In der Meditteriniensi Weit draußen auf dem Meere Damals verloren, Als ich bei den Azoren Mit der Bulldog beinah versoffen wäre. –
Bulldog aheu!
Swiethart! Manilahaariges Kitty-Anny-Pipi – Oder wie du heißt – Bulldog aheu! Bei Jesus Chreist Ich war – seit Konstantinopel – dir immer treu.
Scheek hends! Ehrlich und offen: Ich bin gar nicht besoffen.
Giff öß e Whisky, du, ach du! Jesus Christ!
Skool! bleddi Sanofebitsch – Ohne Spott: Ich glaube, dich hat der liebe Gott An einem Sonntag zusammengespleist. Weißt du, was du bist: Weißt? Hör mich einmal ernsthaft auf mich. Du – du bist – mein zweites Ich. Du mußt mir mal deinen Namen ausbuchstabieren, Hein soll mir das auf den Arm tätowieren.
Mary, mach mal deinem Daddeldu Die Hosentür zu.
Ich habe noch immer die graue Salbe von dir, Das ist ganz egal; das ist auch ein Souvenir. Wer mir die Salbe nimmt – Ich bin der gutmütigste Kerl, glaub es mir; Ich habe noch keinem Catfisch ein Haar gekrümmt – Wenn ich zurück bin aus Schangei, Wie Gott will hoffen, – Wer mir die Salbe nimmt, Dem hau ik die Kiemen entzwei.
Bulldog aheu! Ich bin nicht besoffen. Wirklich nicht! Wirklich nicht! Wer mir die Salbe krümmt, Dem renn ich die Klüsen dicht. – Komm her, Deesy, wir schlagen die Bulldog entzwei. Wenn ich aus Kiatschu, Kiatschau – Porko dio Madonna! Mary, du alte Sau, Wer dir die Salbe stiehlt aus Schangei, Der wird einmal Kapitän Daddeldus Frau.
Inhaltsverzeichnis
Nafikare necesse est. Meine längste Braut war Alwine. Ihrer blauen Augen Gelatine Ist schon längst zerlaufen und verwest. – Alwine sang so schön das Lied: »Ein Jäger aus Kurpfalz«.
Wie Passatwind stand ihr der Humor. – Sonntags morgens wurde sie bestattet In der Heide, wo kein Bäumchen schattet, Und auch ihre Unschuld einst verlor.
Donnerstags grub ich sie wieder aus. Da kamen mir schon ihre Ohrlappen So sonderbar vor.
Freitags grub ich sie dann wieder ein. Niemand sah das in der stillen Heide. – Montags wieder aus. Von ihrem Kleide, Das man ihr ins Grab gegeben hatte, Schnitt ich einer Handbreit gelber Seide, Und die trägt mein Bruder als Krawatte. –
Gruslig war’s: Bei dunklem oder feuchten Wetter fing Alwine an zu leuchten. Trotzdem parallel zu ihr verweilen Wollt ich ewiglich und immerdar. Bis sie schließlich an den weichen Teilen Schon ganz anders und ganz flüssig war.
Aus. Ein. Aus; so grub ich viele Wochen. Doch es hat zuletzt zu schlecht gerochen. Und die Nase wurde blauer Saft, Wodrin lange Fadenwürmer krochen. – Nichts für ungut: das war ekelhaft. – Und zuletzt sind mir die schlüpfrigen Knochen Ausgeglitten und in lauter Stücke zerbrochen.
Und so nahm ich Abschied von die Stücke. Ging mit einem Schoner nach Iquique, Ohne jemals wieder ihr Gebein Auszugraben. Oder anzufassen.
Denn man soll die Toten schlafen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Ich suche Sternengefunkel. All mein Karbunkel Brennt Sonne dunkel. Sonne drohet mit Stich.
Warum brennt mich die Sonne im Zorn? Warum brennt sie gerade mich? Warum nicht Korn?
Ich folge weißen Mannes Spur. Der Mann war weiß und roch so gut. Mir ist in meiner Muschelschnur So negligé zu Mut.
Kam in mein Wigwam Weit übers Meer, Seit er zurückschwamm, Das Wigwam Blieb leer.
Drüben am Walde Kängt ein Guruh – –
Warte nur balde Kängurst auch du.
Inhaltsverzeichnis
Die Springburn hatte festgemacht Am Petersenkai. Kuttel Daddeldu jumpte an Land, Durch den Freihafen und die stille heilige Nacht Und an dem Zollwächter vorbei. Er schwenkte einen Bananensack in der Hand. Damit wollte er dem Zollmann den Schädel spalten, Wenn er es wagte, ihn anzuhalten. Da flohen die zwei voreinander mit drohenden Reden. Aber auf einmal trafen sich wieder beide im König von Schweden.
Daddeldus Braut liebte die Männer vom Meere, Denn sie stammte aus Bayern. Und jetzt war sie bei einer Abortfrau in der Lehre, Und bei ihr wollte Kuttel Daddeldu Weihnachten feiern.
Im König von Schweden war Kuttel bekannt als Krakehler. Deswegen begrüßte der Wirt ihn freundlich: »