Gelassenheit lernen für Dummies - Eva Kalbheim - E-Book

Gelassenheit lernen für Dummies E-Book

Eva Kalbheim

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Beschreibung

Gelassenheit ist der Schlüssel zu einem ausgeglichenen Leben. Wer in sich ruht und um sich herum die Dinge auch mal geschehen lassen kann, lebt gesünder. Doch so einfach das klingt, so schwierig ist es im Alltag umzusetzen. Denn viele verspüren starken Termin- und Leistungsdruck, sie verlieren ihre innere Ruhe, reiben sich in Konflikten auf, verbeißen sich in Probleme, explodieren oder machen sich innerlich kaputt. "Gelassenheit lernen für Dummies" kann helfen, den eigenen Weg zu mehr Gelassenheit zu finden. Abhängig von der Persönlichkeitsstruktur gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, in den verschiedenen Situationen gelassen zu reagieren und dauerhaft gelassen zu bleiben. Checklisten, Tagebuch-Vorlagen und konkrete Übungen helfen, Schritt für Schritt mehr Gelassenheit zu üben und eine gelassene Haltung im Alltag, in der Familie und im Beruf einzunehmen.

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Stochastik kompakt für Dummies

Schummelseite

GELASSENHEIT BEGINNT IM KOPF

Wer eine gelassene Lebenseinstellung einübt, schaut mit verändertem Blick auf sich und seine Welt. Wie fühlen sich die folgenden Aussagen für Sie an? Mit einem Gelassenheitstraining können Sie diese Grundeinstellungen verwirklichen.

Die eigenen Unzulänglichkeiten, die Fehler der anderen, die alltäglichen Missgeschicke und die Widrigkeiten des Lebens haben nicht die Macht, Sie aus der Ruhe zu bringen. Sie ruhen in sich und sehen vor allem die schönen, angenehmen und lustigen Seiten des Lebens.Sie kennen sich selbst gut und hinterfragen sich. Sie klammern sich nicht an Menschen oder Dingen fest. Sie lassen sich nicht von inneren Antreibern oder äußeren Erwartungen unter Druck setzen.In jeder Situation haben Sie viele verschiedene Handlungsmöglichkeiten. Sie reagieren überlegt, denken klar, finden überraschende und kreative Lösungen. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, stehen Sie dazu und lernen daraus.Konflikte lösen Sie gelassen und fair. Sorgen, Nöte und Ängste stellen Ihre Gelassenheit zwar auf die Probe, aber Sie schauen nach vorn und können sich auf Ihre inneren Kräfte verlassen. Rückblickend wissen Sie: Jede Krise bietet zumeist auch eine Chance.

GELASSENHEITSÜBUNGEN FÜR JEDEN TAG

Jeder Tag bietet zahlreiche Gelegenheiten für Ihre Gelassenheitsübungen. Stellen Sie sich aus den Übungen in diesem Buch Ihr ganz persönliches Trainingsprogramm zusammen und üben Sie regelmäßig. Wenn es nicht sofort klappt, geben Sie nicht auf – Gelassenheit braucht Zeit und Geduld.

Die einfachste und wirkungsvollste Gelassenheitsübung ist das ruhige, tiefe Atmen. Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und atmen Sie ganz bewusst tief durch die Nase ein. Atmen Sie langsam und bewusst durch den leicht gespitzten Mund (Lippenbremse) wieder aus. Atmen Sie erst dann wieder ein, wenn Sie den inneren Impuls für einen weiteren Atemzug bekommen. Wiederholen Sie das ruhige, tiefe Ein- und Ausatmen zehn Mal. Denken Sie an nichts anderes als an Ihren Atem. Sie werden spüren, wie sich in Ihrem ganzen Körper ein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit ausbreitet.Nutzen Sie Wartezeiten für Gelassenheitsübungen. Wenn Sie warten müssen, atmen Sie tief in Ihren Bauch ein und aus. Denken oder sagen Sie dabei: »Ich bin ruhig und gelassen.« Versetzen Sie sich im Geiste an Ihren Lieblingsort und genießen Sie die kurze Ruhepause. Lassen Sie alle Gedanken kommen und gehen, halten Sie nichts fest. Ärgern Sie sich nicht über die Wartezeit, sondern freuen Sie sich über die gewonnene Auszeit und tanken Sie Kraft.Üben Sie das gelassene Autofahren: Egal, wohin Sie fahren – fahren Sie deutlich früher los als normalerweise. So verringern Sie Ihren Termindruck und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch mit unvorhergesehenen Widrigkeiten gelassen umgehen können. Halten Sie sich an die Verkehrsregeln und denken Sie für die anderen mit. Schenken Sie den anderen Autofahrern Ihr schönstes Lächeln und lächeln Sie sich selbst im Rückspiegel an. Ganz gleich, was passiert, bleiben Sie freundlich und nachsichtig, sich selbst und den anderen gegenüber.

GELASSENE KOMMUNIKATION

Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse. Gelassene Kommunikation trägt dazu bei, dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Jede Botschaft hat vier Kommunikationsebenen: die Sachebene, die Beziehungsebene, die Appellebene und die Selbstoffenbarungsebene. Hören Sie daher auch mit verschiedenen Ohren zu: Worum geht es sachlich? Wie ist die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber? Was möchte Ihr Gesprächspartner von Ihnen? Was offenbart er Ihnen über sich selbst? Auch Ihre Antwort hat vier Ebenen.Wenn Sie angegriffen oder kritisiert werden, nehmen Sie es nicht persönlich. Fragen Sie nach: »Warum genau sagst du das jetzt?« Oder verschaffen Sie sich Zeit: »Dazu kann ich im Moment nichts sagen, ich werde darüber nachdenken.« Versuchen Sie, die unausgesprochene Botschaft hinter der Kritik oder dem Angriff zu hören. Vielleicht handelt es sich um einen Hilferuf?Seien Sie ein aufmerksamer und authentischer Gesprächspartner. Schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen, vermitteln Sie Ruhe und Interesse, fragen Sie nach. Nehmen Sie sich Zeit für die Menschen, mit denen Sie zu tun haben.

GELASSENHEIT IST AKTIVE GESUNDHEITSFÖRDERUNG

Gelassenheit kann dazu beitragen, vielen Erkrankungen vorzubeugen und den Körper gesund zu halten.

Gelassenheit verringert das Risiko stressbedingter Erkrankungen und fördert die Entspannung.Gelassenheit stärkt das Immunsystem und damit die Krankheitsabwehr.Gelassenheit hält Stoffwechsel und Hormonhaushalt im Gleichgewicht.Gelassenheit fördert die sexuelle Befriedigung.Gelassenheit kann einem Burn-out vorbeugen.Gelassenheit fördert das innere Gleichgewicht und tut der Seele gut.

ACHTSAMKEIT FÖRDERT DIE GELASSENHEIT

Ihre Gelassenheit erhöht sich, wenn Sie aufmerksam und ohne Bewertung wahrnehmen, was sich in Ihrem Körper und in Ihrem Geist abspielt – Gefühle, Gedanken, Stimmungen, Körperempfindungen, Sinneseindrücke. Dadurch, dass Sie alles so akzeptieren, wie es gerade ist, senken Sie Ihren inneren Druck. Sie nehmen die Haltung eines freundlichen, aufmerksamen Beobachters ein und lernen sich selbst besser kennen. Sie üben das Loslassen und nehmen alles so an, wie es gerade ist. Sie können Achtsamkeitsübungen überall und ohne Hilfsmittel machen, um Ihre Gelassenheit zu stärken.

Essen Sie achtsam. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeit. Setzen Sie sich in Ruhe hin, schauen Sie das Essen an, riechen Sie es, nehmen Sie einen Bissen aufmerksam in den Mund und schmecken Sie ihn. Versuchen Sie, die verschiedenen Geschmacksanteile wahrzunehmen. Kauen Sie jeden Bissen dreißig Mal und schlucken Sie ihn dann langsam herunter. Beobachten Sie dabei, was in Ihrem Mund und in Ihrem Magen passiert. Bewerten Sie nicht, sondern akzeptieren Sie alles so, wie es ist.Sitzen Sie achtsam. Nehmen Sie Ihre Sitzposition bewusst wahr. Fühlen Sie Ihre Füße auf dem Boden. Achten Sie auf den Spannungszustand Ihrer Muskeln in den Füßen, den Beinen, im Gesäß, im Rücken und Bauch. Nehmen Sie wahr, ob Ihre Schultern locker oder angespannt sind und wo sich Ihre Arme und Hände befinden. Achten Sie auf die Position Ihres Kopfes und beobachten Sie Ihre Gedanken. Bewerten Sie nicht, sondern akzeptieren Sie alles so, wie es ist.Gehen Sie achtsam. Achten Sie auf Ihre Umgebung und auf Ihre Sinneseindrücke. Setzen Sie ganz bewusst Fuß vor Fuß. Wie fühlt sich der Boden an, auf dem Sie gehen? Wie reagieren Ihre Muskeln und Gelenke darauf? Was passiert mit Ihrem Herzschlag und Ihrer Atmung, während Sie gehen? Was passiert, wenn Sie das Tempo erhöhen und dann wieder senken? Beobachten Sie die Bewegung Ihrer Arme und Ihres Kopfes. Nehmen Sie die Luft, die Temperatur, die Helligkeit bewusst wahr. Lassen Sie alle Gedanken kommen und gehen. Bewerten Sie nicht, sondern akzeptieren Sie alles so, wie es ist.

Gelassenheit lernen für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

2., überarbeitete Auflage 2019

© 2019 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: © Siraphol / iStock / Thinkstock

Print ISBN: 978-3-527-71470-4ePub ISBN: 978-3-527-81419-0

Über die Autorin

Dr. med. Eva Kalbheim ist Ärztin, Coach und Kommunikationsexpertin. Sie beschäftigt sich seit nunmehr 30 Jahren mit den Auswirkungen von Stress und Anspannung auf die Gesundheit. In ihrer Arbeit als Pressesprecherin einer großen Spendenorganisation und Geschäftsführerin eines therapeutischen Verbands sammelte sie umfangreiche Erfahrungen in der Mitarbeiterführung und -motivation. Mit einem innovativen Gesundheitscoaching-Konzept unterstützt sie Menschen, die eine bessere Work-Life-Balance erreichen möchten. In Führungskräfte-Trainings legt sie besonderen Wert auf die Bedeutung der Kommunikation für entspannte, angstfreie und inspirierende Arbeitsbedingungen.

Dr. Eva Kalbheim arbeitet hauptberuflich als Psychiaterin im Zentrum für Seelische Gesundheit Marienheide. Mehr Informationen über ihre Arbeit gibt es im Internet unter www.eva-kalbheim.de.

Widmung

Dieses Buch ist meinen Söhnen Simon und Cyril gewidmet, denen ich von Herzen ein langes und gelassenes Leben wünsche.

Danksagung

Der erste Impuls für dieses Buch kam von meiner Lektorin Inken Bohn, Wiley-VCH, mit der ich viele angeregte Diskussionen geführt habe – ich danke ihr sehr für die kontinuierliche, kritisch-konstruktive Unterstützung. Herzlich danke ich meinen aufmerksamen Korrekturlesern Dr. Heinrich Siemens, Robert Egg und Simon Gapp. Ihre Anmerkungen haben mir beim Schreiben sehr geholfen und mir immer wieder neue Ideen gegeben. Viele Impulse lieferten auch Dr. Mirko Aden, Monika Maser, Michael Wolf, Dr. Sylvia Löhken, Jan Kalbheim, Rainer Spallek und Claus Gehling – vielen Dank dafür! Für die Erstellung der Grafiken danke ich Barbara Floer.

Der größte Dank geht an meine Familie, die mich unermüdlich liebevoll unterstützt und begleitet: Männer, ihr seid die Besten!

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Impressum

Über die Autorin

Widmung

Danksagung

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Was Sie nicht lesen müssen

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Teil I: Gelassenheit als Lebenseinstellung

Kapitel 1: Gelassenheit – was bedeutet das?

Festhalten oder loslassen – die richtige Balance finden

Der Zusammenhang zwischen Anspannung/Stress und Gesundheit

Was man selbst beeinflussen kann und was nicht

Die Wirkung von Gelassenheit auf Menschen und Situationen

Gelassenheit – Ihr ganz persönliches Konzept

Kapitel 2: Gelassenheit hält gesund

Warum Dauerstress krank macht

Warnsignale des Körpers

Gelassenheit als Vorbeugung

Kapitel 3: Gelassenheit und Persönlichkeitsstruktur

Extravertiert und introvertiert: Endpunkte einer Persönlichkeitsskala

Gelassenheit für Extravertierte: Loslassen statt explodieren

Gelassenheit für Introvertierte: Loslassen statt implodieren

Kapitel 4: Die Haltung ändern: Gelassenheit verinnerlichen

Einen klaren Blick auf angespannte Situationen werfen

Ärgernisse als Chance: Umdeuten hilft beim Loslassen

Die eigenen Antreiber betrachten und verstehen

Die eigene Erwartung beeinflusst die Wahrnehmung

Kapitel 5: Selbsterkenntnis – der erste Schritt

Erwartungsdruck verringern und Ballast abwerfen

Abschied vom Perfektionismus

Auf das Hier und Jetzt konzentrieren

Umgang mit Zeit- und Energiefressern

Teil II: Gelassenheit im Alltag einüben

Kapitel 6: Gelassenheitsübungen für jeden Tag

Ganz alltägliche Übungen

Körperliche Übungen

Geistige Übungen

Hobbys für mehr Gelassenheit

Üben, üben, üben – denn meist klappt es nicht sofort mit der Gelassenheit

Der individuelle Weg zu mehr Gelassenheit

Trainingsplan für mehr Gelassenheit

Kapitel 7: Gelassen bleiben

Gelassenheitsübungen in den Alltag integrieren

Tagebuch führen

Wenn es gar nicht klappt mit der Gelassenheit

Umgang mit Rückfällen

Kapitel 8: Hygge – mit dänischer Gelassenheit den Alltag verschönern

Von den glücklichsten Menschen der Erde lernen

Innigkeit, Gelassenheit und Gemeinschaft

Freizeitgestaltung nach dem Hygge-Prinzip

Teil III: Gelassenheit in der Familie

Kapitel 9: Gelassenheit in der Partnerschaft

Partnerschaftsmodelle im Wandel

Ansprüche an die Partnerschaft hinterfragen

Jeder kann nur sich selbst ändern, nicht den Partner

Gelassenes Miteinander immer wieder neu vereinbaren

Warnsignale in der Beziehung erkennen und ernst nehmen

Beziehungskiller – und der Umgang damit

Kapitel 10: Gelassene Kindererziehung

Gelassener Umgang mit Kindern – vom ersten Tag an

Grenzen setzen und gelassen bleiben, wenn Kinder Grenzen überschreiten

Kinder loslassen können

Kapitel 11: Gelassener Umgang mit der Verwandtschaft

Familienrituale erkennen und hinterfragen

Unterschiedliche Lebensformen akzeptieren

Miteinander im Gespräch bleiben – mit Humor und Gelassenheit

Kapitel 12: Gelassen Urlaub machen

Die richtige Wahl treffen: Was, wann, wo

Für jeden etwas – zusammen oder allein

Gemeinsame Erfahrungen sammeln

Gelassen allein reisen

Teil IV: Gelassenheit im Beruf

Kapitel 13: Gelassenheit in den beruflichen Alltag integrieren

Ist-Analyse: Das Gelassenheitspotenzial des Berufslebens

Pausen und Auszeiten sind unverzichtbar

Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung

Umgang mit Gelassenheitskillern

Kapitel 14: Schwierige Situationen frühzeitig erkennen

Eigene Ressourcen schonen: Nicht immer 150 Prozent geben

Zeitfresser erkennen und ausschalten

Regeln hinterfragen und verstehen

Aktiv gegensteuern statt innerlich kündigen

Kapitel 15: Schluss mit der Selbstausbeutung

Die Gefahr der Selbstausbeutung

Gelassener Umgang mit Kränkungen im Berufsalltag

Konfliktpotenziale erkennen und Konflikte gelassen lösen

Den Überblick behalten

Nicht alles persönlich nehmen

Kapitel 16: Gelassenheitsübungen am Arbeitsplatz

Geistige Übungen

Körperliche Übungen

Tipps für besondere Situationen

Checkliste: Gelassener am Arbeitsplatz

Teil V: Gelassenheit in Grenzsituationen

Kapitel 17: Krank – und trotzdem gelassen

Mit körperlichen Erkrankungen gelassen umgehen

Seelische Erkrankungen annehmen und umdeuten

Gelassenheit am Lebensende

Kapitel 18: Mit Verlusten gelassen umgehen

Abschied nehmen lernen

Gelassener Umgang mit Trennungen und Todesfällen

Arbeit, Wohnung, Geld verlieren

Auf zu neuen Ufern: Neubeginn wagen

Kapitel 19: Bei Angst und Sorgen trotzdem gelassen

Arbeitslosigkeit: Neue Perspektiven schaffen

Alleinsein und Einsamkeit: Gelassen auf andere zugehen

Geldmangel: Gelassener Umgang mit eingeschränkten Möglichkeiten

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 20: Zehn Vorteile der Gelassenheit

Gelassenheit fördert die Entspannung

Gelassenheit stoppt die Stressspirale

Gelassenheit fördert das klare Denken

Gelassenheit lässt intensiver fühlen

Gelassenheit stärkt die Gesundheit

Gelassenheit hilft einem Burn-out vorzubeugen

Gelassenheit vergrößert die eigenen Handlungsspielräume

Gelassenheit fördert die Toleranz

Gelassenheit verstärkt Lebensfreude und Achtsamkeit

Gelassenheit verbreitet Humor

Kapitel 21: Zehn Übungen für mehr Gelassenheit

Gelassenheit durch die tiefe Bauchatmung

Gelassenheit durch die Vogelperspektive

Gelassenheit durch Reframing

Gelassenheit durch Perspektivwechsel

Gelassenheit durch Imaginationsübungen

Gelassenheit durch Achtsamkeit

Gelassenheit bei Routinetätigkeiten

Gelassenheit im Auto und beim Warten

Gelassenheit durch fortschreitende Muskelentspannung

Gelassenheit durch Autogenes Training

Kapitel 22: Zehn Selbstsuggestionen für einen gelassenen Alltag

Ich bin ruhig und gelassen

Ich lasse die Gedanken ziehen

Ich bin sicher und geborgen

Ich bin heiter und entspannt

Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig

Ich mag meine Welt

Wärme umhüllt mich

Ich habe, was ich brauche

Ich mag mich sehr

Gut, gut, alles ist gut

Kapitel 23: Zehn Hygge-Tipps aus Dänemark

Atmosphäre gestalten

Präsenz bewusst wahrnehmen

Vergnügen genießen

Arbeit und Freizeit in Balance halten

Dankbar sein

Auf Konkurrenz verzichten

Wohlfühlzonen einrichten

Die raue Wirklichkeit ausblenden

Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen

Digitale Fastenkur einlegen

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 1

Tabelle 1.1: Checkliste »Gelassenheit in Familie und Freizeit«

Tabelle 1.2: Checkliste »Gelassenheit im Beruf«

Tabelle 1.3: Checkliste »Gelassenheit in Grenzsituationen«

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Antreiber

, Persönlichkeitsmerkmale

und Entlastungsmöglichkeiten

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Das Wunschbild von sich selbst – eine Soll-Ist-Analyse

Kapitel 6

Tabelle 6.1: Trainingsplan für mehr Gelassenheit im Alltag

Kapitel 16

Tabelle 16.1: Checkliste für den Arbeitsplatz: Jeden Tag etwas gelassener

Kapitel 18

Tabelle 18.1: Gedankensammlung zu einem Abschiedserlebnis

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow

Abbildung 1.2: Die vier Seiten jeder Botschaft (nach Friedemann Schulz von Thun)

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Das Yerkes-Dodson-Gesetz

besagt, dass sowohl Unter- als auch Überforderung sich negativ auf die Leistungsfähigkeit

auswirken.

Abbildung 2.2: Das Stressmodell des amerikanischen Psychologen Richard Lazarus

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Verschiedene Formen des Meditationssitzes

Abbildung 6.2: Vexierbild: Sehen Sie einen Krug oder zwei Gesichter?

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Gelassenheitstagebuch

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Positive Verstärkung in der Kindererziehung: das Punktekonto

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Gelassenheitspotenzial des Berufsalltags einer Krankenschwester

Abbildung 13.2: Messen Sie Ihren Puls am Handgelenk – zwischen 60 und 80 Schläge pro Minute sind in Ruhe normal.

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Das Eisenhower-Prinzip

Guide

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Einführung

»Versuch's mal mit Gelassenheit« – dieser Vorschlag ist wichtig, aber oft gar nicht so einfach umzusetzen. Denn es gibt viele Situationen, Anlässe und Menschen, die Sie aus der Ruhe bringen können. Sie geraten unter Druck, sind im Stress und verspannen sich immer mehr. In Ihrem Inneren wird ein uraltes Stressprogramm in Gang gesetzt: das Kampf-oder-Flucht-Programm. Ihre Drüsen schütten Stresshormone aus, Ihr Blutdruck und Puls steigen an, Sie können nicht mehr klar denken. Wenn dann jemand mit einer Gelassenheitsübung um die Ecke käme, würden Sie vermutlich am liebsten explodieren.

Gelassenheit ist eine Lebenseinstellung. Sie hilft Ihnen, die Dinge geschehen zu lassen und Ihre Mitmenschen so sein zu lassen, wie sie sind. Mit dieser Lebenseinstellung begegnen Sie auch den schwierigsten Situationen entspannt und finden Wege aus Notlagen oder Engpässen. Konflikte oder Missverständnisse klären Sie mit klarem Kopf. Klingt das nicht herrlich? Auch Sie können vielleicht schon morgen viel gelassener sein! Nutzen Sie ein individuelles Gelassenheitstraining, um innerlich ausgeglichen zu werden. Üben Sie mehr Gelassenheit zunächst ungestört und in Ruhe, um dann später auch in stressigen Situationen auf diese Übungen zurückgreifen zu können. Gelassenheit fördert die Gesundheit, denn Dauerstress macht krank. Wer gelassen lebt, stärkt sein Immunsystem und beugt vielen Krankheiten aktiv vor.

Über dieses Buch

Gelassenheit lernen für Dummies hilft Ihnen, Ihr ganz persönliches Gelassenheitstraining zusammenzustellen. Sie finden in diesem Buch Tipps und Hinweise für viele unterschiedliche Lebenssituationen – Alltag, Partnerschaft, Familienleben, Arbeit, Urlaub, Notlagen, Abschied, Krankheit – und können ganz verschiedene körperliche und geistige Übungen ausprobieren. Diese Übungen sind leicht zu erlernen und fast immer ohne Hilfsmittel durchzuführen.

Stellen Sie sich nach Ihren eigenen Bedürfnissen ein Trainingsprogramm zusammen und üben Sie, wann immer Sie Zeit und Ruhe haben. Die Gelassenheitsübungen werden Ihnen rasch in Fleisch und Blut übergehen und oft reicht es dann, eine Handbewegung oder eine Atemübung zu machen, um in einer stressigen Situation umgehend wieder gelassen zu werden. Sie finden in diesem Buch zahlreiche Hinweise für die aktive Gesundheitsprävention. Denn wer gelassen ist, lebt gesünder. Stärken Sie Ihr Immunsystem mit der Kraft Ihrer Gedanken!

Konventionen in diesem Buch

Gelassenheit ist eine Lebenseinstellung, die dabei helfen kann, dauerhaft gesund zu bleiben. Denn Stress und Anspannung beeinträchtigen auf Dauer das Immunsystem und machen krank. Daher betone ich in diesem Buch die Bedeutung einer konsequenten Veränderung der Lebenseinstellung – weg vom Festhalten hin zum Loslassen. Die wichtigste Voraussetzung für Gelassenheit ist die tiefe Atmung, denn sie befreit den Körper auf ganz natürliche Weise von Anspannung. Wundern Sie sich deshalb nicht, dass die Bauchatmung in jedem Kapitel mehrfach vorkommt.

Hier eine wichtige Konvention, die ich in diesem Buch verwende: Internetadressen sind in sogenannter Listingschrift dargestellt, damit Sie sie leicht erkennen können. Wenn Internetadressen aus Layoutgründen auf zwei Textzeilen verteilt werden mussten, wurden keine zusätzlichen Zeichen (also keine Bindestriche oder Ähnliches) eingefügt. Sie können die Internetadresse so eingeben, wie sie im Buch steht, als wäre der Zeilenumbruch gar nicht vorhanden.

Was Sie nicht lesen müssen

Sie finden in diesem Buch eine Fülle von Informationen über Stress, Anspannung, Entspannung, Gesundheit und Gelassenheit. Die einzelnen Teile des Buches können Sie der Reihe nach lesen oder Sie suchen sich die Teile heraus, die für Sie besonders wichtig sind. Jeder Teil enthält alle für das Verständnis notwendigen Informationen, sodass Sie das Buch nicht unbedingt von vorn nach hinten durchlesen müssen. In Textkästen und neben dem Beispielsymbol gibt es weiterführende Informationen oder anschauliche Erläuterungen, die Ihnen zusätzliches Wissen vermitteln – diese Passagen können Sie aber auch überspringen, ohne Wesentliches zu verpassen.

Törichte Annahmen über den Leser

Beim Schreiben des Buches habe ich einige Annahmen über Sie vorausgesetzt, um Ihnen die Informationen zu geben, die Sie wirklich brauchen. Dies sind meine Annahmen:

Ich nehme an, dass Sie in manchen Situationen angespannt oder hektisch sind, aber gerne gelassener wären.

Ich gehe davon aus, dass Sie bereit sind, Ihren Lebensstil zu verändern, um gelassener und gesünder zu leben.

Ich nehme an, dass Sie praktische Tipps suchen, wie Sie in stressigen Situationen gelassener werden können, und dass Sie bereit sind, diese Tipps in Ihrem Alltag auszuprobieren.

Ich glaube, dass Sie für Ihr Gelassenheitstraining nicht unbegrenzt viel Zeit haben, sondern dass Sie sich einfache und rasch umsetzbare Hinweise wünschen, um mehr Gelassenheit im Leben zu erreichen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Gelassenheit lernen für Dummies ist in sechs Teile eingeteilt, die Ihnen Tipps und Informationen über Gelassenheitstraining in unterschiedlichen Lebensbereichen und - situationen geben. Hier ein kurzer Überblick über das, was Sie in den einzelnen Teilen dieses Buches finden.

Teil I: Gelassenheit als Lebenseinstellung

In diesem Teil erfahren Sie, warum Gelassenheit in allen Lebensbereichen unverzichtbar ist und wie Sie mit einer gelassenen Lebenseinstellung viel für Ihre Gesundheit tun können. Sie lernen etwas über Ihre Körperreaktionen in Stresssituationen und über die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung. Anhand konkreter Beispiele können Sie Ihre Persönlichkeitsstruktur analysieren und herausfinden, welche inneren Antreiber Ihre Gelassenheit möglicherweise gefährden. Außerdem erfahren Sie etwas über die Rolle der Kommunikation für die Gelassenheit.

Teil II: Gelassenheit im Alltag einüben

Sie wollen möglichst bald gelassener und entspannter sein? Dabei kann Ihnen ein individuelles Gelassenheitsübungsprogramm helfen. In diesem Teil des Buches finden Sie zahlreiche Übungen und Tricks, um in den verschiedenen Alltagssituationen die Nerven zu behalten und ausgeglichen durchs Leben zu gehen. Vielleicht haben Sie schon von dem dänischen Lebenskonzept »Hygge« gehört, das Wohlbefinden, Gemütlichkeit und entspannte Beziehungsgestaltung in den Mittelpunkt stellt. Von diesem Konzept, das ich in Kapitel 8 ausführlich vorstelle, können Sie möglicherweise etwas in Ihren Alltag übertragen, um Ihre Gelassenheit zu fördern. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich selbst – wenn es nicht sofort klappt mit der Gelassenheit, finden Sie in diesem Teil auch Unterstützung im Umgang mit Rückfällen.

Teil III: Gelassenheit in der Familie

Dieser Teil befasst sich mit Partnerschaft, Kindererziehung, Verwandtschaft und Urlaub. Sie lernen, welche Faktoren die Gelassenheit in der Familie gefährden und wie Sie damit umgehen können. Sie erfahren etwas über die Bedeutung einer gelungenen Kommunikation und was Sie dafür tun können, um in der Familie miteinander im Gespräch zu bleiben. Humor und Gelassenheit stehen gerade im Familienzusammenhang in einer engen Wechselwirkung!

Teil IV: Gelassenheit im Beruf

In diesem Teil geht es um die Gelassenheit im Arbeitsalltag. Sie lernen die wichtigsten Zeitfresser kennen, erfahren etwas über die Bedeutung von Pausen und Auszeiten, können einen gelassenen Umgang mit Konflikten und Kränkungen einüben und aktiv einem Burn-out vorbeugen. Es trägt erheblich zu einer gelassenen Arbeitseinstellung bei, wenn Sie nicht immer 150 Prozent geben wollen, sondern Ihre eigenen Grenzen kennenlernen und akzeptieren. Dafür gebe ich Ihnen viele Tipps. Darüber hinaus finden Sie in diesem Teil Hinweise für eine gelassene Konfliktkommunikation im beruflichen Umfeld.

Teil V: Gelassenheit in Grenzsituationen

Ihre Gelassenheit wird im Leben oft auf die Probe gestellt: Wenn Sie körperlich oder seelisch erkranken, arbeitslos werden, zu wenig Geld haben, einsam sind oder wichtige Menschen verlieren, ist es schwer, gelassen zu bleiben und weiterhin zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Teil V stellt Ihnen zahlreiche Übungen vor, mit denen Sie auch in schwierigen Lebenssituationen etwas für Ihre innere Ausgeglichenheit tun können. So lassen sich viele Schwierigkeiten leichter bewältigen.

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Die letzten vier Kapitel dieses Buches sind vollgepackt mit Tipps und Übungen. Sie finden darin zehn Vorteile der Gelassenheit, zehn Übungen für mehr Gelassenheit, zehn gelassenheitsfördernde Selbstsuggestionen für den Alltag und zehn Hygge-Tipps.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Dieses Symbol steht für hilfreiche Tipps und praktische Hinweise für Ihr Gelassenheitstraining.

Der Text neben diesem Symbol liefert Ihnen wichtige Informationen über Gelassenheit und deren Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.

Dieses Symbol soll Ihre Aufmerksamkeit auf typische Hindernisse beim Gelassenheitstraining lenken.

Hinter diesem Symbol finden Sie eine Gelassenheitsübung, die Sie sofort ausprobieren können.

Hinter diesem Symbol finden Sie Alltagsbeispiele, die die vorangegangenen Textpassagen konkretisieren. Sie können diese Abschnitte überspringen, ohne wichtige Informationen für Ihr Gelassenheitstraining zu verpassen.

Wie es weitergeht

Wenn Sie sofort ins praktische Gelassenheitstraining einsteigen möchten, beginnen Sie mit Kapitel 6. Sie finden dort rasch umsetzbare Tipps für Ihr ganz individuelles Trainingsprogramm und können schon heute beginnen, Schritt für Schritt gelassener zu werden. Falls das dänische Hygge-Konzept Sie besonders interessiert, blättern Sie zu Kapitel 8. Hier stelle ich Ihnen zahlreiche Impulse aus Dänemark vor, mit denen Sie Ihren Alltag verschönern und gelassenheitsfördernd gestalten können. Ist Ihre Partnerschaft derzeit problembelastet und stellt Ihre Gelassenheit auf eine harte Probe, empfehle ich Ihnen Kapitel 9. Dort finden Sie Hinweise, um ein gelassenes Miteinander in der Partnerschaft einzuüben. Wenn Sie besonders bei der Arbeit gestresst und angespannt sind, fangen Sie mit Kapitel 13 an. Dort finden Sie Checklisten und Tipps, die Ihr Arbeitsleben leichter machen können. Sind Sie gerade in einer Lebenssituation, in der Sie Abschied nehmen müssen, blättern Sie zu Kapitel 18, um zu erfahren, wie Sie trotz Abschiedsschmerz gelassen bleiben können. Kämpfen Sie mit Ängsten und Sorgen und spüren Sie, dass es Ihnen sehr schwerfällt gelassen zu bleiben, hilft Ihnen Kapitel 19 weiter. Oder suchen Sie im Inhalts- oder Stichwortverzeichnis nach dem Thema oder der Übung, die Sie am meisten interessieren. Ich wünsche Ihnen eine gelassenheitsfördernde Lektüre und viel Gelassenheit auf Ihrem weiteren Lebensweg!

Teil I

Gelassenheit als Lebenseinstellung

IN DIESEM TEIL …

In diesem Teil erfahren Sie, warum Gelassenheit in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle spielt und wie Sie mit einer gelassenen Lebenseinstellung viel für Ihre Gesundheit tun können. Sie lernen etwas über Ihre Körperreaktionen in Stresssituationen und über die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung. Privater oder beruflicher Stress entsteht oft aufgrund von Missverständnissen oder misslungener Kommunikation. Daher geht es in diesem Teil auch um die große Bedeutung einer gelungenen menschlichen Kommunikation. Sie erfahren, was Sie selbst beeinflussen können und was nicht, und Sie sehen, welche Auswirkungen eine gelassene Lebenseinstellung auf die Menschen und Situationen in Ihrer Umgebung haben kann.

Kapitel 1

Gelassenheit – was bedeutet das?

IN DIESEM KAPITEL

Eigene Gelassenheitsziele definieren

Glaubenssätze hinterfragen, um gelassener zu werden

Die Auswirkungen von Stress auf Körper und Geist

Gelassen kommunizieren

Checklisten für Ihr persönliches Gelassenheitstraining

Unter »Gelassenheit« versteht vermutlich jeder etwas anderes – etwa Souveränität, Ausgeglichenheit, Ruhe oder Abgeklärtheit. All diesen Begriffen gemeinsam ist jedoch, dass sie einen erstrebenswerten Gemütszustand beschreiben, der als sehr positiv empfunden wird. Wichtig bei »Gelassenheit« ist vor allem der Wortteil »lassen« – loslassen, geschehen lassen, gehen lassen, zulassen, sein lassen. Er bringt zum Ausdruck, dass es bei Gelassenheit darum geht, nichts festzuhalten, sondern sich zu lösen. Gelassene Menschen lösen sich von lähmenden Glaubenssätzen, von unreflektierten Annahmen, von negativen Einflüssen. Sie schauen mit ruhigem Blick auf Menschen und Situationen, sammeln Informationen, um den Überblick behalten zu können, und verlieren das innere Gleichgewicht nicht.

Dauerstress macht krank. Gelassenheit ist somit auch eine Form der Gesundheitsprävention. Ein gelassener Umgang mit schwierigen Situationen fördert das Wohlbefinden. Im Alltag eine gute Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden und sich dadurch langfristig vor stressbedingten Krankheiten zu schützen – darum geht es in diesem und den folgenden Kapiteln.

Synonyme für Gelassenheit

Synonyme für »Gelassenheit« können sein: Entspannung, Ausgeglichenheit, Gelöstheit, Souveränität, Ruhe, Beherrschtheit, Stoizismus, Abgeklärtheit, Gleichmut, Gefasstheit, Unerschütterlichkeit, Seelenruhe, Besonnenheit, Langmut, Fassung, Selbstbeherrschung, Ausgewogenheit, Unerschütterlichkeit. Welches Wort spricht Sie persönlich am meisten an? Schreiben Sie sich dieses Wort auf einen Zettel und schauen Sie mehrmals am Tag auf diesen Zettel. So haben Sie Ihr persönliches Gelassenheitsziel immer vor Augen!

Einer der Ersten, der das Konzept »Gelassenheit« beschrieb, war der griechische Stoiker Zenon von Kition, der im 3. Jahrhundert vor Christus lebte und eine Philosophie der Ganzheitlichkeit und Seelenruhe formulierte. Er sagte:

»Die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger sprechen und mehr zuhören sollen.«

Dabei ist es sicher wichtig, dass man sowohl den anderen Menschen gut zuhört als auch seiner eigenen inneren Stimme. Ob man selbst mit sich, seinen Mitmenschen und Lebensbedingungen im Reinen ist oder nicht, das kann man tief in sich spüren. Doch in manchen Situationen oder Lebensabschnitten hat man ganz einfach den Zugang zu seiner eigenen Mitte verloren und hört nicht mehr auf die inneren Signale.

Festhalten oder loslassen – die richtige Balance finden

Bambus und Schilfrohr sind für mich wahre Gelassenheitskünstler der Natur: Die hochgewachsenen Pflanzen biegen sich im Wind und zerbrechen auch im Sturm nicht. Sie haben die perfekte Balance zwischen Festhalten und Loslassen erreicht: Mit ihren Wurzeln sind sie fest in der Erde verankert und mit ihren elastischen, meterhohen Halmen lassen sie sich vom Wind so bewegen, wie er gerade weht, ohne ihre Größe und Gestalt zu verlieren.

Im Alltag eine gute Balance zwischen Halten und Loslassen zu finden ist eine große Herausforderung. Es geht darum, den eigenen Standpunkt zu vertreten und sich seiner Werte und Wurzeln bewusst zu sein, um aus einer Position der Stärke heraus Dinge geschehen lassen zu können.

Gelassenheit entsteht, wenn man im Einklang mit sich selbst ist. Wenn man das Gefühl hat, seine Lebenssituation gut meistern zu können und über genügend Kraft und Zuversicht zu verfügen, um auch in Schwierigkeiten oder durch Probleme nicht entwurzelt zu werden. Dafür sollte man sich seiner Ressourcen bewusst werden:

Was habe ich schon alles erlebt und durchgestanden?

Welche Kraftquellen

habe ich?

Wer unterstützt mich?

Auf wen und worauf kann ich mich wirklich verlassen?

Wann geht es mir richtig gut?

Wann fühle ich besonders intensiv, dass ich lebe?

Was ist mir wichtig?

Bin ich auf dem richtigen Weg?

Welche Ziele habe ich?

Antworten auf diese Fragen helfen dabei, die eigene Aufmerksamkeit zu fokussieren, die eigenen Kräfte sinnvoll einzusetzen und sich immer wieder aufs Neue in eine gute Balance zu bringen. Wie das ganz konkret in den unterschiedlichsten Lebenssituationen geht, das erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.

Love it, change it or leave it: Wie man erkennt, was man lieben kann, ändern sollte oder aufgeben muss

Drei Wünsche:

die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

(englische Fassung: Reinhold Niebuhr, circa 1943, deutsche Übersetzung: Theodor Wilhelm alias Friedrich Oetinger, 1951)

In diesem amerikanischen »Gelassenheitsgebet« aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, das fälschlicherweise oft einem Theologen aus dem 18. Jahrhundert zugeschrieben oder gar bis auf Franz von Assisi zurückgeführt wird, geht es um die Kunst, seine Kräfte und Ressourcen so sinnvoll einzusetzen, dass man den größtmöglichen Effekt erzielt.

Wer mit gelassenem Blick eine Situation analysiert, die unangenehm oder kompliziert erscheint, der prüft – oft in Sekundenschnelle, manchmal aber auch erst durch intensive Reflexion – das, was um ihn herum und in ihm selbst passiert, anhand folgender Fragen:

Habe ich eine solche oder ähnliche Situation schon einmal erlebt? Wie habe ich damals reagiert und was waren die Folgen?

Wer sind die handelnden Personen in dieser Situation und was sind ihre Handlungsmotive

? Warum handeln sie so, wie sie handeln?

Was stört mich an der Situation? Was löst diese Situation in mir aus und warum löst sie es aus?

Welche Handlungsalternativen

habe ich? Welche Konsequenzen werden die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten wohl haben?

Kann ich die Situation so akzeptieren, wie sie ist? Kann ich sie ändern? Sollte ich sie lieber beenden oder verlassen? Was werden diese Handlungen bei mir und bei den anderen Beteiligten auslösen?

Diese Überlegungen führen dazu, sogar in den schwierigsten Situationen souverän handeln zu können.

Die eigenen Werte, Bedürfnisse und Motivatoren kennenlernen

Die Basis menschlichen Handelns ist ein komplexes System aus gesellschaftlichen und persönlichen Werten, Traditionen und Erfahrungen. Der archaische Teil unseres Wertesystems geht zurück bis in die Steinzeit und wurde im Sinne des Überlebensvorteils tief in uns einprogrammiert. Wir wissen, ohne dass wir darüber nachdenken müssen, dass Raubtiere gefährlich, Schlangenbisse tödlich und Wassermangel bedrohlich sind.

Ein großer Teil unseres Wertesystems ist geprägt durch die Gesellschaft, in der wir leben. In westlichen Industrienationen gibt es andere gesellschaftliche Übereinkünfte als beispielsweise im Orient oder in Afrika. Diese Werte werden durch die Erziehung vermittelt – sowohl im Elternhaus als auch in den übrigen Lebenswelten, in denen sich ein Mensch aufhält (etwa Schule, Nachbarschaft, Peergroup, Glaubensgemeinschaft, Arbeit, Freizeit).

Schließlich gibt es noch die individuellen Werte, für die jeder erwachsene Mensch sich mehr oder weniger bewusst entscheidet. Sie betreffen die Lebensform, die man für sich wählt, und die Prioritäten, die man im Leben setzt.

Aus dem individuellen Wertesystem leiten sich die Motivatoren ab, die das menschliche Handeln vorantreiben. Diese Motivatoren zu kennen hilft dabei, das eigene Handeln zu hinterfragen und möglicherweise zu modifizieren. Hilfreich dabei ist es auch, sich über die eigenen Bedürfnisse bewusst zu sein, denn aus den Bedürfnissen, die befriedigt werden sollen, leiten sich ebenfalls Motivatoren ab.

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat eine »Bedürfnispyramide« erarbeitet, um die Hierarchie der menschlichen Motivatoren besser verstehbar zu machen (siehe Abbildung 1.1). Er unterscheidet Defizit- und Wachstumsbedürfnisse: »Defizitbedürfnisse« beschreiben diejenigen Notwendigkeiten, die der Mensch für sein Überleben braucht. Werden diese Bedürfnisse nicht befriedigt, so ist kein Überleben möglich. Dies gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere. Die Basis der Bedürfnispyramide bilden demnach die körperlichen Grund- oder Existenzbedürfnisse, etwa nach Nahrung und Wärme. Auf der nächsten Stufe finden sich die Sicherheitsbedürfnisse – Stabilität, Schutz, Geborgenheit. Die dritte Stufe und damit den Übergang zwischen Defizit- und Wachstumsbedürfnissen stellen die Sozialbedürfnisse dar: Liebe und Zugehörigkeit. Die vierte und die fünfte Stufe der Bedürfnispyramide umfassen die Wachstumsbedürfnisse, die für den Menschen spezifisch sind: Anerkennung und Wertschätzung auf der vierten Stufe, Selbstverwirklichung auf der fünften Stufe. Modifikationen der Bedürfnispyramide nennen auch noch eine sechste Stufe, die der Transzendenz.

Abbildung 1.1: Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow

Um Gelassenheit zu erreichen, sollte man

seine Werte

kennen und umsetzen können,

seine Bedürfnisse

kennen und befriedigen können,

seine Motivatoren

kennen und ihnen folgen (oder sie ändern) können.

Wie das konkret geht und welche Auswirkungen dies hat, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.

Glaubenssätze hinterfragen

Neben Werten, Bedürfnissen und Motivatoren spielen auch Glaubenssätze eine große Rolle, wenn es um eine gelassene Lebenseinstellung geht. Glaubenssätze sind unreflektierte Überzeugungen, die das Denken und Handeln des Einzelnen bestimmen. Sie werden im Laufe der Erziehung und Sozialisation quasi »eingepflanzt«, haben ihre Wurzeln also zumeist in der (frühen) Kindheit. Solche Glaubenssätze werden als wahr angenommen und leiten das eigene Handeln. Hier ein paar Beispiele:

Ohne Fleiß kein Preis.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Geld macht glücklich.

Bei mir geht sowieso immer alles schief.

Ich bin ein Glückskind/Pechvogel.

Was nichts kostet, ist nichts wert.

Ich werde nur geliebt, wenn ich etwas leiste.

Glaubenssätze machen unfrei, weil sie die Wahrnehmung einengen und den Spielraum für Handlungsalternativen stark begrenzen. Es fördert daher die Gelassenheit, wenn man sich über seine Glaubenssätze und deren Wirkung auf das eigene Handeln bewusst wird. Auch davon wird in den folgenden Kapiteln immer wieder die Rede sein.

Der Zusammenhang zwischen Anspannung/Stress und Gesundheit

Dauerstress macht krank. Das ist keine Vermutung, sondern eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache. Untersuchungen haben gezeigt, dass Dauerstress die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Depressionen und sogar Krebserkrankungen erhöht. Dies hängt damit zusammen, dass die Stresshormone im Körper außer Kontrolle geraten und das Immunsystem hemmen.

Um gesund zu bleiben, bedarf es also einer guten Mischung aus Anspannung und Entspannung, Arbeit und Muße, Stress und Ruhe. Gelassenheit ist der Schlüssel dazu, diese Mischung zu finden. Es gibt dafür kein Patentrezept, denn so unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die individuell richtigen Mengen an Anspannung und Entspannung. Was der eine als Herausforderung erlebt, empfindet der andere als Problem oder Überforderung. Was für den einen eine herrliche Ruhepause ist, ist für den anderen die ultimative Langeweile. Daher spricht man auch von »Eustress« und »Dysstress«, also dem positiv erlebten (Eu-) und dem negativ empfundenen (Dys-)Stress.

Das passiert bei Stress im menschlichen Körper

Fast alle unserer Körperreaktionen haben ihren Ursprung in der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Alles, was dem Steinzeitmenschen einen Überlebensvorteil bot, hat eine Verankerung in der genetischen Ausstattung des Menschen gefunden. Denn nur wer Hunger, Kälte, Angriffe wilder Tiere und tödliche Krankheiten überstand, konnte sich fortpflanzen und seine Gene weitervererben.

In bedrohlichen Situationen hatte der frühe Mensch zwei Möglichkeiten: Kampf oder Flucht. Um sich für eine körperliche Auseinandersetzung oder für das Weglaufen zu rüsten, musste sein Körper in Bruchteilen von Sekunden umschalten aus dem Ruhezustand in die Anspannung: Die Blutgefäße weiteten sich, der Puls wurde höher, die Pupillen wurden größer, die Muskulatur spannte sich an, der Atem wurde schneller. Diese Reaktion hat sich bis heute erhalten. Sie heißt im medizinischen Fachjargon »sympathische Reaktion«, weil sie von dem Teil des vegetativen Nervensystems gesteuert wird, der Sympathikus heißt. Dessen Gegenspieler, Parasympathikus genannt, ist hingegen für die Entspannung zuständig.

Die sympathische Reaktion wird ausgelöst und begleitet von einer Ausschüttung der sogenannten Stresshormone. Dazu gehören die Glukokortikoide (vor allem das Cortisol) und die Katecholamine (vor allem Adrenalin). Sie sorgen für diejenigen körperlichen Veränderungen, die den Organismus bereit machen für Flucht oder Kampf. Die Sauerstoffversorgung der lebenswichtigen Organe und der Muskulatur nimmt zu, Verdauung und Sexualfunktionen werden gehemmt, Blutzucker wird ausgeschüttet und die Aufmerksamkeit steigt.

Wenn man sich erschreckt, bedroht fühlt oder in Gefahr ist, sind die körperlichen Stressreaktionen völlig angemessen und helfen auch heute noch dabei, schwierige Situationen gut zu meistern. In der Frühzeit der Menschen wurden die Stresshormone während des Kampfes mit einem bedrohlichen Feind oder bei der Flucht vor einem Raubtier abgebaut. Nach überstandener Gefahr suchte der Mensch Ruhe, um sich zu erholen und seine Kräfte zu regenerieren.

Das ganze Programm läuft auch heute noch in unserem Körper ab. Der Organismus bleibt im physiologischen Gleichgewicht, wenn sich die Phasen der erhöhten Alarmbereitschaft und der Entspannung abwechseln. Wenn die Anspannung aber über einen längeren Zeitraum anhält und die Stresshormone nicht abgebaut werden können, gerät die Kaskade der Stresshormone außer Kontrolle. Die dauerhaft erhöhten Hormonspiegel beeinträchtigen vor allem das Immunsystem, das für die Krankheitsabwehr verantwortlich ist. Die Anfälligkeit für Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf- und Nervenkrankheiten, aber auch für Infektionen und Krebs nimmt zu.

Entspannung und Gelassenheit – gut für Körper, Geist und Seele

Dem gefährlichen Dauerstress und seinen möglichen Folgen kann man vorbeugen. Ein wesentlicher Schritt ist Gelassenheit im Umgang mit stressigen Situationen und anstrengenden Menschen. Gelassenheit öffnet den Blick für Alternativen: Wie kann ein Problem anders bewältigt werden als mit dem Steinzeitprogramm »Kampf oder Flucht«? Welche Möglichkeiten bestehen, um eine Stresssituation zu beenden? Kann bei einem zwischenmenschlichen Konflikt Hilfe von außen geholt werden, um die Kommunikation zu verbessern? Solche Fragen können nur mit klarem Kopf beantwortet werden. Und der Kopf bleibt nur dann klar, wenn der Körper nicht im Kampf-oder-Flucht-Modus ist, sondern entspannt, also gelöst beziehungsweise gelassen. Daher ist Gelassenheit gut für Körper, Geist und Seele. Sie sorgt für die nötige Distanz und Klarheit, für einen unverstellten Blick und für immer wieder neue Handlungsmöglichkeiten. Sie durchbricht die Stresshormonkaskade und hält somit langfristig gesund.

Was man selbst beeinflussen kann und was nicht

»Man kann keinen Menschen ändern außer sich selbst.« Wer diese Weisheit verinnerlicht hat, ist schon einen großen Schritt auf dem Weg zu mehr Gelassenheit vorangekommen. Für seine eigene Gelassenheit ist jeder Mensch selbst zuständig. Diese Verantwortung kann nicht delegiert werden.

Oft hat es den Anschein, als würden Situationen oder Menschen es unmöglich machen, dass man gelassen mit ihnen umgeht. Als sei man diesen Situationen oder Menschen hilflos ausgeliefert und würde von ihnen in den Wahnsinn – also die größtmögliche Un-Gelassenheit – getrieben. Hier hilft nur der Blick auf die eigene Verantwortung: Was ist mein Anteil an der stressigen Situation? Wie finde ich einen Ausweg? Kann ich meine Haltung, meine Wahrnehmung ändern, um den Stress zu reduzieren? Welche Warnsignale zeigen mir, dass mein inneres Gleichgewicht in Gefahr ist, und wie gehe ich damit um?

Ich werde zahlreiche Alltagssituationen schildern, die wie dafür geschaffen sind, die Gelassenheit zu gefährden. Viele dieser Situationen werden Ihnen bekannt vorkommen. Sie werden Tipps und Hinweise finden, wie Sie zukünftig entspannter mit solchen Situationen umgehen können und was Sie ändern könnten, um vergleichbare Situationen künftig zu vermeiden. Sie können Ihr Denken und Ihr Handeln verändern, um gelassener zu werden und zu bleiben. Warten Sie aber nicht darauf, dass die anderen Menschen sich ändern, damit Sie gelassener sein können!

Die Macht der Gedanken

»Der Glaube kann Berge versetzen«, steht in der Bibel. Und auch wer nicht religiös ist, hat in seinem Leben sicher schon die Erfahrung gemacht, welch starke Wirkung Gedanken und Wünsche haben können. Gedanken lösen Reaktionen in unserem Gehirn aus, die sich in inneren Bildern oder körperlichen Veränderungen ausdrücken. Dabei ist wichtig zu wissen, dass das Gehirn ausschließlich »positiv« denkt. Verneinungen kommen nicht im Repertoire unserer Einbildungskraft (Imagination) vor: Was sehen Sie vor Ihrem inneren Auge, wenn Sie denken: »Hoffentlich wird es bei unserem Ausflug nicht regnen«? Wahrscheinlich grauen Himmel, Regenschirme und Menschen, die Schutz vor dem Regen suchen. Schlüsselwort bei dem Gedanken »… nicht regnen …« ist somit »regnen«, und dieses Schlüsselwort löst unausweichlich Bilder von Regen aus. Wenn Sie aber denken »Hoffentlich scheint bei unserem Ausflug die Sonne«, beschwört dies vermutlich innere Bilder von herrlichem Wetter und fröhlichen Menschen herauf.

Ähnlich ist es mit Wünschen: »Ich möchte jetzt einen Parkplatz finden« ist ein hilfreicher Gedanke, um bei der Parkplatzsuche wachsam zu bleiben und den nächsten freien Parkplatz nicht zu verpassen. Oder mit Gebeten: »Herr, schick mir Hilfe« macht bereit dazu, Hilfe von außen anzunehmen. Sicherlich mit Augenzwinkern zu sehen sind »Bestellungen beim Universum«, ein Konzept der Autorin Bärbel Mohr, die auf humorvolle Weise einen esoterisch geprägten Denkanstoß für die Kraft intensiver Wünsche gibt. Warum auch nicht – wenn's hilft!

Ein interessantes Phänomen ist die Tatsache, dass man nicht nicht an etwas denken kann. Ein oft benutztes Beispiel dafür ist: »Denken Sie jetzt nicht an einen grünen Elefanten.« Was passiert? Vor Ihrem inneren Auge sehen Sie mit absoluter Sicherheit sofort einen grünen Elefanten. Auch dies ist ein Beispiel für die Macht der Gedanken.

Wie Sie die Macht der Gedanken nutzen können, um Ihre Gelassenheit zu erhöhen, beschreibe ich später in diesem Buch.

Botschaften »richtig« senden und empfangen

Wie man eine Situation oder einen Menschen bewertet, hängt stark von der eigenen inneren Einstellung ab, mit der man dieser Situation oder diesem Menschen begegnet. Um dies besser zu verstehen und für seine eigene Gelassenheit nutzen zu können, sind zwei Kommunikationstheorien hilfreich: die Axiome von Paul Watzlawick und das Vier-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun.

Paul Watzlawick, in Österreich geboren und in den USA verstorben, stellte die These auf, man könne »nicht nicht kommunizieren«. Damit meint er, dass jede Form menschlicher Begegnung bereits Kommunikation und Austausch von Botschaften sei. Watzlawick ist außerdem der Überzeugung, dass jede Botschaft, die zwischen einem Sender und einem Empfänger ausgetauscht wird, einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt habe.

Dies hat Friedemann Schulz von Thun, ein deutscher Wissenschaftler, weiterentwickelt und die vier Seiten einer Botschaft analysiert: die Seite des sachlichen Inhalts, die Seite der Aussage über die Beziehung zwischen Sender und Empfänger, die Seite des Appells vom Sender an den Empfänger und die Seite der Selbstoffenbarung des Senders (siehe Abbildung 1.2). Seiner Ansicht nach kann jede Botschaft mit einem oder mehreren Mündern gesprochen und mit einem oder mehreren Ohren gehört werden. Beide Kommunikationstheoretiker sind sich darin einig, dass Missverständnisse immer dann auftreten, wenn die Ebenen (oder Seiten) verwechselt werden, wenn Sender und Empfänger also auf verschiedenen »Kanälen« funken.

Abbildung 1.2: Die vier Seiten jeder Botschaft (nach Friedemann Schulz von Thun)

Was bedeutet das für die Gelassenheit? Eine missverständliche (oder missverstandene) Kommunikation kann Anspannung und Stress auslösen. Gelungene Kommunikation hingegen erleichtert das gegenseitige Verständnis und befördert einen gelassenen Umgang miteinander und mit sich selbst.

Herr M. fragt seine Frau: »Hast du mein Lieblingshemd gewaschen?«

Frau M. antwortet: »Schau im Schrank nach.«

Herr M.: »Da ist es nicht.«

Frau M.: »Dann habe ich es wohl noch nicht gewaschen.«

Herr M.: »Aber du weißt doch, dass es mein Lieblingshemd ist.«

Frau M.: »Weißt du denn, welche meine Lieblingsbluse ist?«

Herr M.: »Was hat deine Lieblingsbluse mit meinem Hemd zu tun?«

Frau M.: »Du weißt nicht einmal, welche Bluse ich am liebsten trage, und ich soll dein Lieblingshemd immer sofort waschen und bügeln und falten? Glaubst du, ich habe nichts anderes zu tun? Und bin ich dir eigentlich völlig egal?«

… und schon haben Herr und Frau M. den schönsten Ehekrach – obwohl es Herrn M. (auf der Sachebene) eigentlich »nur« um die Frage ging, ob er sein Lieblingshemd frisch gewaschen anziehen kann. Auf der Beziehungsebene der beiden scheint aber so einiges nicht zu stimmen, denn Frau M. geht es in ihren Gegenfragen um Wertschätzung, gegenseitiges Interesse, Arbeitsteilung und so weiter.

Sobald zwischen Sender und Empfänger Einigkeit über die Inhalts- und Beziehungsebene besteht, können Konflikte vermieden und Spannungen abgebaut werden. Ein gelassener Austausch wird möglich. Im Laufe dieses Buches erläutere ich Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln Botschaften analysieren und Ihre eigene Kommunikationsebene, von der aus Sie senden und empfangen, erkennen und gegebenenfalls verändern können, um zu größerer Gelassenheit im Alltag zu finden.

Gelassenheit üben – körperlich und geistig/seelisch

Anspannung kann alle menschlichen Seinsebenen – Körper, Geist und Seele – betreffen. Ebenso wirkt Gelassenheit auf den Körper (die physische Einheit des Menschen) sowie auf Geist und Seele (die psychische Einheit, also Gedanken, Gefühle und Spiritualität).

Anspannung im Körper äußert sich durch:

Schmerzen

erhöhten Puls

und Blutdruck

Muskelverspannung

Infektanfälligkeit

Eine psychische Anspannung macht sich bemerkbar durch:

Ängste

innere Unruhe

Gedankenkreisen

Grübeln

Selbstentwertung

Um auf allen Ebenen mehr Gelassenheit zu erreichen, können sowohl körperliche als auch geistige Übungen sinnvoll sein. Gelassenheit stellt sich nicht von heute auf morgen ein – sonst bräuchten Sie ja kein Buch über Gelassenheit zu kaufen! Der Weg zu mehr Gelassenheit im Leben ist ein längerer, bei dem das Üben eine große Rolle spielt.

Gelassenheit zu lernen ist ein bisschen so wie eine Fremdsprache oder eine neue Sportart zu erlernen. Auch hierbei macht »Übung den Meister«. Ich stelle Ihnen in diesem Buch viele verschiedene Übungen vor, aus denen Sie sich Ihren individuellen Übungsplan zusammenstellen können. Dazu gehören körperliche Übungen wie Yoga, Meditation, Autogenes Training oder Muskelentspannung (PMR) sowie geistige Übungen wie Gedankenreisen, Reframing, Imaginationsübungen oder Autosuggestion. Auch der sogenannte Flow, den man bei Hobbys wie Sport, Musizieren, Angeln oder Basteln erreichen kann und bei dem man Zeit und Raum um sich herum vergisst, kann ein Weg zu mehr Gelassenheit sein.

Menschen und Situationen »sein lassen«

Im Wort »Gelassenheit« steckt das Verb »lassen«. Das »Loslassen« habe ich schon erwähnt. Wichtig ist auch »(so) sein lassen«, also Menschen und Situationen annehmen, so wie sie eben sind. Dies fällt aus einer Position der eigenen Stärke und Sicherheit viel leichter als aus einer schwachen, unsicheren Position heraus: Was kümmert es die stolze Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt.

Die Eiche steht fest verwurzelt im Boden und ragt bis weit in den Himmel hinein. Da kann eine Wildsau sich noch so wild an ihr austoben, die Eiche kümmert dies nicht. Sie lässt die Wildsau einfach Wildsau sein. Im Alltag investiert man viel zu oft unnötig Energie, um die eine oder andere Wildsau zu bremsen oder gar davon abzubringen, sich zu reiben. Wie es gelingen kann, in solchen Situationen gelassen zu bleiben, Menschen so sein zu lassen, wie sie eben sind, darüber erfahren Sie später mehr.

Die Wirkung von Gelassenheit auf Menschen und Situationen

Von gelassenen Menschen sagt man oft, sie seien »wie ein Fels in der Brandung«. Ihre Gelassenheit macht sich auf allen Ebenen bemerkbar: Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, werden nicht hektisch, bleiben freundlich, hören gut zu, denken nach, bevor sie sprechen oder reagieren, sie behalten den Überblick und einen kühlen Kopf. Solche Menschen können ein großes Vorbild sein, ihre Ruhe kann sich auf die Menschen in ihrer Umgebung übertragen – oder sie provozieren Widerstand und Neid, weil ihre Gelassenheit mit Phlegma, Desinteresse oder Arroganz verwechselt wird. Eine gelassene Persönlichkeit kann aber auch mit solch negativen Zuschreibungen gelassen umgehen, denn sie ist sich der Projektionen bewusst, die auf sie gerichtet werden.

Wenn sich eine Stellschraube im System ändert …

Kein Mensch lebt ganz für sich allein, sondern ist Teil der Gesellschaft, die ihn umgibt. Diese Gesellschaft kann man in verschiedene »Systeme« untergliedern – etwa Familien, Nachbarschaft, Arbeitsgruppen, Vereine. In jedem dieser Systeme stehen Menschen miteinander in Beziehung und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn sich in einem System etwas ändert, so hat dies Auswirkungen auf das ganze System, vergleichbar einem Mobile, bei dem sich nie nur ein Element allein bewegt, sondern immer das ganze Gebilde. Diese Theorie liegt dem »Systemischen Ansatz« zugrunde, der in der Beratung, beim Coaching oder in der Psychotherapie genutzt wird. Hierbei wird ein Mensch oder eine Situation immer in Zusammenhang mit dem ganzen System betrachtet.

Entscheidet sich nun jemand dafür, künftig gelassener zu sein und sich nicht mehr »stressen« zu lassen, dann bleibt seine Umgebung davon nicht unbeeinflusst. Im Idealfall überträgt sich die Gelassenheit auf das ganze System, in dem er sich befindet, und unterstützt dadurch die Entwicklung aller beteiligten Personen hin zu mehr Gelassenheit.

In der Werbeagentur B & K wird ständig unter Zeitdruck gearbeitet. Steht der Abgabetermin für einen Kampagnenentwurf bevor, so arbeiten die Mitarbeiter quasi Tag und Nacht. Die Stimmung ist hoch konzentriert, aber auch sehr angespannt. Nicht selten fließen Tränen, wenn Grafiker und Texter sich nicht einigen können. Da erkrankt einer der beiden Agenturinhaber an einer schweren Herzkrankheit. Als er nach mehrmonatigen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalten wieder in die Agentur zurückkommt, ist er wie ausgewechselt: Er strahlt Ruhe aus, ist freundlich und zugewandt und besteht darauf, dass spätestens um 21 Uhr die Agentur geschlossen wird und alle nach Hause gehen. Als Grund für diese neue Lebenseinstellung sagt er: »Ich habe dem Tod ins Auge geschaut und mir vorgenommen, dass ich die Zeit, die mir zu leben bleibt, nicht mehr im Laufschritt verbringen möchte.« Anfangs fällt es den Mitarbeitern der Agentur schwer, sich auf diese neue Gelassenheit ihres Chefs einzustellen. Aber schon nach kurzer Zeit stellen sie fest, dass sie die Abgabetermine auch dann einhalten können, wenn sie nicht mehr die Nächte durcharbeiten. Der Umgang miteinander wird entspannter und die Qualität der Arbeit nimmt zu. Es passieren weniger Fehler, der Umsatz steigt. Die existenzielle Erfahrung, die der Agenturinhaber gemacht hat und die seine Herangehensweise an den Berufsalltag grundlegend veränderte, war eine Erfahrung, von der das ganze System »Agentur« profitiert hat.

»Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück«

Machen Sie doch einfach mal den Praxistest: Lächeln Sie an einem beliebigen Tag konsequent alle Menschen an, denen Sie begegnen. Allerdings sollten Sie dabei natürlich nicht übertreiben, denn ein Dauergrinsen könnte das Gegenteil bewirken. Egal ob bei der Arbeit, beim Einkaufen, beim Sport, in der Familie – strahlen Sie und seien Sie freundlich-zugewandt. Der Effekt wird Sie überwältigen: Jedes Lächeln kommt doppelt und dreifach zu Ihnen zurück! Warum? Weil bei jedem Menschen, der Ihnen begegnet, die »Spiegelneuronen« aktiv sind. Diese Nervenzellen sind noch nicht lange bekannt und wurden zuerst bei Affen, dann auch bei Menschen nachgewiesen und in ihrer Wirkung verstanden. Sie sind dafür verantwortlich, dass ein Mensch sich in einen anderen Menschen hineinversetzen, also Empathie empfinden kann.

Wenn ein Affe oder ein Mensch einen anderen Affen oder Menschen beobachtet, der eine Handlung vollzieht oder eine Empfindung ausdrückt (beispielsweise weint), wird in den Spiegelneuronen des Betrachters das gleiche Aktivitätsmuster ausgelöst, als würde dieser die Handlung selbst vollziehen oder die gleiche Empfindung ausleben. Und von diesem Aktivitätsmuster der Spiegelneuronen ist es kein langer Weg mehr bis zur Aktivierung der entsprechenden Motorneuronen im Gehirn des Betrachters. Wer also einen anderen Menschen lächeln oder strahlen sieht, der beginnt unwillkürlich auch zu lächeln oder zu strahlen. Dies erklärt den Effekt, warum sowohl Lachen ansteckend ist als auch schlechte Laune.

Der Zusammenhang zwischen Gelassenheit und Glück

Zufriedenheit, Gelassenheit und Glück stehen in einem engen Verhältnis zueinander und in Wechselwirkung miteinander. Wenn Sie glücklich und zufrieden sind, ist es viel leichter gelassen zu bleiben, als wenn Sie sich unglücklich oder unzufrieden fühlen. Und umgekehrt trägt eine gelassene Lebenseinstellung dazu bei, dass Sie sich öfter und intensiver glücklich und zufrieden fühlen. Die Akzeptanz des Gegenwärtigen, das Gefühl, gut versorgt und damit sorgenfrei zu sein, eine stressarme Beziehung zu vertrauten Menschen, intensive momentane Hochgefühle und eine anhaltende Gewissheit, ein sinnvolles und erfülltes Lebens zu führen, sind unverzichtbare Bestandteile des menschlichen Wohlergehens. Umfragen zufolge sind die Dänen das glücklichste Volk der Erde. Sie legen besonders großen Wert auf Gemeinschaft und Gleichberechtigung. Das Zauberwort ihres Lebenskonzepts ist »Hygge«. Damit umschreiben sie alles, was für das gemütliche, entspannte und konfliktfreie Zusammensein von vertrauten Menschen nötig ist. Hygge ist Gelassenheit pur: Jeder lässt den anderen so sein, wie er ist, man verzichtet auf Wettbewerb und Selbstdarstellung, die äußeren Umstände werden gemeinsam verschönert, damit es jedem gut gehen kann, und Widrigkeiten oder Konflikte bleiben für eine begrenzte Zeit außen vor.

Gelassene Menschen können den »Ansteckungseffekt« ganz bewusst nutzen und das sie umgebende System beeinflussen: Mit ihrer Gelassenheit tragen sie dazu bei, angespannte Situationen zu klären, Konflikte zu lösen, Leichtigkeit und Humor zu verbreiten und gerade bei ausweglos erscheinenden Problemen neue Handlungsmöglichkeiten zu finden.

Gelassenheit – Ihr ganz persönliches Konzept

Sie haben sich dieses Buch gekauft, weil Sie Gelassenheit lernen möchten. Was heißt das für Sie konkret? Gibt es Lebensbereiche, in denen Sie sich besonders »ungelassen« fühlen, Menschen, die Sie besonders unter Druck setzen, oder Situationen, die Sie besonders belasten? Je konkreter Sie Ihre persönlichen Gelassenheitsziele definieren, desto besser können Sie sie erreichen!

Innere Gelassenheit

Gelassenheit fängt »innen« an und ist »außen« sichtbar. Innere Gelassenheit bedeutet:

Ich bin ruhig und gelöst.

Ich bleibe heiter und entspannt.

Auch in schwierigen Situationen behalte ich einen klaren Kopf.

Ich gehe aufgeschlossen an Probleme und Herausforderungen heran.

Menschen, die mir angespannt entgegentreten, die mich kritisieren oder herabwürdigen, begegne ich offen.

Ich löse Konflikte souverän.

Ich behalte meine Ziele im Auge.

Ich weiß, was ich wert bin.

Ich kann unangenehme Situationen ohne Gesichtsverlust für alle Beteiligten beenden.

Ich sehe auch in schwierigen Situationen verschiedene Handlungsalternativen.

Ich fühle mich gesund und leistungsfähig.

Äußere Gelassenheit

Menschen, die eine gelassene Lebenseinstellung haben, kann man an folgenden äußeren Merkmalen erkennen:

Sie halten Blickkontakt.

Sie lassen andere Menschen ausreden.

Sie hören gut zu und denken nach, bevor sie antworten.

Sie fragen nach.

Sie bieten verschiedene Lösungsmöglichkeiten an, wenn sie gefragt werden.

Sie haben einen entspannten Gesichtsausdruck.

Sie bewegen sich ruhig und strahlen Autorität aus.

Sie sind zugewandt.

Sie sind interessiert und engagiert und behalten den Überblick.

Sie treten für ihre Standpunkte ein.

Vielleicht ist inzwischen vor Ihrem inneren Auge ein Idealbild von Ihnen selbst entstanden, oder Sie sehen eine Persönlichkeit vor sich, die Ihrem Idealbild von Gelassenheit entspricht. Auf den nächsten Seiten finden Sie Checklisten für Ihr persönliches Gelassenheitskonzept