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Steve Forbes

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Beschreibung

STEVE FORBES, Gewinner des renommierten Leonard E. Read Book Award 2014 und einer der prominentesten Wirtschaftsjournalisten der Welt, widmet sich in seinem neuen Buch dem wohl wichtigsten Thema unserer Tage: Geld. Und wer könnte besser über dieses Thema schreiben als der Herausgeber der berühmten Forbes-Liste der reichsten Menschen weltweit? Seit Jahrhunderten benutzen wir Geld Tag für Tag und doch kennen die wenigsten die wirklich wichtigen Zusammenhänge. Forbes analysiert die Vergangenheit und wir einen Blick in die Zukunft. Führt die globale Schuldenkrise in Verbindung mit dem schier endlosen Gelddrucken der Regierungen womöglich zu einer neuen Großen Depression? Wie schützen Sie sich vor den Folgen der anhaltenden Währungskriege zwischen Dollar, Renminbi, Euro und Co.? Welcher Weg führt zurück in die Normalität statt nur in die nächste Krise? Steve Forbes zeigt nicht nur, welche Anlageklassen noch sicher sind, sondern auch, wie Sie Ihr Vermögen schützen.

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Seitenzahl: 340

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Inhaltsverzeichnis
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Exklusives Vorwort für die deutsche Ausgabe von Steve Forbes
Vorwort: Die Krise der modernen Ökonomie – und des Geldes
Einleitung
Kapitel 1: Wie es so weit gekommen ist
Das Ende des Goldstandards und der Beginn des Währungschaos
Immer mehr von der falschen Medizin
Instabiles Geld: Ohne Geruch und Farbe
Weitere Probleme durch den schwachen Dollar
Hohe Preise für Lebensmittel und Treibstoff
Weniger Mobilität, mehr Ungleichheit und Vernichtung von privatem Vermögen
Mehr Volatilität und Währungskrisen
Der enttäuschende Aufschwung
Weniger langfristiges Wachstum und höhere Arbeitslosigkeit
Steigende Schulden
Präkopernikanische Geldpolitik im 21. Jahrhundert
Vier Jahrzehnte geldpolitisches Missmanagement
Eine Wiederholung der 1970er-Jahre?
Den Schleier über der Fed-Mystik lüften
Kapitel 2: Was ist Geld?
Geld ist ein Messwerkzeug
Geld wurde vom Volk erfunden, nicht von Regierungen
Die Vorteile von stabilem Geld
Wenn Geld nicht funktioniert
Vertrauen auf Geld – oder auch nicht
Vertrauenswürdiges Geld als Grundlage für Wohlstand
Die Bedeutung der Nachfrage nach Geld
Wirtschaftliche Lähmung und die Dollar-Glaubenskrise
Bitcoins und andere Alternativwährungen
Wie Geld kommuniziert
Geld ist nicht gleich Wohlstand
Kapitel 3: Geld und Handel: Ein Verständnisproblem
Viele Jahrzehnte schizophrener Geldpolitik
Richard Nixon und das Triffin-Dilemma
Nach Bretton Woods: Eine gefährlichere Welt
Geld als Waffe
Apokalypse wann?
Der Denkfehler des Handelsdefizits
Was das Handelsbilanzdefizit nicht erfasst
Wer wirklich Währungen manipuliert – und warum das nicht funktioniert
Könnte der Euro oder eine andere Währung den Dollar ersetzen?
Warum der Dollar die Leitwährung bleiben wird – vorerst
Ein stabiler Dollar ohne Dilemma
Die Geldbasis: Ein Werkzeug für Stabilität
Kapitel 4: Geld oder Wohlstand: Warum Inflation ­keine gute Sache ist
Monetäre Aufblähung ist ungesund
Warum ist die Inflation noch nicht stärker gestiegen?
Die Gefahren von »ein wenig« Inflation
Die Absurdität der Phillips-Kurve
Stimulierung oder Umverteilung?
Schuldner gewinnen, Gläubiger verlieren
Panik, Blasen und Verzerrungen
Die Subprime-Katastrophe: Mississippi-Blase des 21. Jahrhunderts
Monetäre Expansion und Ungleichheit
Extragewinne für autoritäre Regimes
Die wahren Folgen künstlich niedrigerer Zinsen
Das durchschnittliche Nettovermögen sinkt
Abhängig von lockerem Geld: Abschreckende Beispiele
Straffe Geldpolitik kann ebenfalls Probleme schaffen
Kapitel 5: Geld und Moral – Warum eine Entwertung des Geldes die Gesellschaft entwertet
Ein klassisches Szenario des Siechtums
Eine Spaltung im Herzen der Gesellschaft
Die Gesellschaft gegen sich selbst
Die Symbiose von Geld und Vertrauen
Die Finanzkrise als Fallstudie für schwindendes Vertrauen
Von Zwangsversteigerungen zu Staatspleiten
Naher Osten: Schwaches Geld heizt das Feuer an
Von Bilanzen auf die Straße
Occupy Wall Street: Darsteller in einem klassischen Drama
Weniger Vertrauen bedeutet mehr Staat
Demoralisierung und Siechtum
Verfall der guten Sitten
Die Tricks der Schuldner
Es geht nicht nur um Hypotheken
Die Verbindung zum Verbrechen
Die USA im 21. Jahrhundert: Eine Abhängigkeitserklärung?
Die Lehren von Rom
Kapitel 6: Der Goldstandard: Wie sich die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts retten lässt
Warum Gold?
Gold befreit Geld von politischer Einflussnahme
Mythen über Gold und ihre Widerlegung
Gold bedeutet keine feste Versorgung mit Geld
Warum nicht Silber oder etwas anderes?
Gold als Konjunkturprogramm
Großbritannien führt die Welt in ein Goldenes Zeitalter
Das Zeitalter des klassischen Goldstandards
Niedrige Zinsen, billiges Kapital, stürmisches Wachstum
Das Ende der Kreditrationierung
Eine Rückkehr zu verantwortlichem Regieren
Echtes Geld bedeutet echte Preise
Ein neuer Job für George Soros?
Der Goldstandard: Vier Möglichkeiten
Der klassische Goldstandard
Der Gold-Wechselkursstandard
Zu 100 Prozent goldgedeckte Währung
Das System der Goldpreise
Ein Goldstandard für das 21. Jahrhundert
Fester Dollar-Wert, aufrechterhalten durch die Fed
Schrittweise Einführung
Das System würde vom Gesetz gestützt
Kein Verbot von Alternativwährungen
Konvertibilität von Dollar zu Gold
Bindung anderer Währungen an den Dollar
Die Fed würde weiterhin eine Rolle spielen – zumindest vorerst
Häufige Einwände gegen Gold
Gold ist zu volatil für einen stabilen Wertanker
Es gibt nicht genügend Gold für einen Goldstandard
Ein Goldstandard wäre zu unflexibel
Gold hat die Weltwirtschaftskrise mit ausgelöst und verlängert
Ein Goldstandard wäre Ziel von spekulativen Angriffen
Ein fester Gold/Dollar-Kurs bedeutet eine Preisfixierung
Die Festlegung des richtigen Goldpreises ist zu schwierig
Kapitel 7: Überleben in der Zwischenzeit: Wie Sie Ihr Vermögen vor instabilem Geld schützen
Erst einmal gute Nachrichten, aber dann …
Einige Fragen und Antworten
Wie kann ich mich schützen?
Warum glauben Sie noch an den Aktienmarkt, obwohl der zuletzt so volatil war und obwohl Wirtschaft und Unternehmertum durch Regulierung immer stärker eingeschränkt werden?
Könnte die US-Regierung den Bürgern wirklich ihre private Altersvorsorge nehmen oder wie in Zypern Spareinlagen konfiszieren?
Die richtige Anlagestrategie für Aktien bestimmen
Den passenden Indexfonds finden
Besser abschneiden als der Markt
Pflegen Sie den Warren Buffett in Ihnen
Welche Branchen bei Inflation attraktiv sind
Braucht man wirklich Inflationsschutz, obwohl der Preisanstieg zuletzt so niedrig war?
Investitionen für Zeiten strafferer Geldpolitik
Die Bedeutung eines langen Zeithorizonts
Weitere Fragen und Antworten
Ist die Börse zurzeit über- oder unterbewertet?
Was sind die wichtigsten Indikatoren für die Gesundheit der Börse?
Wie wichtig ist bei Aktien das Kurs/Gewinn-Verhältnis?
In internationale Aktien investieren
Wie sieht es mit Anleihen aus?
Ist Gold eine gute Investition?
Aktien von Goldminen-Unternehmen
Rohstoffe und Währungen?
Immobilien?
Lebensversicherungen?
Kapitel 8: Blick in die Zukunft
Wie Geld wieder solide sein kann
Es geht nicht nur um Geld
Weltweiter Ausblick
Danksagung
Literatur
Über die Autoren
Anmerkungen

Stimmen über dieses Buch

»In seinem faszinierenden Buch plädiert Steve Forbes für solides Geld und zeigt, warum ein Geldsystem auf der Basis von freiem Handel, in dem der Traum vom Unternehmertum gedeihen kann, nicht nur gut fürs Geschäft ist, sondern auch gut für die Gesellschaft.Geldist ein höchst überzeugendes Plädoyer für die Vorteile des Kapitalismus.«

John Mackey, Mitgründer und Co-CEO, Whole Foods Market, Autor desNew-York-Times-BestsellersConscious Capitalism

»Geldmacht klar, dass solides Geld eine unverzichtbare Grundlage für eine freie und wohlhabende Gesellschaft ist und dass die aktuelle Geldpolitik der Fed für die wirtschaftliche Zukunft der USA bedrohlicher ist als das hohe Staatsdefizit. Es ist ein wichtiges Buch, das sich sehr zu lesen lohnt.« 

John A. Allison, President und CEO, Cato Institute, Autor desNew-York-Times-BestsellersThe Financial Crisis and the Free Market Cure

»Wirtschafts- und Geldpolitik sind selbst für die besten Politiker eine Herausforderung.Gelderklärt, wie sich die Komplexität überwinden lässt, um einen neuen Aufschwung zu ermöglichen und die nächste Finanzkrise zu verhindern. Steve Forbes und Elizabeth Ames legen in diesem fesselnden Buch überzeugend dar, wie sich unsere Wirtschaft wieder in Schwung bringen lässt.«

Greta van Susteren, ModeratorinOn the Record, Fox News Channel

»Geldist ein seltener Fund – es betrachtet die Wirtschaft durch die Brille des gesunden Menschenverstandes und einfacher Logik. Anders als in den meisten anderen Werken dieser Art beschäftigen sich die Autoren mit konkreten historischen Ereignissen und ziehen daraus praktische Lehren für die Zukunft. Ein wertvoller Beitrag für Wirtschaftsfachleute wie normale Bürger.«

Benjamin S. Carson Sr., MD, President und CEO, American Business Collaborative, Professor Emeritus, Johns Hopkins School of Medicine

»InGelduntersuchen Steve Forbes und Elizabeth Ames auf brillante Weise die enormen Implikationen einer einfachen Wahrheit: Das Wesen von Geld liegt darin, Wert zu kommunizieren. Gesundes, stabiles Geld würde die Weltwirtschaft florieren lassen, Optimismus und Handel würden gestärkt, politische Spannungen verringert.Gelderklärt den universellen Sinn eines goldenen Wertankers, nicht als Rückschritt zu einer Geldordnung der Vergangenheit, sondern als grundlegend freiheitliches und gesellschaftlich integrierendes System, das Chancen überall auf der Welt und eine bessere Zukunft verspricht.«

Judy Shelton, PhD, Koleiterin des Sound Money Project an der Atlas Economic Research Foundation

»Bei wenigen Themen gibt es so viele Missverständnisse wie bei Geld. Steve Forbes weiß mehr darüber als die meisten Regierungschefs, und in seinem provokanten Buch teilt er sein enormes Wissen und gibt vernünftige und bewährte Ratschläge, wie sich Finanzcrashs in Zukunft vermeiden lassen.«

Lawrence Kudlow, Senior Contributor bei CNBC

»Niemand kennt dieses Thema besser oder von mehr Seiten als Steve Forbes. In ihrem Buch halten er und Elizabeth Ames, was sie versprechen. Ohne die Orientierung durch den Goldstandard aus der Zeit vor 1972 wurde die Weltwirtschaft in den vergangenen 40 Jahren hin- und hergerissen, immer abhängig von den Launen der Politik.Geldist ein schlüssiges und kundiges Plädoyer für einen Goldstandard des 21. Jahrhunderts und einen gesunden Dollar als Grundlage für ein neues Zeitalter der weltweiten Prosperität.«

Arthur B. Laffer, PhD, Gründer und Chairman, Laffer Associates, Mitglied des Economic Policy Advisory Board der Regierung Reagan

»Der Sinn von Wissenschaft liegt darin, Voraussagen zu treffen, doch die moderne Ökonomie hat hier kaum noch etwas zu bieten. Dinge, die eine Krise hervorrufen sollten, tun das nicht. Dinge, von denen wir nichts Schlimmes erwarten würden, lösen eine Krise aus. Steve Forbes leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis, warum die moderne Wirtschaftstheorie versagt. Er zeigt, dass Geld untrennbarer Bestandteil vieler gesellschaftlicher Prozesse ist – und ohne richtiges Verständnis von Geld kann die ›Wissenschaft‹ der Ökonomie überhaupt nichts voraussagen. Forbes erklärt, wo wir in Bezug auf unsere Währung falsch liegen und schlägt eine wertvolle Alternative vor. Ich habe von diesem Buch viel gelernt.«

George Friedman, Chairman, Stratfor, Autor derNew-York-Times-BestsellerThe Next 100 YearsundThe Next Decade

»Steve Forbes gehört zu den intelligentesten Personen in der Welt des Geldes und hat ein scharfes Auge für weltweite Finanztrends. InGeldargumentiert er überzeugend, dass ein stabiler Dollar – bis vor Kurzem hat zum Beispiel auch China seine Währung stabil gehalten – die Grundlage für einen weltweiten Wirtschaftsaufschwung bilden kann.«

Junheng Li, Gründerin und Head of Research, JL Warren Capital, Autorin vonTiger Woman on Wall Street

In Erinnerung an Alexander Hamilton, den ersten Finanzminister der USA, der ein Finanzsystem geschaffen hat, das Generationen von Unternehmern antrieb und Amerika zum kreativsten Land der Welt machte. Wie nur wenige andere vor oder nach ihm zeigte Hamilton, dass Geld, wenn man es richtig versteht, die Wurzel von allem Guten sein kann.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

[email protected]

Original edition copyright 2014 by Steve Forbes and Elizabeth Ames. All rights reserved.

German edition copyright 2014 by FinanzBuch Verlag. All rights reserved.

1. Auflage 2014

© 2014 by FinanzBuch Verlag

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Sascha Mattke, www.transcreators.de

Redaktion: Werner Wahls

Umschlaggestaltung: Melanie Melzer

Satz: Georg Stadler

Druck: CPI books GmbH, Leck

Printed in Germany

ISBN Print 978-3-89879-778-8

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-656-4

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-655-7

Exklusives Vorwort für die deutsche Ausgabe von Steve Forbes

Keine Nation weiß besser als Deutschland, wie absolut entscheidend solides Geld ist – nicht nur für eine florierende Wirtschaft, sondern auch für eine starke und dynamisch demokratische Zivilgesellschaft. Die Geschichte war für das Land ein strenger Lehrmeister. Das gilt für die frühen 1920er-Jahre ebenso wie für die späten 1940er, als nach dem Zweiten Weltkrieg eine Hyperinflation einsetzte und direkte Tauschgeschäfte weite Verbreitung fanden. Zigaretten wurden zum neuen Tauschmittel.

Die Erinnerungen an diese katastrophalen Zeiten sind noch frisch. Dennoch haben zu viele deutsche Ökonomen und Politiker die Grundlagen solider Geldpolitik vergessen – und obendrein auch die anderen Grundsätze, die kräftiges Wirtschaftswachstum ermöglichen und die bis in die 1970er-Jahre ein Markenzeichen der Bundesrepublik waren. Es gibt keinen Grund, warum Deutschland in Zukunft nicht wieder reale Wachstumsraten von vier Prozent pro Jahr und mehr erreichen können sollte.

Dass ein fortschrittliches Land wie Deutschland dem winzigen Israel in fast allen Fragen der Hochtechnologie hinterherhinkt, ist erschreckend. Deutschland sieht heute nur deshalb stark aus, weil die meisten seiner europäischen Nachbarn so schwach sind. Aber es kann wieder zur weltweiten Lokomotive und zu einer echten Hightech-Größe werden. Dafür braucht es nur eine Rückbesinnung auf die Philosophie von solidem Geld und freien Märkten, wie sie von Ludwig Erhard als dem wichtigsten Architekten des deutschen Wirtschaftswunders gestaltet wurde.

In den Jahren direkt nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland wirtschaftliches Brachland. Die Kämpfe waren zwar beendet, doch die Industrieproduktion lag danieder, und Lebensmittelknappheit war weit verbreitet. Erhard wurde nach dem Krieg von den Alliierten zum Wirtschaftsdirektor der Militärregierung berufen. Gegen den Wunsch der meisten deutschen Industriellen und Vertreter der Alliierten – und nicht zu vergessen auch anderer deutscher Politiker – schaffte er die Preiskontrollen ab und führte eine neue Währung ein: die Deutsche Mark, gebunden an den mit Gold besicherten Dollar.

In dieser Zeit kam es zum folgenden Wortwechsel zwischen Erhard und einem erzürnten Militärvertreter der Alliierten: »Wie können Sie es wagen, unser Rationierungssystem aufzuweichen, obwohl es weit verbreitete Lebensmittelknappheit gibt?«. Erhards Antwort: »Ich habe nichts aufgeweicht, ich habe es abgeschafft. Von jetzt an werden die Bürger nur noch einen einzigen Lebensmittelgutschein brauchen, und das ist die Deutsche Mark. Und sie werden hart arbeiten, um diese Deutsche Mark zu bekommen. Warten Sie einfach ab.«

Genau darin liegt das Wesen von Geld: Es ist ein Anspruch auf Produkte und Dienstleistungen und entsteht letztlich immer dadurch, dass Menschen Produkte und Dienstleistungen herstellen und auf dem Markt austauschen. Menschen produzieren, um zu konsumieren und zu investieren. Die ­D-Mark funktionierte, weil die Leute ihr vertrauten, und das taten sie, weil sie daran glaubten, dass ihr Wert stabil bleiben würde. Geld an und für sich ist kein Wohlstand. Es dient nur der Wertmessung, so wie eine Waage das Gewicht anzeigt.

Natürlich hatte Erhard recht. Fast über Nacht sprang die zerstörte deutsche Wirtschaft wieder an. Die Industrieproduktion nahm sprunghaft zu, leere Regale füllten sich mit Lebensmitteln, und auch andere Konsumgüter waren bald wieder überall zu sehen.

Zugleich senkte Erhard die heftigen Kriegssteuern (95 Prozent bei Einkommen von heute 1500 Dollar). Bis in die 1970er-Jahre blieben Steuersenkungen in der Bundesrepublik der Normalfall.

Heute sieht es in Deutschland ganz anders aus – selbst wenn man für einen Augenblick sein furchtbar kompliziertes Steuerrecht vergisst, das längst nicht mehr dem Geist von Erhard entspricht und zu einem schweren Hindernis für Wirtschaftswachstum geworden ist.

Wie die meisten Ökonomen und Zentralbanker von heute fallen auch die deutschen Politiker auf die unsinnige Behauptung herein, um wirtschaftliche Aktivität in Gang zu bringen, sei etwas Inflation notwendig. Genauso gut könnte man sagen, eine Veränderung der Zahl von Minuten in einer Stunde würde die Wirtschaft stimulieren. Wenn Regierungen den Wert einer Währung beeinflussen, werden manche Menschen benachteiligt und andere ungerechtfertigt belohnt. Solche Willkür untergräbt das gesellschaftliche Vertrauen.

Der Mangel an Erhard’schem Wissen über Geld gefährdet zugleich die Zukunft des Euro, der ohne die vorbehaltlose Unterstützung durch Bundeskanzler Helmut Kohl nie Realität geworden wäre. Anders als fast überall zu lesen, hat die aktuelle Staatsschuldenkrise mit dem Euro nicht mehr zu tun als zum Beispiel die Insolvenz der Stadt Detroit mit dem US-Dollar: Bei beiden Krisen ging es schlicht um die unzureichende Kreditwürdigkeit bestimmter Schuldner.

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) war bislang besser als die der Federal Reserve in den USA. Aber sie behandelt den Euro nicht mit demselben Respekt, wie die Bundesbank Erhards D-Mark behandelte. Der Ruf des Euro ist deutlich schlechter als der, den einst die D-Mark genoss. Als geistiger Vater des Euro gilt der Ökonom und Nobelpreisträger Robert Mundell. Er hoffte, seine Einführung würde EZB wie Fed dazu zwingen, eine Politik des soliden Geldes zu betreiben. Offensichtlich war das nicht der Fall. Die EZB wurde zur Rettungsagentur für insolvente Regierungen und wackelige Banken, die als zu groß zum Scheitern gelten.

Euro und Dollar sollten an Gold gebunden werden. Wie wir in diesem Buch erklären, würde ein richtig ausgelegter Goldstandard nicht nur den Wert der Währungen stabil halten: Er würde den Volkswirtschaften auch genügend Flexibilität für die bedarfsgerechte Geldversorgung lassen.

Europa braucht dringend Strukturreformen nach dem Muster von Ludwig Erhard in den späten 1940er-Jahren. Solides Geld ist der entscheidende erste Schritt in diese Richtung.

Steve Forbes, im Juli 2014

Vorwort: Die Krise der modernen Ökonomie – und des Geldes

Viele der Gedanken in diesem Buch könnten Lesern, die mit den traditionellen keynesianischen und monetaristischen Lehren aufgewachsen sind, zu simpel vorkommen. Aber im Grunde genommen ist Geld tatsächlich ganz einfach: Wie wir in diesem Buch wiederholt darlegen werden, ist es im Wesentlichen ein Messinstrument. Alle Überlegungen, Strategien und staatlichen Maßnahmen, die mit Geld zu tun haben, sollten von dieser Wahrheit ausgehen.

Aber warum ist so viel von dem, was über Geld zu lesen ist, so unnötig kompliziert – voller undurchsichtiger Formulierungen und Gleichungen, die nur ein paar Akademiker verstehen? Und warum beharren so viele Menschen auf falschen Vorstellungen über Geldpolitik, wie »für mehr Beschäftigung braucht man höhere Inflation«? Wie können derartige Irrtümer so etabliert und unangreifbar sein, als wären sie wissenschaftliche Prinzipien?

In diesem Buch beschreiben wir, wie der jahrhundertalte Merkantilismus – im Prinzip nichts weiter als wirtschaftlicher Nationalismus – die Überzeugung geprägt hat, über die Geldversorgung lasse sich die Aktivität in einer Volkswirtschaft gezielt steuern. Die große Frage dahinter lautet, warum sich dieser Irrglaube so viele Jahrhunderte lang halten konnte. Und warum hängen ihm so viele unterschiedliche Denker an, die sich ansonsten ideologisch unversöhnlich gegenüberstehen?

Die Antwort hat damit zu tun, dass Marxisten, Keynesianer, Monetaristen und zum Teil sogar Angebotsökonomen eine gemeinsame Überzeugung haben: Sie sehen die Wirtschaft als eigenständiges, in sich geschlossenes Gebilde, in dem Geld eine Regelungsfunktion hat.

Zentral für dieses Denken ist die Vorstellung von einem Gleichgewicht: Wenn alles gut funktioniert, erreicht die Volkswirtschaft einen Ruhezustand. Die Preise in einem solchen System sollen stabil sein. Es soll Vollbeschäftigung herrschen (wie auch immer man das definiert), das Angebot der Nachfrage entsprechen. In der staubigen alten Welt der Ökonomie ist ein Gleichgewicht so etwas wie das Nirvana. Es mag äußere Ereignisse wie Kriege, Dürren, Hurrikane, Erdbeben und gelegentliche Finanzkrisen geben und natürlich auch Innovationen wie die Dampfmaschine, Eisenbahnen oder das Internet. Aber wenn die Auswirkungen solcher Störungen abklingen, kehrt die Wirtschaft in diesem Weltbild zum Gleichgewicht als ihrem »Normalzustand« zurück.

Klassische Ökonomen waren der Ansicht, dass sich dieser segensreiche Zustand am ehesten durch niedrige Steuern, zurückhaltende Staatsausgaben, freien Handel und solides Geld erreichen lässt.1In den Augen von Keynesianern dagegen sind freie Märkte inhärent instabil und für ein reibungsloses Gleichgewicht braucht es gezielte Eingriffe in Form von staatlichen Investitionen, Steuern, Zinspolitik und Regulierung.2Im Monetarismus wiederum, einem Abzweig des Keynesianismus, geht man davon aus, dass es die Regierung der Zentralbank überlassen kann, über die Steuerung der Geldversorgung für kontinuierliches, lang anhaltendes Wachstum zu sorgen.3Schwankungen am Markt dagegen werden fast überall als störend angesehen – als Unannehmlichkeiten, die nach Möglichkeit verringert oder ganz verhindert werden sollten. In Lehrbüchern ist häufig von den Ursachen für den Konjunkturzyklus und möglichen Abhilfen zu lesen.

Grundlegend für diese Weltsicht ist die Annahme, dass es so etwas wie wirtschaftliche Stabilität überhaupt gibt. Das aber ist nicht der Fall. Um es mit dem bekannten Technologen George Gilder zu sagen: Schon Ereignisse im normalen Leben – die Höhe unseres zukünftigen Einkommens, Krankheiten oder Autounfälle – lassen sich nicht mit Sicherheit voraussagen. Warum glauben Ökonomen dann so fest daran, sie könnten in die Zukunft der Gesamtwirtschaft blicken?4

Sie können es nicht. Seit Jahrhunderten leidet ihre Profession an »Wissenschaftsneid«. Wir sagen es nicht gern, aber zum Teil ist dafür das herausragende Genie Isaac Newton verantwortlich. Meist erinnern wir uns an Newton nur wegen seiner bedeutenden Beiträge zur Physik, doch er spielt auch für die Geschichte der Ökonomie eine zentrale Rolle. In den 1690er-Jahren führten er und der Philosoph John Locke eine Bewegung gegen die Abwertung des britischen Pfundes an. Als Münzmeister des Vereinigten Königreichs legte Newton den Kurs der Landeswährung im Jahr 1717 auf 3 Pfund, 17 Shilling und 10,5 Pence (3,89 Pfund) pro Feinunze Gold fest – ein Verhältnis, das mehr als 200 Jahre Bestand haben sollte.5

Newton hat Herausragendes für unser Verständnis von Geld geleistet. Indirekt aber hatte sein wissenschaftlicher Genius eine ungute Wirkung auf das Fachgebiet der Ökonomie. Im Jahr 1687 veröffentlichte er eines der wichtigsten Bücher überhaupt, Philosophiae Naturalis Principia Mathematica6 (Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie). Es veränderte grundlegend unseren Blick auf die Welt, läutete das Zeitalter der Wissenschaft ein und lieferte den letzten Anstoß für das Zeitalter der Aufklärung. Die Welt wurde nun als eine Art große Maschine verstanden – ein riesiges, extrem kompliziertes Uhrwerk, regiert von unveränderlichen Gesetzen.7

Nach Newton wollte sich fast jedes Fachgebiet mit Ausnahme der Theologie mit dem prestigeträchtigen Mantel einer exakten Wissenschaft kleiden. Bis heute wird die Beschäftigung mit Politik häufig als Politikwissenschaft bezeichnet. Ökonomie hieß einst Nationalökonomie und sie stürzte sich mit besonderem Eifer auf die Sprache und andere Insignien der Wissenschaft.

Im Verlauf dieses Buches werden wir erklären, wie Adam Smith und seine Schüler die geldpolitischen und ökonomischen Behauptungen des Merkantilismus zerlegten, einer Ideologie, die im 16. Jahrhundert aufkam und europäische Herrscher anschließend mehr als 200 Jahre lang eisern im Griff hielt. Smith und seine Klassiker-Kollegen erkannten richtig, welche Funktion Geld in der Wirtschaft hat und wie durch Handel Wohlstand entsteht. Aber seine Zeitgenossen, insbesondere David Ricardo, fielen ebenfalls dem Wissenschaftsneid zum Opfer.

Ricardo, im frühen 19. Jahrhundert ein Schüler von Smith, ist am bekanntesten für seine Erklärung, wie reiche und arme Länder durch Handel miteinander ihre jeweiligen Bedürfnisse besser erfüllen können: die Theorie der komparativen Vorteile. Außerdem zeigte er, wie ein Staat über den Kauf und Verkauf von Anleihen einen Goldstandard haben kann, ohne das gelbe Metall selbst zu besitzen.8 Diese Überlegungen bilden die Basis für das, was ein neuer, moderner Goldstandard für die USA werden könnte; in Kapitel 6 beschreiben wir dieses Konzept genauer. Ricardos Obsession für Zahlen und Mathematik allerdings – vor allem bei der Beschäftigung mit Löhnen und Gewinnen – plagt die Ökonomie bis heute. So behauptete Ricardo, die Gewinne könnten nur auf Kosten niedrigerer Löhne für die Arbeiter steigen,9 was später von Karl Marx konsequent aufgegriffen wurde. Tatsächlich verstanden sich manche Linke, bevor der Marxismus kam, als »ricardianische Sozialisten«.

Die Anziehungskraft des Begriffs »Wissenschaft« ist leicht zu verstehen, weil er für Akademiker fast gleichbedeutend ist mit Autorität. So gesehen ist es nicht weiter überraschend, dass die Begeisterung für Mathematik und Gleichungen in der Ökonomie immer weiter zunahm. Den vorläufigen Höhepunkt dabei bildete das Werk The General Theory of Employment, Interest, and Money10 (Allgemeine Theorie der Beschäftigung, der Zinsen und des Geldes) von John Maynard Keynes aus dem Jahr 1936. Wie die Klassiker präsentierte Keynes darin eine von Newton inspirierte Sicht der Wirtschaft als geschlossenes System mit Potenzial für ein Gleichgewicht, in dem Nachfrage und Angebot ausgeglichen sind.11 Doch innerhalb dieses mechanistischen Denkrahmens führte er eine radikale Änderung ein.

Frühere Ökonomen hatten die Produktion von Gütern und Dienstleistungen als die reale Wirtschaft verstanden, und Geld und Kredit als die »Symbolwirtschaft«, also bloße Werkzeuge für den Handel. Unbeeindruckt drehte Keynes diese alte Hackordnung um: Für ihn waren Geld und Kredit die wahren Treiber der Wirtschaft, die Produktion von ihnen abhängig.12In diesem Universum war die Regierung – die in Keynes’ Augen den Fluss von Geld und Krediten kontrollieren konnte – viel wichtiger für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als normale Bürger, Entrepreneure und Unternehmen. Dies stellte eine radikale Abkehr von der klassischen Ökonomie dar.

Zwei Katastrophen sorgten dafür, dass Keynes’ pseudowissenschaftliches Paradigma, auch als Neomerkantilismus bezeichnet, zur neuen herrschenden Lehre werden konnte: der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre, auch Great Depression genannt. Vor dem Ersten Weltkrieg galt als ausgemacht, dass Regierungen beim Umgang mit ihren Volkswirtschaften Zurückhaltung üben sollten. Der Krieg ließ solche Hemmungen verschwinden: Regierungen machten die Erfahrung, dass sie den Wohlstand einer Gesellschaft über Steuern, Inflation und Schulden in einem bis dahin unvorstellbaren Ausmaß für sich nutzen konnten. Später kam die Great Depression – die unglückselige Folge eines weltweiten Handelskriegs, größtenteils ausgelöst vom Smoot-Hawley-Zollgesetz der USA (Einfuhrzölle wurden erhöht). Sie nährte die Überzeugung, dass Märkte instabil sind und staatliche Interventionen brauchen.

Krieg und Depression führten also zu einem neuen Blick auf Regierungen und Märkte. Zusammen schufen sie das perfekte historische Umfeld für den Siegeszug des Keynesianismus. Dessen irregeleitete Prinzipien waren verantwortlich für unzählige politische Maßnahmen, die über Jahrzehnte unermesslichen Schaden angerichtet haben und letztlich den Impuls zum Schreiben dieses Buches gaben. Eine der quasi mystischen Ideen des Keynesianismus, auf die wir später noch zu sprechen kommen, ist die Philips-­Kurve. Sie soll belegen, dass mehr Inflation die Arbeitslosigkeit verringert und weniger Inflation sie steigen lässt. Wie wir später zeigen werden, hat es diesen Zusammenhang in Wirklichkeit nie gegeben.

All die Grafiken, technische Sprache und Gleichungen von Keynesianern und Monetaristen – und all die wissenschaftliche Autorität, die sie ausstrahlen – haben eine sehr wirksame Nebelwand aufgerichtet, und diese verhindert die Erkenntnis, dass sich die alten Rezepte und viele ihrer wirtschaftlichen Prognosen als falsch erwiesen haben. Und dies galt von Anfang an: Bereits im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wollte der Pfarrer Thomas Malthus herausfinden, wie viele Menschen die Landwirtschaft ernähren kann. Wie es sich für einen guten Wissenschaftler gehört, sammelte er eine beeindruckende Menge an Daten darüber und sagte auf dieser Grundlage eine Massenhungersnot voraus.13 Damit lag er vollkommen daneben – und war so pessimistisch, dass die Ökonomie später den spöttischen Beinamen »die traurige Wissenschaft« verpasst bekam.

Leider übersah nicht nur Malthus, sondern auch Ricardo eine entscheidende Variable, die, wenn überhaupt, in nur wenigen Modellen der traditionellen Ökonomie angemessen berücksichtigt wird: die Kreativität von Menschen und ihre vielfach bewiesene Fähigkeit, neue Möglichkeiten zu ersinnen und so das Wirtschaftswachstum voranzutreiben. So ist zum Beispiel menschliche Genialität der Grund dafür, dass Lebensmittel heutzutage – ganz anders, als von Malthus vorhergesagt – reichlicher zur Verfügung stehen als jemals im 18. Jahrhundert. Innovationen in der Landwirtschaft haben zusammen mit technischen Neuerungen wie Kühlschränken die Grundlage dafür geschaffen, mehr Menschen auf der Welt besser ernähren zu können. Hungersnöte sind zu Ereignissen geworden, zu denen es vor allem durch Naturkatastrophen oder in extrem diktatorischen Regimes kommt.

Innovation ist auch der Grund dafür, warum die in den 1970er-Jahren vorausgesagte Energieknappheit nie wirklich eingetreten ist. Stattdessen geht man heute davon aus, dass neue Technologien wie Fracking die USA zu einem neuen Energie-Machtzentrum machen werden.

Trotzdem haben nur wenige Vertreter der Ökonomenzunft die zentrale Rolle von Unternehmertum und die Tatsache, dass sich eine Wirtschaft beständig verändert, ausreichend berücksichtigt. Der Bekannteste von ihnen ist Joseph Schumpeter, der das klassische Gleichgewichtsmodell für Unsinn hielt. Berühmt wurde er für seinen Prozess der »kreativen Zerstörung« in einer sich stetig wandelnden Wirtschaft. Den globalen Markt beschrieb er nicht als geschlossenes Gebilde, sondern als dynamisches, lebendiges System mit Milliarden von Menschen, die eine unerklärbar komplexe Ansammlung von Aktivitäten und Geschäften betreiben. Veränderung und Turbulenzen sind für ihn der Normalfall, Unternehmer und ihre Innovationen kein exogener Faktor, sondern das Herz einer Volkswirtschaft – unverzichtbar für Wachstum und Fortschritt.

Erfreulicherweise erkennen Menschen innerhalb wie außerhalb volkswirtschaftlicher Fachkreise allmählich die Fehler des traditionellen Denkens. Schumpeters Konzept der kreativen Zerstörung zählt mittlerweile zum ökonomischen Mainstream. Zudem setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass wir mit unserem Geld auf dem falschen Weg sind. Die Möglichkeit eines Goldstandards wird wieder ernsthaft diskutiert. Ein weiteres Zeichen, dass wir die Ketten des Keynesianismus zu sprengen beginnen, ist das Aufkommen neuer Methoden zur Messung der Wirtschaftsleistung. Wichtigste Kennzahl war hier lange das Bruttoinlandsprodukt (BIP), laut dessen Zusammensetzung 70 Prozent der US-Wirtschaft auf Konsum entfallen, 20 Prozent auf den Staat und der Rest auf Investitionen.14 Von diesem Jahr an aber will das Bureau of Economic Analysis des US-Wirtschaftsministeriums eine weitere Schlüsselzahl veröffentlichen: die Bruttoproduktion oder kurz BP.15 Sie erfasst auch die Zwischenschritte bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen und bietet so ein umfassenderes Bild der Wirtschaft, in dem der Anteil des Konsums statt 70 Prozent nur noch 40 Prozent beträgt. Die Bedeutung von Investitionen dagegen nimmt massiv zu, die von Staatsausgaben deutlich ab.

Darüber hinaus kommt aus der einst traurigen Wissenschaft neuerdings eine Welle von Arbeiten, die sich von der Newton’schen Vorstellung von der Wirtschaft als mechanischem Gebilde verabschieden und stattdessen die Bedeutung von unternehmerischer Kreativität betonen. Ein Durchbruch war das im Jahr 2013 erschienene Buch Knowledge and Power von George Gilder.16 Darin vertritt Gilder das doch eigentlich offensichtliche Argument, dass die wahre Quelle von Wohlstand der menschliche Geist ist. Der Katalysator für Wirtschaftswachstum ist der Erwerb von neuem Wissen – also von Informationen, die sich durch Versuch und Irrtum ergeben. Die Wirtschaft wächst als Folge der ständigen, unermüdlichen Bemühungen der Schumpeter’schen Entrepreneure, Neues zu tun, neue Produkte oder ganze Branchen zu erschaffen, auszuprobieren, was funktioniert und was nicht, und aus Erfolgen und Misserfolgen gleichermaßen zu lernen.

Was ist der Unterschied zwischen der heutigen Zeit und der Steinzeit, fragt Gilder, und gibt die Antwort: Wir wissen heute mehr.17 Die Höhlenbewohner von vor Tausenden Jahren hatten »dieselbe Ausstattung mit physischen Bedürfnissen und natürlichen Ressourcen, die wir noch heute haben. Der Unterschied zwischen unserem jetzigen Leben und dem Mangel in der Steinzeit liegt in der Zunahme des Wissens.« Illustrieren lässt sich diese Beobachtung mit der bemerkenswert schnellen Erholung Westeuropas und Japans nach dem Zweiten Weltkrieg: Der Krieg brachte massenhafte Zerstörung und Verluste von Menschenleben, aber Wissen ging durch ihn nicht verloren. Dank außerordentlich kreativer US-Diplomatie entstand ein robustes Geldsystem auf der Grundlage von Gold (das später unnötigerweise zerstört wurde), Handelsschranken wurden systematisch abgebaut, und militärische Sicherheit war gewährleistet. Dadurch erreichten die zerstörten Staaten schon nach weniger als einem Jahrzehnt ihre Produktionsniveaus von vor dem Krieg.

Weil Wissen entscheidend ist für die Entstehung von Wohlstand, bieten wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaften keinen übermäßigen Schutz vor Risiken und lassen auch zu, dass Menschen scheitern. Denn auch aus Misserfolgen kann neues Wissen entstehen. Henry Ford hatte zwei Pleiten hinter sich, bevor er zum erfolgreichen Autoproduzenten wurde.

Quelle allen Wohlstands ist der menschliche Geist. Wer das verstanden hat, wird bald auch erkennen, dass all unsere modernen Sorgen keine reale Grundlage haben. Dies gilt für die Versessenheit auf nachhaltiges Wachstum ebenso wie für die Angst, uns könnten die natürlichen Ressourcen ausgehen oder es ließen sich nicht genügend Lebensmittel für die wachsende Weltbevölkerung produzieren; genauso unbegründet ist die Furcht vor tödlicher Wasserknappheit. Als Beleg führt Gilder Israel an: »Seit der Gründung des Staates im Jahr 1948 hat sich seine Bevölkerung verzehnfacht, seine Ackerfläche verdreifacht, seine landwirtschaftliche Produktion versechzehnfacht und seine Industrieproduktion verfünfzigfacht.18 Und trotzdem ist der Wasserverbrauch um bemerkenswerte zehn Prozent gesunken. Dieses einzigartige Ergebnis wurde nicht durch frömmlerische Gesetze oder einschneidende Gerichtsurteile erreicht, sondern durch die Kombination von Wissen und Unternehmergeist.«

Information, gepaart mit Handel und mutigen Unternehmern: das sagt in Wirklichkeit alles, was man über Ökonomie wissen muss. Und Geld – solides, vertrauenswürdiges Geld – ist der entscheidende Vermittler, der alles am Laufen hält.

Einleitung

Nur bei wenigen Themen gibt es so viele Irrtümer wie beim Geld. Vor mehr als vier Jahrzehnten haben die USA die Goldbindung des Dollar aufgehoben. Im politischen Establishment hat sich seitdem ein gefährliches Unwissen über die geldpolitischen Grundsätze verbreitet, die das Land den größten Teil seiner Geschichte über geleitet hatten. Die Bürokraten und Beamten, die heute für die Geldpolitik zuständig sind, wissen weniger über Geld als ihre Vorgänger beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Amerikaner und der Rest der Welt bezahlen jetzt den Preis dafür.

Unser heutiges System ist eines des fluktuierenden Fiatgeldes (d. h. ein Objekt ohne intrinsischen Wert), bei dem die Regierung den Wert der Landeswährung manipuliert. Es ist verantwortlich für die größten wirtschaftlichen Probleme der jüngsten Jahrzehnte, einschließlich der Schwellenländerkrise 2013 und 2014. Schwaches, instabiles Geld war auch die Ursache hinter der Finanzmarktpanik in den Jahren 2008 und 2009 und der anschließenden Rezession. Als Folge davon hat es in der US-Wirtschaft einen Wechsel von Vermögensaufbau zu Vermögensvernichtung gegeben. Völlig zu Recht haben zig Millionen Menschen das Gefühl, dass ihre Realeinkommen sinken und ihre finanzielle Lage immer bedrohlicher wird.

Die enorm irregeleitete Geldpolitik von heute bereitet die Bühne für eine neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe – eine, die es mit der jüngsten Finanzkrise und den Schrecken der 1930er-Jahre aufnehmen könnte. Es muss etwas geschehen. Viel zu lange haben die allgegenwärtigen Fehlvorstellungen über Geld und der Aberglaube rund um die Fed und ihre »weisen Männer« Kritik und öffentliche Debatten behindert.

Um nicht noch einmal die Fehler zu machen, die in die Krisen der Vergangenheit geführt haben und mit Sicherheit auch neue Probleme bringen werden, müssen sich Öffentlichkeit und Politik auf die monetären Prinzipien zurückbesinnen, die in den USA fast seit ihrer Gründung Geltung hatten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das wichtige Thema Geld besser verständlich zu machen und zu demystifizieren. Denn wenn man all das Fachchinesisch von Bürokraten und Ökonomen weglässt, ergeben sich die wichtigsten Prinzipien dafür wie von selbst aus dem gesunden Menschenverstand.

Kapitel 1, »Wie es so weit gekommen ist«, beschäftigt sich mit der Frage, warum zunehmende Sorge um den Dollar herrscht. Es erklärt, warum die schleichende Zerstörung der US-Währung über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten jeden Einzelnen von uns betrifft.

In Kapitel 2, »Was ist Geld?«, erklären wir, warum Geld so wie jede andere Maßeinheit stabil sein muss, um seine Aufgabe in der Wirtschaft richtig erfüllen zu können. Aus diesem Grund kann es verheerende Folgen haben, den Wert von Geld zu erhöhen oder zu verringern – wie es die Fed tut, wenn sie den Dollar stärkt oder schwächt. Wenn es um Geld geht, ist Stabilität wichtiger als fast alles andere. Weil sie diese einfache Tatsache nicht verstehen, liegen Bürokraten mit ihrer strafferen oder lockereren Geldpolitik nur selten richtig. Der Schlüssel zu erfolgreicher Geldpolitik liegt schlicht darin, den Geldwert stabil zu halten.

Kapitel 3, »Geld und Handel: Ein Verständnisdefizit«, schildert die absurde Besessenheit unserer Politiker von einer Geld- und Handelspolitik, die ein Defizit in der Zahlungsbilanz verhindern soll. Merkantilisten glaubten vom 16. bis ins 18. Jahrhundert, Importe würden eine Nation schwächen, weil dadurch Geld ins Ausland abfließt. Auf dieselbe Weise denken die neomerkantilistischen Politiker von heute, um Exporte zu fördern und Importe zu drosseln, müsse man die eigene Währung schwächen. Aus Gründen, die wir in diesem Kapitel nennen, ist schon die Vorstellung von einem Defizit in der Handels- oder Zahlungsbilanz irrig. Trotzdem hat eine daran ausgerichtete Politik über die Jahre unnötigen Protektionismus gebracht, der schädlich für die US- wie für die Weltwirtschaft war und obendrein zu internationalen Spannungen geführt hat. Wie wir erklären werden, ist es Zeitverschwendung, mit anderen Ländern über den Wert von Währungen zu streiten. Die Wirtschaftsaktivität hängt letztlich nicht von Devisenkursen ab, sondern von den realen Bedürfnissen von Menschen und Unternehmen. Und egal, ob er sich zwischen Privatpersonen, Unternehmen oder Staaten abspielt, von Handel profitieren stets beide Seiten. Ausländische Investitionen in den USA gleichen ihr sogenanntes Handelsdefizit Jahr für Jahr aus.

Kapitel 4, »Geld oder Wohlstand: Warum Inflation keine gute Sache ist«, erklärt, warum eine willkürliche Erhöhung der Geldversorgung meist fehlschlägt und den Aufbau von Vermögen erschwert. Wie viele kluge Menschen dargelegt haben, ist Geld nicht nur ein Wertmesser, sondern auch ein Kommunikationssystem, das wichtige Informationen für Produzenten und Konsumenten liefert. Die Manipulation von Währungen beschädigt Märkte, weil sie zu falschen Signalen führt. Die Folge sind Angebots- und Preisverzerrungen wie Warenmangel und Inflation, selbst in Zeiten scheinbar geringer Preissteigerungen. Die Immobilienpreisblase Anfang des Jahrtausends ist ein Lehrbuchbeispiel dafür.

Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Thema »Geld und Moral: Warum eine Entwertung des Geldes die Gesellschaft entwertet«. Inflation aufgrund von exzessivem Gelddrucken hat zur Entstehung der kommunistischen Diktaturen in Russland und China beigetragen, in Deutschland legte sie die Grundlage für die Machtergreifung der Nazis. Solche Schreckensszenarien mögen heute weit weg erscheinen. Doch jede Manipulation des Wertes von Währungen kann unerwünschte gesellschaftliche Folgen haben, wie wir in und nach der Finanzkrise 2008 gesehen haben. Denn Geld bildet die Grundlage von Vertrauen und Kooperation auf Märkten und in der gesamten Gesellschaft. Wenn das Geld instabil wird, geht das Vertrauen verloren. Schon immer bedeuteten Inflation und lockeres Geld mehr Kriminalität, Korruption, politische Polarisierung und Aufstände. Heute wiederholt sich die Geschichte. Die weltweite monetäre Expansion des vergangenen Jahrzehnts war der Katalysator für politische Unruhen rund um die Welt – vom Arabischen Frühling im Nahen Osten bis zu den Occupy-Demonstrationen an der Wall Street und anderswo. Doch sieht heute kaum jemand diese Zusammenhänge.

Kapitel 6, »Der Goldstandard: Wie sich die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts retten lässt«, beschreibt, was schon immer der beste Weg zu monetärer Stabilität war: die Bindung des Dollar oder jeder anderen Währung an Gold. Dass sich viele im politischen Establishment weigern, darüber auch nur nachzudenken, liegt an einem erstaunlichen Unwissen darüber, was ein Goldstandard eigentlich ist und wie er funktioniert. Dabei hat es in der Vergangenheit genügend Beispiele dafür gegeben. Das Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte und den Mythen rund um Gold und enthält unseren eigenen Vorschlag für einen Goldstandard für das 21. Jahrhundert. Entgegen den Befürchtungen von Kritikern würde eine Rückkehr zum Goldstandard nicht etwa eine starre Geldversorgung bedeuten – Gold ist deutlich flexibler, als allgemein vermutet wird. Seine Funktion liegt darin, einen Wertanker zu bieten. Ein Land kann sogar dann einen funktionierenden Goldstandard haben, wenn es selbst überhaupt kein Gold besitzt. Wir sind sicher, dass irgendwann wieder ein Goldstandard eingeführt werden wird. Wann oder unter welchen Umständen, lässt sich nicht genau sagen – und bis dahin dürfte die Zerstörung des Dollar mit nur kleinen Pausen weitergehen.

In Kapitel 7, »Überleben in der Zwischenzeit: Wie Sie Ihr Vermögen vor instabilem Geld schützen«, finden Sie einige praktische Hinweise dazu, was Sie schon jetzt tun können, um Ihren persönlichen Wohlstand zu bewahren.

In Kapitel 8, »Blick in die Zukunft«, geht es darum, was mit der Weltwirtschaft passieren wird, wenn der aktuelle gefährliche Kurs fortgesetzt wird – und was sich ändern würde, erinnerten wir uns irgendwann an die Weisheit der US-Gründerväter und des ersten Finanzministers Alexander Hamilton und führten einen Goldstandard ein. Eine Rückkehr zu solidem Geld wird neues langfristiges Wachstum ermöglichen, wie es einst die USA von einer dünn besiedelten Agrargesellschaft zu einer der innovativsten Industriegrößen der Welt machte. Von einem solchen neuen Schwung würden nicht nur die USA profitieren, sondern die gesamte Weltwirtschaft. Ohne eine auf stabilem Geld beruhende Wirtschaft werden wir es mit einem immer weiter ausgreifenden Staat, Stagnation und immer gravierenderen politischen Problemen zu tun bekommen. Denn gesundes Geld ist nicht nur die Grundlage für Kooperation und Fortschritt, es bereitet auch den Weg zu einer gesunden und anständigen Gesellschaft.

Kapitel 1: Wie es so weit gekommen ist

Im Herbst 2008 erlebten die USA die größte Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren. (…) Fünf Jahre später (…) ist die Wirtschaft noch immer nicht wieder gesund. Arbeitslose Männer im mittleren Alter blicken in den Spiegel und sehen dort jemanden, der vielleicht nie wieder arbeiten wird. Junge verheiratete Paare, die auf dem Weg nach oben sein sollten, wohnen bei ihren Eltern im Keller.

Daniel Henninger, The Wall Street Journal

Die Welt hat ein unruhiges Jahrzehnt hinter sich. Zunächst kam die Finanzkrise in den USA, die beinahe das weltweite Finanzsystem zu Fall gebracht hätte. Dann folgten die schwerste Rezession seit mehr als 30 Jahren, Schuldenkrisen, die Regierungen in den USA und Europa gefährdeten, der finanzielle Zusammenbruch Islands, Angriffe auf Währungen wie die indische Rupie oder den Euro sowie Hyperinflation in Simbabwe und im vom Bürgerkrieg zerrissenen Syrien.

Bis 2014 war die Rezession beendet. Doch auch wenn das Fieber gesunken ist, bleibt noch Unwohlsein – der Aufschwung in den USA und weltweit steht auf schwachen Beinen. Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen politisch so polarisiert sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Staaten vom Nahen Osten bis Lateinamerika werden von sozialen Unruhen erschüttert. Währungskrisen haben Nationen wie Brasilien, Indien, der Türkei, Indonesien und Südafrika große Schwierigkeiten bereitet. Im ­Januar 2014 fiel der Dow-Jones-Index der New Yorker Börse an einem einzigen Tag um mehr als 318 Punkte oder zwei Prozent.19Um es mit den Worten eines Marktbeobachters zu sagen: An der Wall Street liegt »ein Gefühl von 1929«20in der Luft. Viele befürchten, die jüngsten Gewinne könnten sich schnell wieder in Luft auflösen und hinter der nächsten Ecke könnte die nächste weltweite Krise lauern. Auch um die Zukunft des Dollar herrscht zunehmende Sorge. Zu erkennen ist sie am Drang zum Gold, am Aufkommen alternativer Währungen wie Bitcoins oder dem inzwischen verbotenen Liberty Dollar und an der Beliebtheit von Büchern mit Untergangsszenarien wie dem totalen Zusammenbruch des Dollar oder Währungskriegen. Viele Menschen stellen sich die bange Frage: Sind derart düstere Prognosen realistisch?

Politiker und Beobachter weltweit haben alle möglichen Erklärungen für die vielen Krisen und Probleme, die uns plagen: Gier, ruchlose Spekulation auf gefährlichen Devisenmärkten, exzessives Schuldenmachen, Ungleichheit, den amerikanischen Kapitalismus an sich. Dabei liegt der wahre Grund in der Unwissenheit unserer Politiker – ihre Vorstellungen von Geld scheinen direkt von den Merkantilisten des Mittelalters zu stammen. Diese Volksvertreter sind nicht in der Lage oder bereit, eine einfache Wahrheit zu verstehen:Geld ist nicht gleich Wohlstand.Eher ist Geld wie eine Waage oder ein Lineal: ein Messinstrument. Ständig die Zahl von Zentimetern pro Meter oder von Minuten pro Stunde zu verändern, würde wohl kaum jemand sinnvoll finden – man muss sich nur das Durcheinander vorstellen, das dadurch entstehen würde. Ebenso dürfte kaum jemand denken, dass jeder der 50 US-Bundesstaaten seine eigene Währung haben oder dass sie alle frei schwankende Wechselkurse zueinander haben sollten. Denn das würde es für Bewohner unterschiedlicher Bundesstaaten schwierig machen, miteinander Geschäfte zu machen. Wie kompliziert etwa würden Reisen durch die USA, wenn man nicht weiß, was ein Wisconsin-Dollar in Florida wert ist? Die meisten Leute würden ein solches System unnötig kompliziert und chaotisch finden. Genau das aber passiert auf der Ebene von Nationalstaaten jeden Tag. Verantwortlich dafür ist unser globales Währungssystem mit frei schwankenden Wechselkursen.

Das Ende des Goldstandards und der Beginn des Währungschaos