Geliebter Zweifler - Karl-Heinz Schmidt - E-Book

Geliebter Zweifler E-Book

Karl-Heinz Schmidt

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Beschreibung

Karl-Heinz Schmidt ist als Verfasser unzähliger Mundartbücher im Erzgebirge und Vogtland berühmt und beliebt. Über dreißig Jahren war der Pfarrer aus Klingenthal Autor bei der Evangelischen Verlagsanstalt. Ihn zeichnet vor allem sein entwaffnender Humor aus, doch auch sein tiefer Glaube, den wir in seinen Predigten spüren. In der vorliegenden Sammlung stellt er seine Sympathie für den "geliebten Zweifler" Thomas fest. Der war skeptisch – trotzdem ließ Jesus nach seiner Auferstehung zu, dass der Jünger ihn berühren durfte und schließlich glaubte. Gott weiß, was uns guttut. Und so lädt er auch zu Jesu Geburt in den Stall ein und schenkt uns Licht in der Dunkelheit. Mit Texten rund um das Kirchenjahr verdeutlicht Schmidt, dass Gott den Weg schon kennt.

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Seitenzahl: 132

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Karl-Heinz Schmidt

Geliebter Zweifler

Predigten durch das Kirchenjahr

Karl-Heinz Schmidt, (Juni 1938–April 2016), war Pfarrer der sächsischen Landeskirche und lebte in Klingenthal. Er schrieb zahlreiche Bücher mit aus dem Leben gegriffenen Erzählungen.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2016 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH · Leipzig

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Gesamtgestaltung: Mario Moths, Marl

Coverbild: © matthiasphuong/​Fotolia

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN 978-3-374-04713-0

www.eva-leipzig.de

Gewidmet meiner Frau Gisela, meinem Sohn Peter

sowie dem lieben Friedrich Möller,

der als Pfarrer im Unruhestand alle meine

Bücher auf Diskette gebrannt hat!

Ein Gruß zum Beginn

Geliebter Zweifler – über Thomas ist schon viel geschrieben und gepredigt worden. Gelegentlich tat er mir echt leid, weil er von hartherzigen Moralpredigern nicht selten „Dresche“ beziehen musste.

Armer Thomas! Dabei entdecke ich ein Stück von ihm zeitweilig auch in mir. Was mich an seiner Geschichte bewegt ist folgendes: Warum darf er das tun, was Maria verwehrt wurde? Ihr verwehrt Jesus jegliche Berührung nach seiner Auferstehung, wogegen Thomas seinen Herrn handfest anfassen durfte. An dieser Stelle sehen wir, dass Gott nicht über Bausch und Bogen bewertet. Er wird mit Ihnen anders umgehen als er mit mir umgeht. Nun weiß ich nicht, wie Ihr Glaube an Gott und seinen Christus begann. Wurden Sie von jetzt auf nachher gläubig, also schlagartig, oder mussten Sie sich „durchtasten“ wie Thomas? Verlief Ihr Gläubigwerden eher wie ein Prozess? Auf jeden Fall gefällt mir bei Gott, dass er uns nicht wie „0815-Ware“ hält und uns in irgendeine Lade presst, Wir sind vielmehr Persönlichkeiten bei ihm. Jeden von uns wollte Gott und gab ihm seinen eigenen, persönlichen Wert! Nichts von wegen Fließband-Ware!

Jesus hätte Thomas auch wegschicken können mit seinen Forderungen. Er tat es nicht. Er ging auf des Jüngers Bitte ein und ließ sich „begreifen“. Und das Bekenntnis des Zweiflers nimmt Jesus an: „Mein Herr und mein Gott!“ Diese fünf Worte reichen aus. In diesem kurzen Satz befindet sich mehr Gehalt als in mancher Predigt. Thomas ist besser als sein Ruf.

„Mein Herr und mein Gott“, dass Sie wie Thomas sprechen können, das schenke Jesus Ihnen an jedem Tag Ihres Lebens. Lassen Sie sich einladen zu einem Gebet mit Mutter Teresa: „Herr, mach uns zu Boten deines Friedens, dass wir dort, wo Hass ist, Liebe bringen; wo Unrecht herrscht, den Geist des Verzeihens; wo Irrtum sich breit macht, Wahrheit; wo Zweifel ist, Hoffnung; wo Schatten sind, Licht; wo Traurigkeit regiert, Freude. Amen.“ Und vergessen Sie nicht, dass „das Ende Beginn ist“.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein getrostes Gehen durch meinen kleinen Predigtband. Gott segne Sie!

Ihr Karl-Heinz Schmidt

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Ein Gruß zum Beginn

Heilige Nacht

Es ist etwas geschehen!

Die „Wüste“ lebt!

Keine Schwellenangst!

„Weg ohne Wiederkehr“

„Geh, Abraham, geh …“

Nachfolge erwartet

„… für dich vergossen!“

Alles zu seiner Zeit

Geliebter Zweifler

Aktivität Gottes

„Weitersingen!“

„Es ist genug“

Fünfzig Tage

„Hilf du uns durch die Zeiten“

Wählen Sie gut!

Umweg aus Liebe

In Gott geborgen

Unentbehrliche Lebensmitte

Egal, was „man“ sagt!

Tiere – unsere Lehrmeister

Beruf: Christ!

Brauchbarkeit ist gefragt

Edelweiß und Löwenzahn

Herolde Christi

Gefragte Zeugen

Wer ist „Man“?

Wachheit ist angesagt

Abgefallene Ketten

Und das Ende ist Beginn!

Lassen wir’s ausklingen

Nachruf

Heilige Nacht

Lukas 2,1–20

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

„Stille Nacht, heilige Nacht“, so beginnt das bekannteste Lied der Weihnacht. Gedichtet in unruhiger Zeit von dem Salzburger Pfarrer Joseph Mohr. Kantor Franz Xaver Gruber schrieb die Melodie dazu. Über die Entstehung des Liedes gibt es einen ergreifenden Film: „Das ewige Lied“. Denken Sie mit mir über die „Heilige Nacht“ nach.

1. Nacht in der Bibel

Sie hat ihren Platz im Schöpfungskapitel, und die Beter der Psalmen wissen um Nächte. Das „Stechen des Mondes“ ist ein Nachtmerkmal sowie das „Gott wacht über uns am Tag und in der Nacht“ wird uns nahe gebracht. Propheten haben „Nachtgesichte“; Visionen, die in das Morgen schauen lassen. Mitten in diesen Aufzählungen treffen wir auf die „Nacht der Nächte“ in Bethlehem. Heimsuchung bei Nacht. Nachhause geholt! – Am Anfang und am Ende des Lebens Jesu spielt die Nacht eine Rolle. Gebet im Garten Gethsemane im Dunkel der Nacht und des Todes. Wenn Paulus sagt, die „Nacht sei vorgerückt und der Tag nahe herbeigekommen“, dann meint er die „Nacht“ als Schattenseite der Welt. Jochen Klepper dichtete diese Verse nach in seinem Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“. Auf alle Nächte folgt der helle Gottestag! Die „Heilige Nacht“ ist eine wesentliche Station auf dem Weg in die neue Gotteswelt. Sie ist mehr als ein „Silberstreif am Horizont“.

2. Schattenseite unseres Lebens

Wir wissen um Bombennächte im Zweiten Weltkrieg. Sirenen, Schreie, endlose Angst. Unseliges Feuer machte die Nacht zum Tag. – Dann gibt es Kranke, die den Tag herbeisehnen, weil die schlaflose Nacht sie zermartert. Auch Menschen in Sorgen quälen sich durch die Nachtstunden, weil die Dunkelheit wie ein Alpdruck auf ihnen liegt. Der Weg durch das „finstere Tal“, das „Tal der Todesschatten“, verbreitet Furcht und Last. Eine Erfahrung, die uns nicht fremd ist. Bei allem aber dürfen wir, so dunkel es manchmal auch ist, im Licht der Krippe stehen, auf der Sonnenseite, weil Christus unsere Sonne ist. Welcher Trost!

3. Angebot des Lichts

Die Hirten erhalten es zuerst. „Die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie“! Jesus, das „Licht der Welt“, verdrängt die Finsternis. Er ist maßgebend für uns. Er beantwortet unsere Fragen und erfüllt unsere menschliche Sehnsucht nach Licht und Leben.

Als Jakob zu seinem Bruder Esau umkehrte, rang er in der Nacht mit einem nicht auszumachenden Mann und erfuhr, dass die Mitte der Nacht der Beginn des Tages ist. Von Mitternacht an geht es „nauswärts“, sagt der Vogtländer. Weihnacht! Weihe-Nacht! Gott weiht sich uns; stellt sich uns zur Verfügung! Neues kommt in die Welt: Licht Gottes! Nun ist es im „Angebot“. O nein, keine Schleuderware für ein paar Kröten. Das Licht, das den Namen Jesus Christus trägt, ist Gottes Geschenk an Sie.

4. Weitergeben der Botschaft

Wir werden auf den Weg geschickt wie die Hirten damals. Wir sind Lichtträger. Überlegen Sie einmal, wie Ihr Lichtbringen aussehen könnte. Auf jeden Fall muss es Licht sein, das wir verbreiten, keine Dunkelheit! Frohe Botschaft ist angesagt! Die „Heilige Nacht“ ist weder „Wetterleuchten“ noch „Silberstreif am Horizont“! Sie ist Sonnenaufgang. Die Gnadensonne Jesus geht auf. Er ist „die Sonne, die mir lachet“! Und die Hirten kehrten zurück in ihren Alltag. Dort predigten sie den Menschen. Anregung für uns. Unsere Tage und Nächte sollen hell werden. Das ist das Geschenk des Geburtstagskindes an uns. Wir behalten die schönste Geschichte der Welt nicht für uns, nein, wir tragen sie hinaus in die Welt. Breiten sie aus. Die „Heilige Nacht“ will Sie mit Ihrer Nacht in den Griff bekommen. Weihnachten ist kein Traum für Stunden, sondern gibt Kraft zum Leben! – „Das ewige Lied“ singen wir solange, bis wir einkehren in die unendliche Herrlichkeit Gottes! Dann stimmen wir es neu an. Vollendetes Singen. Jetzt aber tragen wir Licht in die Welt, breiten die gute Nachricht aus: „Christ, der Retter, ist da“! Das ist die Botschaft, auf die nicht Wenige warten! Amen.

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht traurig sein!

Der immer schon uns nahe war,

stellt sich als Mensch den Menschen dar.

Nimm an des Christus Freundlichkeit,

trag seinen Frieden in die Zeit!

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht endlos sein!

Dieter Trautwein

Es ist etwas geschehen!

Weihnachten – Psalm 50,2-3a

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes.

Unser Gott kommt und schweiget nicht.

Zwei Verse, die nicht zu den Weihnachtstexten gehören und doch welche sind. „Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweigt nicht“. Es ist etwas geschehen – es wird etwas geschehen. Zukunft ist angesagt. So paradox das klingen mag, aber der gekommene Gott ist der kommende Gott.

1. „Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes“

Die Glitzerwelt der Weihnacht wird sichtbar. Doch Vorsicht, denn viele rücken die Weihnacht gar schnell in die Nähe des Märchenhaften. Da werden sogenannte „Weihnachtsmärchen“ aufgeführt wie „Frau Holle“ und „Hänsel und Gretel“. Was aber hat das mit Weihnachten zu tun? All die Lichterketten, die unruhige Leuchtreklame sowie der Weihnachtsmann als Fassadenkletterer haben absolut nichts mit dem „schönen Glanz Gottes“ zu tun. Kataloge bieten „Sexy-Engel“ an und die neueste „Weihnachtsfarbe“: Schwarz-Weiß. Mit Gott hat das nichts zu tun.

„Zion“ – das heißt Jerusalem – Tempelberg – Wohnung Gottes! Von dort aus präsentiert sich Gott in seiner Majestät. Momentan gleicht die „Tochter Zion“ eher einem Waisenkind, einer Rechtlosen und Entehrten – einer Vergewaltigten. Hände berühren sie, die nicht das geringste Recht besitzen, sie anzufassen. Die Stadt als „Mutter“ und die Bewohner als „Tochter“ gleichen Ausgestoßenen und Besetzten. Damals wie heute. Es bleibt aber dabei: „Aus Zion bricht der Gottesglanz hervor“. Der erste Anbruch Gottes ereignete sich außerhalb der Stadt; über einem Hirtenfeld. Der letzte Aufbruch geschieht vom „Zion“ her, von der „Stadt Gottes“ aus. Israel und wir: mitten im Gotteslicht.

2. „Unser Gott kommt“

„Unser Gott“ – der Gott der Väter ist Israels und unser Gott! Wir sind sein Eigentum und umgekehrt, er gehört uns! Wir dürfen „unser“ sagen. Sie dürfen „mein“ sagen. Wie ein Kind „meine Mama“ sagt, so ist es zwischen Gott und Ihnen! „Per Du“ sind wir mit dem allmächtigen Gott, mit dem Höchsten, der sich mit uns in einem Stall trifft. Schenken wir ihm unser Vertrauen. „Mein Gott“ – „unser Gott“. Das ist eine befreiende Botschaft für diejenigen, die zu keinem Menschen „mein“ sagen können. Menschen, die nichts sind und nichts haben.

Frank Zander ist Spaßvogel und Christ. Zur Weihnacht sind die Armen seine Gäste. Im Konferenzhotel „Estrell“ in der Sonnenallee treffen sich 2000 Gäste zum Weihnachtsessen. Er arbeitet mit der Charitas und dem Diakonischen Werk zusammen. So richten sie Zeichen der Liebe und der Hoffnung auf. Die Leute der Strasse haben auch ein Recht auf den, der als Kind gekommen ist und als König wiederkommt! Darauf warten wir! Und nicht umsonst. „Unser Gott kommt“. Vom „Zion“ aus wird er regieren!

3. „Unser Gott schweigt nicht“

Bundesfest an der Krippe. Menschenverstand kann das nicht fassen. Kein Wunder, dass Herodes auf den Tod des Kindes aus war. Den einen war Jesus ein wertloses Kind, dem Herrscher war er ein lästiger Rivale. Verachtete dagegen nahmen das Kind an: die Hirten vom Feld! Heute redet Gott in Kirchen und Kapellen. Immer dort, wo wir Zeugnis geben, wird er laut, wird es hell. Darum reden wir. Wir haben etwas zu sagen. Dabei hat „Alles seine Zeit“. „Alles“! Alles Gute, alles Böse. Auch unser Reden und Zeugnis-Geben hat seine Zeit. Wieviel Zeit wird Deutschland noch gegeben werden, damit es sich besinnt? Zig Millionen Jahreseinkommen stehen Millionen Menschen mit entehrenden Stundenlöhnen gegenüber. Wie lange wird Gott das ansehen? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Machen wir einander Mut zum Glauben und zum Leben. Verlieren wir nicht einander aus dem Blick. Stehen wir einander bei. Halten wir als Gemeinde aus, bis „aus Zion der Gottesglanz anbricht“ und wir Einkehr halten in dem Neuen, das in einem Stall seinen Anfang nahm. Die Festtage vergehen, aber Jesus bleibt! Zwar unsichtbar, doch spürbar. Und das solange, bis wir ihn sehen in Herrlichkeit. Dann wird Friede sein. Amen.

Mein Gott, du Grund der Freude, du hast durch die Geburt Jesu

einen hellen Schein in unsere dunkle Welt gegeben.

Hilf, dass dieses Licht auch uns erleuchtet.

Lass es widerstrahlen in allem, was wir tun. Amen.

Die „Wüste“ lebt!

Christfest – Offenbarung 12,1–6.13–18

Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage.

Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. Und er trat an den Strand des Meeres.