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Alle lieben Zitrusfrüchte! Sie bereichern unseren Speiseplan beim Kochen und Backen und wirken hervorragend als Vitamin-C-Lieferanten. Die Heilkraft der farbenfrohen Früchte ist allerdings bisher weitestgehend unbekannt. Dabei lassen sie sich vielfältig einsetzen. Zitronensaft reinigt Wunden, bittere Orangenschalen wirken appetitanregend, Grapefruits können die Cholesterinwerte senken, Mandarinen schützen vor freien Radikalen, die ätherischen Öle wirken beruhigend auf Geist und Seele. Mit zahlreichen Kochrezepten sowie besonderen Rezepten für Haut-, Haar- und Zahnpflege.
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Seitenzahl: 111
Wichtige Hinweise
Die Wissenschaft ist ständig im Fluss. Die vorliegenden Informationen beruhen auf gründlicher Recherche der Autorin. Ziel des Buches ist es, die modernen Erkenntnisse der Ernährungsmedizin aufzuzeigen, wobei die Betreuung durch einen Therapeuten hiermit nicht ersetzt werden soll. Alle Empfehlungen und Informationen sind von Autorin und Verlag sorgfältig geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Jegliche Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Gesundheitsschäden sowie Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Für die Angaben zu den aufgeführten Produkten kann weder seitens der Autorin noch seitens des Verlages eine Gewähr übernommen werden. Der Leser sollte in jedem Fall seinen Therapeuten um Rat fragen, verordnete Medikamente nicht eigenmächtig absetzen und die Anwendung der hier genannten Präparate auf seinen speziellen Bedarfsfall vom betreuenden Therapeuten prüfen lassen.
Dieses ebook ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei Herbig erschienen ist. Da es bei ebooks aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Statt dessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.
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© für die Originalausgabe und das eBook:
2014 F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel
Coverfoto: Shutterstock
Lektorat und Bildredaktion: Désirée Schoen
Satz und eBook-Produktion: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
www.Buch-Werkstatt.de
ISBN: 978-3-7766-8194-9
Inhalt
Vorwort
Zitrusfrüchte– ein historischer Abriss
Die Grapefruit
Die Geschichte der Grapefruit
Wissenswertes und Kurioses
Die Limette
Die Geschichte der Limette
Wissenswertes und Kurioses
Die Mandarine
Die Geschichte der Mandarine
Wissenswertes und Kurioses
Die Orange
Die Geschichte der Orange
Wissenswertes und Kurioses
Die Pampelmuse
Die Geschichte der Pampelmuse
Wissenswertes und Kurioses
Die Pomelo
Die Geschichte der Pomelo
Wissenswertes und Kurioses
Die Zitrone
Die Geschichte der Zitrone
Wissenswertes und Kurioses
Steckbriefe der einzelnen Zitrusfrüchte
Die Grapefruit
Botanische Informationen
Verwendung der Grapefruit
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Limette
Botanische Informationen
Verwendung der Limette
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Mandarine
Botanische Informationen
Verwendung der Mandarine
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Orange
Botanische Informationen
Verwendung der Orange
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Pampelmuse
Botanische Informationen
Verwendung der Pampelmuse
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Pomelo
Botanische Informationen
Verwendung der Pomelo
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Zitrone
Botanische Informationen
Verwendung der Zitrone
Tipps zu Einkauf, Lagerung und Verzehr
Die Inhaltsstoffe der Zitrusfrüchte und ihre Wirkung
Die Grapefruit
Die Limette
Die Mandarine
Die Orange
Die Pampelmuse
Die Pomelo
Die Zitrone
Wirkungen und Aufgaben der Inhaltsstoffe
Indikationen, Anwendungen und Heilrezepte mit Zitrusfrüchten
Die Grapefruit
Indikationen für die Grapefruit
Abwehrschwäche
Anspannung, innere
Depressive Verstimmungen
Diäten, unterstützend
Erschöpfung
Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust bei Hitze
Harnwegsbeschwerden
Negative Gefühle
Rheumatische Beschwerden
Heilrezepte mit Grapefruit für Körper und Seele
Die Limette
Indikationen für die Limette
Ängste
Anspannung, innere
Depressive Verstimmungen
Durchwärmung
Entgiften und Entschlacken
Erhöhte Ansteckungsgefahr
Morgendliches Munterwerden
Rekonvaleszenz
Stress
Heilrezepte mit der Limette
Die Mandarine
Die Mandarine in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Die Mandarine in der Aromatherapie
Indikationen für die Mandarine
Appetitlosigkeit
Bauchweh bei Kindern
Blutreinigung
Erschöpfung
Husten
Magen-Darm-Beschwerden
Muskelkrämpfe
Nervöse Beschwerden
Schwangerschaftsstreifen
Überanstrengung
Unruhige Babys
Verspannungen
Verstopfung (Obstipation)
Heilrezepte mit der Mandarine
Die Orange
Indikationen für die Orange
Appetitlosigkeit
Einschlafprobleme
Erbrechen
Erkältungskrankheiten
Herpes simplex
Herzklopfen
Luftschlucken (Aerophagie)
Nervosität
Neuralgien
Schlaflosigkeit
Verdauungsbeschwerden
Heilrezepte mit Orange
Die Pampelmuse
Indikationen für die Pampelmuse
Energiemangel
Säure-Basen-Gleichgewicht
Stoffwechselanregung
Heilrezepte mit Pampelmuse
Die Pomelo
Indikationen für die Pomelo
Allergien
Kreislaufbeschwerden
Regeneration
Stoffwechselanregung
Verdauungsbeschwerden
Heilrezepte mit der Pomelo
Die Zitrone
Indikationen für die Zitrone
Aphthen
Blutzirkulation
Cellulite
Erbrechen
Erhöhter Cholesterinspiegel
Grippe
Hühneraugen
Insektenstiche
Kopfschmerzen
Mandelentzündung (Tonsillitis)
Muskelverspannungen
Nasenbluten
Nervosität
Ohrenschmerzen
Stimmungstiefs
Verdauungsprobleme
Verstopfung (Obstipation)
Wunden, kleine
Heilrezepte mit der Zitrone
Kuren mit Zitrone
Erste Hilfe mit Zitrone
Körper- und Gesichtspflege mit Zitrone
Anwendungen mit Zitrone in Küche und Haushalt
Verzeichnis der Rezepte
Wissenswertes und Tipps zur Verwendung von Zitrusfrüchten in der Küche
Die Rezepte
Vorspeisen
Salate
Suppen
Hauptgerichte
Hauptgerichte mit Fisch
Hauptgerichte mit Fleisch
Vegetarische Hauptgerichte
Chutneys und Pestos
Desserts
Kuchen und Torten
Brotaufstriche
Herzhafte Brotaufstriche
Süße Brotaufstriche
Getränke
Heiße Getränke
Kalte Getränke
Über die Autorin
Bildnachweis
Vorwort
Zitrusfrüchte gehören zu den ältesten Obstsorten der Welt: Schon vor über 4000Jahren wurden sie in China angebaut. Beliebt waren sie zunächst wegen ihres frischen Dufts und ihres erfrischenden Geschmacks, später wegen ihrer ätherischen Öle, die für die Parfümproduktion von Bedeutung waren, und noch später, im Zeitalter des Barock, wegen ihrer schön anzusehenden Zierform, die Bäume und Sträucher zu beliebten Sammlerobjekten für Ziergärten und Orangerien machte.
Im 17.Jahrhundert wurden die ersten essbaren, süßen Zitrusfrüchte gezüchtet. Im 18.Jahrhundert erregte James Cook Aufsehen, als er auf seinem Schiff »Endeavour« Zitrusfrüchte auf den täglichen Speiseplan setzte, um den gefürchteten Skorbut bei seiner Mannschaft zu verhindern.
Heute werden ca. 7Millionen Tonnen Mandarinen, Orangen, Pampelmusen und Zitronen jährlich nach Deutschland importiert. In den letzten 15Jahren ist der Absatz kontinuierlich gestiegen und macht heute etwa 20% des Angebots an Frischobst aus. Die farbenfrohe Vielfalt der Früchte und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein sind zwei der Gründe dafür. Die spezifische Heilkraft der Zitrusfrüchte ist allerdings noch weitgehend unbekannt, lediglich ihre heilende Wirkung bei Erkältungskrankheiten (»heiße Zitrone«) wird seit langer Zeit geschätzt.
Dieser Ratgeber möchte Ihnen zeigen, was die kleinen Kraftpakete sonst noch alles können und die Vielfalt ihrer Heilwirkungen aufzeigen: vom Vitamin C und den sekundären Pflanzenwirkstoffen über die ätherischen Öle (z.B. Grapefruitöl bei Erschöpfung) und Teezubereitungen (z.B. Orangenblütentee bei Einschlafproblemen) bis zur Verwendung der Fruchtschalen (z.B. Mandarinenschalentee bei Verdauungsbeschwerden).
Wussten Sie z.B., dass die ätherischen Öle der Zitrusfrüchte sich auch wunderbar zur Stoffwechselanregung einsetzen lassen (z.B. grüner Tee mit Pampelmusensaft)? Außerdem können Sie mit ihnen Krankheiten vorbeugen (z.B. Limettenöl in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr und für Räume mit Publikumsverkehr) und sie sogar für die Hautpflege nutzen (z.B. Grapefruit-Mandarinen-Duschgel).
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, beim Ausprobieren der vorgestellten Heilanwendungen und beim Kochen und Backen mit Zitrusfrüchten. Bleiben Sie bzw. werden Sie wieder gesund mithilfe von Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange, Pampelmuse, Pomelo und Zitrone!
Anmerkung: Vielleicht vermissen Sie in diesem Ratgeber die Bergamotte, die Bitterorange (Pomeranze), die Kaffir-Limette, die Kumquat, die Rangpur-Limette und die Zitronatzitrone. Diese Zitrusfrüchte werden hier nicht behandelt, da sie entweder schwer erhältlich oder schwierig zu verarbeiten sind oder keine nennenswerte Heilwirkung haben.
Zitrusfrüchte – ein historischer Abriss
Die Grapefruit
Die Geschichte der Grapefruit
Forscher vermuten, dass es sich bei der Grapefruit um eine natürliche Zufallskreuzung von Orange und Pampelmuse handelt, wobei die Grapefruit enger mit der Pampelmuse als mit der Orange verwandt ist.
Ihre tatsächliche Herkunft ist ungewiss, vermutlich wurde sie im Jahr 1750 aus Südchina nach Barbados eingeführt, zusammen mit einer Schiffsladung Pampelmusensamen. Die frühesten Berichte über die Grapefruit kommen aus Barbados und Jamaica und datieren aus dem 18.Jahrhundert.
Lange Zeit wurde die Grapefruit nur als Zierpflanze genutzt. 1830 untersuchte der schottische Arzt und Botaniker James Macfayden (1799 – 1850) die Grapefruit erstmals wissenschaftlich. Er erkannte sie als eigene Art an und gab ihr den Namen Citrus paradisi. Heute wird sie noch gelegentlich »Paradiesapfel« genannt.
Zu Beginn des 19.Jahrhunderts gelangte die Grapefruit von Barbados aus auf den amerikanischen Kontinent– durch den französischen Grafen Odet Philippe (1787 – 1869). Der Chefchirurg von Napoleons Flotte wurde in der Schlacht von Trafalgar 1805 von den Briten gefangen genommen und ins Exil auf die Bahamas geschickt. Nach seiner Freilassung im Jahr 1807 ließ er sich als praktischer Arzt und Pflanzenzüchter in South Carolina nieder. Die Samen der Grapefruits, die er von Barbados mitgebracht hatte, verschenkte er und legte damit den Grundstein für den Siegeszug von Grapefruitsaft als erfrischendes Getränk.
Um 1880 entwickelte sich in Florida ein kommerzieller Grapefruitanbau mit verschiedenen Sorten. In Europa wird die Grapefruit erst seit dem 20.Jahrhundert kultiviert. Im Jahr 2012 waren Südafrika und die USA (vor allem Florida und Texas) die mit Abstand größten Grapefruitproduzenten, gefolgt von China, der Türkei und Israel. Die Grapefruiternte weltweit beträgt heute etwa sechsMillionen Tonnen.
Wissenswertes und Kurioses
Ätherisches Grapefruitöl wird in der Magie für Geld- und Glückszauber verwendet. Außerdem soll es die Engel der Freude anlocken, das innere Licht entzünden und negative Energien umwandeln.
Eine Mischung aus Olivenöl, frischer Grapefruit und Bittersalz wird zur Leberreinigung eingesetzt.
Die Limette
Die Geschichte der Limette
Die Echte Limette stammt ursprünglich aus Malaysia. Die Gewöhnliche Limette ist vermutlich aus einer natürlichen Kreuzung zwischen der Echten Limette und der Zitronatzitrone entstanden. Über Persien gelangte die Limette auf den Handelswegen zum Mittelmeer und von dort mit den Spaniern nach Brasilien, Australien, Tahiti und Mexiko.
2 Ein französischer Graf, der sich in South Carolina ansiedelte, verhalf dem Grapefruitsaft zum Durchbruch.
Alternativ zur Zitrone wurde sie in der britischen Seefahrt auch vorbeugend gegen Skorbut eingesetzt. Ihr Vitamin-C-Gehalt liegt mit 43,5mg pro 100g nur wenig niedriger als der von Zitronen (53mg pro 100g). Die Bezeichnung lime juicers für englische Matrosen lässt sich auf die Limette zurückführen, ebenso die abschätzige Bezeichnung limey für einen Engländer.
Wissenswertes und Kurioses
Versuche, Süßlimetten im Handel einzuführen, sind gescheitert, ihr sanft-saurer Geschmack konnte sich nicht durchsetzen. Dagegen ist die Limette in Südostasien Bestandteil des täglichen Speiseplans. In Malaysia z.B. wird sie in Salzlake und in Essig konserviert. In Öl gebraten und mit Zucker bestreut gilt sie als Appetitanreger.
Studien deuten darauf hin, dass die Inhaltsstoffe der Limette vor Cholera schützen können. Aktuell gibt es aber noch keine Beweise dafür.
Die Limette ist eine sogenannte Indexpflanze für den Citrus Tristeza Closterovirus (CTV), d.h. sie zeigt als erstes Gewächs einer Plantage einen Virusbefall an.
Die Mandarine
Die Geschichte der Mandarine
Die Mandarine gehört zu den ältesten bekannten Zitrusfrüchten. Im alten China, wo sie bereits im 12.Jahrhundert vor Christus erwähnt wurde, war sie nur dem Kaiser und seinen höchsten Beamten, den Mandarinen, vorbehalten. Im 1.Jahrhundert nach Christus wurde sie im südlichen Japan kultiviert. Ca. 200 nach Christus gelangte die Mandarine nach Nordafrika, von dort aus kam sie mit den Mauren um 700 nach Europa. Im Jahr 1805 brachte der britische Blumenzüchter Sir Abraham Hume (1749 – 1838) die ersten Mandarinen aus China mit nach England.
Erst seit dem 19. Jahrhundert werden Mandarinen im Mittelmeerraum angebaut. Um 1850 entstanden die ersten Mandarinenplantagen in der Nähe von Genua, Nizza und Parma.
Wissenswertes und Kurioses
Es gibt einen Edelstein namens Mandarin-Granat, der in der Esoterik der Merkursphäre zugeordnet wird. Sie repräsentiert Intellekt, Verstand und Wissen. Ihre Farbschwingung ist orange.
Bis heute ist nicht eindeutig nachzuweisen, woher der Name Mandarine stammt. Es gibt aber verschiedene Theorien: Die Mandarine ist nach den chinesischen Mandarinen benannt, Zivilbeamten der chinesischen Staatsverwaltung während der Ming- (1386 – 1644) und der Qing-Dynastie (1644 – 1911). Entweder weil den Beamten als traditionelles Geschenk Mandarinen überreicht wurden, die im alten China kostbar und teuer waren. Oder wegen ihrer Farbähnlichkeit mit der gelben Amtskleidung der Beamten. Oder weil die Mandarinenfrucht inklusive Stiel und Blüte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Sommerhut eines Mandarins hat. Oder aber die Mandarine ist nach der Insel Mauritius benannt, die in der Sprache der Einheimischen Mandara heißt.
Die Orange
Die Geschichte der Orange
Die Orange, entstanden aus einer Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse, kommt ursprünglich aus Südchina, wo sie bereits seit 4000Jahren kultiviert wird. Zu den ersten historisch belegten Anbaugebieten gehörten die südchinesischen und nordindischen Regionen am Fuß des Himalaja-Gebirges.
Überlieferungen zufolge soll es Orangen auch schon in den Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, einem der sieben Weltwunder der Antike, gegeben haben. Die ersten Orangenhaine wurden von den chinesischen Kaisern der Tang-Dynastie (618 – 907) angebaut.
Vermutlich durch die Ausbreitung des Islams gelangte die Orange nach Afrika. Die Araber z.B. verwendeten sie auf ihren langen Reisen als Nahrungsmittel. Im 15.Jahrhundert brachten Händler die Orange auf die Iberische Halbinsel. Von dort aus verbreitete sie sich zunächst rings um das Mittelmeer. Auf der Westindischen Insel Hispaniola (heute: Dominikanische Republik und Haiti) wurden die ersten Orangenpflanzungen der Neuen Welt angelegt. Indianische Ureinwohner und spanische Entdecker verbreiteten die Frucht im Südosten der Vereinigten Staaten, später bis zur nordamerikanischen Westküste und bis nach Südamerika.
Im 19.Jahrhundert war Florida (Orange County) mit über 70% des Anbaus in den USA der größte Orangenproduzent in Amerika. Heute sind die USA, Mexiko und Brasilien die größten Produzenten. Die Gesamtmenge an angebauten Orangen liegt bei weltweit ca. 60Millionen Tonnen jährlich.
Wissenswertes und Kurioses
Mitte des 16.Jahrhunderts nutzten die Oranier die zufällige Namensgleichheit ihres südfranzösischen Stammsitzes Orange mit der Frucht und übernahmen die Orange als Emblem für ihr Wappen.
Auf Bildern, die zu Ehren der Geburt eines männlichen Thronfolgers gemalt wurden, streckte Fama, die römische Gottheit des Ruhms, einen Zweig mit leuchtenden Orangen in den Himmel, die das Goldene Zeitalter verheißensollten. Bis heute steht die Farbe Orange für das niederländische Königshaus, obwohl aus der ursprünglich orange-weiß-blauen Fahne, genannt Prinsenvlag, inzwischen eine rot-weiß-blaue Staatsflagge geworden ist.
Dichter sahen in der Orange einen Abglanz des Paradieses. Der Glaube an die göttliche Herkunft des Orangenbaums hat sich in zahlreichen Geschichten niedergeschlagen: »Es scheint, als hätte der Himmel feines Gold vergossen und die Erde daraus Kugeln geformt«, beschrieb ein arabischer Dichter die Orangen. Weiter heißt es: »Glückseligkeit herrscht, wo immer Orangen gepflückt werden können.«
Der deutsche Historienmaler und Schriftsteller August Kopisch (1799 – 1853) soll über den Orangenbaum geschrieben haben: »Gleich diesen Bäumen trag das ganze Reich, gepflegt vom König, Blüth und Frucht zugleich!«
Der Apfel vom Baum der Erkenntnis im Paradies, ursprünglich als Granatapfel dargestellt, wurde seit dem 14.Jahrhundert auch als »schöne Frucht in