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Sind Sie auf der Suche nach den seelischen Ursachen Ihrer Krankheiten oder Symptome? Haben Sie bisher keine zufriedenstellenden Antworten gefunden? Haben Sie versucht, durch Entspannung Ihren Stress zu bewältigen, jedoch ohne Erfolg? Wollen Sie verstehen, wie Selbstheilung wirklich funktioniert? Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten können, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Es richtet sich an Menschen, die bereit sind, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und Medikamente und Operationen als letzten Ausweg sehen. Wenn Sie sich für Selbstheilung öffnen möchten, ist dieses Buch ideal für Sie. Dauerhafter Stress ist der wesentliche Faktor bei der Entstehung von Krankheiten. Durch Stress beeinflussen wir über die Epigenetik die Aktivität unserer Gene und erschaffen somit Krankheiten. Traumata aus unserer Kindheit haben auch einen Einfluss auf unser gesamtes Leben, so auch im Sinne der Psychosomatik. Eine ungesunde Ernährung kann ebenfalls zu Erkrankungen wie Entzündungen im Darm mit den daraus resultierenden Organerkrankungen führen. Dieses Buch hilft Ihnen dabei, sich selbst besser zu verstehen. Sie lernen, wie Sie mit der Arbeit an Ihren Glaubenssätzen und Emotionen Gesundheit für Körper, Geist und Seele erreichen und Ihr Immunsystem stärken können. Der Autor zeigt Ihnen in zwölf einfachen Schritten und anhand praktischer Beispiele Übungen, wie Sie endlich aus dem Dilemma von Stress und Krankheit aussteigen können. Zudem deckt er Fehler auf, die wir in unserer Ernährung am häufigsten machen und gibt einen praktischen Leitfaden für eine gesunde Ernährung. Erfahren Sie heute, wie Sie sich auf dem spirituellen Weg zu sich selbst immer mehr von Ängsten befreien und die Kraft der Gedanken und Gefühle als natürliche Medizin einsetzen können. Das Ziel des Buches ist es, Ihnen dabei zu helfen, sich für ein neues Bewusstsein zu öffnen. Die These des Autors und Arztes Dr. Thomas Hartmann lautet: Jeder von uns kann durch seine innere Einstellung, Gedanken, Emotionen, Lebensführung und Ernährung sofort Einfluss auf Körper und Geist nehmen und sich damit nachhaltig weg von Krankheit und hin zu Gesundheit bewegen. Jeder ist in der Lage, sich ein gesundes, freudiges und erfülltes Leben zu erschaffen. Sichern Sie sich jetzt Ihr Exemplar und beginnen Sie heute schon Ihren Weg zur Gesundheit.
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Seitenzahl: 270
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Dr. med. Thomas Hartmann, geboren 1952 in Berlin, ist Begründer des Medizinischen Versorgungszentrums Chimanos am Kurfürstendamm und dort seit mehr als 30 Jahren auf dem Gebiet der konservativen Orthopädie tätig. 1993 gründete er in Berlin die Lehrstätte für Manuelle Medizin (MWE), in der Ärzte in Chirotherapie ausgebildet werden.
Inspiriert durch den Wunsch, die Ursachen von Krankheit und Gesundheit zu ergründen, absolvierte er außerdem Ausbildungen in Heilarbeit und Traumatherapie und erwarb die Lizenzen als NLP-Trainer und Essenz-Coach.
Seine ärztliche Tätigkeit ist geprägt von der Motivation, Menschen auf ihrem Weg zur Gesundheit zu begleiten. Dabei integriert er in seine manuell-orthopädische Therapie vor allem Impulse für Bewusstseinsentwicklung, gesunde Ernährung und gesunde Körperbewegung.
Dr. Hartmann ist verheiratet, Vater von zwei Töchtern und lebt in Berlin.
Vorwort
Einleitung
Die Reise zur Gesundheit beginnt mit einer Geschichte
Gesundheit ist ein kreativer Prozess, den wir aus unserem Inneren heraus gestalten
Geist und Bewusstsein haben Einfluss auf unseren Köper
Der Ego-Geist
Wir sind alle programmiert
Programmierung von Fertigkeiten
Programmierung von Gedanken, Emotionen und Verhalten
Die Auswirkungen der Programmierung
Wie die Vergangenheit Einfl
uss auf den Körper nimmt
Glaubenssätze und ihre Wirkung
Der Placebo-Effekt
Die Macht der Worte
Die Urwunde – Grundlage unserer Probleme
Die Überlebensstrategie
Die positiven Aspekte der Urwunde
Symptome und Krankheit durch negativen Stress
So wirkt sich Stress auf unser Immunsystem aus
Der Wahre Geist, unsere Essenz, Bewusstsein, das JETZT
Von der Krankheit zur Gesundheit – 12 wichtige Schritte
1. Die Subjektivität der Realität erkennen
2. Uns unserer Klagen bewusst werden
3. Neues erlernen
4. Verantwortung übernehmen
5. Emotionen / Gefühle erkennen und verändern
6. Symptome als Wegweiser
7. Intuition
8. Achtsamkeit
9. Meditation
So wirkt Meditation
Einstieg in die Meditation
Atemmeditation
Schwierig? So wird es leichter
Die Pause verlängern
Die Kreation – Ich erschaffe
10. Werte
11. Die Lebensaufgabe – der Sinn meines Lebens
12. Der Beitrag (für die Welt)
Epigenetik
Steuern unsere Gene uns oder steuern wir unsere Gene?
So wirken wir positiv auf unsere Gen-Modulation ein
Negative Wirkung auf unsere Gen-Modulation
Krankheitsgene – wie viel wir selbst in der Hand haben
Der Einfluss der
Ernährung auf die Genaktivität anhand verschiedenerlei Beispiele
Auswirkungen von Junkfood …
Worauf lohnt es sich also, den Fokus zu richten?
Lebensstil und Gesundheit
Ernährung
Multiorganismus und Mikrobiom
Die Darm-Hirn-Achse
Dysbiose – die Fehlbesiedlung der Darmflora
Womit wir unserem Mikrobiom schaden
Antibiotika
Lebensmittelzusätze
Zucker
Fette
Transfette
Gesunde und gute Fette
Schadstoffe in Lebensmitteln
Bisphenol A (BPA)
Aluminium
Acht Empfehlungen für eine gesunde Ernährung
1. Mit Freude genießen
2. Vorwiegend natürliche pflanzliche Nahrungsmittel verzehren
3. Pflanzliche Proteinquellen wählen
4. Auf gesunde Fette achten
5. Weizenprodukte auf ein Minimum reduzieren
6. Verzicht und anderer Genuss
7. Intervallfasten
8. Selbst kochen
Biorhythmus
Bewegung
Bewegung und Gelenke
Bewegung auf körperlich-energetischgeistiger Ebene – ein Plädoyer für Qi Gong, Tai-Chi und Yoga
Auszeiten
Finale
Die Angst geht um: die Angst, geliebte Menschen zu verlieren, und die Angst, zu sterben. Das sind die dominierenden Ängste der letzten Jahre.
Den Job zu verlieren, der Situation nicht mehr standhalten zu können, die Angst, dass alles zusammenbricht sind damit verbunden. Angst macht uns krank, Angst lähmt uns, engt uns ein, macht uns handlungsunfähig und manipulierbar — und wir folgen dem, von dem wir annehmen, dass er uns von dieser Angst befreien kann.
Warum warten wir darauf, dass uns jemand anders von dieser Angst befreit? Warum nehmen wir es nicht selbst in die Hand und übernehmen die Eigenverantwortung für unser Leben und unsere Gesundheit? Wir können die Schöpfer, die Kreateure eines gesunden und erfüllten Lebens sein.
Voraussetzung ist, dass wir verstehen, was uns bisher daran gehindert hat, und dass wir mit diesem Verständnis neue Wege gehen.
Die Ängste existieren nicht erst seit der Pandemie, sie sind so alt wie die Menschheit. Die Pandemie ist lediglich ein Verstärker der ohnehin in uns schlummernden Ängste.
In meiner fast 40-jährigen Tätigkeit als Arzt habe ich so viele Patienten gesehen, die in ihren Familien-, Gedanken- und Verhaltensmustern gefangen waren. Dadurch erkannten sie nicht, wie sie selbst zu ihrer Erkrankung und Lebenssituation beitrugen. Sie suchten die Lösung für ihre Probleme in einer Therapie mit Medikamenten und Operationen, obwohl viele andere Lösungen möglich gewesen wären.
Es gibt Wege, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen und dabei glücklich zu sein. Auch Sie können für sich ein gesundes und erfülltes Leben erschaffen.
Mit diesem Buch will ich zeigen, wie wir Gesundheit erschaffen, indem wir aus alten, krankmachenden Mustern herauskommen, unser Bewusstsein verändern und für eine gesunde Ernährung und Bewegung sorgen. Eine starke geistig-mentale und emotionale Gesundheit ist die beste Voraussetzung, die wichtigste Grundlage, um die besonderen Herausforderungen der jetzigen Zeit bewältigen zu können.
Den Entschluss, dieses Buch zu schreiben, hatte ich unabhängig von der Pandemie weit vorher gefasst, durch diese aber wird es umso wichtiger.
Ich biete Ihnen in diesem Buch viele Anregungen und Anleitungen. Fühlen Sie sich frei, das auszuprobieren, was Sie anspricht und womit Sie sich wohlfühlen. Jeder Schritt ist dann ein Schritt in Richtung Bewusstheit und Gesundheit. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg!
Schon seitdem ich mich mit Medizin beschäftige, will ich verstehen, warum Menschen krank werden, was die Ursachen von Erkrankungen sind und wie ich zu umfassender, tiefgreifender Heilung beitragen kann. Die Suche nach den Ursachen von Krankheit und Gesundheit hat mich bis heute nicht losgelassen.
In diesem Buch will ich Sie teilhaben lassen, zu welchen Einsichten ich auf meinem Weg gekommen bin. Besonders liegt mir am Herzen, Ihnen eine ganzheitliche Sichtweise nahezubringen, wie wir Heilung erreichen können. Die Erkenntnisse der Schulmedizin haben mich auf der Suche nach den tiefer liegenden Ursachen von Krankheit und Gesundheit nicht wirklich befriedigt.
Deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht, die komplexen Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Auf dieser Reise habe ich viele Ausbildungen absolviert, und jede hat auf ihre Art mein Verständnis vertieft.
Meine schulmedizinischen Schwerpunkte sind Chirurgie, Orthopädie, Innere Medizin und Sportmedizin. Sie habe ich ergänzt durch Ausbildungen in NLP, psychodynamischer Therapie, Lichtarbeit als Heiler, Traumatherapie und viele Seminare der Psychologie der Vision (Psychology of Vision).
Diese Ausbildungen bei Menschen wie Richard Bandler, Jeff Allen, Robert Betz, Dr. Joe Dispenza und Chuck Spezzano helfen mir, die Komplexität der multidimensionalen Einheit von Körper, Geist und Seele wahrzunehmen und dieses Wissen mit in den therapeutischen Prozess einfließen zu lassen.
Ich habe mich intensiv mit der Philosophie des Yoga, mit den Lehren des Ayurveda und dem Buddhismus beschäftigt, und die daraus erworbenen Erkenntnisse haben mir gezeigt, dass das Wissen um die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele schon seit Jahrtausenden existiert.
Doch in der westlichen Welt ist es nur wenigen präsent. Allerdings wird dieses von den alten Weisen gegebene Wissen durch die Quantenphysik und die Epigenetik zunehmend bestätigt. Auf beide Disziplinen gehe ich später ausführlicher ein, an dieser Stelle nur der Hinweis, dass diese neuen Wissenschaften belegen: Unsere Gedanken und Emotionen wirken sich auf die Energie in unserem Körper aus und können die Aktivität der Gene verändern. Und diese Veränderungen geben wir sogar an unsere Kinder weiter.
Wenn wir Heilung ganzheitlich fördern wollen, ist es jetzt an der Zeit, zu lernen, wie stark Gedanken und Gefühle den Körper beeinflussen und wie sie zum Entstehen von Krankheiten, aber auch zur Gesundung beitragen.
Diese Erkenntnisse kommen in der Ausbildung der Mediziner an den Universitäten zu kurz. Ärzte lernen im Studium, Symptome mit Skalpell, Medikamenten und Injektionen zu beseitigen. Allerdings können in vielen Fällen körperliche Bewegung, Gymnastik, Physiotherapie und gesunde Ernährung einen Großteil dieser Symptome heilen.
Hinter dieser Universitätsausbildung steht eine übermächtige Pharma- und Ersatzteilindustrie, die darauf bedacht ist, das Milliardengeschäft mit der Krankheit aufrechtzuerhalten.
Nihil nocere, niemals schaden, diese zentrale Forderung stellt die hippokratische Medizintradition an moralisches ärztliches Handeln. Allzu oft verstößt die pharmakologische und operativ/apparative Medizin gegen diesen Grundsatz. In den USA sterben jedes Jahr etwa 250.000 bis 400.000 Menschen an den Folgen schulmedizinischer Irrtümer, die somit die dritthäufigste Todesursache1 nach Herzerkrankungen und Krebs sind.2
Wir können viele schulmedizinische Behandlungen und die damit verbundenen ärztlichen Fehler und Nebenwirkungen vermeiden, wenn wir erkennen, wie wir als Mitglieder einer stressgetriebenen Gesellschaft auf unterschiedlichen Wegen unbewusst Krankheiten kreieren und wie wir zu unserer Heilung beitragen können.
Wenn wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wir selbst Krankheit erzeugen, kann dieses sich immer weiterentwickelnde Bewusstsein einen Veränderungsprozess einleiten, der einer persönlichen Transformation gleichkommt und zu Gesundheit führt.Ich selbst bin auf diesem Weg und möchte Sie einladen und dabei anleiten, diesen Weg für sich auch einzuschlagen.
Wie wichtig eine stabile Gesundheit und ein gutes Immunsystem sind, hat uns die Coronapandemie vor Augen geführt. Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Asthma starben viel häufiger an einer Infektion mit dem Coronavirus als Menschen mit guter Gesundheit.3
Ich will mit diesem Buch das Bewusstsein wecken, dass wir die Gestalter, die Kreateure, die Schöpfer von Gesundheit sind, dass wir selbst für unsere Lebensführung und für unseren geistig-emotionalen und körperlichen Zustand verantwortlich sind. Darüber haben wir viel mehr Macht, als wir glauben. Ich will dabei helfen, Bewusstsein über diese uns innewohnende Macht zu erlangen. So haben wir eine viel bessere Chance, die großen Herausforderungen der jetzigen und kommenden Zeiten zu bewältigen.
Und weil dies ein ganz persönliches Buch ist, will ich auch mit einer eigenen Erfahrung beginnen, die zeigt, wie wir mit unserer Lebensführung, unseren Einstellungen, Gedanken und Gefühlen unsere Gesundheit beeinflussen.
Es war 11:30 Uhr Samstagvormittag, mein Telefon klingelte. „Eva“ steht auf dem Display. Das ist die Frau meines guten Freundes und Partners, mit dem ich die Praxis gegründet hatte. Sie hatte noch kein Wort gesagt, doch ich spürte, wie mein Herz raste und meine Knie weich wurden. Dann ihre Worte: „Ritschi ist tot.“
Gestern noch hatte ich mit ihm zusammen Sport gemacht, und er war bester Laune gewesen. In diesem Moment ihres Anrufs hat sich mein Leben verändert. Ich hatte meinen besten Freund verloren; unsere gemeinsamen Pläne und unsere gemeinsame Arbeit hatten sich in Nichts aufgelöst. Es folgten Wochen voller Stress. Der Verlust hatte mich tief in meinem Herzen getroffen.
In der Zeit danach bekam ich Herzrhythmusstörungen. Die wurden so stark, dass ich nicht einmal mehr die fünf Treppen zu meiner Wohnung hinauflaufen konnte. Trotz all meiner Bemühungen mit Meditation, Ernährung und Ruhe bekam ich die Rhythmusstörungen nicht in den Griff. Es gelang mir nicht, wieder in meine Mitte zu kommen.
Das Einzige, was mir die kardiologischen Spezialisten anboten, war eine Herzkatheteruntersuchung und eine damit verbundene Verödung am Vorhof des Herzens.
Das war keine Option für mich. Mir war bewusst, dass ich völlig aus meinem Rhythmus gekommen war und dass der Stress, den ich in den Wochen nach dem Tod meines Partners empfunden hatte, die Ursache meiner Symptome war.
Ich entschied mich, meiner inneren Stimme zu folgen und so lange nach meinem Rhythmus zu suchen, bis ich ihn wiedergefunden hatte. Wenn meine Überzeugung wahr ist, dass der Geist alles steuert und erschafft, dann würde ich auch die Symptome beruhigen können.
Ich zog mich für einige Wochen nach Indien in ein Ayurvedaresort zurück, meditierte täglich, machte Yoga und unternahm ausgedehnte Spaziergänge am Strand. Am 16. Tag stellte sich von einer Minute zur anderen mein normaler, gesunder Herzrhythmus wieder ein.
Jeden Tag hatte ich mich in der Meditation mit dem Jetzt verbunden und in das Gefühl versetzt, ein gesundes Herz zu haben, ein rhythmisch schlagendes Herz. Ich war von tiefer Dankbarkeit erfüllt, hatte ich doch am eigenen Körper erfahren, dass das, was ich meinen Patienten nahezulegen versuche, tatsächlich wirkt. (Wie ich dabei vorgegangen bin, beschreibe ich weiter unten genauer.)
Mein Körpergefühl und mein emotionaler Zustand hatten sich komplett verändert. Und zwar im Wesentlichen deshalb, weil ich meine Einstellung geändert hatte.
Ich hatte den Tod akzeptiert und hatte wieder die Energie, meiner Lebensaufgabe zu folgen. Ich fühlte wieder, dass ich der bin, der mit Hand und Herz Menschen erspürt, mit Mitgefühl, Authentizität und Wertschätzung, damit die Menschen tiefen inneren Frieden erfahren und Heilung möglich wird.
Bis heute habe ich keine Herzrhythmusstörungen mehr gespürt! Ich lebe achtsam meinen Rhythmus und schätze den Rhythmus der anderen wert.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung, weil sie mich bestärkt, den Weg einer ganzheitlichen Medizin weiterzugehen.
Sie bestärkt mich auch, anderen Menschen mein Wissen darüber näherzubringen und sie zu motivieren, ein Leben zu führen, in dem Achtsamkeit, Frieden, Harmonie, Wertschätzung, Mitgefühl, Authentizität und Liebe die zentralen Werte sind.
Insbesondere im Umgang mit sich selbst.
Ich bin überzeugt: Meine Reaktion auf mein Umfeld, meine Gedanken und Gefühle hatten diese Herzrhythmusstörungen hervorgerufen. Viele negative und angstvolle Gedanken und solche Gefühle hatten damals die Stressreaktionen in meinem Körper ausgelöst.
Jene Zeit ist mir ein großer Lehrmeister geworden und hat mir geholfen, zu wachsen, mich weiterzuentwickeln.
Fazit: Wenn wir bereit sind, uns unserer Gedanken- und Gefühlsmuster bewusst zu werden und diese zu verändern, wenn wir bereit sind, uns gesund zu ernähren und unserem Biorhythmus entsprechend zu leben, können wir Gesundheit erschaffen. Die Reise zur Gesundheit beginnt.
Gesundheit ist ein stetes harmonisches Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele. Sie ist ein kontinuierlich fließender Prozess, der ständigen Einflüssen von außen und innen ausgesetzt ist. Dieses sensible Gleichgewicht wird von vielen Faktoren beeinflusst, solchen, die wir in unserem Inneren erschaffen, und solchen, die von außen auf uns einwirken.
Im Außen beeinträchtigen Lärm, Hektik und Schadstoffe in Luft und Nahrung dieses Gleichgewicht. Im Innen sind es Angst, Stress und negative Gedanken, die zu negativen Emotionen führen. Je häufiger und länger dieses Gleichgewicht gestört ist, desto weiter entfernen wir uns vom Zustand der Gesundheit, wir werden krank.
Doch wir alle können Gesundheit wiederherstellen, denn wir alle sind in der Lage, selbst Krisen zu bewältigen, ja, sie sogar als Chance für Wachstum und Erneuerung zu nutzen. Die Wissenschaftler nennen das Resilienz.
Resilienz ist also die Fähigkeit, immer wieder einen Zustand der Gesundheit herzustellen, Ungleichgewichte auszugleichen, wieder auf die Beine zu kommen. Sie ist die Kraft, widrige Umstände und Belastungen zu meistern. Wir alle sind in unterschiedlichem Maß resilient. Der eine kommt nach einer Krise schneller auf die Beine als der andere.
Das Gute daran ist: Wir können Resilienz trainieren.
Wer die neuen Erkenntnisse aus diesem Buch umsetzt und in sein Leben integriert, wird seine Resilienz erheblich stärken.
Doch die meisten Menschen, die als Patienten zu mir kommen, leben so, dass sie ständig Energie verlieren. Denn umgekehrt bedeutet das: Je stressiger wir unseren Alltag gestalten, je zerstörerischer wir unsere Beziehungen führen, je unbewusster wir uns ernähren, je weniger wir schlafen, je mehr wir rauchen und trinken, je weniger wir uns bewegen, je mehr wir uns streiten und nicht versöhnen, je häufiger wir uns ärgern und hassen, desto mehr geraten wir aus dem Gleichgewicht. Wir verlieren die Energie, die wir brauchen, um gesund zu bleiben.
In dem Prozess, Gesundheit zu erschaffen, gilt es deshalb, die Quantität und Qualität unserer Energie zu verbessern und zu steigern. Hierbei geht es nicht nur um Qualität der Energie, die wir dem Körper in Form von Nahrung zuführen. Die entscheidende Rolle spielt die Qualität der Energie auf geistig-emotionaler und seelischer Ebene.
Die meisten Patienten, die das erste Mal zu mir in die Praxis kommen, haben schon viele Besuche bei anderen Ärzten hinter sich. Ich habe mich als Manualmediziner auf die nichtoperative orthopädische Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates spezialisiert. Deshalb sind meine Patienten meist Personen mit komplexen Beschwerden der Wirbelsäule und der Gelenke, unter denen sie schon länger leiden.
Natürlich kann ich diesen Menschen sehr häufig mit einer manuellen chirotherapeutischen Behandlung helfen, doch nach meiner Erfahrung kehren diese Beschwerden oftmals wieder.
Erst wenn wir auch die geistig-emotionale Ebene einbeziehen, das heißt, an die Wurzel der Krankheitsentstehung gehen, wird eine dauerhafte Heilung wahrscheinlicher.
Weil mir die geistig-emotionale Ebene so wichtig ist, werde ich mit diesem Kapitel beginnen. Es folgen zwölf wichtige Schritte aus der Krankheit zur Gesundheit. In dem Kapitel über die Epigenetik erfahren Sie, wie wir Einfluss auf die Aktivität unserer Gene nehmen können. Im Weiteren werden Sie erfahren, wie wichtig Ernährung, Bewegung und Auszeiten sind.
Natürlich ist die Behandlung auf körperlicher Ebene sinnvoll und oftmals erfolgreich, aber grundlegende Heilung kann nur stattfinden, wenn wir ganzheitlich vorgehen. Körper, Geist und Seele sind untrennbar verbunden. Doch die Schulmedizin hat sich darauf spezialisiert, den Körper chemisch-mechanisch zu behandeln.
Wenn wir bereit sind, zu erkennen, dass unsere Symptome und Krankheiten mit uns selbst zu tun haben, dann haben wir wirklich eine Chance auf Veränderung. In den Jahren meiner Tätigkeit als Arzt habe ich das bei so vielen Patienten miterlebt. Einige von ihnen werde ich Ihnen auf unserer gemeinsamen Reise zur Gesundheit in den einzelnen Kapiteln vorstellen.
Auch wenn ich klassisch ausgebildeter Schulmediziner bin, geht es in diesem Buch nicht um Tipps für Gesundheit, wie wir sie in Tausenden von Ratgebern finden. Hier geht es in erster Linie um persönliche Veränderung auf geistig-emotionaler Ebene.
Auf vier Kernbereiche können wir Tag für Tag kreativ einwirken und so zur Gesundheit beitragen. Diese sind:
unser Geist und unsere Gedanken und Emotionen
unsere Lebensaufgabe: den Sinn unseres Lebens finden und so ein erfülltes Leben führen
unsere Ernährung
unser Lebensstil: unser Umgang mit dem Körper, Bewegung und Auszeiten
Nach meiner Erfahrung fällt es vielen schon schwer, ihre Ernährung oder ihren Lebensstil zu ändern oder sich regelmäßig körperlich zu bewegen.
Das Schwierigste für uns Menschen aber ist, uns zu verändern, indem wir unsere Einstellungen, Gedanken und Überzeugungen auf den Prüfstand stellen. Diese können wir nur ändern, wenn wir verstehen, wie unser Geist funktioniert. Solche Veränderungen auf geistig-emotionaler Ebene sind unabdingbar, um Gesundheit zu erschaffen. Darum habe ich das Thema Geist, Gedanken und Emotionen an den Anfang gestellt.
Um Gesundheit zu erschaffen, müssen wir unseren Geist verstehen.
Gewöhnlich beschäftigen sich Geisteswissenschaftler wie Philosophen oder Soziologen mit diesem Thema. Doch ich bin überzeugt: Nur wenn auch wir alle, Ärzte und Patienten, uns mit dem Thema befassen, können wir die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele verstehen.
Ich erlebe an mir selbst und bei meinen Patienten, wie hartnäckig wir an Gedanken- und Verhaltensmustern hängen und uns einer Veränderung verweigern. Wollen wir aber etwas ändern, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Bereitschaft zu entwickeln, Neuland zu betreten und uns auf neue Erfahrungen einzulassen. Dieser Schritt auf unserer Reise zur Gesundheit mag vielleicht schwierig sein, aber er ist überaus lohnend. Jeder Schritt, den wir weitergehen, hat Einfluss auf die Zukunft und wirkt nicht nur für den Moment, sondern ist die Grundlage weiterer daraus folgender Veränderungen.
Unser Geist ist der, der alles steuert, der erschafft.
Wenn wir darüber Bewusstsein erlangen,
wie wir uns unseres Geistes bedienen können,
haben wir ein Instrument,
mit dem wir Gesundheit erschaffen können.
(Tibetischer Spruch über das, was Geist ist)
Es gibt keinen Ort, an dem man den Geist findet;
es ist wie mit den Fußstapfen der Vögel am Himmel.
Zenrin-kushu (Sammlung von Schriften aus dem Zen)
(Textsammlung aus der Zen-Schule „Rinzai school of Zen“)
Zum besseren Verständnis möchte ich die zwei Aspekte unseres Geistes darstellen: den Ego-Geist, der alle Probleme erschafft, und den Wahren Geist, der, wenn wir uns mit ihm verbinden, bei deren Lösung hilft.
Zunächst will ich den Ego-Geist und seinen Einfluss auf den Körper beschreiben.
Der wesentliche Faktor, von dem unser Körper-Geist-Zustand aus dem Gleichgewicht, aus der Balance gebracht wird, ist unser Ego-Geist.
Ist unser Geist nicht in Frieden, Dankbarkeit und Glück, ist die Harmonie des Körper-Geist-Zustandes gestört.
Jeder negative, auf dem Ego-Geist basierende Gedanke erzeugt ein negatives Empfinden, ein negatives Gefühl. Diese Kaskade setzt im gleichen Moment eine Reaktion des Körpers in Gang. Der schüttet sofort Stresshormone aus, die entsprechend auf die inneren Organe wie Herz, Gefäße, Leber, Nieren, Magen, Darm und Blase einwirken. Auch die Muskulatur und die Gelenke werden in Mitleidenschaft gezogen.
Wie oft haben wir schon gehört, dass sich jemand vor Angst in die Hosen machte? Wie oft hatten wir das Gefühl, unser Herz bleibt stehen oder überschlägt sich? Schwindel, Kopf- und Magenschmerzen, Herzrasen, Luftnot, Schwitzen, Übelkeit, Schwächegefühl, das alles sind Reaktionen des Körpers auf negative Gedanken, die negative Gefühle nach sich ziehen.
Und da viele Menschen negative Gedanken und Gefühle hegen und lange in Groll und Ärger verharren, wirken die Stresshormone ständig auf alle Körpersysteme ein. Dabei schädigen Stresshormone nicht nur Nerven und Gehirn, sondern auch den Darm, andere innere Organe sowie Muskeln, Sehnen und Gelenke.
Vor allem das Gehirn leidet, wenn es anhaltend Stresshormonen ausgesetzt ist. Das äußert sich unter anderem in Schlaf- und Konzentrations-, aber auch in Sehstörungen.
Am schlimmsten wirken sich negative Gedanken auf unser Immunsystem aus. Es wird geschwächt und dadurch öffnen wir Viren, Bakterien und Krebszellen die Tür, als würden wir sagen: „Herzlich willkommen, hier könnt ihr euch ausbreiten. Mein Immunsystem ist gerade abgeschaltet.“
So wirkt unser Geist, der nach Ansicht der alten östlichen Weisheitslehren alles erschafft und steuert, ständig auf den Körper ein.
Die wenigsten meiner Patienten haben sich je Gedanken über ihren Geist und seine Bedeutung gemacht. Also versuche ich, ihnen zu erklären, welche Rolle der Geist aus meiner Sicht für unsere Gesundheit spielt.
Der Aspekt des Geistes, der in unserem Leben häufig die entscheidende Rolle spielt, ist der Ego-Geist.
Er denkt, entwickelt Konzepte, kommt von einem Gedanken zum anderen, will recht haben, wünscht und begehrt, will besser sein, unterteilt in Richtig und Falsch, bewertet, urteilt und manipuliert.
Der Ego-Geist will bei dem bleiben, was er kennt, und lehnt Neues oder Veränderungen ab. Er sucht nach intellektuellen Lösungen und nach Argumenten, die ihm recht geben sollen. Wenn der „normale“ Ego-Geist auch nach längerer Suche keine befriedigenden Antworten findet, ermüdet er. Er wird frustriert und verfällt früher oder später in Ärger, Wut, Depression oder Angst.
Der Ego-Geist ist der Aspekt des Geistes, der Probleme schafft, der recht haben und besser sein will, der bewertet, (ver-)urteilt und manipuliert.
Im Prinzip basieren alle negativen Gedanken, Gefühle und Reaktionen auf Angst.
Fast alle Menschen leiden unter einer oder mehreren Ausdrucksformen von Angst. Viele Ängste sind uns aber nicht einmal bewusst. Sie schwingen ständig im Untergrund mit und erzeugen Unwohlsein oder Gereiztheit. Sie äußern sich als Angst vor der Zukunft, Angst, den Job zu verlieren, im Alter nicht ausreichend versorgt zu sein, einsam zu sein, eine schlimme Krankheit zu bekommen, nicht genug zu haben, nicht anerkannt, wertgeschätzt und geliebt zu werden. Diese Auflistung ist keineswegs vollständig. Wenn wir uns die Frage stellen, welche Ängste sich in uns breitmachen, können wir vielleicht noch etliche aufzählen, die uns in unserem Leben begleiten.
Unruhe, Unfrieden, Ungeduld und Ärger sind ebenfalls Ausdrucksformen von Angst. Häufig drückt sie sich auch in Träumen aus: Wie träumen wir? Welche Gefühle erleben wir im Traum? Ruhe, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit oder Angst, Enge und Panik?
In Träumen spiegeln sich die unbewussten Gefühle wider.
Angst, bewusst oder unbewusst, ist ein ständiger Begleiter sehr vieler Menschen. Aus unzähligen Patientengesprächen weiß ich, wie stark Angst das Leben des Einzelnen dominieren kann.
In diesem Buch lade ich Sie immer wieder zu praktischen Übungen ein. Um Ihnen die Übung zu erleichtern, gestatte ich mir in den Übungen die vertraute Anrede „Du“.
Übung
Halte an dieser Stelle einmal inne und fühle nach, welches Gefühl Du in diesem Moment in Dir wahrnimmst? Wie war Deine Grundstimmung in den letzten Tagen? Warst Du gereizt und ungeduldig? Warst Du eher ärgerlich und frustriert oder hilflos und resigniert? Oder warst Du gut drauf, hattest Freude am Leben, hast Dich auf neue Herausforderungen gefreut?
Nimm die Gefühle und Erkenntnisse einfach nur wahr, ohne sie zu bewerten. Diese Fragen kannst Du Dir immer wieder einmal stellen. Vielleicht magst Du ja für Dich ein regelmäßiges Ritual daraus machen?
Viele meiner Patienten haben sich solche Fragen nie gestellt. Doch wenn ich weiterfrage, höre ich Antworten wie: „Ich fühle mich unter Druck, fühle mich gehetzt, überfordert“, „Ich bin erschöpft“, „Ich habe Angst vor ...“, „Ich habe keine Zeit mehr, ich habe eine innere Unruhe, ich fühle mich total gestresst.“
Nehmen wir negative Gefühle wahr, finden wir schnell Erklärungen, warum wir so empfinden. Dann kommen Schuldzuweisungen an den Arbeitgeber, die Gesellschaft, die Partnerin oder den Partner, die Kinder, die Umstände und vieles andere mehr. Und immer ist der- oder diejenige in der Opferrolle. Sie ist die größte Falle. In ihr stecken die meisten Menschen und wollen nicht heraus, weil es so bequem ist, anderen die Schuld zuzuweisen.
Wenn wir in der Opferrolle verharren, sind wir nicht bereit, die Verantwortung für die Situation zu übernehmen, in der wir uns befinden. Unser Ego-Geist klagt und jammert und gibt anderen die Schuld. Die daraus resultierenden negativen Gefühle begleiten viele Menschen tagtäglich über Wochen, Monate oder auch Jahre. Viele sagen, sie könnten sich kaum an eine Zeit erinnern, in der es anders war.
Aber warum haben wir so viele negative Empfindungen? Warum schaffen wir es nicht, ein erfülltes, zufriedenes und glückliches Leben zu führen?
Es dient uns, dies zu erkennen. Es hilft uns weiter, zu verstehen, warum wir uns immer wieder in die gleichen Situationen manövrieren, uns immer wieder über das Gleiche ärgern und immer wieder die gleichen Ängste haben. Denn all das sind automatische Reaktionen auf äußere und innere Reize, gleichsam unbewusst ablaufende Programme.
Auf welche Situationen reagieren wir immer wieder mit Ärger oder Angst? Das zugrunde liegende Muster aufzudecken, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu Heilung und zu Gesundheit! Wann reagieren wir ärgerlich? Wenn wir nicht bekommen, was wir erwarten, was wir uns wünschen? Wenn es nicht schnell genug geht? Wenn wir nicht beachtet werden? Wenn mal wieder alles nicht klappt?
Es ist sehr hilfreich, sich solche Fragen immer wieder zu stellen. Denn wir können nicht gesund bleiben bzw. werden, ohne die Macht und den Einfluss unseres Geistes zu erkennen.
Mit den folgenden Beispielen aus meiner Praxis will ich ein Verständnis vermitteln, dass und wie der Geist ständig auf den Körper einwirkt.
Das erste Beispiel zeigt, wie wichtig eine Frage sein und wie sie die Sichtweise, den damit verbundenen geistig-emotionalen Zustand und den Verlauf einer Erkrankung beeinflussen kann:
Fallbeispiel
Ein 58-jähriger Patient aus Italien hatte sich mit der Diagnose „frozen shoulder“ bei mir angemeldet.
Bei diesem Erkrankungsbild ist die Kapsel des Schultergelenkes schmerzhaft entzündet, zieht sich zusammen und schrumpft. Die Patienten können das Schultergelenk nur noch eingeschränkt bewegen, es erscheint wie eingefroren.
Dieser Patient hatte seit über einem Jahr viele Therapien erhalten. Aus schulmedizinischer Sicht hatten die Ärzte alles getan, was „normalerweise“ Aussicht auf Erfolg hat. In meiner Praxis erhoffte er sich eine andere, erfolgreiche Therapie.
Ganz häufig erlebe ich, dass der Körper etwas ausdrückt, was im Leben der Patienten stattfindet.
Da er eine frozen shoulder, eine „eingefrorene Schulter“ hatte, stellte ich ihm spontan folgende Frage:
„Was in Ihrem Leben ist eingefroren?“
Er schaute mich verständnislos an, und ich wiederholte die Frage. Er schwieg eine ganze Weile. Ich sah, wie es in ihm arbeitete und dass ich anscheinend einen zentralen Punkt getroffen hatte.
Dann sprudelte es aus ihm heraus: „Ja genau, ja genau, das ist es. Ich kann meine Frau nicht verlassen, aber ich kann auch nicht bei ihr bleiben. Seit Jahren ist mir schon klar, dass ich nicht mehr bei ihr bleiben kann, aber ich finde keinen Weg, mich von ihr zu trennen. Ich bin komplett eingefroren, die Beziehung ist komplett eingefroren.“
Eine einzige neue Frage hatte ihm eine neue Sichtweise auf seine Symptomatik ermöglicht. Er erkannte, dass sein Körper genau das ausdrückte, was sich in seinem Inneren und in seiner Beziehung abspielte. An einer Lösung seiner Beziehungsproblematik hatte er in den Jahren nicht gearbeitet. Ihm wurde bewusst, dass er vor Angst, sich mit seiner Frau auseinanderzusetzen und eine Entscheidung treffen zu müssen, eingefroren war. Er hatte seinen Fokus auf sein Geschäft gerichtet und war vor einer Lösung geflüchtet.
Durch diese plötzliche Erkenntnis war er wie verwandelt. Es hatte sich ihm eine völlig neue Perspektive eröffnet, und er erwartete von mir keine neue Therapie mehr. Mit einem Mal war er überzeugt, dass die Lösung seiner Beziehungsproblematik auch die für sein körperliches Problem war.
Als er circa ein Jahr später wieder zu mir in die Sprechstunde kam, weil er beruflich in der Stadt war, hatte er zwar noch eine gewisse Bewegungseinschränkung im Schultergelenk, aber keinerlei Schmerzsymptomatik mehr.
Im Grunde war er nur gekommen, um zu berichten, welchen Einfluss unsere Begegnung auf sein Leben genommen hatte.
Er hatte sich zunächst in psychotherapeutische Behandlung begeben, um für sich eine Lösung zu finden. Dann hatte er sich entschieden, seine Frau miteinzubeziehen, um gemeinsam in einer Paartherapie einen Lösungsweg zu finden. Sie waren zu diesem Zeitpunkt noch im Findungsprozess, aber seit er die Therapie mit seiner Frau begonnen hatte, besserten sich die Beschwerden zunehmend. Es war etwas in Bewegung gekommen, die eingefrorene Situation löste sich auf.
Wie er sagte, war er dem Muster vieler Ehen in seinem Heimatland gefolgt, genau wie seine Eltern. Der Vater hatte eine Geliebte, die Ehefrau war Mutterersatz. Sein Psychotherapeut habe ihm gesagt, viele seiner Klienten steckten in solch einer Situation und lebten eine solche Programmierung.
Der Körper drückt in Form von Symptomen aus, was in unserem Inneren vor sich geht.
Ich greife das Stichwort dieses römischen Therapeuten, den ich nicht kenne, auf und gehe nun näher auf das wichtige Thema Programmierung ein.
Das Verständnis, dass wir alle „programmiert“ sind, ist ein wichtiger Schritt. Denn wenn wir dieses Verständnis verinnerlichen, können wir beginnen, die Programmierung nach und nach zu transformieren. Doch was genau ist diese Programmierung und wie entsteht sie?
Von Geburt an sind in unserem Nervensystem unendlich viele Verschaltungsmöglichkeiten zwischen den Nervenzellen (Neuronen) angelegt. Durch unsere Bewegungen, unser Denken und Fühlen werden bestimmte Verschaltungen aktiviert.
Je häufiger Verschaltungen aktiviert werden, desto stabiler werden sie. So bilden sich im Laufe der Zeit Millionen von Verschaltungen aus, es entstehen sogenannte neuronale Netzwerke.
Das beginnt schon im Mutterleib. Bewegungen, die der Embryo in der Gebärmutter macht, verfestigen sich durch neuronale Verschaltungen als Bewegungsmuster.
Und je häufiger und vielfältiger diese Bewegungen werden, desto mehr verschalten und verknüpfen sich Nervenzellen miteinander. Werden diese Vernetzungen auf immer gleiche Art und Weise benutzt, kommt es zu einer Automatisierung. Selbst sehr komplexe Bewegungen, Handlungen, Gedanken und Empfindungen automatisieren sich so.
Je nachdem, wie wir diese Vernetzungen aktivieren, verfestigen wir sie in Form von Mustern. Je vielfältiger wir unsere neuronalen Verschaltungen und Netzwerke einsetzen, desto vielfältigere Fähigkeiten stehen uns zur Verfügung, und wir können flexibler reagieren. Die meisten Menschen nutzen das riesige Potenzial an Verschaltungsmöglichkeiten jedoch nur in geringem Umfang. Dadurch verkümmern die vielen nicht genutzten Möglichkeiten im Laufe der Zeit. Es ist ähnlich wie bei einem Muskel, der nicht eingesetzt wird und dann nur noch in äußerst eingeschränktem Maße oder nicht genutzt werden kann.
Von Geburt an sind in unserem Nervensystem unendlich viele Verschaltungsmöglichkeiten zwischen den Nervenzellen angelegt. Je häufiger, intensiver und vielfältiger wir diese nutzen, desto stärker bilden sie sich aus und desto vielfältigere Fähigkeiten stehen uns zur Verfügung. Nutzen wir sie immer in gleicher Art und Weise, automatisieren sie sich. Nicht genutzte verkümmern.
Wenn wir uns schon früh komplexe Fähigkeiten aneignen, nutzen wir diese Verschaltungsmöglichkeiten besser aus, sie automatisieren sich.
Beispiele dafür sind das Spielen eines oder mehrerer Instrumente, das Lernen verschiedener Sprachen oder komplexe Bewegungsabläufe beim Sport. Das heißt, wir brauchen diese Tätigkeiten nicht mehr bewusst auszuführen, sondern können sie jetzt ohne Mühe, „automatisch“ ausüben.
Ein gutes Beispiel ist das Autofahren. In den ersten Fahrstunden müssen wir genau überlegen: Wie müssen wir vor dem Schalten die Kupplung treten? In welche Richtung den Schalthebel bewegen? Wer hat Vorfahrt? Wann müssen wir blinken etc.?
Kurze Zeit später laufen all diese komplexen Bewegungen automatisch ab, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Durch das Wiederholen programmieren wir diese Abläufe in unserem Nervensystem bis ins Unbewusste.
Programmiert werden aber nicht nur körperliche Fertigkeiten, sondern auch Gedanken und Emotionen, ja unser ganzes Verhalten.
Dazu ein Beispiel: Wenn wir als Kinder aus Angst vor Strafe Verhaltensweisen vermeiden, wird dieser Anpassungsmechanismus programmiert. Wir schreien dann vielleicht nicht mehr, beschmieren keine Wände mehr und laufen nicht mit schmutzigen Schuhen über den Teppich.
Wann immer wir – selbst als Erwachsene – in einer Situation für ein Verhalten eine Strafe erwarten, reagieren wir durch unsere Programmierung mit Anpassung oder Vermeidung, ohne dass uns dies bewusst ist.