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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Geschlechterdifferenz und Gewalterfahrung in Texten Ingeborg Bachmanns, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Ingeborg Bachmanns Erzählung „Jugend in einer österreichischen Stadt“. Nach einer einleitenden Auseinandersetzung mit ganz allgemeinen Aspekten wie Inhalt, Struktur und Erzählweise dieses kurzen Textes kommt es zur ausführlichen Analyse der Erzählung unter dem Gesichtspunkt Gewalterfahrung in Texten Ingeborg Bachmanns. Es werden dabei Erfahrungsbereiche erschlossen, in denen physische und psychische Kränkungen der Subjekte im Text vorkommen und insbesondere dargelegt, inwieweit auch Sprache über Gewaltpotential verfügt. In diesem Zusammenhang werden Bezüge zu Ingeborg Bachmanns Leben hergestellt, zugleich jedoch eine ausschließlich autobiographische Perspektive abgelehnt. Im letzten Teil der Arbeit wird ein Interpretationsansatz präsentiert und der Versuch unternommen, ausgehend von Aussagen der Autorin Bachmann zu ihrer Erzählung einen sinnvollen Zusammenhang zwischen Form und Inhalt des Textes herzustellen. Die Erzählung „Jugend in einer österreichischen Stadt“ von Ingeborg Bachmann ist 1961 im Erzählband Das dreißigste Jahr erschienen. Ein Versuch, den Inhalt des Textes in wenigen Sätzen einzugrenzen, könnte folgendermaßen lauten: In dieser Erzählung gibt eine mutmaßlich ideelle Reise, als reale Reise vorgestellt, dem Erzähler Anlass zur Rückreise in die Erinnerungen seiner verlorenen Kindheit. Die präsentierten Erinnerungsszenen schwanken dabei zwischen der Verarbeitung von offenkundig authentischen biographischen Erlebnissen Ingeborg Bachmanns und einer als „Dekonstruktion einer autobiographischen Skizze“ (Bachmann 1994, S. 26) zu bezeichnenden Komposition des Textes. Es findet eine Grenzerfahrung in dem Sinne statt, dass die Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenwerden überschritten wird. Zentrale Themen stellen neben dem Verlust der Kindheit bzw. der Heimat infolge des Krieges das Verhältnis von Sprache und Identität, sowie das Verhältnis von Kindheit bzw. Heimat und Identität dar. Die Erzählung ist einfach strukturiert und gliedert sich in einen Rahmen und einen Binnen- bzw. Haupttext. Diese grenzen sich mithilfe jeweils eines Absatzes graphisch voneinander ab, sodass sich folgende Textgliederung ergibt:
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