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Kerzenlicht, Tee und köstliche Plätzchen - der Advent hat seinen ganz eigenen Zauber! In diesem Buch erwartet dich an jedem Tag eine kleine Auszeit mit inspirierenden Gedanken und kleinen Geschichten rund um den Advent. Von geheimnisvollen Türen, störrischen Eseln bis hin zum obligatorischen Vorweihnachtsblues - entdecke den Advent für dich!
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Seitenzahl: 45
Kerzenlicht, Tee und köstliche Plätzchen -
der Advent hat seinen ganz eigenen Zauber!
In diesem Buch erwartet dich an jedem Tag
eine kleine Auszeit - inspirierende Gedanken und
kleine Geschichten rund um den Advent
Tanja Griesel lebt und schreibt in Berlin. Nach zwei kulinarischen Krimis um die exzentrische Köchin Maxie Kaiser (Dotbooks) und einer amüsanten Seitensprungdiät ist dies ihr zweites Adventsbüchlein. Neben ihrer Arbeit als Autorin für die Kirchenredaktion des Hessischen Rundfunks, in der sie regelmäßig Beiträge verfasst, wurden die Texte in diesem Adventsbuch erstmals im Rahmen der HR-1-Zusprüche veröffentlicht.
1. Dezember
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24. Dezember
NACH DEM FEST? – PYJAMA-TAGE!
In der Dämmerung spaziere ich durch mein Viertel. Wie schön das ist – durch die großen Fenster der alten Häuser scheint warmes, heimeliges Licht. Manchmal, wenn ich an einer besonders schönen Tür vorbeikomme, mache ich spontan ein Foto. Mittlerweile habe ich eine ganze Fotogalerie von Türen. Jede ist anders: puristisch schlicht oder üppig verziert – die 50er-Jahre-Doppelhaushälfte neben der Gründerzeitvilla.
Langsam setze ich meinen Weg fort, schlendere von Tür zu Tür, bis ich wieder vor meiner eigenen stehe. Fünf Stockwerke mit jeweils zwei Wohnungen auf jeder Etage erheben sich vor mir. Der Eingang ist erleuchtet. Das Haus stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, hat Macken und Kratzer, das Fenster hingegen sieht makellos und neu aus. Der obere Teil musste vor einiger Zeit ausgetauscht werden. Im unteren Teil der Tür erstrahlt ein Blumenmuster, dessen zarte Stiele und Blätter sich über die ganze Scheibe ranken und im Licht besonders hervortreten.
Die Türen der Häuser sind so unterschiedlich und einzigartig wie die Menschen, die in ihnen wohnen. Ich kenne längst nicht alle. Den meisten Hausbewohnern werfe ich nur einen flüchtigen Gruß zu, wenn ich ihnen auf der Treppe begegne. Selten ergibt sich ein Gespräch.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, singen wir im Advent.
Ist der Advent nicht eine Zeit, in der sich Türen öffnen? Eine Zeit zum Reden, Singen oder Teetrinken. Menschenherzen, die sich – wie Türen – füreinander öffnen.
Nachdenklich stehe ich immer noch draußen vor dem Haus. Da habe ich eine Idee. Eine spontane Eingebung, aber warum eigentlich nicht? Ich schreibe einen Zettel und hefte ihn von innen an die Haustür. Darauf lade ich alle Hausbewohner zu Tee und Plätzchen ein. Auch ich möchte gern meine Tür öffnen.
MACHT HOCH DIE TÜRFÜR WEN MÖCHTEST DU DEINE TÜR ÖFFEN?
In diesem Jahr lautet mein Adventsmotto: „Weniger ist mehr.“ Was das konkret bedeutet, zeigt sich in vielen kleinen Entscheidungen im Alltag: weniger Auto fahren und stattdessen mehr zu Fuß unterwegs sein, weniger Termine und mehr Zeit für mich und die Familie, weniger Geschenke online bestellen und stattdessen mehr vor Ort einkaufen, weniger Dekorations- und Geschenkpapier kaufen und mehr von dem nutzen, was bereits vorhanden ist, um Geschenke schön zu verpacken.
Ich bin erstaunt, wie kreativ Nachhaltigkeit sein kann. Überall entdecke ich Tipps und Tricks, auf die ich allein nie gekommen wäre. In diesem Jahr verpacke ich Geschenke beispielsweise in alten Stoffen, die ich seit Jahren aufbewahre, ohne sie zu benutzen. Stoff kann wiederverwendet werden – oder zu neuen Produkten verarbeitet werden, die sich ebenfalls hervorragend als Geschenke eignen. Aus einem Stoffrest kann man mit Bienenwachs ganz leicht eine Alternative zur Frischhaltefolie herstellen. Dazu reibt man eine Bienenwachskerze wie ein Stück Käse über den Stoff und verteilt die Flöckchen gleichmäßig. Dann legt man ein Backpapier darüber und bügelt es. Das Wachs imprägniert den Stoff und verwandelt ihn in ein wiederverwendbares Wachstuch, in das ich zum Beispiel mein Frühstücksbrot einpacken kann.
Der umweltbewusste Umgang mit den Ressourcen unserer Erde ist nicht nur gut fürs Klima, sondern macht auch Spaß. Manche mögen sagen: „Das bringt doch alles nichts. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Klima kann nur global gerettet werden.“ Das mag stimmen. Ob ich meinem Motto „Weniger ist mehr“ immer treu bleibe, weiß ich nicht. Aber ich möchte es zumindest versuchen.
Die Weihnachtsgeschichte zeigt mir, dass selbst kleine Schritte eine große Wirkung haben können. Wenn ein einfaches Kind in einer Krippe so viel verändern kann, dann kann auch unser kleines Bemühen um Nachhaltigkeit etwas bewirken.
WENIGER !ST MEHR AUF WAS KANNST DU VERZICHTEN?
Morgenstund hat Gold im Mund. Dieses Sprichwort besagt, dass es sich lohnt, früh aufzustehen, da die Arbeit dann leichter von der Hand geht. Heute wissen wir, dass unser Biorhythmus unterschiedlich ist. Es gibt die Lerchen, die früh aufstehen und morgens am effektivsten arbeiten, und die Eulen, die erst spät produktiv werden. Obwohl ich mich eher zu den Lerchen zähle, fällt mir das frühe Aufstehen im Sommer leichter. Jetzt im Winter fällt es mir ungleich schwerer – vor allem im Dezember!
Ich weiß: Unabhängig davon, ob Sommer oder Winter, Lerche oder Eule, kann ich selbst Einfluss darauf nehmen, wie ich in den Tag starte und in welcher Stimmung ich mich befinde. Es liegt also auch an mir und wie ich dem Tag begegne…