Wunder auf vier Pfoten - Welpenbuch - Tanja Griesel - E-Book

Wunder auf vier Pfoten - Welpenbuch E-Book

Tanja Griesel

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Beschreibung

Du überlegst, einen Welpen in Dein Leben zu holen - und es ist vielleicht Dein erster Hund? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Dich. Wir haben ihn für Dich geschrieben, damit Du entspannt und gut vorbereitet in das Abenteuer mit Hund aufbrechen kannst. In diesem Welpenratgeber findest Du Themen wie ... ... die Entscheidung für einen Welpen ... Grundausstattung ... Ernährung ... Erziehung ... Stubenreinheit ... Beißhemmung ... erstes Training ... und vieles mehr! Als Bonus gibt es Rezepte am Ende des Buches, Checklisten zwischendurch und einfach umzusetzende Tipps und Tricks. Wir wünschen Dir einen guten Start mit Deinem Welpen! Heike Geißler (Züchterin), Tanja Griesel (Autorin, Bloggerin und Hundeverrückte)

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Seitenzahl: 147

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Welpenbuch – Basiswissen für Einsteiger

Du überlegst, einen Welpen in Dein Leben zu holen – und es ist vielleicht Dein erster Hund? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Dich. Wir haben ihn für Dich geschrieben, damit Du entspannt und gut vorbereitet in das Abenteuer mit Hund aufbrechen kannst.

In diesem Welpenratgeber findest Du Themen wie ...

... die Entscheidung für einen Welpen

... Grundausstattung

... Ernährung

... Erziehung

... Stubenreinheit

... Beißhemmung

... erstes Training

... und vieles mehr!

Als Bonus gibt es Rezepte am Ende des Buches, Checklisten zwischendurch und einfach umzusetzende Tipps und Tricks. Da Heike eine Anhängerin der sanften Medizin ist, findest Du zu manchen Themen auch das ein oder andere natürlich wirkende „Hausmittelchen“, z. B. gegen Zecken.

Wir wünschen Dir einen guten Start mit Deinem Welpen!

Tanja Griesel und Heike Geißler

Vorwort

Vor dem Einzug

Auf den Hund gekommen

Der gezähmte Wolf

Warum ein Hund und kein Goldfisch?

Welpen in der Krise

Sag mal Heike ... hat sich etwas im Laufe der Zeit für dich als Züchterin verändert?

Zeiten ändern sich

Hunde vor dem Gesetz

Recht und Gesetz

Ein Hund – der beste Freund des Menschen

Notfallklausel

Vorsicht vor zu hohen Erwartungen

Hund und Frauchen – das doppelte Lottchen?

Hund oder Stadt

Hund und Familie

Hund und Single

Hund und Job

Bürohund

Schon früh an später denken

Hund und Kosten

Auf Reisen

Hunde erwünscht

Flugreisen mit Hund

Sag mal Heike, ist Urlaub mit Hund ein Problem?

Urlaubscheckliste

Zucht und Ordnung

Aus Liebe zum Hund

Hundeverbände

Zuchtverantwortung

Papiere

Abstammung

Hundechip

Was der Züchter wissen möchte

Die Frage nach der Erfahrung

Zehn Punkte für ein JA zum Hund

Bist-Du-Bereit-Checkliste

Die Geburt

Welpen sind Wunder auf vier Pfoten

Die trächtige Hündin

Die ersten Wochen

Das Leben ist kein Ponyhof

Sag mal Heike, gibt es manchmal auch schwierige Situationen?

Entwicklung der Welpen

Die Qual der Wahl

Welcher darf es denn nun sein?

Hunde für Anfänger

Hund mit Charakter

Wesenszüge bei Welpen

Kriterien für die Hundewahl

Größe

Fell

Trimmen

Jagdtrieb

Geschlecht

Tierärztliche Grundversorgung

Welche Untersuchungen und Behandlungen müssen sein?

Beim Tierarzt

Entwurmung der Welpen

Würmer und andere Parasiten

Impfungen

Hepatitis Contagiosa Canis

Leptospirose

Parvovirose

Staupe

Tollwut

Wahlimpfungen

Impfreaktionen

Pflegeroutine

Einzug des Welpen

Jetzt wird es ernst

Checkliste Grundausstattung

Fress- und Trinknapf

Leine und Halsband

Flexileine

Welpenleine

Schleppleine

Geschirr

Liegeplatz

Abgabe

Abholung

Checkliste für den Abholtag

Zeit und Geduld

Autofahrten

Hunde - allein im Auto

Sag mal Heike, welche Tipps hast du für das Abholen?

Schlaf

Sag mal Heike, gibt es den „richtigen“ Schlafplatz?

Bauchgefühl und Beobachtung

Transportbox

Sag mal Heike, was rätst du in Sachen Box und Welpe?

Kuscheldecke

Spielzeug

Do-it-yourself-Schnüffelteppich

Eigene Ausstattung

Ernährung

Hunger wie ein Löwe

Welpenfutter

Barfen

Grundsätzliches zur Welpennahrung

Getreide

Futterempfehlung für Welpen

Rituale beim Fressen

Futterritual einführen

Hilfe, ich habe einen Schlinger!

Schon mal etwas von einem „Sackmagen“ gehört?

Slow food

Snackbälle/Kong

Sag mal Heike, wie hältst du es mit der Ernährung?

Giftige Lebensmittel

Ein sicheres Zuhause

Aller Anfang ist schwer

Die wichtigsten Fragen

Das Zuhause vorbereiten

Neugierde

Gefahrenquellen

Kauartikel

Rückzugsort

Treppensteigen

Treppenlaufen will gelernt sein

Der Verfolger

Der Verstecker

Pflege ist Pflicht

...

und auch eine Frage der Gesundheit

Pflegeartikel

Kamm oder Bürste

Hundeshampoo

Pflege von lockigem Fell

Milde Ohrreinigung

Sag mal Heike, wie hältst du es mit dem Fell?

Krallenzange

Krallen schneiden

Zecken

Zeckenmittel

Sag mal Heike, gibt es auch natürliche Zeckenschutzmittel?

Zeckenschlinge

Das Hundegebiss

Zahnpflege

Zahnwechsel

Wenn die Zahnfee kommt ...

Grannen

Erziehung

Zuckerbrot und Peitsche?

Grundlagen

Stubenreinheit

Sag mal Heike, ist es schwer, einen Welpen stubenrein zu bekommen?

...

und nachts?

Beißhemmung

Wie reagiere ich, wenn mich der Welpe beißt?

In hartnäckigen Fällen

Alleinsein

Aufmerksamkeit

Überforderung

Sag mal Heike, die Sache mit der Erziehung ist schon schwer, oder?

Eindeutigkeit ist besser als Härte

Hände weg vom Schnauzengriff

Hände weg vom Alphawurf

Konsequenz

Liebe und Geduld

Training

Hundetraining mit Clicker oder Markerwort

Timing ist alles

Lernerfolge in den ersten Wochen

An den Namen gewöhnen

TIPP: Belohnungsranking

Sitz

Platz

Komm

Nicht am Tisch betteln

Gassirunden

Leinenführigkeit

Unterschiedliche Leinen in unterschiedlichen Situationen

Hundebegegnungen in der Öffentlichkeit

Hundeschule/Welpenschule

Womit der Welpe Bekanntschaft machen sollte

Regelmäßige Spieleinheiten

TIPP: Tauschgeschäfte

TIPP: Ignorieren

Ausgetrickst

Wenn sich Hunde in Kot wälzen

Erste Läufigkeit

Der Hund – eine Couch-Potato?

Hunde und Menschen in Bewegung

Wozu Hundetricks gut sind

Sag mal Heike, was mache ich, wenn mein Hund seine „dollen“ fünf Minuten bekommt?

Kommunikation

Ja, rede ich chinesisch?!

Kommunikation der anderen Art

Wie ich meinen Hund „lese“

Körperhaltung

Kopfhaltung

Blickrichtung

Ohren

Rute

Schnauze

Beschwichtigung

Knurren

Auch Streicheln will geübt sein

Missverständnisse

Recht und Gesetz

Im Dschungel der Ge- und Verbote

Hundeführerschein/Sachkundenachweis

Theorie

Praxis

Besonderheiten einzelner Bundesländer

Niedersachsen

Berlin

Empfehlung auch für Prüfungsmuffel

Leinenpflicht

Maulkorbpflicht

Hundesteuer

Hundehaftpflicht

Krankenversicherung und OP-Versicherung

Bon appétit!

Vielfalt auf dem Speiseplan

Gemüse und Obst für Hunde

Hund und Gemüse

Hunde und Obst

Mahlzeiten und Snacks von A bis Z

1) Apfel-Joghurt-Knochen

2) Bananenkekse

3) Chips

4) Dörrfleisch – luftgetrocknete Lieblingssnacks

5) Erdnussbutter und Quark

6) Frozen Joghurt – für heiße Sommertage

7) Gemüse-Knochen-Brühe (auch als Schonkost geeignet)

8) Hüttenkäse (auch als Schonkost geeignet)

9) Kartoffel-Karottenstampf mit Huhn

10) Käsekräcker

11) Kernige Kekse

12) Hühnerbrühe (auch als Schonkost geeignet)

13) Leberwurst-Rollen

14) Morosche Möhrensuppe (auch als Schonkost geeignet)

15) Pralinen

16) Rinderlunge mit Apfel

17) Snack aus Möhren und Bananen

18) Thunfisch-Ei

19) Thunfisch Leckerli

20) Quarkbällchen

21) Zucchini-Bulette

Bonus

Do it yourself

Seife

Kokos-Seifen-Rezept

Anleitung Schritt für Schritt

Pfotenbalsam

Anleitung Schritt für Schritt

Schluss jetzt!

Dankeschön

Sag mal Heike, hast du noch ein Schlusswort für uns, ein Resümee vielleicht?

So findet Ihr uns im Netz

Danksagung

Heike und Cleo (Foto: Bianca Kock)

Dieses Welpenbuch bietet einen Best-Practice-Leitfaden aus der Praxis für die Praxis. Eine Züchterin teilt ihr Wissen und ihre Erfahrung. Und eine Hundehalterin hat eine Menge Fragen. Neu im Club der Hundehalter bin ich, Tanja Griesel. Heike Geißler ist die erfahrene Hundezüchterin. Sie selbst bezeichnet sich viel lieber als „Welpenbegleiterin“. Wir beide sind uns vor zwei Jahren über den Weg gelaufen. Ich war auf der Suche nach einem Welpen. Tja, und Heikes Bontje hatte gerade Neunlinge geworfen. Dass Heikes Bauernhof ungefähr fünf Stunden von mir entfernt liegt, spielte keine Rolle. Das Bauchgefühl hat bei uns beiden von Anfang an gestimmt.

Als unser Lagotto Rüde Boomer dann bei uns einzog, habe ich begonnen, meine Erfahrungen in einem Blog festzuhalten. Dabei sind vor allem kleine Geschichten und Anekdoten aus dem Leben mit Hund entstanden. Als Heike in diesem Jahr die Idee hatte, ihre Erfahrungen als Züchterin aufzuschreiben, bat sie mich um Rat. Bei einem Ratschlag blieb es nicht: Dieses Buch ist das Ergebnis unseres Austauschs. Ich habe Heike mit Fragen gelöchert. Ob sie es manchmal bereut hat, mir ihr Projekt anvertraut zu haben? (...) Zuerst wurde viel mehr geredet als geschrieben:

Tanja:Deine Bontje ist eine Lagotto Romagnolo Hündin. Ich bin ganz ehrlich: Ich habe noch nie von dieser Rasse gehört, bevor ich auf Bontje gestoßen bin. Wie bist du eigentlich auf den Hund gekommen, Heike?

Heike:Ob du es glaubst oder nicht, mir ging es wie dir. Als unsere damalige Hündin Freya einen Hitzeschlag erlitt, hat ihr das sehr zugesetzt. Sie war einfach nicht mehr so lebenslustig wie vorher. Auf ihre alten Tage wollten wir ihr gern noch eine Aufgabe zuteilen.

Da kam uns die Idee, einen Welpen ins Haus zu holen. Freya war eine weiße Schäferhund-Colliemischung, die im Alter sehr stark haarte. Ich bin gewiss nicht pingelig, aber zwei so haarende Hunde wollte ich nicht.

Als erstes fiel uns der Pudel ins Auge. Der Pudel verliert kaum Haare und stellt oft sogar für Allergiker kein Problem dar. Vom Wesen her gilt er als umgänglich, verspielt, intelligent und in jedem Fall familienfreundlich. Doch der Zwergpudel war uns zu klein und der Königspudel zu groß. Und mein Mann legte schließlich Veto ein.

Dann erzählte mir eine Bekannte, dass ihre Tante einen Lagottowelpen abzugeben hätte. Ich fragte erstaunt: Einen was? Tatsächlich hatte ich von dieser Rasse noch nie zuvor gehört. Ich befragte Google. Das, was ich über den Lagotto Romagnolo herausfand, gefiel mir auf Anhieb. Wie der Pudel gehört er zur Kategorie der Wasserhunde. Auch seine Fellstruktur ist ähnlich. Von der Größe wird er ungefähr kniehoch – für uns das perfekte Maß, nicht zu groß und nicht zu klein. Und so begann die Recherche. Ich stieß auf eine Anzeige. Sie war leider schon zwei Monate alt - egal, sagte ich mir und rief an. Alle Welpen waren schon vergeben. Ich unterhielt mich sehr, wirklich sehr lange mit der Züchterin. Ich erzählte ihr von meinen Hunden und dem Hof, auf dem wir alle zusammen mit den Ponys leben. Und da sagt sie doch: So ein Zufall! Die Welpen sind auf dem Ponyhof einer Freundin zur Welt gekommen und haben dort ihre ersten Wochen verbracht.

Sie lud uns ein, am nächsten Wochenende vorbeizukommen. Zwei Tage später fuhren wir nach Norddeich. Der Empfang war herzlich. Auch die Hunde begrüßten uns freudig: Mama und Papa Lagotto – und Bontje!

Wir verstanden uns auf Anhieb mit der Züchterin und zwei Stunden später saßen wir mit einem 10 Wochen alten Welpen im Auto. Mittlerweile ist Bontje sieben Jahre alt – und vielfache Hundemutter. Ein ziemliches Abenteuer für sie und für uns!

Tanja:Und wie kam dir die Idee zu einem Buch über Welpen?

Heike:Seit Bontje das erste Mal Welpen bekommen hat, reifte in mir die Idee dazu. Bontje und ich haben viel erlebt und gelernt in den letzten Jahren. Ich verstehe mich dabei weniger als Züchterin, sondern viel mehr als Welpenbegleiterin. Jeder Wurf – jeder Welpe – ist etwas Besonderes. Mir ist wichtig, sie in gute Hände abzugeben. Dazu gehört auch, dass die Menschen, die sich für einen unserer Welpen entschieden haben, von Anfang an deren Entwicklung mitverfolgen können. Was passiert nicht schon alles in den ersten Wochen! Auch davon möchte ich erzählen.

Zwischen uns und den späteren Hundebesitzern findet ein regelmäßiger Austausch statt. Ich versende Bilder und kleine Videos, außerdem nehme ich mir Zeit, Fragen zu beantworten. Gerade die, die zum ersten Mal einen Hund aufnehmen, wollen gut vorbereitet sein, wenn es soweit ist. Unser Kontakt reißt übrigens auch nach der Abholung nicht ab. In den ersten Wochen ergeben sich immer wieder Fragen, manchmal auch Probleme, die es zu lösen gilt. Dieses Buch enthält all das – und noch etwas mehr – was ich allen Hundemenschen für den Umgang mit ihren Welpen mit auf den Weg geben möchte, ganz egal ob es sich um kleine Lagotti handelt oder andere Rassen und Mischlingswelpen.

In diesem Buch geht es uns vor allem darum, unsere Erfahrungen für Euch zu sammeln und aufzuschreiben. Manches mag banal klingen oder selbstverständlich – aber glaubt mir, es hat einen Grund, warum wir manche Dinge extra erwähnen und warum der Anfangsteil so elementar auf die Frage ausgerichtet ist, ob ein Hund zum eigenen Lebensstil passt. Das sind die Dinge und Fragen, die sich dann in der Praxis doch oft als Knackpunkte erweisen.

Bei allen Tipps und Anregungen erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unsere Empfehlungen sind Angebote – schließlich haben wir es mit Individuen zu tun. Nicht alles trifft auf jeden Hund gleichermaßen zu. Für Fragen und Anregungen stehen wir per E-Mail zur Verfügung und freuen uns auch über Feedback. Auf der Webseite https://hundefutter-vergleich24.de/ findet Ihr außerdem ein kostenloses Ernährungscoaching.

Herzlichst Eure

AUF DEN HUND GEKOMMEN

Hunde zählen zu den ältesten Haustieren des Menschen. Sie sind treu und anhänglich. Sie beschützen uns. Sie helfen uns. Sie bereiten Freude. Sie tragen auf vielfältige Weise zu unserem Wohlbefinden bei. Kein Wunder, dass es so viele Hunde unter deutschen Dächern gibt. Für Heike und mich war es ein großes Glück, auf den Hund gekommen zu sein. Dabei stecken in ihm die Gene eines Raubtieres.

Der gezähmte Wolf

Der Hund stammt von einem Raubtier ab. Die Anlage zum Jagen trägt er bis heute in sich. Dass Menschen und Hunde auf eine sehr lange gemeinsame Geschichte zurückblicken, beweisen archäologische Funde. Aus dem Wildtier wurde im Lauf der Zeit ein Haustier. Wie es dazu kam? Der Wolf suchte die Nähe des Menschen, um etwas von seiner Beute abzubekommen. Der Mensch entdeckte schnell das Potential des Wolfes als Beschützer und Begleiter auf der Jagd. Eine klassische Win-Win-Situation. Gemeinsam ist man eben besser dran. Als dann die ersten Wolfswelpen unter der Obhut der Menschen aufwuchsen, war das Bündnis wohl besiegelt.

Warum ein Hund und kein Goldfisch?

Ein Goldfisch ist wunderschön anzusehen. Zu beobachten, wie er seine Kreise zieht, übt auf mich eine beruhigende Wirkung aus. Aber mir fehlt die Interaktion. Mit einem Hund beispielsweise kann ich „kommunizieren“. Meine Frage ist natürlich schon falsch gestellt, das gebe ich zu. Denn es muss ja nicht eine Entweder-oder-Entscheidung sein. Man kann ja durchaus einen Fisch und einen Hund zu Hause haben. Und ich stelle mal die kühne Behauptung auf, dass Menschen mit Hunden auch oft noch mit weiteren Tieren zusammenleben. Zwei meiner besten Freundinnen wohnen mit Hunden und Katzen und einem Wellensittich unter einem Dach. Das klappt sehr gut. Bei Heike ist das übrigens ähnlich. Auf ihrem norddeutschen Hof leben Hühner, Katzen und Ponys. Die Welpen wachsen zusammen mit ihnen auf. Ich erinnere mich noch daran, dass die neun kleinen Welpen Hof und Garten erkundeten und sie dabei Huhn Berta begleitete. Sie stolzierte neben ihnen und zwischen ihnen, als sei sie ihre Gouvernante.

Huhn Berta ist neugierige Welpen gewöhnt.

(Foto: Heike Geißler)

Welpen in der Krise

Wir schreiben dieses Buch in Zeiten der Corona-Krise. Welpen sind gerade besonders nachgefragt. In Krisenzeiten ist es tröstlich, einen treuen Begleiter neben sich zu wissen. Auch wenn man wegen der geltenden Corona-Einschränkungen eine Zeit lang zu Hause bleiben musste, hatten Hundebesitzer immer einen guten Grund, vor die Tür zu gehen. Und weil es in der Zeit des freiwilligen Lockdowns keine Hunde aus dem Ausland gab, kam es zu einer großen Nachfrage im Inland. Doch das, was im Homeoffice klug und vernünftig erschien, bringt Probleme mit sich, wenn das Leben „normal“ weitergeht. Die Welpenklappen, die es mancherorts gibt, verzeichneten 2020 einen enormen Anstieg. Mehr Hunde als sonst wurden anonym abgegeben. Darum ist es wirklich wichtig, besonnen und weitsichtig zu überlegen, ob ein Hund in das eigene Leben passt – nicht nur in Krisenzeiten.

Tschechoslowakische Wolfhundwelpen,

Zucht: Spirit oft the Wolf

(Foto: Heike Langer-Achilles)

... hat sich im Laufe der Zeit für dich als Züchterin etwas verändert?

Unsere Welpen früher, also vor 25 Jahren, wurden einfach geboren und nach acht oder neun Wochen abgegeben. Das war ganz unspektakulär. Unsere damalige weiße amerikanische Schäferhündin Quendi hat einfach ihre Jungen in der Küche bekommen. Die Welpen waren immer gesund und munter, aber wir haben uns gar nicht so viele Gedanken gemacht wie heute. Wir hatten damals schon einen Ponyhof und Ferienkinder und die Hunde liefen so nebenbei. Heute ist das alles ganz anders. Bontje hat einen eigenen Raum mit ihren Welpen und draußen gibt es extra Flächen und großzügige Gehege für die Kleinen. In den ersten Tagen und vor allem in den Nächten bleibe ich bei den Welpen.

Während der ganzen Zeit herrscht ein reger Austausch zwischen mir und den zukünftigen Hundebesitzern. Noch heute stehe ich mit Bontjes erstem Wurf in Kontakt und sehe regelmäßig Fotos von den inzwischen erwachsenen Hunden. Das freut mich wirklich sehr.

Zeiten ändern sich

Der Blick auf die Hunde hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute gelten sie als Familienmitglieder und genießen besondere Privilegien. Das war nicht immer so. Vor dreißig Jahren war es nichts Besonderes, einen Hund zu haben. Und blickt man noch etwas weiter zurück, wird man feststellen, dass Hunde vor allem als Arbeitstiere gehalten wurden. Vor hundert Jahren wurden sie beispielsweise noch vor Karren gespannt, um Lasten zu ziehen. Manche Hunderassen leisteten Schwerstarbeit. Hunde fraßen, was vom Tisch der Menschen übrigblieb. Nachts schliefen sie draußen auf dem Hof. Zu meinen ersten Hundeerinnerungen zählt die Begegnung mit einem Hofhund. Tagaus tagein lag er an einer langen Kette auf dem Hof und sprang auf, wenn sich jemand dem Haus näherte, kläffte und geiferte wie wild. Was für ein trauriges Hundeleben! Damals allerdings hat sich niemand in meinem Umfeld darüber Gedanken macht. Man sah diese Art der Hundehaltung als gegeben an.