7,99 €
Du überlegst, einen Welpen in Dein Leben zu holen - und es ist vielleicht Dein erster Hund? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Dich. Wir haben ihn für Dich geschrieben, damit Du entspannt und gut vorbereitet in das Abenteuer mit Hund aufbrechen kannst. In diesem Welpenratgeber findest Du Themen wie ... ... die Entscheidung für einen Welpen ... Grundausstattung ... Ernährung ... Erziehung ... Stubenreinheit ... Beißhemmung ... erstes Training ... und vieles mehr! Als Bonus gibt es Rezepte am Ende des Buches, Checklisten zwischendurch und einfach umzusetzende Tipps und Tricks. Wir wünschen Dir einen guten Start mit Deinem Welpen! Heike Geißler (Züchterin), Tanja Griesel (Autorin, Bloggerin und Hundeverrückte)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 147
Welpenbuch – Basiswissen für Einsteiger
Du überlegst, einen Welpen in Dein Leben zu holen – und es ist vielleicht Dein erster Hund? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Dich. Wir haben ihn für Dich geschrieben, damit Du entspannt und gut vorbereitet in das Abenteuer mit Hund aufbrechen kannst.
In diesem Welpenratgeber findest Du Themen wie ...
... die Entscheidung für einen Welpen
... Grundausstattung
... Ernährung
... Erziehung
... Stubenreinheit
... Beißhemmung
... erstes Training
... und vieles mehr!
Als Bonus gibt es Rezepte am Ende des Buches, Checklisten zwischendurch und einfach umzusetzende Tipps und Tricks. Da Heike eine Anhängerin der sanften Medizin ist, findest Du zu manchen Themen auch das ein oder andere natürlich wirkende „Hausmittelchen“, z. B. gegen Zecken.
Wir wünschen Dir einen guten Start mit Deinem Welpen!
Tanja Griesel und Heike Geißler
Vorwort
Vor dem Einzug
Auf den Hund gekommen
Der gezähmte Wolf
Warum ein Hund und kein Goldfisch?
Welpen in der Krise
Sag mal Heike ... hat sich etwas im Laufe der Zeit für dich als Züchterin verändert?
Zeiten ändern sich
Hunde vor dem Gesetz
Recht und Gesetz
Ein Hund – der beste Freund des Menschen
Notfallklausel
Vorsicht vor zu hohen Erwartungen
Hund und Frauchen – das doppelte Lottchen?
Hund oder Stadt
Hund und Familie
Hund und Single
Hund und Job
Bürohund
Schon früh an später denken
Hund und Kosten
Auf Reisen
Hunde erwünscht
Flugreisen mit Hund
Sag mal Heike, ist Urlaub mit Hund ein Problem?
Urlaubscheckliste
Zucht und Ordnung
Aus Liebe zum Hund
Hundeverbände
Zuchtverantwortung
Papiere
Abstammung
Hundechip
Was der Züchter wissen möchte
Die Frage nach der Erfahrung
Zehn Punkte für ein JA zum Hund
Bist-Du-Bereit-Checkliste
Die Geburt
Welpen sind Wunder auf vier Pfoten
Die trächtige Hündin
Die ersten Wochen
Das Leben ist kein Ponyhof
Sag mal Heike, gibt es manchmal auch schwierige Situationen?
Entwicklung der Welpen
Die Qual der Wahl
Welcher darf es denn nun sein?
Hunde für Anfänger
Hund mit Charakter
Wesenszüge bei Welpen
Kriterien für die Hundewahl
Größe
Fell
Trimmen
Jagdtrieb
Geschlecht
Tierärztliche Grundversorgung
Welche Untersuchungen und Behandlungen müssen sein?
Beim Tierarzt
Entwurmung der Welpen
Würmer und andere Parasiten
Impfungen
Hepatitis Contagiosa Canis
Leptospirose
Parvovirose
Staupe
Tollwut
Wahlimpfungen
Impfreaktionen
Pflegeroutine
Einzug des Welpen
Jetzt wird es ernst
Checkliste Grundausstattung
Fress- und Trinknapf
Leine und Halsband
Flexileine
Welpenleine
Schleppleine
Geschirr
Liegeplatz
Abgabe
Abholung
Checkliste für den Abholtag
Zeit und Geduld
Autofahrten
Hunde - allein im Auto
Sag mal Heike, welche Tipps hast du für das Abholen?
Schlaf
Sag mal Heike, gibt es den „richtigen“ Schlafplatz?
Bauchgefühl und Beobachtung
Transportbox
Sag mal Heike, was rätst du in Sachen Box und Welpe?
Kuscheldecke
Spielzeug
Do-it-yourself-Schnüffelteppich
Eigene Ausstattung
Ernährung
Hunger wie ein Löwe
Welpenfutter
Barfen
Grundsätzliches zur Welpennahrung
Getreide
Futterempfehlung für Welpen
Rituale beim Fressen
Futterritual einführen
Hilfe, ich habe einen Schlinger!
Schon mal etwas von einem „Sackmagen“ gehört?
Slow food
Snackbälle/Kong
Sag mal Heike, wie hältst du es mit der Ernährung?
Giftige Lebensmittel
Ein sicheres Zuhause
Aller Anfang ist schwer
Die wichtigsten Fragen
Das Zuhause vorbereiten
Neugierde
Gefahrenquellen
Kauartikel
Rückzugsort
Treppensteigen
Treppenlaufen will gelernt sein
Der Verfolger
Der Verstecker
Pflege ist Pflicht
...
und auch eine Frage der Gesundheit
Pflegeartikel
Kamm oder Bürste
Hundeshampoo
Pflege von lockigem Fell
Milde Ohrreinigung
Sag mal Heike, wie hältst du es mit dem Fell?
Krallenzange
Krallen schneiden
Zecken
Zeckenmittel
Sag mal Heike, gibt es auch natürliche Zeckenschutzmittel?
Zeckenschlinge
Das Hundegebiss
Zahnpflege
Zahnwechsel
Wenn die Zahnfee kommt ...
Grannen
Erziehung
Zuckerbrot und Peitsche?
Grundlagen
Stubenreinheit
Sag mal Heike, ist es schwer, einen Welpen stubenrein zu bekommen?
...
und nachts?
Beißhemmung
Wie reagiere ich, wenn mich der Welpe beißt?
In hartnäckigen Fällen
Alleinsein
Aufmerksamkeit
Überforderung
Sag mal Heike, die Sache mit der Erziehung ist schon schwer, oder?
Eindeutigkeit ist besser als Härte
Hände weg vom Schnauzengriff
Hände weg vom Alphawurf
Konsequenz
Liebe und Geduld
Training
Hundetraining mit Clicker oder Markerwort
Timing ist alles
Lernerfolge in den ersten Wochen
An den Namen gewöhnen
TIPP: Belohnungsranking
Sitz
Platz
Komm
Nicht am Tisch betteln
Gassirunden
Leinenführigkeit
Unterschiedliche Leinen in unterschiedlichen Situationen
Hundebegegnungen in der Öffentlichkeit
Hundeschule/Welpenschule
Womit der Welpe Bekanntschaft machen sollte
Regelmäßige Spieleinheiten
TIPP: Tauschgeschäfte
TIPP: Ignorieren
Ausgetrickst
Wenn sich Hunde in Kot wälzen
Erste Läufigkeit
Der Hund – eine Couch-Potato?
Hunde und Menschen in Bewegung
Wozu Hundetricks gut sind
Sag mal Heike, was mache ich, wenn mein Hund seine „dollen“ fünf Minuten bekommt?
Kommunikation
Ja, rede ich chinesisch?!
Kommunikation der anderen Art
Wie ich meinen Hund „lese“
Körperhaltung
Kopfhaltung
Blickrichtung
Ohren
Rute
Schnauze
Beschwichtigung
Knurren
Auch Streicheln will geübt sein
Missverständnisse
Recht und Gesetz
Im Dschungel der Ge- und Verbote
Hundeführerschein/Sachkundenachweis
Theorie
Praxis
Besonderheiten einzelner Bundesländer
Niedersachsen
Berlin
Empfehlung auch für Prüfungsmuffel
Leinenpflicht
Maulkorbpflicht
Hundesteuer
Hundehaftpflicht
Krankenversicherung und OP-Versicherung
Bon appétit!
Vielfalt auf dem Speiseplan
Gemüse und Obst für Hunde
Hund und Gemüse
Hunde und Obst
Mahlzeiten und Snacks von A bis Z
1) Apfel-Joghurt-Knochen
2) Bananenkekse
3) Chips
4) Dörrfleisch – luftgetrocknete Lieblingssnacks
5) Erdnussbutter und Quark
6) Frozen Joghurt – für heiße Sommertage
7) Gemüse-Knochen-Brühe (auch als Schonkost geeignet)
8) Hüttenkäse (auch als Schonkost geeignet)
9) Kartoffel-Karottenstampf mit Huhn
10) Käsekräcker
11) Kernige Kekse
12) Hühnerbrühe (auch als Schonkost geeignet)
13) Leberwurst-Rollen
14) Morosche Möhrensuppe (auch als Schonkost geeignet)
15) Pralinen
16) Rinderlunge mit Apfel
17) Snack aus Möhren und Bananen
18) Thunfisch-Ei
19) Thunfisch Leckerli
20) Quarkbällchen
21) Zucchini-Bulette
Bonus
Do it yourself
Seife
Kokos-Seifen-Rezept
Anleitung Schritt für Schritt
Pfotenbalsam
Anleitung Schritt für Schritt
Schluss jetzt!
Dankeschön
Sag mal Heike, hast du noch ein Schlusswort für uns, ein Resümee vielleicht?
So findet Ihr uns im Netz
Danksagung
Heike und Cleo (Foto: Bianca Kock)
Dieses Welpenbuch bietet einen Best-Practice-Leitfaden aus der Praxis für die Praxis. Eine Züchterin teilt ihr Wissen und ihre Erfahrung. Und eine Hundehalterin hat eine Menge Fragen. Neu im Club der Hundehalter bin ich, Tanja Griesel. Heike Geißler ist die erfahrene Hundezüchterin. Sie selbst bezeichnet sich viel lieber als „Welpenbegleiterin“. Wir beide sind uns vor zwei Jahren über den Weg gelaufen. Ich war auf der Suche nach einem Welpen. Tja, und Heikes Bontje hatte gerade Neunlinge geworfen. Dass Heikes Bauernhof ungefähr fünf Stunden von mir entfernt liegt, spielte keine Rolle. Das Bauchgefühl hat bei uns beiden von Anfang an gestimmt.
Als unser Lagotto Rüde Boomer dann bei uns einzog, habe ich begonnen, meine Erfahrungen in einem Blog festzuhalten. Dabei sind vor allem kleine Geschichten und Anekdoten aus dem Leben mit Hund entstanden. Als Heike in diesem Jahr die Idee hatte, ihre Erfahrungen als Züchterin aufzuschreiben, bat sie mich um Rat. Bei einem Ratschlag blieb es nicht: Dieses Buch ist das Ergebnis unseres Austauschs. Ich habe Heike mit Fragen gelöchert. Ob sie es manchmal bereut hat, mir ihr Projekt anvertraut zu haben? (...) Zuerst wurde viel mehr geredet als geschrieben:
Tanja:Deine Bontje ist eine Lagotto Romagnolo Hündin. Ich bin ganz ehrlich: Ich habe noch nie von dieser Rasse gehört, bevor ich auf Bontje gestoßen bin. Wie bist du eigentlich auf den Hund gekommen, Heike?
Heike:Ob du es glaubst oder nicht, mir ging es wie dir. Als unsere damalige Hündin Freya einen Hitzeschlag erlitt, hat ihr das sehr zugesetzt. Sie war einfach nicht mehr so lebenslustig wie vorher. Auf ihre alten Tage wollten wir ihr gern noch eine Aufgabe zuteilen.
Da kam uns die Idee, einen Welpen ins Haus zu holen. Freya war eine weiße Schäferhund-Colliemischung, die im Alter sehr stark haarte. Ich bin gewiss nicht pingelig, aber zwei so haarende Hunde wollte ich nicht.
Als erstes fiel uns der Pudel ins Auge. Der Pudel verliert kaum Haare und stellt oft sogar für Allergiker kein Problem dar. Vom Wesen her gilt er als umgänglich, verspielt, intelligent und in jedem Fall familienfreundlich. Doch der Zwergpudel war uns zu klein und der Königspudel zu groß. Und mein Mann legte schließlich Veto ein.
Dann erzählte mir eine Bekannte, dass ihre Tante einen Lagottowelpen abzugeben hätte. Ich fragte erstaunt: Einen was? Tatsächlich hatte ich von dieser Rasse noch nie zuvor gehört. Ich befragte Google. Das, was ich über den Lagotto Romagnolo herausfand, gefiel mir auf Anhieb. Wie der Pudel gehört er zur Kategorie der Wasserhunde. Auch seine Fellstruktur ist ähnlich. Von der Größe wird er ungefähr kniehoch – für uns das perfekte Maß, nicht zu groß und nicht zu klein. Und so begann die Recherche. Ich stieß auf eine Anzeige. Sie war leider schon zwei Monate alt - egal, sagte ich mir und rief an. Alle Welpen waren schon vergeben. Ich unterhielt mich sehr, wirklich sehr lange mit der Züchterin. Ich erzählte ihr von meinen Hunden und dem Hof, auf dem wir alle zusammen mit den Ponys leben. Und da sagt sie doch: So ein Zufall! Die Welpen sind auf dem Ponyhof einer Freundin zur Welt gekommen und haben dort ihre ersten Wochen verbracht.
Sie lud uns ein, am nächsten Wochenende vorbeizukommen. Zwei Tage später fuhren wir nach Norddeich. Der Empfang war herzlich. Auch die Hunde begrüßten uns freudig: Mama und Papa Lagotto – und Bontje!
Wir verstanden uns auf Anhieb mit der Züchterin und zwei Stunden später saßen wir mit einem 10 Wochen alten Welpen im Auto. Mittlerweile ist Bontje sieben Jahre alt – und vielfache Hundemutter. Ein ziemliches Abenteuer für sie und für uns!
Tanja:Und wie kam dir die Idee zu einem Buch über Welpen?
Heike:Seit Bontje das erste Mal Welpen bekommen hat, reifte in mir die Idee dazu. Bontje und ich haben viel erlebt und gelernt in den letzten Jahren. Ich verstehe mich dabei weniger als Züchterin, sondern viel mehr als Welpenbegleiterin. Jeder Wurf – jeder Welpe – ist etwas Besonderes. Mir ist wichtig, sie in gute Hände abzugeben. Dazu gehört auch, dass die Menschen, die sich für einen unserer Welpen entschieden haben, von Anfang an deren Entwicklung mitverfolgen können. Was passiert nicht schon alles in den ersten Wochen! Auch davon möchte ich erzählen.
Zwischen uns und den späteren Hundebesitzern findet ein regelmäßiger Austausch statt. Ich versende Bilder und kleine Videos, außerdem nehme ich mir Zeit, Fragen zu beantworten. Gerade die, die zum ersten Mal einen Hund aufnehmen, wollen gut vorbereitet sein, wenn es soweit ist. Unser Kontakt reißt übrigens auch nach der Abholung nicht ab. In den ersten Wochen ergeben sich immer wieder Fragen, manchmal auch Probleme, die es zu lösen gilt. Dieses Buch enthält all das – und noch etwas mehr – was ich allen Hundemenschen für den Umgang mit ihren Welpen mit auf den Weg geben möchte, ganz egal ob es sich um kleine Lagotti handelt oder andere Rassen und Mischlingswelpen.
In diesem Buch geht es uns vor allem darum, unsere Erfahrungen für Euch zu sammeln und aufzuschreiben. Manches mag banal klingen oder selbstverständlich – aber glaubt mir, es hat einen Grund, warum wir manche Dinge extra erwähnen und warum der Anfangsteil so elementar auf die Frage ausgerichtet ist, ob ein Hund zum eigenen Lebensstil passt. Das sind die Dinge und Fragen, die sich dann in der Praxis doch oft als Knackpunkte erweisen.
Bei allen Tipps und Anregungen erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unsere Empfehlungen sind Angebote – schließlich haben wir es mit Individuen zu tun. Nicht alles trifft auf jeden Hund gleichermaßen zu. Für Fragen und Anregungen stehen wir per E-Mail zur Verfügung und freuen uns auch über Feedback. Auf der Webseite https://hundefutter-vergleich24.de/ findet Ihr außerdem ein kostenloses Ernährungscoaching.
Herzlichst Eure
AUF DEN HUND GEKOMMEN
Hunde zählen zu den ältesten Haustieren des Menschen. Sie sind treu und anhänglich. Sie beschützen uns. Sie helfen uns. Sie bereiten Freude. Sie tragen auf vielfältige Weise zu unserem Wohlbefinden bei. Kein Wunder, dass es so viele Hunde unter deutschen Dächern gibt. Für Heike und mich war es ein großes Glück, auf den Hund gekommen zu sein. Dabei stecken in ihm die Gene eines Raubtieres.
Der Hund stammt von einem Raubtier ab. Die Anlage zum Jagen trägt er bis heute in sich. Dass Menschen und Hunde auf eine sehr lange gemeinsame Geschichte zurückblicken, beweisen archäologische Funde. Aus dem Wildtier wurde im Lauf der Zeit ein Haustier. Wie es dazu kam? Der Wolf suchte die Nähe des Menschen, um etwas von seiner Beute abzubekommen. Der Mensch entdeckte schnell das Potential des Wolfes als Beschützer und Begleiter auf der Jagd. Eine klassische Win-Win-Situation. Gemeinsam ist man eben besser dran. Als dann die ersten Wolfswelpen unter der Obhut der Menschen aufwuchsen, war das Bündnis wohl besiegelt.
Ein Goldfisch ist wunderschön anzusehen. Zu beobachten, wie er seine Kreise zieht, übt auf mich eine beruhigende Wirkung aus. Aber mir fehlt die Interaktion. Mit einem Hund beispielsweise kann ich „kommunizieren“. Meine Frage ist natürlich schon falsch gestellt, das gebe ich zu. Denn es muss ja nicht eine Entweder-oder-Entscheidung sein. Man kann ja durchaus einen Fisch und einen Hund zu Hause haben. Und ich stelle mal die kühne Behauptung auf, dass Menschen mit Hunden auch oft noch mit weiteren Tieren zusammenleben. Zwei meiner besten Freundinnen wohnen mit Hunden und Katzen und einem Wellensittich unter einem Dach. Das klappt sehr gut. Bei Heike ist das übrigens ähnlich. Auf ihrem norddeutschen Hof leben Hühner, Katzen und Ponys. Die Welpen wachsen zusammen mit ihnen auf. Ich erinnere mich noch daran, dass die neun kleinen Welpen Hof und Garten erkundeten und sie dabei Huhn Berta begleitete. Sie stolzierte neben ihnen und zwischen ihnen, als sei sie ihre Gouvernante.
Huhn Berta ist neugierige Welpen gewöhnt.
(Foto: Heike Geißler)
Wir schreiben dieses Buch in Zeiten der Corona-Krise. Welpen sind gerade besonders nachgefragt. In Krisenzeiten ist es tröstlich, einen treuen Begleiter neben sich zu wissen. Auch wenn man wegen der geltenden Corona-Einschränkungen eine Zeit lang zu Hause bleiben musste, hatten Hundebesitzer immer einen guten Grund, vor die Tür zu gehen. Und weil es in der Zeit des freiwilligen Lockdowns keine Hunde aus dem Ausland gab, kam es zu einer großen Nachfrage im Inland. Doch das, was im Homeoffice klug und vernünftig erschien, bringt Probleme mit sich, wenn das Leben „normal“ weitergeht. Die Welpenklappen, die es mancherorts gibt, verzeichneten 2020 einen enormen Anstieg. Mehr Hunde als sonst wurden anonym abgegeben. Darum ist es wirklich wichtig, besonnen und weitsichtig zu überlegen, ob ein Hund in das eigene Leben passt – nicht nur in Krisenzeiten.
Tschechoslowakische Wolfhundwelpen,
Zucht: Spirit oft the Wolf
(Foto: Heike Langer-Achilles)
Unsere Welpen früher, also vor 25 Jahren, wurden einfach geboren und nach acht oder neun Wochen abgegeben. Das war ganz unspektakulär. Unsere damalige weiße amerikanische Schäferhündin Quendi hat einfach ihre Jungen in der Küche bekommen. Die Welpen waren immer gesund und munter, aber wir haben uns gar nicht so viele Gedanken gemacht wie heute. Wir hatten damals schon einen Ponyhof und Ferienkinder und die Hunde liefen so nebenbei. Heute ist das alles ganz anders. Bontje hat einen eigenen Raum mit ihren Welpen und draußen gibt es extra Flächen und großzügige Gehege für die Kleinen. In den ersten Tagen und vor allem in den Nächten bleibe ich bei den Welpen.
Während der ganzen Zeit herrscht ein reger Austausch zwischen mir und den zukünftigen Hundebesitzern. Noch heute stehe ich mit Bontjes erstem Wurf in Kontakt und sehe regelmäßig Fotos von den inzwischen erwachsenen Hunden. Das freut mich wirklich sehr.
Der Blick auf die Hunde hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute gelten sie als Familienmitglieder und genießen besondere Privilegien. Das war nicht immer so. Vor dreißig Jahren war es nichts Besonderes, einen Hund zu haben. Und blickt man noch etwas weiter zurück, wird man feststellen, dass Hunde vor allem als Arbeitstiere gehalten wurden. Vor hundert Jahren wurden sie beispielsweise noch vor Karren gespannt, um Lasten zu ziehen. Manche Hunderassen leisteten Schwerstarbeit. Hunde fraßen, was vom Tisch der Menschen übrigblieb. Nachts schliefen sie draußen auf dem Hof. Zu meinen ersten Hundeerinnerungen zählt die Begegnung mit einem Hofhund. Tagaus tagein lag er an einer langen Kette auf dem Hof und sprang auf, wenn sich jemand dem Haus näherte, kläffte und geiferte wie wild. Was für ein trauriges Hundeleben! Damals allerdings hat sich niemand in meinem Umfeld darüber Gedanken macht. Man sah diese Art der Hundehaltung als gegeben an.