Grafomotorik spielerisch erlernen: Die schönsten Ideen zur kreativen Förderung von Feinmotorik, Stifthaltung und der Auge-Hand-Koordination im Grundschulalter - inkl. gratis Übungsheft zum Download - Lorena Schönfeld - E-Book

Grafomotorik spielerisch erlernen: Die schönsten Ideen zur kreativen Förderung von Feinmotorik, Stifthaltung und der Auge-Hand-Koordination im Grundschulalter - inkl. gratis Übungsheft zum Download E-Book

Lorena Schönfeld

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Beschreibung

Grafomotorik fördern 1. bis 4. Klasse: Mit effektiven Übungen, vielfältigen Kreativ-Ideen und jeder Menge Spaß zum Schönschrift-Champion werden Mit dem Schreibenlernen steht Ihr Nachwuchs auf Kriegsfuß? Die Stiftführung ist unruhig und das Schriftbild gehört eher in die Kategorie "Kritzelkunst"? Oder möchten Sie einfach von Anfang an den Grundstein für einen mühelosen und gelungenen Schrifterwerb legen? Dann ist dieser praktische Ratgeber Ihr perfekter Begleiter auf dem Weg zu schön geschwungener Buchstaben-Kunst! Das Lesen- und Schreiben-Lernen ist ein komplexer Prozess: Von der Feinmotorik über die Auge-Hand-Koordination bis hin zu Serialität und Gedächtnis sind zahlreiche Bausteine mit dem Erwerb dieser unverzichtbaren Fähigkeit verbunden und eine Schlüsselkompetenz ist die Grafomotorik. Zum Glück lässt die sich kinderleicht trainieren und wie das altersgerecht und mit Spaßfaktor klappt, zeigt Ihnen dieses Buch. Machen Sie sich zunächst mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um Grundlagen wie Schrifterwerb, Motorik, Händigkeit, Leseförderung & Co. vertraut und finden Sie heraus, wie Sie den Kompetenzstatus Ihres Kindes ermitteln können. Anschließend entdecken Sie eine Riesenauswahl an Übungen, Spielen sowie Fördermaterialien, mit denen Sie alle Aspekte der Grafomotorik effektiv und gezielt üben – nach Klassenstufen sortiert, einfach anwendbar und mit minimalem Aufwand. Ihr Kind hat wenig Lust auf Schreibübungen? Keine Sorge! Bei den spielerischen Ideen in diesem Buch stehen Spaß, Abwechslung und Kreativität im Vordergrund, sodass auch ABC-Muffel mit Begeisterung bei der Sache sind! Grundkurs Schrifterwerb: Erfahren Sie kompakt und leicht verständlich alles, was Sie zu Motorik, Fein- und Grafomotorik, Händigkeit, Literalität bei Kindern und dem Stufenmodell nach Scheerer-Neumann wissen müssen, um Ihr Kind optimal in seiner Entwicklung unterstützen zu können. Frühförderung & Materialvielfalt: Mit ersten Spielideen wie "Fingerfußball" oder "Pipettenspritze" regen Sie Ihr Kind bereits im Vorschulalter zum Üben an und erhalten Inspirationen, wie Knete, Sand, Rasierschaum und vieles mehr genutzt werden können. 1. und 2. Klasse: Mit "Tennisball-Monster", "Perlen fädeln", "Spinnen-Fangen" oder "Geräuschdosen" kommt beim Nachwuchs garantiert keine Langeweile auf. 3. und 4. Klasse: Bei "Koordinaten-Bingo", "Herzrätsel", "Pentominos" oder "Kniffeliger Mustersuche" perfektionieren größere Grundschulkinder ganz einfach Ihre grafomotorischen Fähigkeiten. Dieses Übungsbuch nimmt dem Buchstabensalat den Schrecken und macht aus Ihrem Kind in kürzester Zeit einen Virtuosen an Bleistift, Füller & Co. Ob Sie erste Defizite ausgleichen, die feinmotorischen Fähigkeiten optimieren oder einfach spielerisch das perfekte Fundament für eine erfolgreiche Schulkarriere legen möchten – hier finden Sie passende Anregungen für jede Situation. Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich darauf, lästige Lernübungen im Handumdrehen in eine spaßige Spieleinheit zu verwandeln!

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2024

Inhalt

Vorwort

Schlüsselqualifikation Grafomotorik

Grafomotorische Fähigkeiten

Grundlegende Fähigkeiten

Lese- und Schreiberwerb als komplexer Prozess

Grafomotorik & schulischer Erfolg

Unter der Lupe: Die Händigkeit beim Schreiben

Checkliste: Hat mein Kind Probleme mit der Grafomotorik?

Grafomotorische Bausteine zum Schuleintritt

Feinmotorik (Koordination von Hand- und Fingerbewegungen)

Wahrnehmung

Auge-Hand-Koordination

Raumorientierung

Serialität

Gedächtnis

Grafomotorik im Alltag fördern

Spielend leichte Förderung

Das Spiel als das natürlichste Verhalten des Kindes

5 tolle Spielideen

3 tolle DIY-Ideen für Spielmaterialien

Tipps & Tricks

Schon gewusst? Leseförderung als indirektes Förderungstool

Der Zusammenhang von Lesen & Schreiben

Literalität bei Kindern

Übung: Ich mal dir eine Geschichte

Früh übt sich: Grafomotorik im frühen Kindesalter fördern

Basale Fähigkeiten

Vom Grossen zum Kleinen: Allgemeine Motorik als Grundlage

Unterschiedliche Materialien anbieten Sand, Rasierschaum, Knete & Co.

Bonus: Gezieltes Förderungsmaterial

Auf dem Weg zum Schreibprofi

Vorwort

Mit dem Schreibenlernen steht Ihr Nachwuchs auf Kriegsfuß? Die Stiftführung ist unruhig und das Schriftbild gehört eher in die Kategorie „Kritzelkunst”? Oder möchten Sie einfach von Anfang an den Grundstein für einen mühelosen und gelungenen Schrifterwerb legen? Dann ist dieser praktische Ratgeber Ihr perfekter Begleiter auf dem Weg zu schön geschwungener Buchstaben-Kunst!

Das Lesen- und Schreiben-Lernen ist ein komplexer Prozess: Von der Feinmotorik über die Auge-Hand-Koordination bis hin zu Serialität und Gedächtnis sind zahlreiche Bausteine mit dem Erwerb dieser unverzichtbaren Fähigkeit verbunden und eine Schlüsselkompetenz ist die Grafomotorik. Zum Glück lässt die sich kinderleicht trainieren und wie das altersgerecht und mit Spaßfaktor klappt, zeigt Ihnen dieses Buch. Machen Sie sich zunächst mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um Grundlagen wie Schrifterwerb, Motorik, Händigkeit, Leseförderung & Co. vertraut und finden Sie heraus, wie Sie den Kompetenzstatus Ihres Kindes ermitteln können. Anschließend entdecken Sie eine Riesenauswahl an Übungen, Spielen sowie Fördermaterialien, mit denen Sie alle Aspekte der Grafomotorik effektiv und gezielt üben – nach Klassenstufen sortiert, einfach anwendbar und mit minimalem Aufwand. Ihr Kind hat wenig Lust auf Schreibübungen? Keine Sorge! Bei den spielerischen Ideen in diesem Buch stehen Spaß, Abwechslung und Kreativität im Vordergrund, sodass auch ABC-Muffel mit Begeisterung bei der Sache sind!

Schlüsselqualifikation Grafomotorik

Der Eintritt in die Schule ist für jedes Kind ein wichtiger, großer und wegweisender Schritt. Es gibt so vieles zu entdecken, kennenzulernen, auszuprobieren und zu bewältigen. So viele neue Eindrücke und Erfahrungen, die es zu sammeln, und so viele Herausforderungen und Hürden, die es zu überwinden gilt. All diese Erlebnisse sind neu, aufregend, spannend und manchmal auch enttäuschend zugleich – vor allem dann, wenn die Realität anders aussieht als die eigenen Vorstellungen.

Eine der größten und komplexesten Herausforderungen für Kinder ist dabei das Schreibenlernen. Liegen noch Blätter mit Linien zum Nachspuren und Zeilen zum Schreiben der ersten Buchstaben und Wörter vor ihnen auf dem Tisch, wissen einige Kinder noch gar nicht so wirklich, wie sie die von ihnen erwarteten Aufgaben und Anforderungen meistern sollen. Doch mit jeder neuen Aufgabe und jedem weiteren Üben werden sie schnell bemerken, dass sie immer sicherer werden und ihnen das Lesen, Schreiben, Rechnen und Nachdenken zunehmend leichter fallen.

Auf ihrer Reise zum lesenden und schreibenden Profi werden Kinder dabei von diesem Buch unterstützt, das sowohl im Vorschulalter als auch zum Schuleintritt als Leitfaden zum Erlernen wichtiger grafomotorischer Fähigkeiten dient. Dafür steigt das vorliegende Buch in die Thematik der Grafomotorik zunächst mit einem Überblick und wichtigem Hintergrundwissen sowie Begriffsdefinitionen zu den grundlegenden Fähigkeiten ein – dazu zählen unter anderem die Schreibkompetenz, die Feinmotorik, die Grafomotorik sowie die Schreibmotorik– und beleuchtet anschließend den Lese- und Schreiberwerb als komplexen Prozess. Im Zuge dessen wird das Stufenmodell nach Scheerer-Neumann erläutert, das den Lern- und Entwicklungsprozess von Kindern beschreibt, bevor das Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Grafomotorik und dem schulischen Erfolg gerichtet wird.

Daran anknüpfend geht das Buch näher auf die wichtige Thematik der Händigkeit ein und beschreibt dabei zunächst, was unter dem Begriff verstanden wird. Weiterhin wird auf die Ursachen der Händigkeit eingegangen und erörtert, wann diese erkannt werden sollte, damit Ihr Kind sowohl seine feinmotorischen als auch grafomotorischen Fähigkeiten der dominanten Hand bis zum Schulbeginn weiter ausdifferenzieren kann. Dabei werden außerdem grundlegende Tipps vermittelt, die Ihr Kind dabei unterstützen können, seine Händigkeit festzulegen.

Die im Anschluss präsentierte Checkliste, die Hinweise und Anzeichen für Probleme mit der Grafomotorik gibt, hilft Ihnen als Eltern, zu überprüfen, ob Ihr Kind eventuell Defizite in diesem Bereich aufweist.

Im weiteren Verlauf werden zudem die grafomotorischen Bausteine zum Schuleintritt erörtert, wobei das Buch wichtige Informationen zur Feinmotorik, der Auge-Hand-Koordination, der Raumorientierung, der Serialität sowie zum Gedächtnis liefert. Anschließend folgen weitere Tipps und Tricks zur Förderung der Grafomotorik im Alltag.

Im sechsten Hauptkapitel dieses Buches folgt der erste praxisorientierte Teil, in dem die spielend leichte Förderung im Vordergrund steht. Dabei geht das Buch zunächst auf das Spiel als das natürlichste Verhalten des Kindes ein, bevor es fünf tolle Spielideen sowie drei tolle DIY-Ideen für Spielmaterialien vorstellt und abschließend überblicksartig weitere Tipps und Tricks liefert.

Nachfolgend befasst sich das Buch mit der Leseförderung als indirektes Förderungstool, greift dabei den Zusammenhang zwischen dem Lesen und dem Schreiben auf, thematisiert die Literalität bei Kindern und präsentiert eine wundervolle Übung zur Förderung von Kindern.

Im achten Hauptkapitel wird Basiswissen aus den ersten Kapiteln aufgegriffen und vertieft, wobei die Förderung der Grafomotorik im frühen Kindesalter im Zentrum steht. Im Zuge dessen finden sich wichtige Hintergrundinformationen zu den basalen Fähigkeiten und der allgemeinen Motorik als Grundlage wieder, bevor das Buch unterschiedliche Materialien zur Förderung der grafomotorischen Entwicklung vorstellt.

Das neunte und letzte Hauptkapitel stellt das Herzstück dieses Buches dar, in dem sich eine Vielzahl verschiedener Übungen und Aufgaben zur gezielten Förderung kindlicher Kompetenzen wiederfinden. Die einzelnen Materialien sind dabei in verschiedene Altersklassen von Kindergarten bis einschließlich vierte Klasse unterteilt und bieten alle entwicklungspädagogisch sinnvolles Fördermaterial. Aufgrund der verschiedenen Altersklassen und Schwierigkeitsgrade der jeweiligen Übungen eignet sich das vorliegende Buch damit sowohl für Kinder, die noch in den Kindergarten gehen, als auch für Kinder, die bereits die Schule besuchen.

Die umfassende Spiele- und Übungssammlung, die wertvollen Tipps und Tricks sowie wichtiges Hintergrundwissen zur Thematik bieten Ihrem Kind die Unterstützung, die es verdient und benötigt, um nicht nur in der Schule, sondern auch in seinem gesamten Leben erfolgreich zu sein. Viel Spaß beim Üben!

Grafomotorische Fähigkeiten

Grundlegende Fähigkeiten

Die Schreibkompetenz – eine Kompetenz mit vielen Facetten

Unter dem Begriff der Schreibkompetenz wird grundsätzlich die Fähigkeit verstanden, lesbare, verständliche und vollständige Texte verfassen zu können.

Beim Sprechen befinden sich Sprechende und Zuhörende in derselben Situation, wobei Sprechende auf die Situation sprachlich und/oder gestisch hinweisen können und die Umgebung nicht beschreiben müssen. Im Gegensatz dazu ist diese Verweismöglichkeit beim Schreiben nicht gegeben, sondern muss vielmehr durch die Sprache selbst geleistet werden. Unverständlichkeiten und Unklarheiten können beim schriftlichen Text nicht von den Lesenden erfragt werden, weshalb das geschriebene Wort in jedem Fall strukturierter und explizierter gestaltet sein muss als das gesprochene.

Sprachliche und soziale Fähigkeiten

Die Schreibkompetenz umfasst ein Bündel an verschiedenen Fähigkeiten, zu denen einerseits zentrale sprachliche Fähigkeiten, wie die Wahl eines angemessenen Sprachstils, das richtige Schreiben von Wörtern und Sätzen oder das Wissen über bestimmte Textsortenmuster, gehören. Andererseits inkludiert die Schreibkompetenz auch soziale Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Einfühlungsvermögen oder die Fertigkeit, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, um Gedankengänge sprachlich so ausdrücken zu können, dass diese unabhängig von der eigenen Perspektive und der eigenen Situation verstanden werden können. Das setzt wiederum voraus, dass sich die Schreibenden in die Situation potentieller Lesender hineinversetzen und den Text durch ihre Augen lesen können.

Da das Geschriebene während des Schreibprozesses immer wieder überarbeitet, geplant oder neu begonnen werden kann, akzentuiert der Schreibprozess zusätzlich die Planung, die Ideenfindung, die Formulierung sowie die Überarbeitung. Während sich einige sprachliche und soziale Kompetenzen des Schreibens im fertigen Schreibprodukt erkennen lassen, sind diese zusätzlichen Prozesse im fertigen Produkt nicht mehr oder nur kaum sichtbar.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Augenmerk nicht nur auf dem fertigen Text liegt, sondern eben auch auf den Prozess beim Schreiben selbst gerichtet wird.

Kompetenz ‚Schreiben‘: Prozess und Produkt

Betrachtet man nämlich die Schreibkompetenz aus dieser Perspektive, lassen sich zwei Teilbereiche identifizieren. Während der erste Teilbereich die Kompetenzen umfasst, die im Schreibprodukt selbst zum Ausdruckkommen, meint der zweite Teilbereich die Kompetenzen, die auf den Fähigkeiten des Schreibprozesses aufbauen.

Grundsätzlich ist der Aufbau der einzelnen Komponenten nur dann möglich, wenn wir lernen, diese Prozesse eigenhändig zu steuern, zum Beispiel durch Überwachung und Beurteilung während des Schreibens. Dabei können die folgenden Fragen, vor allem für Kinder, die das Schreiben gerade erst lernen, besonders hilfreich sein:

Habe ich die wichtigsten Dinge aufgeschrieben?

Sind meine Sätze ausreichend verständlich formuliert?

Ist der Satzbau korrekt?

Habe ich die Regeln der Zeichensetzung richtig angewendet?

Selbsteinschätzung, Selbstbeurteilung und Perspektivwechsel

Das permanente Hinterfragen und Kontrollieren des eigenen Geschriebenen verlangt von Kindern immer wieder Selbsteinschätzungen ihrer eigenen Texte sowie die Steuerung der entsprechenden Prozesse beim Schreiben. Damit wird die Selbstbeurteilung also auch zu einem zentralen Teil des Schreibprozesses und kann dadurch ebenso als Aspekt einer umfassenden Schreibkompetenz verstanden werden.

Da die meisten Abläufe beim Schreiben selbst erlernt werden, ist es zumindest für die Schreibprozessfähigkeit der Schüler und Schülerinnen der ersten Schulklassen noch nicht sinnvoll, ihre Fähigkeiten durch fremde Beurteilungen zu steuern. Viel besser lässt sich der Aufbau dieser Fähigkeiten nämlich durch förderorientiertes Feedback, zum Beispiel in kooperativen Lernsituationen, unterstützen. Der Austausch mit Partnern (z. B. Freunden, Klassenkameraden, Lehrern, den Eltern) über die Ideen, Formulierungen und Überarbeitungen der eigenen Texte sollte dabei gezielt an entsprechenden Stellen während des Schreibens stattfinden, damit darüber hinaus auch Vorgehensweisen besprochen und bei Schwierigkeiten ausgeholfen werden kann. Außerdem bieten gemeinsame Gespräche über das Schreiben vielfältige Ansätze zur Selbstbeurteilung und sie helfen dabei, den eigenen Text durch die Augen eines anderen zu betrachten, womit der Perspektivwechsel unterstützt wird.

Schreibkompetenzen, die im Schreibprodukt sichtbar werden:Strukturierung: Gliederung der Idee nach einer nachvollziehbaren Abfolge und Logik, Anwendung eines einheitlichen Textmusters (z. B. das einer Geschichte: Erzählverlauf, Erzählperspektive, Ereignisse, Abschluss etc.)Generierung von Inhalten: Entwicklung einer inhaltlichen Gesamtidee für den Text, kohärente Entfaltung und Ausarbeitung thematischer Einzelaspekte -> verleiht der Struktur des Textes Farbe (z. B. anschauliche und stimmige Darstellung von Personen, Handlungen und Orten)sprachliche Gestaltung: Anpassung von Wortwahl und Satzbau auf Textmuster, sprachlicher Ausdruck, Abstimmung und Gestaltung von Idee und Themenentfaltungkorrektes Schreiben: formal korrektes Abfassen des Textes in Bezug auf Satzbau, Wortformen, Wortschreibung und ZeichensetzungSchreibkompetenzen des Schreibprozesses selbst:Ideenfindung bzw. Planung: Entwicklung von Gesamtziel und Schreibziel, vielfältige Ideenfindung und -auswahl, Erstellung eines Schreibplans, Anregungen durch Zeichnen oder Clustering (Netz aus Ideen; sehr individuell, da jeder eine andere Vorgehensweise präferiert) -> baut in der Regel die Schreibmotivation aufEntwurf bzw. Formulierung: Eintritt in den Schreibfluss, Eingliederung von Gedanken und Ideen in eine lineare Reihenfolge, Suche nach passenden Formulierungeninhaltliche Überarbeitung: Revision von Textstellen, Abschnitten oder des Gesamttextes bezüglich des Schreibziels oder der Vorgaben des Textmusters (inhaltliche Ausrichtung) -> Anspruch des Perspektivwechsels (in die Position der Lesenden hineinversetzen)sprachformale Überarbeitung: Lesen und Verbesserung des Textes bezüglich der Wortformen und Wortschreibung, des Satzbaus sowie der Zeichensetzung

Natürlich läuft die Abfolge der Schritte nicht immer so linear ab, wie sie an dieser Stelle dargestellt wurde. Oft werden einzelne Überarbeitungsschritte vorgezogen, woraus neue Ideen und damit auch eine weitere Ideenfindungsphase resultiert. Nichtsdestotrotz kann diese Einteilung dabei helfen, den Prozess des Schreibens zu gliedern, für Kinder greifbarer zu machen, diesen differenzierter wahrzunehmen und somit auch einzelne Teilkompetenzen gezielt zu fördern.

Voraussetzung für das Schreiben: fein- und grafomotorische Fähigkeiten

Oftmals zeigt sich beim Wechsel in die Grundschule, dass einige Kinder bereits ihren eigenen Namen und den einiger Familienmitglieder schreiben können. Im Gegensatz dazu gibt es auch Kinder, denen es schwerfällt, überhaupt die einzelnen Buchstaben des Alphabets zu nennen. Voraussetzung für den Schreibprozess sind wichtige fein- und grafomotorische Fähigkeiten, auf die Kinder angewiesen sind und die im Idealfall schon im Vorschulalter ausgebildet werden sollten. Was man dabei eigentlich unter den Begriffen der Feinmotorik und der Grafomotorik versteht, wird in den anknüpfenden Kapiteln erläutert.

Auf einen Blick:

Schreibkompetenz

Fähigkeit, lesbare, verständliche und vollständige Texte verfassen zu könnenumfasst Bündel an verschiedenen Fähigkeiten: zentrale sprachliche Fähigkeiten, z. B. Wahl eines angemessenen Sprachstils, richtiges Schreiben von Wörtern und Sätzen, Wissen über bestimmte Textsortenmustersoziale Fähigkeiten, z. B. Einfühlungsvermögen, Einnahme verschiedener Perspektivenzwei Teilbereiche:Schreibkompetenzen, die im Schreibprodukt sichtbar werden: Strukturierung, Inhaltsgenerierung, sprachliche Gestaltung, korrektes SchreibenSchreibkompetenzen des Schreibprozesses selbst: Ideenfindung, Entwurf, inhaltliche Überarbeitung, sprachformale ÜberarbeitungAufbau der Schreibkompetenz durch förderorientiertes Feedback, Austausch mit Partnern, Besprechung der Vorgehensweise, Hilfe bei Schwierigkeiten, gemeinsame Gespräche, Perspektivwechsel

Die Feinmotorik

Unter dem Terminus der Feinmotorik wird das zielgerichtete und koordinative Zusammenspiel kleiner Muskelgruppen in der Hand, dem Handgelenk, den Fingern, dem Gesicht sowie den Zehen verstanden.

Während die Grobmotorik eher die gesamte körperliche Bewegung und die Koordination zusammenfasst (z. B. Springen, Laufen oder Krabbeln), geht es bei der Feinmotorik vielmehr um differenzierte und komplizierte Bewegungsabläufe von kleineren Muskelgruppen. Die Fertigkeiten der Feinmotorik umfassen demnach die

Fingerfertigkeit

(z. B. Malen, Schreiben, Haarflechten),

Zungen- und Mundbewegungen

(z. B. Steuerung der Sprechmuskulatur),

Zehenbewegungen

(z. B. bei Bewegungen) und

die

Mimik der Gesichtsmuskulatur

(z. B. Grimassen ziehen).

Grundsätzlich eignen sich Kinder im Baby- und Kleinkindalter zunächst grobmotorische Fähigkeiten an, weshalb die Grobmotorik die Grundlage für die Entwicklung und Ausbildung feinmotorischer Fähigkeiten legt. Mit zunehmendem Alter werden die Bewegungsabläufe der Feinmotorik für Kinder dann immer interessanter. Spätestens mit Schulbeginn werden so einige feinmotorische Tätigkeiten von ihnen erwartet und abverlangt. Wenn die Feinmotorik bis dato jedoch nur unzureichend trainiert und geschult wurde, sind Probleme beim Schreiben, Sprechen und Zeichnen wahrscheinlich. Doch auch Probleme in der Mimik und Gestik, beim Essen mit Besteck oder dem selbstständigen Anziehen können Folgen mangelhaft ausgebildeter feinmotorischer Fähigkeiten sein.

Der altersgemäßen Entwicklung des feinmotorischen Entwicklungsstandes kommt beim Heranwachsen eine zentrale Bedeutung zu, da sich dieser auch auf weitere Bereiche der Entwicklung auswirkt. Ein Kind, dessen Feinmotorik nicht altersgemäß ausgeprägt ist, hat Schwierigkeiten, den Inhalten und Anforderungen des Unterrichts zu folgen, da es das Kind wesentlich mehr Mühe kostet und es viel langsamer schreiben lernt als seine Klassenkameraden. Die Differenzen in den feinmotorischen Fähigkeiten können daraufhin zur seelischen Belastungsprobe werden und mit emotionalen Problemen einhergehen. Im Gegensatz dazu können Kinder, deren Feinmotorik normal entwickelt ist, ein positiveres und gesünderes Selbstbild haben.

Je älter Ihr Kind wird, umso geschickter und sicherer wird es in der Regel bei der Ausführung fein- und grobmotorischer Fähigkeiten. Und natürlich können Sie die Feinmotorik Ihres Kindes nicht nur durch gezieltes Übungsmaterial, sondern auch durch Spiel, Spaß, Aktivität und Abenteuer seinem Entwicklungsstand entsprechend fördern (Kapitel „Gezieltes Fördermaterial“). Wichtig ist jedoch, dass Sie dabei nicht versuchen, Ihr Kind zu überfordern. Jedes Kind ist anders und lernt in seinem eigenen Tempo. Meilensteine in der Entwicklung sind zwar gute Vergleichspunkte, sollten aber lediglich als grobe Orientierung dienen.

Auf einen Blick:

Feinmotorik

Fähigkeit, gezielte, komplexe und differenzierte Bewegungsabläufe kleinerer Muskelgruppen auszuführenumfasst folgende Bereiche: Fingerfertigkeiten, Zungen- und Mundbewegungen, Zehenbewegungen sowie die Mimik der GesichtsmuskulaturGrobmotorik als Grundlage der FeinmotorikKinder erlernen feinmotorische Fähigkeiten auf spielerische Art und Weise im Laufe ihrer Entwicklung

Die Grafomotorik

Die Grafomotorik umfasst sämtliche Prozesse, bei denen graphische Formen und Zeichen, zum Beispiel Bilder oder die Schrift, mit Hilfe von Schreibutensilien differenziert und rhythmisch produziert werden. Dabei umfasst die Grafomotorik nicht nur die Haltetechnik des Mal- oder Schreibutensils, sondern auch die Technik, mit der die eigene Hand geführt wird.

Grundsätzlich ist die Grafomotorik ein Teil der Feinmotorik, wodurch die Feinmotorik als Voraussetzung der Grafomotorik gilt, da Kinder Stifte erst dann gezielt einsetzen können, wenn sie diese auch halten können. Außerdem berücksichtigt die Grafomotorik bei der menschlichen Schreibbewegung alle beteiligten Komponenten – wie Rhythmus, Bewegungsabläufe sowie koordinative und psychomotorische Ausführungen – und ermöglicht es uns damit, jegliche Schreibgeräte mit unserer Hand zu halten und zu führen sowie unseren Gedanken schriftlichen Ausdruck zu verleihen. Darüber hinaus wird auch unser Erinnerungsvermögen durch unsere grafomotorischen Fähig- und Fertigkeiten gefördert. Die Grafomotorik ist also keine simple Tätigkeit oder gar das bloße Kopieren willkürlicher graphischer Zeichen, sondern vielmehr ein hochkomplexer psychomotorischer Prozess