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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist „Mythos“? Diese Frage beschäftigt Literaturwissenschaftler und Philosophen bereits seit mehreren Jahrhunderten. Es existiert nach Walter Burkert keine anerkannte Definition von Mythos und es kann sie auch nicht geben, da der Begriff im Laufe seiner langen Rezeptionsgeschichte einem permanenten Wandlungsprozess unterliegt. Nicht nur die Definition von Mythos, sondern auch das mythologische Erzählen selbst blickt auf eine lange Geschichte von Abwandlungen, Neuinterpretationen und Variationen zurück. Doch bleibt nach Blumenbergs Arbeit am Mythos der einzelne Mythos als „erratischer Einschluss“ in noch so heterogenen Kontexten und Traditionszusammenhängen erhalten. Der Mythos muss also als solcher erkennbar bleiben, um sein wahres Wesen nicht zu verlieren. Nur: was ist sein wahres Wesen? Genügt es, den Namen „Hercules“ zu zitieren, oder eine seiner zwölf Aufgaben zu benennen, um die Erzählung zu einer mythologischen zu machen? Wo tun sich Grenzen im Spannungsfeld zwischen dem ikonischen „erratischen Einschluss“ Mythos und dem Erzählen von ihm im jeweiligen kulturellen und geschichtlichen Kontext auf? Können überhaupt klare Grenzen gezogen werden? Hier möchte diese Arbeit ansetzen und im Vergleich der Erzählmethoden von Ovid, Shakespeare, Ransmayr und dem Superhelden-Comic formale und inhaltliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den Mythenbearbeitungen herausstellen, und was sie an die Grenzen mythologischen Erzählens führt. In der bewussten Auffächerung der Untersuchungsgegenstände auf vier Erzählgattungen (Epos, Drama, Roman, Bild-Text-Hybride) und drei Epochen (Antike, Renaissance, Postmoderne) soll untersucht werden, inwieweit es ein einigendes Prinzip von mythologischem Erzählen geben kann, und wodurch Ovids Metamorphosen, Shakespeares Dramen wie Hamlet und Titus Andronicus, Ransmayrs "Die Letzte Welt" und Superhelden-Comics wie "Spider-Man" und "Hercules" Grenzen mythologischen Erzählens erreichen, inwieweit und wie sie abweichen von der traditionellen mythischen Erzählform Epos als auch von tradierten mythischen Motiven und Themen. Der Grad dieser Abweichung definiert den Grad ihrer "Grenzwertigkeit".
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