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Die Geschichte der Menschheit ist auch eine der Krankheiten und Seuchen. Und so gut wie immer sind ihre Opferzahlen deutlich höher als jene, die durch Kriege und gewaltsame Ereignisse verursacht wurden. Große Seuchen und Pandemien bewirkten zudem soziale Umbrüche, neue Formen von Spiritualität und eine veränderte Wirtschaftslage. Deshalb erscheint es durchaus angebracht, sich mit ihrer Geschichte zu befassen, um daraus letztlich auch Erkenntnisse für unsere Zeit ableiten zu können. Denn wenn wir heute auch in einer Zeit leben, in der die Ursachen fast aller Krankheiten und Seuchen bekannt sind und Medikamente sowie andere Behandlungstechniken ihre Eindämmung ermöglichen, so sind wir vor neuen wie möglicherweise auch "alten" Seuchen und Pandemien aber niemals völlig sicher, wie wir aktuell alle erfahren müssen. Daher befasst sich dieses Buch nicht nur mit der Vergangenheit von Seuchen und Pandemien, sondern blickt auch in deren Gegenwart und Zukunft.
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Seitenzahl: 231
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Inhalt
Was uns nicht umbringt, macht uns nicht immer härter
Pest – der „Schwarze Tod“
Pocken – eine Krankheit entstellt den Körper und die Seele
Syphilis – eine „Strafe Gottes“?
Die Malaria – heute in Afrika, morgen bei uns?
Lepra – die „Aussätzigen“ und ihre deformierten Körper
Cholera – die Krankheit des verseuchten Wassers
Tuberkulose – die Krankheit der kleinen Leute und Künstler
Das Kindbettfieber – der schreckliche Tod der Mütter
Grippe – das große Sterben begann nach dem Weltkrieg
Milzbrand – von der Todesseuche der Gerber zur Biowaffe
Die „Kinderkrankheiten“ – ein Problem der Vergangenheit?
Kinderlähmung
Masern
Weitere „Kinderkrankheiten“
Scharlach
Diphtherie
Drei-Tage-Fieber
Keuchhusten
Mumps
Röteln
Windpocken
Aids – von der „Schwulenpest“ zur Plage
Ebola, Dengue & Co. – die Gefahren aus dem Dschungel
Gelbfieber
Denguefieber
Ebola
Seltsame „Seuchen“, viele Opfer
Die mögliche Rückkehr der „alten“ Seuchen?
Zoonosen und der Brennpunkt Asien
Dystopien, Zombies und Killerviren – Geschäfte mit der Angst
Corona – die Pandemie mit den schlimmsten Folgen?
Die Impfverweigerer – Zeitgeist oder Verschwörungstheorie?
Biologische Kriegsführung und Designerseuchen der Zukunft
Die „totale Medizin“ oder der Sieg über die Natur
Das Leben ist lebensgefährlich
Literatur
Onlinequellen
Register
Dr. Helmut Neuhold
Große
Seuchen und
Pandemien
Die Geschichte von Pest, Cholera, COVID-19 & Co.
© Verlagshaus der Ärzte GmbH, Nibelungengasse 13, 1010 Wien, Österreich
www.aerzteverlagshaus.at
1. Auflage 2021
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.
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ISBN 978-3-99052-265-3
Umschlag: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram
Satz: Gerhard Gauster Werbeagentur, Printconsulting, Druckmanagement, 8020 Graz
Coverfoto: Gerhard G (blende12); pixabay.com/de
Projektbetreuung: Hagen Schaub
Sämtliche Angaben in diesem Buch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit – vor allem in Hinblick auf die Vermeidung einer ausufernden Verwendung von Pronomen – haben wir uns dazu entschlossen, alle geschlechtsbezogenen Wörter nur in eingeschlechtlicher Form – der deutschen Sprache gemäß zumeist die männliche – zu verwenden. Selbstredend gelten alle Bezeichnungen gleichwertig für Frauen und transsexuelle Personen.
„Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“
Ludwig Börne (1786–1837)deutscher Journalist und Literaturkritiker
Die Geschichte der Menschheit ist auch eine der Krankheiten und Seuchen. Wenn man als Historiker immer wieder mit Opferzahlen von Kriegen und gewaltsamen Ereignissen konfrontiert wird, so darf man dabei nicht vergessen, dass die Zahl der Opfer von Seuchen und Krankheiten immer um ein Vielfaches höher war und weiterhin ist.
Genaue Opferzahlen zu den einzelnen Seuchen sind allerdings schwierig zu ermitteln. So ist zum Beispiel die geschätzte Anzahl der Todesopfer der noch gar nicht so lange zurückliegenden Spanischen Grippe umstritten und schwankt zwischen 25 und 50 Millionen.
Für die große Pest im 14. Jahrhundert nimmt man in Europa ca. 25 Millionen Todesfälle an – also etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Manchmal sind zeitgenössische Berichte über derartige Ereignisse auch mit Vorsicht zu beurteilen. So starben dann oft mehr Menschen in einer Stadt, als diese überhaupt Einwohner hatte.
Der Begriff „Pest“ leitet sich vom lateinischen Wort „pestis“ für Seuche ab und wurde lange Zeit auch ohne direkten Bezug auf die heute sogenannte Pest benutzt. Generell versteht man unter dem Begriff „Seuche“ bzw. Epidemie eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, die in örtlicher und zeitlicher Häufung vorkommt, als Endemie bei dauerhaftem Auftreten in einer Population oder an einem Ort und als Pandemie in Form einer unbegrenzten Ausbreitung. Dazu kommt noch der Begriff der Zoonose, welcher eine Infektionskrankheit bezeichnet, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden kann.
Es gibt keine offiziellen Kriterien der WHO, ab wann ein Krankheitsgeschehen als Pandemie einzuordnen ist. Landläufig wird darunter eine Krankheit verstanden, die sich unkontrolliert über Kontinente hinweg ausbreitet. Das neue Coronavirus SARS-COVID-19 als letzte große Pandemie wurde im Dezember 2019 erstmals in China entdeckt und hat sich seitdem über den Globus verbreitet. In Europa sind momentan vor allem Italien, Frankreich, Spanien und Russland von dem Ausbruch betroffen, er hat aber in jedem Land Todesopfer gefordert.
Es war den Opfern einer Seuche sicherlich egal, wie die Bezeichnung der Krankheit genau lautet, an der sie litten und starben, aber die moderne Medizingeschichte will natürlich genaue Zuordnungen treffen. Dies ist oft nicht so einfach, da zeitgenössische Berichte in vielen Fällen sehr ungenau und sich die Symptome vieler Seuchen oft ziemlich ähnlich sind. So wissen wir nicht genau, ob es sich bei der „Antoninischen Pest“ im zweiten Jahrhundert nach Christus oder bei der „Justinianischen Pest“ im 6. und 7. Jahrhundert um eine Krankheit in der Art des „Schwarzen Todes“ in der Mitte des 14. Jahrhunderts handelt oder eine andere Ursache angenommen werden muss.
Was die Auswirkungen großer Seuchen im Laufe der Menschheitsgeschichte betrifft, so liegen viele Quellen vor, die von großen sozialen Umbrüchen, neuen Formen von Spiritualität und einer veränderten Wirtschaftslage berichten. Auch militärische Operationen wurden durch Seuchen immer wieder massiv verändert. Die Eroberung Amerikas ist zum Beispiel untrennbar mit den Pocken verbunden, die weitaus mehr Opfer forderten als jede Gewaltanwendung einer Kolonialmacht.
Selbst wenn Berichte über die großen Seuchenzüge der Antike, des Mittelalters und der Neuzeit heute nur mehr kaum zu glaubenden Erzählungen gleichen, so sollten wir uns dennoch nicht sicher fühlen, wie in jüngerer Zeit Aids und verschiedene exotische Seuchen gezeigt haben. Auch die Gefahr von künstlich erschaffenen Erregern und Zoonosen ist heute vielleicht größer denn je. Eine weltweite „Killerseuche“ könnte unsere gesamte Zivilisation gefährden. Und weltweit sterben noch immer Millionen Menschen an Tuberkulose oder Malaria.
Deshalb erscheint es durchaus angebracht, sich mit den Seuchen der Vergangenheit zu befassen, diese zu dokumentieren und ihre sozialen, wirtschaftlichen und mentalen Auswirkungen zu erforschen. Das gilt für die „großen“ Seuchen wie die Pest, die Pocken und die Cholera, aber auch für „kleinere“, die wir uns heute kaum erklären können.
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Medizin Fortschritte gemacht hat, die vor etwa 200 Jahren noch völlig undenkbar waren. Die Ursachen fast aller Krankheiten und Seuchen wurden erkannt und Medikamente und Behandlungstechniken ermöglichen es, vielen Erkrankungen wirkungsvoll zu begegnen, denen die medizinische „Wissenschaft“ über Jahrtausende völlig macht und ratlos gegenüberstand.
Natürlich gab es bereits in der Antike Versuche zur Klassifizierung und wirksamen Behandlung von Seuchen, aber erst die Erkenntnisse über Bakterien, Viren, die Grundlagen der Hygiene und wirklichen Ansteckungsvorgänge ermöglichten die wissenschaftlich fundierte Bekämpfung vieler gefürchteter Krankheiten. Der Weg dorthin mit allen Vermutungen, Versuchen und Irrtümern liest sich dabei oft wie ein spannender Roman.
Im vorliegenden Buch soll jedoch nicht nur über die Geschichte der Seuchen, ihre Auswirkungen und ihre Bekämpfung berichtet werden, sondern auch der aktuelle Stand der diesbezüglichen Medizin betrachtet werden. Gedanken zu künftig möglichen Szenarien runden die Betrachtung ab. Zumal auch heute immer wieder Seuchen auftreten, wenn wir etwa an Aids, Vogelgrippe, Ebola und die mögliche Rückkehr der „Kinderkrankheiten“ denken. Vom „Coronavirus“ gar nicht weiter zu schreiben … Dazu kommt noch die zeitgeistige Impfmüdigkeit bzw. Impfskepsis, die gerade gebildete Teile der Bevölkerung erfasst hat.
Gefahren für die Zukunft bestehen aufgrund mehrerer Faktoren, die einander teilweise massiv verstärken und so das Gefährdungspotential für große Teile der Weltbevölkerung massiv erhöhen können. Dazu zählt in erster Linie die große Mobilität, die der Mensch erreicht hat. So können sich Infizierte und Infektionen durch den modernen Flugverkehr binnen Stunden über große Entfernungen bewegen. Dazu kommt der Umstand, dass an vielen Orten oft mit militärischem Hintergrund an biologischen Waffen geforscht wird, wobei es immer wieder zum Ausbruch gefährlicher Mikroorganismen kommen kann. Die Nähe zwischen Menschen und Tieren besonders in der Massentierhaltung, aber auch die zunehmende Aneignung bislang unberührter Natur durch den Menschen und den damit verbundenen Kontakt zu selteneren Tieren wird auch das Aufkommen von Zoonosen immer wahrscheinlicher machen. Dies gilt derzeit vor allem für Teile Asiens. Letztlich wissen wir nicht, ob die durch die Erderwärmung auftauenden Permafrostböden bzw. auch kosmische Faktoren neue und sehr gefährliche Überraschungen für die Menschheit bereithalten.
Im allgemeinen Bewusstsein zeigen auch viele mehr oder weniger mögliche dystopische Zukunftsfantasien ihre Wirkung. In vielen Katastrophenfilmen und Büchern tauchen immer wieder apokalyptische Szenarien auf, welche von der tödlichen Killerseuche bis zum Zombiewahnsinn Angst und Schrecken verbreiten. Eine dystopische Situation wird bei den meisten dieser Angstmacher zumeist nicht behandelt, obwohl sie vielleicht die realistischste ist: Das zunehmende Versagen der Antibiotika und das Aufkommen neuer multiresistenter Superkeime. Auf diesem Gebiet findet ja seit Jahren ein erbitterter Wettlauf statt, der zeigt, das scheinbar längst Behandelbares und Überwundenes wieder aktuell gefährlich werden kann.
Ein endgültiger Sieg über alle bekannten Infektionskrankheiten liegt jedenfalls noch in weiter Ferne, auch wenn keine neuen auftreten sollten. Eine ständig zunehmende Weltbevölkerung und die zunehmende Destabilisierung weiter Gebiete auf unserem Planeten werden das Problem in Zukunft sicher nicht vereinfachen.
Während der Arbeit an diesem Buch kam es durch den Ausbruch der Coronapandemie zu einer völlig neuen und ziemlich unerwarteten Entwicklung. Der Autor hat deshalb auch ein Kapitel über die COVID-19-Problematik in seine Arbeit aufgenommen. Auch wenn derzeit nicht klar ist, wie sehr sich die Pandemie gemeinsam mit den ergriffenen Maßnahmen, die Milliarden Menschen betreffen und somit etwas noch nie Dagewesenes darstellen, auf die Zukunft unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur sowie auf die Medizin auswirken, so hat der Autor dennoch versucht, das gegenwärtig Bekannte informativ und kritisch zu beleuchten.
Zur leichteren Orientierung seien hier nochmals die wichtigsten Begriffe kurz erklärt:
Bei der Epidemie bzw. Seuche unterscheidet man zudem noch diverse Unterarten, die etwa auf die Art der Entstehung oder Verbreitung abzielen.
Für das vorliegende Werk wurde eine größere Anzahl an Quellen und Literatur herangezogen. Diese umfasst zeitgenössische Berichte genauso wie spätere Interpretationen der Ereignisse. Auch Internetquellen wurden herangezogen und das Gespräch mit medizinischen Fachleuten gesucht.
„Das Leben ist voller Leid, Krankheit, Schmerz – und zu kurz ist es übrigens auch …“
Woody Allen (geb. 1935)US-amerikanischer Filmregisseur und Autor
„Als die Pest in Florenz wütete, erlagen ihr auch sämtliche Ärzte der Stadt. Als der letzte Arzt dahingerafft war, entschwand die Seuche.“
unbekannter zeitgenössischer Verfasser (14. Jahrhundert)
Keine Krankheit hat in der europäischen Geschichte so markante Spuren hinterlassen wie die Pest. Mindestens ein Drittel der Bevölkerung des Kontinents fiel alleine dem „Schwarzen Tod“ im 14. Jahrhundert zum Opfer. Die Auswirkungen auf Mentalität, Kultur und Ökonomie der Menschen Europas waren enorm. Zumal die „Pestilenz“ den Europäern über Jahrhunderte erhalten blieb und es immer wieder zu kleineren und größeren Ausbrüchen der Seuche kam. In ihren beiden Erscheinungsformen Beulenpest und Lungenpest füllte die Krankheit mit erschreckender Regelmäßigkeit die Massengräber.
Die Pest ist offensichtlich älter, als man lange angenommen hat. So fand man im Jahr 2018 in Russland (Region Samara) in einem 3.800 Jahre alten Grab genetische Beweise dafür, dass zu jener Zeit bereits zwei Yersinia-paestis-Genome existierten (also von jenem Bakterium, das man für die Pest verantwortlich macht). Eines wies die typischen Gene der Beulenpest auf und gilt als Vorfahre heutiger Stämme.
Lange Zeit dachte man, dass die eigentliche Pest erstmals mit der großen Pandemie ab dem Jahr 1347 auftrat – wobei manche Forscher sogar darüber streiten, da diese „Pestpandemie“ auch von einem ganz anderen Bakterium oder einem Virus wie Ebola ausgelöst worden sein könnte. Inzwischen gilt es aufgrund jüngster Forschungsergebnisse als weitgehend gesichert, dass bereits die „Justinianische Pest“ ab 541 n. Chr. eine „echte Pestepidemie“ war. Es gab im Römischen Reich auch zuvor einige große Epidemien, von denen besonders die sogenannte „Antoninische Pest“ bekannt ist. Diese ereignete sich während der Regierungszeit Kaisers Marc Aurel (121–180), es gilt aber als eher unwahrscheinlich, dass dabei Yersinia paestis als Erreger in Frage kommt.
Schon zuvor gab es Berichte über Krankheiten, die man mit dem Begriff „Pest“ versah. Mit großer Sicherheit aber fasste man hierbei alles zusammen, was der eigentlichen Pest auch nur annähernd ähnelte. Die Menschen wussten weder im Altertum noch während des Mittelalters oder der Frühen Neuzeit, weshalb viele von blutigem Husten, schrecklichen Geschwüren und den typischen Beulen an den Lymphknoten heimgesucht wurden. Doch einer Tatsache war man sich bewusst – vom ersten Fieberschauer bis zum Tod dauerte es meist nicht sehr lange.
Wie kaum eine andere Seuche führte die Pest auch zu massiven politischen Veränderungen. So soll sie bereits verhindert haben, dass die Oströmer unter Kaiser Justinian I. (482–565) die Rückeroberung des Reiches der Ostgoten in Italien erfolgreich durchführen konnten. Außerdem sollen die Byzantiner durch die Seuche derartig geschwächt gewesen sein, dass sie die Eroberung Italiens durch die Langobarden nicht verhindern konnten (ab 568). Die erfolgreiche Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert soll auch durch die Schwächung der Perser und Byzantiner durch die Pest zumindest sehr erleichtert worden sein. Von den Kreuzzügen im Hochmittelalter ist bekannt, dass in der Regel mehr christliche Ritter an der Pest als im Kampf starben. In Asien dürfte die Pest besonders in China an massiven politischen Veränderungen beteiligt gewesen sein. So scheint der Niedergang der Mongolenherrschaft im Reich der Mitte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auch sehr stark mit verheerenden Pestepidemien zusammenzuhängen. Dass die sogenannte Ostkolonisation des Deutschen Ordens zu Beginn des 15. Jahrhunderts nicht weitergeführt werden konnte, hat man auch der Pest angelastet. Einen wesentlichen und unmittelbaren Einfluss auf den mittelalterlichen Antisemitismus hatte die Pest auf jeden Fall. Denn man machte vielerorts die angebliche Vergiftung der Brunnen durch die Juden für die Seuche verantwortlich, was zu einer großen Anzahl von Progromen führte, die zahlreiche Opfer forderten. Länder wie Norwegen, dessen ohnehin geringe Bevölkerungsdichte sich durch die Seuche drastisch reduzierte, verloren dadurch sogar ihre Eigenstaatlichkeit (ab 1380).
Ursprungsort der großen Pandemie des 14. Jahrhunderts war nach derzeitigem Kenntnisstand Zentralasien. Drei Lebewesen waren für die Ausbreitung der Pest nötig und alle auch deren Opfer: die Ratte (oder andere Nagetiere), der Floh und der Mensch. Nach neuen Forschungen dürfte die Pest nicht wie früher oft vermutet in China, sondern im Khanat der Mongolen ausgebrochen sein, das weiter westlich lag. Im Jahr 1348 schrieb ein Autor aus Piacenza, die Mongolen hätten 1346/47 bei der Belagerung der christlichen Stadt Kaffa (heute Feodossija) auf der Krim Pestleichen mit Katapulten in die Stadt hineingeschleudert, um die Bewohner zu infizieren. Diese Geschichte wird heute von vielen Historikern angezweifelt und man nimmt eher an, dass die Pest durch den Handel in die Region kam. Es gab in Kaffa eine genuesische Handelsniederlassung, von der aus Schiffe verschiedene Waren oder in diesem Fall vielleicht auch Flüchtlinge aus der belagerten Stadt brachten. Jedenfalls hatten sie offensichtlich die Seuche an Bord und erreichten schließlich Pera, einen Vorort der großen Metropole Konstantinopel, wo die Waren bzw. Passagiere auf größere Schiffe verladen wurden. Deren Ziele waren dann vor allem italienische Häfen.
In Konstantinopel traten in der Folge auch die ersten dokumentierten tödlichen Pestfälle auf, wobei sich die Krankheit rasend schnell auf die griechischen Inseln, die anatolischen Küstengebiete und den Balkan ausbreitete. Im September 1347 kam es zum Ausbruch in Messina und wenige Wochen später grassierte in ganz Sizilien die Pest. Sie sprang auf das italienische Festland über und erreichte eine Stadt nach der anderen. Schiffe brachten den Schwarzen Tod Anfang November 1347 nach Marseille und einige Wochen später nach Ägypten, Marokko, Palästina und Syrien. Zu Beginn des Jahres 1348 griff die Pest auf Spanien und große Teile Südeuropas über. Im Juli des Jahres kam sie nach Kärnten und Tirol und erreichte im August die britischen Inseln. Der weitere Vormarsch der tödlichen Pandemie vollzog sich unaufhaltsam über Lothringen nach Norddeutschland und Dänemark, wo sie 1349 ankam. Polen blieb bis 1351 verschont und Russland sogar bis 1352. Interessanterweise wurden einige Gebiete Europas auf Dauer verschont. So blieben große Teile der Niederlande, nördliche Gebiete in Skandinavien, Westböhmen und Teile Oberschlesiens pestfrei – und völlig überraschend weitgehend auch die Stadt Mailand, während manche Historiker annehmen, dass etwa in Florenz bis zu 80 Prozent der Einwohner an ihr starben.
Die Schätzungen über die Anzahl der Opfer der großen Pestpandemie sind oft recht uneinheitlich. Es dürfte am wahrscheinlichsten sein, dass von den 100 Millionen Menschen, die vor Ausbruch der Pest in Europa, Nordafrika und den betroffenen Teilen des Nahen Ostens lebten, etwa ein Drittel starb. Dies wird auch von den meisten Historikern so gesehen. Der norwegische Historiker Ole Jørgen Benedictow vertrat hingegen in seinem Buch The Black Death 1346–1353: The Complete History im Jahr 2004 die Auffassung, dass die große Pest von 1347 bis 1351 viel schlimmere Auswirkungen in Europa gehabt hätte als angenommen. Benedictow ging von 50 Millionen Opfern des Schwarzen Todes aus, womit die seiner Meinung nach größte Katastrophe der europäischen Geschichte gut 60 Prozent aller Bewohner des Kontinents dahingerafft hätte. Er stützte sich dabei auf eine Reihe von nicht unplausiblen Indizien, blieb den letzten Beweis aber schuldig. Vermutlich wird man diese Frage auch nie wirklich beantworten können.
Die fatalen Auswirkungen der Pestpandemie des 14. Jahrhunderts kann man übrigens heute noch an manchen Orten gut nachvollziehen. Wenn man etwa den großartigen Dom von Siena betrachtet, so fällt auf, dass er viel größer geplant war, aber in dieser Dimension letztlich nicht fertiggestellt wurde. Der Grund dafür war der Ausbruch der Pest mit der vorübergehenden Einstellung der Bauarbeiten. Nach Verlust der Hälfte der Bevölkerung sah nach dem Ende der Pest niemand mehr den Bedarf für eine Kirche in der ursprünglich geplanten Größe. So verblieb am Rande des Doms eine Art Gerippe. Ähnliche Phänomene finden sich auch bei anderen großen Kirchen des Abendlandes. Besonders eindrucksvoll wirkt dabei die Kathedrale der Stadt Narbonne in Südfrankreich, die eigentlich eine Bauruine ist.
Die Auswirkungen der Pest auf die Entwicklung der Medizin waren überraschenderweise sehr bescheiden. Da man von völlig falschen Grundannahmen anging und zumeist einem spirituellen Weltbild anhing, waren die Behandlungen allzu oft kontraproduktiv und in vielen Fällen einfach skurril. Schon manche Zeitgenossen meinten, dass es besser für das eigene Überleben wäre, wenn man keinem der damaligen Ärzte in die Hände fiel. Diese wurden sowieso zumeist selbst sehr rasch Opfer der Krankheit, genauso wie die Priester, die sich um das Seelenheil der Kranken sorgten.
Als eine der wenigen wirklich sinnvollen Maßnahmen erwies sich die „Quarantäne“, die zumeist in den Hafenstädten angewandt wurde. Ankommende Schiffe mussten mit ihrer Besatzung und den Waren 40 (quaranta) Tage in Isolation bleiben, ehe sie an Land gehen durften. Natürlich wusste man nichts über die Übertragungswege. Es sollte noch Jahrhunderte dauern, bis man sich von der Vorstellung, dass die Krankheit durch giftige Ausdünstungen und Fäulnisprozesse übertragen wird, verabschiedete. Man machte auch das Klima und Südwinde verantwortlich. Durch diese würden die „Miasmen“ verbreitet werden. Es galt daher, die Luft durch aromatischen Rauch zu säubern und die Hände mit Essig zu reinigen (was prinzipiell keine schlechte Idee war). Das Öffnen von Fenstern galt als Risiko, außer bei jenen, die in Richtung Norden zeigten.
Hochangesehene wissenschaftliche Einrichtungen wie die Medizinische Fakultät an der Universität Paris erstellten Gutachten zur Pest. Dabei kam man 1348 zu dem Schluss, dass eine schlechte Konstellation der Planeten die Hauptschuld an ihr tragen würde. Deshalb müsse man sich vor schlechten Dämpfen schützen und die Körpersäfte ins Gleichgewicht bringen.
Es wäre nicht das Mittelalter gewesen, wenn man nicht auch eine religiöse Erklärung für das Geschehen gefunden hätte. Ein großer Teil der Menschen sah die Ursache im Zorn Gottes, der so die Sünden der Menschen bestrafen würde. Viele sahen das Unheil als Vorbote des kommenden Endes der Welt. Es wurden auch die Laster der Geistlichen und die offensichtliche Machtlosigkeit der Kirche beklagt, was dann in der Folge auch zu religiösen Reformbewegungen führte.
Ziemlich rasch tauchten auch verschiedene Büßerbewegungen auf, von denen jene der Geißler bzw. Flagellanten die bekannteste ist. Diese traten in Gruppen auf, zogen von Ort zu Ort und waren durch ihre Fahnen mit roten Kreuzen schon von Weitem zu erkennen. Die Geißler veranstalteten Prozessionen und peitschten ihre entblößten Oberkörper in einer Form von demonstrativer Selbstgeißelung. Damit wollten sie Vergebung für ihre Sünden erhalten und die Menschen zur geistigen Umkehr bewegen. Die Gruppen bestanden zumeist nur aus Männern, die oft sehr aggressiv wurden, wenn sie nicht in eine Stadt eingelassen wurden. Die Geißler erhielten oft großen Zuzug und manche Gruppen bestanden aus einigen hundert Personen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten. Die Kirche war von dieser Flagellantenbewegung nicht sehr begeistert und fürchtete eine Untergrabung ihrer eigenen Autorität. Der Papst konnte durchsetzen, dass die Geißler in vielen Territorien verboten wurden oder gar als Ketzer galten.
Vielen Menschen reichte es aber nicht, in der Pest nur eine Strafe Gottes zu sehen. Und neben den vorwiegend in magischem Denken verhafteten Medizinern machte sich auch so mancher Laie seine Gedanken. Sehr oft galten schmutziges Wasser sowie unreine Tümpel und Teiche als Auslöser der Pest. Das führte auch zu der Vorstellung, dass bestimmte Gruppen das Wasser absichtlich vergiftet haben könnten. Schnell gerieten die Juden in Verdacht. Obwohl diese ebenfalls Opfer der Pest wurden, kam es in vielen europäischen Städten zu massiven Judenverfolgungen, nicht wenige wurden dabei ermordet, viele vertrieben. Manche Historiker meinen, dass die Judenverfolgung des 14. Jahrhunderts die schlimmste vor dem Nationalsozialismus gewesen sei. Es sollte lange dauern, bis sich die überlebenden jüdischen Gemeinden Westeuropas von diesem Aderlass einigermaßen erholten.
Das Vordringen der Pest in Europa verursachte natürlich auch einen weitgehenden wirtschaftlichen Zusammenbruch. Durch den massiven demografischen Einbruch und die Veränderung der sozialen Ordnung erfolgte nicht nur eine massive Umverteilung von Vermögenswerten, sondern auch eine enorme Aufwertung der menschlichen Arbeit, da viele Fachkräfte der Pest zum Opfer gefallen waren und die Überlebenden nun Forderungen stellen konnten, die zuvor nicht denkbar gewesen wären. Die Eliten – also vor allem der Adel und der Klerus – sahen sich plötzlich genötigt, mit dem einfachen Volk über gerechtere Löhne und gewisse soziale Freiheiten verhandeln zu müssen.
Inwieweit der Beginn der Renaissance auf die Erfahrungen mit dem Schwarzen Tod zurückzuführen ist, muss dahingestellt bleiben. Aber die neue Geistesströmung, die nach der Pest ihren eigentlichen Anfang nahm, wurzelte im Humanismus und stellte den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt. Die Renaissance war ein bewusster Rückgriff auf die Antike mit einer völlig neuen Begeisterung für Geschichte und Kultur, was einen Kontrast zum „finsteren Mittelalter“ darstellte, zu dem auch nach unserem heutigen Verständnis die Pest gehört.
Nach der großen Pandemie verschwand die Pest nicht mehr aus Europa, sondern endemisierte sich. Drei Jahrhunderte lang brachen immer wieder groß- oder kleinräumige Epidemien aus, die im Laufe der Zeit viele Millionen Opfer forderten. Als die wohl gefährlichste Brutstätte galt jahrhundertelang die Stadt Konstantinopel, die man auch als „Königreich der Ratten“ bezeichnete, was aber auch damit zu tun hatte, dass die Osmanen zu einer latenten militärischen Bedrohung für einen größeren Teil Europas geworden waren und man ihnen daher gerne „Böses“ unterstellte.
Die „Wissenschaft“ hielt noch lange Zeit an der Miasmenlehre fest, doch einige „Rebellen“ sahen bereits in Keimen die Hauptüberträger und stellten auch Unterschiede zu anderen Krankheiten fest, die man lange Zeit mit der Pest in einen Topf geworfen hatte, wie beispielsweise die Pocken. Der französische Arzt Ambroise Paré (1510–1590) erkannte als einer der ersten die Verbindung zwischen dem massenhaften Auftreten der sonst scheuen Ratten und dem Ausbruch der Seuche, aber die meisten seiner Zeitgenossen ließen sich davon nicht überzeugen.
Im Jahr 1568 erschien die wahrscheinlich erste Dissertation, welche die Pest behandelte, und auch Handbücher über die Pestverhütung kamen auf den Markt, wie etwa 1666 ein Werk des Mediziners und Dichters Christoph Schorer (1618–1671). Da man aber über die eigentlichen Gründe für die Pestepidemien weiterhin nichts wusste, wurden die immer gleichen weitgehend sinnlosen Behandlungsmethoden vorgeschlagen und umgesetzt. So galt Essig als eine Art Allheilmittel, man ließ die Geschwüre der Pestkranken „reifen“ und schnitt sie dann auf, damit Blut und Eiter abfließen konnten. Die Luft wurde durch das Verbrennen von allerlei Kräutern und Substanzen „gereinigt“, der Besitz und die Häuser von Toten wurden verbrannt und die Ärzte trugen zur Pestbekämpfung Verkleidungen sowie merkwürdige Masken mit einem großen Schnabel. Durch diesen und die darin befindlichen Kräuter sollte die Luft von den Miasmen gereinigt werden. Letztlich erwies sich aber nur die bereits erwähnte Quarantäne, die 1377 in Ragusa (heute Dubrovnik) eingeführt wurde, als wirkungsvoll. Sie setzte sich bis ins 17. Jahrhundert so gut wie überall durch. Dazu kam noch der „Pestbrief“ als eine Art Gesundheitszeugnis, das man an den Grenzen vorzeigen musste. Darin wurde die Pestfreiheit am Herkunftsort der betreffenden Person bestätigt.
Nach der großen Pandemie gab es noch im 14. Jahrhundert einige weitere Ausbrüche, die vor allem den Norden Europas betrafen, wie die große Pest in Dänemark im Jahr 1361. Norwegen war durch die Seuche Ende des Jahrhunderts so entvölkert worden, dass das Land nur mehr etwa 200.000 Einwohner aufwies. England verlor bis 1520 etwa 60 Prozent seiner Bevölkerung an den Schwarzen Tod und auch Frankreich und die Niederlande erreichten ihr Bevölkerungsminimum zwischen 1450 und 1500. In Island grassierte die Pest im Spätmittelalter nur zweimal, doch wurde die Bevölkerung um mindestens 50 Prozent reduziert.
Auch im 15. Jahrhundert kam es in Nordeuropa zu mehreren Pestepidemien, die schwerste wohl 1448/1449, also ziemlich genau 100 Jahre nach dem ersten katastrophalen Ausbruch. Das 16. Jahrhundert brachte weitere wiederholte Pestausbrüche, dieses Mal auch in Russland. Jeder Bewohner des frühneuzeitlichen Kontinents konnte also damit rechnen, dass er im Laufe seines damals meist recht kurzen Lebens ein- oder mehrmals mit der Pest konfrontiert wurde.
Im 16. Jahrhundert ereigneten sich weitere Pestausbrüche. Zwischen 1505 und 1517 wütete sie in Finnland und Schweden und breitete sich auch auf russische Gebiete aus. Die Schweiz erlebte mehrere Pestepidemien, allein St. Gallen war zwischen 1500 und 1640 nachgewiesenermaßen 14 Mal betroffen. 1518 brach die Pest auf der britischen Insel aus, wo Oxford, Nottingham, Southampton, York und schließlich London betroffen waren. Dann ging es weiter nach Schottland und Irland. In den Niederlanden litten vor allem Gouda und Amsterdam 1522 unter der Pest. Schon ein Jahr zuvor wütete sie in Hamburg, wohin sie bereits 1526 zurückkehrte. In der gleichen Zeit waren neuerlich die Niederlande betroffen. Dann kamen Norwegen und wiederum England an die Reihe. 1547 wurde wiederum Hamburg heimgesucht, dann wanderte die Pest weiter nach Süden bis in die Schweiz. 1555 fielen in der hessischen Kleinstadt Nidda in drei Wochen 300 Menschen der Pest zum Opfer, das waren ein Drittel der Einwohner.
Im 17. Jahrhundert trug die Pest zur Entvölkerung großer Landstriche Mitteleuropas während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) bei. So wurde die Stadt Dresden während des Krieges viermal von der Pest heimgesucht. 1665–1666 kam es in England und insbesondere in London zu einer schweren Pestepidemie, bei der etwa 100.000 Opfer zu beklagen waren. Dieses Ereignis ist besonders durch das Werk Die Pest zu London von Daniel Defoe (1660–1731) sehr gut dokumentiert. Das Buch erschien 1722, als ein erneuter Ausbruch der Seuche in London befürchtet wurde. Es wurde ein voller Erfolg und man dachte lange, dass es sich dabei um einen Augenzeugenbericht handelte. Doch Defoe war 1665 nur ein kleines Kind gewesen. Trotzdem gilt seine Schilderung auch heute noch als sehr realistisch und authentisch.
Wien erlebte 1678 einen heftigen Pestausbruch, der heute noch mit der Figur des „Lieben Augustin“ verbunden ist. Dieser wurde vorschnell für tot erklärt und verbrachte dann eine Nacht in einer mit Leichen übersäten Pestgrube, was er unbeschadet überstand. Die historisch fassbare Person ist ein Beispiel dafür, dass bei einer Anzahl von Menschen die Krankheit nie ausbrach bzw. trotz Kontakts mit Erkrankten keine Infektion stattfand.
Als Wien 1683 vergeblich von den Türken berannt wurde, starben in Erfurt mehr als 50 Prozent der Einwohner an der Pest. Auch das frühe 18. Jahrhundert wurde mit der Pest konfrontiert. So forderte eine Epidemie in den Jahren 1709–1711 in Osteuropa hunderttausende Opfer. In Berlin ließ König Friedrich I. von Preußen (1657–1713) ein Pesthaus erbauen, aus welchem sich die berühmte Charité entwickelte. Südfrankreich wurde 1720–1722 von der Pest heimgesucht, danach kam es in Europa kaum mehr zu Ausbrüchen. Die letzte Pestepidemie in Europa ereignete sich im Jahr 1771 in Moskau.