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Unter Mitarbeit von Sybille Schreckling und Petra Godel-Ehrhardt Soziotherapie soll gemäß § 37a SGB V schwer psychisch Kranken die Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen ermöglichen. Sie soll durch Motivation und strukturiertes Training helfen, psychosoziale Defizite abzubauen und die Patienten in die Lage versetzen, die erforderliche Behandlung anzunehmen. Obwohl soziotherapeutische Maßnahmen seit 2002 zum Leistungskatalog der Krankenkassen gehören, besteht bei Psychiatern, Sozialtherapeuten, Psychiatriepflegekräften und gesetzlichen Betreuern ein großer Informationsbedarf. Die Autoren geben mit diesem Buch einen anschaulichen Einblick in Grundlagen und Anwendung der Soziotherapie.
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Seitenzahl: 218
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Unter Mitarbeit von Sybille Schreckling und Petra Godel-Ehrhardt Soziotherapie soll gemäß § 37a SGB V schwer psychisch Kranken die Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen ermöglichen. Sie soll durch Motivation und strukturiertes Training helfen, psychosoziale Defizite abzubauen und die Patienten in die Lage versetzen, die erforderliche Behandlung anzunehmen. Obwohl soziotherapeutische Maßnahmen seit 2002 zum Leistungskatalog der Krankenkassen gehören, besteht bei Psychiatern, Sozialtherapeuten, Psychiatriepflegekräften und gesetzlichen Betreuern ein großer Informationsbedarf. Die Autoren geben mit diesem Buch einen anschaulichen Einblick in Grundlagen und Anwendung der Soziotherapie.
Dr. med. Ralf-Michael Frieboes, als ehemaliger Leiter des Kompetenz-Centrums Psychiatrie/Psychotherapie der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) an der Formulierung der Soziotherapie-Begutachtungsrichtlinien maßgeblich beteiligt, ist Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätspoliklinik des Inselspitals in Bern. Dr. med. Sybille Schreckling, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Psychiater, führt eine eigene Praxis in Hürth. Petra Godel-Ehrhardt ist dort als Mitarbeiterin tätig.
Ralf-Michael Frieboes
Grundlagen und Praxis der Soziotherapie
Richtlinien, Begutachtung, Behandlungskonzepte, Fallbeispiele, Antragsformulare
Unter Mitarbeit von Sybille Schreckling und Petra Godel-Ehrhardt
Verlag W. Kohlhammer
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Abdruck der Formulare »Verordung Soziotherapie gem. § 37 SGB V« (Muster 26a) und »Soziotherapeutischer Behandlungsplan gem. § 37 SGB V« (Muster 27a) (vgl. Buchseiten 119 f.) erfolgt mit freundlicher Genehmigung des AOK-Bundesverbands (Bonn) als federführender Bundesverband für den Bereich »Vordrucke der vertragsärztlichen Versorgung (gem. Anlage 2 BMV-Ä) im Namen aller Spitzenverbände der Krankenkassen.
1. Auflage 2005 Alle Rechte vorbehalten © 2005 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart Printed in Germany
Print: 978-3-17-018538-8
E-Book-Formate
pdf:
epub:
978-3-17-027278-1
mobi:
978-3-17-027279-8
Vorwort
1 Grundlagen
1.1 Einführung der ambulanten Soziotherapie in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung
1.1.1 Vorbemerkung
1.1.2 Psychiatrische Versorgung von Patienten mit schweren psychischen Störungen in Deutschland
Das gegliederte Versorgungssystem
Epidemiologie der Schizophrenie
Versorgungsstrukturen in der Behandlung von Patienten, die an einer Schizophrenie erkrankt sind
Ambulante Behandlung
Stationäre Behandlung
Rehabilitationsmaßnahmen
Behandlungskosten
1.1.3 Gesetzliche Rahmenbedingungen der ambulanten Soziotherapie gemäß § 37a SGB V
Ziele und Inhalt der ambulanten Soziotherapie
Der spezifische Ansatz zur Therapie von Patienten mit schweren psychiatrischen Erkrankungen gemäß § 37a SGB V
Ambulante Soziotherapie für Patienten mit Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises
Patienten mit affektiven Störungen
Patienten mit Belastungs-, Anpassungs- oder Persönlichkeitsstörung
Patienten mit Suchterkrankungen
Dementielle Syndrome
Funktions-/Fähigkeitsstörungen
Global Assessment of Functioning Scale (GAF-Skala)
Zusammenfassung: Leistungscharakterisierung der ambulanten Soziotherapie
1.1.4 Stand der Implementierung der ambulanten Soziotherapie als Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung im Sommer 2004
1.1.5 Inhaltliche Kritik an der abrechenbaren Leistung ambulanter Soziotherapie nach § 37a SGB V und an den Soziotherapie-Richtlinien
1.2 Die Verwendung des Begriffs Soziotherapie vor der Definition in § 37a SGB V – sozialwissenschaftlicher und medizinischer Ansatz
1.2.1 Soziotherapie zur Behandlung psychiatrischer Störungen – die etablierte Sichtweise
Klassische Soziotherapie zur Behandlung von Patienten mit Schizophrenie
Klassische Soziotherapie zur Behandlung von Patienten mit Depression
Klassische Soziotherapie zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen
Klassische Soziotherapie zur Behandlung von geriatrischen Patienten
1.2.2 Soziotherapie als Therapieform der stationären Behandlung
1.2.3 Begriffsbestimmung der klassischen Soziotherapie
1.3 Anmerkungen zur Evaluation der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von ambulanter Soziotherapie
1.3.1 Modellprojekte als Instrument der gesundheitsökonomischen Evaluation
1.3.2 Das Modellprojekt »Ambulante Rehabilitation psychisch Kranker«
1.3.3 Erweiterte Behandlungsmöglichkeiten zum direkten Wohl der Patienten
1.3.4 Möglichkeiten der Koordination der Krankenhausbehandlung und der ambulanten Versorgung
1.3.5 Gesundheitsökonomische Überlegungen zur ambulanten Soziotherapie gemäß SGB V
1.4 Gesundheitsökonomische Überlegungen zu psychosozialen Behandlungsmaßnahmen
1.4.1 Abgrenzung zu verwandten Behandlungsformen außerhalb und innerhalb Deutschlands
Methodische Besonderheiten
Ambulante sozialpsychiatrische Maßnahmen am Beispiel Großbritanniens
Gemeindepsychiatrisches Team
Case-Management
Assertive Community Treatment
Andere Therapiemethoden am Übergang von stationärer zu ambulanter Behandlung der Schizophrenie
Psychoedukation
Soziales Kompetenztraining
Ambulante häusliche Krankenpflege
Psychiatrische Institutsambulanz
1.4.2 Kosteneffektivität ambulanter psychiatrischer Behandlung
Variablen der Kostenanalyse
1.4.3 Die sozialpsychiatrische Versorgung schizophrener Patienten vor dem Hintergrund internationaler Forschung zur Ätiologie der Erkrankung
1.4.4 Die Meta-Analyse als Instrument zur qualitativen Synthese von Forschungsergebnissen für eine Evidenz-basierte Medizin
1.5 Ausblick
1.5.1 Zukünftiger Stellenwert der Qualitätssicherung in der psychiatrischen Versorgung
1.5.2 Ambulante Soziotherapie als Element der »integrierten psychiatrischen Versorgung«?
2 Kommentar der Soziotherapie-Begutachtungsrichtlinien und der Soziotherapie-Richtlinien
2.1 Die Leistung ambulante Soziotherapie (AS) und die gesetzlichen Grundlagen
2.2 Indikationsstellung zur Soziotherapie
Diagnose ICD-10
Fähigkeitsstörungen
GAF-Skala
Individuelle Therapieziele, Therapiefähigkeit und -prognose
Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit
2.3 Behandlungskonzept der ambulanten Soziotherapie
Inhalte und durchzuführende Maßnahmen der AS
Umfang, Dauer und Häufigkeit der AS
2.4 Fallbeispiele der ambulanten Soziotherapie
Fallbeispiel 1
Fallbeispiel 2
Fallbeispiel 3
Fallbeispiel 4
Fallbeispiel 5
Fallbeispiel 6
Fallbeispiel 7
Fallbeispiel 8
Fallbeispiel 9
2.5 Weitere Behandlungsformen
2.5.1 Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA)
2.5.2 Psychiatrische Krankenhausbehandlung und stationäre Rehabilitationsbehandlung
2.5.3 Häusliche Krankenpflege (HKP)
2.5.4 Ergotherapie und Physiotherapie
2.6 Genehmigungsverfahren
2.7 Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung
3 Anlagen
3.1 Gesetzestext § 37a SGB V
3.2 Richtlinien gemäß § 92 SGB V
3.3 GAF-Skala
3.4 Begutachtungs-Richtlinien gemäß § 282 SGB V*
3.5 Formular zur ärztlichen Verordnung der ambulanten Soziotherapie
3.6 Formular zum soziotherapeutischen Betreuungsplan
3.7 Formular zur Dokumentation des Leistungserbringers
Glossar
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Dieses Buch ist aus der intensiven Beschäftigung mit soziotherapeutischen Behandlungsverfahren heraus entstanden, nachdem es notwendig wurde, zur Ausgestaltung der ambulanten Leistung Soziotherapie gemäß § 37a SGB V eine Definition zu schaffen.
Die Veröffentlichung geschieht in der Hoffnung, dass sowohl bereits fachlich kompetente als auch erstmalig am Thema interessierte Kolleginnen und Kollegen mit diesem Buch einen fundierten Einblick in die Vielfalt der Behandlungsmethoden erhalten, die als psychosoziale Therapie bezeichnet werden. Daneben soll allen Leserinnen und Lesern mit diesem Band vermittelt werden, wie relevant die sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Rahmenbedingungen für die Erbringung derartiger Leistungen sind.
Das Buch soll neben der Darstellung der allgemeinen Grundlagen und der Erläuterung, welche Behandlungsmaßnahmen nicht zur ambulanten Soziotherapie gerechnet werden können, insbesondere verordnende Ärzte und Leistungserbringer ermutigen, die ambulante Soziotherapie anzuwenden! Hier gibt es eine ganz praktische Unterstützung durch die Interpretation der Soziotherapie-Begutachtungsrichtlinien. Die Fallbeispiele haben Frau Dr. Sybille Schreckling und Frau Godel-Ehrhardt dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.
Ich danke besonders herzlich Herrn Professor Dr. Hans Förstl, Direktor der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Technische Universität München, und seinen Kollegen der Medizinischen Fakultät, ohne deren engagierte Unterstützung dieses Buch nicht in der vorliegenden Form entstanden wäre!
Herrn Dr. R. Poensgen vom Kohlhammer Verlag danke ich für die sehr angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
München und Bern, Herbst 2004, Ralf-Michael Frieboes
Die psychiatrische Behandlung beruht generell auf drei Säulen: Pharmakotherapie, Psychotherapie und psychosoziale Therapie. Was unter letztgenannter Behandlungsmethode genau zu verstehen ist, musste bis zum heutigen Tage unklar bleiben, weil es keine verbindliche sozialrechtliche Definition gibt, und der Begriff selbsterklärend wirkt. Im Unterschied zu seit Jahrzehnten im stationären Behandlungsalltag etablierten Formen der psychosozialen Therapie, die teilweise als Soziotherapie bezeichnet werden, handelt es sich bei der seit 2002 in Deutschland implementierten ambulanten Soziotherapie um eine klar umschriebene, sozialrechtlich definierte, Leistung innerhalb der ambulanten Akutbehandlung. Dabei unterscheiden sich die im § 37a des fünften Sozialgesetzbuchs festgelegten Rahmenbedingungen der ambulanten Soziotherapie und deren Ausgestaltung durch die Soziotherapie-Richtlinien des Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (Richtlinien 2001) deutlich von dem klassischen Soziotherapiebegriff (Frieboes 2004). In diesem Buch werden Grundlagen und Inhalte beider Soziotherapieformen beschrieben. Die Geschichte der Entwicklung der ambulanten Soziotherapie sowie das vorausgehende Modellprojekt »Ambulante Rehabilitation psychisch Kranker« werden gewürdigt. Zur Beurteilung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit werden die am ehesten vergleichbaren sozialpsychiatrischen Behandlungsmethoden und deren Evaluation im europäischen Ausland herangezogen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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