Gute Gründe für ein Leben in der Kirche - Bernhard Körner - E-Book

Gute Gründe für ein Leben in der Kirche E-Book

Bernhard Körner

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Beschreibung

Zu einer Zeit, in der die Kirche auf vielfältiges Unverständnis stößt, will dieses Buch denen den Rücken stärken, die sich in der Kirche engagieren: Pfarrern und ReligionslehrerInnen, PastoralassistentInnen, Diakonen, PfarrgemeinderätInnen, den vielen ehrenamtlichen in Pfarren und Gruppierungen, Vätern und Müttern, die den Glauben an ihre Kinder weitergeben wollen. Der Grazer Dogmatiker beginnt mit einer gründlichen Analyse der Situation der Kirche, um dann, auch anhand von positiven Beispielen, das Wesen von Kirche-Sein und Kirche-Leben aufzuzeigen: Gemeinschaft und Sinnfindung, Spiritualität und Kontemplation auch mitten in den Städten, Solidarität und Dienst an den Armen, Engagement für Werte und die Möglichkeit, Wege aus Schuld und Sünde zu finden. Körner geht dabei auch auf die so genannten "heißen Eisen" ein: Er zeigt Hintergründe auf, erklärt Zusammenhänge und skizziert mögliche Lösungen.

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Seitenzahl: 209

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Bernhard Körner

GUTE GRÜNDE

FÜR EIN LEBENIN DER KIRCHE

Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Graz-Seckau Ord.-Zl.: 14 Ap 2-11 am 12. Dezember 2011, Dr. Heinrich Schnuderl, Generalvikar

Mitglied der Verlagsgruppe „engagement“

Bibliografische Information Der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2012 Verlagsanstalt Tyrolia, InnsbruckUmschlaggestaltung: Tyrolia-Verlag, Innsbruck,unter Verwendung des Bildes von Annemarie BaumgartenLayout und digitale Gestaltung: Tyrolia-Verlag, InnsbruckDruck und Bindung: FINIDR, TschechienISBN 978-3-7022-3170-5 (gedrucktes Buch)ISBN 978-3-7022-3228-3 (E-Book)E-Mail: [email protected]: www.tyrolia-verlag.at

Inhalt

Was kann den Rücken stärken?Ein Vorwort

I. SITUATION

1. Wie viele Divisionen hat der Papst?Oder: Das Ende der Volkskirche?

2. Die Herausforderung der KircheOder: Wie neu ist die Situation?

3. Die Kirche lebtOder: Aufbrüche – nicht nur anderswo

4. Um Gottes willenOder: Der Angelpunkt und die nächsten Schritte

II. ANGELPUNKT

1. Gott biografischOder: Immer eine persönliche Geschichte

2. Kreuz.ZeichenOder: Welcher Gott?

3. Immer wieder IjobOder: Gott angesichts des Übels?

III. KIRCHE

1. Glauben ohne KircheOder: Wie die Kirche helfen kann

2. Der SeesturmOder: Ein biblisches Trostbild

3. Irdisch und himmlischOder: Kirche auf der Linie der Menschwerdung Gottes

4. Kirche unter dem KreuzOder: Gottes Gnade im Zeichen des Gegenteils

5. Kennzeichen und DemutszeichenOder: Woran sich die Kirche messen muss

6. Der gegenwärtige UrsprungOder: Wie die Kirche zur Kirche wird

IV. IMAGE

1. Jenseits der SäkularisierungOder: Wertschätzung der Kirche

2. Von gestern und dem Leben feindOder: Kritik an der Kirche

3. Die Last der KirchengeschichteOder: Ein Gegenbeweis?

4. SchlagworteOder: Wie pauschale Kritik funktioniert

5. Konservativ und progressivOder: Die Polarisierung in der Kirche

6. Heiße Eisen? Stolpersteine?Oder: Dauerbrenner der Kritik

7. Rückwärtsgewandt und inhaltsvergessenOder: Was die Kirche wirklich gefährdet

V. WEG

1. Katholisch – was sonst?Oder: Selbstbewusstsein ist gefragt

2. In – gegen – darüber hinausOder: Grundkoordinaten fürs Katholisch-Sein

3. Christ sein für die anderenOder: Das Stichwort „Stellvertretung“

4. Schatz in zerbrechlichen GefäßenOder: Zurechtkommen mit einer Kirche, die Fehler macht

5. Gottes Licht auf dem Gesicht des anderenOder: Eine Spiritualität der Gemeinschaft

6. Im Glauben nicht alleinOder: Neue Bewegungen und Gemeinschaften

7. Es wird nicht ohne Bekehrung gehenOder: Eine unverzichtbare Aufforderung

8. „... freudig und furchtlos an das Werk gehen“Oder: Orientierungen für den weiteren Weg mit der Kirche

Die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen MeerZum Schluss

Anmerkungen

Einige Hinweise zum Weiterlesen

Was kann den Rücken stärken?Ein Vorwort

Kein Zweifel: Es gibt viele positive Erfahrungen in und mit der Kirche im Großen und im Kleinen – in Pfarren, bei Treffen von kirchlichen Gemeinschaften und Weltjugendtagen, bei der Feier von Gottesdiensten, bei Wallfahrten, im vertraulichen Gespräch unter vier Augen und bei Einkehrtagen. Öfter, als man vielleicht meint, geschieht es: dass Menschen den Glauben (wieder) finden; entdecken, dass Gott keine Illusion ist und die Botschaft der Bibel ein unerschöpflicher Vorrat an Sinn; dass die Kirche eine Großmacht der Menschlichkeit und der Barmherzigkeit ist, und ihre Botschaft nicht nur religiös beachtlich ist, sondern auch unerwartete intellektuelle Reserven enthält …

Aber es gibt auch den Gegenwind. Es ist eine leidvolle Erfahrung, wenn es vielen Christinnen und Christen in der Kirche nicht gelingt, ihren Glauben an ihre Kinder und Jugendlichen weiterzugeben. Wenn das, was ihnen heilig und wichtig ist, auf einmal nicht einmal mehr der Rede wert sein soll. Es ist leidvoll, wenn sich Priester und Pastoralassistentinnen, Religionslehrerinnen und Diakone über Jahre redlich bemühen und keinen äußerlichen Erfolg sehen.

Noch mühsamer wird es, wenn man mit menschlichem Versagen und Missständen in der Kirche konfrontiert ist und sich selbst und anderen gegenüber mit Argumenten nur schwer zurechtkommt. Es ist für die Kirche unter solchen Umständen alles andere als leicht, den Kopf hinzuhalten. Es schmerzt, wenn man als Katholikin oder Katholik zu Recht oder zu Unrecht auf Unverständnis stößt oder Ziel von Spott oder sogar Aggression wird, wenn man merkt, dass die Kirche deutlich an Achtung und Wertschätzung verloren hat.

Das alles kann dazu führen, dass am Ende Fragen auftauchen: Wozu ist die Kirche gut? Ja, manchmal geht der Zweifel noch tiefer: Wozu Gott? Wo ist Gott geblieben? Wie kann man mit diesen Fragen leben – und nicht nur überleben? Natürlich kann man mit mehr oder weniger guten Gründen die Augen verschließen und sich damit begnügen, wie bisher einfach weiterzumachen. Andere machen es beim Umweltschutz, beim Klimawandel, bei Despoten, bei den Finanzmärkten und bei Kavaliersdelikten ja auch. Aber dort und im Glauben stellt sich die Frage: Genügt es, sich taub, blind und stumm zu stellen?

Dieses Buch wählt einen anderen Weg. Es geht davon aus, dass Jesus, der Auferstandene, die Kirche nicht im Stich lässt. Er hält sich an sein Wort, das am Ende des Matthäusevangeliums steht: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Aber es geht auch davon aus, dass die Kirche sich in Europa in einem massiven Umbruch befindet. Sind wir dafür gerüstet? Haben wir dafür eine tragfähige Perspektive?

Das vorliegende Buch kann viele Fragen auch nicht beantworten. Aber es will denen den Rücken stärken, die sich in der Kirche engagieren und sie in dieser Zeit des Umbruchs mittragen: Pfarrer und Religionslehrerinnen, Pastoralassistentinnen, Diakone, Frauen und Männer in Pfarrgemeinderäten, Mütter und Väter, junge Leute, die zum Glauben gefunden haben, die nach ihrer Berufung fragen usw. Ihnen will das Buch helfen, dass sie ihren Einsatz mit Freude, Selbstbewusstsein und Hoffnung leisten können. Darüber hinaus wäre es schön, wenn es für andere, die gewissermaßen von außen kommen, eine Einladung und eine Orientierungshilfe sein könnte.

Dafür soll in einem ersten Kapitel die Situation ins Auge gefasst werden: Eine wirklich hilfreiche Therapie braucht zuerst eine gründliche Diagnose. Das zweite Kapitel möchte den Schlüssel an die Hand geben, der das Verständnis der Kirche eröffnen kann. Die Kirche ist nur von Gott her und im Glauben an ihn zu verstehen. Gott soll daher nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, sondern er ist der Rede wert. Mehr noch: Er ist es wert, dass über ihn nachgedacht wird. Ein drittes Kapitel möchte zeigen, wie die Kirche ausgehend von der Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazaret verstanden werden kann – als die Kirche des gekreuzigten und auferstandenen Christus. Das vierte Kapitel ist dann dem Image der Kirche gewidmet. Denn für jede Institution, die in der Gesellschaft wirksam werden will, ist nicht nur bedeutungsvoll, wie sie sich selbst sieht, sondern auch, wie sie von anderen wahrgenommen wird. Auch für die Kirche ist es nicht gleichgültig, welches Image sie hat – zu Recht oder zu Unrecht. Und schließlich sollen in einem letzten Kapitel für den Weg in und mit der Kirche einige Orientierungshilfen gegeben werden – nicht für die Kirche im Allgemeinen und im Großen, sondern für die Kirche vor Ort.

Wieder einmal danke ich der Studienassistentin am Institut, Frau Mag. Maria Unterberger, und Sr. Dr. Christa Baich für gewissenhaftes Gegenlesen und weiterführende Anregungen. Danken möchte ich auch den Erzdiözesen Wien und Salzburg und den Diözesen Graz-Seckau und Innsbruck für die finanzielle Unterstützung der Drucklegung.

In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde einmal gesagt, dass die große Zeit des Christentums und der Kirche noch vor uns liege. Als Christen können wir gar nicht anders denken. Das Nachdenken in diesem Buch möchte darin bestärken.

I. SITUATION

Wer einen guten Weg gehen will, der muss sich zuerst orientieren. Orientierung aber heißt: die Wirklichkeit ernst nehmen, so, wie sie ist. Was den Glauben und die Kirche betrifft, sind wir über weite Strecken eigentlich im Bild. Viele Katholikinnen und Katholiken sind Tag für Tag damit konfrontiert, wie es in unserer Gesellschaft um Religion und Kirche steht. Die folgenden Seiten sollen das Wichtigste in Erinnerung rufen.

1. Wie viele Divisionen hat der Papst?Oder: Das Ende der Volkskirche?

Wie viele Divisionen hat der Papst? Also: Welche militärische Macht hat er? So soll einmal ein kommunistischer Staatsmann gefragt haben. Er wollte wohl wissen, ob er mit der römisch-katholischen Kirche rechnen muss. Vielleicht war es aber nur eine rhetorische Frage, also ein Hinweis darauf, dass man den Papst und seine Gefolgsleute nicht fürchten muss. Auf jeden Fall werden einige bei dieser Frage geschmunzelt haben: Ob man mit der Kirche rechnen muss oder kann, hängt nicht von ihrer militärischen Stärke ab. Und was die Zahlen betrifft: Der Papst hat zwar keine Divisionen, aber die Statistik spricht für die römisch-katholische Kirche. Sie wächst und ist die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Und das trifft weltweit immer noch zu. Leider nicht für Europa.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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