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Ein bankrotter Flughafen, einst als amerikanische Air Base genutzt, gerät immer wieder in die Schlagzeilen: Warum hat die Landesregierung der Betreibergesellschaft den Flughafen für einen symbolischen Euro abgekauft? Geht es tatsächlich nur um den Erhalt der rund sechstausend Arbeitsplätze, oder birgt der ehemalige Militärflughafen ein düsteres Geheimnis, das unter keinen Umständen gelüftet werden darf? Die Kripo in Trier hat die Ermittlungen bereits eingestellt, doch es kehrt keine Ruhe ein zwischen Rhein, Mosel und Hunsrück. Verseuchtes Trinkwasser und eine rätselhafte Mordserie rufen Bernd Kaltenbach, den unkonventionellen Reporter des „Rhein Mosel Express”, auf den Plan. Seine erste Spur führt nach Koblenz. Plötzlich ist Kaltenbach tiefer in den Fall involviert, als es ihm selber lieb ist. Doch es gibt kein Zurück: Warum wurde der Ortsbürgermeister des idyllischen Moseldorfes Enkirch während eines Bootsausfluges auf der Mosel erschossen? Wusste er zu viel? Fest steht nur, dass er ein Gegner des Flughafens war.
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Seitenzahl: 369
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Im Verlag CW Niemeyer sind bereits
folgende Bücher des Autoren erschienen:
TodesDuft
Tödlicher Schnappschuss
WattenMord
WeserTod
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de
© 2012 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln
www.niemeyer-buch.de
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Carsten Riethmüller
unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com
Druck und Bindung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel
Printed in Germany
ISBN 978-3-8271-9481-7
E-Book-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
E-Book ISBN 978-3-8271-9828-0
Der Roman spielt hauptsächlich in einer bekannten Region zwischen Rhein, Mosel und Hunsrück, doch bleiben die Geschehnisse reine Fiktion. Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden.
Über den Autor:
Andreas Schmidt ist verheiratet und Vater zweier Kinder, er lebt und arbeitet mit seiner Familie in Wuppertal. Die Leidenschaft für das Schreiben entdeckte er als Jugendlicher; so schrieb er als Schüler diverse Kurzgeschichten und arbeitete an Schülerzeitungsprojekten mit. Nachdem er zahlreiche Heftromane für große Verlage geschrieben hatte, gab er 1999 mit „In Satans Namen“ sein Krimi-Debüt. 2002 gelang ihm mit „Das Schwebebahn-Komplott“ der Durchbruch. Inzwischen sind sechs Wuppertal-Krimis, eine Anthologie sowie der Thriller „Mein ist die Nacht“ erschienen. Seit 2008 ist er hauptberuflich als Autor und Texter für verschiedene Agenturen und Verlage sowie als Freier Redakteur tätig.
Mehr über Andreas Schmidt und seine Aktivitäten erfahren Sie unter www.andreasschmidt.org
Für meine Familie.Vier sind es.
Er liebte die stillen Abendstunden an seinem Fluss. Wenn die Hektik des Tages von ihm abfiel und er endlich wieder durchatmen konnte. An lauen Sommerabenden gab es für ihn nichts Schöneres, als mit dem Boot hinauszufahren und den atemberaubenden Anblick der sanft ansteigenden Weinberge und der grünen Hügel im Hintergrund zu genießen. Die bunten und windschiefen Fachwerkhäuser schmiegten sich an die Hügel der Hunsrück-Ausläufer und erschienen dem Betrachter wie Teil einer liebevoll gestalteten Modellbaulandschaft. Als hätte sich ein begnadeter Künstler mit seinen Farbtupfen in der Landschaft verewigt, so wirkten die Blüten der Geranien in den Blumenkästen der Häuser am Ufer.
Wilfried Gerber ruderte bis zur Mitte des Flusses, dann legte er die beiden Ruder ins Boot und streckte die Beine von sich. Er ließ den Blick über das atemberaubende Moselpanorama schweifen. Aus der Ferne vernahm er das Singen von Lkw-Reifen. Als er den Kopf nach links wandte, sah er einen Sattelzug, der in Richtung Trier unterwegs war und eine Kette von Pkws hinter sich herzog.
Der Kleinkrieg auf der Bundesstraße am Moselufer interessierte ihn nicht im Geringsten. Die seichten Wellen der Mosel plätscherten gegen den hölzernen Rumpf seines Bootes, über seinem Kopf zog ein Greifvogel kreischend seine Bahnen. Wilfried Gerber schloss die Augen und atmete tief durch. Der laue Wind duftete nach Wein und Früchten. Diesen Duft gab es nur hier, in seiner Heimat. Hier lagen seine Wurzeln, hier fühlte er sich geborgen. Als Ortsbürgermeister des kleinen Moseldorfes Enkirch kümmerte er sich neben seinem Beruf noch um die Belange des Dorfes. Wilfried Gerber war an der Mosel aufgewachsen, und er würde sicherlich auch hier sterben.
Ein Geräusch ließ ihn auffahren. Wilfried Gerber öffnete die Augen und suchte das Moselufer ab. Er befand sich in der Mitte des Flusses, kurz vor Pünderich. Linker Hand erhob sich die Steillage der Pündericher Marienburg; majestätisch thronte das Gemäuer auf dem Bergrücken. Rechts erblickte Gerber bereits die kleine Imbissecke an der Einfahrt des Campingplatzes. An den Tischen herrschte kein Betrieb, was ihn verwunderte. Normalerweise traf man sich hier abends zu einem kühlen Bier, doch heute war der Imbiss verwaist. Der Fährmann hatte pünktlich um 17 Uhr den Fahrdienst eingestellt; wer jetzt noch an das andere Moselufer gelangen wollte, musste bis Zell fahren, um die Brücke zu nehmen. An dieser Stelle war die Mosel rund vierzig Meter breit, und er befand sich noch immer fast genau in der Mitte des Flusses. Ein Auto parkte mit laufendem Motor und geöffneten Türen beim Anleger, doch von einem Boot, das hier zu Wasser gelassen werden sollte, fehlte jede Spur. Der Fahrer des Autos lehnte lässig zwischen Dach und Türe und blickte durch die gespiegelten Gläser seiner Sonnenbrille genau in Gerbers Richtung.
Am Ufer waren zwei Schwäne auf der Suche nach Nahrung. Sie ließen sich weder von dem Mann am Auto noch von Gerber aus der Ruhe bringen. Nachdem die großen Vögel beides neugierig betrachtet hatten, setzten sie ihre Futtersuche am Ufer fort. Heute gab es keine Touristen, die sie mit trockenem Brot fütterten. Gerber glaubte in der Stille sogar das leise Schnattern der Schwäne zu hören.
Gerber spürte, dass hier etwas nicht stimmte. Sein Puls beschleunigte sich, als er den zweiten Mann, anscheinend den Beifahrer des dunklen Kombis, erblickte. Er stand neben einem Busch am Ufer, dessen Zweige bis ins Wasser reichten. Von den Fachwerkhäusern in seinem Rücken und von der Promenade aus war der Mann nicht zu sehen – er hatte seine Position mit Bedacht gewählt, so viel stand für Gerber fest. Der Fremde führte nichts Gutes im Schilde. Er blickte in Gerbers Richtung, verharrte nahezu regungslos an der Stelle. Jetzt hob er den rechten Arm. In seiner Hand blitzte im Licht der tief stehenden Sonne ein metallischer Gegenstand auf, den Gerbers geschulter Blick sofort als Waffe erkannte.
Die Absicht der Männer am Moselufer stand zweifellos fest: Gerber sollte sterben.
Der Mann setzte an, blickte über die Zielvorrichtung aufs Wasser, genau in Gerbers Richtung.
Gerber schien es, als wäre die Welt unter einer Schallschutzglocke verschwunden. Tödliche Stille umgab ihn, die nur vom Glucksen des Wassers, das gegen den Rumpf schwappte, unterbrochen wurde.
Der Hahn der Waffe klickte überlaut.
Gerber spürte, wie ihm siedend heiß wurde. Panisch blickte er sich um. Auf dem Wasser war er ausgeliefert, daran bestand kein Zweifel. Weglaufen oder ducken konnte er sich nicht, um dem Schützen auszuweichen. Und mit dem kleinen Boot konnte er keine Haken schlagen. Dennoch wollte sich Gerber seinem Schicksal nicht widerstandslos ergeben. Ein gehetzter Blick ins Wasser. Der Fluss führte nicht sonderlich viel Wasser, doch die Flucht zu Fuß würde ihm wohl auch nicht gelingen. Und ob er schwimmend noch das Ufer erreichen würde, wagte er zu bezweifeln. Auf der Mosel fühlte er sich wie auf dem Präsentierteller. Selbst wenn er das Boot als Schild nutzen würde, war er dem Geschoss schutzlos ausgeliefert, denn die dünne Wandung bot keinen Schutz vor einer Kugel.
Wilfried Gerber riss die Arme hoch. „Machen Sie keinen Unsinn“, gellte seine Stimme über den Fluss.
Eine Antwort erhielt er nicht. Der Mann am Ufer entsicherte die Waffe, und Gerber konnte trotz der Entfernung genau erkennen, wie sich der Zeigefinger des Fremden um den Abzug krümmte. Trotz der Panik, die ihn ergriffen hatte, saß er wie gelähmt in seinem Boot und war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. So war er zu einem Zuschauer in einem tödlich ausgehenden Spiel geworden.
Der Schuss peitschte durch das Moseltal und hallte von den Weinbergen zurück. Während sich Gerber fragte, ob denn niemand den Schuss gehört hatte, glaubte er von innen heraus zu explodieren. Sein Arm ruckte hoch, er fasste sich an die Stelle des Oberkörpers, die er als Quelle des tödlichen Schmerzes lokalisiert hatte. Seine Kleidung klebte von seinem eigenen Blut, das nun zwischen seinen verkrampften Fingern hindurchsickerte. Gerber wollte schreien, doch ein dicker Kloß in seiner Kehle hinderte ihn daran. Nur ein kehliger Laut kam über seine spröden Lippen. Nun schien sein ganzer Körper in Flammen zu stehen. Tausend winzige Nadeln bohrten sich in seinen Leib und zerstörten ihn. Der Schmerz lähmte Gerbers ganzen Körper, und er fühlte, wie seine Knie weich wurden. Leblos sackte er in sich zusammen. Das Boot geriet ins Schwanken und drohte zu kentern. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er die Wahl zwischen einem schmerzhaften Tod durch Verbluten oder durch Ertrinken. Im nächsten Augenblick schlug er mit dem Hinterkopf an der Kante des hölzernen Bootsrumpfes auf. Seine Knochen knackten, und er sah Lichtblitze vor den Augen, dann wurde es dunkel um ihn herum. Das Letzte, das er gesehen hatte, war der wolkenlose Abendhimmel über der Mosel. Niemand beachtete die beiden Schwäne, die sich mit einem aufgeregten Flügelschlag in den Abendhimmel erhoben.
Fast andächtig lauschte sie dem Surren der grobstolligen Reifen ihres Mountainbikes, während sie den befestigten Weg entlang des Moselufers in Richtung Zell radelte. Viel zu lange schon hatte sie auf ihren Sport verzichtet, doch an diesem lauen Sommerabend hatte Bettina Bender das Rad aus dem Schuppen ihres Hauses an der Sponheimer Straße geholt und war losgeradelt. Hinunter zum Fluss, wo es einen gut ausgebauten Weg entlang der Mosel gab.
Um diese Zeit waren die Touristen, die das Flussufer tagsüber bevölkerten, in ihren Ferienwohnungen verschwunden. Oder sie saßen in geselliger Runde in einem der Gasthöfe und Straußwirtschaften beisammen und ließen es sich bei einem edlen Tropfen aus den Steil- und Hanglagen gut gehen. So herrschte eine idyllische Stille am Fluss, und Bettina Bender atmete tief durch und genoss den lauen Sommerwind, der durch ihr Haar strich.
Nach zwei Kilometern war sie mit der Landschaft allein und fand Zeit zum Nachdenken. Die letzten Wochen und Monate waren aufregend gewesen. Sie hatte ein neues Leben begonnen. Der Job im Gemeindebüro von Enkirch war sicher nicht ihr Traumjob, und reich werden würde sie mit der Bürotätigkeit auch nicht gerade, aber die Stelle war krisensicher und sie konnte damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ihr Traum von der eigenen Galerie, die sie bis vor kurzer Zeit in Trier geführt hatte, war geplatzt wie eine Seifenblase. Und so hatte sie sich schweren Herzens entschlossen, das Ladenlokal zu kündigen. Die Malerei würde sie fortan in ihrer Freizeit betreiben müssen. Eigentlich war es ganz gut, wie es gekommen war. Das Einzige, was ihr zum Glück noch fehlte, war ein Mann an ihrer Seite. Sie war keine zwanzig mehr, und es war höchste Zeit, dass ihr der Traumprinz, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen konnte, über den Weg lief.
Mit Mitte dreißig waren die meisten Männer bereits vergeben, und der Markt schrumpfte zusehends.
Bettina kam es vor, als würde sie das Leben in Sachen Liebe nur aus der zweiten Reihe mitverfolgen, ohne aktiv daran teilzuhaben. Sie erwischte sich dabei, in Gedanken die Männer aus ihrem gesellschaftlichen Umfeld auf ihre Verfügbarkeit abzufragen. Diejenigen, die noch nicht vergeben waren, konnte sie sich beim besten Willen nicht als Traumprinzen vorstellen. Also würde sie vorerst Single bleiben. Den Mut, eines Tages doch noch ihren persönlichen Mr. Right kennenzulernen, hatte sie noch nicht verloren.
Inzwischen war sie gut vorangekommen. Nachdem sie die Ortschaften Reil und Burg passiert hatte, führte sie ihr Weg nach Pünderich. Als passionierte Mountainbikerin beherrschte sie den runden Tritt und konnte sich darüber freuen, dass sich ihr Kreislauf nach den ersten Kilometern bereits wieder normalisiert hatte. Links glänzte der Fluss im Licht der untergehenden Sonne, und die Weinberge auf dem gegenüberliegenden Ufer schienen rot zu glühen. Die üppigen Rebstöcke setzten farbig-grüne Akzente in der wildromantischen Landschaft.
An dieser Stelle führte der gut ausgebaute Weg direkt am Moselufer entlang. Der unbefestigte Rand war teils von dichten Sträuchern bewachsen, deren Zweige bis ins Wasser reichten. Der Fähranleger von Pünderich kam in Sicht. Etwas am Ufer irritierte sie. Bettina drosselte das Tempo und warf einen Blick nach links. Sie stockte, als sie ein Boot im Wasser dümpeln sah und bremste das Rad ab. Eine Person lag in verrenkter Haltung in der kleinen Nussschale, ein Arm hing über den Rumpf in den Fluss und trieb leblos auf der Wasseroberfläche.
Bettinas Atem ging rasselnd; sie musste dem Mann im Boot zu Hilfe eilen; vermutlich war er ohnmächtig geworden oder hatte einen Herzinfarkt erlitten. Die groben Reifen radierten über den Asphalt des Weges, dann stand das Mountainbike. Das kleine Ruderboot hatte sich in den Büschen am Ufer verfangen, und Bettina konnte aus der Entfernung nicht sehen, ob es dort befestigt war. Bettina sprang vom Rad und ließ es achtlos in das Gebüsch fallen. Sie bahnte sich eilig einen Weg durch das Dickicht und ignorierte den Schmerz, als ihre nackten Beine sich in den Stacheln der Brombeerbüsche verfingen. Als sie die Blätter einer Brennnessel streifte, zerdrückte sie einen Fluch auf den Lippen, dann hatte sie das Ufer erreicht.
„Oh mein Gott“, stieß sie hervor, als sie den Mann im Boot erreicht hatte. Er war groß und schlank, trug leichte Schuhe zur verblichenen Jeans. Das T-Shirt war zerfetzt, als wäre der Mann in einen Kugelhagel geraten. Sein Körper war von zahlreichen blutenden Wunden übersät. Auch das Gesicht wies unzählige rote Punkte aus, die wie die Pickel eines unter schwerer Akne leidenden Teenagers wirkten. Die Augen des Mannes standen offen und räumten die letzten Zweifel aus, dass er bereits tot war. Eine Fliege krabbelte über die blutleeren Lippen. Das Schlimmste war für Bettina jedoch, dass sie den Toten im Boot gut kannte. Bei ihm handelte es sich um Wilfried Gerber, den Ortsbürgermeister von Enkirch und somit um ihren Vorgesetzten.
Mit zitternden Fingern zog Bettina das Handy aus der Tasche ihres Shirts und wählte die Nummer des Polizeinotrufs.
„Urlaub?“ Günter Prangenberg blickte Bernd Kaltenbach an, als hätte der ihm in seiner Eigenschaft als Chefredakteur des Rhein Wied Express soeben das Unwort des Jahres vorgeschlagen.
Kaltenbach stand mit verschränkten Armen mitten im Raum und musterte seinen Brötchengeber sichtlich amüsiert. Das hellblaue Hemd, das sich über Prangenbergs üppigen Bauch spannte, war von Kaffeeflecken besudelt. Schon am frühen Morgen war es heiß und stickig im Büro. Prangenberg hatte den Knoten seiner Krawatte gelockert und den oberen Hemdsknopf geöffnet. Seine wachsamen Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Er führte den Kugelschreiber, mit dem er eben noch gespielt hatte, nachdenklich zu den Lippen, ohne seinen Reporter aus den Augen zu lassen. Stille war im Chefbüro eingekehrt.
Kaltenbach musterte seinen Vorgesetzten schweigend mit einer Mischung aus Mitleid und Wut.
„Du stellst ernsthaft einen Urlaubsantrag, Kaltenbach?“ Prangenbergs feistes Gesicht nahm eine tiefrote Farbe an, und Kaltenbach glaubte ein nervöses Zucken in seinem linken Augenwinkel zu erkennen. Sein Vorgesetzter erinnerte ihn an das hektische Vieh aus Ice Age, das ständig um seine Eichel bangte. Er fragte sich, wie das komische Geschöpf hieß.
„Du stellst dich an, als hätte ich meinen Jahresurlaub eingereicht“, murmelte Kaltenbach. „Nur ein paar Tage. Ich muss mal raus hier, und Flüge gibt es am Hahn schon für ’nen Appel und ein Ei.“ Er seufzte theatralisch. „Aber es tut gut zu wissen, dass der Laden hier ohne mich nicht läuft. Ich werde eine Gehaltserhöhung einreichen, denn wenn ich so unentbehrlich bin, dann muss sich das auch in meinem Geldbeutel bemerkbar machen.“ Kaltenbach rieb bezeichnend Daumen und Zeigefinger aneinander, und als Prangenberg mit hochrotem Kopf an einen Vulkan kurz vor dem Ausbruch erinnerte und wie ein gestrandeter Wal nach Luft schnappte, glitt Kaltenbachs Blick an Prangenberg vorbei aus dem großen Fenster im Rücken des Chefredakteurs. Von hier aus konnte man die Raiffeisenbrücke sehen. Der Rhein glitzerte im Sonnenlicht des Morgens. Erste Jogger liefen am Ufer entlang, einige Radfahrer lieferten sich mit rasanten Inlineskatern Wettrennen. Der Pegelturm ragte in einen fast wolkenlosen Himmel, und im Büro stand die Luft.
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