Gibt es Freundschaft? - Andreas Schmidt - E-Book

Gibt es Freundschaft? E-Book

Andreas Schmidt

4,7

Beschreibung

Gibt es Freundschaft? Bei aller Sehnsucht des Menschen nach guten Freunden im Leben scheint Freundschaft doch ein eher seltenes Gut zu sein. Was aber macht wahre Freundschaft aus, was gefährdet sie? Das wegweisende Denken hierüber setzt schon in der Antike ein. Es liefert die bis heute gültigen Grundlagen. Auf sie stützen sich dann die frühen christlichen Schriftsteller, vor allem Chrysostomus und Augustinus. Im Lichte der Evangelien gewinnt das Thema Freundschaft bei ihnen eine spezifisch christliche Einfärbung und Wertigkeit. Andreas Schmidt verfolgt diese Entwicklung und stellt sie prägnant dar. Seine Darstellung ergänzen Originaltexte zum Thema Freundschaft aus der christlichen Frühzeit, aus dem Mittelalter und dem Barock bis zum Pontifikat Benedikts XVI., der in seiner Verkündigung immer wieder von der Freundschaft mit Christus spricht, die naturgemäß auf alle menschlichen Begegnungen ausstrahlt.

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Seitenzahl: 97

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Gibt es Freundschaft?

Andreas Schmidt

GibtesFreundschaft?

Alle Rechte vorbehalten

© 2012 by Adamas Verlag GmbH, Köln

Paulistraße 22, D-50933 Köln

www.adamasverlag.de

Umschlaggestaltung: Ignaz Brosa

eISBN 978 3 937626 96 3

Inhalt

1. Kapitel

Die Ausgangsfrage

2. Kapitel

Was ist Freundschaft?

3. Kapitel

Jesus und die Freundschaft

4. Kapitel

Eine neue Qualität menschlicher Freundschaft

5. Kapitel

Die Freundschaft mit Jesus leben

6. Kapitel

Es gibt Freundschaft!

Freundschaft mit Jesus - Quellentexte

I. Johannes Chrysostomus

II. Servasanctus von Faenza

III. Claude la Colombière

IV. Benedikt XVI.

Anmerkungen

1. Kapitel

Die Ausgangsfrage

»Was für eine Frage! Natürlich gibt es Freundschaft!« So oder ähnlich denkt wohl jeder, der den Titel dieses Buches liest. Schließlich gehören Freundschaften zu unserem ganz normalen Leben, ja zum Wichtigsten im Leben. Das dachten auch schon die alten Philosophen. »Wer die Freundschaft aus dem Leben nimmt, der könnte gleich die Sonne aus der Welt nehmen.«1 So Cicero. In Griechenland, der Wiege der Philosophie, sprach man außerordentlich viel über das Thema Freundschaft. Aristoteles widmete ihm in einem seiner Hauptwerke, der »Nikomachischen Ethik«, immerhin zwei von zehn Kapiteln. Ziel des menschlichen Handelns sei die »Eudaimonia« (das glückliche Leben) und zu ihr gehörten Freundschaften wesentlich hinzu. Je ausführlicher jedoch über das Thema nachgedacht wurde, umso differenzierter fielen die Stellungnahmen aus. Nicht jede Freundschaft ist »wahre Freundschaft«, so Aristoteles. Verbindungen, die man nur eingeht, um etwas davon zu haben, Geschäftsfreundschaften sozusagen, sind nicht im eigentlichen Sinn Freundschaft. Denn sobald der Nutzen wegfällt, gibt es auch keine Freundschaft mehr. Genausowenig kann es als Freundschaft im vollen Sinn des Wortes bezeichnet werden, wenn man einfach nur Spaß daran hat, mit dem anderen zusammen zu sein, zum Beispiel ein Hobby teilt. Denn wenn der eine diesem Hobby nicht mehr nachgehen kann oder will, dann ist es auch mit der Freundschaft aus. Wahre Freundschaft, so Aristoteles, muss dauerhaft sein. Sie bleibt bestehen, ohne von solchen äußeren Faktoren abhängig zu sein. Sie gründet nicht auf einem Vorteil für mich, sondern richtet sich auf den anderen um seiner selbst willen. Der andere ist mir wichtig als der Mensch, der er ist, und nicht aus irgend einem anderen Grund. Von daher kommt das schon in der Antike bekannte Sprichwort: »Der wahre Freund wird in der Not erkannt.« Denn erst, wenn die angenehmen Begleitumstände wegfallen, zeigt sich, ob sich die Freundschaft wirklich auf die Person des anderen gerichtet hat. »Wahre Freundschaften sind ewig.« Darin gipfeln die Überlegungen des großen Philosophen. Ein hohes Ideal. Aristoteles war sich wohl bewusst, dass die meisten Freundschaften nicht diesem Ideal entsprechen. »Wahre Freundschaften sind selten.« Auch diesem antiken Sprichwort schloss er sich an. Ja, ihm wird ein Wort zugeschrieben, das er auf dem Totenbett ausgerufen haben soll: »Ach Freunde, es gibt keine Freunde.« Ob er das nun wirklich gesagt hat oder nicht – es bringt die Frage dieses Buches auf den Punkt: Gibt es so etwas wie »wahre Freundschaft« wirklich? Oder ist sie nur ein utopisches, unerreichbares Ideal? Nicht nur die alten Philosophen waren skeptisch. Noch im 18. Jahrhundert schrieb Immanuel Kant: »Freundschaft in ihrer Reinigkeit oder Vollständigkeit als erreichbar gedacht, ist das Steckenpferd der Romanschreiber. Der wahre Freund ist so selten wie ein schwarzer Schwan.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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