Handbuch Internetseelsorge - Birgit Knatz - E-Book

Handbuch Internetseelsorge E-Book

Birgit Knatz

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Beschreibung

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Kompetenz für die seelsorgerliche Begleitung im Internet

Für Beratung und Seelsorge hat das Internet neue Möglichkeiten eröffnet. Gerade zurückhaltende Menschen finden im Chatten und Mailen eine Möglichkeit, sich Unterstützung zu holen. Internetseelsorge ist zu einer eigenen Form der Seelsorge geworden. Allerdings verlangt die besondere Kommunikation im „Netz“eine besondere Kompetenz der Seelsorgerinnen und Seelsorger. Dieses Handbuch vermittelt erstmals, wie sich seelsorgliches Wissen verbunden mit einer medienspezifischen Fachlichkeit zu einer Internetseelsorgekompetenz entwickeln kann. Es ist aus der Praxis entstanden und versteht sich als Praxishilfe für Internetseelsorgerinnen und -seelsorger!

  • Ein Grundlagenwerk, fundiert und praxisnah

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Seitenzahl: 534

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Inhaltsverzeichnis

WidmungVorwortDanksagung1 Das Internet und die Kommunikation darin
1.1 Was ist bisher geschehen? – Worum geht’s?
1.1.1 Die Anfänge der Internetseelsorge1.1.2 Die Wirklichkeit heute1.1.3 Welche Veränderungen gibt es in einer mediatisierten Welt, die für die Internetseelsorge wichtig sind?1.1.4 Absicht und Aufbau des Buches1.1.5 Internetseelsorge als Spezialfall der Seelsorge1.1.6 Seelsorgeverständnis der Internetseelsorge1.1.7 Erfahrungen aus der Praxis
1.2 Die Sprache im Internet – die Sprache der Internetseelsorge
1.2.1 Internetsprache1.2.2 Emoticons und Smileys1.2.3 Abkürzungen und Akronyme1.2.4 Inflektive – *knuddel* , *taschentuchreich* und *kopfschüttel*1.2.5 Die Sprache in Seelsorgechats1.2.6 Die Sprache der Mails1.2.7 Der Knigge fürs Internet – Netikette
1.3 Kommunikationsformen im Internet – Mail, Chat und Foren
1.3.1 Kommunikation in alle Richtungen1.3.2 Die Mail-Seelsorge1.3.3 Schreiben in der Nacht1.3.4 Die Chat-Seelsorge
1.4 Merkmale der Internetseelsorge
1.4.1 Der Nickname1.4.2 Die Kanalreduktion1.4.3 Die Nivellierung sozialer Hintergründe1.4.4 Äußere Niederschwelligkeit1.4.5 Innere Niederschwelligkeit1.4.6 Anonymität und Pseudonymität1.4.7 Nähe durch Distanz1.4.8 Asynchronizität des Mailens1.4.9 Zeitliche Flexibilität1.4.10 Schreiben statt Sprechen – wenn die Schrift zur Stimme wird1.4.11 Lesen statt hören
1.5 Die Themen in der Mail- und Chatseelsorge
2 Die Akteurinnen und Akteure der Internetseelsorge
2.1 Anbieter, Kompetenzen, Motive, Ausbildung
2.1.1 Persönliche Qualitätsmerkmale der Internetseelsorge2.1.2 Prozessqualität2.1.3 Ergebnisqualität2.1.4 Selbstreflexive Fähigkeiten – Selbsterfahrungskenntnisse2.1.5 Lesekompetenz2.1.6 Schreibkompetenz2.1.7 Beziehungsgestaltung2.1.8 Auftragsklärung und Vereinbarungen2.1.9 Feldkompetenz2.1.10 Ethische Kompetenz
2.2 Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer
Profile der Menschen, die sich an die Internetseelsorge wenden
2.3 Kommunikationsräume schaffen und finden – Wie kommen diese zusammen?
2.3.1 Öffentlichkeitsarbeit2.3.2 Der Internetauftritt2.3.3 Das Design – überschaubar und schlicht!2.3.4 Kriterien für ein qualifiziertes Internetseelsorgeangebot2.3.5 Internetseelsorge und Facebook – Postet der liebe Gott? *kopfschüttel*
3 Kommunikationsmodelle, Wirkfaktoren und Methoden für Beraterinnen und Berater in der Internetseelsorge
3.1 Kommunikationsmodelle und persönliches Rüstzeug
3.1.1 Die Haltung des verstehenden Zuhörens – Carl R. Rogers3.1.2 Das echte Gespräch: Beziehung beruht auf Gegenseitigkeit – Martin Buber3.1.3 Selbstwert und Nutzen des Grundpotentials – Virginia Satir3.1.4 Man kann nicht nicht kommunizieren – Paul Watzlawick3.1.5 Das Kommunikationsquadrat – Friedeman Schulz von Thun
3.2 Schreiben unter Strom – Wie wirkt Internetseelsorge?
3.2.1 Wirkfaktor Schreiben3.2.3 Schreiben – in einer zeitlichen Zerdehnung3.2.4 Schreiben – eine bewusste Ausdruckshandlung3.2.5 Schreiben – ein Prozess der Selbstreflexion3.2.6 Schreiben – mit befreiender Wirkung3.2.7 Schreiben schafft eine Problemdistanz und -strukturierung3.2.8 Schreiben – sich aktiv erleben und eigene Ressourcen entdecken3.2.9 Schreiben als Zugang zum Drinnen und Draußen3.2.10 Schreiben filtert, schält heraus und fokussiert3.2.11 Wirkfaktor Ressourcenaktivierung3.2.12 Wirkfaktor Beziehung
3.3 Methodische Ansätze und Praxismodelle
3.3.1 Das Vier-Folien-Konzept3.3.2 Anrede – Begrüßung – Vorstellung3.3.3 Wertschätzung ausdrücken3.3.4 Feedback: Was haben Sie sachlich und emotional verstanden, was nicht?3.3.5 Auftragsklärung und Zielbestimmung3.3.6 Hypothesen, Vorannahmen, Thesen und Vermutungen in Fragen kleiden3.3.7 Lösungswege aufzeigen und begründen – Alternativen offen lassen3.3.8 Mitteilen der Rahmenbedingungen3.3.9 Das Vier-Folien-Konzept in der Praxis3.3.10 Der Chatdialog3.3.11 Das SET-Kommunikations-Modell3.3.12 Metaphern in der Internetseelsorge
4 Das Themenspektrum Ratsuchender in Mails und Chats
4.1 Suizidalität – Möglichkeiten und Grenzen der Internetseelsorge
4.1.1 Wie vorgehen?4.1.2 Der zugrunde liegende Lebenskonflikt4.1.3 Beziehung hier und jetzt4.1.4 Interventionsmöglichkeiten auf einen Blick4.1.5 Beispiele aus der Praxis4.1.6 Antisuizidvertrag4.1.7 Einschätzung der Suizidalität
4.2 Kummer, Krisen und Konflikte4.3 Psychische Störungen
4.3.1 Borderline-Syndrom4.3.2 Depression4.3.3 Essstörungen: zu dick – zu dünn?4.3.4 SSV: Selbstverletzendes Verhalten4.3.5 Sexueller Missbrauch4.3.6 Nebenwirkung Internet: Cybersex – was ist das? Sex ist klar, aber Cyber?4.3.7 Nebenwirkung Internet: Cyber-Mobbing – Cyberbullying4.3.8 Nebenwirkung Online-Abhängigkeit – Flucht in virtuelle Welten4.3.9 Nebenwirkung der Internetkommunikation: Inszenierungen und Fakes
5 Rechtliche, datenschutzrelevante und technische Rahmenbedingungen
5.1 Rechtliche Rahmenbedingungen in der Internetseelsorge
5.1.1 Die Schweigepflicht5.1.2 Straftatankündigung per Mail oder Chat5.1.3 Suizidankündigung per Mail oder Chat5.1.4 Datenschutz und Datensicherheit5.1.5 Was sind personenbezogene Daten?
5.2 Die virtuelle Beratungsstelle
5.2.1 Rechner, Laptop, Smartphone, Tablet5.2.2 Passwortschutz5.2.3 Viren, Würmer, Trojaner & Co.5.2.4 Speicherung und Transfer von sensiblen Daten
5.3 Ihre Webseite – rechtliche Aspekte
5.3.1 Hinweise auf Nutzerrechte5.3.2 Links und Linkhaftung
AusblickLiteraturhinweiseCopyright

Der Tango wird oft als Gespräch und als Dialog beschrieben. Er vereint Gefühle der Seele in sich  – Heimweh, Einsamkeit, Sehnsucht, Verlangen, Leidenschaft, Hingabe, Gier und Wut. Es ist ein Tanz zwischen der Begegnung und der Zurückweisung, zwischen Macht und Sensibilität. Tango ist der Versuch einer Vereinbarung von Gegensätzen: eine Mischung aus introvertiertem Miteinander in enger Umarmung und scheinbar nebensächlicher Show.

Tango ist widersprüchlich – obwohl es einen Führenden und in Europa auch eine Führende gibt, sind sie darauf angewiesen, ob und wie die Folgende oder der Folgende auf die Signale aktiv reagiert. Es gibt keine Choreographien; der Tango hat Schrittfolgen, die an jeder Stelle unterbrochen und anders zusammengesetzt werden können, und erfordert so viel Aufmerksamkeit wie ein Dialog. Beim Tangotanzen geht es darum, einen Kontakt herzustellen und diesen aufrechtzuhalten, also im Kontakt zu bleiben!

Wenn das gelingt, berühren sich zwei Seelen.

Vorwort

In diesem Buch verwende ich echte Mail- und Chatbeispiele; aus diesem Grunde ist die Rechtschreibung manchmal recht abenteuerlich. Die Beispiele handeln von Kummer und Nöten, von Belastungen und Störungen, aber auch von der Sehnsucht nach Liebe und dem Leben. Ich bin dankbar, dass ich diese Protokolle veröffentlichen kann. Diese Veröffentlichungen, so wünsche ich es mir, könnten mit dazu beitragen, den Leserinnen und Lesern, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden, Mut zu machen, sich an die Internetseelsorge zu wenden. Auf der anderen Seite möchte ich den zukünftigen Internetseelsorgerinnen und -seelsorgern konkrete Beispiele dieser Form der Seelsorge aufzeigen und sie dafür gewinnen.

Die Mail- und Chatprotokolle sind Auszüge und enthalten nicht immer den gesamten Inhalt. Sie sind natürlich anonymisiert und zum Teil verfremdet, ohne dass dadurch der Inhalt und die Substanz verfremdet sind.

In vielen Fällen führt die Beantwortung einer Erstmail zu weiteren Mails, den Folgemails, also im klassischen Sinne zu einer Briefkorrespondenz. Um die Prozesshaftigkeit deutlich zu machen, so dass Sie einen Eindruck davon bekommen können, was es heißt, einen Menschen über eine längere Zeit per Mail zu begleiten, protokolliere ich auch Mailwechsel, die über mehrere Monate gingen. Die Themen betreffend, handelt es sich meistens um einen beispielhaften Ausschnitt. Die Antworten der ehren- und hauptamtlichen Beraterinnen und Seelsorger sind Antworten nach bestem Wissen und Gewissen, sind Versuche des Kontaktes und der Unterstützung und haben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Wahrheit. Sie sind auch keine Rezepte.

Vielleicht würden Sie anders antworten, anders schreiben oder einen anderen Fokus nehmen. Wenn mein Buch Sie dazu anregt, eigene Antworten zu verfassen, ist mein Ziel erreicht!

Wenn man einen Text als Mail oder Chat abschickt, setzt man immer etwas in Gang. Man tritt in einen Dialog ein. Man möchte sich mitteilen, mit seinen Erlebnissen und Befindlichkeiten, oder man will etwas wissen. Eine Mail oder ein Chat hat eine Absenderin oder einen Absender, eine Empfängerin oder einen Empfänger. Die Mail und der Chat fordern eine Antwort heraus, es sei denn, man schreibt eine Abschiedsmail, und selbst dann ist das, was man schreibt, auf ein lebendiges Gegenüber bezogen und löst, anders als ein Tagebucheintrag, eine Reaktion aus.

So ging es mir auch beim Schreiben dieses Buches – auch ich möchte etwas mitteilen, auch ich möchte in einen Dialog mit Ihnen treten und auch ich freue mich auf Ihre Mails.

Dank

Mein Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TelefonSeelsorge im Internet in Deutschland und Österreich. Mein ganz besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Mailberaterinnen und -beratern, Chatseelsorgerinnen und -seelsorgern der TelefonSeelsorge Hagen-Mark, die sich immer wieder trauen, etwas Neues auszuprobieren. Ebenso danke ich den Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Beraterinnen und Beratern der verschiedenen Einrichtungen und Institutionen, die ich ausgebildet habe. Bei den Ausbildungen konnte ich meine Konzepte überprüfen, nachbessern, aktualisieren und konkretisieren. Dafür bin ich sehr dankbar!

Und ich danke den Mailerinnen und Mailern, Chatterinnen und Chattern für ihr Vertrauen, sich den Menschen auf der anderen Seite des Bildschirmes anzuvertrauen.