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Im ersten Band der Trilogie um Heimo Flaschenpost für die Seele steht Heimo im Mittelpunkt, der an Muskelschwund erkrankt ist und im Rollstuhl sitzt. Im zweiten Band Lucy, Möppi und die Raben geht es um Heimos 6jährige Schwester Lucy und ihre Wünsche. Jetzt in diesem dritten Band "Hanna Kommt Klar !" geht es um Heimos 13jährige Schwester, die damit klar kommen muss,dass ihr Bruder nicht mehr lange leben wird. Sie lernt zu verstehen, dass sich Heimos Seele diese Aufgabe selbst so ausgesucht hat.
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Seitenzahl: 30
Veronika Vollmer
Psychologische Beraterin und ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin
www.federnflug.de
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
Mein Name ist Hanna. Ich bin die große Schwester von der 6jährigen Lucy und dem 10jährigen Heimo.
Heimo ist lebensverkürzend erkrankt. Er leidet an Muskelschwund und sitzt schon seit einigen Jahren im Rollstuhl.
Lebensverkürzend erkrankt — das hört sich nicht nur schrecklich an, sondern es ist schrecklich zu wissen, dass das Leben verkürzt ist, zu wissen, dass man früher sterben wird als andere Menschen. Das Ende des Lebens ist schon vorherbestimmt.
Ja ich weiß, jedes Leben endet mit dem Tod. Aber heute ist es keine Besonderheit mehr, 100 Jahre alt zu werden.
Wir aber wissen, dass Heimo niemals 100 Jahre werden wird. Er wird maximal 20% - 30% davon erreichen.
Und dann kommt noch das Wort erkrankt hinzu. Er wird leiden, seine Muskeln werden schwinden. Und dann verschwindet Heimo.
An manchen Tagen kann ich mit meiner Traurigkeit nicht umgehen. Ich könnte schreien vor Wut. Ich muss weinen vor Enttäuschung und frage mich: Was hat Heimo verbrochen? Warum muss er so leiden? Ich bekomme keine Antworten auf meine Fragen.
Ich bewundere Heimo für seine Stärke. Wie schafft er es, immer noch so glücklich zu sein, so voller Lebenslust?
Ich beneide Lucy um ihren Möppi. Möppi ist ihr imaginärer Freund, der bei uns im Garten wohnt. Er gibt ihr immer tolle Tipps und erzählt ihr vom Himmel.
Ich werde in 3 Wochen 13 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zur Freude, denn ich bin dann kein Kind mehr, sondern ein Teenie. Meine Freundin Mailin ist gerade 13 Jahre geworden und sie hat das mit einer Pyjama-Party gefeiert. Wir haben alle bis spät in die Nacht gequatscht und uns über Jungs (natürlich über die coolen, die eine Klasse über uns sind) und über Klamotten unterhalten, uns YouTube Videos angeschaut und lautstark unsere Lieblingslieder gesungen.
Es war soooo schön, denn ich habe nicht an zu Hause gedacht.
Mama fragt mich immer wieder, wie ich meinen Geburtstag feiern möchte und was ich mir wünsche.
Ich wünsche mir, dass Heimo gesund wird.
Es kommt ja auch mal zu Spontanheilungen, das habe ich beim Zahnarzt in einer Zeitschrift gelesen. Wenn mir das einer schenken könnte, wäre das ein Traum.
Wahrscheinlich bleibt es aber bei einem Traum.
Meine Oma erzählte mir von ihrer Schulfreundin Mecki, die damals auch so etwa in meinem Alter gewesen sein muss. Mecki hatte einen jüngeren Bruder, der sehr krank war. Die Ärzte gingen damals davon aus, dass er an einem Gehirntumor leiden müsste. Werner fiel immer wieder einfach um und mit ca. 5 Jahren konnte er gar nicht mehr laufen.
Das ist aber schon über 50 Jahre her. Es gab damals noch kein MRT, auf dem man sehen konnte, ob da ein Tumor im Kopf ist.
>Und so funktioniert ein MRT
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren: Unter Einsatz von Magnetfeldern wird das Körperinnere Schicht für Schicht sichtbar gemacht. <
Werner wurde dann in eine Kinderklinik gebracht, die so 30 km von zu Hause entfernt war. Die Familie besaß kein Auto und die