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Zusammen mit seinem Kollegen Stephan hat Arno im Lotto gewonnen. Der attraktive Arno interessiert sich mehr für Sex als fürs Geld, doch Stephan plant bereits einen gemeinsamen Hausbau auf dem Land. Arno muss die Handwerker beaufsichtigen, und die nehmen ihn den ganzen Sommer über hart ran. Da wird gebohrt, genagelt und gehämmert, bis jedes dicke Rohr seinen Platz findet. Als der unverschämt gut aussehende Architekt Leonard auftaucht, verliebt sich Arno zum ersten Mal, aber Leonard ist leider nicht schwul … - Leseprobe auf der Webseite von Tilman Janus!
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
1. Männerbesuch
2. Heiße Schüsse am See
3. Knackärsche
4. Unter Strom
5. Der dickste Hammer
6. Verspritzt
7. Deckhengste
8. Ein Rohr aus Stahl
9. Bohrungen
10. Der Emstaler Schlauch
11. Ein prall gefüllter Hosenstall
12. Gut gelaufen!
13. Eisenhardt
14. Dicke Prügel
15. Voodoo-Sex
16. Es flutscht!
17. Zunge im Arsch
18. Entladungen
19. Total abgefüllt
20. Saftiges Fleisch
Impressum
Vorbemerkung
Zusammen mit seinem Kollegen Stephan hat Arno im Lotto gewonnen. Der attraktive Arno interessiert sich mehr für Sex als fürs Geld, doch Stephan plant bereits einen gemeinsamen Hausbau auf dem Land. Arno muss die Handwerker beaufsichtigen, und die nehmen ihn den ganzen Sommer über hart ran. Da wird gebohrt, genagelt und gehämmert, bis jedes dicke Rohr seinen Platz findet. Als der unverschämt gut aussehende Architekt Leonard auftaucht, verliebt sich Arno zum ersten Mal, aber Leonard ist leider nicht schwul …
Handlung, Namen und Personen sind frei erfunden. Sollte es Ähnlichkeiten mit realen Menschen geben, wäre es reiner Zufall.
Copyright © 2020 by Tilman Janus
www.tilmanjanus.de
Text: Alle Rechte beim Autor
Coverfoto: © Fxquadro - Fotolia_78189963
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»Wie willst du's haben?«, fragte er.
»So gut, wie du's kannst!«, gab ich zurück. Der Kerl hatte Nerven! Konnte er das nicht einfach selbst herausfinden?
Elmar grinste verlegen.
»Also … ich …«
Da hatte ich ja einen tollen Typen aufgegabelt! Aber ich stand ein bisschen unter Druck, hatte mehrere Tage lang keinen Sex gehabt, und das machte mir immer schlechte Laune. Also war ich an diesem milden Vorfrühlingsabend um die Häuser gezogen, bis ich jemanden gefunden hatte, der mir einigermaßen gefiel. Der mittelblonde Elmar war nicht mein Traummann, aber den würde ich sicher sowieso nie finden. Immerhin sah sein Body passabel aus, und sein Schwanz schien zu funktionieren. Wir saßen nämlich bereits nackt auf meinem breiten Bett.
»Wie war noch mal dein Name?«, erkundigte er sich.
»Ich heiße Arno«, erklärte ich genervt zum zweiten Mal. »Und ich bin achtundzwanzig Jahre alt.«
Er nickte, als ob ihm nun alles klar wäre. »Ich bin ein bisschen älter, aber das stört dich doch nicht?«
Wahrscheinlich war er etwas über vierzig, für meinen Geschmack zu alt, aber ich wollte ihn ja nicht ehelichen.
»Willst du nun ficken – oder Volksreden halten?«, knurrte ich leicht gereizt. Entschlossen griff ich nach seinem halb steifen Teil und wichste es durch. Der Schaft wurde härter und richtete sich weiter auf. Das war ein lebendiger, warmer, griffiger Ständer. Mein Loch begann zu kribbeln – ein Zeichen, dass mein Körper den Typen nicht ablehnte.
Endlich packte auch Elmar zu. Mein Kolben war schon von Jugend an größer als ein Durchschnittsschwanz. Ich fühlte mich meinem Schicksal gegenüber dafür dankbar und benutzte ihn seit vielen Jahren ausgiebig. Elmar schien Gefallen an meinem Rohr zu finden. Es stand kerzengerade vor meinem leichten Sixpack und begann, Honig abzulassen.
»Hey, das mag ich!«, murmelte mein neuer Lover und beugte sich hinunter. Seine Lippen schlossen sich um meine Eichel, seine Zunge rieb den Vorsaft ab.
Ich stöhnte leise. Das machte er wirklich gut. Nicht jeder mochte meine reichlichen Saftmengen. Ich hatte noch nie einen Mann getroffen, der mehr Honig produzierte als ich. Manchmal schwierig, denn meine Hosen bekamen schnell feuchte Flecken, wenn ich geil wurde.
Ich lehnte mich nach hinten, stützte mich auf den Ellbogen ab und fickte Elmar von unten in den Mund. Er bearbeitete meinen Harten recht geschickt. Später sollte Elmar auch noch drankommen, aber erst mal genoss ich seine Liebesdienste.
Da klingelte es Sturm.
Ich reagierte nicht. Leider hörte Elmar mit dem Blasen auf und guckte mich ängstlich an.
»Dein Freund?«, flüsterte er.
»Quatsch! Ich hab keinen Freund. Mach weiter!«
Er wollte sich wieder meinem Ständer widmen, doch das Läuten ging weiter. Das nervte ungemein. Dieser Vollpfosten, wer immer es sein mochte, stand direkt vor meiner Wohnungstür. Ich wohnte in einem heruntergekommenen Altbau in Berlin-Kreuzberg, es gab unten keine Klingelanlage. Die Haustür blieb immer unverschlossen, jeder Idiot konnte herein und die Mieter belästigen.
»Also, das stört mich jetzt«, seufzte Elmar. Sein Schwanz sank auf Halbmast.
»Kann ich verstehen«, gab ich zu.
Nun wummerte der Hirni draußen auch noch mit den Fäusten gegen die Tür. Es reichte! Nackt, mit steifem Rohr, sprang ich aus dem Bett und stürzte in den Flur. Wutentbrannt riss ich die Tür auf.
»Na endlich, Arno!«, trompetete ein großer, dunkelhaariger, muskulöser Kerl. Er grinste übers ganze Gesicht. Dann merkte er wohl, dass ich eigentlich mit Wichtigerem beschäftigt war, denn er starrte verlegen auf meinen Ständer. »Ich stör' wohl?«
»Allerdings, Stephan!«, bellte ich. »Übrigens wurde bereits vor mehr als hundert Jahren das Telefon erfunden.«
»Tschuldigung, aber das muss ich dir persönlich sagen.« Er schob mich einfach mit seinen Bärenkräften zur Seite und walzte in meine Wohnung.
Stephan war ein Kollege von mir. Wir arbeiteten beide an einer Berliner Abendschule, wo Erwachsene einen Schulabschluss nachholen konnten. Während ich ohne großen Aufwand Englisch unterrichtete, denn ich hatte sechs Jahre lang in London gelebt, musste Stephan sich sehr gründlich auf seine Geschichtsstunden vorbereiten.
»Die kleine Muschi muss halt mal warten«, feixte er.
Er wusste nichts von meiner Vorliebe für Männer. Viel verband mich nicht mit Stephan. Außer auf Betriebsfesten redeten wir nur wenig miteinander. Der einzige Berührungspunkt bestand in einer Lotto-Tippgemeinschaft, zu der er mich vor einiger Zeit überredet hatte. Ansonsten fand ich seinen muskelstarken Körper interessant und seine dicke Schwanzbeule, die sich gut sichtbar in der Hose markierte – mehr nicht.
»Eine >Muschi< wartet da nicht«, erwiderte ich grantig.
»Ach so, du machst es selber«, stellte er fest.
»Im Moment nicht. Ich hab Männerbesuch.« Er sollte es ruhig wissen.
»Ach!«, machte er und sperrte das Maul auf. Sein dunkler Dreitagebart schien sich zu sträuben. Mochte er Schwule nicht?
»Es ist besser, du gehst jetzt, Stephan«, schlug ich vor. »Ich kann dich nachher anrufen.«
Er klappte den Mund wieder zu und berappelte sich. »Nun hör mal, Arno! Ich hab eine super Nachricht für dich – wir haben im Lotto gewonnen!« Er beobachtete mich gespannt.
Ich reagierte gelassen. »Okay, schön. Aber hätte das nicht Zeit bis morgen gehabt?«
Er schnaufte empört. »Willst du gar nicht wissen, wie viel?«
»Du wirst es mir sagen, und dann will ich meine Ruhe haben«, knurrte ich.
»Eine Viertelmillion! Lass dir das mal auf der Zunge zergehen, Arno! Rund 250 000 Mäuse! Für uns beide ganz allein!«
Das war – zugegeben – tatsächlich ein schöner Geldregen. Aber es würde noch eine Weile dauern mit der Auszahlung, und in dieser Minute wollte ich weiter von Elmar einen geblasen kriegen. Mein Schwanz, der grundsätzlich lange standfest war, verlor nun doch langsam an Spannung.
Stephan jedoch war nicht zu bremsen. Er schubste mich einfach ins Schlafzimmer.
»Wir machen gleich mal Pläne«, meinte er.
Elmar sprang erschrocken vom Bett, als er Stephan sah.
»Ich geh wohl lieber«, sagte er kleinlaut.
»Bleib nur, Elmar!«, befahl ich. »Das ist bloß ein Kollege von mir, der verschwindet gleich wieder.«
»Ja, verschwinde, Elmar!«, posaunte Stephan.
Ich war fassungslos. »Sag mal, spinnst du? Du kannst doch nicht meinen Gast rauswerfen!«
Stephan grinste wieder. »Jetzt bin ich hier Gast, ich allein. – Also, Elmar, mach die Fliege!«
Ich ärgerte mich schwarz, weil dieser ängstliche Elmar sich tatsächlich hastig anzog und das Zimmer verlassen wollte.
»Elmar, bitte, bleib!« Ich versuchte, ihn am Arm zurückzuhalten. Doch er machte sich los und lief zur Tür.
»Ich will keinen Ärger haben. Macht das unter euch aus«, rief er mir noch zu, dann hörte ich das Klappen der Wohnungstür.
Empört zerrte ich Stephan an der Jacke. »Das hat noch ein Nachspiel!«, knirschte ich zwischen den Zähnen hervor.
»Na klar!«, versetzte er ausgesprochen gut gelaunt. »Aber erst mal das Vorspiel!« Er griff mir einfach an den Schwanz.
Ich zuckte zusammen, nicht vor Schreck, sondern weil sein Griff so gut war. Sofort wurde mein Teil wieder stramm und hart.
»Was ist mit dir los?«, fragte ich leise.
Er nahm mich in den Arm. Seine Jacke kratzte an meiner nackten Schulter, seine dicke Schwanzwölbung in den Jeans drückte sich an meine Hüfte. Stephan war ein Meter neunzig groß, beinahe zehn Zentimeter größer als ich und viel kräftiger.
»Ich mag dich schon lange«, flüsterte er mir fast zärtlich ins Ohr. »Wenn ich eher gewusst hätte, dass du auch schwul bist …« Er begann, mein Rohr zu wichsen. »Und jetzt, wo ich's weiß, überlass ich dich doch nicht dieser Flasche Elmar.«
Mein ganzer Körper wurde weich und nachgiebig, außer natürlich mein Bolzen, der blieb steinhart.
»Warum hast du nicht eher was gesagt?«, murmelte ich.
»Frag ich mich jetzt auch.« Er riss sich die Hose auf und packte seinen Kolben aus, und der war wirklich nicht ohne. Leicht nach links gebogen und dick wie eine fette Fleischwurst ragte er aus den aufgeklappten Jeans. Die Eichel sah besonders prall aus, fast hutförmig, und der Schaft trug deutliche, bläuliche Adern als Schmuck. Ich nahm ihn in die Hand und genoss die Hitze und die Schwere. Der fette Sack quoll aus der Unterhose und schmiegte sich in meine andere Hand. Ich hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun.
Stephan war viel geiler als Elmar, und er stellte auch keine dummen Fragen. Er machte einfach. Mit seinem kräftigen Körper drängte er mich aufs Bett und warf sich über mich. Er war offenbar so ausgehungert, dass er nicht einmal Zeit zum Ausziehen fand. Das Gleitgel stand ja bereits neben dem Bett. Er nahm es rasch, ließ das Zeug auf seine Kuppe laufen, schmiss die Flasche einfach auf den Boden und drehte mich um. Ich brauchte nichts zu tun. Stephan riss meine Arschbacken auseinander und drückte die nasse Eichel an mein Loch.
Ich lag bäuchlings auf der Matratze und hob ihm meinen Hintern entgegen. Mein Honig lief aufs Laken. Ich spürte, wie sich Stephans Eichel in meinen Schließmuskel presste. Der Mann war so geil, dass er mir keine Zeit ließ, mich an seinen dicken Hammer zu gewöhnen. Er bohrte mich geschickt auf und rammte mir den Harten in die Eingeweide.
Ich ächzte und versuchte, mich noch weicher und gängiger zu machen. Da fickte Stephan schon los. Wie ein Presslufthammer stieß sein Steifer mich im raschen Takt durch. Seine Jeans schubberten an meinem Po, das war ein neuartiges Gefühl. Ich schob meine Hand zwischen mich und die Matratze und packte meinen Ständer. Stephan nagelte mich so heftig, dass ich wie von selbst wichste.
Mein neuer Männerbesuch schien so enorm geil zu sein, dass er ziemlich bald kam. Ich spürte ein leichtes, kurzes Pumpen in meinem Kanal. Gleich schrumpfte sein Schwanz und rutschte aus mir heraus. Ich wichste rasch weiter, ich wollte wenigstens spritzen, solange ich noch heiß war. Meine Suppe schoss aufs Laken. Wie immer war es geil, abzuladen, aber nicht besser als sonst.
»Mensch, stand ich unter Dampf«, schnaufte Stephan. Er wälzte sich vom Bett und ließ mich liegen, wie ich war. »Ich geh mal in dein Bad.« Er verschwand. Durch den Flur hörte ich, wie seine Pisse ins Klosett rauschte.
Ich drehte mich langsam um und starrte an die Zimmerdecke. Große Überraschung, das mit Stephan! Großer Schwanz, große Geilheit. Aber irgendetwas fehlte.
Nachdenklich stand ich auf, wischte mich trocken, zog mich an und ging ins Wohnzimmer. Da kam Stephan zurück.
»Und nun zu unseren Plänen«, verkündete er und ließ sich auf einen Sessel fallen.
»Was für Pläne?«
»Na, das Geld.«
»Was ist damit?«
»Du weißt ja, die Zeiten sind schlecht, praktisch keine Zinsen auf Spargelder. Aktien sind unsicher. Das einzig Wahre ist Grund und Boden.«
»Jeder kann doch mit seinem Anteil machen, was er will«, warf ich ein.
»Was willst du mit 125 000 Piepen schon machen? Das reicht für nichts Vernünftiges. Aber zusammen haben wir 250 000, und das lohnt sich. Wir werden ein Haus bauen!«
Ich starrte ihn an. War der Kerl verrückt geworden?
»Ich will aber kein Haus.«
»Du bist noch zu jung, um das richtig einzuschätzen«, belehrte er mich. »Aber ich mit meinen sechsunddreißig Jahren weiß schon, was gut ist.«
Acht Jahre war er also älter als ich. Okay, auch ihn wollte ich ja nicht ehelichen.
»Und was ist gut, Papa?«, fragte ich spöttisch.
»Immobilien!«
»Immobilien machen immobil, unbeweglich«, erwiderte ich. »Das ist noch schlimmer als Familie. Dauernd muss man sich kümmern. Man kann in keine andere Stadt ziehen. Immer geht irgendwas kaputt. Außerdem sind die Grundstückspreise in Berlin viel zu hoch.«
»Wer redet von Berlin?« Er lächelte triumphierend. »Ottlin! Da liegt die Zukunft!«
Nun war er wohl tatsächlich übergeschnappt.
»Ott…lin? Was ist das denn? Eine Krankheit?«, erkundigte ich mich mit beißendem Spott.
Er guckte ein bisschen beleidigt. »Ottlin ist der Ort, in dem ich geboren bin.« Er betonte den Namen auf der zweiten Silbe, so wie »Berlin« oder »Stettin«.
»Schön und gut, aber was geht mich das an?«
»Dieses Ottlin ist ein kleines Dorf im Naturpark Nuthe-Nieplitz –«
»Naturpark – was?«, unterbrach ich ihn.
»Nuthe und Nieplitz sind die beiden Flüsschen, die da fließen«, erklärte er mir, als ob er mit einem Idioten spräche. »Ottlin hat bloß dreihundert Seelen, liegt südwestlich von Berlin, gar nicht weit weg«, begann er zu schwärmen. »Da ist die Natur noch in Ordnung, die Menschen sind ehrlich und freundlich. Über den Autobahnring bist du von Berlin aus fix da. Und es ist wie Urlaub dort, glaub mir, Arno!« Er redete sich in Begeisterung hinein. »Es gibt alles da, Felder, Wälder, Kneipe, einen kleinen Supermarkt, und was es nicht gibt, findest du in Trebbin. Und –«
Ich unterbrach ihn, als er mal Luft holen musste. »Lass gut sein, Stephan! Ich möchte in Berlin wohnen, nicht in der Wildnis. Wie lange soll ich denn fahren, wenn ich einen Kerl aufreißen will?«
Er schaute mich aus seinen braunen Augen intensiv an. »Dann brauchst du keinen Kerl mehr aufzureißen. Dann hast du ja mich!«
Ich war sprachlos. Erst nach ein paar Sekunden konnte ich reagieren. »Du verplanst also mein Leben?«
Plötzlich sprang er auf und riss mich an sich. Sein starker Körper war warm und schien mir Schutz vor allem Unglück zu bieten.
»Arno! Was Besseres als mich findest du nicht. Wozu diese ewigen One-Night-Stands? Das macht doch nicht glücklich.«
»Und du machst glücklich?«, spottete ich.
»Ja!«, sagte er ganz ernst. »Ich mag dich. Du bist genau meine Kragenweite, so blond und gutaussehend, wie du bist. Und in deine Augen hab ich mich zuerst verguckt, schon von Anfang an. Die sind nicht grün und nicht blau, irgendwie dazwischen, ganz was Besonderes!« Er drückte mich fest.
Wer hört solche Komplimente nicht gern? Ich war gerührt von seinem Geständnis. Irgendwie hatte er ja recht, das ewige Herumsuchen nach Kerlen nervte manchmal. Ein Mann, der immer für einen da wäre, an den man sich in kalten Nächten ankuscheln könnte, der sich um alles kümmerte … Warum sollte ich das nicht mal ausprobieren? Ich hatte noch nie mit einem Typen zusammengewohnt. Und für schöne Natur hatte ich auch etwas übrig. Der längere Weg zur Arbeit – geschenkt! Das konnte ich schon hinnehmen. Wenn's schiefgehen würde, könnte man ja das Haus verkaufen. Und außerdem – bis dahin würde noch viel Wasser die Spree oder die Nuthe runterfließen. Warum sich gegen etwas stemmen, das vielleicht sowieso im Sande verliefe?
»Ich kann mir ja dein tolles Dorf mal ansehen«, brabbelte ich.
»Wenn ich nicht immer die Lottoscheine gewissenhaft abgegeben hätte, würdest du jetzt keinen Cent haben«, meinte er mit einem Augenzwinkern. Da hatte er recht.
»Und wenn du sie nicht abgegeben hättest, wärest du nie hierhergekommen und hättest mich nicht gefickt«, ergänzte ich.
»Genau!« Seine Augen funkelten. »Arno! Wir beide in unserm Haus! Wichsen, Blasen, Ficken – das ganze Programm! Tag und Nacht! Im Garten, am See, überall!«
Ja, der See! Der sollte noch eine wichtige Rolle spielen …
Aber es dauerte einige Zeit, bis wir beide Muße hatten, um nach Ottlin zu fahren. Stephan musste sich öfter um seine uralte, verwitwete Mutter kümmern, die ihren einzigen Sohn mit keinem anderen Menschen teilen wollte, mit einem Mann schon gar nicht. Da hatte ich mehr Glück. Mein Vater war erst fünfzig und sehr aufgeschlossen, er akzeptierte mein Schwulsein vollkommen. Vater war früher Artist gewesen. Als junger Mann hatte er als »Flieger« mit einer Trapeztruppe gearbeitet. Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehörte der Anblick meines schlanken, durchtrainierten Vaters, der in einem hautengen, glitzernden Trikot hoch oben durch die Luft wirbelte und von einem anderen Mann aufgefangen wurde. Erst viel später erfuhr ich, dass der »Fänger« auch sein Lover war. Meine Mutter hatte es schon immer gewusst. Sie kehrte ihm und dem ewigen Zirkus-Wanderleben den Rücken, bevor ich in die Schule kommen sollte. Sie zog mit mir nach Berlin und später in ihre Heimat England. Nachdem ich achtzehn geworden war, kehrte ich aus London nach Berlin zurück. Dort betrieb mein Vater inzwischen eine kleine Künstleragentur. Ich mochte ihn sehr und stand ihm gefühlsmäßig viel näher als meiner Mutter. Ihm wollte ich natürlich etwas vom Lottogewinn abgeben.
Als Stephan und ich es endlich schafften, die geplante Fahrt nach Ottlin in die Tat umzusetzen, war der Frühling bereits voll »ausgebrochen«. An einem sonnigen Sonntag chauffierte Stephan mich mit seinem komfortablen Wagen in den südwestlich von Berlin liegenden Landkreis Teltow-Fläming.
Während der Fahrt hielt mein Kollege, der Historiker, mir einen Vortrag über die Geschichte des Dorfes Ottlin. Der Name war von Otto I., Markgraf von Brandenburg, hergeleitet.
»Das war der Sohn von Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg, zwölftes Jahrhundert«, erklärte Stephan begeistert.
»Und was hat der da gemacht? Im Ottosee gebadet?«
»Mach dich ruhig über alles lustig. Du wirst schon noch merken, wie schön es hier ist.«
Tatsächlich gefiel mir die Gegend gut. Das leicht wellige Land mit Wiesen und frischgrünen Roggen- und Rapsfeldern wurde durch lange Heckenstreifen und kleine Baumgruppen belebt. Dazwischen zogen sich dichte Wälder hin.
Auch das Dorf Ottlin wirkte recht ansehnlich. In der Mitte erhob sich eine alte Feldsteinkirche, umgeben von hübsch restaurierten Häuschen in Fachwerkbauweise. Außerhalb des kleinen Ortskerns hatten sich großstadtmüde Menschen moderne Häuser gebaut, alle im passenden Stil. Es gab weder hohe Mietshäuser noch hässliche Protzbauten.
»Das da, das ist mein Elternhaus!«, rief Stephan plötzlich und trat auf die Bremse. »Jetzt gehört es natürlich jemand anders.« Es handelte sich um ein sehr kleines, windschiefes Gebäude.
»Warum seid ihr weggezogen?«, erkundigte ich mich.
»Als mein Vater starb, wollte meine Mutter nicht allein hierbleiben. Ich hab da ja längst in Berlin gewohnt.«
»Aha!«, bemerkte ich ironisch.
»Na ja, damals wusste ich das hier eben nicht zu schätzen«, gab er zu.
Er parkte am Ende der Dorfstraße. Wir stiegen aus.
»Hier gibt es noch Bauland.« Er zeigte auf eine Brachfläche zwischen den neuen Häusern.
Das erinnerte mich doch sehr an eine öde Vorstadt in den USA. Kein weiter Blick in die Landschaft, nur die Aussicht auf die Rasen mähenden Nachbarn.
»Direkt im Dorfzentrum fände ich es schöner«, meinte ich. »Zum Beispiel neben einem Fachwerkhaus.«
»Mensch, Arno, da gibt es doch keine Baugrundstücke. Aber man ist zu Fuß von hier in drei Minuten im Zentrum. Und der Minimarkt ist gleich um die Ecke.«
Ich verzog das Gesicht. »Da komm ich mir uralt vor, wenn ich hier wohnen soll.«
Er stöhnte genervt. »Nun warte doch ab! Ich zeig dir erst mal den See.«
Wir ließen das Auto stehen und marschierten einen sandigen Weg hinunter. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Nach ein paar Minuten lag der Ottosee vor uns, und der entpuppte sich in der Tat als Idylle. Das Wasser schien außergewöhnlich klar zu sein, es spiegelte den blauen Himmel wider. Dort, wo wir standen, gab es einen kleinen Sandstrand, der jetzt, am Sonntagvormittag, völlig unbelebt war. Was machten die Dörfler eigentlich um diese Zeit, bei diesem schönen Wetter? Alle in der Kirche? Oder in der Dorfkneipe? Oder alle beim Ficken?
Links und rechts vom Strand zogen sich Schilfbestände an den Ufern hin. Enten und Blesshühner suchten im See nach Fressbarem. In den Erlen und Weiden, die halb im Wasser wuchsen, sangen Amseln und Finken. Eine sanfte Brise kräuselte die Seeoberfläche.
»Wirklich sehr schön«, sagte ich. »Kann man hier auch schwimmen?«
»Na klar. Hier bin ich schon als Junge immer zum Baden hergekommen.«
»Und? Hast du deine Schulfreunde da schon gefickt?«
»Mensch, Arno, in so einem Dorf doch nicht! – Aber heute sind die Leute hier wirklich sehr tolerant«, setzte er rasch hinzu. »Hier gibt's auch keine Rechtsradikalen.«
Offenbar hatte er Angst, dass ich die Dörfler für zu altmodisch hielt. Dabei war es mir piepegal, ob andere es gut fanden oder nicht, dass ich schwul war. Wem es nicht passte, der konnte ja wegsehen.
»Gibt es kein Grundstück direkt am See?«, fragte ich.
»Doch«, antwortete er nach kurzem Grübeln. »Da gibt es das alte Bauernhaus von 1860, den >Teufelshof<. Aber der ist total runtergekommen. Der war schon verfallen, als ich noch hier wohnte. Und sonst ist alles Landschaftsschutzgebiet, da werden keine Baugenehmigungen erteilt.«
»Warum >Teufelshof<?«
Er lachte. »Die alten Leute im Dorf erzählten früher, dass es dort spukt und dass ein Fluch auf dem Haus liegt. Na ja, Aberglaube eben. Ursprünglich hieß das Gehöft nach den Besitzern, aber irgendwann nannten es alle nur noch den >Teufelshof<.«
»Schauen wir uns diesen >Teufelshof< doch mal an«, schlug ich vor.
»Wenn du willst – aber das ist wirklich ein oller Kasten.«
Wir gingen den schmalen Fußpfad am Seeufer entlang. Es duftete nach feuchter Erde, nach Pflanzen, nach Frühling. Ein Hase schoss direkt vor uns aus dem Gebüsch und verschwand auf der anderen Seite des Weges.
Der verfallene Holzzaun war kein Hindernis. Wir bahnten uns einen Weg durch Gestrüpp – und standen plötzlich in einem kleinen Naturparadies. Uralte Kirschbäume blühten üppig auf einer Streuobstwiese. Die weißen Blüten erschienen mir in dieser Masse wie schäumende Gischtberge über einem grünen Meer. Bienen summten überall und sammelten Nektar. Im Wipfel eines knorrigen Apfelbaums zwitscherte eine Wacholderdrossel.
Mitten in diesem malerischen Garten ruhte ein altes, lang gestrecktes Fachwerkhaus. Man konnte es nicht anders sagen, das Haus »ruhte« tatsächlich wie im Dornröschenschlaf. Es gab nur das Erdgeschoss und einen Dachboden unter dem mit zerbrochenen Ziegeln gedeckten Satteldach. Im Dach befanden sich einige kleine Bodenluken. Die ehemals weiß gestrichenen, einfachen Fenster hatten weiß-braune Läden. Die Bereiche zwischen den dunklen Fachwerkbalken waren mit roten Backsteinen ausgefüllt. Natürlich sah alles abgeblättert und verwittert aus, doch das Haus strahlte einen unglaublichen Zauber aus. Wilder Wein rankte an einigen Stellen bis zur Traufe hoch.
»Das sieht fantastisch aus!«, rief ich begeistert.
»Na, ich weiß nicht«, brummte Stephan. »Das ist doch eine Bruchbude.« Er zeigte auf eine Fläche nahe dem Haus, wo ein weiteres Gebäude stand, das so verfallen war, dass man es nur noch als Ruine bezeichnen konnte. »Das war mal die Scheune mit Stall, alles marode. Hätte längst abgerissen werden müssen.«
»Aber das eigentliche Haus ist doch wunderschön. Und der Garten hat bestimmt 30 000 Quadratmeter, schätze ich. Da lässt sich was draus machen.«
»Nicht dein Ernst!«, knurrte er.
»Das ist wohl die Rückseite. Gehen wir mal uns Haus herum!« Ich bahnte mir einen Weg durch verwilderte Primeln, Hornveilchen und Klee. Der Vorgarten wurde ebenfalls von einem morschen Zaun begrenzt, vor dem eine schmale, geschotterte Fahrstraße endete. Zwischen den Steinchen wuchsen Wildkräuter. Der »Teufelshof« war Endstation, es gab kein anderes Haus in der Nähe.
Auch auf der Vorderseite des Bauernhauses waren die Fenster so zahlreich, dass sich die Läden überlappten, wenn sie geöffnet wurden. Drinnen musste es also ziemlich hell sein. Ich steuerte auf die Eingangstür zu, die nur noch lose in den Angeln hing. Man konnte sie leicht aufstoßen.
»Nicht reingehen!«, warnte Stephan.
»Wieso nicht?«
»Bestimmt fällt uns ein Balken auf den Kopf.«
»Ach, Blödsinn! Oder hast du Angst vor Gespenstern? Ich will das alles mal von innen sehen.«
Er stöhnte. »Wir verschwenden hier nur Zeit.«
Unbeirrt betrat ich die Diele, die sich als geräumiger Empfangsraum zwischen Hinter- und Vordertür erstreckte. Muffige Luft umgab uns. Der dunkle, speckige Holzfußboden knarrte. Von der Mitte der Diele aus liefen lange, schmale Flure nach links und rechts, von denen rustikal geschnitzte Türen zu diversen Räumen führten. Die Zimmer waren leergeräumt, total verstaubt und voller Spinnweben. An den Wänden klebten grauenhaft gemusterte, stockfleckige Tapeten. Vor den Fenstern des größten Raumes hingen verschlissene Gardinen. Der alte Holzboden war mit hässlichem Linoleum bedeckt. Hier hatte anscheinend der letzte Nachfahre der Gründerfamilie gewohnt. In diesem »Wohnzimmer« gab es einen großen, grünen Kachelofen. Die glasierten Kacheln waren besonders schön verziert, wenn auch voller Staub. Bestimmt waren die Leute, die dieses Haus vor gut hundertfünfzig Jahren hatten bauen lassen, recht wohlhabend gewesen.
Zur Hausrückseite hin lag, neben kleineren Kammern, eine große Küche mit altmodischem, gemauertem Herd, auf dem es noch eiserne Herdringe über dem Feuerraum gab.