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Dieses E-Book entspricht 192 Taschenbuchseiten ... Als die attraktive Katja dem Sohn ihres Chefs begegnet, verdreht ihr dieser auf der Stelle den Kopf. Mit Nick erlebt sie nicht nur tiefe Emotionen, sondern auch wilde Lust und leidenschaftliche Gier. Doch dann bekommt Katja eine Nachricht von Erik: Ihr ehemaliger Schwarm ist zurück in Köln. Beim Date mit ihm macht Katja eine erschreckende Entdeckung. Sie landet in Eriks Armen, der sie nicht nur eine Nacht lang trösten will. Spielt Nick nur mit Katja? Und was genau will Erik von ihr? Ein erotischer Roman voller Tiefgang und brodelnder Leidenschaft. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 246
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Impressum:
Haut an Haut - verhängnisvolle Leidenschaft | Erotischer Roman
von Cassie Hill
Geboren und aufgewachsen in den sanften Hügeln der schottischen Highlands, zog es die aufgeschlossene und lebenshungrige Cassie nach ihrem Schulabschluss in die schillernden Metropolen Europas. Heute lebt die Autorin in Köln. Das Besondere an ihren Geschichten ist die Schilderung von Leidenschaft, Verlangen, Lust und Sex mit viel Liebe zum Detail – purer erotischer Genuss.
Lektorat: Claudia Rees
Originalausgabe
© 2021 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © wisky @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783966416504
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
Sämtliche Klimaanlagen der Stadt kapitulierten vor der sengenden Hitze des spätsommerlichen Tages. Die Firma, in der ich arbeitete, war arbeitnehmerfreundlich und modern, verzichtete aber immer noch auf den Einbau von Klimaanlagen. Gesundheitsschädlich, so die einhellige Meinung der Geschäftsführung. Ob an dieser Einstellung etwas Wahres dran war, fiel mir schwer zu beurteilen. Allerdings war ich mir sicher, dass die Glut in unseren Büros für unsere Gesundheit auch nicht förderlich war. Mein Büro kochte.
Ich drehte den röhrenden Standventilator, mit dem ich meinen Laptop in der Dockingstation zu kühlen versuchte, zu mir und ließ die Luft in mein Gesicht strömen.
Sie war warm.
Na toll! Mit warmer Luft ließ sich kein Rechner kühlen. Auch das Fenster zu öffnen, brächte mir oder meinem Laptop nicht die geringste Erleichterung, denn in den Kölner Straßenschluchten staute sich die Hitze, und die Gebäudefassaden, die wochenlang von der Sonne aufgeheizt worden waren, schienen zu glühen.
Trotzdem stieß ich mich in meinem Stuhl vom Schreibtisch ab, stand auf und schlenderte zum Fenster. Dabei entfernte ich gedankenverloren das Gummi aus meinem Haar, sammelte einige lose Strähnen ein und band einen neuen Zopf. Ich blies mir den Pony aus der Stirn, riss das Fenster auf und schaute auf die Straße. Hier im zweiten Stockwerk hatte ich einen guten Ausblick auf alles, was sich da unten tat, während umgekehrt niemand auf die Idee kam, zu mir hochzuschauen.
Die Luft über dem schwarzen Asphalt flimmerte in der brennend heißen Sonne. Menschen in knappen Shorts und gewagten Röcken, sommerlichen Shirts und bunten Flipflops hasteten über die Gehwege. Der Rock einer jungen Frau war eher ein Gürtel als ein Rock und ich dachte mit einem stillen Schmunzeln an einen Spruch, den meine Mutter gern von sich gab: Noch ein bisschen kürzer, dann wird’s haarig, auch wenn ich nicht glaubte, dass bei dem Mädchen dort auch nur ein Haar zu finden war.
Vor dem Gebäude bremste ein schwarzer, blitzsauberer Porsche Cabrio. Während des Parkvorgangs schloss der Fahrer mit einem lässigen Knopfdruck das Dach. Wenige Augenblicke später stieg er aus und – verwöhnte meinen Blick.
Der Mann war groß, hatte breite Schultern und trug trotz der Hitze eine enge, schwarze Jeans, die seinen Hintern gut zur Geltung brachte, ein schwarzes Shirt und schwarze Turnschuhe. Jetzt fuhr er sich mit der flachen Hand durch seine dichte, rotblonde Mähne.
Bei zehn bis fünfzehn Grad weniger Temperatur wäre meine Fantasie mit mir durchgegangen. So genoss ich nur den erotischen Anblick und fragte mich, welche Kollegin das Vergnügen hatte, diesen Mann zu ihren Kunden zählen zu dürfen. Einen kurzen Moment hielt ich inne. Vielleicht war dieser Adonis auch der Kunde eines Kollegen, dem ich dann von Herzen wünschte, dass er auf Männer stand.
Als Personalchefin des erfolgreichen Familienbetriebs, in dem ich arbeitete, hatte ich leider nur mit unseren verheirateten und – in Gedanken schickte ich den dreien ein dickes Sorry – ältlichen Geschäftsführern sowie der Belegschaft zu tun, mit der aufgrund meiner Position nur ein, wenn überhaupt, verhaltenes Schauen drin war.
Aber eigentlich wollte ich nicht nur gucken. Was ich wollte, war eine Beziehung. Doch wo ließ sich das passende Gegenstück für mich finden? In der zweiten Hälfte der Dreißiger war das gar nicht so einfach.
In der Tat hatte ich wieder Lust auf einen Mann, was nach dem Desaster mit Gregor alles andere als selbstverständlich war. Während ich nach der hastigen Bestellung unseres Aufgebots zurück in die Firma geeilt war, hatte sich Gregor gemütlich auf einen Kaffee in ein Café gesetzt und sich dabei dummerweise in eine andere Frau verguckt. Trotzdem heiratete er mich, um sich kurz danach schnell und unerwartet aus dem Staub zu machen und mit der anderen Frau, die bereits schwanger von ihm war, nach Süddeutschland zu ziehen.
Ich brach damals zusammen. Zu meinem großen Glück waren in dieser katastrophalen Zeit meine besten Freundinnen Connie und Sandra für mich da. Wer weiß, was sonst aus mir geworden wäre. Connie zog kurzfristig bei mir ein, sorgte dafür, dass meine grausamen Untermieter, Alkohol und Tabletten, schnurstracks aus der Wohnung flogen, und begleitete mich Schritt für Schritt zurück ins Leben. Abends kümmerte sich auch Sandra um mich.
Connie und ich waren seit der fünften Klasse beste Freundinnen. Eigentlich war es mehr als das. Connie und ich waren füreinander wie Schwestern. Sandra hatten wir während des Studiums kennengelernt. Zusammen waren wir ein unschlagbares Trio.
Inzwischen waren Connie und Sandra verheiratet. Und obwohl die zwei mich nicht vernachlässigten und ich ihnen ihr Glück von Herzen gönnte, so wie es eine echte Freundin tat, sehnte ich mich nach dem, was die beiden hatten. Auch ich wünschte mir einen liebevollen Mann, ein gemütliches Heim, traute Zweisamkeit, Glück und natürlich lustvolle, leidenschaftliche Nächte.
Sandra hatte mir das digitale Dating ans Herz gelegt. In ihrem großen Bekanntenkreis gab es einige Frauen, die in den gängigen Internetportalen über den Mann ihres Lebens gestolpert waren. Merkwürdigerweise hatte ich auf den gleichen Plattformen nur gefloppt und mit einer unglaublichen Präzision die Psychopathen herausgefischt. Die Geschichten über die Erlebnisse mit diesen Männern boten Stoff für ein dickes Buch. Vielleicht schrieb ich es irgendwann und landete damit einen Bestseller.
Mit einem tiefen Seufzer schloss ich das Fenster und kehrte zurück an den Schreibtisch, rieb mir mit der flachen Hand über die Stirn und öffnete das E-Mail-Postfach, als es an meiner Bürotür klopfte.
»Ja, bitte«, sagte ich. Doch schon bevor ich die Worte ganz ausgesprochen hatte, stand mein Chef Sven Larsson im Türrahmen. Er wartete nie, bis man ihn hereinbat. Ganz offensichtlich betrachtete er es als sein ureigenstes Recht, nach einem kurzen, knackigen Klopfen die Büros zu stürmen.
»Herr Larsson, kommen Sie doch rein«, sagte ich trotzdem.
»Guten Tag Frau Krüger, ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie vertragen diese Hitze besser als ein alter Mann wie ich.«
»Nein. Mir geht es wie Ihnen. Es ist viel zu heiß. Ich glaube auch nicht, dass irgendein Nord- oder Mitteleuropäer für diese Hitze geschaffen ist«, antwortete ich lächelnd. »Und anders als auf dem Land staut sich in Großstädten wie Köln die Wärme in den Straßen.«
»Ja, ja, da haben sie wohl recht. Wir sollten beim nächsten Jour fix darüber diskutieren, ob wir den Firmensitz nicht aufs Land verlegen. Das soll meine Assistentin mal auf die Tagesordnung setzen«, scherzte er.
»Oder Sie folgen meinem Ratschlag und lassen eine Klimaanlage einbauen.«
»Sie kennen meine Einstellung zu Klimaanlagen. Sie sorgen für kühle Büros, aber auch dafür, dass die Menschen krank werden. Vielleicht fällt uns gemeinsam noch etwas Besseres ein«, sinnierte Larsson.
Sven Larsson war ein guter Chef. Ihm lag nicht nur das Wohl seiner Firma, sondern auch das der Mitarbeiter am Herzen. In den Siebzigerjahren war er der Liebe wegen von Schweden nach Köln gezogen und hatte aus dem Nichts heraus ein florierendes Unternehmen der Unterhaltungsbranche aufgebaut. Europaweit beschäftigte er inzwischen mehr als zehntausend Mitarbeiter. Diesen gut gehenden Betrieb würde eines nicht allzu fernen Tages sein Sohn übernehmen.
»Ich will Sie nicht von Ihrer Arbeit abhalten, Frau Krüger. Ich möchte Sie nur davon in Kenntnis setzen, dass Nick aus Schweden zurück ist und morgen und übermorgen an den Sitzungen teilnimmt.«
»Ja, prima. Danke«, erwiderte ich. »Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen.« Der Tag, an dem Nick Larsson die Firma übernahm, lag augenscheinlich in nicht mehr allzu ferner Zukunft. Nun, sein Vater feierte bald seinen siebzigsten Geburtstag und hatte sein Leben lang hart gearbeitet. Da sollte er es sich in der Tat langsam, aber sicher gut gehen lassen und die nächsten Jahre mit Reisen, Golfspielen oder was auch immer verbringen. Sicherlich würde er damit auch seine Frau sehr glücklich machen.
Larsson nickte freundlich zum Abschied, drehte sich um und schloss geräuschvoll die Tür hinter sich.
Plötzlich machte sich mein Magen mit einem lautstarken Knurren bemerkbar. Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war halb eins. Zeit, um Mittagessen zu gehen. Trotz der Gluthitze hatte ich Hunger und einen Wahnsinnsappetit auf den bunten Salat mit Hühnchenbruststreifen, der heute auf dem Speiseplan des Casinos stand. Also machte ich mich auf in die Kantine.
Meinen mit Salat und Huhn randvoll gefüllten Teller vor der Brust balancierend ließ ich meine Blicke suchend durch den vollen Raum schweifen und fand schließlich einen freien Platz bei zwei Kolleginnen aus dem Rechnungswesen. Sie unterhielten sich über eine neue Serie bei Netflix und erzählten mir begeistert, worum es darin ging, ohne jedoch zu spoilern. Der Inhalt interessierte mich. Gedanklich notierte ich, dass ich mir mit dieser Serie die lange Zeit an kalten und ungemütlichen Winterabenden vertreiben würde.
Als wir das Casino verließen, kam er uns entgegen – der attraktive, ganz in schwarz gekleidete Kunde mit dem schicken Porsche. Aus der Nähe war sein Anblick noch atemberaubender als aus dem zweiten Stock. Er war größer, als ich angenommen hatte, und überragte mich gut und gerne um eine Kopflänge. Sein enges Shirt bedeckte einen perfekt trainierten Oberkörper mit breiten Schultern. Die kurzen Ärmel betonten seine muskulösen Arme. Das Gesicht unter dem rotblonden, lockigen Haar war gleichmäßig geschnitten. Über den klaren, grünen Augen wuchsen ausgeprägte, gepflegte Brauen, die Nase war gerade, nicht zu schmal, und sein Mund sinnlich, aber entschlossenen.
Er erinnerte mich an den markanten Typen, den meine Freundinnen und ich in der Dusche am Infinitypool des Wellness & Spa Heaven angehimmelt hatten, als wir dort das erste Mal einen gemeinsamen Tag verbrachten. Wir hatten ihn den Wikinger getauft. Der Mann, der mir da gerade entgegenkam, hatte Ähnlichkeit mit ihm, war allerdings noch um ein Vielfaches attraktiver.
Hoffentlich fiel ihm nicht auf, dass ich ihn von oben bis unten abscannte.
Sicherlich, ich sehnte mich nach einer Beziehung mit einem Mann, der intelligent war und am besten auch noch umwerfend aussah. Aber dass dieser Mann vor mir mich bereits mit seiner Optik umwarf, musste man mir ja nicht gleich an der Nasenspitze ablesen.
Im Vorbeigehen lächelte der Fremde und nickte grüßend.
Was für ein Lächeln! Auf seinen Wangen bildeten sich kleine Grübchen, die dem markanten Wikingergesicht etwas Verletzliches gaben und ausgesprochen gut zu den unzähligen kleinen Fältchen passten, die sich beim Lächeln wie Sonnenstrahlen in seinen äußeren Augenwinkeln abzeichneten.
Jetzt reiß dich aber mal zusammen, schalt ich mich stumm. Der Mann sah bemerkenswert gut aus, doch ich war auch nicht gerade hässlich.
Viele Frauen beneideten mich um meine langen, dunklen Haare. Connie behauptete, ich hätte ein hübsches Gesicht mit hohen, breiten Wangenknochen, meine braunen Augen wären groß und ausdrucksstark und mein Mund ein wahrer Kussmund, nach dem sich die Männer verzehren müssten.
Wo waren diese Männer bloß?
Dass ich eine gute Figur hatte, wusste ich selbst. Sandra, die ihr kleines Frauenbäuchlein immer gehasst hatte, beneidete mich um meinen flachen Bauch, für den ich nichts, rein gar nichts tun musste.
Ich straffte die Schultern und nickte lächelnd zurück.
»War das nicht Nick Larsson, der Sohn vom Chef?«, raunte eine der beiden Kolleginnen, mit denen ich zu Mittag gegessen hatte, als sich die Glastüren hinter uns schlossen und wir außer Hörweite des Hünen waren.
»Ich glaube ja«, erwiderte die andere. »Ich habe gehört, dass er kürzlich aus Schweden zurückgekehrt ist. Er hat dort studiert und anschließend einige Jahre in unserer dortigen Niederlassung gearbeitet.«
»Bestimmt ist er jetzt hier, um sich von seinem Vater einarbeiten zu lassen und dann die kaufmännische Geschäftsführung zu übernehmen«, spekulierte die erste Kollegin weiter.
»Dann stimmen die Gerüchte wohl, dass sich Sven Larsson aus der Firma zurückziehen will und das Unternehmen seinem Sohn überlässt.«
»Nun«, mischte ich mich in die Unterhaltung ein. »Sven Larsson hat sich nach den vielen harten Arbeitsjahren und nach dem, was er geleistet hat, seinen Ruhestand auch redlich verdient.«
Die beiden nickten beflissen.
»Ich bin mir sicher, das war Nick Larsson. Er sieht sehr gut aus.«
Und ob er das tat.
»Weißt du, wie alt er ist?«
»Ende dreißig, glaube ich.«
Nick Larsson war neununddreißig, zwei Jahre älter als ich. Das wusste ich von seinem Vater.
»Ich bin schon ziemlich gespannt auf den neuen Chef.«
Mein Herz klopfte bis zum Hals. War der Wikinger, der uns da vor wenigen Minuten entgegengekommen war, tatsächlich kein Kunde, sondern der Sohn vom Chef? Wenn er es wirklich war, dann würde ich ihn sehr bald wiedersehen.
Jetzt schlug mein Herz noch schneller.
Kapitel 2
Wir alle hatten uns regelrecht in Schale geworfen. Connie und Sandra, Sandras Schwester Tina und ich hatten ein Festtags-Make-up aufgelegt und trugen elegante Cocktailkleider und hochhackige Pumps zu locker aufgesteckten Haaren. Die Männer meiner Freundinnen hatten sich in schicke schwarze Anzüge gekleidet und trugen Krawatten und auf Hochglanz polierte dunkle Schuhe.
Als wir den heutigen Abend geplant hatten, schlug Sandras Mann Timm vor, für die Fahrt nach Düsseldorf eine luxuriöse Stretchlimousine zu mieten. Schließlich wollten wir gemeinsam in einemAuto anreisen und uns nicht auf zwei Wagen verteilen. Aber Sandra fand es witziger, aufgetakelt und in Festtagsmontur einen der Vans des Luxusspa Heaven zu nehmen, dessen Inhaber Timm war.
Also fuhren wir sieben in einem der mit Foto und Firmenlogo des Spa beklebten Vans nach Düsseldorf zur Deutschen Oper am Rhein. Auf dem Spielplan stand Tosca von Giacomo Puccini mit Sandras Schwager in einer der Hauptrollen. Wir freuten uns auf einen kulturellen Hochgenuss.
Da die Oper in Italienisch gegeben wurde, hatte ich während der Fahrt mit meinem Handy den Inhalt gegoogelt und vorgelesen.
»Also geht es in dem Stück um wahre Liebe, Leidenschaft und Drama, Drama, Drama«, fasste Connie zusammen.
»Stimmt«, bemerkte Sandra. »Du hast allerdings den Tod vergessen.«
»Steckt der nicht in Drama, Drama, Drama?«, wollte Connie wissen und machte eine Schnute.
»Darin steckt alles andere auch«, erklärte Connies Mann Mark mit einem Augenzwinkern.
»Damit hast du vollkommen recht«, erwiderte Connie. »Drama, Drama, Drama reicht als Zusammenfassung.«
Für mich las sich der Inhalt von Tosca einfach nur ausgesprochen kitschig. Aber was solls?, dachte ich. Immerhin war ich hier, um den Abend gemeinsam mit meinen Freundinnen und deren Männern zu verbringen. Und ein bisschen Kultur, was Puccinis Tosca zweifelsohne war, konnte auch nicht schaden.
Nun standen wir am Ende einer übertrieben langen Menschenschlange, an deren Anfang ein Mann die Eintrittskarten kontrollierte. Die wartenden Besucher unterhielten sich in gedämpfter Lautstärke, fächelten sich mit den Programmen Luft zu und zupften an ihren noblen Roben.
Ich fühlte mich sehr wohl in meinem Kleid, auch wenn es ziemlich auffällig war. Es saß wie angegossen und das Bordeauxrot passte gut zu meiner gebräunten Haut und dem dunklen Haar. Die High Heels hatten die gleiche Farbe wie das Kleid und ich genoss die Blicke der Männer, die mein Outfit mit halb offenen Mündern bestaunten.
Sandras Schwester Tina besuchte wegen ihrer drei kleinen Kinder nur selten eine Vorstellung ihres Ehemanns und war entsprechend aufgeregt. Mit zittrigen Händen fischte sie die Eintrittskarten aus ihrer Miniaturhandtasche, die farblich auf ihr goldenes Kleid abgestimmt war, und reichte sie an uns weiter. Selbstverständlich hatten wir Ehrenkarten für Plätze in der Mitte der ersten Reihe.
»Wo hat Tina eigentlich die Kinder untergebracht?«, wollte ich von Sandra wissen.
»Sie hat sie schweren Herzens bei unseren Eltern abgegeben«, flüsterte meine Freundin und verdrehte die Augen. »Manchmal ist sie eine echte Glucke.«
»Wollten eure Eltern denn nicht zusammen mit uns in die heutige Vorstellung?«
»Doch! Natürlich. Sie wären gern mitgekommen. Aber wohin dann mit Tinas Sprösslingen?«
»Nanny?«, schlug ich vor. »Das ist doch naheliegend.«
»Tina meint, die Kinder sind dafür noch zu klein. Ihrer Ansicht nach brauchen sie Aufsichtspersonen, die sie kennen und denen sie absolut vertrauen. Jetzt gehen unsere Eltern ein anderes Mal in Tosca. Ich sags doch … manchmal ist Tina eine richtige Glucke.«
Würden wir auch so werden wie Tina, wenn wir einmal Kinder hätten? Oder besser gesagt, falls wir einmal Kinder hätten. Immerhin waren wir inzwischen in der zweiten Hälfte der Dreißigerjahre angelangt. Sicherlich … Connie und Sandra hatten ihren Mister Right gefunden und wohnten in großen Häusern, die ausreichend Platz für den potenziellen Nachwuchs boten. Da konnte es jederzeit passieren, dass uns eine von beiden mit der frohen Botschaft, schwanger zu sein, überraschte.
Aber ich war Single! Und wer wusste schon, wie alt ich wäre, wenn ich meinem Mister Right begegnete … Falls ich ihn überhaupt jemals traf! Ob ich zu dem Zeitpunkt dann noch Lust und Laune hätte, mich fortzupflanzen, und ob ich dazu biologisch überhaupt noch in der Lage war, das alles stand auf einem ganz anderen Blatt. Vielleicht mutierten Connie und Sandra zu Glucken. Ich allerdings war davon noch einen ganz entscheidenden Schritt entfernt – ohne passenden Mann kein Kind.
Endlich hatten wir die Prozedur der Kartenkontrolle hinter uns gebracht, folgten Tina ins Parkett und nahmen unsere Plätze in der ersten Reihe ein. So nah hatte ich noch nie an einer Bühne gesessen. Von meinem Platz aus konnte ich mit jedem Staubkorn persönlich Bekanntschaft schließen.
Als der Dirigent seinen strengen Blick über die Orchestermusiker schweifen ließ, kurz nickte und den Taktstock hob, verstummte das leise Gemurmel im Saal. In die plötzliche Stille hinein erklang eine Musik, die mich vom ersten Ton an fesselte.
Sie tauchte mich in Sphären, die mich tief im Inneren berührten. Hatte ich vorher wirklich gedacht, das sei Kitsch? Allein die Musik war bezaubernd und sorgte in meinen Gehörgängen für einen akustischen Dauerorgasmus. Wen interessierte da der Inhalt?
Sandras Schwager, der einen der Bösewichte darstellte, spielte fantastisch und seine volle Stimme klang großartig. Von Zeit zu Zeit blickte ich zu Tina, die neben mir saß und dicke Tränen der Rührung über die hervorragende Leistung ihres Mannes weinte. Die Tropfen liefen über ihre Wangen und hinterließen dünne, weiße Spuren in ihrem Make-up. Sie weinte die ganze Vorstellung hindurch, sodass auch ich mir die eine oder andere Träne erlaubte – wenn auch aus einem ganz anderen Grund.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen hatte die Natur ein Einsehen mit Köln und seinen Einwohnern. Laut Wettervorhersage sollte es zwar wieder sehr warm, aber nicht so heiß wie in den letzten Tagen werden. Ich zog ein sommerliches Etuikleid mit passendem Jackett und darauf farblich abgestimmte Pumps an, schminkte mich sorgfältig und fuhr in die Firma.
Die Assistentin von Larsson hatte gute Arbeit geleistet. Im Sitzungssaal herrschte eine angenehme Atmosphäre. Die Tische waren perfekt eingedeckt, der Raum war gut gelüftet und es roch nach Kaffee und Keksen. An jedem Platz befand sich eine Mappe mit den notwendigen Arbeitsunterlagen. Und auch Schreibblock und Kugelschreiber mit dem Firmenlogo lagen bereit.
Sven Larsson begrüßte die Sitzungsteilnehmer, die aus Deutschland und Europa angereist waren. Während er sprach, öffnete sich leise die Tür zum Sitzungssaal und der rotblonde Wikinger mit den klaren, grünen Augen betrat den Raum. Sein Gang war selbstbewusst, aber natürlich, ohne die Arroganz, mit der sich attraktive Männer häufig bewegten. Sein maßgeschneiderter nachtblauer Anzug stand ihm mindestens ebenso gut wie Jeans und Shirt. Zu dem Anzug trug er ein schneeweißes Hemd ohne Krawatte, was ihn sowohl elegant als auch lässig erscheinen ließ.
Sven Larsson beendete seine Begrüßungsansprache. Dann sagte er: »Und jetzt darf ich Ihnen meinen Sohn vorstellen, Nick Larsson. Magst du selbst einige Worte zu deiner Person sagen, Nick?«
Der attraktive Hüne war also tatsächlich Nick Larsson.
»Ja, danke«, antwortete der Wikinger, fuhr sich mit der Hand durch seine Mähne und lächelte freundlich nickend in die Runde. »Manche von Ihnen wissen es bereits. Ich habe nach dem Abitur mein Betriebswirtschaftsstudium in Schweden absolviert und danach einige Jahre in unserer schwedischen Niederlassung gearbeitet. Jetzt bin ich zurück in Deutschland und bleibe.«
Seine tiefe, wohlklingende Stimme sorgte für eine angenehme Gänsehaut auf meinen Unterarmen, auf denen sich trotz der Wärme die Härchen aufstellten.
»Jetzt«, sagte nun Sven Larsson, »jetzt bin ich mir sicher, dass jeder von Ihnen ahnt, dass Nick sich nun hier einarbeitet, um in einigen Monaten meinen Posten als kaufmännischer Geschäftsführer zu übernehmen.«
Ein Raunen ging durch den Sitzungssaal.
Sven Larsson räusperte sich und setzte ein schelmisches Grinsen auf. »Ich freue mich sehr, dass Sie meinen Rückzug aus dem Geschäft bedauern. Allerdings würden Sie es an meiner Stelle wohl genauso machen. Mit fast siebzig Jahren möchte ich nicht mehr arbeiten. Also gönnen Sie mir meinen Ruhestand.«
Ein leises, zustimmendes Lachen füllte den Saal.
Nun war es offiziell. Bald würde Nick Larsson seinen Vater als kaufmännischer Geschäftsführer beerben.
Es folgten Zahlen, Zahlen, Zahlen. Ich war mir sicher, nicht nur mir wurde von den vielen Zahlen ganz schwindlig, sondern auch den meisten anderen Sitzungsteilnehmern. Doch mit den kleinen Pausen, die wir mit einer Tasse Kaffee im begrünten Innenhof des Firmengebäudes verbrachten, überstanden wir den Tag.
Ich konzentrierte mich auf die Arbeit, die Sven Larsson von mir erwartete. Ich hörte zu und machte eifrig Notizen. Ich war voll bei der Sache. Allerdings ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich zu Nick Larsson schaute. Dieser Mann wirkte auf mich wie ein Magnet.
Wurde mir bewusst, dass er wieder einmal meine Blicke auf sich gezogen hatte, riss ich mich los und starrte aufmerksam in das Gesicht des Kollegen, der gerade redete.
Meine Güte, wie lange war das her, dass mich ein Mann so in seinen Bann gezogen hatte?
Wenn ich richtig überlegte, hatte nur mein Ex-Mann Gregor eine derartige Wirkung auf mich gehabt. Und diese Zeiten lagen weit, weit zurück.
Kapitel 4
Ich schob den schmalen Riemen meiner Handtasche über die Schulter, nahm meinen Laptop von der Dockingstation und wollte gerade das Büro verlassen, um mich nach der anstrengenden Sitzung in den Feierabend zu verabschieden, als es kurz klopfte und eine Millisekunde später Sven Larsson mit seinem Sohn Nick im Zimmer stand.
»Frau Krüger«, sagte Sven Larsson. »Wie schön, dass Sie noch im Haus sind. Ich habe nämlich eine kleine Bitte an Sie … Sie kennen hier in der Zentrale doch jeden. Würden Sie Nick freundlicherweise dabei unterstützen, alle Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen?«
Hatte ich die Kollegin beneidet, von der ich annahm, Nick sei ihr Kunde, und mich bedauert, weil ich in meiner Position keine Chance auf berufliche Kontakte zu attraktiven Männern bekam?
Tja, das hatte ich nun davon. Pass auf, was du dir wünschst, denn es könnte in Erfüllung gehen … Mein Herz schlug ein paar Takte höher und in meinem Bauch breitete sich ein Kribbeln aus, das mich an wild schlagende Schmetterlingsflügel erinnerte.
Mensch, Katja! Sven Larsson hatte mich nicht gefragt, ob ich mit seinem Sohn ins Bett gehen wollte, sondern ob ich ihn dabei unterstützte, seine Mitarbeiter kennenzulernen.
Bald wäre Nick mein Vorgesetzter, ich hätte dienstlich viel mit ihm zu tun. War es zur Abwechselung nicht einmal schön, mit einem attraktiven Mann zusammenzuarbeiten?
»Aber sicher. Das mach ich gerne«, antwortete ich. Was hätte ich auch sonst sagen sollen?
»Danke«, entgegnete Sven Larsson, gab mir die Hand und ging.
Jetzt stand ich mit Nick Larsson ganz allein im Raum. »Ich freue mich schon darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten«, sagte er und zeigte mir sein umwerfendes Lächeln mit den schönen Grübchen in den Wangen und den Sonnenstrahlen in den Augenwinkeln.
»Ich mich auch«, erwiderte ich.
»Heute war ein langer und anstrengender Tag. Mir schwirrt der Kopf vor lauter Zahlen. Morgen Abend wird es mir sehr wahrscheinlich genauso gehen. Aber es wäre schön, wenn ich Sie am Freitagabend zum Essen einladen darf, um zuallererst die Personalchefin dieses Unternehmens kennenzulernen.«
»Oh«, machte ich und räusperte mich.
Herrgott! Wenn Sven Larsson mich zum Arbeitsessen einlud, überstieg mein Puls auch nicht die Marke von einhundert Schlägen pro Minute. Was war denn bloß los mit mir? Ich spürte, wie mein Gehirn ein großes Cocktailglas Stresshormone in mein Blut pumpte und meinen Körper auf Flucht programmierte.
»Im Prinzip sehr gerne«, sagte ich und versuchte, eine ordentliche Portion Professionalität in meine Stimme zu legen.
»Kann ich Sie morgen wissen lassen, ob ich am Freitagabend Zeit habe? Ich habe jetzt einen privaten Termin und werde leider schon zu spät zu meiner Verabredung kommen.«
Demonstrativ warf ich einen Blick auf die Uhr. Nichts hatte ich vor, gar nichts, außer mich mit einem eiskalten Getränk auf meinen Balkon zurückzuziehen und die Beine hochzulegen.
»Entschuldigen Sie, dass ich Sie aufgehalten habe. Natürlich besprechen wir das morgen. Ich sehe Sie in der Sitzung.«
Ich streckte meine Hand aus, die Nick Larsson ergriff. Trotz der spätsommerlichen Wärme und des kompletten Business-Outfits, das er trug, war seine Hand angenehm kühl, sein Händedruck fest. »Einen schönen Feierabend für Sie«, sagte ich.
»Und für Sie.«
Seit Gregor hatte ein Mann endlich einmal wieder diese ganz besondere Wirkung auf mich. Nick Larsson war intelligent, attraktiv und hatte das gewisse Etwas. Er war umwerfend, aber mein zukünftiger Chef! Das stand im Mittelpunkt. Ich musste es mir immer wieder vorbeten: Nick Larsson war mein zukünftiger Chef!
Der erotische Bann, in dem er mich gefangen hielt, würde sich nach und nach auflösen.
Ganz bestimmt!
Als ein ehemaliger Freund von mir sich ein unliebsames Tattoo auf den Oberarm hatte stechen lassen und ich mich bei Connie über das hässliche Motiv beklagte, meinte die nur trocken: »Ach, Katja, das guckt sich mit der Zeit weg.« Und genauso wäre es auch in diesem Fall. Die enorme Anziehungskraft, die Nick Larsson auf mich ausübte, würde mit der Zeit nachlassen.
Ganz sicher!
Kapitel 5
Ich streifte die Pumps ab und genoss die kühlen Fliesen unter meinen nackten Füßen, schlenderte zum Kühlschrank und schraubte die Flasche mit dem Pfirsichtee auf. Ein paar klirrendkalte Eiswürfel dazu … ah, das tat gut. Mit meinem Laptop unter dem Arm ging ich auf den Balkon.
Meine Vierzimmerwohnung befand sich in einem renovierten Altbau mitten in der Kölner Südstadt, der erst in den Neunzigerjahren mit Balkonen aufgerüstet worden war. Deshalb bot er ausreichend Platz für einen mittelgroßen Tisch, an dem es sich bequem essen ließ, zwei Stühle und eine Liege, auf der ich mich im Sommer von mittags bis abends sonnen konnte. Na ja, zumindest an den Wochenenden. Die Größe meines Balkons reichte sogar für eine zweite Liege, die in der kleinen Abstellkammer in meinem Flur wartete, falls sich jemand fand, der sich gemeinsam mit mir in der Sonne aalen wollte.
Der Balkon war überdacht, sodass ich ihn auch bei Regen nutzte. Mit zahlreichen grünen und blühenden Pflanzen in Töpfen auf dem Boden und an der Balkonbrüstung sowie in einigen Blumenampeln, die von der Decke herabbaumelten, hatte ich mir eine kleine, gemütliche Frischluftoase eingerichtet.
Ich fuhr meinen Laptop hoch, loggte mich in meinen Account ein und rief meine Mails ab – ein paar Werbemails, die ich schnell löschte, dann folgte eine Nachricht von Sandra.
Hey Katja,
unsere Maxime ist nun endlich in passende Worte gegossen:
Starke Frauen geben nicht auf. Sie heulen kurz und ziehen dann in den Krieg.
Fühl Dich gedrückt,
Sandra – und Timm lässt dich herzlich grüßen
Der Spruch ist cool und absolut passend, schrieb ich zurück. Zwei weitere Werbemails, eine Information über den Liefertermin für drei Paar schicke Schuhe, die ich kürzlich im Internet bestellt hatte, und eine Mail von Erik Dellmann.
Erik Dellmann?!
Etwa unser Erik Dellmann?!
Überrascht riss ich die Augen auf.
Erik war der Schwarm aller kleinen und großen Mädchen auf dem Gymnasium gewesen. Und ich gebe zu – auch Connies und meiner. Von der siebten bis zum Ende der zehnten Klasse hatten er und sein bester Freund Oliver mit Connie und mir im Französischkurs an einem Vierertisch gesessen. Nach dem Französischunterricht waren wir wie alle Schülerinnen und wahrscheinlich auch ein Paar Schüler wie auf Droge gewesen. Eine Doppelstunde mit Erik sorgte für einen ordentlichen Adrenalinkick, einen stürmischen Puls und einen verträumten Gesichtsausdruck. Wie er einen ansah – mit seinen dunkelblauen, ausdrucksstarken Augen unter dem langen Pony, den er mindestens alle zehn Sekunden mit seinen schönen Fingern aus seiner Stirn schob. Und wenn er sprach, langsam und bedächtig, mit diesen schönen Lippen über strahlendweißen Zähnen …
Aber Erik hatte weder an Connie noch an mir das leiseste Interesse gezeigt und wir hatten uns andere männliche Objekte fürs Schwärmen, Knutschen und später mehr gesucht.
Bei den regelmäßigen Stufentreffen nach dem Abitur, die Erik nie besuchte, erfuhren wir irgendwann einmal, dass er Innenarchitektur studiert hatte und im Anschluss an sein Diplom nach Sydney ausgewandert war.
Der schöne, kreative Mann bestimmte nun die Einrichtung von australischen Einfamilienhäusern, Luxuswohnungen und schicken Büros mit. Ich war mir sicher, dass er allein aufgrund seines guten Aussehens über einen riesigen, vornehmlich weiblichen Kundenstamm verfügte.
Ich öffnete die Mail von Erik.
Liebe Katja,
erinnerst du dich noch an mich? Immerhin ist es fast zwanzig Jahre her, dass wir unser Abitur bestanden haben, ich nach meinem Studium nach Australien ausgewandert bin und den Kontakt zu fast allen Schulkollegen verloren habe … nun, aufgegeben habe trifft es wohl besser. Aber wenn man auf der anderen Seite der Welt lebt, ist es schwierig, die alten Kontakte zu halten und gleichzeitig neue Freundschaften vor Ort zu knüpfen.
Wie dem auch sei … wir saßen lange Jahre zusammen im Französischkurs. Vielleicht erinnerst du dich noch an meinen damals besten Freund Oliver.
Ich habe von Bernd Rickert alle E-Mail-Adressen der Abiturienten unseres Jahrgangs erhalten, darunter auch die von Connie und dir. Ich schreibe gerade alle an, mit denen ich in der Schule etwas zu tun hatte.
Denn ich bin zurück aus Australien. Es war eine interessante und spannende Zeit auf der anderen Seite der Erde. Aber Köln ist meine Heimat. Das habe ich nie vergessen und die Stadt hat mir immer gefehlt. Ich würde mich freuen, wenn meine alten Schulfreunde sich an mich erinnern und mir antworten.
Es folgten eine Telefonnummer und ein lieber Gruß.
Das war bereits der zweite Köln-Rückkehrer, von dem ich in den letzten zwei Tagen erfahren hatte. Nick Larsson war in seine Heimat zurückgekommen und jetzt auch Erik Dellmann.