HdW-B 005: Unternehmen Weltuntergang - Erno Fischer - E-Book

HdW-B 005: Unternehmen Weltuntergang E-Book

Erno Fischer

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Beschreibung

HdW-B 005: Unternehmen Weltuntergang
Erno Fischer: »Schatten der Vergangenheit – das Geheimnis des Sternenvogts«

HERR DER WELTEN BAND 4: Der Sternenvogt als der wahre HERR DER WELTEN überträgt auf John Willard unvorstellbare PSI-Kräfte. Die benötigt er auch, denn der nächste Auftrag führt ihn in eine wahre PSI-Hölle. Ohne die neuen Kräfte könnte er dort nicht eine Sekunde überleben.
Nach seiner Rückkehr jedoch nimmt ihm der Sternenvogt diese Kräfte wieder. Seiner Meinung nach benötigt er sie nicht mehr. Im Gegenteil. Sie würden ihm auf Dauer Schaden zufügen, weil er ohne sie geboren wurde.
Und dann eröffnet ihm der Sternenvogt, dass es Zeit sei, mehr über die wahre Vergangenheit zu erfahren und somit über das Geheimnis des Sternenvogts.
Er lädt John ein zu einer virtuellen Reise in diese Vergangenheit, bei der er alles dies neu erleben würde, als sei er unmittelbar anwesend dabei.
Die Reise beginnt...

________________________________________

Impressum:
Die Bände 13 bis 15 von HERR DER WELTEN hier in einem Buch zusammengefasst!

ISSN 1614-3302
Copyright neu 2015 by HARY-PRODUCTION, Canadastraße 30, D-66482 Zweibrücken, Telefon: 06332 48 11 50, HaryPro.de, eMail: [email protected]
Sämtliche Rechte vorbehalten!
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung von
HARY-PRODUCTION!

Coverhintergrund: Anistasius
Titelbild: Gerhard Börnsen

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Erno Fischer

HdW-B 005: Unternehmen Weltuntergang

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

HdW-B 005:

 

Unternehmen Weltuntergang

 

Erno Fischer

 

»Schatten der Vergangenheit – das Geheimnis des Sternenvogts«

 

Impressum

 

ISSN 1614-3302

Copyright neu 2015 by HARY-PRODUCTION

Canadastraße 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332 48 11 50 * Fax: 01805 060 343 768 39

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

 

Dieses Buch basiert auf den Bänden 13 bis 15 der gleichnamigen Serie!

 

Sämtliche Rechte vorbehalten!

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung von

HARY-PRODUCTION!

 

Lektorat: David Geiger

Covergestaltung: Anistasius

Copyright Titelbild: Gerhard Börnsen,

Steinruther Str. 13, D-58093 Hagen

 

Einführung

Irgendwann in fernster Zukunft: Viele tausend Welten sind von Menschen besiedelt. Überlichtschnelle Flüge sind verboten, weil es sich erwiesen hat, dass diese auf Dauer das energetische Gleichgewicht des Universums und somit das Raum-Zeit-Gefüge stören, was in manchen Bereichen des Universums in der Vergangenheit zu schrecklichen Katastrophen führte.

Die von Menschen besiedelten Welten haben keinen direkten Kontakt miteinander, da es keine überlichtschnellen Kommunikationsmöglichkeiten gibt. Dennoch entstand im Verlauf der Jahrtausende ein funktionierendes Handelssystem: Riesige Container-Schiffe sind im Unterlichtflug unterwegs zu ihren Zielwelten, mit mannigfaltigen Waren bestückt. Sie sind teilweise Jahrtausende unterwegs, um ihr Ziel zu erreichen, aber da der Strom der Handelscontainer niemals abreißt, werden die Planeten untereinander reibungslos versorgt. Die Erde beispielsweise ist eine gigantische ›Zuchtanstalt für Menschenmaterial‹ - dem wichtigsten ›Exportartikel‹ für die Erde. Die Betreffenden werden in Tiefschlaf versetzt, bevor sie auf den Weg gehen. Ein übriges tut die Zeitdilatation, so dass sie unbeschadet den langen Flug überstehen.

Dieses komplizierte Handelssystem ist natürlich hochempfindlich - und muss überwacht werden. Dafür zuständig ist der Sternenvogt - der HERR DER WELTEN! Nur ein Sternenvogt besitzt das Monopol des Überlichtfluges, um seiner Aufgabe auch gerecht werden zu können. Aber dieser verhältnismäßig minimale Einsatz des Überlichtfluges hat keine negativen Auswirkungen auf die universale Ordnung.

Es gibt mehr als nur einen Sternenvogt, doch das Universum ist groß genug für alle - und so begegnen sie sich untereinander nur, wenn es unbedingt nötig erscheint...

Prolog

HERR DER WELTEN Band 1: John Willard, geboren auf einer unmenschlichen Erde, wird unter dramatischen Umständen der ›Diener des Sternenvogts‹, denn dieser geht selten persönlich in einen notwendig werdenden Einsatz, um die so genannte universale Ordnung zu sichern. Sein Diener fungiert als eine Art Stuntman.

Der erste Einsatz führt John Willard auf den ›Planeten der Amazonen‹: Aufgrund von Umwelteinflüssen kommen hier nur Frauen zur Welt. Um ihren Fortbestand zu sichern, müssen sie Männer von der Erde ›importieren‹. Und jetzt haben sie das Geheimnis des Überlichtfluges enträtselt und sagen dem Handelssystem den Kampf an.

Es gibt einen Bereich im Weltall, in dem Handelscontainer einfach verschwinden. John Willard findet hier eine Art ›Miniuniversum‹, das durch radikal veränderte Naturgesetze entstand. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als einzudringen, obwohl es noch niemals zuvor eine Rückkehr von hier gab.

Am Ende gelingt John das bislang Unmögliche - und er kehrt zurück.

HERR DER WELTEN Band 2: Inzwischen hat der Sternenvogt einen zweiten Diener - einen kampfstarken intelligenten Androiden: Bron! Und der nächste Einsatz wartet bereits: Johns Bewusstsein wird ausgetauscht mit dem Bewusstsein eines jungen Mannes namens Bereter. Er ist ein so genannter Sucher - unterwegs in einer alptraumhaften Welt, die durch das Kollektiv der Träumer entstanden ist. Als Bereter kann sich John nicht an seine eigentliche Identität erinnern. Seine Aufgabe ist es, das Geheimnis der Traumwelt zu ergründen und den nicht abbrechbaren Traum in Bahnen zu lenken, die keine Gefahr mehr für die universale Ordnung bedeuten, ausgehend vom ›Planeten der Träumer‹. Kommt er als Bereter zu Tode, ist dies auch sein Ende als John Willard. Aber er hat eine wichtige Unterstützung auf seinem Weg: Bron!

John Willard überlebt nicht nur als Bereter, sondern er bewährt sich. Kein Wunder, dass der Sternenvogt das gleiche Prinzip auch beim nächsten Einsatz beibehalten will:

HERR DER WELTEN BAND 3: Johns Bewusstsein wird diesmal mit dem Bewusstsein eines Mannes namens Karem Eklund ausgetauscht - auf einer Welt der krassen Gegensätze. Die Bewohner glauben, auf der Erde zu sein...

Auch dieses Abenteuer übersteht John Willard – und er ahnt noch nicht, dass ihm die bisher größte Herausforderung seines ganzen Lebens erst bevor steht:

HERR DER WELTEN BAND 4: Der Sternenvogt als HERR DER WELTEN überträgt auf John Willard unvorstellbare PSI-Kräfte. Die benötigt er auch, denn der nächste Auftrag führt ihn in eine wahre PSI-Hölle. Ohne die neuen Kräfte könnte er dort nicht eine Sekunde überleben.

Nach seiner Rückkehr jedoch nimmt ihm der Sternenvogt diese Kräfte wieder. Seiner Meinung nach benötigt er sie nicht mehr. Im Gegenteil. Sie würden ihm auf Dauer Schaden zufügen, weil er ohne sie geboren wurde.

Und dann eröffnet ihm der Sternenvogt, dass es Zeit sei, mehr über die wahre Vergangenheit zu erfahren und somit über das Geheimnis es Sternenvogts.

Er lädt John ein zu einer virtuellen Reise in diese Vergangenheit, bei der er alles dies neu erleben würde, als sei er unmittelbar anwesend dabei.

Die Reise beginnt...

1

Der Raum, die Liege, auf der ich mich ausgestreckt hatte, der Sternenvogt, der über mich wachte... Alles verschwand und ich hörte einen gewaltigen Ruf: »Psychonauten! Psychonauten zwischen den Sternen und auf allen Planeten! Wir bitten euch um eure Hilfe! Kommt nach Erde 17...«

Ich vernahm den Ruf und war erschrocken über seine Macht, obwohl ich doch selber erst meine Erfahrungen mit PSI hinter mich gebracht hatte - sehr eindringliche Erfahrungen sogar. Aber dies hier... Es übertraf alles, was ich mir hätte vorstellen können.

Und dann wusste ich: Monate irdischer Zeitrechnung war es her, dass der PSI-Ruf von der bis dahin unbedeutenden terranischen Kolonialwelt Erde 17 in die Tiefen des Alls raste. Ich hatte schon wieder einen Zeitsprung gemacht, über diese Monate hinweg und wusste außerdem: Aus allen Teilen des menschlichen Sternenreiches waren daraufhin die Psychonauten nach Erde 17 geeilt, um Rolf ›Adder‹ Gerlach, den man für den Messias der Psychonauten hielt, zu befreien.

Adder war auf Erde 17 in eine Falle des Ultimate-Konzerns geraten, doch es gelang, ihn zu retten.

Ultimate? Noch wunderte ich mich, obwohl ich vergessen hatte, dass ich John Willard war und alles dies nur dank des Sternenvogtes nacherleben durfte...

Der PSI-Ruf, den das erste menschliche Superkollektiv aus mehr als hundert Psychonauten abgestrahlt hatte, war ein in der Geschichte der Psychonauten einmaliges Ereignis gewesen.

Ja, das hatte ich am eigenen Leibe erfahren können - sozusagen. Aber... Ultimate? Wieso klang das so grausam und... absolut feindlich?

Doch weiter: Niemals zuvor hatten Menschen in dieser Größenordnung Gebrauch von ihren PSI-Kräften gemacht. Ganz gewiss! Niemals war eine Botschaft von so vielen parapsychisch begabten Gehirnen in die Weiten der Galaxis gestrahlt worden. Die Psychonauten hörten den Ruf. Sie kamen, befreiten Adder und dann zogen die meisten von ihnen weiter von Stern zu Stern.

Aber auch andere Wesen hatten den PSI-Ruf vernommen - außer denen, für die er gedacht war - und außer mir... Und ich durfte mit dabei sein, als es geschah!

*

»Beim Raumklabautermann!«, murmelte der Mann an der Sichtortung entgeistert. Seine Stimme hob sich: »Captain!«

Der weibliche Kommandant des Raumers blickte herüber - und sah es: Wie ein flammendes Schwert drang etwas in das Sonnensystem um Erde 17 ein! »Alarm!«, brüllte sie. Sofort wurden sämtliche Stationen besetzt. Die Garden waren routiniert - und sie waren in diesem System, weil man mit derartigen Zwischenfällen rechnete. »Ein neuer Trick dieser Psychonauten!«, vermutete Captain Ann und schwang sich in den Kommandosessel.

Der Bewaffnung ihres Schiffes hatten diese Psychonautenrebellen gewiss nichts entgegenzusetzen. Vorsichtshalber alarmierte sie noch die anderen Kampfschiffe. Dabei wunderte sie sich nicht, dass dieses unheimliche Flammenschwert nur auf der Sichtortung erschien.

Zunächst einmal würden sie abwarten, bis das unbekannte Objekt die kritische Distanz erreichte. Auch auf anderen Raumern der Garden wurde das Phänomen entdeckt. Jetzt wirkte es wie ein Feuerball mit auseinanderjagenden Protuberanzen. »Masse!«, meldete der Ortungsoffizier auf dem von Captain Ann befehligten Raumschiff Sol. Nur ein winziger Reflex. Alle anderen Instrumente blieben nach wie vor stumm. Deckungsmessungen zwischen Masse- und Sichtortung wechselten ständig um bis zu einem Winkelgrad.

»Kritische Distanz!«, fauchte die Captain (bei überwiegend weiblichen Kommandanten bei der Raumgarde hatte sich der Begriff ›die Captain‹ längst durchgesetzt!). Bislang blieben alle Identifizierungsforderungen unbeantwortet. »Feuer!« Ein kurzes Rütteln ging durch den Raumer. Ein Fauchen und Brausen. Lichtschnell raste der Tod dem fremden Eindringling entgegen. Der Energiestrahl war positronisch gesteuert. Er würde sein Ziel treffen - wenn nichts Unvorhergesehenes geschah. Und dann schien eine unsichtbare Faust nach dem tödlichen Laserbündel zu greifen und es zu verbiegen! Knapp raste der Strahl an der glutroten Feuerkugel vorbei und verlor sich in der unendlichen Weite des Universums.

Feine Schweißtröpfchen erschienen auf der Stirn der Captain. Das hier passte weder in ihr Weltbild noch in ihre Karriere. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Trotzdem blieb ihre Stimme ruhig: »Höhere Kapazität!« Ja, sie hatte noch einiges zu bieten. Der erste Energieschuss war ein bescheidener Anfang. Außerdem waren die anderen Raumer längst alarmiert, um helfend einzugreifen. Sie bezogen Abfangpositionen und würden dem Ding einen heißen Empfang bereiten. Bisher hatte sie noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, es handele sich um ein Naturphänomen. Nach der Abwehr des Laserstrahls ließ sie diesen Gedanken vollends fallen.

Wie Alarmsirenen schrillte es durch das Schiff: Der akustische Nebeneffekt des Torpedoabschusses. Die Rammtorpedos jagten mit ungeheurer Beschleunigung auf den Fremden zu. Dabei beschrieben sie jedoch einen von einer Zufallsschaltung gesteuerten Zickzackkurs, der jedes Abfangmanöver unmöglich machen sollte.

Der Zusammenprall mit der fremden Energieblase erfolgte. Sekundenbruchteile hüllte eine Kernexplosion das unbekannte Objekt ein, saugte das rote Glühen in sich auf und verwehte in blitzenden Energiewolken. Eine matt glänzende Kugel kam zum Vorschein. Schlicht und einfach, ohne Aufbauten. Wie eine Billardkugel aus Metall. Und völlig unversehrt.

Die Oberfläche verbog sich leicht. Eine optische Täuschung?

Die Captain quittierte den zweiten Misserfolg mit einem heiseren Laut. Es war nicht notwendig, die anderen Schiffe in Kenntnis zu setzen. Sie hatten bereits begriffen und setzten nun ihre eigenen Waffen ein. Endlich stimmte die Ortung rundherum. Angepeilt wurde ein unbekanntes Objekt. Vierzig Prozent bekannte Metalllegierungen, der Rest undefinierbar. Die Raumgarde setzte jetzt Energieschleudern ein. Mehrere Energieblasen rasten auf das Ding zu. Sie verbreiteten ein schmerzhaftes Strahlen im ultravioletten Bereich. Fast gleichzeitig würden sie das Objekt treffen.

Es war der Zeitpunkt, an dem das fremde Etwas abstoppte. Mit Wahnsinnswerten, die kein Mensch überstanden hätte. Entweder das Ding war unbemannt, oder es verfügte über wesentlich verbesserte Andruckneutralisatoren. Captain Ann war nicht die einzige, der in dieser Sekunde ein ungeheuerlicher Gedanke kam: Hatten Sie es etwa mit einer fremden Rasse aus den Tiefen des Alls zu tun?

»Nein, ein Trick der Psychonauten!«, versuchte sie sich einzureden. Es half nichts. Und da wünschte sie sich plötzlich, dass die tödlichen Energien auch diesmal dem Fremden nichts anhaben konnten!

3

»Ich weiß, dass ich bin - und ich bin DAS SCHIFF!«, dachte das nichtmenschliche Wesen und mit den Augen des Schiffes sah es, was in diesem System vor sich ging - ohne es zu begreifen.

Neugierde und Sorge hatten das Wesen aus dem All nach Erde 17 gelockt. Es hatte vor einiger Zeit einen kosmischen Hilferuf auf PSI-Ebene empfangen. Ausgangspunkt war diese Welt. Es hatte den Sinn des PSI-Rufes nicht genau begriffen, nur dass jemand Hilfe erbat. Und dieser Jemand besaß PSI-Fähigkeiten und das allein genügte, um ihn mit diesem Wesen zu verbinden. Wenn die Fremden eine natürliche Verbindung zum Hyperraum besaßen, musste es auch die Basis für eine Verständigung geben.

Auch Manipulationen technischer Art mit dem Hyperraum waren auf seiner Heimatwelt geortet worden.

Man wusste seitdem, dass es in diesem Raumsektor, Tausende von Lichtjahre von dem Mutterplaneten des Fremden entfernt, intelligente Wesen gab, die sich der Gefährlichkeit von Experimenten mit dem Hyperraum wahrscheinlich nicht bewusst waren. Auch wenn man auf der Heimatwelt des Wesens den Inhalt des kosmischen Hilferufes nicht verstand, setzte man ihn unwillkürlich mit den Experimenten in Verbindung.

Soschnyz-Baschraz-Som, der absolut Fremde, war gekommen und wähnte sich im perfekten Ortungsschutz. Doch jetzt wurde er beschossen!

Das einzige Auge in dem mit grünem Flaum bedeckten Gesicht glühte in intensiverem Rot: Das Äquivalent zu einem menschlichen Stirnrunzeln. Soschnyz-Baschraz-Som identifizierte sich mit dem Schiff und brachte es zum Stillstand. Er spürte die tosenden Energien, die dazu bestimmt waren, ihn zu vernichten. Den ersten und auch den zweiten Sturm hatte er mühelos abwehren können. Vielleicht würde es ihm auch diesmal gelingen, doch wollte er es nicht darauf ankommen lassen. Der letzte Treffer hatte ihn teilweise des Ortungsschutzes beraubt.

Seine geistigen Fühler griffen aus, analysierten, bauten auf den Ergebnissen ein neues Aktionsprogramm auf. Soschnyz-Baschraz-Soms mit dem Schiff gekoppelten Sinne trafen auf eine fremdartige Technik, kaum vergleichbar mit dem Bekannten. Kein Wunder, dass der sonst so perfekte Ortungsschutz hatte versagen müssen!

Nur Sekunden verharrte das Schiff auf seinem Platz. Diese Zeitspanne genügte vollauf. Soschnyz-Baschraz-Som schöpfte aus den Kapazitäten seines Raumers. Er verarbeitete mehr Erkenntnisse und Messergebnisse in dieser Zeit als tausend seiner Artgenossen ohne Hilfsmittel in einem ganzen Jahr.

Die Technik des Schiffes war ausgereift und Soschnyz-Baschraz-Som war ein Bestandteil davon - er stand in einer Art Symbiose mit seinem Schiff. Die bereitgestellten Kapazitäten technischer Art füllte er mit seinem Bewusstsein. Es gelang Soschnyz-Baschraz-Som, sich auf die ihm fremde Technik einzustellen. Doch noch etwas brachte er fertig: Sein unbegreiflicher PSI-Sinn erfasste die Gedanken der Raumschiffsbesatzungen, die ihn angriffen. Dabei machte er eine erschreckende Feststellung: Sie gingen als Individuen auf in ihrer Krieger-Gemeinschaft - als Soldaten!

Für ein Wesen aus dem Volk der Zyzschniyer, die den Individualismus, die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und die Verwirklichung des eigenen Ich, als das höchste aller erstrebenswerten Ziele ansahen, eine furchtbare Entdeckung.

Für einen Augenblick übermannte Soschnyz-Baschraz-Som panikartige Furcht vor dieser Fremdartigkeit! Er gab dem Impuls zur Flucht nach, noch bevor ihn die vernichtenden Energien erreichten. Das Schiff beschleunigte aus dem Stand mit dem Wahnsinnswert von tausend g! Das entsprach tausendfacher Erdbeschleunigung! Es gab im gesamten Bereich menschlicher Expansion kein Material, das solche Kräfte überstanden hätte.

Und dann nahm die Beschleunigung kontinuierlich zu!

Die Energieblasen hatten keine Chance, ihr Ziel zu erreichen, denn der Fremdraumer löste sich scheinbar in Nichts auf. In Wirklichkeit hatte er das Raum-Zeit-Kontinuum verlassen und wechselte über in den Hyperraum. An Bord befand sich kein Psychonauten-Kollektiv wie auf irdischen Schiffen üblich, sondern nur ein Wesen: Soschnyz-Baschraz-Som. Er benötigte nicht den Zusammenschluss mit anderen. Sein alleiniger Wille genügte, um den Übergang in den Hyperraum durchzuführen.

Somit war er eine Art Superpsychonaut.

*

Die Koordinatorin des Psycho-Kollektivs der Soldaten-Psychonau­ten befand sich bei Captain Ann in der Zentrale.

Captain Ann klammerte sich an den Lehnen ihres Konturensessel fest.

»Wir müssen folgen!«, knurrte sie heiser.

Das brachte ihr einen ablehnenden Blick der Koordinatorin ein. An Bord war sie dem Kommandanten gleichgestellt, denn ohne sie wäre das Schiff nicht in der Lage gewesen, mittels Hyperraum das All überlichtschnell zu durcheilen. Denn den Zugang zum Hyperraum konnte nur ein Psycho-Kollektiv öffnen, deren Mitglieder man eben deshalb Psychonauten nannte! Das machte die Koordinatorin so überaus wertvoll, obwohl sie selten in die Entscheidungen des Captains eingriff.

Jetzt hielt sie das für angebracht.

»Sinnlos!«, kommentierte sie. Dass sie Captain Ann nicht mit ihrem Rang ansprach, war der Beweis dafür, dass es zwischen ihnen eine Art unterdrückte Feindschaft gab.

Keine der beiden Frauen hätte diese näher zu definieren gewusst. Sie war da und kaum zu leugnen.

Captain Ann entspannte sich.