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Miniaturen und Häppchen Lyrik zum selberlesen: Eines Tages stand ein Mann, vor dem hohen Gerichte. Was hat er jemandem angetan? Sieh her, er schreibt Gedichte. Hedonistischer EskapisMus von Vinzent S. Mus - Anno 2020 Arbeitsversion: Kleine und mittelgroße Häppchen Lyrik zum selberlesen. Unterstützt & empfohlen vom Verein für Schlafwandler & Mondsüchtige e.V. * und Dichter Nebel** *(noch zu gründen) **(Facebook Grüppchen)
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Seitenzahl: 38
Das Geheimnis der Pralinen
Nachts hat mich die Gier gepack,
an meinem Zeh, denn ich war noch nackt
und leicht verstört,
da habe ich folgendes mit angehört:
krrrr – krrrr – krrrr – krrrr
im dunkeln, da munkeln
und küssen die pralinen sich
sie rascheln und sie tuscheln
sie knistern und sie wuscheln
im dunkeln, da schunkeln
und kuscheln die Pralinen sich
dann wird es wilder
uns fehlen Bilder
wir gehen vorsichtig hin
um zu schauen, was drin ..
.. aber dann im dämmerlicht
da machen sie das alles nicht
sobald nämlich der deckel offen,
da schauen wir, gänzlich betroffen:
Einige von ihnen sind angebissen
so manch Staniol-papier zerrissen
man denkt:
Im dunkeln, da rangeln
und prügeln die Pralinen sich
---
Niemand wird es je erfahren
ob sie das alles selber waren.
aber das ist eben Pralinenart:
Ihr Geheimnis bleibt,
in der Schachtel bewahrt.
Eines Tages stand ein Mann,
vor dem hohen Gerichte.
Was hat er jemandem angetan?
Sieh her, er schreibt Gedichte.
Dichtungen
Gedichte sind wie
Wichte im Lichte.
Erst über Nacht,
werden sie auf den Punkt
gebracht.
p.s. Überall,
mögen sie jetzt Bieber,
ich mag aber lieber:
Nachtigall.
HintenRum
Sei nicht neun mal klug,
ich wittere Betrug.
Und es tut mir Leid,
nackte Frau in Kleid.
Kleiner, dicker Mann
vorne ab und hinten dran.
Und ich weiß genau,
du bist ne blöde Sau (Frau)
Wintermute
die Ersten, die Blüten
die Liebe in Tüten.
Das ist der Frühling pur
eine Plage der Natur.
Der Regen, ein Segen
nach Schnee und Winterweh.
Sommersuit
Warten auf die Ewigkeit,
kalte, kalte Sommerzeit.
Warmes Herz,
ein Sommerscherz.
Trübes Licht,
Vergißmeinicht.
Juni 2012
Sturm und Drang
ich male mit Luft
ich male mit Licht
bis der Himmel sich
plötzlich erbricht.
Das Wasser regnet hernieder
Schauer und Böen, immer wieder
fließen sie auf uns herab
wir ducken uns
vor diesem Zorn.
Dann wird es still
ich beginne von vorn:
Ich rufe die Winde
des Ostens herbei ..
Brenne, brenne Lichterloh
der eine ist darüber froh
der andere ist entsetzt
er flieht ins hier
er flieht ins jetzt
hab doch mehr Mut
sprach da das Herz
und überwinde diesen Schmerz
die Wolken schaukelten das Schiff
doch der Steuermann hat es im Griff.
Sonnenuntergang
an der Küste,
als ich sie umarmte
im Garten der Lüste,
als ich sie umgarnte
sah ich ihre Brüste,
schon war es vorbei.
Gute Nacht
Beziehung aufbaun
und dann draufhaun.
Das Essen gut würzen,
vom Teller zu stürzen.
Tief ins Glas zu gucken,
zu nippen, dann spucken.
Einen Joint zu drehen,
und dann einfach weggehen.
Sonntags Diskotheke
Flora & Fauna gehen
in die Sauna .. ebenso
hinein gehen Ringelblume
und blödes Schwein.
Gut ist mit Hut,
nicht gut ohne Hut.
Draufankommt,
was man damit tut.
Danke für's Nichtstun
.. wer nix tut, unterdrückt Niemanden.
.. wer nix tut, verschwendet Nichts.
.. wer nix tut, verbraucht keine Aufmerksamkeit.
Wer Andere zum Tun zwingt ..
.. der zwingt Sie in den Tod.
ewiger Begleiter
die Zeit ist ein Dieb
mit seinen Tricks
mit seinen Ticks
denkst manchmal er gibt
doch er nur nimmt
immer nur nimmt
ungehemmt nimmt
und selten liebt.
Ernte 23
Wenn es vorübergeht,
ist es vornüber zu spät;
das Getreide gesät.
Dämonen vertrieben,
mit Peitschen und Hieben,
ins Jenseits gelitten,
im Diesseits verstritten
Seelen verloren,
doch dann neu geboren.
Buch Primosil 3:77
ein sterbender Esel
zieht mich den waldweg entlang
ich bin müde und mir ist bang
bergauf, bergab geht es dahin
mir schwindet hier und da der sinn
nur der esel zieht beharrlich
mich weiter die hügel hinauf und hinab
der graue esel zieht und zieht
als ob er am himmel ein ende sieht.
ich töte, die Kröte
denn sie schreit zu laut
ich töte, die Kröte
und zieh ab ihr, die Haut.
-
Ich kleide mich in Krötenleder
mit Spitzthut auf und einer Feder.
Die Kröten nehmen mich als Ihresgleichen
und lassen mich zwischen ihrem Laich laichen
-
Dort bin ich gänzlich ungestört
und schreibe fortan unerhört
Gedichte über Kröten
Krötinnen und ihren Nöten.
Ich sprech dich frei von liebe
ich sprech dich frei von not
ich sprech dich frei vom triebe
ich sprech dich frei vom tod
-
so laufe und sei fröhlich
und folge dem weltenlauf
so geh weiter deiner wege
und gib nicht vorher auf
-
schau hin und wieder