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Ein biografischer Roman über meinen Freund Stefan H. danach gefragt, was er die letzte Zeit so gemacht hatte: Behörde um Millionen betrogen und das Geld dann wieder in der Karibik verpraßt. Warum hast du mir nichts abgegeben? Wollte dich da nicht mit reinziehen. Ich habe haufenweise Dinge erlebt, schreiben wir ein Buch. Ich schreibe keine Romane. Dann mach halt mal ne Ausnahme. Du bist der Einzige, dem ich dabei vertraue. Der Einzige, der schreiben kann, meinst du wohl. Das auch. .. aus den Aufzeichnungen von Stefan H. (die H. Story) Es handelt sich hier um eine wahre Geschichte, auch wenn es aus rechtlichen und privaten Gründen als Biografischer Roman verfaßt wurde. Lediglich Ereignisse, welche zu einer weiteren Strafverfolgung von im Buch beschriebenen Personen führen könnten oder noch lebende Personen betreffen, sind verändert worden. Ebenso sind einige Namen von beteiligten Personen, Orten etc. geändert worden. Eigentlich könnte alles, da es sich schlußendlich ja um einen Roman handelt, erfunden worden sein; ist es aber nicht!
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Seitenzahl: 100
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Einleitung
Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Impressum
.. aus den Aufzeichnungen von Stefan H. (die H. Story)
Ein biografischer Roman über meinen Freund Stefan H. danach gefragt, was er die letzte Zeit so gemacht hatte: Behörde um Millionen betrogen und das Geld dann wieder in der Karibik verpraßt. Warum hast du mir nichts abgegeben? Wollte dich da nicht mit reinziehen. Ich habe haufenweise Dinge erlebt, schreiben wir ein Buch. Ich schreibe keine Romane. Dann mach halt mal ne Ausnahme. Du bist der Einzige, dem ich dabei vertraue. Der Einzige, der schreiben kann, meinst du wohl.
Das auch.
Es handelt sich hier um eine wahre Geschichte, auch wenn es aus rechtlichen und privaten Gründen als Biografischer Roman verfaßt wurde.
Lediglich Ereignisse, welche zu einer weiteren Strafverfolgung von im Buch beschriebenen Personen führen könnten oder noch lebende Personen betreffen, sind verändert worden. Ebenso sind einige Namen von beteiligten Personen, Orten etc. geändert worden. Eigentlich könnte alles, da es sich schlußendlich ja um einen Roman handelt, erfunden worden sein; ist es aber nicht!
Prolog: Mein Name ist Stefan H., geboren in Hamburg Barmbek, Eltern selbständig Konditorei/Bäckerei, 2 Jahre ältere Schwester und 1 Jahr jüngerer Bruder, mit 34 kriminell geworden und aus Deutschland geflüchtet. Mein Freund Volker hat bei der Baubehörde Hamburg rund 1.8 Mio. DM unterschlagen und ich habe ihm dabei geholfen. Tat-bestand meinerseits: ”Beihilfe zur Unterschlagung”.
Montag: Nach einer fast schlaflosen Nacht begannen wir mit den Vorbereitungen. Erst mal ins Bad und frisch machen, dann die guten Klamotten anziehen und einen Kampf mit dem Schlips ausfechten. Nach Volkers Hilfe erfolgreich überstanden. Um 9.00 Uhr waren wir fertig. Unsere Sportreisetasche mit ein paar persönlichen Dingen war seit Sonntag im Schließfach am Hauptbahnhof und der neue Aktenkoffer von Samsonite, grau mit einem bißchen braunem Leder und goldenen Schließmechanismus, stand neben meiner Wohnungstür. Wir waren soweit. Kurz darauf rief mich der Mitarbeiter der Bank, den ich in der LZB treffen sollte, an. Er würde um 10.00 Uhr dort vor der Tür stehen und eine grüne Jacke anhaben, sagte er. Wir riefen ein Taxi und fuhren um 9.45 Uhr los. Während der Fahrt mußte ich ständig an zwei Worte denken: Grüne Jacke, Grüne Jacke, Grüne Jacke.
Wollte er mir damit sagen, daß die Polizei schon auf mich wartet? Hatte er sich damit unbewußt verraten? War er von der Polizei!? Ich bekam Angst, so kurz vor dem Ziel die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Aber kurz bevor wir da waren sagte ich mir: “Was soll’s - jetzt mußt du da durch, egal was passiert.” Wir hatten schon zu viele Schritte auf dem neuen Weg getan und zurück wollte und konnte ich jetzt nicht mehr.
Das Taxi hielt in der Seitenstraße neben der Landeszentralbank und ich bat darum, er solle nicht soweit weg parken. Ich ging auf die Bank zu und da stand ein aufgesetzt freundlich wirkender Mann von der Bank, in grünem Jackett, vor der Tür. Er bat mich, ihm zu folgen. Wir gingen zu einem Schalter, wo ich einen Hausausweis gegen Abgabe meines Reisepasses bekam. Ich bemühte mich ihm schnell noch zu erklären, daß mein Personalausweis abgelaufen ist (stimmte sogar), damit er bloß nicht auf falsche Gedanken kommt. Dann Sicherheitskontrolle und rein in den Fahrstuhl. Interessante Sache diese Landeszentralbank: Klobiger imposanter Betonbau, von außen und drinnen relativ edel eingerichtet. Eine Menge uniformierter Sicherheitsleute, Geldboten, Banker von anderen Banken ,wie mein Typ, und natürlich die LZB-Tipsen und Angestellten trieben sich hier herum. Ich hatte das Gefühl, daß jeden Moment einer der Sicherheitsbeamten auf mich zukommt und mich festnimmt.
Dritter Stock: Zehn leere Schalter. Er geht zum letzten Schalter. Er benimmt sich so, daß man erkennen kann (und soll?), daß er sich hier auskennt; quasi täglich hier ein und aus geht. Er scheint im Inneren ein bißchen stolz darauf zu sein, gibt sich nach Außen hin aber sehr korrekt und kühl. Er grüßt beiläufig einige Bankangestellte, indem er nur kurz die Handfläche hebt. Er gibt den Scheck der Volksbank ab und wir müssen warten. Nach fünfzehn Minuten führt er mich dann, in Begleitung eines LZB Angestellten, in einen von drei abgetrennten Kassenräumen und ich frage ihn, ob wir die Tür schließen können - Selbstverständlich! Der Beamte geht nach hinten und kommt mit einem Holztablett wieder. Darauf liegt das Geld: 1.4 Million Deutsche Mark, eingetütet in durchsichtigem Plastik. Zehn Pakete mal 100 Tausender, vier extra Pakete Tausender und 50.000 DM in 500'tern. Alle schön mit Banderole, abgestempelt von der LZB Hamburg. Mein Herz schlug ein bißchen höher und ich witzelte: “Soll ich das jetzt alles nachzählen? ” und “ Ich hatte schon befürchtet der Koffer ist zu klein”. Die beiden Herren lachten brav, aber etwas unterkühlt über meine Witze. Sie klärten mich darüber auf, daß das Geld schon dreimal gezählt wäre und ich mir keine Sorgen machen brauchte. Der eine legte das Geld in die Schublade und schob sie zu mir rüber. Das Paket mit der Million hat er auf meine Bitte hin aufgeschnitten, denn es war zu groß für meinen Koffer. Alles in allem waren alle Leute in der LZB auf ihre Art sehr locker und freundlich. Für die waren solche Summen offensichtlich nichts Besonders. Ich packte das Geld in den Koffer und wir fuhren wieder runter. Ich bekam meinen Reisepaß zurück und der Herr von der Volksbank fragte, ob er mich, aus Sicherheitsgründen, bis zum Taxi begleiten dürfte. Ich nahm das Angebot dankend an.
Volker saß insgesamt vierzig Minuten im Taxi und schwitzte, obwohl es draußen eher kühl war. Ich stieg ein, ohne ein Wort zu sagen, und wir fuhren los. Am Abend vorher, als wir uns das LZB-Gebäude ansahen, war uns klar geworden, daß die LZB jedes Fahrzeug vor der Bank mit Kameras aufnahm. Wir mußten uns also irgendwo an einem öffentlichen Platz absetzen lassen, möglichst nicht zu weit entfernt vom Hauptbahnhof, aber auch nicht direkt davor. Wir wollten, daß sie unsere Spur schnell verlieren sollten, damit sie uns nicht schneller auf die Schliche kommen als nötig. Volker hatte die glänzende Idee, daß wir uns am Ziviljustizgebäude am Sievekingsplatz absetzen lassen sollten. Das kannten wir beide von unseren Offenbarungseiden. Gesagt, getan. Denn wir fanden es äußerst komisch, nach dieser Unternehmung, dort zu verschwinden. Wir stellten uns vor, wie sie den Taxi-fahrer befragten und das letzte was das BKA wissen würde wäre, daß wir ausgerechnet am Ziviljustizgebäude ausgestiegen sind. Einen kleinen Spaß zum Abschied wollten wir uns nach der Aufregung noch gönnen. Ich bin sicher, daß die Polizei auch gelacht hat. Wir hatten unsere schwierigsten ersten zwei Aufgaben erledigt. Wir hatten fast zwei Millionen in der Tasche und gingen zu Fuß zum Hauptbahnhof. Volker bezahlte unterwegs bei verschieden Banken Miete, Strom usw. für seine Ex-Familie im Voraus und wir tauschten auch ein paar D-Mark in Dollar um. Wir hatten noch drei Stunden bis zur Abfahrt nach Amsterdam. Wir waren verdammt nervös mit dem ganzen Geld im Koffer - und das am Hauptbahnhof. Ich hatte das Gefühl, die Fixer und Penner würden unsere Nervosität förmlich riechen, denn alle schienen uns so komisch anzusehen. Nie war ich mir bewußt, daß hier so viel Gesindel rumlungert. Dann schoß mir plötzlich durch den Kopf, daß wir wohl das größere Gesindel wären. Das beruhigte mich aber keineswegs und Volker fühlte sich ebenfalls äußerst unwohl hier. Das wurden lange drei Stunden, aber dann saßen wir im Zug. Er fuhr los und wir konnten uns langsam freuen denn wir wußten, wenn wir uns jetzt nicht allzu blöd anstellen, konnte uns niemand mehr aufhalten. Wir atmeten einmal auf und klappten dann zusammen. Soviel Aufregung tut nicht gut, aber wir hatten unsere Entschädigung im Koffer.
Die Fahrt nach Amsterdam verlief ruhig und problemlos. Dort ange-kommen nahmen wir ein Zimmer im Marriott-Hotel. Wir mußten das Risiko eines Taschendiebstahls, wenn man in unserem Fall von Diebstahl reden kann, verteilen. Also kauften wir noch einen guten Aktenkoffer und teilten das Geld auf. Wir wollten das Geld im Handgepäck mit auf den Flug nehmen und dieses wird ja bekanntermaßen geröntgt. Wir hatten keine Ahnung, was die sehen und erkennen konnten und was nicht. Um die Kontrolle konnten wir uns nicht drücken und in der Reisetasche wollten wir das Geld auch nicht unterbringen. Am nächsten Tag, ging es um 11.00 Uhr zum Flughafen. Dort angekommen, sahen wir die Tafel der Abflüge durch und nahmen den ersten Flug der in die Staaten ging: 12.00 Uhr, KLM, Chicago. Wir buchten erste Klasse und zahlten für zwei Personen 11.500 D-Mark - egal wir hatten ja genug. Wir checkten ein und mußten feststellen, daß KLM nur Nichtraucherplätze hatte. Ein harter Schlag für zwei sehr starke Raucher, aber wir wollten weg. Dann ging es zur Kontrolle. Wir legten die Koffer auf das Band und beteten. Nichts passierte, wir konnten es schaffen! Volker und ich saßen im Flugzeug, schmachteten und freuten uns über jeden Kilometer, den wir hinter uns ließen. Nach acht langen Stunden kamen wir in Chicago an. Während des Fluges hatten wir die Zettel für den Zoll auszufüllen. Da wir beide alles andere als perfekt englisch lesen konnten, füllten wir den Zettel falsch aus. Es gab dort ein Feld wo etwas von 10.000.- Dollar stand. Wir hielten das für die zulässige Menge an einzuführendem Bargeld - war es aber nicht. Hier ging es um den Gesamtwert von zollfreien Artikeln, die wir einzuführen gedachten. Wir gingen zur Immigration und erwischten einen besonders hartnäckigen und arroganten Beamten, der natürlich sofort mißtrauisch wurde, als er las daß ich für 10.000 Dollar zollfreie Waren dabei haben wollte. Es brauchte einen ganze Zeit ihm klarzumachen, daß dies nur ein Mißverständnis war. Aber er war jetzt richtig heiß und stellte eine Menge Fragen:
Kennen Sie jemanden in den Staaten : Nein.
Welches Hotel haben sie gebucht : Bis jetzt keins, machen wir später.
Beruflich oder privat hier : Urlaub.
Welche Staaten wollen sie besuchen: Wissen wir noch nicht, wollten überall mal hin.
Wie lange wollen sie in den Staaten bleiben : ca. 2 Monate.
Ich stand da und er suchte fieberhaft nach weiteren Fragen, mit denen er mich festnageln konnte. Zwei Sachen haben uns hier wohl gerettet. Erstens fragte ihn ein Kollege, was denn eigentlich los war und zweitens sammelten sich hinter uns schon die Leute, die dann auch lautstark zu murren anfingen. Wir waren mit der ersten Klasse aus Europa gekommen, leicht daran zu erkennen, daß wir die Ersten am Schalter waren, und als die anderen Klassen auschecken wollten, begann sich der Raum immer mehr zu füllen. Da hatte er endlich genug und bewilligte, was er mir noch ausdrücklich betonte, ausnahmsweise! ein Dreimonatsvisum. Dieser Arsch - jeder Europäer darf drei Monate pro Jahr in den Staaten bleiben. Jetzt rief ich auch noch Volker ran, der weit hinter mir an der Reihe stand, mit der Begründung, daß er kein Wort Englisch versteht und ich übersetzen müßte. Der Zollheini verdrehte die Augen als ich im sagte, daß es mit dem Formularausfüllen das gleiche wie bei mir war und er schickte Volker ohne einen weiteren Kommentar durch. Jetzt mußten wir nur noch durch den Zoll, unsere im Augenblick größte Sorge. Aber auch hier hatten wir Glück und wurden einfach durchgewunken.
Wir waren in den Staaten und standen mit Sicherheit noch auf keiner Fahndungsliste. Ein großes Land und ein Land der Kreditkarten, hier lacht das Bargeld nicht. Wir hatten nur ein paar Dollar (ca. 5000) in bar dabei. Daran hatten wir natürlich nicht gedacht. Wir schnappten uns ein Taxi und ließen uns in das beste Hotel der Stadt fahren, das Hyatt. Wir mieteten uns für drei Tage ein und zahlten cash.
Das Hotel hatte nicht einmal ‘ne Kasse. Tresor gab’s auch nicht und da wir das Geld nicht im Zimmer lassen wollten, packten wir alles in einen Koffer und gingen zur Rezeption. Wir fragten nach, ob das Hotel einen Safe hat: “Ja”. Und können wir unseren Koffer da rein stellen?: “Nein, den müssen sie auspacken. Was ist denn da drin?” “Unser Reisegeld in bar.” “Nein, das geht sowieso nicht. Für Bargeld haben wir keine Versicherung.” Das Ganze war ein ziemlicher Aufstand mit Nachfragen beim Vorgesetzten usw. . Für unseren Geschmack viel zu auffällig. Wir versteckten den Koffer im Zimmer und gingen auf Entdeckungsreise per Taxi durch Chicago.
Einkaufen macht Spaß.
Alles endet und begann Anfang 1995. Es endet, weil alles seinen Ursprung in der Vergangenheit hat und es begann ein neues Leben, ein Traum wurde wahr.
Ich kannte Volker schon mehrere Jahre, er arbeitete in der Baubehörde Hamburg / Rechnungsabteilung. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Ich hatte ihn durch die Freundschaft meiner Tochter Fiona mit seiner Tochter Emma kennengelernt. Ich betrachtete ihn als einen Menschen, der eigentlich überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge lag. Beamte waren mir schon immer ein Graus. Meine Schwester ist Beamtin bei der Bahn (Stellwerk), seit zwanzig Jahren! Ich hatte durch sie bei verschiedenen Anlässen diese Gattung Mensch besser kennengelernt. Für mich sind Beamte träge, sicherheitsabhängige und langweilige Menschen. Sie sind zumeist dumm und ängstlich. Kurz: die Versager um die sich der Vater Staat kümmert und sie beschäftigt, weil sie sonst keiner haben will. In der freien Wirtschaft, so dachte ich, wären sie nicht überlebensfähig. Ich hielt mich in diesem Punkt für besser. Mein Lebensmotto war damals: jung, dynamisch, erfolgreich.