Heliosphere 2278: Dopplerbrand - Andreas Suchanek - E-Book

Heliosphere 2278: Dopplerbrand E-Book

Andreas Suchanek

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Beschreibung

Der Kampf um die Zukunft der Menschheit beginnt zwischen den Sternen: »Heliosphere 2278 – Dopplerbrand« ist der finale Teil der neuen Trilogie von Science-Fiction-Bestseller-Autor Andreas Suchanek. Die Welten der Allianz versinken nach der letzten Attacke der Niwonesh im Chaos. Admiral Cross erfährt auf der alten Brückenwelt des Iljanischen-Bundes endlich, was vor vielen Jahrhunderten geschehen ist. Die Tragödie wird in ihrem ganzen Ausmaß offenbar. Unterdessen sammeln sich die Reste der Flotte um Dopplerbrand in Gang zu setzen. Sie ahnen nicht, dass die Falle längst gestellt ist. Denn der Feind ist ganz nah und beobachtet jeden Schritt. Eine Military-SciFi Space Opera für alle Freunde von Peter F. Hamilton und David Webber. 

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DOPPLERBRAND

HELIOSPHERE 2278

BUCH 3

ANDREAS SUCHANEK

1. Auflage Juni 2024

© 2024 by Greenlight Press

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Herstellung und Verlag:

Greenlight Press

Gartenstr. 44B

76133 Karlsruhe

E-Mail: [email protected]

ISBN: 978-3-95834-504-1

Sie finden uns im Internet unter:

https://www.andreassuchanek.de

Erstellt mit Vellum

INHALT

Prolog

I

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

II

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

Epilog

Seriennews

Bücher von Andreas Suchanek

PROLOG

Jennifer Valen blickte über die weite Landschaft und fühlte Stolz in ihrer Brust lodern. Das hier war das Ergebnis von generationenübergreifender Arbeit zum Wohle des Mars. Die Atmosphäre war seit vielen Jahrzehnten stabil, die Wetterkontrolle hatte das Terraforming unterstützt, und überall spross es grün.

Hier und da ragten Tempel auf, das Sinnbild der marsianischen Religion. Doch während dies einst noch von Terranern belächelt worden war, hatte sie längst begriffen, dass die Kultur des Mars die Religion mit der Technologie verband. Erinnerungsboxen hatten früh Einzug gehalten, um Erlebnisse und Gedanken von Vorfahren zu speichern.

Als Jennifer mit einem BioTat ausgestattet erstmals eine Vernetzung eingeleitet hatte, war es einer Offenbarung tatsächlich gleichgekommen. Sie war eingetaucht in den alten Mars jener Zeit, der von Entbehrung und dem Willen zum Überleben geprägt gewesen war.

Sie schüttelte mit einem Lächeln den Kopf, wandte sich der Weite ab und dem Camp zu. Dicht an dicht standen die Zelte des Vermessungsteams, das Proben nahm, um den Fortschritt der mikrobiologischen Evolution in diesem Abschnitt zu überwachen.

In einem dieser Zelte räkelte sich vermutlich gerade ein sexy Nerd, mit dem sie vor wenigen Stunden die aktuellen Ergebnisse gefeiert hatte. Die Kleidungsstücke hatten bei ihrem Erwachen noch immer überall verstreut herumgelegen. Es war mitten in der Nacht, doch Jennifer hatte sich die Lichter in der Ferne einfach ansehen wollen. In Zeiten großer Krisen lernte man, das Kostbare zu schätzen.

Die Gleiter mit den Evakuierten von Alpha Centauri gingen fast stündlich über dem Mars nieder und steuerten den Raumhafen an. Ein Bild, das ihr Herz schwer werden ließ. Jennifer stoppte in der Bewegung. Sollte sie in ihr eigenes Quartier zurückkehren oder morgen früh neben Tins aufwachen?

Ihre Gedanken wurden von einem Lichtblitz unterbrochen. Sie sah auf, vermutete bereits ein weiteres Raumschiff im Landeanflug.

Stattdessen bildeten sich in der Dunkelheit des Himmels verästelnde Risse. Die Realität schien aufzureißen, und dahinter sah sie – einen zweiten Mars unter giftgrünem Himmel.

Jennifer Valen blieben drei Sekunden, um die Wahrheit zu begreifen. Was über Generationen hinweg aufgebaut worden war, hörte innerhalb von Augenblicken auf zu existieren.

Der Mars kollidierte mit seiner Dopplerwelt.

Und verwandelte sich in Asche, Feuer und Tod.

I

Weltentod

1. KAPITEL

Jayden Cross

HD195689, HD195689b, Begegnungsstätte der Niwonesh, 14. Januar 2278, 01:14 Uhr Allianzstandardzeit

Das Gestein der Wände atmete den Geist alter Größe.

Die Überreste der damaligen Vertreter des Iljianischen Bundes lagen am Boden. Zumindest zwei davon, denn Jayden saß nun auf einem der drei Stühle; auf dem zweiten Lieutenant Stefanie Hill. Ebenfalls am Boden lag Commander Jane Winton, am Leben, jedoch bewusstlos.

Sie waren auf den Planeten transloziert, um in der uralten Begegnungsstätte Antworten auf den Konflikt zwischen dem Iljianischen Bund und den Niwonesh zu finden. Was gelungen war.

Ihnen gegenüber saß, nur durch einen rautenförmigen Tisch getrennt, Liane Crest. Die Verteidigungsministerin der Republik hatte sich als Doppelagentin des Feindes entpuppt. Sie bezeichnete sich als Norkim, was ebenso ein Rang wie auch der Name sein konnte.

»Ich werde Ihnen die Antworten geben«, sagte sie nun. »Sie erfahren, was damals geschehen ist. Doch zuvor werden Sie Ihren Teil erfüllen.«

»Die Kontaktaufnahme mit der KSI kann Tage dauern«, erwiderte Jayden.

Liane Crest berührte eine Stelle des Tisches, und das Metall schien zu zerfließen. Es gruppierte sich neu, eine Kontaktfläche entstand.

»Legen Sie ihre Handfläche auf den Kontakt-Pod und sie erhalten Zugriff auf das Kommunikationsmodul«, erklärte Liane Crest. »Es ist ein gerichteter Strahl, der lediglich CORE I erreichen kann. Versuchen Sie, jemand anderen anzusprechen, wird die Verbindung gekappt. Dann sterben Sie umgehend. Keine weiteren Gespräche, keine Antworten.«

Jayden hatte seinen Companion bereits alle möglichen Szenarien entwerfen lassen, mit denen er Informationen an die HYPERION oder direkt an die CORTEX-Station weiterreichen konnte. Bisher war dabei kein realistisches Szenario eingetreten.

»Ich werde Sie kein weiteres Mal auffordern.« Liane Crest hatte einen offenen Blick, schulterlanges, braunes Haar und die Ausstrahlung frisch gebürsteten Stahls.

Als Verteidigungsministerin war sie Jaydens Vorgesetzte. Zumindest hatte er das bisher gedacht. In Wahrheit arbeitete sie für die geheimnisvollen Niwonesh, ohne ein Biokonstrukt zu sein.

Er kam der Aufforderung nach und legte die Handfläche auf den Kontakt-Pod. Sofort expandierte ein Interface in seinem Gesichtsfeld. Die Kommunikationsverbindung in Richtung CORE I war geöffnet.

Die Künstliche Superintelligenz war aus einer Verschmelzung verschiedener Bewusstseine mit der Technologie der Kybernetiker hervorgegangen. Darunter auch Jaydens Geist. Die Singularität – die die Bezeichnung ›künstlich‹ nicht mehr verdiente – war ihm und der Menschheit als Ganzes daher freundlich gesinnt.

»Seit Ihrer Attacke hat die KSI sich nicht mehr gemeldet, das wissen Sie«, sagte Jayden an die Norkim gewandt. »Wieso sollte sich das jetzt ändern?«

»Das ist nicht ganz korrekt«, entgegnete diese. »Es gab ein Gespräch mit Admiralin Kristen Belflair. Warum sollte die Singularität nicht also auch Ihnen antworten?«

Eine gute Frage, wie Jayden fand.

Er sandte seinen Erkennungsschlüssel weiter aus und hoffte gleichzeitig, dass die KSI etwas Derartiges vorausgesehen hatte. Würde sie endlich intervenieren? Ihnen möglicherweise technologisch unter die Arme greifen?

Tatsächlich wurde seine Kontaktanfrage angenommen. Im gleichen Augenblick lenkte Liane Crest den Datenstrom um, verband sich selbst über einen Kontakt-Pod und sperrte Jayden aus. Er zuckte zurück.

»Was ist passiert?«, fragte Lieutenant Hill.

»Sie hat den Kontakt an sich gerissen«, erwiderte er.

Die Norkim saß bewegungslos auf ihrem Stuhl, den Blick in weite Ferne gerichtet. So sah jemand aus, der nur noch körperlich anwesend war, dessen Geist allerdings an einem anderen Ort verweilte.

»Sir«, presste Lieutenant Hill hervor, »wenn unsere eigene Verteidigungsministerin gegen uns arbeitet …«

»Ich weiß«, beendete er den Satz. »Die Flottenstärke, die zur Verfügung stehende Technologie, einfach alles ist dem Feind bekannt.«

»Diese Offensive, von der sie gesprochen hat, die Präsident Saart durchführen will, das wird eine Katastrophe.«

Eine Woche lang war die Galaxis davon ausgegangen, dass die Biokonstrukte die mit ihrem Gegenstück verschränkte Welt Alpha Centauri zerstören wollten. Eine Farce. Vor einer Stunde war der 14. Januar 2278 angebrochen. Die Niwonesh hatten ihre Drohung wahr gemacht, allerdings den Mars gezündet.

Präsident Nicolai Saart hatte für diesen Fall ›Dopplerbrand‹ vorbereitet. Die Welten auf der anderen Seite sollten zerstört werden, damit so eine Attacke sich nicht wiederholte. Wie sich jetzt herausstellte, war diese Idee jedoch von Liane Crest eingebracht worden. Es stand außer Frage, dass die Raumschiffe bereits erwartet wurden.

Jayden behielt die Bio-Werte von Commander Jane Winton im Blick. Seine Sensoroffizierin - die auch ein Biokonstrukt war, allerdings ein wohlgesonnenes – atmete gleichmäßig, Herzschlag und Puls waren in Ordnung.

»Bekommen Sie Kontakt zu unserem Brückenkopf?«, fragte Jayden.

Lieutenant Hill schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Sir.«

»Mittlerweile müssten die industriellen 3D-Drucker alles hergestellt haben, es ist eine kleine Festung. Nehmen Sie Commander Winton und ziehen Sie sich dorthin zurück. Nachricht an Alpha 365, Peter Task und die HYPERION. Ich will, dass jeder informiert ist.«

»Verstanden«, bestätigte Lieutenant Hill.

Sie erhob sich, war mit wenigen Schritten bei der bewusstlosen Commander und nahm diese auf. Augmentierungen machten so vieles möglich, auch das Heben von großen Gewichten.

Lieutenant Hill bewegte sich auf die Eingangstür zu. Jayden rechnete schon damit, dass diese sich nicht würde öffnen lassen, doch sie teilte sich und gab den Weg frei.

»Lieutenant Hill«, rief er.

»Sir?«

»Wenn Sie die Möglichkeit erhalten, zur HYPERION zu translozieren, tun Sie das. Dieser Befehl gilt für alle Offiziere hier am Boden.«

»Aye, Sir. Ich gebe es weiter.«

Damit verließ sie den Raum. Die Türen schlossen sich hinter ihr. Immerhin war sie so einstweilen außer Gefahr. Ob es überhaupt noch irgendeinen sicheren Ort in dieser Galaxis gab, war dahingestellt.

»Ein interessantes Gespräch«, sagte die Norkim unvermittelt.

»Ihrem Lächeln nach zu urteilen hat es einen positiven Verlauf genommen?«

»So ist es. Die Singularität wird sich in den aktuellen Konflikt nicht einmischen«, erklärte Liane Crest. »Ich konnte glaubhaft versichern, dass wir lediglich die Raumfahrt unterbinden. Was innerhalb einer Planetensphäre geschieht, ist für uns nicht relevant.«

Etwas in dieser Art hatte Jayden befürchtet. »Damit kann Sie also niemand mehr aufhalten.«

»Das klingt, als hätten Sie es endlich verstanden.« Die Norkim neigte den Kopf zur Seite, erwiderte seinen Blick zufrieden. »Nun, ich habe Ihnen zugesichert, dass Sie den Grund für all das erfahren. So soll es sein.«

Die Tür hinter ihr öffnete sich.

Im ersten Augenblick war Jayden überzeugt, dass eine Ash’Gul’Kon-Kreatur den Raum betrat.

Sie ging auf vier Beinen, die mit Chitin überzogen waren. Die Oberseite bestand aus einem gepunkteten Panzer, armlange Tentakel glitten suchend durch die Luft. Augen nahm er nicht wahr.

»Keine Sorge, es ist nicht für den Kampf gezüchtet«, erklärte Liane Crest. »Dies ist eine Kreatur, deren Innerestes aus … Nun, man könnte wohl sagen: ›Erinnerungszellen‹ besteht. Sie wird jenen Teil freigeben, der Sie interessiert.«

»Und dafür muss ich lediglich was tun?«

»Die Tentakel verbinden sich mit ihrem BioTat. Es wird eine Art Geistesverschmelzung, wie Sie diese auch bereits mit Kristen Belflair praktiziert haben. Heutzutage ist das in der Solaren Republik ja etwas Natürliches geworden, vor allem, wenn sich Partnerschaften bilden. Den Geist vereinen und Erlebnisse teilen.«

»Wie Sie schon sagen, zwischen Partnern. Doch in diesem Fall würde die Kreatur auch Zugriff auf meine Erinnerungen erhalten.«

»Admiral Cross.« Liane Crest schüttelte den Kopf. »Alle wichtigen taktischen Daten befinden sich in einem sicheren organischen Speicher in ihrem Geist, nicht infiltrierbar. Sie vergessen ab und an, welche Position ich bekleide.«

»Im Gegenteil.«

»In diesem Fall müssen Sie sich ja nicht sorgen, es gibt nichts, was Sie vor mir verheimlichen könnten«, entgegnete die Norkim. »Aber das Wichtigste vergessen Sie bei dieser Sache: Sie haben keine Bedeutung mehr für mich. Ich werde nun aufstehen und gehen. Entweder sie nehmen das Geschenk des Wissens an oder nicht. Danach kehren Sie gerne auf die HYPERION zurück.«

Damit erhob sie sich und schritt davon.

Jayden versuchte im gleichen Augenblick, einen Kontakt zu Lieutenant Hill aufzubauen, jedoch kam er nicht zustande. Stattdessen öffnete sich das Eingangstor zur ›Halle der Ankunft‹, und zwei vertraute Gesichter erschienen.

»Admiral!« Alpha 365 trug seinen Pulser im Anschlag. »Geht es Ihnen gut?«

Neben ihm betrat L.I. Peter Task den Raum. An seiner Seite ein schwebender Metallkorpus mit sensorischen Linsen, die wie Augen wirkten.

»Mir geht es gut. Ich hatte gerade ein Gespräch mit Liane Crest.« Er fasste in wenigen Sätzen die Ereignisse zusammen. »Was ist das?«

»Mein ULNI«, erwiderte Commander Task. »Er verändert sein Aussehen aktuell noch auf Basis von Wissen, das er gerade durch mich erhalten hat.«

»Ich grüße dich, Admiral Cross.« Die ULNI-Einheit blinzelte. »Wieso befindet sich eine Meomy-Züchtung hier?«

»Liane Crest.« Alpha 365 wirkte geschockt. Er war zweifellos einem abrupten Gefühlssturm unterworfen, wie sie ihn manchmal trafen. »Das hebelt jede Sicherung aus.«

»Sind diese Meomy-Züchtungen gefährlich?«, fragte der L.I. seinen ULNI.

»Negativ«, erwiderte dieser. »Sie wurden aufseiten der Niwonesh genutzt, um Erfahrungen an uns zu übergeben. Während des Massakers in dieser Einrichtung wurde allerdings klar, dass sie darüber auch Informationen abschöpfen konnten.«

»Das dachte ich mir«, sagte Jayden. »Wenn die nicht sowieso schon alles wüssten, würde ich niemals eine solche geistige Verschmelzung eingehen. In der aktuellen Situation ist es aber wichtiger, endlich den Grund für diesen Angriff zu erfahren.« Er betrachtete die Meomy-Züchtung mit Widerwillen. »Geht es Lieutenant Hill gut?«

»Sie ist mit Commander Winton zur HYPERION zurücktransloziert«, erwiderte Alpha 365. »Eine Kommunikation ist unmöglich, eine Translokation jedoch nicht.«

»Normalerweise hätte ich vorgeschlagen, dass wir mit dieser Züchtung auf die HYPERION translozieren und diese Verschmelzung unter Aufsicht von Doktor Amari durchführen«, sagte Peter Task. »Allerdings ist das aktuell nicht mehr möglich. Der Planet hat vor wenigen Minuten die Schwelle passiert. Wir befinden uns jetzt auf der Seite der Niwonesh.«

Normalerweise hätte Jayden sich nun Sorgen gemacht, dass Captain Ishida einfach durch den Wall flog, um mit ihnen auf der anderen Seite zu sein. Auf diese Art wäre eine Translokation problemlos möglich geworden. Doch mit dem Wissen von Lieutenant Hill würde das hoffentlich unterbleiben.

»Ich habe da noch eine Idee.« L.I. Tasks Blick war für einige Sekunden ins Nirgendwo gerichtet. »Laut Companion dauert die Umsetzung aber. Quasi ein Experiment.«

»Verstanden.« Jayden deutete auf die Meomy-Züchtung. »Dann werde ich hier nach Antworten suchen. ULNI, muss ich sonst noch etwas beachten?«

»Es wird eine emotionale Erfahrung«, sprach die kleine Einheit. »Senatorin Jalina nutzte diese Form der Wissensaufnahme ebenfalls einmal. Danach weinte sie für zwei Tage.«

»Das behalte ich im Hinterkopf, danke.«

Jayden ging vor der Züchtung in die Knie und streckte seine Hände aus, die Handflächen nach oben. Durch Veränderung der mit Duspanit durchsetzten Farbpartikel wurde das BioTat sichtbar. Die Meomy-Einheit reagierte augenblicklich. Zielsicher fanden die Tentakel Jaydens Handflächen.

Eine Verbindung entstand.

Die Welt verging und wurde ersetzt durch das, was vor langer Zeit geschehen war.

2. KAPITEL

Peter Task

HD195689, HD195689b, Begegnungsstätte der Niwonesh, 14. Januar 2278, 02:21 Uhr Allianzstandardzeit

»Ihm geht es gut.« Alpha 365 saß neben Admiral Cross am Boden und versuchte, seine typische Miene der Gelassenheit wiederzuerlangen.

Peter war selbst noch geschockt von der Enthüllung um Liane Crest, hatte im Verlauf seines Lebens aber gelernt, abrupte Wendungen des Schicksals schnell zu verarbeiten.

Er erinnerte sich gut an jenen Augenblick, als Tess – frisch befreit von den Ash’Gul’Kon – einen Pulser zog und mal eben L.I. Lorencia perforierte. Ein hinterlassener Hypnobefehl hatte das verursacht.

Er musste bei dem Gedanken an Tess unweigerlich lächeln. Sie lag auf der Krankenstation und stand kurz davor, einen Companion eingesetzt zu bekommen. Dazu die MemoryCells und sonstigen Augmentierungen. Peters beste Freundin war zurückgekehrt, wieder Teil der chaotischen Hyperion-Familie.

»Dieses Mal ist es knapper als sonst«, sagte Alpha 365. »Ehrlich gesagt stehen die Wahrscheinlichkeiten nicht auf unserer Seite.«

»Tun Sie nie«, erwiderte Peter. »Denken Sie nur an all die Ereignisse zurück, bei denen wir rein logisch betrachtet hätten draufgehen müssen.«

»Irgendwann ist es eins zu viel.«

»Ich merke schon, in dieser Stimmung landet jedes Wort in einem schwarzen Loch.« Peter deutete in Richtung Tür. »Sie passen auf den Admiral auf. Behalten Sie die Vitalwerte im Auge.«

»Was haben Sie vor?«, fragte Alpha 365.

»Ich habe einen ULNI«, erwiderte Peter und tätschelte die Oberfläche des winzigen Roboters.

Sie war überraschend weich und warm.

»Da wir Zugriff auf die gesamte Einheit besitzen, werde ich die Zentrale aufsuchen. Das hier mag ein Begegnungszentrum gewesen sein, doch beide Seiten waren Gegner. Wie würden Sie eine Basis in Feindgebiet aufbauen?«

»Als Festung«, erwiderte Alpha 365. »Es wäre die einzige Möglichkeit, die Sicherheit aller zu gewährleisten. Und wie wir hier gesehen haben, gibt es trotzdem Schlupflöcher.«

Was Peter in seiner Idee nur bestärkte. »Sie halten die Stellung.«

Er überprüfte die Ladung seines Magazines und schob den Pulser wieder in das Beinholster. Die ULNI-Einheit folgte ihm, als er auf die Tür zusteuerte. »Du kennst den Weg in die Zentrale?«

»Aber ja«, bestätigte er. »Ich kann dich dorthin bringen, Peter.«

Die Gänge wirkten auf ihn wie ein Mausoleum, mit dem Wissen um das, was hier geschehen war. Tote Abgesandte, die mit einem genetisch zugeschnittenen Virus umgebracht worden waren. Zerschmolzene ULNI-Einheiten und leere Gänge. Über allem lag ein Mantel aus Staub und Vergessenheit.

»Diese Metallkleckse waren einst meine Freunde«, sagte der ULNI. »Ich vermisse sie.«

Peter blickte verdutzt zu dem kleinen Roboter. »Freunde? Vermissen. Bist du eine KI?«

»In mir befinden sich biologische Komponenten, die emotionale Reaktionen erlauben«, erklärte er. »Mein Geist entwickelt sich außerdem beständig weiter, natürlich im Rahmen meiner Grundprogrammierung. Die Einordnung als KI weise ich aber zurück. Meine Emotionen, meine Intelligenz, sie sind nicht künstlich.«

»Ich verstehe. Der Verlust deiner Freunde tut mir leid«, sagte Peter.

»Senatorin Jalina handelte lebensklug«, erklärte der ULNI. »Sie versiegelte ihr Quartier, wohl wissend, dass sie bereits infiziert war. Ich leistete ihr bis zum Ende Gesellschaft und begab mich dann in den Stand-by-Modus.«

»Die Energie dieser Einrichtung scheint nahezu unendlich zu sein«, sagte Peter.

»Es gibt gewaltige Transmittertore, die Wärme in ein Kraftwerk speisen. Dort wird diese umgewandelt. Sie sind in mehreren Ebenen unter der Oberfläche verbaut«, erklärte der ULNI. »Es waren dereinst zehn dieser Ebenen, mittlerweile sind es vier.«

Ein Konzept, das die Energieversorgung so lange gewährleistete, bis die Oberfläche des Planeten durch die Hitze bis zur letzten Ebene abgetragen worden war. Dann waren die Transmittertore zerstört, die Energie nicht mehr verfügbar, die Welt aber sowieso kurz vor dem Untergang. Wärmekraftwerke waren leichter redundant zu bauen und weniger wartungsintensiv als ein Fusionskraftwerk.

»Ein dieser Welt angepasstes Konzept«, sagte er.

»Der Iljianische Bund kam im Verlauf seiner Entwicklung zu dem Schluss, dass niemals nur ein Konzept auf jeden Ort angewendet werden konnte«, erklärte der ULNI. »Es gibt Eisplaneten, Gluthöllen, ja sogar auf einzelnen Welten Gebiete, die sehr unterschiedliche Gegebenheiten aufweisen.«

Peter erinnerte sich noch gut an alte politische Debatten, die sie in der Schule über Geschichts-Holos beobachtet hatten. Diskussionen darüber, ob nun Technologie A oder B die richtige sei. Ob Weg A oder B – meist auf beiden Seiten ideologisch geprägt – der korrekte war. In nahezu allen Fällen war im Rückblick eine Kombination aus verschiedenen Konzepten die Lösung gewesen. Einzelne simple Antworten existierten in der Realität nicht, ließen sich aber hervorragend in einfache Wissenshappen verpacken und der Allgemeinheit vorsetzen.

»Ich wünschte, der Iljianische Bund wäre in allen Bereichen so offen gewesen, so flexibel«, sagte Peter. »Wir wissen, dass es ein großes Vorurteil gegenüber genetischer Veränderung gab, was zum Abflug der Archen führte. Aus diesen gingen die Ash’Gul’Kon hervor.«

»Sie haben gestritten, diskutiert, manipuliert, intrigiert«, kam es von ULNI. »Doch meist am Ende einen Kompromissweg gefunden. Im Falle der Archen gelang dies nicht. Ebenso bezogen auf die Niwonesh. Manchmal ist ein Fehler vom Schicksal auserkoren, epochale Ausmaße anzunehmen.«

Das Metall, aus dem der ULNI bestand, war mittlerweile deutlich heller. Er besaß zwei Arme mit der Nachbildung von Metallhänden. Die Unterseite seines zentralen Korpus besaß Kegelform, er schwebte auf einem Antigraf. Der obere Bereich war eine längliche Kugel, die in einer Einbuchtung schwebte. Einen ›Hals‹ gab es quasi nicht. Doch auf diesem Kopfsegment hatte ULNI zwei Sensoren, die wie Augen wirkten.

»Wie weit wirst du dich noch verändern?«, fragte Peter.

Sie gingen auf eine Liftkabine zu, deren Türen sich öffneten. Überall in der Einrichtung waren Antigrav-Lifte verbaut, doch in diesem Fall schien eine Ausnahme gemacht worden zu sein.

»Das kann ich nicht sagen«, erwiderte der ULNI. »Ich mache das nach Gefühl. Sobald ich fertig bin, wird es sich ›richtig‹ anfühlen.«

Die Lifttüren schlossen sich, und die Kabine setzte sich in Bewegung.

»Wie war sie so, die Senatorin?«

Der ULNI seufzte. »Sie war eine warmherzige Person, die dazu neigte, andere mit dem Herzen zu beurteilen. Das wurde ihr manches Mal zum Verhängnis, doch viel öfter führte es zu unvorhersehbaren politischen Partnerschaften. Sie genoss das Vertrauen der übrigen Senatoren. Man konnte sich darauf verlassen, dass sie ihr Wort hielt. Ihrer Stimme wurde daher oft Gehör geschenkt, auch wenn Sie nicht unmittelbar in Verhandlungen integriert war.«

»Aber hier war sie das.«

»Von Anfang an«, bestätigte ULNI. »Über viele Jahre versuchte sie, auf einen Kompromiss hinzusteuern. Es gab unzählige Sitzungen. Mal kamen sie einer Lösung näher, dann entfernten sie sich wieder. Sie war verzweifelt, zerrissen, am Ende ihrer Kräfte. Doch was die Niwonesh letztlich taten, hat wohl auch sie nicht kommen sehen. Es ist mir ein Rätsel, wie es ihnen überhaupt gelang.«

»Was meinst du?«

»Die Niwonesh hatten keinen Zugang zu den privaten Gemächern der Senatoren. Jeder trug eine zweite Haut, die über der ersten getragen wird. Sie ist hauchdünn und verhindert, dass DNA-Proben genommen werden können. Dadurch werden keine Hautschuppen zurückgelassen. Es gab weitere Sicherungen.«

»Aber das Virus war zugeschnitten auf jeden Senator, jede Senatorin, jedes Wesen«, sprach Peter seine Überlegungen aus. »Sie müssen also von allen eine DNA-Probe besessen haben.«

Was einmal mehr verdeutlichte, dass jedes Sicherheitssystem geknackt werden konnte.

Die Lifttüren öffneten sich, davor war nur wenige Meter Platz. Ein rundes Metallschott versperrte den weiteren Weg. In die Oberfläche waren zahlreiche Linsen eingelassen.

Peter nahm Aufstellung, und sofort tasteten Lichtfinger ihn ab.

»Ich übertrage den Code von Senatorin Jalina. Übertragung erfolgreich. Du wurdest akzeptiert.«

Das Schott rollte zur Seite, und ein Schwall verbrauchter Luft wirbelte hervor. Sein Companion signalisierte, das Protein-Kapside darin zu finden waren. Sie umschlossen Virionen; Viren außerhalb von Zellen. Sie waren für ihn jedoch ungefährlich.

»Sogar in der Zentrale«, murmelte Peter und wappnete sich vor dem, was er gleich sehen würde.

Zu Recht.

Der Raum war hexagonaler geschnitten und vollgestopft mit Terminals, einer Art Holotank und Schalensitzen. Die Luftfilter nahmen ihre Arbeit auf, der muffige Geruch verschwand. Nicht jedoch die Skelette, die überall am Boden oder verkrümmt in den Sitzen lagen. Sie trugen noch immer ihre Uniformen.

Der Stoff war anthrazitfarben mit bunten Schulterelementen. Auf diesen waren auch die Rangabzeichen angebracht. Der Boden bestand aus schwarzem Glas und war spiegelblank. Seitlich führte eine Glastür zu einem weiteren Büro. In diesem sah Peter dank seines Okularzooms den Kommandanten in seinem Konturensitz; oder genauer: dessen Überreste.

»Mein Companion hat die Protein-Kapside wahrgenommen«, sagte Peter. »Wie kann es sein, dass das Sicherungssystem der Zentrale dies nicht konnte?«

»Das weiß ich nicht«, erwiderte der ULNI.

Hatten die Niwonesh möglicherweise alle Mitglieder des Senats und des militärischen Flügels auf lange Sicht im Geheimen infiziert? Mit einer Inkubationszeit von Jahren? Es war möglich, schließlich schienen sie in weiten Zeiträumen zu planen.

Peter betrachtete den Holotank. Dieser ähnelte jenen Konstruktionen, die zu Beginn seiner Reise auf der HYPERION I üblich gewesen waren. Ein Tisch am Boden, ein weiterer an der Decke. Die Holografien wurden zwischen den Platten in die Luft projiziert. »Kannst du den Holotank aktivieren?«

»Natürlich. Was möchtest du sehen?«

»Was kann ich sehen?«

Der ULNI gab ein Geräusch von sich, in dem Peter das Äquivalent zu einem Lachen vermutete. »Ich aktiviere die verborgenen Sensoren. Laut Absprache waren diese verboten. Im Raum der Niwonesh hätten sie nicht aktiviert werden dürfen. Doch daran hielt sich die Raumflotte nicht.«

Photonen flimmerten zuckend im Holotank, stabilisierten sich. Das All auf dieser Seite des Walls wurde sichtbar. Ein einzelnes Raumschiff hing dort, in der Struktur ähnlich jenem, das sich in der Nähe der CORTEX-Station enttarnt hatte. Admiralin Belflair hatte ein Abbild geschickt, als sie mit Admiral Cross sprach.

»Ehrlich gesagt hatte ich befürchtet, dass auf dieser Seite viel mehr Raumschiffe warten, um unsere Flotte von Dopplerbrand zu begrüßen«, sagte Peter. »Könnten sie getarnt sein?«

»Das würden wir sehen«, erwiderte ULNI. »Eure Sensoren mögen an dem Metamaterial der Niwonesh scheitern, jene des Bundes waren genau darauf spezialisiert.«

Das All auf der anderen Seite schimmerte in einem sanften, doch schmutzigen Grün. Peter fragte sich, woher es kam. Sie hatten eine Sonde hinübergeschickt und die physikalischen Gegebenheiten ähnelten sich. »Weißt du etwas zu diesem Schimmer?«

»Der Iljianische Bund hat sich in dem Punkt an die Absprache gehalten und kein Raumschiff entsendet«, erwiderte der Roboter. »Da die andere Seite keine feindlichen Absichten zu haben schien, wurde dies eingehalten.«

»Zumindest dachten sie das, die Niwonesh kamen immerhin als Bittsteller«, sagte Peter leise. »Das macht mir ehrlich gesagt noch mehr Angst. Liane Crest muss sehr sorgfältig platziert worden sein, ihr Aufstieg wurde unterstützt. Sie sollte genau an diese Stelle gelangen. Und dann befindet sich in dem System nur ein Schiff?«

»Eine ganze Flotte könnte in der Nähe warten und innerhalb von Minuten einfallen«, gab der ULNI zu bedenken. »Unterschätze die Niwonesh nicht.«

»Keine Sorge, wenn ich eines nicht tue, dann das.« Peter wandte sich dem Büro des Kommandanten zu und betrat es. Die ULNI-Einheit folgte ihm.

Der Raum besaß keinerlei persönliche Einrichtung. Lediglich ein einzelner Kristall, in dem technische Elemente zu erkennen waren, lag in einer Fassung auf dem Tisch.

»Das ist ein SIREN-Speicher«, erklärte der ULNI. »Das Gegenstück zu einem Kristallspeicher, den ihr in Platten nutzt. Er ist auf den Kommandanten kodiert und wird für gewöhnlich dem jeweiligen Nachfolger hinterlassen.«

»Das wäre dann wohl ich.« Peter deutete auf den SIREN-Speicher. »Wie kann ich auf die Daten zugreifen?«

»Normalerweise genügt es, den Speicher aus der Fassung zu nehmen und auf einem der Smart-Desks abzulegen. Das aktiviert die automatische Abspielfunktion.«

Peter griff nach dem Speicherkristall, nahm ihn aus seiner Fassung und betrachtete ihn. Sein Companion erfasste die glatt geschliffenen Seiten, die winzigen Kristallgitter und die verbauten Materialien. Er freute sich schon jetzt darauf, die hier vorgefundenen Materialien den Ingenieuren vorzulegen.

Sie hatten bereits eine gewaltige Menge an Wissensspeichern des Bundes aus der Bibliothek ausgeliehen. Er hatte Androide damit beauftragt, diese zum Translokator zu bringen und von dort auf die HYPERION II. Mittlerweile wurden sie hoffentlich schon ausgewertet, CARA würde kein Problem haben, ein entsprechendes Interface herzustellen.

Peter legte den Kristall auf der Platte ab.

Ein unterarmgroßes dreidimensionales Abbild erschien. Es zeigte einen Humanoiden, der anstelle menschlicher Haut jedoch blaue Schuppen besaß. Zwischen seinen Fingern waren Schwimmhäute zu sehen, er entstammte also einer Wasserwelt, wenn man die typische Entwicklung der Evolution zugrunde legte.

»Mein Name ist Captain Ant von der zentralen Verteidigungsflotte des Iljianischen Bundes«, sprach er in das Aufnahmeobjektiv. »Ich habe soeben offiziell den Dienst als Kommandant der Begegnungsstation aufgenommen. Bisher gibt es keine Vorkommnisse, von denen ich zu berichten habe. Wenn Sie dies sehen, sind Sie meine Ablösung und ich wünsche auch Ihnen das Licht von Aqtan.«

Die Holografie veränderte sich. Ant erschien erneut.

»Normalerweise ist ein Zerwürfnis zwischen den Senatoren keine Besonderheit, sondern üblich. Schließlich vertreten sie ihre Welten im Bund und haben völlig unterschiedliche politische Ziele. Der Streit um die Forderung der Niwonesh lässt jedoch Risse zutage treten, von denen ich niemals geglaubt hätte, dass wir noch mit ihnen konfrontiert werden. Wo wir für gewöhnlich einen Mittelweg suchen, wäre selbst dieser derart einschränkend für die Galaxis und die Völker, dass die Fundamentalisten immer mehr Befürworter um sich scharren. Sogar innerhalb meiner Crew gibt es offen zutage tretende Feindseligkeiten. Die Moral leidet massiv. Ich hoffe, dass wir dies wieder in den Griff bekommen. Andernfalls werde ich die Crewrotation erhöhen müssen.«

Erneut machte ein kurzes Wabern des Hologramms deutlich, dass sie zu einer weiteren Aufzeichnung sprangen.