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Philipp wird zur Marionette und zum Stiefelsklaven mehrerer Frauen. Obwohl inzwischen zusammen mit seiner Mitarbeiterin und Chefin Claudia, erlebt er ungewollt verschiedenste Abenteuer. Er verliert zunehmend die Kontrolle über sein Benehmen und seinem Bezug zur Realität. Seine Peinigerinnen zermürben förmlich sein Ego und er wird immer willenloser. Sein Schicksal ist noch offen, doch fehlt ihm unterdessen die Kraft, es in seine eigene Hände zu nehmen.
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Seitenzahl: 218
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Vorwort
»Ein neuer Horizont«
»Donnerstag«
»Madame«
»Parkhaus«
»Ein gefühlvoller Abend«
»Strafe«
»Hausarbeiten«
»Gästebetreuung mit Nachspiel«
»Beobachtet«
»Lange Wochenenden«
»Besuch«
»Kurzes Intermezzo«
»Reitstunde«
»Jetzt oder nie«
»Schmerzen«
»Freundschaft«
»Anfang vom Ende«
Dieser Roman ist die Fortsetzung von:
»Herrin in Stiefeln I, die Feuertaufe«
und verdankt seine Existenz hauptsächlich dem zufriedenstellenden Erfolg des Gleichnamigen. Somit ist es ratsam das erste Buch zu lesen, bevor man hier weiterliest…
Kontakt: [email protected]
Seit der Nacht im Büro, in der Philipp sich Claudia sozusagen »ergab«, indem er sich auf ihr Verlangen hin vor sie hin kniete und ihr damit eingestand, der maskierte Diener vom Madame zu sein wurde alles anders. Seit dieser einen Nacht in der er, in der kleinen Büroküche der Redaktion – wo sie beide arbeiteten - ihre Stiefelsohlen sauber lecken durfte, seit dieser Nacht waren die beiden zusammen und inoffiziell ein Paar. Keiner sonst wusste davon und es sollte auch keiner erfahren, denn die Basis ihrer Beziehung war nicht einfach nur eine alltägliche Liebesgeschichte, sondern ging tiefer und war um ein Vielfaches interessanter. Philipp hatte in Claudia eine liebevolle Herrin gefunden und Claudia in ihm einen gut zu behütenden Liebhaber, Schatz und natürlich Stiefelknecht. Keiner der beiden wollte, dass ihre Liebesromanze an die Öffentlichkeit gelangte, denn das Risiko auf Unverständnis und Missgunst zu stoßen war zu hoch. Die dominierende Claudia für ihren Teil liebte die Gewissheit, in Philipp einen hörigen und sensiblen Liebhaber gefunden zu haben und brauchte keine »öffentliche Meinung«. Philipp graute es gar vor der Vorstellung, jemand könnte von seiner devoten Seite erfahren. Einer Seite, die er von sich selbst auch erst seit kurzer Zeit kannte und die ihm noch immer große Sorge bereitete. Wäre vor ein paar Monaten nicht diese mysteriöse Frau, die er dann bald schon mit »Madame« anzusprechen hatte, in sein Haus gezogen, wüsste er wohl bis heute nicht um seine, bis dahin unentdeckt gebliebene, Leidenschaft: der weiblichen Dominanz, gepaart mit einem zum Leben erweckten Stiefelfetisch. Die berauschenden Gefühle, die er durch die erlebten Erniedrigungen erfahren durfte waren sehr intensiv und um kein Geld auf der Welt, würde er sie vergessen, oder gar nicht erlebt haben wollen. Madame hatte ihn in seine Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt; ihn ausgenutzt und ihn psychisch wie physisch erniedrigt. Er liebte sie dafür und das hasste er. Nachdem ihm Claudia, an ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz in der Kaffee-Küche der Redaktion, klar zu verstehen gab, dass er ihr fortan nicht nur beruflich zu gehorchen hatte – sie war als Assistentin des Direktors seine direkte Vorgesetzte - sondern auch privat alles daran zu setzen hatte, dass ihr Tag angenehmer und lebenswerter wurde, war er offenen Herzens ihr Eigentum geworden. Obwohl er als Bildredakteur viel Verantwortung zu tragen hatte und damit umzugehen wusste, führte er in Bezug auf Claudia nur noch Befehle aus und zwar ohne jegliches Mitspracherecht. Claudia zeigte ihm jeden Tag, dass sie die Zügel fest in den Händen hielt und versäumte keine Gelegenheit ihn, immer wieder aufs Neue, an seine Grenzen zu bringen. Dies allerdings mit sehr viel Liebe und Fürsorge. Kein Tag verging, an dem die Herrin seiner Wahl, ihn nicht mit neuer List und überragendem Erfindungsgeist, für einen »Spaß unter Gleichgesinnten« sorgte. Aber auch für Claudia, war diese innige Beziehung, wie sie sie mit Philipp erleben konnte, wohltuend und neu, hatte sie doch zuvor nie den richtigen Mann für diese Art des Zusammenseins gefunden. So war das kurze Hinknien und Küssen ihrer Stiefel oder Schuhe in ihrem Büro, ein alltägliches Ritual geworden, aber natürlich nur hinter verschlossenen Türen.
Philipps Leben wurde durch seine neue Beziehung stabiler und weniger zerstreut wie zuvor. Seine primäre Aufmerksamkeit galt Claudia, dennoch konnte er es nicht lassen, verstohlene Blicke auf andere Frauen zu werfen. Besonders wenn sie schönes Schuhwerk trugen oder er in ihnen dominante Aspekte entdeckte. Frauen mit dominanter Ausstrahlung blieben - seit seiner ersten Begegnung mit Madame - nicht mehr unbemerkt, sondern es läutete Sturm, sobald gesichtet. Sein neues Leben als Diener und Unterworfener hatte jedoch mehr wie nur zwei Seiten, es war ein andauernder Rauschzustand, mit nur wenigen Pausen. Claudia wurde für Philipp, dank ihrem unwiderstehlich gutem Aussehen, ihrem betörenden Sexappeal und nicht zuletzt wegen den von Beiden geteilten Gefühlen, zum sicheren Hafen. Aber draußen auf hoher See, lauerten noch viele unbekannte Gefahren, dessen war sich Philipp bewusst. Und sein Drang, immer weiter hinaus zu fahren und mehr zu entdecken, sorgte für andauernden emotionalen Stress. Er war schon zu weit draußen gewesen, um jetzt noch umkehren zu können. Dieses neue Laster war und blieb eine Sucht ohne jegliche Aussicht auf Heilung.
Auf Claudias Wunsch hin wohnte Philipp ab sofort vier Tage in der Woche bei ihr. Immer donnerstags bis sonntags war so ihr Zuhause auch Seins. Sie bewohnte die beiden obersten Stockwerke ihres Elternhauses, im Zentrum der Stadt. Im Erdgeschoss besaß ihre Tante Angela eine Wohnung mit direktem Anschluss in den kleinen Hofgarten dahinter. Sie war seit über fünf Jahren Witwe und lebte meist alleine. Angela genoss ihre Freiheit und ging viel aus. Sie war die jüngste Schwester von Claudias Mutter und wie alle ihre weiblichen Familienangehörigen, äußerst gutaussehend und dabei keine fünfzehn Jahre älter wie Claudia. Im ersten Stock mietete eine Anwaltskanzlei. Abends und an Wochenende war da niemand. Es war eine praktische Lösung, um das Haus auch tagsüber »bewohnt« zu wissen. Das zweite Stockwerk war momentan unbewohnt. Es war ein hübsches, altes Haus aus den späten 18 Jh., mit viel Charme und dazu sehr liebevoll renoviert.
Claudias Schlafzimmer war direkt unter dem Dach. Neben dem überdimensional großen Badezimmer kam man durch einen enormen begehbaren Kleiderschrank, in ein zweites, etwas kleineres Zimmer, welches von Claudia als Büro genutzt wurde. Hier oben blieb es immer still und ruhig. Im Badezimmer war eine kleine Tür die auf einen Balkon führte und von welchem aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Dächer der Altstadt hatte. Im unteren Stockwerk, also im 3OG, war die großzügig konzipierte offene Küche mit einer Theke und einem kleinen Tischchen, gleich daneben das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer mit Sofa und Liegebett, ein Gästezimmer mit eigenem Badezimmer und zwei kleineren Räumen ohne Fenster, welche als Kellerersatz und Stauraum dienten. In der rechten vorderen Ecke des Wohnzimmers, führte eine Wendeltreppe hinauf ins Schlafzimmer, die oben mitten im Raum endete. Die ganze Wohnung war eher spartanisch eingerichtet und sie erinnerte etwas an die großräumigen Lofts mit Bachsteinwänden aus amerikanischen TV-Serien.
Claudia ging in eleganten und wie immer äußerst sinnlichen, femininen Schritten - ein paar Stufen vor Philipp - die etwas enge Holztreppe hinauf und ließ ihren geliebten Diener - mit direktem Blick auf ihre schönen, langen Beine - die Einkaufstaschen in die Wohnung tragen. Es war Donnerstagabend gegen 20.00 Uhr und Philipp freute sich bereits auf die bevorstehenden vier Tage voller sadistischer Zärtlichkeiten. Claudia schloss die Tür auf und ging voraus in die Wohnung. Dort ließ sie sich, samt Mantel und Handtasche, auf das helle Sofa fallen.
»Mach dich nützlich Schatz und bring die Küche in Ordnung. Ich hatte heute Morgen keine Zeit mehr. Man, ich bin Hundemüde…«, murmelte sie leise, während sie sich bequemer in die weich gepolsterten Sofakissen kuschelte, wobei sie die spitzen Absätze ihrer braunen Stiefel frech über die Rückenlehne blinzeln ließ.
»Ja sicher, mach ich sofort. Ruh dich nur aus mein Engel.« Doch auch Philipp war ganz schön fertig von der Arbeit, er gehorchte aber gerne und machte sich in der Küche zu schaffen. Zuerst verstaute er die Einkäufe und danach begann eine kurze Putzorgie. Die Dame des Hauses war nach wenigen Minuten eingeschlafen und bekam davon nicht mehr viel mit. Eine halbe Stunde später erst - die weiße Küche glänzte wie neu - wagte Philipp sich hinüber ins Wohnzimmer, wo seine Freundin unterdessen tief und fest schlief. Er stand vor sie hin und betrachtete sie einfach nur. Ihr braunes Haar, welches sie schnell noch geöffnet haben musste, verteilte sich großzügig über das indische Eckkissen. Ihr grauer Wollmantel umhüllte ihren Körper bis runter zu ihren Knien, die unter den dunklen Nylons versteckt, zum Anbeißen schön aussahen. Ihre braunen Stiefel posierten mittlerweile auf dem anderen Eckkissen und lachten Philipp förmlich an. Er bückte sich und küsste diese vorsichtig, dann setzte er sich auf den Boden, neben die schlafende Prinzessin und schloss ebenfalls ein paar Minuten seine Augen. Erst gegen halb zehn wachte er, aufgeweckt durch ein weit entferntes Hundegebells, wieder auf und ging leise in den oberen Stock. Im Badezimmer machte er sich etwas frisch. Es dauerte keine fünf Minuten und auch Claudia wankte schlaftrunken ins Badezimmer. Sie machte ein Gesicht, als hätte sie seit Jahren kein Licht mehr gesehen und betätigte den Lichtschalter. Das Licht ging aus und das Bad blieb halb im Dunkeln. Mit lautem Gähnen ließ sie den Mantel fallen.
»Räum den weg Schatz und lass mich ein paar Minuten alleine. Himmel, ich bin todmüde. Ah ja und mach uns was zu essen, Hunger hab ich auch.« Philipp liebte es, wenn sie ihm Arbeiten auftrug ohne lange zu diskutieren oder sich um seine Meinung zu interessieren.
»Ja sofort, mach ich gleich.« Den Mantel hängte er in die große begehbare Garderobe neben dem Schlafzimmer und dann eilte er in die Küche. Da es schon spät war und auch er nicht mehr über die nötige Lust und Energie verfügte, ein mehrgängiges Menü zu kochen, belegte er liebevoll ein paar Scheiben Toast und servierte es an der kleinen Küchentheke. Ein paar Minuten später hörte er Claudias Absätze auf der Treppe und schon war er nicht mehr alleine. Sie hatte sich nicht wie sonst umgezogen, sondern nur ihre Bluse geöffnet. Auch ihre Stiefel trug sie noch, obwohl sie normalerweise zu Hause in etwas Bequemeres schlüpfte. Noch immer kniff sie ihre Augen zu und das Licht schien sie zu stören. Ihr Haar war frisch gekämmt, doch ihre Schminke war verschmiert und nicht mehr nur da, wo sie sie am Morgen aufgetragen hatte. Wie ein verschlafener, aber wunderschöner Vampir sah sie aus! Sie schaute sich in der Küche um, öffnete den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Bier, öffnete sie und ging, nach einem kurzen neckischen Blick, an Philipp vorbei hinüber in den Salon.
»Ich esse vor dem Kasten. Für alles andere bin ich heute zu müde.« Philipp musste wohl weitere »Annehmlichkeiten« mit seiner Geliebten aus seinem heutigen Abendprogramm streichen.
»Schade«, dachte er. Im Normalfall war der Donnerstag die Ouvertüre für die folgenden vier Tage und da waren beide sehr enthusiastisch. Geladen vor Vorfreude und Lust. Aber heute scheinbar nicht. Die Herrin war müde.
»Stell die Sachen bitte auf den Couchtisch, mach schon«, fügte sie hinzu und verschwand im dunklen Wohnzimmer, wo bald das flackernde Licht des Fernsehers die wenigen Möbel beleuchtete. Philipp schnappte sich die Teller mit den Sandwiches und stellte sie behutsam auf das kleine Tischchen vor dem Sofa. Claudia sah zu ihm hoch.
»Ich sagte, ich würde hier essen. Ich sagte nichts von wir.« Philipp verstand nicht ganz. »Du isst heute nichts, Schatz«, belehrte sie weiter und spielte mit der Fernbedienung. »Obwohl, nein ich denke schon, dass du was essen darfst, bzw. musst.« Philipp atmete auf. »Der Dreck an meinen Stiefelsohlen muss dir heute genügen.« Sie lächelte ihn an und schickte einen Kuss in seine Richtung. »Na los, Schatz, runter auf die Knie. Zier dich nicht so. Ich will jetzt in Ruhe meine Sendung sehen, also stör mich nicht weiter.« Das war keine Strafe oder abschätzige Gemeinheit. Für Philipp, der bereits einen aufdringlich pochenden Ständer in seiner Hose spürte, war dieser erniedrigende Befehl eine wahre Freude. Obwohl der Gedanke an seinen knurrenden Bauch etwas störte, warf er sich ohne auch nur einen Moment zu zögern, zu ihren Füssen und begann damit, ihre eleganten, dunklen und wohlriechenden Stiefel zu lecken. Erst nur die zierliche dünne Spitze, dann, ganz behutsam ihren Rist. Danach der Sohle entlang nach hinten zur Ferse und zum Absatz. Claudia tat so als wäre das ganz normal und kümmerte sich kein bisschen um ihn. Sie verhielt sich so, als wäre er gar nicht da. Natürlich waren solche Rituale auch für sie etwas ungewohnt. Hätte sie früher auch noch so gerne solche Abende erlebt, mit ihren Exfreunden konnte sie sich solche Späße leider nicht erlauben. Sie lehnte sich bequem, mit Sandwich und Bier zur Hand, zurück und schaute ihre Sendung. Von Zeit zu Zeit wechselte sie die Position, stellte die Füße nicht mehr auf den Boden, sondern legte sie auf das Tischchen, oder sie kreuzte ihre Beine. Manchmal stellte sie ihren linken Fuß auf Philipps Rücken, oder mal auch beide Füße. So konnte der arme Teufel nur da liegen und verharren, bis sie ihn wieder frei gab. Jedes Mal wenn sie sich bewegte, musste auch Philipp seine Stellung wechseln, damit er, falls möglich, mit seiner Arbeit weitermachen konnte. Wenn sie die Beine gekreuzt hatte, leckte er, wie befohlen, ihre Stiefelsohle. Dies war stets besonders erniedrigend und bezeugte seine ganze Unterwürfigkeit. Seiner geliebten Herrin die schmutzigen Stiefelsohlen sauber zu lecken, war eine von ihm sehr wertgeschätzte Aufgabe. Doch mitten in einer Werbepause sagte Claudia plötzlich: »Zieh dich aus Schatz, ich will dich nackt.« Philipp gehorchte kommentarlos. Sie schaute ihm schmunzelnd zu, wie er sich schnellstmöglich entkleidete und nippte dazu an ihrem Bier.
»Knie dich aufrecht vor mich hin. Hände auf den Rücken.« Noch immer lag sie weit nach hinten gelehnt im Sofa. Erwartungsvoll kniete er vor sie hin und sie spielte bald mit ihren Füssen an ihm herum. So streichelte sie mal zart mit der aufgerauten Stiefelsohle über seine Brustwarzen, mal führte sie einen Absatz in seinen Mund und ließ ihn ergeben daran lutschen. Gleichzeitig suchte sie nach einem neuen Sender, was Philipp als reinen Nebendarsteller dastehen ließ. Sie schaute ihn dabei weder an, noch kümmerte sie sich darum, ob sie ihm durch unvorsichtige Bewegungen unbeabsichtigt Schmerzen zufügte. Gegen 23.00 Uhr war sie so müde, dass sie kaum noch die Augen offen halten konnte. So stand sie erschöpft auf und ging mit halb geschlossenen Augen die Treppe hoch.
»Mach alles aus und komm dann rauf, ich muss ins Bett!«, sagte sie leise gähnend und verschwand. Etwas enttäuscht war er schon, als er ihr nachschaute, wie sie mit schweren Schritten die Treppe hoch stieg. Sie schien dabei so weich und zart, so verwundbar, so müde. Unterdessen fühlte er sich nicht mehr ganz so müde wie noch vor zwei Stunden. Nein, er war geladen und scharf, gleich einer Panzerfaust - kurz vor dem Schuss. Langsam schlüpfte er wieder in seine Unterhosen und räumte etwas traurig die restlichen Esswaren vom Tisch. Dabei stopfte er sich noch schnell einen übriggebliebenen Bissen in den Mund und brachte danach die Küche ein zweites Mal in Ordnung. Das half etwas, um auf andere Gedanken zu kommen. Oben wurde es still. Eine gute halbe Stunde später schlich auch er leise die Treppe hoch. Es war dunkel und er konnte hören, wie seine Freundin ruhig und gleichmäßig atmete. Sie schlief bereits tief und fest. Vorsichtig tastete er sich bis ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Jetzt erst schaltete er das Licht ein. Er war sehr überrascht Claudias Kleider vor ihm auf dem Boden liegen zu sehen. Ein wilder Knäuel edler Stoffe lag neben ihren ebenso lieblos hingeworfen braunen Lederstiefeln. Claudia machte sowas sonst nie. Sie nahm sich sonst immer die Zeit, ihre Sachen ordentlich zu »entsorgen«. Sie musste wirklich sehr müde gewesen sein. Er bückte sich hin, las die Kleider vom Boden auf und legte ihn auf das Sideboard an der Wand. Natürlich roch er an ihnen. Er konnte nicht anders. Sie dufteten verboten gut. Französisches Parfum. Dann fiel sein Blick auf die Stiefel am Boden und sein Ding wurde augenblicklich wieder hart wie Beton. Sein Herz begann wild zu pochen. Jetzt war der Rest vorprogrammiert. Das Adrenalin in seinen Adern sorgte für den nötigen Schub und seine Fantasie für den Kick. Ehrfürchtig tauchte er sein Gesicht nochmals ganz tief in ihre Kleider und holte ein paar Mal tief Luft. Ohne unnötig Zeit zu verlieren, kniete er sich vor ihre Stiefel und zog leise - um unbemerkt zu bleiben - die beiden Reißverschlüsse hoch. Auch an ihnen roch er und hielt dafür seine Nase oben in den Schaft. Der warme, parfümierte Geruch des getragenen Leders stieg ihm durch die Nase bis in die verbotensten Winkel seines Hirns. Dieser Geruch war einzigartig. Danach stellte er sie vorsichtig vor sich hin. Von neuem begann er damit, die Stiefel von unten bis oben zu Küssen und er streichelte sie vorsichtig, ganz so, als steckten Claudias Beine noch immer drin. Erregt wie er war dauerte es keine zwei Minuten, bis er sich flach auf den Boden legte. Sein Kopf blieb dabei ganz nahe an den frohlockenden Stiefelspitzen. Sodass er sie knapp noch mit seinen Lippen berühren konnte. So daliegend begann er verträumt seinen Harten auf dem Boden zu massieren. In seiner Vorstellung wurde er dazu gezwungen. Doch plötzlich ging die Türe auf und drückte die Stiefel vor seiner Nase weg an die Wand. Claudia stolperte, nur mit einem Höschen bekleidet, hinein, geblendet, mit zugekniffenen Augen und halb schlafend.
»Was 'n los…?«, murmelte sie. Völlig überrumpelt warf sich Philipp erschrocken zur Seite, ganz nah an die Wand. In der Hoffnung, seine davor eingenommene Stellung in eine andere verwandelt zu haben, antwortete er geistesgegenwärtig: »Ich fühl mich nicht so gut. Habe mich nur kurz auf den Boden gelegt. Mir ist etwas schwindelig.« Die Folge davon war, dass sich Claudia besorgt etwas Wasser ins Gesicht schüttete um etwas wacher zu werden, damit sie sich dann, mit der liebevollen Hingabe einer barmherzigen Samariterin, um den bemitleidenswerten, halb nackten Patienten, kümmern konnte.
»Was hast du denn, ist dir übel? Du hättest was essen sollen.« Jetzt musste sie lachen. »Ok, steh auf und komm ins Bett. Ich bring dir was zu essen.« Doch Philipp wollte nicht aufstehen. Sein steifer Penis drückte noch viel zu aufdringlich an seine Unterhose, was ziemlich verräterisch wirken konnte und es auch war. Wie Claudia ihn kurzerhand am Arm packte und ihm hoch helfen zu können, sah sie sein steifes Glied in seiner Unterhose. Irritiert ließ sie Philipps Arm wieder los und schaute ungläubig um sich. Ihre Kleider auf dem Sideboard, ihre Stiefel stehend hinter der Türe, die Reißverschlüsse bis oben geschlossen…
»Was geht hier eigentlich vor? Dir ist doch nicht schlecht!« Sie schaute Philipp in die Augen, aber er wich ihrem Blick. »Hey, was denn?« Langsam überkam sie das Gefühl, Philipp eben bei etwas überrascht zu haben. »Holst du dir mit meinen Sachen einen runter während ich im Bett liege? Das geht aber gar nicht… gibt’s doch nicht.« Wieder musste sie lachen. »Du nimmersatter geiler Bock. Ich liebe dich! Das will ich sehen. Das war’s doch, du warst am Wichsen - mit meinen Sachen?« Philipp wurde knallrot und wusste nicht mehr ein noch aus. Nochmal schaute sie hinunter zu ihren Stiefeln und dem eingeschüchterten Mann davor. Sie versuchte sich irgendwie vorzustellen was er eben noch tat, kurz bevor sie herein kam. »Ok, alles klar. Dreh dich auf den Bauch.« Philipp tat es beschämt und legte sich hin, was unweigerlich dazu führte, dass er seinen Kopf wieder nur wenige Zentimeter vor den an die Wand gedrückten Stiefeln hatte. Jetzt dämmerte es Claudia. Leise lachend nahm sie einen Schritt zur Türe und schloss sie. Danach stellte sie ihre Stiefel wieder aufrecht hin, ganz nahe vor Philipps Gesicht. »Tu es. Ich will es sehen«. Philipp schien vor lauter Scham im Boden zu versinken. Claudia hatte aber keine große Lust, die ganze Nacht im Badezimmer zu verbringen. Zudem war sie viel zu neugierig geworden. Sie wiederholte ihre Aufforderung: »Komm Schatz, ich will das sehen, mach jetzt. Oder stört dich das, wenn ich dir dabei zuschaue?« Diese Worte waren so offenherzig, liebevoll und ehrlich ausgesprochen, dass Philipp gar nicht anders konnte, wie seiner Geliebten ihren Wunsch zu erfüllen. Während er unter den interessierten Blicken Claudias wieder damit begann, seinen Ständer auf dem Boden zu wälzen, setzte sie sich auf die Toilette und pinkelte. Sie schaute auf ihren Freund hinunter und war einmal mehr überwältigt davon, wieviel Macht und damit auch irgendwie Verantwortung, sie über diesen Mann gewonnen hatte. Immerhin handelte es sich um einen erwachsenen Mann und nicht um einen dressierten Hund. Es war nicht leicht für sie, ihre eigenen Gefühle einzuordnen, denn sie waren so ganz neu. Aber einen Mann soweit zu bekommen, dass er sich auf diese Weise vor ihr bloßstellte, war zweifelsohne beeindruckend. Aber es gefiel ihr! Philipp indessen konnte nur erahnen, wie unheimlich lächerlich er jetzt aussehen musste, wie Claudia ihm zuschaute, ihn studierte und wohl auch etwas belächelte. Dass sie das dann auch noch tat, während sie auf dem Klo saß, war eine zusätzliche Blamage. So rieb sich Philipp, kurz vor Mitternacht, im Badezimmer seiner neu gewonnenen Liebe, seinen Penis auf dem gekachelten Boden und musste – nicht durfte -, unter Beobachtung seiner nackten Freundin, in seine Unterhose spritzen, während er vor ihren Stiefeln lag. Und er tat es. Es war trotz allem kein so mieses Gefühl. Bei Madame und auch bei Viviane waren ähnliche Bloßstellungen immer von starken Schuldgefühlen begleitet. Es war zwar geil, aber auch unheimlich zerstörerisch. Claudia und er hingegen waren verliebt und somit schien es fast schon ok. Er tat es für sie und sie wohl auch ein wenig für ihn.
»Das war jetzt aber nicht sonderlich aufregend«, fand Claudia, als er mit unterdrücktem Stöhnen leise kam.
»War’s das jetzt? Das war alles?« Sie lachte herzlich. »Ok, dann komm jetzt bitte auch ins Bett. Oder willst du heute auch alleine schlafen?«. Philipp schämte sich so sehr, dass er keinen Muskel mehr bewegte und schon gar nichts sagen wollte. Claudia drückte die Spülung, wusch sich kurz die Hände und stieg über den regungslosen Mann auf ihrem Badezimmerboden, öffnete die Türe, drückte damit die Stiefel ein zweites Mal an die Wand und legte sich wortlos wieder in ihr noch warmes Bett. Philipp wagte es erst wieder aufzustehen, als er auf der digitalen Uhr an der Wand die Zahlen 01.00 entziffern konnte. Gegen halb Sieben schlich er runter in die Küche und bereitete das Frühstück zu. Er war sich sehr unklar darüber, wie er sich den nun zu benehmen hatte. Ob sie sauer auf ihn war, oder ihn von nun ab bloß noch belächeln würde und ihn womöglich deswegen verlassen würde… Aber Claudia kam, kurz nach Sieben, frisch geduscht und parfümiert, in ihren hellen Morgenmantel gehüllt, die Treppe runter und begrüßte ihn lächelnd. Sie schien weder verärgert noch sonst wie verändert!
»Guten Morgen mein Schatz. Gut geschlafen?«, war die herzliche Begrüßung. Sie gab ihm einen Kuss ins Haar, schenkte sich etwas Kaffee ein und nahm einen großen Schluck aus der beigen Tasse. Dann setzte sie sich hin. Aber sie nahm nicht neben Philipp Platz, sondern öffnete ihren Morgenmantel, drückte Philipps Rücken in die Stuhllehne und setzte sich rittlings auf seinen Schoss. Mit der linken Hand zog sie seinen Kopf an sich und drückte sein Gesicht an ihre Brust. Mit der Rechten führte sie die Tasse nochmals zu ihrem Mund und nahm einen zweiten Schluck. Dann stellte sie die Tasse wieder ab und zog Philipps Unterhose etwas hinunter. Mit flinken Bewegungen brachte sie alles so in Position, damit sie sich jetzt das holen konnte, wofür sie gestern zu müde war. Danach schien verziehen und vergeben. Aber nicht vergessen! Eine halbe Stunde später zogen sie sich an und fuhren gemeinsam ins Büro.
Natürlich verging kaum eine Woche, in der Philipp nicht auch seiner unwiderstehlichen Nachbarin, seiner zu tiefst verehrten Madame, seine Aufwartung machen musste - oder besser gesagt durfte. Mittlerweile wusste er um seine mindere Stellung in der Hierarchie von Madame. Obwohl er noch nie einen Mann an ihrer Seite gesehen hatte, war er überzeugt, dass Madame ihr Leben nicht alleine beschritt. Doch er hatte auch schon Gegenteiliges gehört – von Berta, der verrückten Köchin Madames. Er vermutete, dass Madame einfach gerne tat, was sie eben tat und dafür brauchte sie ganz bestimmt nicht einen einzelnen Mann an ihrer Seite. Dafür aber mehrere unter ihr! Das Gerücht um Madames Mann war wohl eben ein Gerücht, mehr nicht. Da Philipp aber nur noch teilweise in seiner Wohnung übernachtete, konnte er besser abschätzen wann und wie er Madame begegnen würde. Nicht das dies etwas an der Art der Treffen geändert hätte, aber es schränkte zumindest unpassende Überraschungen ein.
Es war an einem Donnerstagabend, als sich Philipp bei sich zuhause noch ein paar Sachen für den Rest der Woche holen wollte. Er schloss gerade seine Wohnungstür auf, als sich gegenüber die Türe von Madame öffnete und sie in das Treppenhaus schritt. Schon ihr erster Schritt in den Flur hinaus, klang wie ein drohender Donner eines aufziehenden Gewitters. Philipp erschauderte. Der Zweite war ein direkter Einschlag! Wie so oft war sie ganz in Schwarz gekleidet. Ein langer Mantel aus glänzendem Leder umhüllte ihren femininen Körper bis hinunter zu den Fußgelenken. Auch ihre Stiefel waren wieder schwarz; die wie immer nicht nur Stiefel sein konnten, sondern perfide Waffen waren. Und natürlich trug sie Handschuhe – schwarze. Ihre Handtasche hielt sie in ihrer linken-, während sie in ihrer rechten Hand mit dem Schlüssel rumspielte. Ihre Haare, offen und etwas wilder frisiert als sonst, lagen locker auf ihren Schultern. Ihre verführerisch schönen Augen versteckte sie hinter einer großen, dunklen Sonnenbrille. »Zum Glück«, dachte Philipp pochenden Herzens, als er von Madame überrascht wurde. Es war wie im Film »Star Wars«, wenn »Darth Vader« den Raum betrat und alles ruhig wurde und jedermann bloß noch vor Angst zitterte. Philipp zitterte! Madame ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen. Sie stand da, auf ihren hohen, dünnen, schwarzen Absätzen und drehte ihren Kopf etwas zu Philipp hinüber. Dann drehte sie sich ganz zu ihm hin und blieb stehen. Die dunkle Brille vor ihren Augen schien die Intensität ihres Blickes in keiner Weise zu beeinträchtigen. Sie ließ nicht mehr von Philipp ab und blieb vor ihrer Wohnungstüre wie angewurzelt stehen. Überrumpelt vom nicht geplanten Zusammentreffen mit ihr und bereits wieder völlig von der Rolle, drehte sich Philipp ebenfalls in ihre Richtung, um sie zu begrüßen. Eine Begrüßung wie: »Guten Tag Madame!«, oder »Guten Tag Madame!«, oder auch »Guten Tag Madame!«. Aber es kam nichts – kein Ton. Madame schob ihre Brille hoch, über die Stirn, in die Haare. Und was bis eben noch gut versteckt, kam jetzt mit