Hohe Gewinne erzielen – Risiko unter Kontrolle behalten - Robert Ross - E-Book

Hohe Gewinne erzielen – Risiko unter Kontrolle behalten E-Book

Robert Ross

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Beschreibung

Das Internet ist voll von Geschichten über Menschen die mit den neuesten Anlagetrends in kürzester Zeit ein Vermögen gemacht haben. Doch wie funktioniert das und wie verhindert man, dass man Ende mit leeren Händen dasteht? Wer statt langfristiger Altersvorsorge lieber versuchen möchte schnelle Gewinne zu erzielen hat die Qual der Wahl. Ob Optionen, Kryptowährungen, Meme-Aktien oder NFTs – die Zahl der Finanzprodukte ist für den Einsteiger unüberschaubar. Robert Ross stellt die wichtigsten und aktuellsten Finanzprodukte vor und erklärt lohnende Investitionsstrategien und das zugehörige Risiko-Management. So lernt der Leser anhand der wichtigsten Schlagworte die aktuellen Trends verstehen, Chance-Risiko-Verhältnisse richtig einzuschätzen, das richtige Finanzprodukt für sich auszuwählen und kurz- und mittelfristig Gewinne zu erzielen.

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Seitenzahl: 456

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SO GEHT’S: HOHE GEWINNE ERZIELEN

RISIKO UNTER KONTROLLE BEHALTEN

Von Kryptowährungen über Short-Selling bis zu Optionen und NFTs

ROBERT ROSS

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2023

© 2023 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285–0

Fax: 089 652096

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Copyright © 2022 by Simon & Schuster, Inc.

Die englische Originalausgabe erschien 2022 bei Adams Media, einem Imprint von Simon & Schuster.

Übersetzung: Prof. Dr. Fritz Söllner

Redaktion: Ulrich Wille

Korrektorat: Anke Schenker

Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer

Satz: Röser MEDIA GmbH

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95972-672-6

ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-294-8

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-295-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de.

Inhalt

Einführung

Kapitel 1 Das Wichtigste über hochriskantes und hochprofitables Investieren

Kapitel 2 Kryptowährungen

Der Bitcoin

Altcoins

Ethereum

Kapitel 3 Volatile Aktien

Wachstumsaktien

Börsengänge

Akquisitionszweckgesellschaften (SPACs)

Stark unterbewertete Aktien (»deep value stocks«)

Kapitel 4 ETFs – Börsengehandelte Investmentfonds

Themen-ETFs

Hebelbasierte ETFs

Börsengehandelte Volatilitäts-Schuldverschreibungen (»Volatility ETNs«)

Kapitel 5 Besondere Situationen: Short-Squeezes, Meme-Aktien und Aktien insolventer Unternehmen

Short Squeezes

Meme-Aktien

Aktien insolventer Unternehmen

Kapitel 6 Freiverkehrsaktien (OTC)

Micro-cap-Aktien

Small-cap-Biotech-Aktien

Aktien junger Bergbauunternehmen (»junior mining stocks«)

Kapitel 7 Hochriskante Optionen

Kaufoptionen

Verkaufsoptionen

Abgesicherte Verkaufsoptionen

Lang laufende Optionen (LEAPS)

Kapitel 8 Hochverzinsliche Wertpapiere

Aktien mit einer zweistelligen Dividendenrendite

Business Development Companies (BDCs)

Börsennotierte Immobiliengesellschaften (REITs)

Kapitel 9 Alternative Anlageformen

Erinnerungsstücke

Kunstgegenstände

Kapitel 10 Strategien für das Daytrading

Überraschende Quartalszahlen

Leerverkäufe

Termingeschäfte

Kapitel 11 Anlagestrategien für Fortgeschrittene

Non-fungible Tokens (NFTs)

Yield Farming

Fazit Wenn Sie Risiken eingehen wollen, schalten Sie dabei nicht Ihren Verstand aus

Danksagung

Über den Autor

Für meine Eltern Pat und Terry Ross, die mir beibrachten, was Geld wert ist, und mir schon als Kind zeigten, wie man in den Straßen von New York City durchkommt. Diese wertvollen Lehren sind mir heute noch von Nutzen. Aber noch wichtiger war, dass sie mich lehrten, mit ebenso viel Eifer zu arbeiten wie zu spielen.

Einführung

Wenn man den Ausdruck »hochriskante und hochprofitable Investments« hört, dann denkt man wahrscheinlich an Hedgefonds-Manager, die mit hochkomplexen Anlagestrategien das große Geld machen. Diese skrupellosen und superreichen Investoren nützen ihre überlegenen geistigen Fähigkeiten, um vor allen anderen zu erkennen, in welche Richtung sich die Aktienpreise entwickeln. Und als Kleinanleger hat man absolut keine Chance, diese Strategien nachzuvollziehen.

Falsch! Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Ansicht. Der technische Fortschritt hat die Unterschiede bei den Gewinnchancen angeglichen und nun können auch Kleinanleger viele der Strategien nutzen, die von den besten Hedgefonds eingesetzt werden. Und wie der berühmte Investor Peter Lynch in seinem einflussreichen Buch One Up on Wall Street geschrieben hat, sind viele Kleinanleger genauso gut in der Lage, richtige Anlageentscheidungen zu treffen, wie der durchschnittliche Wall-Street-Experte.1

Es gibt aber eine Sache, die die Händler an der Wall Street von Kleinanlegern unterscheidet: ihre Fähigkeit, Risiken zu bewerten. Wie ich Ihnen zeigen werde, können Sie umso höhere Investmentrenditen erzielen, je besser Sie mit Risiken umgehen können. In diesem Buch werden Sie lernen, wie man hochriskante und hochprofitable Anlagestrategien sicher und effektiv einsetzt. Ich habe alle wichtigen Informationen, nützlichen Marktindikatoren und Methoden zur Verlustvermeidung zusammengetragen, die ich in meiner langjährigen Karriere als professioneller Aktienanalyst und als Anlageberater genutzt habe. Sie werden lernen, wie hochriskante Investments funktionieren, wann man kaufen und wann man verkaufen sollte, und – wenn alles nach Plan verläuft – dabei zusehen, wie Ihre Gewinne wachsen.

Einige der 30 Themen, mit denen wir uns beschäftigen werden, sind:

Kryptowährungen,

Aktien von wachstumsstarken Unternehmen,

Kauf- und Verkaufsoptionen,

Akquisitionszweckgesellschaften (SPACs: Special Purpose Acquisition Companies),

Meme-Aktien,

hebelbasierte börsengehandelte Fonds (ETFs: Exchange-traded Funds),

Termingeschäfte,

non-fungible Token (NFTs).

Auch wenn Sie auf der Stelle hochriskante Anlagestrategien einsetzen wollen, empfehle ich Ihnen dringend, sich die Zeit zu nehmen, um diese Strategien genau kennenzulernen, bevor Sie richtiges Geld einsetzen. Ich rate auch dazu, mit kleinen Beträgen anzufangen. Denn der Sinn und Zweck des Einsatzes von hochriskanten und hochprofitablen Strategien ist es, mit einer kleinen Summe Geld einen hohen Ertrag zu erwirtschaften. Zu viel Geld auf den Erfolg einer Hochrisikostrategie zu setzen ist ein Fehler, den viele Anfänger machen. Ich will nicht, dass er auch Ihnen passiert. Deswegen betone ich in jedem Kapitel, wie wichtig es ist, das Risiko unter Kontrolle zu halten.

Um Ihnen dabei zu helfen, mit den Risiken der verschiedenen Anlagestrategien umzugehen, enthält jedes Kapitel detaillierte Beispiele, die Ihnen Schritt für Schritt zeigen, wie man diese Hochrisikostrategien einsetzt. Dazu gehören auch Geschichten darüber, wie Geldanleger mit einigen dieser Hochrisikogeschäfte Geld gewonnen (und verloren!) haben.

Das Ziel von Investieren mit hohem Risiko und hohem Gewinn – Ein Leitfaden für Einsteiger besteht darin, Ihnen beizubringen, wie man diese Hochrisikostrategien verantwortungsvoll nutzt, um damit seine kurz- und langfristigen Anlageziele zu erreichen. Lassen Sie uns also loslegen!

Kapitel 1

Das Wichtigste über hochriskantes und hochprofitables Investieren

In den meisten Finanzratgebern preist ein ergrauter Wall-Street-Veteran die Strategie an, S&P-500-Indexfonds zu kaufen, sie 40 Jahre zu halten und sich dann mit ein paar Millionen auf dem Konto zur Ruhe zu setzen. Dann erklärt dieser Oldtimer noch die Vorteile von Goldaktien und prahlt schließlich damit, dass man sich mit seinem »Allwetter-Aktienauswahlsystem« früh zur Ruhe setzen könne.

Und an irgendeiner Stelle wird er, so sicher wie das Amen in der Kirche, erwähnen, dass man jetzt genug Geld hätte, sich eine Villa am Strand zu kaufen, wenn man vor 20 Jahren 5000 Dollar in Amazon-Aktien investiert hätte.

Es stimmt natürlich, dass der Kauf und das langfristige Halten von Indexfonds ein guter Weg ist, ein Vermögen am Aktienmarkt aufzubauen. Als ein Millenial, der noch viele Jahre seiner Geldanlagelaufbahn vor sich hat, folge ich diesem Ansatz mit fast der Hälfte meines Portfolios. Aber Sie haben dieses Buch nicht gekauft, um sich über die Vorteile von Indexfonds zu informieren. Wie der Titel nahelegt, geht es hier um hochriskante und hochprofitable Investmentstrategien.

Ich will Ihnen zeigen, wie man Aktien handelt, bei denen es einen Short Squeeze gibt, wie zum Beispiel GameStop (GME)* und wie man Kryptowährungen ausfindig macht, die in ein paar Tagen um 300 Prozent in die Höhe schießen können2 Mögen Sie renditestarke Aktien? Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie am besten Unternehmen finden, die eine Dividendenrendite in zweistelliger Höhe haben, sodass sich der Kauf dieser Aktien innerhalb von nur ein paar Jahren allein durch die Dividendenzahlungen amortisiert. Haben Sie genug davon, dass Ihnen Finanzexperten immer wieder erzählen, wie viel Sie hätten verdienen können, wenn Sie Amazon vor 20 Jahren gekauft hätten? In diesem Buch werde ich Ihnen zeigen, wie Sie das nächste Amazon finden können.

Am wichtigsten ist aber, dass ich Ihnen Schritt für Schritt erkläre, wie man diese hochriskanten Strategien sicher anwenden und größere Geldverluste vermeiden kann.

Sie müssen verstehen, was Risiko ist

Im Kern geht es bei Risiko um die Analyse von Unsicherheit. Damit versuchen wir herauszufinden, wie hoch die tatsächliche Rendite einer Investition, verglichen mit der erwarteten Rendite, sein wird. Je besser Sie Risiken einschätzen können, desto besser werden Sie als Investor sein.

Ich war für über die Hälfte eines Jahrzehnts Aktienanalyst. Während dieser Zeit war es mir vergönnt, von einigen der weltweit besten und intelligentesten Denker auf dem Gebiet der Geldanlage zu lernen. Zu ihnen gehören John Mauldin, Felix Zulauf und Jared Dillian. Viele dieser Experten werden später in diesem Buch noch zu Wort kommen.

Ich habe auch sehr viel Zeit damit verbracht, mit Kleinanlegern zu sprechen, meistens über Nachrichten auf meinen populären Social-Media-Kanälen. Eines habe ich dabei auf jeden Fall gelernt: Investmenteinsteiger haben keine Ahnung davon, wie man Risiken einschätzt. Deswegen ist die Einschätzung von Risiken einer der Hauptschwerpunkte dieses Buches.

Wenig riskante und hochriskante Entscheidungen

Wahrscheinlich hat jeder Leser dieses Buches heute eine Risikobewertung vorgenommen. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie sind heute auf einer stark befahrenen Straße während der Hauptverkehrszeit unterwegs gewesen. Sie sind schon etwas verspätet für ein wichtiges Treffen und Sie wollen schnell über die nächste Kreuzung kommen. In dem Moment, in dem Sie sich der belebten Kreuzung nähern, wechselt die Ampel von Grün auf Gelb. Sie wissen, dass sie in ein paar Sekunden auf Rot umschalten wird.

Was würden Sie in dieser Situation tun? Ihre Entscheidung hängt davon ab, wie gut Sie Risiko aushalten können.

Wenn Sie ein risikoscheuer Fahrer sind, dann werden Sie bremsen und an der Ampel, die von Gelb auf Rot wechselt, anhalten. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Sie keinen Strafzettel für das Überfahren einer roten Ampel bekommen, aber Sie werden zu spät zu Ihrem Treffen kommen.

Nicht alle Fahrer werden so reagieren. Nehmen wir an, der Fahrer vor Ihnen entscheidet sich, bei Gelb über die Ampel zu fahren. In diesem Moment beschließen Sie, Gas zu geben. Sie wissen, dass die Gefahr besteht, von einer Verkehrsüberwachungskamera fotografiert zu werden, aber Sie schätzen das Risiko und den Nutzen so ein, dass Sie das Risiko in Kauf nehmen, um rechtzeitig zu dem Treffen zu kommen.

Investoren stellen jeden Tag solche Risiko-Nutzen-Berechnungen an, obwohl meistens die möglichen Alternativen weniger klar sind als in dem Ampelbeispiel. Nehmen wir an, unser Autofahrer sitzt später am Tag an seinem Schreibtisch. Er hat gerade sein Gehalt für diesen Monat bekommen und wie immer nimmt er davon 500 Dollar und zahlt sie auf sein Investmentkonto ein.

Anders als in dem Ampelbeispiel, in dem es nur zwei Alternativen gab – Anhalten oder Gas geben –, hat unser Fahrer nun fast unendlich viele Möglichkeiten, die er berücksichtigen muss. Die risikoscheuesten Anleger würden diese 500 Dollar nehmen und etwas Todsicheres kaufen, wie zum Beispiel US-Staatsanleihen, die zwischen 1 und 2 Prozent Rendite pro Jahr bringen. Ein etwas weniger risikoscheuer Anleger würde etwas mit einem substanziellen Wert kaufen, wie zum Beispiel Gold oder, wenn er mutig ist, eine erstklassige Dividendenaktie wie zum Beispiel IBM, die vielleicht eine Rendite von 8 Prozent im Jahr hat.

Diese risikoscheuen Anleger sind der Typ von Mensch, der an der gelben Ampel anhalten würde. Sie wollen nicht das Risiko tragen, vielleicht mit ihren Investments Geld zu verlieren, und deswegen bekommen sie auch nur niedrige Renditen. Es ist dieselbe Überlegung, die hinter der Entscheidung des Fahrers steckt, eher zu spät zum Treffen zu kommen, als das Risiko eines Strafzettels einzugehen.

Aber nicht jeder ist so risikoscheu. Ein Anleger, der ein höheres Risiko tolerieren kann, sieht vielleicht die 500 Dollar auf seinem Investmentkonto und möchte unbedingt den Ertrag daraus maximieren. Er hat gehört, dass Boeing (BA) Probleme mit seinen Flugzeugen gehabt hat, weswegen der Aktienpreis in den Keller gegangen ist. Es ist zwar möglich, dass sich die Aktie in nächster Zeit nicht erholt, aber es ist auch möglich, dass dieser Substanzwert um 50 Prozent zulegt, wenn es Boeing gelingt, seinen ramponierten Ruf zu retten.

Vielleicht hat dieser weniger risikoscheue Anleger auch ein Video in den sozialen Medien gesehen, in dem es um ein Hightech-Satellitenunternehmen geht, das vor Kurzem mit seiner Aktienerstemission an die Börse gegangen ist. Diese Aktien sind zwar sehr riskant, aber sie können eine Rendite von bis zu 100 Prozent pro Jahr bringen. Deshalb nimmt der Anleger dieses Risiko gern in Kauf. Er erinnert sich vielleicht auch daran, dass ihm ein Arbeitskollege von einer Kryptowährung namens Ethereum erzählt hat, die möglicherweise im nächsten Jahr eine Rendite von 200 Prozent abwerfen könnte.

Dieser Anleger ist der Typ Mensch, der bei Gelb über die Ampel fährt und es riskiert, einen Strafzettel zu bekommen. Er ist bereit, heute vielleicht Geld zu verlieren, um in der Zukunft vielleicht mehr Geld zu verdienen. Ihn interessieren hochriskante und hochprofitable Investments.

Das Risiko von Geldanlagen läuft auf Folgendes hinaus: Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass man Geld verliert, desto größer ist der Gewinn, den man möglicherweise machen kann.

Die Höhe des Risikos wirkt sich auf die Höhe der Rendite aus

Beim Investieren ist es von entscheidender Bedeutung, dass man die Risiken seiner Geldanlagen versteht. In der Regel ist es so, dass ein Investment eine umso höhere Rendite hat, je höher das Risiko ist. Umgekehrt gilt, dass ein Investment eine umso niedrigere Rendite hat, je geringer das Risiko ist. Wenn Sie zum Beispiel Aktien erstklassiger Unternehmen wie McDonald’s (MCD) oder Johnson & Johnson (JNJ) kaufen, dürfen Sie nicht damit rechnen, innerhalb kurzer Zeit Ihr Geld zu verdoppeln oder zu verdreifachen.

Sie haben zwar mit einer Strategie des Haltens und Kaufens eine gute Chance, dass Sie Ihr Geld langfristig – sagen wir, in zehn oder mehr Jahren – verdoppeln oder verdreifachen können, aber Aktien erstklassiger Unternehmen haben, eben weil sie erstklassig sind, ein geringes Risiko und bringen deshalb auch geringe Renditen. Jeder weiß, dass es Johnson & Johnson noch sehr lange geben wird, sodass es wenig riskant ist, diese Aktien zu kaufen.

Auf der anderen Seite gibt es hochriskante Anlagewerte wie Bitcoin. Bitcoin ist die weltweit erste Kryptowährung, eine Anlageart, die es erst seit zehn Jahren gibt. Es ist nicht sicher, dass es Bitcoin (oder Kryptowährungen im Allgemeinen) in weiteren zehn Jahren noch geben wird. Das bedeutet, dass Bitcoin-Anleger mit höheren Renditen dafür entschädigt werden, dass sie ein höheres Risiko tragen. Aber dieser Zusammenhang gilt natürlich auch in der anderen Richtung: Wenn man in hochriskante Anlagen investiert, gibt es ein höheres Risiko großer Verluste.

Wie man ein hochriskantes und hochprofitables Portfolio mit weniger riskanten Werten ins Gleichgewicht bringt

Viele von Ihnen kennen mich wahrscheinlich durch meine beliebten @tikstocks-Social-Media-Kanäle. Damit habe ich von Anfang an zwei Ziele verfolgt:

die Geheimnisse des Aktienmarktes zu lüften und so die Geldanlage für Kleinanleger einfacher zu machen,

und anderen dabei zu helfen, die Fehler zu vermeiden, die ich in meiner Investmentkarriere gemacht habe.

Der erste Punkt ist sehr wichtig. Die Wall Street möchte absichtlich das Investieren kompliziert und schwierig erscheinen lassen. Sie will, dass man glaubt, nur Menschen in Anzügen und mit Riesengehältern könnten am Aktienmarkt Geld verdienen. Es stimmt zwar, dass die großen Investmentfirmen mehr Geld und mehr Ressourcen zur Verfügung haben als Sie, aber das bedeutet nicht, dass Sie sie nicht mit ihren eigenen Waffen schlagen können.

Außerdem will ich, dass Sie nicht dieselben Fehler bei der Geldanlage machen, die ich gemacht habe. Durch die Tausenden Gespräche, die ich mit Kleinanlegern geführt habe, zieht sich ein gemeinsames Thema: Viele Leute gehen zu hohe Risiken ein. Sie haben zwar eine ungefähre Idee davon, was es heißt, verantwortungsvoll zu investieren, dennoch streuen sie ihre Anlagen nicht breit genug und setzen zu viel Geld auf eine riskante Strategie.

Um das zu vermeiden, sollten Sie Ihre hochriskanten Investments mithilfe der langfristigen Kaufen-und-Halten-Strategie ins Gleichgewicht bringen, die von den grauhaarigen Wall-Street-Veteranen gelobt wird. Bevor ich mein eigenes Unternehmen gründete, managte ich eine Anlageberatung, die den Leuten zeigte, wie man mit wenig riskanten Dividendentiteln Geld verdienen kann. Wenn ich mir mit dieser Strategie nicht einen guten Namen gemacht hätte, würde ich nicht jetzt ein Buch für Sie schreiben.

Auch Investoren, die intensiv Hochrisikostrategien betreiben wollen, sollten wissen, dass zum Hochrisikoinvestieren das Halten sicherer Positionen unabdingbar dazugehört. Die zahlenmäßigen Vorteile der langfristigen Kaufen-und-Halten-Strategie (»Buy and Hold«) sind einfach zu gut, um vollständig ignoriert zu werden. Beispielsweise stieg der S&P 500 während der letzten 90 Jahre in 74 Prozent dieser Jahre. Das bedeutet, dass Investoren, die einfach den S&P 500 gekauft haben, in fast drei Viertel der Jahre seit 1940 Gewinne verbuchen konnten!

Der Aktienmarkt ist stabil

Obwohl viele Weltuntergangspropheten immer vor einem bevorstehenden Börsencrash warnen, sind diese Zusammenbrüche extrem selten. Tatsächlich war es bisher so, dass der S&P 500 im Durchschnitt neun Jahre lang gestiegen ist, bevor es zu einem Kursrutsch von 30 Prozent oder mehr gekommen ist. Und diejenigen, die versuchen, das richtige »Markttiming« zu finden, sollten bedenken, dass mehr Geld bei den Versuchen verloren worden ist, Markteinbrüche vorherzusehen, als bei den Markteinbrüchen selbst.

In diesem Buch geht es zwar um hochriskantes und hochprofitables Investieren, aber Sie sollten sicherstellen, dass Sie eine solide Grundlage haben, um diese Strategien anzuwenden. Ich folge der Regel, 80 Prozent meines Portfolios in Aktien vertrauenswürdiger Unternehmen anzulegen, die ich viele Jahre zu halten plane. Das sind Unternehmen wie Alphabet (GOOGL) und Microsoft (MSFT) und sogar »Müllaktien« wie Waste Management (WM). Diese relativ risikoarmen Positionen bilden die solide Grundlage, die mir ermöglicht, Strategien mit höherem Risiko anzuwenden.

Es ist sehr wichtig, einen Kernbestand von risikoarmen Anlagewerten mit einer geringeren Rendite in Ihrem Portfolio zu halten, denn, ehrlich gesagt: Wenn Sie nur die Strategien in diesem Buch anwenden, dann haben Sie eine gute Chance, eine schöne Summe Geld zu verlieren. Wenn Sie aber eine solide Grundlage haben, dann können Sie auch höhere Risiken eingehen, ohne damit Ihr gesamtes Vermögen in Gefahr zu bringen.

Wie man sichere Raketen baut

Als Elon Musk und Jeff Bezos ihre Raketen bauten, wussten sie, dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch war, dass sie explodieren würden. Tatsächlich schätzt die NASA die Wahrscheinlichkeit, dass eine Mission fehlschlägt, auf 1 zu 60 und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Mission tödlich endet, auf 1 zu 276.

Musk und Bezos haben sich große Mühe gegeben, um sicher sein zu können, dass ihre Raketen ordnungsgemäß funktionieren. Damit wollen sie das Überleben ihrer Unternehmen gewährleisten und sicherstellen, dass sie das Leben ihrer Mitarbeiter nicht in Gefahr bringen. Sie halten ihr Risiko unter Kontrolle, indem sie die Startprozeduren immer und immer wieder überprüfen, um zu verhindern, dass sie sich selbst in die Luft sprengen.

Auf zum Mond … wenn Sie bereit sind

Mit diesem Buch verfolge ich das Ziel, Ihnen zu zeigen, wie man auf eine ähnliche Weise das Risiko von hochriskanten und hochprofitablen Investments unter Kontrolle halten kann. Einer der am weitesten verbreiteten Ausdrücke unter der neuen Generation junger Investoren ist »Auf zum Mond!«. Der Ausdruck kam bei den Kryptowährungsanlegern auf und bezeichnet den Anstieg einer Währung innerhalb einer kurzen Zeit um viele Hundert Prozent. Jetzt ist »Auf zum Mond!« ein allgemeines Schlagwort für jeden Anlagewert, dessen Kurs in die Höhe schießt.

Ich will Ihnen zeigen, wie man Raketen baut, die »den Mond« erreichen. Aber genau wie Musk und Bezos müssen Sie vor dem Start sicherstellen, dass Ihre Raketen richtig funktionieren. Deswegen behandeln viele Abschnitte in diesem Buch Investments, deren Wert gefallen ist. Dadurch, dass Sie das analysieren, was nicht funktioniert, werden Sie lernen, was funktioniert.

Was ist der Durchschnittskosteneffekt?

Auf dem Durchschnittskosteneffekt beruht eine Anlagemethode, gemäß der man regelmäßig immer denselben Betrag in einen Anlagewert investiert, unabhängig von dessen Kursentwicklung. Dieses Konzept wird uns noch häufig in diesem Buch begegnen. Die Durchschnittskostenmethode stellt einen guten Ausgangspunkt dar, wenn man damit beginnen will, in einen bestimmten Wert zu investieren.

Lassen Sie uns beispielsweise auf den Fall des Anlegers mit 500 Dollar auf seinem Investmentkonto zurückkommen. Ihm ist heute danach, ein Risiko einzugehen. Deshalb kauft er keine erstklassige Aktie wie Apple (AAPL), sondern entscheidet sich dafür, eine Akquisitionszweckgesellschaft (SPAC; siehe Kapitel 3) namens Nikola Motors (NKLA) zu kaufen. Aber sechs Monate später hat unser Anleger 80 Prozent seines Investments verloren, weil sich herausgestellt hat, dass die Unternehmensführung von Nikola Motors angeklagt ist, ihre Investoren getäuscht zu haben.

Oder vielleicht entscheidet sich unser hypothetischer risikogeneigter Investor nicht für eine SPAC, sondern er investiert seine 500 Dollar in eine Kryptowährung (siehe Kapitel 2) namens XRP. Er hat nämlich einen Zeitungsartikel über Ripple, das Unternehmen, welches XRP entwickelt hat, gelesen, gemäß dem dieses Unternehmen den internationalen Zahlungsverkehr revolutionieren würde. Deshalb steckt er 500 Dollar in diesen spekulativen Anlagewert und hofft, sein Investment zu verdreifachen. Leider gehen kurz darauf amerikanische Aufsichtsbehörden hart ins Gericht mit XRP, sodass dessen Wert um 90 Prozent fällt.

Um diesen Verlust wettzumachen, nimmt unser Anleger das bisschen Geld, das ihm übrig geblieben ist, und setzt alles auf eine Aktie mit einer sehr niedrigen Marktkapitalisierung (eine Microcap; siehe Kapitel 6). Ein »Microcap-Millionär« hat auf YouTube prophezeit, dass diese Aktie im nächsten Jahr um 1000 Prozent in die Höhe schießen wird. Der YouTuber hat allerdings nicht erwähnt, wie sich die »Anteilsverwässerung« bei kleinen Unternehmen auswirkt. Obwohl der Kurs der Microcap-Aktie gestiegen ist, hat unser Anleger 50 Prozent seines Einsatzes durch den Verwässerungseffekt verloren.

In diesem Buch werde ich ausführlich darauf eingehen, wie man die Risiken, die nun einmal mit hochriskanten und hochprofitablen Strategien einhergehen, unter Kontrolle halten kann. Das beginnt damit, dass man eine solide Grundlage aus risikoarmen Aktien haben muss. Auf diese Weise ist man breit aufgestellt und vor größeren Kursrückschlägen geschützt.

Schließlich muss man wissen, wie man eine Rakete baut, die einen sicher zum Mond bringt, wenn man dorthin reisen will.

Kapitel 2

Kryptowährungen

Kryptowährungen sind digitale Währungen, bei denen die Transaktionen in einer stark verschlüsselten Transaktionsdatenbank überwacht und dokumentiert werden – und nicht von einer zentralen Behörde. Kryptografie oder die Wissenschaft von der Verschlüsselung von Informationen beschäftigt sich mit der sicheren Übertragung von Informationen, wobei nur der Sender und der Empfänger der übertragenen Nachrichten ihren Inhalt erfahren dürfen. Denken Sie einmal an die Währung, mit der Sie vertraut sind: den Euro. Er wird von der EZB herausgegeben und kontrolliert. Bei Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum ist das anders.

Kryptowährungen haben ihren Ursprung auf einem Gebiet, das scheinbar gar nichts mit ihnen zu tun hat: den digitalen Musikformaten. In den späten 1990er- und den frühen 2000er-Jahren machte eine neue Software namens Napster Furore. Die Datentauschbörse Napster, die von Shawn Fanning und Sean Parker 1999 gegründet wurde, ermöglichte jedem auf der ganzen Welt, ohne Probleme Musikdateien über das Internet an andere zu schicken. Napster wurde zwar schließlich aufgrund von Urheberrechtsverletzungen geschlossen, aber die Auswirkungen dieser ersten weitverbreiteten Anwendung von Peer-to-Peer-Software sind bis heute spürbar. Dank dieses Dienstes war es zum ersten Mal möglich, Musik außerhalb des stationären Musikhandels und ohne die Mitwirkung eines Intermediärs zu tauschen.

Peer-to-Peer-Software war zwar damals revolutionär, aber Napster ist bei Weitem nicht das einflussreichste Beispiel für eine solche Software. Wenig mehr als ein Jahrzehnt später verwendete eine mysteriöse Person namens Satoshi Nakamoto diese Art von Software für ein ganz anderes Vorhaben: Bitcoin. Satoshis Entwicklung ermöglichte es, Geld außerhalb des traditionellen Bankensystems und ohne die Hilfe eines Mittelsmanns zu transferieren. Diese digitalen Währungen (oder auch Kryptowährungen) bilden heute die Grundlage eines Marktes im Wert von über zwei Billionen Dollar.

Und die weltweit erste Kryptowährung war – wie Sie sich bestimmt gedacht haben – der Bitcoin.

Der Bitcoin

Was ist der Bitcoin?

Schauen wir uns zuerst an, wie eine Kryptowährung im Allgemeinen funktioniert. Eine Kryptowährung ist ein digitaler Vermögenswert, der als Transaktions- beziehungsweise Zahlungsmittel dient. Der Begriff besteht aus zwei Bestandteilen: »krypto« (verborgen oder verschlüsselt) und »Währung« (wie zum Beispiel der US-Dollar eine ist). Folglich ist eine »Kryptowährung« ein digitales Zahlungsmittel, das auf einer Verschlüsselungstechnologie basiert.

Eine Kryptowährung ist also, ganz ähnlich wie der Dollar-Schein, den Sie vielleicht gerade in Ihrer Brieftasche haben, ein Zahlungsmittel. Aber im Unterschied zum US-Dollar und anderen Währungen wie dem Euro oder dem Yen, hinter denen Staaten und deren Regierungen stehen, beruhen Kryptowährungen nur auf dem Computercode einer sogenannten Blockchain. Eine Blockchain ist ein revolutionäres Verfahren zur Aufzeichnung von Informationen, welches es den Nutzern von Kryptowährungen praktisch unmöglich macht, diese Informationen zu ändern, zu löschen oder deren Sicherheit auf eine andere Weise zu beeinträchtigen. Deshalb stellen Kryptowährungen Geld dar, welches nicht nur »privat« (im Gegensatz zu »staatlich«) ist, sondern auch ohne Banken auskommt.

Die Entstehung des Bitcoins

Deshalb dürfte es nicht überraschen, dass der Bitcoin – die weltweit erste Kryptowährung – im Gefolge der Weltfinanzkrise von 2008 entstanden ist. Das ursprüngliche »Whitepaper« zum Bitcoin – der Leitfaden für die Entwicklung von Kryptowährungen – wurde im Oktober 2008 zum ersten Mal veröffentlicht. Dieser bahnbrechende Aufsatz mit dem Titel »Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System« wurde also nur einen Monat nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im Zuge der Hypothekenfinanzierungskrise in den USA publiziert.

In dieser krisenhaften Zeit wurde das Vertrauen vieler Menschen in das weltweite Finanz- und Bankensystem erschüttert. Die US-Regierung rettete willkürlich einige Banken (wie zum Beispiel Goldman Sachs), während sie andere untergehen ließ (wie zum Beispiel Lehman Brothers oder Bear Stearns). Es folgte eine noch nie da gewesene Geldschwemme, als die US-Notenbank im Zuge ihrer neuen Politik der »quantitativen Lockerung« (»quantitative easing« oder »QE«) immer mehr neues Geld druckte. Unter »QE« versteht man den Ankauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank in großem Umfang, um dadurch die Zinsen zu senken und den Geldumlauf zu erhöhen. Angesichts dessen erschien ein neues Herangehen an die Idee des Geldes nicht nur notwendig, sondern auch als ein natürlicher Schritt in die Zukunft. Denn die Geldpolitik der Zentralbank, die in dieser Form neu und unerprobt war, beunruhigte viele Menschen. Tatsächlich schuf die Zentralbank so viel neues Geld, dass einige Ökonomen fürchteten, es würde zu einer Hyperinflation kommen.

Der Bitcoin wurde angesichts der zur damaligen Zeit auf den traditionellen Finanzmärkten herrschenden außergewöhnlich großen Unsicherheit entwickelt. Durch seine Konstruktion ist es ausgeschlossen, dass jemals mehr als 21 Millionen Bitcoins existieren werden. Durch diese feste Obergrenze unterscheidet er sich von den staatlichen »Fiatwährungen« (wie dem US-Dollar), die keinen »inneren« Wert haben und nicht von Waren wie zum Beispiel Gold gedeckt sind. Dadurch können Zentralbanken jederzeit darüber entscheiden, wie viel Geld sie drucken wollen – ohne jede Obergrenze. Der Schöpfer des Bitcoins lehnte dieses Konzept ab und entschied sich für eine feste Obergrenze für das Bitcoin-Angebot. Dadurch – aber auch, weil weder Regierungen noch Notenbanken beteiligt sind – ist sichergestellt, dass der Wert des Bitcoins nicht durch das »Drucken« von immer mehr Bitcoins verwässert werden kann.

Der Bitcoin in Krisenzeiten

Der Bitcoin hat sich für Menschen in Ländern, in denen es Währungsprobleme gibt, als Segen erwiesen. Als es zum Beispiel in Venezuela zu einer Hyperinflation kam, tauschten viele Bürger ihre Bolívar-Guthaben entweder in Dollar oder in Bitcoin um, um deren Kaufkraft zu schützen.

Menschen, die vor autoritären Regierungen flohen, taten dasselbe. Da eine Bitcoin-Adresse nur aus einer Reihe von Zahlen besteht, konnten sie ihre Guthaben und ihr Bargeld in Bitcoin umtauschen, und als sie aus ihrem Heimatland flohen, mussten sie sich nur ihre Bitcoin-Adresse merken.

Vor der Schaffung des Bitcoins mussten Menschen, die sich in einer solchen verzweifelten Lage befanden, ihr Geld in Waren (zum Beispiel Gold) umtauschen, bevor sie flohen, oder aber alles zurücklassen. Der Bitcoin ist eine viel sicherere und wesentlich praktikablere Möglichkeit, Vermögenswerte in Krisenzeiten zu transferieren.

Ein elektronisches Peer-to-Peer-Geldsystem in Aktion

Der Bitcoin ist eine einfache Methode, um Geldbeträge schnell zu transferieren. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie leben in Los Angeles und wollen in das Unternehmen Ihres Freundes Pierre in Frankreich Geld investieren. Es gibt aber ein Problem: Er braucht 50 000 Dollar innerhalb von fünf Tagen von Ihnen, weil er in dieser Zeit ein bestimmtes Geschäft abschließen muss.

Jetzt stehen Sie vor einem großen Problem: Weil Pierre Ihnen erst am Freitagnachmittag von dem Geschäft erzählt hat, hatten Sie keine Zeit mehr, Ihre Bank zu kontaktieren. Wenn man bedenkt, dass es drei bis fünf Tage dauern wird, das Geld zu überweisen, ist klar, dass Sie es nicht schaffen werden, Pierre das Geld rechtzeitig zukommen zu lassen.

Genau in solchen Situationen kommt der Bitcoin ins Spiel. Weil Pierre eine Bitcoin-Adresse hat, können Sie 50 000 Dollar in Bitcoins umtauschen und ihm das Geld ohne die Hilfe einer Bank schicken. Es kann zwar bis zu einer Stunde dauern, Gelder zu transferieren, aber es ist auf jeden Fall viel schneller und viel effizienter, als die drei bis fünf Tage zu warten, die eine normale Banküberweisung dauern würde.

Während dieses private und »bankenlose« Geld theoretisch gut funktioniert, ist die Situation in der Praxis aufgrund der Schwankungsanfälligkeit des Bitcoins komplizierter.

Beißen Sie die Zähne zusammen!

Einer der häufigsten Ausdrücke, den man von Bitcoin-Verwendern hört, ist »hodl«. Angeblich ist es das englische Wort »hold« mit einem Buchstabendreher; aber es ist auch ein Akronym, welches für »Hold On for Dear Life!« steht, auf Deutsch etwa: »Beißen Sie die Zähne zusammen!«.

Wenn es um die Preisentwicklung des Bitcoins geht, dann muss man sich tatsächlich auf einiges gefasst machen, weil diese Kryptowährung berühmt-berüchtigt für ihre große Volatilität ist. Unter »Volatilität« versteht man die Schwankungen des Preises eines Vermögenswertes im Zeitablauf. Bei der Volatilität geht es also im Wesentlichen darum, wie oft der Preis sich ändert und wie groß die Preisänderungen sind.

Es gibt nur wenige Vermögenswerte, die noch volatiler als der Bitcoin sind. Zum Beispiel stieg im Jahr 2017 der Bitcoin-Kurs um 1400 Prozent. Aber dieser Anstieg wurde durch fünf verschiedene Kursrückgänge von jeweils ungefähr 30 Prozent unterbrochen – und 30 Prozent sind ein beträchtlicher Kursrückgang. Zum Vergleich erlebten diejenigen, die am Aktienmarkt während des Covid-19-Kurseinbruchs investiert waren, im März 2020 einen Rückgang des S&P 500 um 36 Prozent. Und stellen Sie sich jetzt einmal vor, so etwas passiert fünfmal innerhalb eines Jahres!

Mit diesem Wissen wollen wir uns unser Beispiel noch einmal anschauen. Sie sagen Pierre, dass Ihre Bank geschlossen ist und dass Sie ihm deshalb die 50 000 Dollar über das Bitcoin-Netzwerk schicken müssen. Pierre ist damit einverstanden, aber als Sie die Transaktion durchführen, kommt es zu einer Verkaufswelle beim Bitcoin. Als das Geld schließlich in der digitalen Brieftasche (»Wallet«) von Pierre ankommt, ist es nicht mehr 50 000 Dollar, sondern nur noch 40 000 Dollar wert.

Wenn man 20 Prozent seines Kapitals innerhalb von Stunden verlieren kann, ist der Bitcoin offensichtlich kein perfektes Zahlungsmittel. Andererseits ist diese Volatilität einer der Hauptgründe dafür, dass der Bitcoin der Vermögenswert mit dem höchsten Kursanstieg in der Finanzgeschichte geworden ist. Und sie ist auch der Grund dafür, dass Anleger mit dem Bitcoin Unmengen von Geld verdienen können.

Fallstudie: Eine lehrreiche Lektion über die Risiken des Bitcoins

Ich hörte 2014 zum ersten Mal vom Bitcoin. Ein Unternehmen, für das ich als Junioranalyst arbeitete, beauftragte mich damit, mir die Bitcoin-Technologie genauer anzuschauen und einen Bericht für einen Kunden zu erstellen. Während dieser Arbeit wurde mir klar, dass der Bitcoin eine Art »digitales Gold« war. Aber ich schloss meinen Bericht mit der Feststellung, dass der Bitcoin zu teuer sei, um darin zu investieren, weil er auf einem Allzeithoch von 600 Dollar notierte.

Damals war es außerdem schwierig, Bitcoins zu kaufen. Jeder, der Bitcoins oder eine andere Kryptowährung kaufen wollte, musste eine Verbindung zwischen seinem Bankkonto und irgendeiner suspekten Bitcoin-Börse herstellen. Die größte dieser Börsen war Mt.Gox, ein japanischer Marktplatz, der später 850 000 Bitcoins bei einem Hackerangriff verlieren sollte. Diese 850 000 Bitcoins sind zu der Zeit, in der ich dies schreibe, ungefähr 42 Milliarden Dollar wert.

Weil der Kurs zu hoch schien und weil ein Kauf nicht einfach war, beschloss ich, abzuwarten. Das tat ich bis 2017, als ich eine Börse namens Coinbase entdeckte, bei der es relativ einfach war, Bitcoins zu kaufen. Also stellte ich eine Verbindung zwischen Coinbase und meinem Bankkonto her und kaufte für 500 Dollar Bitcoins. Damals entsprach dies einem Fünftel eines Bitcoins. Ich ahnte damals nicht, dass ich durch diesen Kauf während der nächsten vier Jahre eine wilde gefühlsmäßige und finanzielle Achterbahnfahrt erleben sollte.

Vorspiel zu einem Kryptowinter

Der Bitcoin setzte seinen Aufschwung bis zum Ende des Jahres 2017 fort. Seit meinem Kauf im Sommer dieses Jahres war der Bitcoin um über 500 Prozent in die Höhe geschossen. Mein Investment von 500 Dollar war nunmehr über 3000 Dollar wert!

Ich baute meine Bitcoin-Position weiter aus. So wurde ich bis zum Jahresende zu einem »Whole-Coiner«: Das ist der Bitcoin-Ausdruck für jemanden, dem nicht nur ein Bruchteil eines Bitcoins, sondern ein ganzer Bitcoin gehört. Trotz des starken Anstiegs war ich der Meinung, dass ich frühzeitig bei dieser neuen Technologie eingestiegen war und dass der Kurs weiter steigen würde. Und falls ich die Nerven behielt und weiter in den Bitcoin investierte, könnte er mich reich machen.

Ähnlich wie bei vielen anderen Vermögenswerten, deren Preis schnell ansteigt, kam es auch beim Bitcoin zu einer deutlichen »Mittelwertrückkehr«.3 Nach einem Kurshoch von 19 650 Dollar im Dezember 2017 verlor der Bitcoin rapide an Wert. Bis zum Ende des Jahres 2018 betrug der Kursverlust 81 Prozent. Da ich zu Kursen von bis zu 15 000 Dollar pro Bitcoin gekauft hatte, war aus meinem anfänglichen 500-Prozent-Gewinn ein massiver Verlust geworden.

Geld zu verlieren entmutigt jeden Anleger. Weil ich aber kein unerfahrener Anleger war und langfristig dachte, beschloss ich trotzdem, die Zähne zusammenzubeißen und durchzuhalten. Außerdem wusste ich, dass der nicht realisierte Nettogewinn beziehungsweise -verlust (»net unrealized profit and loss« oder NUPL) und die Dominanzindikatoren des Bitcoins nahe den Tiefpunkten des aktuellen Marktzyklus waren (dazu später mehr in diesem Kapitel). Weil diese Daten darauf hindeuteten, dass jetzt eine gute Gelegenheit zum Kauf sei, entschied ich mich, meine Bitcoin-Position nicht nur zu halten, sondern auszubauen.

Ein Bitcoin-Investor kennt keinen Schmerz!

Ich hielt meinen »ganzen« Bitcoin während des gesamten Jahres 2018. Während die Berichterstattung in den Medien über den Bitcoin und das allgemeine Interesse daran abnahmen, beließ ich meinen Bitcoin in meiner Coinbase-Wallet.

2019 beschloss ich dann, noch mehr Bitcoins zu kaufen. Ich glaubte an die Zukunft der Idee, Geld außerhalb des Finanz- und Bankensystems zu halten. Bis zum Januar 2020 hatte ich einen weiteren ganzen Bitcoin erworben. Ich besaß nunmehr zwei Bitcoins zu einem Durchschnittskaufpreis von jeweils 8000 Dollar. Mit 16 000 Dollar war der Bitcoin die größte Position in meinem Portfolio.

Mir war klar, dass der Bitcoin ein risikoreicher Vermögenswert war. Das bedeutete, dass Anleger Bitcoins kaufen würden, wenn sie mit ihren Portfolios höhere Risiken eingehen wollten. Angesichts der seit den 1950er-Jahren längsten Wachstumsphase in der Geschichte der USA und angesichts eines Aktienmarkts auf seinem Allzeithoch schien mir die Gelegenheit perfekt für einen Ausbau meiner Bitcoin-Position.

Dann schlug die Covid-19-Pandemie zu. Im März 2020 fiel der S&P 500 um 36 Prozent, während sich die Weltwirtschaft auf einen Lockdown gefasst machte. Die Anleger wollten nichts mehr von risikoreichen Vermögenswerten wissen und der Bitcoin-Kurs fiel innerhalb von Tagen um mehr als 50 Prozent.

Ich musste zusehen, wie sich der Wert meiner größten Portfolioposition halbierte, aber ich sagte mir, dass sich an der Gültigkeit meiner Überlegungen nichts geändert habe und dass ich deswegen meine Position weiter halten sollte. Diese Strategie sollte sich auszahlen: Bis zum Jahresende hatte der Bitcoin ein neues Allzeithoch von 42 000 Dollar erreicht. Und am Anfang des Jahres 2021 waren meine zwei Bitcoins 120 000 Dollar wert.

Anlagestrategie: Bitcoin

Unter den hochriskanten und hochprofitablen Anlagen gibt es wenige mit besseren Gewinnchancen als das Kaufen und Halten von Bitcoins. Es gibt inzwischen schnellere Blockchains mit einer besseren Technologie, aber der Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung und genießt die Vorteile des Pioniers des Kryptowährungsmarktes.

Der Bekanntheitsgrad des Bitcoins und die damit verbundenen »Netzwerkeffekte« machen den Bitcoin zu einem interessanten langfristigen Investment. Das gilt vor allem wegen der Obergrenze von 21 Millionen Bitcoins, die nicht überschritten werden kann.

Kryptowährungen als gesetzliche Zahlungsmittel

Ich bin nicht der Einzige, der an die langfristigen Aussichten des Bitcoins glaubt. 2021 war El Salvador das erste Land, das den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Das bedeutet, dass alle Anbieter von Waren oder Dienstleistungen in diesem Land Bitcoins zur Zahlung akzeptieren müssen. Möglicherweise werden andere Länder dem Beispiel El Salvadors in der Zukunft folgen.

Wie erkennt man, wann man Bitcoins kaufen sollte?

Genau wie alle anderen Kryptowährungen ist der Bitcoin ein sehr schwankungsanfälliger Anlagewert. Aber wenn man die starken Kursrückgänge aushalten kann, kann man als Entschädigung auch hohe Gewinne erzielen. Es mag zwar oft so aussehen, als seien die Kursschwankungen des Bitcoins rein zufällig. Aber seien Sie versichert, dass es große Marktteilnehmer gibt, die sogenannten »Wale«, die den Markt in ihrem Sinne beeinflussen. Obwohl der Bitcoin-Markt für Anleger ein schwieriger Markt ist, gibt es doch ein paar wichtige technische Indikatoren, die man im Auge behalten sollte, weil sie einem dabei helfen können, die Kursentwicklung des Bitcoins vorherzusagen. Wenn man lernt, diese Indikatoren zu bestimmen und zu interpretieren, kann man Unmengen von Geld machen. Und das sind die wichtigsten von diesen Indikatoren:

1. Nicht realisierter Nettogewinn beziehungsweise -verlust (»net unrealized profit and loss« oder »NUPL«)

Der nicht realisierte Nettogewinn beziehungsweise -verlust (NUPL) ist die Differenz zwischen den relativen nicht realisierten Gewinnen und den relativen nicht realisierten Verlusten aller Bitcoins, die es gibt. Wenn die nicht realisierten Gewinne hoch sind, bedeutet das, dass die Anleger gierig sind, weil sie noch höhere Gewinne anstreben. Andererseits steigt mit der Höhe der nicht realisierten Gewinne auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleger Gewinne mitnehmen und ihre Bestände verkaufen.

Dieser Indikator hat sich als sehr aussagekräftig erwiesen. Ein NUPL-Wert von 75 Prozent und mehr – was man auch als den »Euphoriebereich« bezeichnet – fiel mit den letzten fünf Kursspitzen des Bitcoins zusammen.

Glücklicherweise funktioniert dieser Indikator auch in der Gegenrichtung: Wenn der NUPL niedrig ist, dann heißt das, dass wenige Anleger Bitcoin-Bestände halten, mit denen sie in der Gewinnzone sind. Man spricht von niedrigen NUPL-Werten auch als »Kapitulationsbereich«. Dieser fiel mit den Tiefpunkten des Bitcoin-Kurses in den letzten fünf Marktzyklen zusammen.

Anleger, die eine Bitcoin-Position aufbauen wollen, tun gut daran, zu warten, bis der Bitcoin die Kapitulationszone erreicht oder der NUPL negativ wird. Andererseits sollten Investoren Kursgewinne beim Bitcoin mitnehmen, wenn der NUPL-Wert bei 75 Prozent und mehr liegt. Die Daten zum NUPL-Wert lassen sich auf LookIntoBitcoin.com und Glassnode.com finden.

2. Bitcoin-Dominanz

Der Wert für die Bitcoin-Dominanz gibt an, welchen Anteil der Bitcoin am gesamten Kryptowährungsmarkt hat. Zu einem Abwärtstrend der Bitcoin-Dominanz kommt es in den Bullenphasen des Kryptowährungsmarktes, in denen die Kurse für »Altcoins« (die wir im nächsten Abschnitt besprechen werden) schneller als der Bitcoin-Kurs steigen.

Andererseits kommt es zu einem Aufwärtstrend der Bitcoin-Dominanz in den Bärenphasen des Kryptowährungsmarktes. In diesen Zeiten empfiehlt es sich, entweder die gesamten Kryptowährungsbestände zu verkaufen oder die Bestände anderer Kryptowährungen (Altcoins) in Bitcoins umzutauschen.

Allgemein kann man sagen, dass man Bitcoins kaufen sollte, wenn die Bitcoin-Dominanz niedrig ist, und dass man Bitcoins verkaufen sollte, wenn die Bitcoin-Dominanz hoch ist (das Umgekehrte gilt für Altcoins). Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass ein guter Zeitpunkt für den Kauf von Bitcoins dann ist, wenn die Bitcoin-Dominanz bei weniger als 40 Prozent des Kryptowährungsmarktes liegt. Und wenn dieser Wert über 65 Prozent steigt, sollte man Gewinne mitnehmen und verkaufen. Informationen über den Wert der Bitcoin-Dominanz lassen sich auf TradingView.com finden.

3. Anzahl der verschiedenen Bitcoin-Adressen

Wenn Sie sich dazu entschließen, sich eine digitale Bitcoin-Wallet zuzulegen, müssen Sie als Erstes eine Bitcoin-Adresse einrichten. Das ist die Adresse, mit der man Kryptowährungen empfangen und versenden kann.

Daraus folgt, dass einer der besten Indikatoren für die Anzahl der Menschen, die Kryptowährungen benutzen und die Blockchain-Technologie anwenden, in der Anzahl der neu eingerichteten Bitcoin-Adressen besteht.

Wenn man die Anzahl der neu eingerichteten Adressen (und die Anzahl der Adressen, die aktiv sind) verfolgt, kann man sich einen guten Eindruck von der Stimmung am Kryptowährungsmarkt verschaffen. Diese Daten sagen einem, wie viele neue Anleger in den Kryptowährungsmarkt eintreten und wie viele Konten schon aktiv sind. Diese Informationen können Sie unter Blockchain.com finden.

Wie investiert man in den Bitcoin?

Wenn man sich erst einmal dazu entschlossen hat, Bitcoins zu kaufen, sollte man den Durchschnittskosteneffekt beim Aufbau seiner Position nutzen. Wie ich in Kapitel 1 erklärt habe, liegt der Durchschnittskosteneffekt einer Anlagemethode zugrunde, bei der man regelmäßig immer denselben Betrag in einen Anlagewert investiert, unabhängig von dessen Kursentwicklung. Wenn Sie also 1000 Dollar für ein Investment in den Bitcoin zur Verfügung haben und Ihre Käufe über ein paar Monate verteilen wollen, können Sie zum Beispiel festlegen, jeden Montag um 17 Uhr für 100 Dollar Bitcoins zu kaufen. Für Neuanleger ist es von Vorteil, einen festen Betrag zu haben, den man jeden Monat investiert, und seinen Broker mit den Käufen zu beauftragen. Dadurch vermindert sich die Volatilität des Einstandskurses.

Man muss zwar keinen Broker haben, der die Käufe für einen abwickelt, aber am Anfang kann es nicht schaden, ein wenig Hilfe zu haben. Am Ende ist es aber eine persönliche Entscheidung.

Je nach Ihrer Risikoneigung und Ihrer Risikotoleranz ist es ratsam, zwischen 5 und 8 Prozent Ihres Portfolios in den Bitcoin zu investieren, am Anfang vielleicht noch weniger.

Wenn Sie Ihre Position eröffnen, sollten Sie darauf achten, dass sich der NUPL-Wert nicht in der Nähe der »Euphoriezone« bewegt. Wenn das der Fall sein sollte, ist es besser, abzuwarten, bis der Kurs wieder gesunken ist. Wenn es überhaupt etwas gibt, dessen man sich beim Bitcoin sicher sein kann, dann, dass es immer zu einer größeren Kurskorrektur kommen wird.

In gleicher Weise sollte man dann in den Bitcoin investieren, wenn die Bitcoin-Dominanz niedrig ist. Das stellt sicher, dass man nicht während der letzten Ausschläge eines Bullenmarktes kauft.

Wenn sowohl die Bitcoin-Dominanz als auch der NUPL-Wert bei ihren Höchstständen im aktuellen Marktzyklus sind, dann ist es Zeit, zu verkaufen und Gewinne in Sicherheit zu bringen.

Altcoins

Was sind Altcoins?

Der Kryptowährungsmarkt besteht zum größten Teil aus dem Bitcoin, der Rest besteht aus den sogenannten Altcoins.

Der Ausdruck »Altcoin« ist eine Abkürzung von »alternative Coin«. Ein Altcoin ist also einfach jede Kryptowährung außer dem Bitcoin. Und es gibt Massen von Altcoins auf dem Markt. Im Februar 2021 konnte man mit fast 9000 Altcoins handeln.

Altcoins lassen sich in vier Gruppen einteilen:

»Geschürfte« Altcoins: Bei diesen Altcoins kommen komplexe Systeme zum Einsatz, auf deren Grundlage neue Coins durch die Lösung bestimmter Rechenaufgaben (»Proof of Work« oder »Arbeitsnachweis«) geschaffen werden, wobei über die Transaktionen Buch geführt wird.

Stablecoins (»Stabile« Altcoins): Diese Altcoins sind an den Wert bestimmter Waren, wie beispielsweise Edelmetalle, oder anderer Währungen gebunden. Sie zeichnen sich durch eine geringe Kursvolatilität aus, da ihr Wert von dem Wert von Fiatwährungen wie dem US-Dollar, von Waren oder auch von anderen Kryptowährungen abhängt. Zum Beispiel ist der Wert des wichtigsten Stablecoins, der den Namen »Tether« trägt, auf 1 US-Dollar fixiert.

Utility Tokens: Diese Altcoins sind digitale Werteinheiten (»tokens«), die einen konkreten Nutzen (»utility«) in kryptografischen Netzwerken haben. Sie dienen typischerweise nicht zu Anlagezwecken, sondern werden dazu genutzt, Güter auf einer bestimmten Plattform zu kaufen.

Security Tokens: Diese Altcoins sind digitale Werteinheiten (»tokens«), die als Wertpapiere (»securities«) zu Anlagezwecken dienen. Sie stellen Anteile am Eigentum eines Kryptowährungsprojekts oder eines Unternehmens dar und ähneln damit Aktien, die Besitzanteile an einem Unternehmen sind. Die Besitzer von Security Tokens haben ein Stimmrecht, bekommen Dividenden und sind Teileigentümer des betreffenden Unternehmens.

Der Bitcoin gehört zu den »geschürften« Kryptowährungen und ist damit ein Proof-of-Work-Token (PoW-Token). Das bedeutet, dass neue Bitcoins nur geschaffen werden können, wenn sie »geschürft« werden, indem durch ein dezentrales Computernetzwerk immer schwierigere mathematische Aufgaben gelöst werden. Da man zur Lösung dieser Aufgaben immer leistungsfähigere Computer benötigt, wird dadurch sehr viel Energie verbraucht.

Viele Altcoins beruhen nicht auf diesem Arbeitsnachweisverfahren, sondern auf dem sogenannten Anteilsnachweisverfahren (»proof of stake« oder »PoS«). Genau wie PoW ist auch PoS ein »Konsensfindungsmechanismus«, mit dessen Hilfe neue Transaktionen verifiziert und der Blockchain jedes Altcoins hinzugefügt werden und neue Coins geschaffen werden. Ein »Konsensfindungsmechanismus« ist im Wesentlichen ein Verfahren, um sicherzustellen, dass dieselbe Einheit einer Kryptowährung nicht zweimal ausgegeben wird (Problem der doppelten Ausgabe) und die Währung dadurch entwertet wird.

Sowohl PoS als auch PoW lösen dieses Doppelausgabenproblem der Kryptowährungen. Beide Verfahren lassen sich am besten anhand eines Beispiels erklären. Nehmen wir an, Sie wollen ein Paar Nike Air Jordan 7 für 200 Dollar kaufen. In der traditionellen Welt des Einzelhandels legen Sie einfach Ihre Kreditkarte vor, um den Kauf zu tätigen. In diesem Fall tritt zum Beispiel Visa als zentrale Abwicklungsstelle auf und dient als Vermittler zwischen Ihnen, Ihrer Bank und dem Schuhgeschäft. Dadurch wird sichergestellt, dass Sie nicht mit denselben 200 Dollar in ein Restaurant um die Ecke gehen und diese dort für ein Essen ausgeben.

In der Welt der Altcoins und der Kryptowährungen gibt es verschiedene Ansätze, wie dieses Doppelausgabenproblem zu lösen ist. Später in diesem Kapitel werde ich in einer Fallstudie zeigen, dass man vor Gericht landen kann, wenn man auf diese Einzelheiten nicht richtig achtgibt.

Spart am Werk nicht Fleiß noch Mühe!

Kryptowährungen haben das Ziel, bei finanziellen Transaktionen die Mittelsmänner überflüssig zu machen. Arbeitsnachweis- und Anteilsnachweisverfahren (PoW und PoS) sind zwei verschiedene Methoden, um dieses Ziel zu erreichen.

Arbeitsnachweis (PoW)

Lassen Sie uns auf das Beispiel mit den Basketballschuhen zurückkommen. Statt Ihre Visa-Karte zur Bezahlung des Paars Air Jordan 7 einzusetzen, beschließen Sie, mit Bitcoins zu bezahlen. Der Bitcoin beruht auf einer Art »verteiltem Kassenbuch« (»distributed ledger«), das als »Blockchain« bekannt geworden ist. Jedes Mal, wenn jemand eine Transaktion innerhalb des Bitcoin-Netzwerks tätigt, wird diese Transaktion in der Blockchain registriert wie in einem Kassenbuch.

Um sicherzustellen, dass niemand seine Bitcoin-Bestände zweimal ausgibt, wird das Kassenbuch zwischen Millionen von Computern verteilt (oder geteilt). Diese Computer lösen ungefähr alle zehn Minuten immer schwieriger werdende mathematische Aufgaben, um zu verifizieren, dass niemand im Netzwerk seine Bitcoins doppelt ausgegeben hat. Und wenn ein »Schürfer« diese Aufgaben löst, dann erhält er Bitcoins als Entlohnung.

Das Problem mit PoW liegt darin, dass es sehr viel Energie verbraucht. Tatsächlich gibt es Schätzungen, wonach das Bitcoin-Netzwerk 54 Terawattstunden Energie pro Jahr verbraucht. Das entspricht dem Jahresverbrauch von fünf Millionen US-Haushalten oder dem gesamten Jahresverbrauch eines Landes wie Neuseeland.

Wenn Sie also Ihre Air-Jordan-7-Schuhe mit Bitcoins bezahlen, wird diese Transaktion von einer Reihe dezentraler Computer verifiziert, die dafür richtig viel Energie benötigen. Es gibt kein Unternehmen wie Visa oder Mastercard, das die Transaktion verifiziert, sondern nur das Bitcoin-Netzwerk und die Schürftätigkeit.

Anteilsnachweis (PoS)

Das Anteilsnachweisverfahren funktioniert auf eine andere Art und Weise. Während PoW-Systeme auf dezentralen Schürfaktivitäten beruhen, werden beim PoS-Verfahren eine Reihe von »Validatoren« eingesetzt, um sicherzustellen, dass niemand Ausgaben doppelt tätigt. Dabei wird ein Netzwerkknoten ausgewählt – also ein Computer, der mit dem Computernetzwerk der betreffenden Kryptowährung verbunden ist –, um jede Transaktion zu validieren, also zu überprüfen und zu genehmigen. Dadurch wird der verschwenderische Energieverbrauch von PoW-Systemen vermieden.

Fallstudie: Ripple Labs und XRP

Im September 2017 erzählte mir ein Freund, der ein erfolgreicher Softwareentwickler war, voller Aufregung von einem neuen Kryptowährungsprojekt. Es ging um eine Firma mit dem Namen »Ripple Labs«. Ihr Ziel war es, Banken und anderen großen Institutionen zu ermöglichen, Geld schnell und problemlos weltweit zu transferieren. Um Geld von einem Land in ein anderes zu überweisen, müssen sich Banken seit den 1970er-Jahren einer Einrichtung bedienen, welche den Namen »Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication« (»SWIFT«) trägt. Dieses System erlaubt es 11 000 Finanzinstitutionen aus 200 Ländern, Geld über ein Kommunikationsnetz zu transferieren.

Leider ist das SWIFT-System sehr langsam. Es dauert drei bis fünf Arbeitstage, bis das Geld überwiesen ist. Außerdem muss man ausländische Bankgebühren bezahlen. Bis schließlich eine Summe von 100 000 Dollar von einer Bank in den USA an eine Bank in Kanada überwiesen ist, ist sie vielleicht wegen der Gebühren und möglicher Wechselkursprobleme nur noch 98 000 Dollar wert.

Ripple Labs hatte vor, diese Prozedur mithilfe ihrer Kryptowährung XRP zu vereinfachen. Diese digitale Werteinheit sollte es Privatpersonen und Banken ermöglichen, auch große Finanztransaktionen sofort abzuwickeln. Es sollte keine Wartezeiten (wie beim SWIFT-System) geben und die Gebühren sollten minimal sein. Damit wäre XRP – nach Meinung von Ripple Labs – ein Utility Token.

Ich hörte auf das Loblied meines Freundes. Nachdem er mir gezeigt hatte, wie man diese Token bei einer chinesischen Kryptowährungsbörse namens Binance kaufen konnte, investierte ich 500 Dollar in XRP zu einem Kurs von 18 Cent pro Token.

Ripple auf dem Weg zum Mond

Damals kannte kaum jemand XRP. Ripple Labs wurde zwar schon 2012 gegründet, aber der Handel mit den XRP-Token begann erst 2014. Weil Kryptowährungen bei den meisten Leuten außerhalb der Finanz- und Tech-Szene noch relativ unbekannt waren, beachtete so gut wie niemand XRP.

Das änderte sich in den Wochen, nachdem ich meine XRP-Position gekauft hatte. Das Interesse an Kryptowährungen nahm stark zu, als der Bitcoin-Kurs immer mehr anstieg. Sobald die Anleger merkten, dass es auch eine ganze Menge anderer digitaler Vermögenswerte, die sogenannten Altcoins, gab, ergoss sich eine wahre Geldflut in diese neu entdeckten digitalen Vermögenswerte.

Zwischen Dezember 2017 und Januar 2018 schoss XRP um 1135 Prozent in die Höhe – bis zu einem Kurs von 3,84 Dollar. Ripple hatte 38,7 Milliarden XRP-Token im Voraus »geprägt«, wodurch sich ein Gesamtmarktwert des Unternehmens von fast 150 Milliarden Dollar ergab. Dies machte Chris Larsen, einen der Gründer von Ripple Labs, dem 37 Prozent des Unternehmens gehörten, für eine kurze Zeit zu einem der reichsten Menschen auf der Welt.

Die Betonung liegt auf »kurze«. Während Ripple Labs und XRP am Beginn des Jahres 2018 ihre Blütezeit erlebten, sollten die nächsten drei Jahre für das Unternehmen sehr stürmisch verlaufen.

Wie gewonnen, so zerronnen

Die 500-Dollar-Position XRP, die ich im September 2017 geöffnet hatte, war bis Anfang Januar 2018 auf über 10 000 Dollar gestiegen.

Aber genau wie Chris Larsens Zeit als einer der reichsten Männer der Welt war auch mein Gewinn nur von kurzer Dauer. Bis zum September 2018 war der Wert meines XRP-Bestandes auf nur 1000 Dollar geschrumpft. Wenn man all die Zukäufe berücksichtigte, die ich getätigt hatte, als der Kurs von XRP fiel, dann befand ich mich ganz klar in der Verlustzone.

Aber für Ripple Labs und ihre Gründer sollte es noch schlimmer kommen. Anders als der Bitcoin und die meisten Altcoins, die entweder das Arbeitsnachweis- oder das Anteilsnachweisverfahren (PoW oder PoS) verwenden, nutzt Ripple einen anderen Konsensfindungsmechanismus, das sogenannte »Aktivitätsnachweisverfahren« (»proof of activity«). Bei diesem Verfahren sucht Ripple sich selbst »Validatoren« aus, die Transaktionen validieren, um doppelte Ausgaben in seinem Netzwerk zu verhindern.

Ripple Labs hatte XRP-Token in der Größenordnung von 13 Milliarden Dollar geschaffen und verkauft. Sein Problem bestand darin, dass es nicht nur als zentrale Börse für XRP fungierte, sondern auch Token verkaufte, um seinen Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Dadurch wurde die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) aufmerksam, die der Meinung war, XRP-Token seien »Wertpapiere«.

Im Dezember 2020 wurde XRP vom Handel bei Coinbase, der weltweit zweitgrößten Kryptowährungsbörse, ausgeschlossen. Während Bitcoin und andere Kryptowährungen seitdem zu immer neuen Höhenflügen ansetzten, hat XRP bis jetzt das Allzeithoch vom Januar 2018 noch nicht wieder erreicht.

Anlagestrategie: Altcoins

Der Altcoin-Markt ist sehr vielfältig und entwickelt sich schnell weiter. Wahrscheinlich wird es neue Arten von Altcoins am Markt geben, bis dieses Buch veröffentlicht ist.

Woran erkennt man ein gutes Altcoin-Investment?

Bei den sich schnell ändernden Marktbedingungen ist es besonders wichtig, dass man genau weiß, in was man investiert. Informieren Sie sich gründlich, bevor Sie etwas kaufen, denn am Altcoin-Markt gibt es mehr als genug Betrüger. Daran sollten Anleger denken, die sich auf diesen hochriskanten und hochprofitablen Markt wagen wollen – bevor sie in irgendeinen Altcoin investieren.

Altcoin-Marktbewegungen zu erkennen und sich zunutze zu machen ist das Paradebeispiel für hochriskante und hochprofitable Transaktionen. Wie man an dem XRP-Beispiel gesehen hat, kann man sehr schnell Tausende gewinnen – sie aber auch sehr schnell verlieren. Bei den Altcoins sind die Zahlen nicht auf Ihrer Seite: Eine Studie von Messari, einem Unternehmen, das Kryptowährungen beobachtet, hat gezeigt, dass 83 Prozent der Altcoins, die im Januar 2018 ein Allzeithoch erreicht hatten, während des nächsten Bullenmarktes, der 2020 begann, um mehr als 90 Prozent unter ihrem Allzeithoch notierten.

Das ist nachvollziehbar, weil in spekulativen Übertreibungen die Anleger typischerweise Unmengen Geld in Vermögenswerte investieren, die sie gar nicht verstehen – nur weil sie Angst haben, etwas zu versäumen. Die Anleger können dadurch in eine Art Rausch geraten und die Kurse vieler Token in Höhen treiben, die nicht dauerhaft gehalten werden können (wie wir am Beispiel von XRP gesehen haben).

Aber wenn Sie die folgenden drei Regeln beachten, können Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie tatsächlich einen Gewinn machen, erhöhen.

1. Machen Sie sich klar, welchen Nutzen ein Token hat

Bevor Sie Hals über Kopf einen Altcoin kaufen, sollten Sie wissen, warum er einen Wert hat. Zum Beispiel besteht der Wert des Bitcoins darin, dass er seinen Nutzern ermöglicht, Geld zu halten und Peer-to-Peer zu transferieren, ohne sich dabei traditioneller Finanzinstitutionen zu bedienen. Ein anderes Beispiel ist XRP; dieser Token kann dazu genutzt werden, weltweit Geld schneller als mit dem traditionellen SWIFT-System zu überweisen.

Bitte beachten Sie, dass der Nutzen eines Token (»token utility«) nicht mit »utility token« verwechselt werden darf. Der zweite Begriff bezeichnet eine bestimmte Art von Kryptowährung (siehe oben), während der erste sich auf den inneren Wert jeglicher Art von Kryptowährung bezieht.

Was Ihnen klar sein muss

Es ist wichtig, immer daran zu denken, dass die meisten Kryptowährungen keinerlei inneren Wert haben. Es gibt zwar Tausende von Kryptowährungen, aber nur eine Handvoll von ihnen erfüllt eine Funktion, für die es notwendig ist, dass die Token benutzt werden und einen Wert haben.

Wenn die Kryptowährung Ihrer Wahl nur ein »Meme-Coin« ist, wie ShibaCoin oder Dogecoin, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie irgendwann nur einen sehr niedrigen oder gar keinen Wert mehr haben wird. Ich würde Ihnen empfehlen, die Finger von diesen Altcoins zu lassen. Konzentrieren Sie sich lieber auf Kryptoprojekte mit einem inneren Wert und einem realen Nutzen für die Anwender.

2. Analysieren Sie die technischen Spezifikationen

Nachdem Sie wissen, dass Ihr Altcoin einen realen Nutzen hat (das heißt wirklich etwas wert ist), sollten Sie sich die technischen Spezifikationen genauer anschauen.

Erstens ist es wichtig, festzustellen, ob es sich bei Ihrem Altcoin-Projekt um ein Arbeitsnachweis- oder Anteilsnachweissystem (PoW oder PoS) handelt. Dadurch können Sie erkennen, ob das System dezentral oder zentral funktioniert und so dessen Stabilität einschätzen (die dezentralen PoW-Systeme sind immer vorzuziehen).

Zweitens müssen Sie die Angebots- und Nachfragebedingungen der Sie interessierenden Kryptowährung analysieren (»tokenomics« in Anlehnung an »economics«), die entscheidend dafür sind, wie eine Kryptowährung im gesamten Kryptowährungs-Ökosystem funktioniert. Das ist von größter Bedeutung, weil Sie so unter anderem erkennen können, ob das Token-Angebot inflationär oder deflationär ist. Zum Beispiel ist der Bitcoin eine deflationäre (das heißt endliche) Kryptowährung, weil niemals mehr als insgesamt 21 Millionen Bitcoins existieren werden. Andererseits gibt es inflationäre (das heißt unendliche) Kryptowährungen wie den Dogecoin, von dem jede Minute 10 000 neue Token geschaffen werden. Es ist immer besser, deflationäre Vermögenswerte zu halten. Nur so wirkt sich das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage zu Ihren Gunsten aus.

3. Informieren Sie sich über das Team des Kryptoprojekts

Ob Sie nun in neu gegründete Unternehmen, Aktien oder Kryptowährungen investieren wollen – Sie sollten immer sicherstellen, dass die Leute, die hinter Ihrer Geldanlage stehen, zur Spitzenklasse gehören.

Selbst wenn Sie eine Kryptowährung gefunden haben, die wirklich einen Nutzen hat und bei der das Verhältnis von Angebot und Nachfrage toll ist, bringt Ihnen das nichts, wenn es kein Team gibt, das fähig ist, diese Geschäftschance zu nutzen. Zum Beispiel wurden viele »Shitcoins« nur geschaffen, um Anleger zu betrügen und hereinzulegen. Wenn man eine Kryptowährung nur deswegen kauft, weil ihr Preis steigt, läuft man Gefahr, sich der Illusion hinzugeben, dass es sich um ein solides Projekt handelt.

Wenn Sie sich mit einem Kryptowährungsprojekt beschäftigen, dann sollten Sie herausfinden, wo die Geschäftsleitung früher gearbeitet hat. Leute, die erfolgreiche Kryptowährungsprojekte gestartet haben, hatten früher oft Führungspositionen bei großen Technologieunternehmen (Google, Microsoft und ähnliche) inne oder kamen von Spitzenuniversitäten (MIT, Harvard oder ähnliche). Ein Projekt auszuwählen, dessen Management-Team einen exzellenten Ruf hat, vergrößert die Chancen, gute Gewinne mit Altcoins zu machen.

Wie man in Altcoins investiert