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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Bertolt Brecht: Drama und Theater der 20er, Sprache: Deutsch, Abstract: Noch heute genießt Bertolt Brecht in der Forschung ein sehr hohes Ansehen, er gilt als der Begründer des epischen Theaters, als Ziehvater der DDR-Dramatik und als Theaterreformer seit den 20er Jahren. Doch neben den Lobgesängen in den Jahrbüchern und wissenschaftlichen Studien zeigt sich die Praxis kritischer und hinterfragt, was Brechts Stücke heute noch zu sagen haben. In der Tat scheint die Antwort nicht sehr viel versprechend zu sein und so entschwindet allmählich das geistige Erbe des gebürtigen Augsburgers von den Spielplänen der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Die Gründe liegen für einen Münchner Theaterkritiker auf der Hand. "Brechts „Mutter Courage“ und alle anderen seiner Theatertexte (...), sie erweisen sich heute eben nicht als Kunstwerke, die über ihre geschichtliche Beschränktheit hinausweisen. Sie sind nicht zeitlos gegenwärtig. (...) Es gibt nichts mehr zu verstehen, was nicht schon verstanden worden ist. Also höchste Zeit für das Theater, will es nicht allein zum Mitarbeiter der Schulen taugen, sich von Brechts allzu gut gemeinten und allzu schlicht gedachten Stücken zu verabschieden." Bei diesem Urteil scheint die Frage berechtigt zu sein, ob Brechts Theatertheorien ebenso ihre Gültigkeit verloren haben. Auch hier hat das Theater schließlich eine Entwicklung vollzogen; die ästhetische Wahrnehmung geht zunehmend von medialen Einflüssen aus, die Wissenschaftler sprechen von neuen Theorien des Theaters, von Postdramatik und Popkultur. Vor diesem Hintergrund will sich die vorliegende Studie vor allem mit Brechts Theatertheorien am Beispiel der Montage beschäftigen. Nach einer ausführlichen Definition des vagen Begriffes, erfolgt im zweiten Schritt eine analytische Untersuchung der Dreigroschenoper. Im Anschluss daran werden die gewonnenen Ergebnisse für einen Vergleich mit der postmodernen Theatergruppe Hollandia genutzt. Sie zählt zu den erfolgreichsten experimentellen Ensembles der Niederlande und greift in der Inszenierung von Der Fall der Götter Brechts Montagetechnik auf. Dieser Vergleich soll daher die These untermauern, dass Brecht Ästhetik noch heute einen gültigen Wert besitzt.
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