Holst du mir die Sterne vom Himmel? - Amy Andrews - E-Book

Holst du mir die Sterne vom Himmel? E-Book

Amy Andrews

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Beschreibung

Heiraten? Nichts für Cassie! Sie hat sich ganz ihrer Karriere als Astronomin verschrieben und ist für keinerlei romantische Träumereien zu haben. Doch dann wird sie auf einer Party von Samuel Tucker zum Tanz aufgefordert - und ihr Leben steht Kopf! Eigentlich ist ein sexy Footballer wie er ja gar nicht ihr Typ! Aber als sie eng an seinen muskulösen Körper geschmiegt übers Parkett gleitet, den Kopf an seine breite Schulter gelehnt, fühlt sie sich plötzlich wie berauscht. Und zum allerersten Mal im Leben verzehrt sie sich danach, dass ein Mann ihr die Sterne vom Himmel holt.

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Seitenzahl: 199

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Amy Andrews

Holst du mir die Sterne vom Himmel?

IMPRESSUM

JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: 040/60 09 09-361 Fax: 040/60 09 09-469 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2013 by Amy Andrews Originaltitel: „Girl Least Likely to Marry“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: RIVA Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIABand 062014 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: SAS

Abbildungen: ImagesBazaar / Getty Images, Julynx / Shutterstock, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 03/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733700447

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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PROLOG

Zehn Jahre zuvor, Campus der Hillbrook Universität,

Upstate New York …

Cassiopeia Barclay hob ihr Glas und prostete den anderen zu. „Natürlich ist das nicht das Ende.“ Sie sah ihre drei Mitbewohnerinnen an. „Sondern erst der Anfang. Heute mag ja unser letzter gemeinsamer Abend sein, aber bestimmt nicht für lange. Wir machen doch bald den Ausflug, richtig?“

Alle drei Frauen nickten zustimmend, auch wenn Trustfund-Prinzessin Reese das Gesicht abwandte und einen großen Schluck Champagner nahm. Gina, die Engländerin, tat es ihr gleich und stürzte gekonnt den Rest ihres Glases Champagner hinunter. Südstaatenschönheit Marnie nippte elegante kleine Schlückchen, ihre Manieren wie immer perfekt.

Entgegen des weit verbreiteten Klischees über Australier nahm Cassie ebenfalls nur einen kleinen Schluck. Nicht, weil sie großen Wert auf gute Manieren legte oder Champagner zu schätzen wusste – ihr war gleich, ob sie Dom Pérignon, den Reeses monatlicher Scheck aus der Park Avenue ihnen ermöglichte, oder Malzbier trank, aber alles, was sie tat, tat sie eben auf ruhige, gelassene und logische Art.

Warum Champagner, ob nun teueren oder billigen, hinunterstürzen, wenn man sich dadurch unweigerlich Kopfschmerzen zuzog?

Den ersten Kater ihres Lebens hatte Cassie hier in diesem Haus gehabt, zusammen mit diesen drei Frauen, und sie hatte keineswegs vor, die Erfahrung zu wiederholen. Das wäre die ultimative Definition von Dummheit.

Und Cassiopeia Barclay war alles andere als dumm. Um genau zu sein, galt sie mit einem IQ von 163 offiziell als Genie.

Die Aufmerksamkeit der Frauen kehrte wieder zum Sportplatz zurück, der direkt vor ihrer Veranda lag. Die Sonne ging langsam unter, doch das Hillbrook Leichtathletikteam war noch immer gut beim abendlichen Training auszumachen. Es war zum Ritual der „Fantastischen Vier“, wie die Frauen überall hießen, geworden, den Jungs beim Training zuzusehen – auch wenn Cassie nur mitmachte, weil die drei anderen so etwas wie ihre Familie waren. Sie akzeptierten ihren mangelnden gesellschaftlichen Schliff ohne jedes Wort der Kritik.

Cassie begriff diese Faszination nämlich nicht, weder für Sport im Allgemeinen noch für das männliche Geschlecht, das ihn trieb. Die meisten waren wohl nur an der Uni, weil sie ein Sportstipendium bekommen hatten. Cassie fand das eigentlich unmöglich. Bei der Forschung wurde ständig gekürzt, aber für den Sport war immer genug Geld da.

Gina seufzte herzhaft, als einer der Jungs ihnen, ohne es zu wissen, seine muskulöse Kehrseite präsentierte. „Na, das nenne ich doch mal ein wirklich knackiges Gerät“, murmelte sie, und ihr britischer Akzent trat überdeutlich hervor.

Marnie verdrehte die Augen. Die Blondine aus dem tiefsten Süden war das genaue Gegenteil der Engländerin. Schlank und zierlich, war ihre Aura von Unschuld der absolute Kontrast zu Ginas offenkundiger Sinnlichkeit. Doch in dem letzten Jahr hatte Cassie oft genug miterlebt, dass Marnie aus ihrem Schneckenhaus herausgekommen war, genau wie sie selbst, wohl dank Ginas und Reeses – wenn auch sehr unterschiedlichem – Einfluss.

Reese lächelte Gina milde an. Überhaupt tat sie das in der letzten Woche oft – lächeln. Ginas Vermutung, dass das etwas mit einem gewissen Marine-Soldaten zu tun haben könnte, hatte sich durch Reeses verblüffende Zusicherung bestätigt, dass besagter Marine „der Eine“ war.

Man stelle sich vor, nach nur einer Woche!

Manchmal kam Cassie sich wie von einem anderen Stern vor. Im Gegensatz zu ihr schienen die anderen selbst mit neunzehn wie erfahrene Frauen aus einem Paralleluniversum, einschließlich Marnie.

Reese hatte die Bombe platzen lassen, dass sie sich auf den ersten Blick verliebt hatte. Gina arbeitete sich langsam, aber beharrlich durch die gesamte begehrenswerte – und weniger begehrenswerte – Junggesellenschaft, und Marnie seufzte jedes Mal verträumt lächelnd, wenn sie sich die große Hochzeit ihrer Freundin ausmalte.

Wirklich seltsam, aber für einen Verhaltensforscher sicher interessant. Wie weit könnten ihre Freundinnen es bringen, wenn sie die Hormone ignorierten und ihre Energie stattdessen auf die Zukunft richten würden, so wie Cassie es tat? Dennoch … die drei hatten ihr eine ganz neue Welt erschlossen, der sie sich vorher nie wirklich gewusst gewesen war. Man lernte eben nie aus!

Zu Hause in Australien hatte Cassie ein ziemlich einsames Leben geführt. Entweder hatte sie sich im elterlichen Haus in ihrem Zimmer eingeschlossen und gelernt, oder sie war an der Uni gewesen und hatte dort dasselbe getan. Es hatte weder Freundinnen noch Freunde gegeben, keine Partys und auch keine Gratisshows eines Leichtathletikteams.

Doch hier in Hillbrook ließen die Freundinnen weder ihre linkische Art noch ihren nicht vorhandenen Sinn für Mode und erst recht nicht ihre Unfähigkeit beim Tanzen als Entschuldigung gelten. Sie zerrten sie mit auf Partys, in Nachtclubs und Bars, wo sie Cocktails tranken und Karaoke sangen. Sie liehen ihr Schuhe und Kleider, staffierten sie aus, frisierten und schminkten sie, und vor allem akzeptierten sie kein Nein.

Sie verdankte den dreien viel. Das Jahr hier in Amerika würde sie immer als Selbstexperiment ansehen, bei dem sie enorm nützliche Daten gesammelt hatte.

„Eines Tages“, Reeses Stimme drang in Cassies Gedanken, „wirst du dich Knall auf Fall verlieben, und ich hoffe, dass ich das miterlebe, damit ich dann endlich sagen kann: ‚Ich habe es ja schon immer gesagt!‘“

Marnie hob ihr Glas. „Darauf trinke ich.“

Schnaubend schüttelte Gina das Haar zurück. „Von wegen.“

Die anderen lachten und widmeten sich wieder der Mannschaft. Cassie schloss sich an. Sie war zutiefst dankbar, dass sie nichts für Sportkanonen übrig hatte und viel zu vernünftig war, um sich von ihren Hormonen ablenken zu lassen.

Als Wissenschaftlerin verstand sie natürlich, dass der Mensch darauf ausgerichtet war, für den Fortbestand seiner Art zu sorgen, aber bei ihr herrschte der Kopf über die Gefühle. Gina, zum Beispiel, würde jetzt nicht in einer solchen Bredouille stecken, hätte sie auf ihr Hirn und nicht auf ihre unteren Körperregionen gehört.

Mit Marnies Bruder Carter zu schlafen, hatte Gina wirklich aus der Bahn geworden. Nuancen entgingen Cassie meist, aber sie hätte schon blind sein müssen, um nicht zu sehen, wie rastlos und nervös Gina seitdem war. Wozu das jetzt noch gut sein sollte, war ihr allerdings unklar. Es war geschehen und ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Und schließlich war es ja nicht Gina, die verlobt war und demnächst heiraten wollte, oder?

Das hatte sie Gina auch gesagt, als diese sie letzte Woche eingeweiht und totale Verschwiegenheit von ihr verlangt hatte. Wenn so etwas vorkam, war Cassie immer heilfroh, dass sie nie Opfer der Liebe werden würde. Wie auch, wenn sie nicht daran glaubte? Selbst wenn … für ein solch unlogisches Minenfeld hatte sie einfach keine Zeit, nicht, wenn es da draußen ein riesiges Universum zu erforschen gab, das wesentlich interessanter war, als ein Mann es je sein könnte. Und eines stand sowieso fest: Selbst wenn ihr IQ um hundert Punkte fallen und sie sich je mit irgendeinem Mann einlassen sollte … dann würde es bestimmt keine von diesen Sportskanonen sein, für die Gina so schwärmte.

„Erzähl uns was über die Sterne, Cassie.“

Sie sah zu Marnie, die den Kopf in den Nacken gelegt hatte und zum Himmel aufsah.

„Das da ist die Venus, nicht wahr?“

Cassie lächelte. Marnie liebte es, in die Sterne zu gucken, und genoss es, ihren eigenen Astronom gleich neben sich sitzen zu haben und jederzeit fragen zu können.

„Können wir heute die Cassiopeia sehen?“

Cassie schüttelte den Kopf. „Hier ist es zu hell. Aber wenn wir bei unserem Ausflug am Barringer Krater in Arizona übernachten, zeige ich sie dir.“ Das war auch der wichtigste Grund, weshalb Cassie den Ausflug mitmachen wollte. Sicher, die Zeit mit den Freundinnen würde bestimmt Spaß machen, aber vor allem wollte sie den Krater sehen, den ein Meteorit vor über fünfzigtausend Jahren in die Erde geschlagen hatte.

„Carter hat unter den Sternen im Grand Canyon um Missys Hand angehalten. Ist das nicht romantisch?“, meinte Marnie verträumt. „Darum will Missy ja auch einen künstlichen Sternenhimmel für den Empfang haben. Sie gibt ein Vermögen für die nachtblauen Stoffbahnen aus, in denen kleine Lichtchen blinken.“

Weshalb man ein Vermögen für einen Kunsthimmel ausgeben sollte, wenn es den echten gratis gab, verstand Cassie beim besten Willen nicht. Das schien ihr Geldverschwendung zu sein. Aber Hochzeiten waren ihr ein ebensolches Rätsel wie die Liebe, darum versuchte sie auch erst gar nicht, es zu lösen.

Sie würde einfach hier mit ihren Freundinnen zusammensitzen und zusehen, wie die Sterne aufgingen.

Ein letztes Mal.

1. KAPITEL

Eine Dekade später …

Cassiopeia beobachtete Tuck … wie auch immer er mit Nachnamen hieß, wie er mit der Lässigkeit eines vom Erfolg verwöhnten Quarterbacks auf ihren Tisch zuschlenderte. Irgendwie schien der blonde Hüne mit seiner Präsenz das ganze Festzelt zu beherrschen, von dessen Decke zahllose Volants in einem wunderschönen Blau hingen. Allerdings würde er vermutlich jeden Raum mit seiner Präsenz füllen.

Er kam nur langsam voran. Männer hielten ihn an, um ihm die Hand zu schütteln und auf die Schulter zu klopfen, Frauen stellten sich in seinen Weg, um ihm die Hand auf die Brust zu legen und mit den Wimpern zu klimpern. Er ließ die allgemeine Bewunderung mit einem „Hey, ich bin nichts Besonderes“-Grinsen freundlich über sich ergehen. Der Mann war so locker, dass Cassie sich wunderte, warum er überhaupt noch gerade stehen konnte.

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