Hörsturz - Bernhard Jaumann - E-Book
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Hörsturz E-Book

Bernhard Jaumann

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Beschreibung

Ausgerechnet in Wien, der Musikstadt schlechthin, geschehen mysteriöse Anschläge auf Veranstaltungen, am spektakulärsten ist der Brand der Kammeroper während einer Aufführung der "Zauberflöte". Der Polizei immer eine Spur voraus ist eine junge Radiomoderatorin, die ihre seit dem Brand verschwundene Schwester sucht. Eine geheimnisvolle Stimme bringt sie auf die Fährte der Terroristen ... 

Ein Krimi, in dem sich alles ums Hören oder Nichthörenkönnen bzw. -wollen dreht, charmant, witzig, bissig und beschwingt erzählt, wie es dem Schauplatz des Geschehens angemessen ist.

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Seitenzahl: 454

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Bernhard Jaumann

Hörsturz

Kriminalroman

Inhaltsübersicht

1 Zuhören: Der Gesang der Sirenen

2 Aufhören: Die Königin der Nacht

3 Verhören: Stimmen

4 Abhören: Das dritte Kommuniqué

5 Hinhören: Ohne Sorgen. Polka schnell

6 Herhören: Das Heulen der Wölfe

7 Durchhören: Tote singen nicht

8 Überhören: Playback

9 Erhören: Bumm, bumm

10 Mithören: Requiem, KV 626

11 Gehören: Gott verderbe Franz, den Kaiser

12 Anhören, weghören: Die richtige falsche Frage

Informationen zum Buch

Über Bernhard Jaumann

Impressum

Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …

1 Zuhören: Der Gesang der Sirenen

»Hören Sie!« sagte die Stimme. Die Stimme hatte sich als Minnie aus dem 2. Bezirk vorgestellt.

»Am Telefon habe ich die Minnie aus dem 2. Bezirk. Servus, Minnie!« sagte Ruth Strelecky mit dem überlegen wirkenden Unterton, der bei den Radiohörern anscheinend so gut ankam. Ihr Markenzeichen. Der Trick bestand darin, die Stimme um einen Halbton zu senken.

»Und was hält die Minnie von der Musikstadt Wien?« fragte Ruth. Es sollte klingen wie: Wer auf den Namen Minnie hört, kann zu gar nichts eine nennenswerte Meinung haben, nicht einmal zum Thema Musikstadt Wien. Es klang auch so. So weit hatte Ruth das locker im Griff.

»Hören Sie zu …!« sagte die Stimme und stockte.

»Klar«, sagte Ruth. Minnie schien ein bißchen länger zu brauchen. Es gab solche Typen. Ab und zu mußte man Geduld zeigen. Das konnte Ruth. Das tat ihr nicht weh.

Im Kopfhörer hörte sie es knacken. Als ob jemand zweimal kurz auf die Sprechmuschel seines Telefons klopfte. Minnie? Es begann zu tuten.

»Hallo? Minnie?« fragte Ruth und blickte zu Alex, ihrem Tontechniker, hinaus. Der saß hinter der Glasscheibe wie ein Äffchen im Versuchslabor und zuckte mit den Schultern. Ruth verdrehte die Augen zur Studiodecke hin. Alex zuckte weiter. Seine Schuld war es gewiß nicht, daß das Gespräch unterbrochen worden war. Alex drückte keine falschen Knöpfe. So etwas passierte ihm nicht. Was seinen Job anging, war er hundertprozentig verläßlich.

»Aus der Leitung gefallen«, sagte Ruth ins Mikrophon. »Hoffentlich hat sich die Minnie nicht weh getan.«

Sie plapperte ein wenig über die Gefahren, die in der modernen Welt überall lauerten, und wartete, ob Alex ihr sofort einen anderen Anrufer durchstellen konnte.

Hinter Alex war eine zweite Glasscheibe, hinter der sich ein zweiter Sprecherraum befand. Dort würde der Stationssprecher sitzen, wenn der Sender ihn nicht mit der Begründung eingespart hätte, daß seine Aufgaben genauso von den Moderatoren miterledigt werden konnten. Als nächstes waren Alex und seinesgleichen dran. Schon jetzt waren ein paar Studios auf Selbstfahrbetrieb umgestellt worden, und der Rest würde bald folgen. Dann durften die Moderatoren auch den Technikerjob miterledigen. Natürlich erst, wenn sie zu Computerfachleuten mutiert waren.

»Im Moment kein Anruf«, sagte Alex über Kopfhörer. Na gut. Ruth kam zur Sache:

»Unser Wochenthema ist die Art von akustischer Umweltverschmutzung, die hierzulande gern als Musik bezeichnet wird und auf die wir Wiener allgemeiner Überzeugung nach stolz zu sein haben. Kommt euch die Brühe aus Walzern und Operetten, Heurigenliedern und Musicalsongs auch schon zu den Ohren heraus? Ruft uns an! 06–6066996. Sagt uns eure Meinung zum Mythos klingendes Wien. Zur Anregung hier: ›Bahn frei‹, eine Polka von Eduard Strauß.«

Ruth schob den Regler nach oben und blendete die Musik ein. Die Polka hüpfte los und hoppelte durch den Äther. Entsetzlich. Gut, Ruths Publikum dürfte zum größten Teil polkaresistent sein, aber dennoch würde der Rhythmus ein paar alten Herrschaften, die mit zittrigen Fingern den falschen Kanal eingestellt hatten, ins Ohr gehen, unter Umgehung der denkenden Regionen des Gehirns das zentrale Nervensystem anspringen, krampfartige Muskelreaktionen hervorrufen, die Beine mitwippen lassen, im Eisenbahnrhythmus wippen lassen, auf und ab, tsch, tsch, tsch. Und dann kam der Pfiff der Lokomotive, der Eduard-Straußsche-Dampflokomotivenpfiff, ein langgezogener Pfiff aus vergangenen Zeiten, einmal, zweimal, ein Pfiff aus der Vergangenheit, tsch, tsch, tsch, aus der Jugendzeit, an die sich die Herrschaften so gerne erinnerten, daß sie sogar das Wippen fast vergaßen und nur noch pfiffig lächelten. Ja, ja, die Jugendzeit! Die Jugendzeit war die Zeit, in der die Lokomotiven noch gepfiffen hatten. In der sie so gemütlich vor sich hingeschnaubt hatten, daß man im Polkarhythmus mit ihnen Schritt halten konnte, wenn man so jung war, wie es sich die alten Herrschaften in der Erinnerung von sich selbst vorstellten. Bahn frei für die Selbsttäuschung, die Lüge auf tönenden Füßen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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