Hybride Identitäten in Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ - Amina Mühlbauer - E-Book

Hybride Identitäten in Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ E-Book

Amina Mühlbauer

0,0
13,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Sie sind nirgends wirklich fremd und nirgends wirklich verwurzelt [...] und sie sprechen manchmal miteinander, als blätterten sie dabei im Reisepass“. So könnte man Olga Grjasnowas Protagonisten zusammenfassend charakterisieren. Denn sie sind Reisende, die sich in ihrer identitären Zugehörigkeit nicht festlegen wollen und können. Neben kriegstraumatischen Phantasien und erschütternden Schicksalsschlägen werden sie täglich mit der Frage konfrontiert: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? So wie die Hybridität mit positiven Vorstellungen von bunter Multikulturalität und Individualität verbunden wird, so kann sie auch Auslöser für Identitätskonflikte und gesellschaftliche Diskriminierung sein. Diese Arbeit will dem Leser einen Einblick in die sozialwissenschaftlichen Aspekte der Hybridität und deren besondere, polemische literarische Inszenierung in Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ geben. Zunächst wird die Autorin, ihre Erfahrungen im Hinblick auf ihre transkulturelle Identität und ihr Roman durchleuchtet. Im nächsten Schritt geht es darum, die Hybridität und speziell die russische Hybridität unter theoretischen Gesichtspunkten zu analysieren. Abschließend werden die Figuren und Inhalte des Romans näher untersucht und mit Identitätskonzepten in Alina Bronskys Roman „Scherbenpark“ verglichen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum:

Copyright (c) 2015 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt beiwww.grin.com

Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Autorin und Roman

2.1. Olga Grjasnowa

2.2. „Der Russe ist einer, der Birken liebt“

3. Zum Begriff der Hybridität – Definitionsansätze

3.1. Das Konzept der kulturellen Hybridität nach Stuart Hall

3.2. Eine Typologie russlanddeutscher Hybridität nach Olga Kourilo

4. Hybridität in Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt“

4.1. Figuren und Figurenkonstellationen

4.2. Sprachliche und inhaltliche Analyse

5. Exkurs: Identitätsentwürfe in Alina Bronskys „Scherbenpark“

6. Schlussüberlegungen

Literatur- und Quellenverzeichnis:

Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Zeitungsartikel:

Internetquellen:

 

1. Einleitung

 

„Sie sind nirgends wirklich fremd und nirgends wirklich verwurzelt, sie bewegen sich, als seien Paris, Frankfurt, Beirut, Tel Aviv, New York durch Drehtüren verbunden, und sie sprechen manchmal miteinander, als blätterten sie dabei im Reisepass“[1].

 

So könnte man Olga Grjasnowas Protagonisten zusammenfassend charakterisieren. Denn sie sind Reisende, die sich in ihrer identitären Zugehörigkeit nicht festlegen wollen und können. Neben kriegstraumatischen Phantasien und erschütternden Schicksalsschlägen werden sie täglich mit der Frage konfrontiert: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? So wie die Hybridität mit positiven Vorstellungen von bunter Multikulturalität und Individualität verbunden wird, so kann sie auch Auslöser für Identitätskonflikte und gesellschaftliche Diskriminierung sein.

 

Diese Arbeit will dem Leser einen Einblick in die sozialwissenschaftlichen Aspekte der Hybridität und deren besondere, polemische literarische Inszenierung in Olga Grjasnowas Roman geben. Zunächst wird die Autorin, ihre Erfahrungen im Hinblick auf ihre transkulturelle Identität und ihr Roman durchleuchtet. Im nächsten Schritt geht es darum, die Hybridität und speziell die russische Hybridität unter theoretischen Gesichtspunkten zu analysieren. Abschließend werden die Figuren und Inhalte des Romans näher erforscht und mit Identitätskonzepten in Alina Bronskys Roman „Scherbenpark“ verglichen.

 

2. Autorin und Roman

 

„Grjasnowa ist eine der Vorzeigefiguren einer jungen, neuen Hybridkultur, die Traditionen verschiedener Welten zu etwas Neuem vermischt, sich schnell und flexibel an Veränderungen anpasst und der deshalb auch immer wieder eine unpolitische Haltung unterstellt wird. Dabei hat sie nur die Regeln einer globalisierten Welt verinnerlicht.[2]“ Ausgehend von diesem Zitat, wird im folgenden Kapitel erläutert, inwieweit sich Grjasnowa als Repräsentantin einer neuen Subkultur charakterisieren lässt und wie sie es schafft, das Interesse der Rezipienten auf sich zu ziehen.

 

2.1. Olga Grjasnowa

 

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, wuchs im Kaukasus auf. Mit elf Jahren emigrierte sie mit ihren Eltern als jüdischer Kontingent-Flüchtling nach Deutschland, wo sie die erste Zeit in einem Asylbewerberheim verbrachte. Sie hielt sich längere Zeit in Polen, Russland und Israel auf.[3] Ihren Start in Deutschland empfand sie als „ziemlich schwierig“[4]. Die Sprachbarriere und die ungewohnte Umgebung bereiteten ihr Probleme. Grjasnowa berichtet von ihren Gefühlen als Kind, in Deutschland nicht willkommen zu sein: "Das war ein Dorf, später eine Kleinstadt. Und auch die Schule, auf die ich kam, war nicht gerade ausländerfreundlich. Ich hatte immer das Gefühl, an mir haftet irgendein Makel. Eigentlich die ganze Schulzeit hindurch."[5] Ihre anfänglichen Sprachdefizite in dem fremden Land kompensierte die Autorin jedoch schnell. Heute schreibt sie ausschließlich auf Deutsch, „da mein russischer Wortschatz doch sehr limitiert ist“, gesteht sie in einem Interview mit dem „Bücher-Magazin“.[6] Olga Grjasnowa ist eine Kosmopolitin, sie setzt die Tradition der deutschsprachigen Migrationsliteratur auf eine völlig neue Art und Weise fort.[7] Ihre Geschichten sind drastischer, spezieller und kraftvoller als andere Romane in dieser Sparte. Der Begriff „Heimat“ findet in ihren Romanen keinen Platz. Das Leben in Transgression und Wandel wird zum Dauerzustand.[8] Trotz übereinstimmender Eckdaten ist die Geschichte ihrer Heldin Mascha in „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ frei erfunden.[9] Es wird aber deutlich, dass Mascha eine Figur verkörpert, die Grjasnowa als Prototypen eines modernen Hybriden[10] versteht. Transkulturell, multilingual und an Individualität kaum zu übertreffen.

 

2.2. „Der Russe ist einer, der Birken liebt“

 

Mascha Kogan ist eine junge, eigenwillige und schlagfertige Frau - mit „Migrationshintergrund“. Ein Ausdruck, der der Protagonistin selbst zuwider ist [11]. Als Kind erlebt sie die Unruhen und Konflikte in Bergkarabach, ein bis heute zwischen Armeniern und Aserbaidschanern umkämpftes Gebiet. Mit ihren Eltern flüchtet sie von Aserbaidschan nach Deutschland. Mascha lebt mit ihrem deutschen Freund Elias in Frankfurt und spricht fünf Sprachen fließend. Mit Mitte Zwanzig kann sie ein Dolmetscherstudium sowie mehrere Auslandssemester in verschiedenen Ländern vorweisen. Sie ist der moderne Kristallisationspunkt der Kulturen[12]. Ihre Transnationalität und Multilingualität, ist Ausdruck des Lebensgefühls einer Generation, in der Grenzen keine Rolle spielen. Im Laufe des Romans wird Mascha immer wieder von ihrem Kriegstrauma eingeholt. Als Elias an den Folgen einer Sportverletzung stirbt, reist Mascha nach Israel, mit der Hoffnung, ihren Depressionen und Erinnerungen zu entkommen. Doch auch dort ist sie Rastlose, die sich in ihrer Welt ohne festen Platz nicht mehr zurechtfindet.

 

3. Zum Begriff der Hybridität – Definitionsansätze

 

Der Begriff „Hybridität“ bzw. „hybrid“ wird sowohl in der Geisteswissenschaft als auch in der Naturwissenschaft angewendet. Er leitet sich vom lateinischen hybrida oder hibrida ab und bedeutet: „Aus Verschiedenem zusammengesetzt“, „zwitterhaft“ oder “von zweierlei Herkunft“[13]. In der Biologie versteht man unter Hybridisierung, die Kreuzung von Gameten mit ungleichen Erbanlagen, die zur Erzeugung von ungleichen (=heterozygoten) Nachkommen führt[14]. Darüber hinaus wird Hybridität seit den 1980er Jahren vorwiegend in der Sozial- und Kulturwissenschaft, im Hinblick auf hybride Kulturen und hybride Identitäten diskutiert.[15] Im Folgenden soll versucht werden, die Verwendung des Begriffs der Hybridität in der Geisteswissenschaft, anhand ausgewählter Theorien, näher zu untersuchen.

 

3.1. Das Konzept der kulturellen Hybridität nach Stuart Hall

 

Der britische Kultur- und Sozialwissenschaftler Stuart Hall vertritt den Standpunkt, dass moderne kulturelle Identitäten dezentriert, fragmentiert und niemals einheitlich und homogen sind. Er definiert Identität weniger als „Sein“, sondern vielmehr als „Werden“. Kulturelle Hybriditäten haben Ursprünge und Geschichten, unterliegen aber ständiger Veränderung und Transformation.[16] Für Hall haben hybride Identitäten einen besonderen Stellenwert. Er definiert sie als „kulturelle Identitäten die nicht fixiert sind, sondern im Übergang zwischen verschiedenen Positionen schweben, die zur gleichen Zeit auf verschiedene kulturelle Traditionen zurückgreifen und die das Resultat komplizierter Kreuzungen und kultureller Verbindungen sind.“[17] Demnach steht die Hybridität für ein völlig neues Konzept von Identität, das die natürliche Ambivalenz des Individuums, in ein durchweg positives Licht rückt. Der Hybrid ist komplex, vielseitig und durch seine „Eigenart“ interessant. In seinen verschiedenen Arbeiten zeigt Hall, dass das westliche Konzept der Identität, das ein autonomes, rationales Selbst postuliert, nicht sinnvoll und hilfreich für ein angemessenes Verständnis von Subjektivität ist. Identität ist plural, zerstreut und prozesshaft. Eine festgesetzte Konzeption von Identität kann es nicht mehr geben.[18] Hall bezeichnet Identität als „bewegliches Fest“, sie ist „aus mehreren, sich manchmal widersprechenden oder ungelösten Identitäten zusammengesetzt.“[19] Es existiert kein kohärentes Ich, das diese Identitäten zusammenhalten könnte. So kann es zu unterschiedlichen Identifikationen kommen, die zu inneren Widersprüchen führen.

 

Stuart Hall betrachtet Kultur und Identität als diskursives, dynamisches Konstrukt. Weiterhin führt er an: „Diese Krise der Identität ist als Teil eines umfassenden Wandlungsprozesses zu sehen, der die Strukturen und Prozesse moderner Gesellschaften verschiebt und die Netzwerke unterminiert, die den Individuen in der sozialen Welt einen stabile Verankerung gaben“[20]. Demzufolge ist die Hybridität ein Identitätskonstrukt, das durchaus zu Schwierigkeiten führen kann, jedoch vielmehr zur weiteren Globalisierung und Entwicklung der Gesellschaft beiträgt.

 

3.2. Eine Typologie russlanddeutscher Hybridität nach Olga Kourilo

 

Die Osteuropahistorikerin Olga Vamidovna Kourilo, geboren 1966 in Moskau, beschäftigt sich in ihren Publikationen mit der Pluralität von Russlanddeutschen und deren Identitätswandel. Russlanddeutsche stellen für Sie kulturelle Hybride dar, da sie zwei wesentliche kulturelle Komponenten in sich tragen. Demnach verfügen Sie über ein Potenzial, das ihnen Vorteile bei der Anpassung an die deutsche Gesellschaft bietet. Deren kulturelle Hybridität äußert sich auf verschiedene Weise, abhängig vom Grad der Verwurzelung in der deutschen bzw. russischen Kultur. Kourilo versucht, anhand einer typologischen Einordnung, den weit gefassten Begriff „russlanddeutsch“ zu erläutern. Dabei unterscheidet sie zwischen drei Gruppen von Russlanddeutschen.

 

Eine davon umfasst Deutsche in Russland, die nur für kurze Zeit oder in kultureller Isolation in Russland gelebt haben und deshalb weitgehend Deutsche geblieben sind. Der Einfluss der russischen Kultur war dementsprechend gering. Nach Kourilo wurden russische Deutsche von der russischen Kultur stark beeinflusst und haben sich mental wie kulturell stark vom Deutschen gelöst. Dies führte zwangsläufig zum Verlust der Sprache und Traditionen aber auch zu veränderten Verhaltens- und Denkweisen. Kourilo führt das Beispiel an, dass die Wohnungseinrichtung sowie die Wahl der Kleidung bei Russlanddeutschen und Russen ähnlich sind. Die russischen Deutschen stellen die größte Gruppe der Russlanddeutschen dar und werden auch als „authentische Russlanddeutsche“ bezeichnet. Trotz vieler Gemeinsamkeiten unterscheiden sie sich durch ihre Herkunft und doppelte Identität von den Russen und verkörpern damit typische Hybride.[21] Hugo Wormsbecher, Schriftsteller und Vorsitzender des Internationalen Verbandes der Russlanddeutschen in Moskau, charakterisiert die russisch-deutsche Bikulturalität wie folgt: „Wir sind Kind einer Mischehe. Ein Elternteil ist das deutsche Volk, Deutschland, der andere Russland“[22]

 

Als weiteres Beispiel einer persönlichen Charakterisierung von Hybridität zitiert sie Boris Rauschenbach:

 

„Ich fühle mich gleichzeitig als Russe und Deutscher. [...] Wir sind in Russland aufgewachsen, übernahmen russische Bräuche, russische Vorstellungen, was gut ist und was schlecht, wie man sich verhalten muss. Und deswegen denke ich, dass wir Russlanddeutsche hauptsächlich Russen sind. Obwohl ich mich auch als Deutscher, Russlanddeutscher fühle. Ja, man muss sagen, mir ist es nicht gegeben, meine deutsche Seite zu vergessen“ [23]

 

Dies zeigt sehr deutlich, dass Hybridität individuell empfunden wird. Während die einen sich mit einem kulturellen Milieu stärker verbunden fühlen, stehen die anderen zwischen zwei Kulturen und werden wechselseitig geprägt.

 

Die letzte Gruppe Russlanddeutscher die Kourilo nennt, sind die deutschen Russen. Sie identifizieren sich als Russen, haben aber auch zum Deutschtum ein sehr enges Verhältnis. Diese Russlanddeutschen werden auch als „assimilierte Deutsche“ bezeichnet, die weitgehend russische Traditionen pflegen, jedoch auch Erinnerungen an ihre deutsche Herkunft und Familie bewahren. Assimilierte Deutsche bezeichnen sich nach außen, sowohl in Deutschland als auch in Russland, als Russen. Lediglich der deutsche Name und die Herkunft verbinden sie mit der deutschen Kultur. Solche deutschen Russen gibt es auch in Deutschland, sie unterhalten sich hauptsächlich auf Russisch und lesen überwiegend russische Zeitungen wie Zemlijaki (Landsleute), Russkij Berlin (Russisches Berlin) oder Kontakt.[24] Kulturell bleiben sie Russen, was bei der Frage der Integration in die deutsche Gesellschaft, durchaus eine Rolle spielen kann. In Kourilos Forschungsergebnissen wird deutlich, dass sich die Grenzen zwischen den Gruppen der Russlanddeutschen oder dem Russischsein und Deutschsein weitgehend vermischen und damit auch permanent fließen. Kourilo weist darauf hin, dass sich Russlanddeutsche entsprechend ihrer Akkulturationsorientierung, unter der die Orientierung an einer zweiten Kultur zu verstehen ist[25], voneinander unterscheiden. Der Begriff Assimilationsorientierung bezieht sich auf die Russen, deren Kontakt zu Russen und der russischen Kultur stetig abnimmt. Sie verstehen sich als Deutsche und übernehmen dementsprechend Normen, Werte, Sitten und Traditionen der Deutschen. Assimilationsorientierte Russlanddeutsche betonen ihre Gemeinsamkeiten mit einheimischen Deutschen und haben sich von ihrer Russischen Vergangenheit und vom negativen Bild der Russen im Westen, mit dem sie konfrontiert werden, distanziert. Russlanddeutsche, die von Beginn an eine Assimilation anstreben, vermitteln ihren Kindern in Deutschland kein Russisch und entfremden sie zunehmend von der russischen Kultur. Integrationsorientierte Russlanddeutsche adaptieren nur teilweise Kulturelemente des Aufnahmelandes. Sie bewahren den Teil ihrer russischen Kultur. Anders als bei assimilationsorientieren Russlanddeutschen handelt es sich bei den Integrationsorientierten um Hybride Identitäten, die Komponenten aus beiden kulturellen Milieus bewahren und adaptieren. Diese Orientierung, die keine Distanzierung vom eigenen Ich, von der Vergangenheit notwendig macht, kann viele innere Schwierigkeiten oder Konflikte mit Landsleuten verhindern. Andererseits kann es sein, dass ihre Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft, durch ihre Hybridität erschwert wird.[26]

 

4. Hybridität in Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt“

 

Der Titel des Romans sowie das Epigraph aus Anton Tschechows „Drei Schwestern“ haben auf den ersten Blick keinen Bezug zum Roman. Zumal die Handlung des Romans weder die Stereotypisierung des Russen, noch die Besonderheit von Birken thematisiert. Doch bei Grjasnowa passiert nichts zufällig. Sie versucht mit diesem Titel auf das Problem der Pauschalisierung hinzuweisen. Menschen werden aufgrund ihrer Herkunft in vorgefertigte Schubkästen eingeordnet. Sie verbildlicht hier ihre Vorstellung von Identität und „Heimat“. Ingo Petz bezeichnet den Titel in einer Rezension im Magazin „Fluter“ als „Hinweis auf die lebensunfähigen, in ihren Rollen erstarrten Figuren des Dramatikers Anton Tschechow. Dessen sentimentale, seelenlose Gestalten schwärmen in dem Stück ‚Drei Schwestern‘ ständig von den in der Sonne so schön schimmernden Birken“[27]. Die erstarrten Figuren sind die Rollenbilder, die Bilder in den Köpfen, die von Grjasnowa zum Leben erweckt werden und zu fast schon irrealer Individualität gelangen. Das sprichwörtliche Bild der Birke, nach Tschechow eine Metapher für die russische Seele, interpretiert Paula Wójcik als „Bild der Verwurzelung. Dieses Bild impliziert eine Verbindung mit dem Boden, mit dem geografisch-topografischen Raum. Das Verlassen dieses Raumes wird als ein Verlust thematisiert und mit dem Begriff der ‚Entwurzelung‘ normativ aufgeladen.“[28] Doch die „Heimat“ schließt nicht nur den geografisch-topografischen Raum ein, sondern auch die Parameter Zeit und Identität.[29] Heimat kann also nicht durch Herkunft und Wurzeln allein definiert werden. In Zeiten von Globalisierung und Ungebundenheit und, wie in Maschas Fall, des gezwungenen Verlassens der „Heimat“ durch Krieg und Katastrophen nimmt die „Heimat“ einen metaphysischen Raum ein. Der Begriff wird in Grjasnowas Roman völlig neu definiert und neukonzeptualisiert. Die Nachricht, die der Titel oder „Anti-Titel“ transportiert, wird im Roman vollkommen zerschlagen. Im folgenden Kapitel werden die hybriden Figuren im Roman skizziert, die entgegen vorherrschender Muster agieren.

 

4.1. Figuren und Figurenkonstellationen

 

Mascha Kogan verkörpert die Figur mit den meisten transkulturellen und hybriden Merkmalen. Ihre Multilingualität und Dolmetschertätigkeit machen den interkulturellen Transfer zum Mittelpunkt ihres Lebens. Mascha ist Jüdin, Russin, Deutsche, manchmal auch Türkin oder Libanesin[30]. Sie kann es nicht leiden, wenn man versucht, ihr bestimmte Zugehörigkeitsbekundungen zu entlocken und bei Diskussionen, in denen Begriffe wie „Migrationshintergrund“ oder „postmigrantisch“[31] fallen, verliert sie vollkommen die Fassung. Denn Mascha möchte sich nicht einem bestimmten Muster zuordnen. So ist auch an keiner Stelle im Roman zu sagen, welcher Nationalität sie angehört, denn Mascha ist alles.[32] Auf das Gespräch mit Daniel, ihrem ehemaligen Klassenkameraden, in dem er Mascha und pauschal das jüdische Volk als Teil der israelischen Armee deklariert, reagiert Mascha genervt mit den Worten: „Daniel, ich bin nicht Israel[33]“. Schon früh setzt sie sich gegen solche Anfeindungen zur Wehr. Als Reaktion auf die fremdenfeindliche Äußerung ihrer Lehrerin, reißt sie ihr die Perücke vom Kopf. Dabei empfindet sie sogar etwas Mitleid, denn sie erkennt: „sie war genauso ein Opfer wie ich, aber im Gegensatz zu ihr hatte ich beschlossen, mich zu wehren.[34]“. Nach ihrer Ankunft in Israel wird ihre insgeheime Hoffnung, aufgrund ihrer Herkunft doch ein Teil der jüdischen Gemeinschaft zu sein, durch ihre Cousine, die ihr bekundet, nicht jüdisch auszusehen, zerbrochen.[35] Grjasnowa signalisiert in dieser Szene, dass Mascha durch ihre Hybridität eine Außenseiterin ist und im Grunde keine Möglichkeit hat, ihre Lage zu verändern. Auch die Mehrsprachigkeit Maschas wird des Öfteren im Roman thematisiert, so auch in folgender Passage, in der sich Mascha an ihre anfängliche Zeit in Deutschland erinnert.

 

Ich begleitete meine Eltern auf das Ausländeramt und lernte dort, dass Sprachen Macht bedeuteten. Wer kein Deutsch sprach, hatte keine Stimme, und wer bruchstückhaft sprach, wurde überhört[36].

 

Die Sprache ist das Bindeglied zwischen den Kulturen und damit für Mascha, als hybride Persönlichkeit, besonders essenziell. Auch der Sprachstil kann Ausdruck von Individualität sein, so bezeichnet sie das perfekte Italienisch ihres ehemaligen Professors als „seelenlos, als ob es in einem Labor gezüchtet wäre“[37], da er ohne die Spur eines Dialektes spricht. Ihre Hybridität überträgt sich auf all ihre Lebensbereiche. Durch die Religion lässt sich Mascha ebenfalls nicht definieren. Als Elias mit seiner Verletzung im Krankenhaus liegt, beschließt Mascha ein Opfer für ihren Freund dar zu bringen und findet neben dem Spital einen verletzten Hasen. Bei dem Versuch ein Gebet aufzusagen, stellt sie fest, dass sie keine große Auswahl hat: „Ich kannte nur zwei Gebete, das Vaterunser und Höre Israel“[38]. In einer weiteren Szene, unterhält sich Mascha mit Ismael, den sie während ihres Aufenthalts in Israel kennenlernt und betont ebenfalls ihre Gleichgültigkeit gegenüber jeglichen Großkonzepten:

 

„An wen glaubst du?“, fragte er.

 

„An nichts.“

 

„Gott?“

 

„Nein.“

 

„Kultur“?

 

„Auch nicht.“

 

„Nation?“

 

„Weißt du, in meiner Kindheit gab es einen gepackten Koffer zu Hause, für den

 

Fall der Fälle. In unserem Fall war es die ehemalige Aktentasche meines

 

Großvaters, und darin waren frische Unterhosen, Familienfotos, Silberlöffel und

 

Goldkronen, das Kapital, das sie unter dem kommunistischen Regime

 

akkumulieren konnten“[39]

 

Für Mascha existiert keine Religion, keine Nation. Ihre Welt besteht nicht aus Konfessionen, sondern aus ritualisierten Bruchstücken, die die Grenzen der einzelnen monotheistischen Religionen sprengen[40].Sie glaubt weder an Sicherheit noch an Stabilität. Für sie ist das gesamte Leben eine einzige Flucht. Es scheint, als hätte sie sich mit ihrer Heimatlosigkeit und inneren Zersplitterung abgefunden.

 

„Er hörte nicht auf, von Deutschland zu sprechen. Aber ich wollte bleiben, mich häppchenweise verlieren und nie wieder aufsammeln.“[41]

 

Ein weiterer hybrider Charakter im Roman ist Sami, Maschas Ex-Freund. Der in Beirut geborene Sohn eines Schweizers und einer Palästinenserin promoviert in den USA über den deutschen Idealismus[42]. Die Variabilität der Protagonisten ist so ungewöhnlich, dass es fast schon komisch wirkt. Doch Grjasnowa versucht bewusst, durch überspitzte Darstellungen zum Nachdenken anzuregen und die bestehenden Rollenbilder zu hinterfragen. Cem, ein enger Freund Maschas, ist ein in Deutschland geborener Türke und ebenfalls Dolmetscher. Auch er ist der permanenten Konfrontation mit Fragen zu seiner Herkunft ausgesetzt. So berichtet er von seinen Erfahrungen als Kind:

 

„Später kamen die ständigen Nachfragen: Woher kommst du? Oder: Als was fühlst du dich, als Deutscher oder als Türke? Mit sechzehn musste ich zum Ausländeramt wegen der Aufenthaltsgenehmigung. Ich meine, was soll das? Ich bin hier geboren.“[43]

 

Das Problem der „Heimatlosigkeit“ wird bei Cem zusätzlich durch das Problem der fehlenden Staatsangehörigkeit verstärkt. Obwohl er sich in Deutschland zu Hause fühlt, wird ihm das „Deutschsein“ abgesprochen. Das Problem der nationalen Identität ist auch für ihn allgegenwärtig. Cems Vater, der durch den Besuch einer CDU Wahlkampfveranstaltung versuchte, seinen Teil zur Integration beizutragen und sich in der deutschen Politik zu engagieren, kam als „gebrochener Mann nach Hause“[44]. Er wurde nicht als Deutscher wahrgenommen, sondern ignoriert und als Teil eines Kollektivs diffamiert.

 

4.2. Sprachliche und inhaltliche Analyse

 

Ein zentrales Motiv im Roman ist die kontinuierliche Grenzüberschreitung. Dem Bild der Verwurzelung wird eines der Transgression gegenübergestellt. Die Vorstellung des geografischen Raumes, als Boden zur Entwicklung von Identität, wird von Grjasnowa durchgehend auf die Probe gestellt.[45] Angefangen bei Maschas Flucht aus Aserbaidschan, verlässt sie bald auch Frankfurt um sich nach Israel abzusetzen. Doch auch dort findet sie keinen Anschluss. Als Cem sie bittet, „nach Hause“ zurück zu kommen, fragt Mascha nur ungläubig: „Deutschland? Zu Hause“ worauf Cem antwortet: „Ich spreche nicht von Deutschland, was da los ist, das weißt du ja selbst. Ich meine Frankfurt, Gallus.“[46] Das multikulturelle Gallusviertel dient hier als ein Treffpunkt von Hybridität. Sami und Cem, die wegen des fehlenden Visums Probleme haben, in Deutschland und den USA Fuß zu fassen, haben ebenfalls keine Möglichkeit ihre Identität durch die Nation zu definieren. Der geopolitische Raum Deutschland existiert auf der mentalen Landkarte der Protagonisten nicht.[47] Die Handlung wird an Orten inszeniert, die Transgression im Sinne von Dynamik und Fortbewegung darstellen. Dazu gehören das Automobil, das Flugzeug oder auch Orte an denen Grenzüberschreitungen stattfinden wie Checkpoints, Busbahnhöfe oder Flughäfen.[48] Hybridität äußert sich hier durch die Möglichkeit, das kulturelle Milieu ständig zu wechseln und sich darüber identifizieren zu können. Zugehörigkeit ist nach Grjasnowa keine Frage der Nation, sonders des Gefühls und der emotionalen Bindung. Die Figuren selbst verorten sich in einen Diskurs der postkolonialen Hybriditäts-Theorien.[49] Sie wissen in welcher identitären „Krise“ sie sich befinden. Cem, der „alle Klassiker der Postcolonial Studies, der Critical Whiteness Studies, der Rassismustheorien, Fanon, Said, Terkessedis“[50] kennt, muss sich auch im Alltag mit seiner Hybridität auseinandersetzen. So äußert er sich aufgebracht zu einem Streit, in dem er rassistisch beschimpft wurde, mit den Worten: „Alter, ich habe keine Probleme mit meiner nationalen Identität... Komm mir nicht mit dem Scheiß. Nationale Identität.“[51] Ein weiteres Motiv im Roman ist das der sexuellen Hybridität. Während ihrer Beziehung mit Elias geht Mascha gänzlich in ihrer Frauenrolle auf, ständig verfällt sie in schon klischeehafte weibliche Verhaltensweisen. Während Elias Krankenhausaufenthalt heißt es: „[d]en halben Vormittag lang entfernte ich mit heißem Wachs penibel die Haare von meinem Körper, danach räumte ich auf, spülte, fegte, wischte und ging einkaufen.[52] Doch in anderen Szenen trägt sie einen eher männlichen Habitus zur Schau, so auch, als sie den Hals einer fremden Frau betrachtet „Der Frauennacken in der Schlange vor mir war so makellos, so schmal und so weiß, dass inmir sofort ein Verlangen aufkam.“[53] Nach Elias Tod, verändert sich Maschas Körper drastisch und nimmt eine nahezu androgyne Gestalt an: „Ich warnackt und dünner, als ich es jemals zuvor gewesen bin. Ich hatte keine Hüften mehr, die Rippen zeichneten sich deutlich ab, und mein Bauch wölbte sich nach innen.“[54] In Jerusalem verliebt sie sich in die Ex-Soldatin Tal, die selbst ebenfalls männliche Züge aufweist[55] und geht mit ihr eine sexuelle Beziehung ein. Es wird deutlich, dass sich Maschas Ambivalenz nicht nur durch ihre nationale Zugehörigkeit äußert. So wie Mascha aus ihrer nationalen Rolle fällt, fällt sie auch aus ihrer Geschlechterrolle.

 

5. Exkurs: Identitätsentwürfe in Alina Bronskys „Scherbenpark“

 

Das Konzept der hybriden Identität wird auch in „Scherbenpark“ thematisiert. Die Protagonistin Sascha Naimann ist, wie Mascha, mit Identitäts- und Kulturfragen konfrontiert. Der Roman zeigt die inneren Kämpfe einer jungen Frau, auf der Suche nach ihrer eigenen Identität.[56] Als sie zehn Jahre alt ist, emigriert sie mir ihrer Familie von Russland nach Deutschland. Sie überwindet die Sprachbarriere und kann sich doch nicht vollkommen integrieren. Die Familie der Siebzehnjährigen wird durch ein Verbrechen erschüttert. Ihre Mutter wird durch den Stiefvater ermordet, der anschließend hinter Gitter muss. Seitdem lebt sie mit ihren Geschwistern und ihrer sibirischen Großtante im Scherbenpark – „einem Hochhaus-Ghetto in dem eigene Gesetze herrschen, die sie mit wilder Entschlossenheit bricht.“[57] In diesem Milieu fühlt sie sich zunehmend fremd, für sie ist nicht nachvollziehbar, wie andere Russlanddeutsche sich schwer integrieren – beispielsweise Probleme mit der deutschen Sprache haben.[58] Sascha ist ein hybrider Vorname, denn er ist sowohl weiblich als auch männlich. Und genauso möchte sie erkannt werden: als eine hybride Identität. Doch für ihre Mitmenschen ist die Hybridität kein existierendes Identitätskonzept. So muss auch sie sich jedes Mal aufs Neue erklären, wenn ihre Zugehörigkeit zur Sprache kommt:

 

 „Manchmal denke ich, dass ich nie wieder neue Menschen kennenlernen will, weil ich es satt habe, jedem das Gleiche von vorn zu erklären. Warum ich Sascha heiße und wie lange ich schon in Deutschland lebe und warum ich so gut Deutsch kann [...]. Ich kann Deutsch, weil mein Kopf voll ist mit grauer Substanz, die wie eine Walnuss aussieht [...]. Außer Deutsch kann ich auch Physik, Chemie, Englisch, Französisch und Latein. Wenn ich mal eine Zwei kriege, kommt der Lehrer zu mir und entschuldigt sich.“[59]

 

Sie möchte als hybride Identität akzeptiert und angenommen werden. So wie Grjanowas Protagonisten fällt auch ihr es schwer, sich der permanenten Konfrontation zu entziehen. Sascha erlebt ihre Hybridisierung als schmerzhafte Erfahrung, bei der sie von der bedrohlichen Umgebung nicht verstanden wird.[60] „Sie bleibt eine Pendlerin zwischen den Welten und ist in keiner ganz zu Hause, denn sie erlebt einen inneren Konflikt zwischen dem, was sie denkt, dass sie ist, und dem, was die Welt von ihr denkt.“[61] Bronsky zeichnet hier das Bild einer jungen Frau, die sich in ihrem russischen Umfeld fremd fühlt, doch auch zu ihrem deutschen Umfeld keinen wirklichen Zugang findet. Akzeptanz und Anerkennung spielen für sie, womöglich auch wegen des tragischen Familienschicksals und Alters, eine besonders große Rolle.

 

6. Schlussüberlegungen

 

Olga Grjasnowa und Alina Bronsky ist es gelungen, den aktuellen Zeitgeist einer neuen Subkultur auf ihre Figuren zu projizieren. Die Autorinnen haben Romane geschaffen, in denen sie die „Auseinandersetzung mit dem Selbstgefühl“[62] literarisch darstellen. Ihre Figuren sind fasziniert von der Suche, der Erinnerung und des direkten Vergleichs.[63] Die Heldinnen im Roman sind jung, eigenwillig und schlagfertig. Doch ein Aspekt verbindet die Protagonistinnen ganz besonders: Beide charakterisieren sich als Reisende, die Ortlosigkeit ist für sie Teil des Lebens. In beiden Romanen wird deutlich, dass die Zweifel an der identitären Zugehörigkeit durch die Zweifel und Vorwürfe der Mitmenschen verstärkt werden. Sie repräsentieren eine Gruppe von jungen Menschen mit einer Identitätsform, die sich noch nicht im gesellschaftlichen Denken etabliert hat. Besonders in Zeiten von Krieg, Flucht und wachsender globaler Vernetzung, ist das Thema „Hybridität“ aktueller den je und sollte dementsprechend häufiger in der modernen Literatur thematisiert werden. Grjasnowa und Bronsky haben als Vertreterinnen der „neuen deutschen Russinnen“[64] das Lebensgefühl der transkulturellen Generation eingefangen. Zweifel an der eigenen Identität und an der Zugehörigkeit zur Gesellschaft, beschäftigen immer mehr Jugendliche, deren Eltern aus dem Ausland emigriert sind oder aus zwei verschiedenen Kulturen stammen. Es bleibt zu hoffen, dass der Erfolg der Autorinnen noch mehr interkulturelle Schriftsteller/innen dazu bestärkt, die Interkulturalität und Hybridität aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und zu Papier zu bringen.

 

Literatur- und Quellenverzeichnis:

 

Primärliteratur:

 

 Bronsky, Alina: Scherbenpark. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2008

 

Grjasnowa, Olga: Der Russe ist einer, der Birken liebt. München: Hanser 2012.

 

Sekundärliteratur:

 

Egle, Greta: Migrationsliteratur‘? – Postkoloniale Lektüren von Melinda Nadj Abonjis „Tauben fliegen auf“, Julya Rabinowichs „Spaltkopf“ und Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. Diplomarbeit, Wien 2013. S.87-93

 

Guggi, Heike: Zeit im Umbruch. Zur Konstruktion kultureller Identität im tschechischen Gegenwartsfilm anhand einer exemplarischen Analyse. Diplomarbeit, Wien 2009. S.12-13

 

Hall, Stuart (1994): Die Frage der kulturellen Identität. In. Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2.Hamburg: Argument Verlag. S. 219

 

Hein, Kristin: Hybride Identitäten. Bastelbiografien im Spannungsverhältnis zwischen Lateinamerika und Europa. S.24. Transcript Verlag. 2006.

 

Hoffmann, Vanessa Luisa: „Patchworkidentitäten“. Eine Analyse der literarischen Inszenierung von Hybridität und Transkulturalität in Russendisko und Scherbenpark. Bielefeld 2011. S.18

 

Luschina, Nadja: Die neuen deutschen Russinnen. Generationsgeschichten von Alina Bronsky, Olga Grjasnowa, Nino Haratischwili und anderen.In. Andererseit – yearbook of transatlantic German Studies. Vol. 3: Rutgers 2013. S.253