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Kinder haben oft erstaunliche Erinnerungen an ihre früheren Leben. Das Band zu ihrem letzten Leben ist in jungen Jahren noch nicht vollständig zerschnitten und das Vergessen hat noch nicht eingesetzt. Und so berichten gerade kleine Kinder oftmals erstaunliche Details aus ihrem früheren Leben - Details, die sie gar nicht wissen könnten, hätten sie diese nicht selbst erlebt. Entdecken Sie in diesem Buch eine Fülle an Berichten, in denen Kinder uns an ihren Erinnerungen an frühere Leben teilhaben lassen. Die berührenden Geschichten der Kinder und deren Überprüfung durch bekannte Wissenschaftler wie Ian Stevenson beweisen, dass Kinder etwas wissen, das viele Erwachsene längst vergessen haben: Wir leben nicht nur einmal. Dieses Buch ist nicht nur ein Zeugnis für die Wiedergeburt, es hilft auch Eltern, ihre Kinder besser zu verstehen und in ihrem jetzigen Leben zu unterstützen.
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Seitenzahl: 301
Die Schwarz-Weiß-Abbildungen erfolgen mit der Erlaubnis des
AQUAMARIN VERLAGS
aus dem Buch
Reinkarnationsbeweise
von Ian Stevenson
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© Copyright Verlag »Die Silberschnur« GmbH
ISBN 978-3-89845-430-8 (Print)
ISBN 978-3-89845-889-4 (E-Book)
1. Auflage 2014
Gestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung eines Motivs von © olegfotografo, www.fotolia.com
Druck: Finidr, s.r.o. Cesky Tesin
Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim
www.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
VORWORT von DR. ELISABETH KÜBLER-ROSS
EINLEITUNG
1. Kapitel: KINDER AUS DER GANZEN WELT ERINNERN SICH AN FRÜHERE LEBEN
Du bist nicht meine richtige Mutti (Peter/Deutschland)
Ich bin deine Schwester Silvia (Ines/Schweiz)
Das Mädchen, das dem Präsidenten im früheren Leben einen Blumenstrauss überreichte (Maria/Dänemark)
Warum bin ich dieses Mal ein Junge? (Nicola/England)
Meine Mutter wohnt in Charles City (Romy/Iowa)
Ich vermisse Grossmama Alice so sehr (Courtney/Louisiana)
Der Dreijährige überführt seinen Mörder (Drusenjunge/Israel)
Meine Frau war schöner als du, Mama (Imad/Libanon)
Von seinem besten Freund erstochen (Necati/Türkei)
In den Armen seiner früheren Mutter in Tränen ausgebrochen (Munesh/Indien)
Der Junge, der nachts “nach Hause” lief (Prakash/Indien)
Der Junge, der sich selbst als früheren Mörder bezeichnete (Wijeratne/Sri Lanka)
Der ermordete Bruder kehrt als Sohn zurück (Thiang/Thailand)
Das Mädchen, das sich an zehn frühere Leben zurückerinnert (Joey/Südafrika)
2. Kapitel: WENN KINDER IN DERSELBEN FAMILIE WIEDERGEBOREN WERDEN
Dieses Bild habe ich früher gemalt (Randy/Florida)
Das ist meine Uhr! (William/Kanada)
Weißt du noch, als du auf meinem Schoß saßest? (Kelly/England)
3. Kapitel: WENN KINDER IM ANDEREN GESCHLECHT WIEDERGEBOREN WERDEN
Das Mädchen, das sich weigert, Mädchenkleider anzuziehen (Myint/Myanmar)
Der Bruder, der als seine Schwester zurückkehrt (Ariya/Thailand)
Die weiblichen Zwillinge, die vormals zwei Freunde waren (Sivanthie und Sheromie/Sri Lanka)
Die Frau, die einen Bart trug (Dulcina/Brasilien)
Das Mädchen, das im vorausgegangenen Leben ein japanischer Soldat war (Ma Win/Myanmar)
4. Kapitel: WENN KINDER PLÖTZLICH PANISCHE ANGST BEKOMMEN
Die Phobie vor Kanonendonner aus einer Schlacht im Bürgerkrieg mit in dieses Leben gebracht (Chase/Pennsylvania)
In den Flammen des brennenden Hauses umgekommen (Sarah/North Carolina)
5. Kapitel: WENN KINDER IN FREMDEN SPRACHEN SPRECHEN
Der amerikanische Junge, der in einem tibetischen Dialekt sprach (Robin/USA)
Im Schlaf Französisch gesprochen (Sechsjährige/Illinois)
Der Junge, der in einer anderen Sprache spricht und seine früheren Mörder nennt (Bongkuch/Thailand)
Ist David Morris der wiedergeborene Messias? (David/Israel)
6. Kapitel: WENN KINDER MIT MUTTERMALEN AUF DIE WELT KOMMEN
Auf dem Fahrrad von einem Unbekannten erschossen (Chanai/Thailand)
Als Achtjährige vom Geländer gestürzt (Sunita/Indien)
Als umstellter Bandit sich selbst erschossen (Cemil/Türkei)
Mit der Axt erschlagen (Tong Ti/Thailand)
7. Kapitel: WENN KINDER MIT GEBURTSDEFEKTEN AUF DIE WELT KOMMEN
Der Ermordete, der mit verkrüppelten Händen wiedergeboren wird (Thein/Myanmar)
Die Finger in einer Futterschneidemaschine verloren (Pat Jatav/Indien)
Mit einer Hasenscharte und einem Wolfsrachen auf die Welt gekommen (Maung/Myanmar)
Mit einem platten Hinterkopf geboren (Süleyman/Türkei)
8. Kapitel: DIE REINKARNATION IM LICHTE EINES NEUEN WELTBILDES
Ian Stevenson, der Begründer eines neuen Zeitalters
Das Einwirken des Reinkarnationsgedankens auf das persönliche Leben
Das Einwirken des Reinkarnationsgedankens auf das gesellschaftliche Leben
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Über den Autor
VORWORT VON ELISABETH KÜBLER-ROSS
Am Ende meines Lebens erfahre ich, dass Professor Ian Stevenson die Reinkarnation als Tatsache bewiesen hat. Ich freue mich sehr, dass die Wahrheit am Ende des blutigen zweiten Jahrtausends endlich zur Geltung kommt. Denn ich bin überzeugt, dass wenn die Menschheit im dritten Jahrtausend die Reinkarnation samt dem Karmagesetz angenommen, das heißt, in ihr Denken und Handeln integriert hat, wir dann auf Erden eine bessere Welt haben. Wahrscheinlich werde ich diese nicht mehr erleben, aber ich werde die Vorgänge auf der Erde aus einer jenseitigen Ebene mitverfolgen können und mich über die Veränderung im Denken der Menschheit freuen.
Für mich ist der Glaube an die Reinkarnation und das Karmagesetz schon seit langem etwas Selbstverständliches. Ich freue mich, dass in dem vorliegenden Buch von Trutz Hardo dem Leser Beweise für die Reinkarnation vorgelegt werden, die auch dem größten Skeptiker zu denken geben müssen. Ich hoffe also, dass viele Leser endlich die Wahrheit über die Tatsächlichkeit der Reinkarnation erfahren und sie in ihr Denken und Handeln zum Wohle ihrer selbst und der ganzen Menschheit integrieren.
EINLEITUNG
In diesem Buch werden dreiunddreißig Fallgeschichten von Kindern aus aller Welt wiedergegeben, die sich an frühere Leben zurückerinnern. In den meisten Fällen werden diese Erinnerungen von denjenigen bestätigt, die heute noch wie schon in jenem früheren Leben des sich erinnernden Kindes leben. Oft sind diese Wiedererkennungserlebnisse sehr bewegend. In den meisten Fällen erkennt man diese Kinder aufgrund ihrer beweiskräftigen Aussagen als verstorbene Familienmitglieder, Verwandte, Nachbarn oder Freunde. Die häufigsten Fälle von Rückerinnerungen an frühere Leben ereignen sich in jenen Ländern oder bei jenen Völkern, in denen die Reinkarnation anerkannt ist. Das hat damit zu tun, dass Eltern eher und offen den Aussagen ihrer Kinder zuhören und ihnen eventuell auch dabei helfen, mit den Personen aus früheren Leben in Kontakt zu kommen. Oft ist es auch der Faktor Zufall, der die Wiederentdeckungen erst ermöglicht.
Insbesondere Professor Stevenson von der Universität in Virginia hat vor allem bei folgenen Nationen oder Völkern Fälle von Reinkarnationserinerungen bei Kindern aufgedeckt: bei den Igbos in Nigeria, den Drusen im Libanon, den Alleviten in der Türkei, bei den Indern, Burmesen, Thailändern, Ceylonesen, Brasilianern, den westkanadischen Indianern, aber auch in den sogenannten westlichen Ländern, also in Europa und Amerika. Natürlich bleiben solche Fälle von Erinnerungen an Reinkarnationen nicht auf diese Länder beschränkt. Denn sie kommen in der ganzenWelt vor, vor allem bei Völkern mit Schamanentradition, also Völkern, denen noch von keiner christlichen oder islamischen Kulturreligion der Glaube umgepolt wurde. Ich denke hierbei an die vielen Indianerstämme, Eskimos und vor allem an die Afrikaner, denen es zum großen Teil trotz Islamisierung und Christianisierung gelang, ihrem alten Volksglauben der Reinkarnation nicht völlig abzuschwören. Jedoch ist in den westlichen Ländern unter denjenigen, die in den letzten vierzig Jahren geboren wurden, ein Trend zur Beschäftigung mit der Reinkarnation deutlich zu erkennen. Denn zum einen gibt es immer wieder Bücher, die über Reinkarnation in überzeugender Weise berichten, und zum anderen vertraut man sich gerne im Zuge der allgemeinen Suche nach neuen Werten bei Vorträgen und in Seminaren Referenten an, die von der Reinkarnation wie selbstverständlich überzeugt sind – meist auf Grund von eigenen Erfahrungen durch Meditation oder durch induzierte Rückführungen. Der Hang zum Neobuddhismus hat besonders in den Vereinigten Staaten einen großen Zulauf. Die Auswirkungen der auch in westlichen Ländern sich verbreitenden Verehrung für den Dalai Lama, einen öffentlich anerkannten Wiedergeborenen, machen sich immer mehr bemerkbar. Doch diese Ausbreitung des Reinkarnationsinteresses beruht im Wesentlichen auf Glauben oder – wie viele sagen würden – auf innerem Wissen. Mit der Reinkarnationsforschung vor allem durch Professor Stevenson ist nun zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die Reinkarnation wissenschaftich bewiesen worden. Dieses Buch wird neben vielen anderen Beispielen eine ganze Anzahl der von ihm recherchierten Fälle präsentieren, für die es keine andere schlüssige Erklärung geben kann als die der Reinkarnation.
Dieses Ihnen vorliegende Buch, verehrte Leserin und verehrter Leser, wird Ihnen verdeutlichen, dass Kinder oft von früheren Leben wissen und beweiskräftige Hinweise geben, die selbst von der Wissenschaft in vielen Fällen als authentisch anzusehen sind – dank unter anderem der Forschungsergebnisse Professor Stevensons und seiner vielen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Denn die in seinem Buch Reincarnation and Biology (von diesem umfangreichen Werk liegt eine verkürzte deutsche Fassung mit zahlreichen Abbildungen vor unter dem Titel Reinkarnationsbeweise, Aquamarin Verlag, Grafing 1999. –Jeder, der in der Öffentlichkeit glaubhaft über Reinkarnation sprechen will, sollte es gelesen haben.) vorgestellten etwa 225 Fälle geben Beispiele von Kindern wieder, die sich an frühere Leben zurückerinnern – die mit einem markanten Muttermal oder gar mit einem Geburtsdefekt geboren werden, wobei genetische oder pränatale Ursachen auszuschließen sind. Die Angaben der Kinder wurden wissenschaftlich überprüft. Dabei gelang es in sehr vielen Fällen, die von den Kindern mit Namen genannten Personen und Orte aus ihren früheren Leben wieder zu finden, wobei es sich ergab, dass die geäußerten Angaben alle oder fast alle genau zutreffen. Stevenson spricht hier von geschlossenen Fällen (“solved cases”). Diese sind für die Beweiskraft der Reinkarnation die wichtigsten.
Stevenson hat einmal erklärt, warum er sich vornehmlich Fällen von Rückerinnerungen bei Kindern zuwendet und sich weniger um Rückerinnerungsfälle bei Erwachsenen kümmert:
1. Bedingt durch ihr Alter stehen Kinder einem vorangegangenen Erdenleben zeitlich näher und können sich folglich besser daran erinnern.
2. Kinder sind noch nicht vollgestopft mit Wissen über vergangene Zeiten, da sie darüber noch nichts oder wenig gehört und schon gar nicht gelesen haben. (Der Fernseher als Informationsmedium scheidet zumindest bis in die Achtzigerjahre unseres Jahrhunderts für die meisten Länder der Dritten Welt aus.)
3. Kinder haben noch keine Angst, wegen ihrer Aussagen lächerlich gemacht oder für dumm angesehen zu werden.
4. Erwachsene mögen wirkliche Erinnerungen aus früheren Leben mit der Gegenwart verwechseln oder sie verfälschen, vor allem durch Wunschdenken.
5. Die Wissenschaft kann kindliche Aussagen nicht als Gelogenes oder Erfundenes abtun.
Aus all diesen Gründen ist es “wissenschaftlicher” – weil der Wahrheit näher –, mit Kindern zu arbeiten. Diese Erkenntnis hatte schon die große Forscherin und Ärztin Dr. Elisabeth Kübler-Ross, die unumwunden zugibt, dass Kinder ihre eigentlichen Lehrmeister waren. Meist beginnen Kinder, die sich an frühere Leben zurückerinnern, schon mit ihren ersten erlernten Worten über Personen, Dinge oder Erlebnisse aus früheren Erdenleben zu berichten. Doch ab dem fünften Lebensjahr versiegt allmählich ihr “inneres” Gedächtnis, sodass meist mit dem zehnten Lebensjahr kaum noch eine Orginalerinnerung besteht, vielmehr nur noch das erinnert wird, was andere gesagt haben. Und trotzdem gibt es einige erstaunliche Ausnahmen, wo sich Menschen über ihr ganzes Leben hinweg an ihre Vorvergangenheiten erinnern konnten. Man denke nur an die Engländerin Joan Grant oder an Daskalos aus Zypern.
Kinder bescheren uns die große ewige Wahrheit der Reinkarnation! Ist es nicht ironisch, dass alle Schulweisheit und alle Gelehrten der westlichen Welt dazu nicht in der Lage waren? Dass diese ewige Wahrheit uns nun von den Kindern bewiesen und somit als verwaistes Urwissen wieder zugänglich gemacht wird, muss uns mit tiefster Demut erfüllen. Denn anscheinend gelangen wir Menschen nicht durch großartiges Philosophieren zu den ewigen Wahrheiten, sondern wir müssen jetzt zugeben, dass das, was Kindermund wissentlich verkündet, der Wahrheit viel näher kommt als das, was die klügsten Geister sich auszudenken wagten und wagen – handle es sich dabei um Theologen, Philosophen oder gar um Naturwissenschaftler. Nicht der Intellekt ist also das Maß aller Dinge, sondern das in Unschuld und Einfachheit vermittelte Wissen.
Unter Berücksichtigung von Stevensons Forschungsergebnissen wird in diesem Buch der unumstößliche Beweis aus Kindermund geliefert, dass es nicht nur ein jenseitiges Leben nach dem Tod gibt, sondern dass des Menschen Seele über viele Erdeninkarnationen hinweg in jeweils einen neuen Körper wiedergeboren wird. Die Wissenschaftler sind nach “draußen” gegangen, haben im Draußen, in den Vorspiegelungen des Daseins, die Wahrheiten zu finden gesucht und haben daher den Weg nach Innen nie richtig ergründen können – ist doch auch der namhafteste Seelenforscher Sigmund Freud trotz aller “Tiefenpsychologie” nicht eigentlich zu den inneren Wahrheiten vorgestoßen und auch sein Kollege Carl Gustav Jung an deren Schwelle stehen geblieben.
Aber dieses Buch will der Leserin und dem Leser nicht nur die Reinkarnation durch Kindermund beweisen, sondern auch einiges von den erweiterten Erkenntnissen, die aus diesen Ergebnissen resultieren, vermitteln. Dabei sollen auch Antworten gegeben werden, wie wir uns Kindern gegenüber verhalten sollten, die über ihre früheren Leben sprechen, oder wie wir mit Kinder umzugehen haben, die unter einer Phobie leiden, welche durch ein Trauma in früherem Leben entstanden ist. Darüber hinaus habe ich oft noch Anmerkungen hinzugefügt, um dem sich für erweitertes spirituelles Verstehen geöffneten Leser zusätzliche Hinweise zu geben. Diese habe ich in anderer Schrift gesetzt, sodass jener Leser, der über diese Dinge sowieso Bescheid weiß oder sich für diese Hinweise nicht interessiert, mit der Lektüre der hier berichteten Fälle ohne Unterbrechungen fortfahren kann.
1. Kapitel
KINDER AUS DER GANZEN WELT ERINNERN SICH AN FRÜHERE LEBEN
Du bist nicht meine richtige Mutti
In Deutschland wie in den meisten europäischen Ländern verbreitete sich der Gedanke der Reinkarnation erst allmählich, obwohl es ihn schon in vorchristlicher Zeit gegeben hatte – glaubten doch schon die Germanen an ein Leben nach dem Tod und an eine Rückkehr in erneute Erdenleben. Doch mit der Verbreitung des Christenglaubens, dessen Richtungsgeber zumindest seit dem Jahre 553 den Reinkarnationsgedanken verboten hatten und alle Anhänger an den Glauben wiederholter Erdenleben sogar mit dem Kirchenbann bedrohten, wurde der Glaube an die Reinkarnation eine Privatsache, über die man strengste Geheimhaltung bewahren musste, wollte man nicht der kirchlichen Inquisition in die Hände fallen, die jegliche Abweichung von den kirchlichen Dogmen als Teufelswerk ansah, das mit aller kirchlichen Entschiedenheit zu bekämpfen sei.
Aber seit dem Zeitalter der Aufklärung verbreitete sich der Glaube an die Reinkarnation sehr schnell vor allem in jenen Kreisen, die der Kirche kritisch gegenüberstanden. So bekannten sich in Deutschland auch viele Dichter in zunehmender Zahl zum Glauben an die Reinkarnation, von Lessing, Herder, Goethe, Schiller bis hin in unser Jahrhundert, man denke dabei an Morgenstern, Werfel, Hesse und viele andere. Jedoch blieb die öffentliche Meinung immer noch geprägt von zwei an sich widersprüchlichen Weltbildern, einmal dem wissenschaftlichen Weltbild, demzufolge alles, was nicht messbar oder überprüfbar ist, keinerlei Anspruch auf Realität besitzt, und zum anderen dem immer noch in den Gemütern tief verankerten Christentum, das einer Seele nur ein einziges Leben auf Erden erlaubt.
Doch diese beiden Säulen des Zwanzigsten Jahrhunderts gerieten immer mehr ins Wanken, da sich die immer größer werdende Zahl der Wahrheitssucher zum Glauben an die Reinkarnation bekannte, sodass am Ende des vergangenen Jahrhunderts nach meiner Schätzung in Deutschland etwa dreißig Prozent der Bevölkerung von der Tatsächlichkeit der Reinkarnation überzeugt sind, während weitere dreißig Prozent die Möglichkeit wiederholter Erdenleben nicht ablehnen. Ich denke, dass die Fülle der vor allem von Professor Stevenson vorgelegten Beweise für die Reinkarnation auch jene dreißig Prozent zu überzeugten Anhängern der Reinkarnation werden lassen.
In Deutschland habe ich bisher noch von keinem handfesten Beweis gehört, mit dem man die Aussage von einem Kind über ein früheres Leben nachweislich bestätigt hätte, wie es dagegen vor allem in vielen asiatischen Ländern der Fall ist. Wir maßen den Aussagen der Kinder bezüglich möglicher früherer Leben bisher noch zu wenig Bedeutung bei und tun derlei Hinweise als Fantasiegespinste kindlicher Einfalt ab. Aber mit zunehmender Verbreitung des Reinkarnationsgedankens wird man hellhöriger werden, wenn ein Kind Andeutungen zu einem früheren von ihm erlebten Leben macht. Einige Eltern werden ihre Kinder ermutigen, mehr aus ihrem früheren Leben zu erzählen. Sie werden sich Notizen machen und eventuell die niedergeschriebenen Angaben auf ihre Richtigkeit hin überprüfen.
Edith, eine Frau aus Berlin, die sich bei mir zur Rückführungstherapeutin ausbilden ließ, berichtete mir Folgendes: Mit ihrem jüngsten Sohn Peter hatte sie anfangs größte Schwierigkeiten, denn er lehnte sie als Mutter grundsätzlich ab, widersetzte sich ihr und war, wie man so sagt, für sie ein enfant terrible. Er weigerte sich strikt, sich von ihr berühren zu lassen. Wenn sie ihm als Baby die Brust gab, drehte er seinen Kopf zur Seite. Er wollte von ihrer Brust nicht trinken, es sei denn, dass sein Hunger größer war als die Ablehnung seiner Mutter gegenüber. Er provozierte sie, denn er machte lange Zeit nicht in den Topf sondern immer in die Windeln oder ins Bett. Als er zwei Jahre alt war und schließlich auf dem Topf saß, sagte er zu ihr: “Du warst nicht immer meine Mutti. Ich hab dich nicht lieb.” Anstatt betroffen und verletzt zu sein, hätte sie diese Gelegenheit wahrnehmen sollen, den Grund seiner Ablehnung näher zu hinterfragen, denn wir sollten immer bei Äußerungen von Kindern über frühere Leben daran denken, dass mit ihrem Älterwerden oft auch die Erinnerungen verblassen und es immer schwieriger wird, korrekte Informationen aus jenen früheren Leben zu erfahren. Ein halbes Jahr später sagte Peter zu ihr: “Ich möchte zu meinen richtigen Eltern.” Edith, die an frühere Leben glaubte und sich nun damit abgefunden hatte, dass ihr Sohn sich an ein früheres Leben erinnerte und sie als jetzige Mutter nicht akzeptieren konnte, fragte nun zurück: “Wie heißen denn deine Eltern?” “Mein Vati heißt Herbert, und meine Mutti heißt Rosalind. Und du bist meine böse Tante.” Edith, entgegen wohl vielen anderen Eltern, strafte ihren Sohn nicht mit verweisenden Worten oder einer Handgreiflichkeit. Sie konnte ihm nun vielmehr in Liebe erklären, dass er sich jetzt in einem anderen Leben befinde und dass sie im jetzigen Leben nicht mehr eine böse Tante sondern eine liebe neue Mutti sei.
Mit der Zeit verblassten wohl auch die Erinnerungen des Kindes an sein früheres Leben und damit auch die Erinnerungen an seine böse Tante. Inzwischen hat er Edith voll als seine Mutter anerkannt und hat ihr auch schon gesagt: “Ich liebe dich, Mutti.”
Wenn wir als Erwachsene den Aussagen der Kinder mehr Gehör verleihen, das heißt, wenn wir ihre Aussagen ernst nehmen und sie nicht belächeln würden, was übrigens ein Kind sehr verletzt, dann könnten wir von Kindern sehr viel lernen. Darüber wird in diesem Buch noch oft zu sprechen sein. Carol Bowman, die, wie wir noch sehen werden, durch die Berichte ihrer beiden Kinder über deren frühere Leben von der Wahrhaftigkeit der Reinkarnation überzeugt wurde, schreibt: “Denn indem kleine Kinder uns ihre Erinnerungen mitteilen, lehren sie uns Erwachsene etwas, das wir vergessen haben: Das Leben endet nicht mit dem Tod.”(1)
Ich bin deine Schwester Silvia
Mit dem Schweizer Heiler Peter Singer verbindet mich schon eine längere Freundschaft. Ich habe in Europa noch keinen anderen Menschen getroffen, der die Aura der Menschen derart präzise sehen und die Krankheitsherde mit dem bloßen Auge erkennen kann. Er gibt seit vielen Jahren Seminare, in welchen er den Teilnehmern beibringt, zu ihrem und auch aller Wohl mit Energien umzugehen und dies auch demonstriert. Er kann z. B. im Nebenraum aus seinem Körper gehen, unsichtbar bei den stehenden Teilnehmern erscheinen und sie anschubsen, sodass sie rückwärts in den Sessel fallen. Der Sänger Roy Black und er waren Freunde. Sie hatten beide ausgemacht, dass derjenige, der von ihnen zuerst stirbt, dem Hinterbliebenen ein Zeichen zukommen lassen würde, um damit einen Beweis zu liefern, dass er unsichtbar weiterlebe. An Roy Blacks fünftem Todestag wachte Peter morgens auf, schaute auf die elektrische Nachttischuhr, auf welcher auch die Wochentage und Monate zu sehen waren, und erkannte auf einmal: “Mensch, heute ist ja der Geburtstag von Roy. Und du hast mir noch immer kein Lebenszeichen von dir gegeben!” Auf einmal war ein großes Krachen vom Flur her zu hören. Peter fuhr aus seinem Bett, eilte hin und entdeckte, dass dort ein großes eingerahmtes Bild mit einer Alpenlandschaft auf den Boden gefallen war. Doch der Nagel befand sich immer noch in der Wand. Wie war das möglich?
Als wir uns einmal über die Reinkarnation unterhielten, erzählte mir Peter folgende Geschichte: Im Jahre 1990 arbeitete er noch in seiner Praxis in Goldach im Kanton St. Gallen. Eine seiner Klientinnen hatte von ihrer hellsichtigen Tochter Ines erzählt und ihm auch berichtet, dass sie sogar Briefe lesen könne, die man ihr aus der Entfernung mit der Rückseite entgegenhalten würde. Peter wollte dieses Mädchen unbedingt kennenlernen, weshalb diese Frau ihre neunjährige Tochter beim nächsten Besuch mitbrachte. Während Peter nun die Mutter behandelte, schaute Ines ihnen zu. Auf einmal sagte sie zu Peter gewandt: “Ich kenne dich von früher her.” Die Mutter war entsetzt und wies sie mit den Worten zurück: “Du kannst den Herrn Singer doch nicht einfach duzen. Was fällt dir ein?”
“Doch, ich kenne ihn.” Und zu Peter gewandt, sagte sie: “Du warst einmal mein Bruder. Ich war deine Schwester Silvia.” Und die Mutter reagierte entsetzt: “Jetzt hör aber auf!” “Ich bin in deinem jetzigen Leben deine Schwester gewesen, bin aber früh verstorben. Jetzt bin ich wiedergekommen, aber bei einer anderen Mutter.” Peter konnte sich noch an seine viereinhalbjährig verstorbene Schwester Silvia erinnern, obwohl er selbst damals nur drei Jahre alt war. Er forderte sie auf, noch mehr von ihrem gemeinsamen Leben zu erzählen. Und Ines fuhr fort: “Wir haben damals im Kanton Appenzell gewohnt. Dort bin ich dann auch gestorben.” Peter holte aus dem Nebenzimmer ein Bild und hielt es ihr mit der Rückseite zugewandt entgegen. “Du kannst doch, wie deine Mutter mir sagte, Briefe von der Rückseite lesen. Kannst du auch erkennen, wer auf diesem Bild zu sehen ist?” Und ohne zu überlegen, erwiderte Ines: “Meine Mutti und mein Vati von damals sind darauf, unsere Eltern.” “Was erkennst du noch?” “Mutti trägt eine weiße Bluse. Beide halten sich an den Händen.” Alles traf genau zu. “Was kannst du noch über unsere Mutter sagen?” “Mutti ist nach meinem Tod ebenfalls zu mir gekommen.” Peters Mutter war 1978, zwanzig Jahre nach dem Tod von Silvia, gestorben. Und sie fuhr fort: “Wir hatten noch einen älteren Bruder”, sie nannte dessen Namen. “Doch die anderen Geschwister habe ich nicht mehr gekannt. Die kamen erst später.”
Ines´ Mutter hatte inzwischen mit Spannung den Wortwechsel der beiden verfolgt. Sie war über ihre Tochter wieder einmal sprachlos. Peter forderte die Neunjährige nun auf, ihr Elternhaus zu beschreiben. Alles, was sie sagte, stimmte genau. Nach dem Beruf des Vaters befragt, sagte sie: “Wir hatten ein Textilgeschäft. Aber wir hatten auch ein Freibad, das in einem Tal liegt.” Auch das stimmte ganz genau, denn neben dem Laden betrieb Peters Vater damals ein öffentliches Freibad. An der Echtheit der Aussagen dieses Mädchens konnte Peter nicht mehr zweifeln. Trotzdem fragte er immer weiter, und sie konnte ihm, so weit es ihr wieder einfiel, fast alles beantworten. Sie beschrieb auch genau, was unmittelbar nach ihrem Tode passiert war. Da sah sie sich über ihrem Körper schweben. Beider Mutter hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten. Die Verstorbene hatte versucht, ihre Mutter zu trösten, indem sie ihr sagte: “Mutti, ich werde dir viele Leute ins Geschäft schicken. Es wird dir dann gut gehen. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin immer bei dir.”
Ines besuchte nach diesem Gespräch nun öfter ihren neuen “alten” Bruder und nahm auch hin und wieder an dessen Seminaren teil. Sie beherrschte inzwischen die automatische Schrift und konnte auch Botschaften von Unsichtbaren direkt im Seminar an die Teilnehmer durchgeben. Peter hat viele voll geschriebene Seiten ihrer Mitteilungen aufgehoben. Zum Beispiel meldete sich einmal ein verstorbener Handwerker und bat Ines, das ihr von ihm für seine Frau Diktierte jener zu überbringen, was auch dann zur Verwunderung der Witwe geschah. Die medial empfangenen Durchgaben waren genau in der Handschrift ihres verstorbenen Gatten geschrieben. Peter nahm einmal solch einen Brief und legte diesen einem bekannten Grafologen vor, der sagte, dass diese Handschrift von einem sehr bodenständigen Mann sein müsse, er könne z. B. ein Handwerker sein. Wenn Ines sich auf einem Klassenausflug befand oder mit den Eltern in die Ferien gereist war, schickte sie Peter immer eine Karte, die meistens begannen mit “Hallo, mein Bruder!”
Ines war in Insiderkreisen nun sehr bekannt und wurde von allen möglichen Leuten aufgesucht, die entweder mit ihren Verstorbenen in Kontakt treten wollten oder aber auf mediale Weise Antworten auf die verschiedensten Probleme durch sie zu bekommen suchten. Als sie vierzehn Jahre alt war, sagte sie zu ihrer Mutter: “Mama, ich werde in der nächsten Zeit einen schweren Unfall haben. Ich werde von der Schule heimkommen und von einem Motorrad angefahren werden. Ich werde schwer verletzt sein. Aber du brauchst keine Angst um mich zu haben. Ich sterbe nicht, auch wenn der Arzt sagen sollte, dass ich nicht überleben werde.” Ein paar Wochen darauf ereignete sich wirklich dieser Unfall. Ines lag lange im Koma, und die Ärzte glaubten nicht, dass sie es schaffen würde. Doch sie wachte tatsächlich wieder auf und genas. Doch etwas hatte sich bei ihr verändert. All ihre medialen Fähigkeiten waren von da an verschwunden.
Ich bat Peter, der Ines schon lange nicht mehr getroffen hatte, mir ihre Telefonnummer zu geben, damit ich von ihr noch mehr über jene damaligen Vorgänge in Peters Praxis erfahren könne. Peter wollte sie jedoch erst einmal selber anrufen, um mich vorher anzukündigen. Dann war sie selbst am Apparat und meinte, dass ich von meinem Anruf absehen solle, denn sie wolle nicht mehr “in diese Geschichte” hineingehen, habe man sie doch früher immer zu den medialen Beratungen gedrängt und hätte sie dadurch ein ihr unliebsames Aufsehen mit ihrer Medialität erregt. Von all dem wolle sie nun Abstand nehmen. Peter sagte mir über die damalige Ines: “An der Echtheit ihrer Aussagen war nicht zu rütteln.” Doch könne ein Kritiker noch einwenden: “Vielleicht war sie gar nicht die frühere Schwester von Peter, sondern hatte nur, weil sie so medial war, dessen Gedanken angezapft.” Dem ist entgegenzuhalten, dass Peter, als er sie nach dem Beruf seines Vaters fragte, gar nicht an das Freibad gedacht hatte, und dass sie ihm auch Dinge sagte, an die er sich selbst nicht mehr erinnern konnte, die er später aber zum Beispiel durch Befragung seines älteren Bruders bestätigt fand.
Das Mädchen, das dem Präsidenten im früheren Leben einen Blumenstrauß überreichte
Es ist mir schwer gefallen, Fälle von Kindern in Skandinavien aufzufinden, die sich an frühere Leben erinnern. In Schweden hat Babro Karlén ein autobiografisches Buch(2) geschrieben, in welchem sie gesteht, schon als Kind gewusst zu haben, dass sie einmal in Holland gelebt habe, dass sie in ein Tagebuch geschrieben habe und dass sie plötzlich mit ihren damaligen Eltern von Soldaten abgeführt worden sei. Diese Erinnerungen kamen ihr spontan, lange bevor sie zum Beispiel etwas von Anne Frank gehört oder gelesen hatte. Als ihre Eltern mit dem jungen Teenager schließlich nach Amsterdam reisten und das Anne-Frank-Museum besuchten, erkannte sie alles wieder, bemerkte auch, dass ihre Bilder von Schauspielern nicht mehr über ihrem Bett hingen. Ein Museumsangestellter klärte sie darüber auf, dass diese vorübergehend von der Wand abgenommen worden seien. Babro war übrigens schon mit zwölf Jahren eine bekannte schwedische Schriftstellerin, deren Kritiker erstaunt waren, dass ein so junges Mädchen schon so “erwachsen” schreiben konnte. Wann immer ich von irgendjemandem höre, er sei irgendeine bekannte frühere Persönlichkeit gewesen, bin ich äußerst skeptisch. Denn wenn ich solch eine Person zum Beispiel in ein früheres Leben zurückführe, stellt sich oft sehr schnell heraus, dass sie nicht die Marie-Antoinette, Kleopatra, Napoleon oder wer auch immer gewesen ist. Deshalb bat ich auch den Verleger von Babro Karlén, mir ihre Telefonnummer oder ihre Adresse zu geben, damit ich anfragen könne, ob ich sie in Göteborg aufsuchen könne, um dort eine Rückführung mit ihr vorzunehmen, die eventuell eine mögliche Identität mit Anne Frank bestätigte oder widerlegt hätte.
Wir haben aber aus Kopenhagen einen Bericht vor uns liegen von einem Mädchen, das sich an ein früheres Leben erinnert. Sie heißt Luna Marconi und ist die Tochter italienischer Eltern. Eines Tages sagte die Dreijährige zu ihnen: “Ich will wieder nach Hause.” Als man sie fragte, wo denn ihr Zuhause sei, antwortete sie, dass es auf den Philippinen liege. Die Eltern waren sehr erstaunt darüber, dass sie solch ein Land nannte, denn sie hatten den Namen dieses Landes ihr gegenüber nie genannt, noch gab es sonst irgendwelche Möglichkeiten, wie sie gerade auf solch einen Namen kommen konnte. Einige Tage später wiederholte sie ihren Wunsch, nach Hause fahren zu wollen. Sie sagte, dass ihr Name Maria Espina sei. Ihr Vater sei ein Restaurantbesitzer und ihr Haus liege an der Bundesstraße 54 ganz in der Nähe der Jesus Christus Kirche. Als man mehr über ihr angebliches philippinisches früheres Leben wissen wollte, sagte sie, dass sie oft und gerne bokayo gegessen habe, und sie beschrieb die philippinischen Feste und andere Zeremonien ganz ausführlich. Auch begann sie hin und wieder zu tanzen und dabei ein den Eltern völlig fremdes Lied zu summen. Das waren alles Dinge, welche die Kleine von ihren Eltern nicht gelernt haben konnte. Und eines Tages berichtete sie davon, dass der von seiner Statur her große Präsident Diosdado Macapagal in ihr Dorf gekommen sei. Sie durfte aus Anlass dieses besonderen Ereignisses neue Schuhe tragen, und sie wurde auch dazu ausersehen, dem Herrn Präsidenten einen Strauß roter Blumen zu überreichen.
Und nun geschah das Überraschende. Zeitungsreporter hörten von den Aussagen der kleinen Maria. Sie reisten nach den Philippinen. Ja, es gab jenes bokayo, was eine aus Kokosnüssen hergestellte Süßspeise ist. Sie fanden auch an der Bundesstraße 54 jene Jesus Christus Kirche, in deren Nähe sich ein Restaurant befand, das einem Yves Espina und seiner Frau gehörte. Und dieses Ehepaar hatte tatsächlich eine Tochter namens Maria gehabt, die im Alter von zwölf Jahren an einem Fieber gestorben war. Man wusste auch ganz genau, dass man Maria ein neues Paar Schuhe gekauft hatte, nachdem feststand, dass ihrer Tochter die Ehre zuteil werden sollte, dem tatsächlich groß gewachsenen Präsidenten einen Blumenstrauß zu überreichen.(3)
Warum bin ich dieses Mal ein Junge?
In England sind relativ viele Untersuchungen zur Reinkarnation durchgeführt worden, oft mit Beteiligung des Fernsehens, man denke an Dr. Bloxham oder in jüngerer Zeit an die Fernsehberichte, die im Zusammenhang mit Jenny Cockell zu sehen waren, jener Frau, welche die Kinder aus ihrem vorausgegangenen Leben in Irland wieder findet, die in diesem Leben nun viel älter als sie selbst sind.(4) Im Folgenden schildere ich einen Fall, den das Ehepaar Peter und Mary Harrison in dem Buch Life before Birth wiedergegeben hat.(5)
Als Nicola fünf Jahre alt war, hatte sie ihre Mutter, Frau Kathleen Wheater, bereits in mannigfacher Weise davon überzeugt, dass sie in ihrem früheren Leben als Junge in Yorkshire gelebt habe, der vor über achtzig Jahren von einem Zug überrollt worden war. Und alles hätte mit einem Hund begonnen. Denn als Nicola zwei Jahre alt geworden war, hatte man ihr zu jenem Geburtstag einen hölzernen Hund geschenkt, der auf vier Rädern gezogen werden konnte. Ihre Freude über dieses Geschenk war übergroß. Und sie sagte: “Ich nenne ihn Muff.” Als man sie fragte, wie sie gerade auf diesen Namen käme, entgegnete sie: “Ich nenne ihn Muff. So hat mein anderer Hund geheißen, den ich früher hatte.” Die Mutter lachte über die kindliche Fantasie ihrer Tochter, denn einen Hund mit solch einem Namen hatten sie nie besessen. Sie überhörte, wie Nicola häufig mit ihrem Hund schimpfte, weil er sich offenbar nicht mehr an Dinge aus früherer Zeit erinnern konnte. Aber all dieses ließ die Mutter nicht stutzig werden. Doch eines Tages fragte sie ihre Mutter: “Mutti, warum bin ich nicht ein Junge wie früher?” Jetzt fragte die Mutter, was sie eigentlich damit meine. Und das Töchterchen erwiderte: “Früher hieß meine Mutti Frau Benson. Und ich war ihr kleiner Junge und spielte mit Muff.” Frau Wheater wusste nicht, wie ihre Tochter gerade auf solch einen Namen verfallen konnte, denn der Name Benson war in ihrem Haus nie gefallen, gab es doch auch in ihrem Ort niemanden, der so hieß.
Doch von nun an ging Frau Wheater von der Wahrscheinlichkeit aus, dass ihre Tochter tatsächlich über ein früheres Erdenleben berichten könnte, weshalb sie sich ein besonderes Heft zulegte, um alles, was aus dem Munde ihrer Tochter kam und auf Vorvergangenes hindeuten konnte, aufzuschreiben. Obwohl sich Nicola trotz wiederholten Nachfragens nicht an ihren früheren Vornamen erinnern konnte, wusste sie dennoch den Vornamen ihrer damaligen Mutter nebst dem schon erwähnten Nachnamen. Auf den Beruf ihres Vaters hin befragt, berichtete sie, dass er bei der Bahn arbeitete und die Bahnschienen abzugehen hatte. Auch nannte sie Haworth als den Ort, an welchem die Familie Benson gewohnt hatte. Sie konnte zum Beispiel auch eine genaue Beschreibung der Kleider geben, die ihre früheren Eltern trugen. Doch immer wieder kam sie auf Muff zu sprechen und darauf, was sie mit ihm alles gespielt hatte. Aber es gab da noch einen Jungen als Spielfreund. Zu dritt durchstrichen sie die Gegend. Die damalige Mutter warnte sie, nicht auf die Eisenbahngleise zu gehen. Doch dann geschah es. Der Junge wurde von einem Zug erfasst und verstarb kurze Zeit darauf im Krankenhaus. “Aber ich bin nicht wirklich gestorben. Denn ich kam ja zu dir. Und du bist jetzt meine andere Mutti.” Auf alles Nachfragen hin blieb Nicola bei den schon gemachten Aussagen und widersprach sich nie.
Frau Wheater war nun selbst neugierig geworden, was alles an den Aussagen ihrer Tochter wohl wahr sein mochte. Sie entschied sich nun eines Tages, mit ihrer Tochter im Auto nach Haworth in Yorkshire zu fahren, eben zu jenem Ort, in welchem Nicola angab, früher gelebt zu haben. Als sie sich diesem Städtchen näherten, erkannte Nicola die Umgebung wieder, erzählte auch, wo sie als jener Junge mit Muff überall spazieren gegangen war. In Haworth selbst gab sie der Mutter an, wie sie zu fahren hätte, um zu ihrem “anderen” Zuhause zu gelangen. Und schließlich hielten sie genau vor solch einem alten Terrassenhaus, wie die Tochter es ihrer Mutter beschrieben hatte. Es war eines von vier gleichartig gebauten Häusern, eben genauso, wie von Nicola vorher angegeben. Auch stimmte ihre Angabe, dass sich hinter diesen vier Häusern Felder anschlossen. Als Frau Wheater sich in jenem Hause nach einer Familie namens Benson erkundigte, wusste niemand, ob hier je eine Familie solchen Namens gelebt haben könnte. Also fragte sie sich jetzt nach dem Kirchengemeindeamt durch. Dort bat sie, doch einmal in dem Taufregister nachforschen zu dürfen, ob einst eine Familie Benson in Haworth gelebt habe. Doch auch hier versicherte ihr der Beamte, dass es in diesem Ort keine Familie mit diesem Namen gäbe oder gegeben habe. Doch Frau Wheater bestand trotzdem darauf, das Taufregister einsehen zu dürfen. So weit sie auch die vielen Seiten nach hinten hin durchblätterte, der Name Benson wollte sich nirgends finden lassen. Als sie sich schon dazu entscheiden wollte, aufzugeben und nach Hause zu fahren, entdeckte sie plötzlich eine Eintragung unter dem 25. Juli 1875: John Henry Benson, geboren als Sohn des Bahnarbeiters Thomas Benson. Das musste also der vormalige Jungenname ihrer heutigen Tochter sein.
Späterhin konnte Frau Benson noch ein anderes Dokument aus dem Jahre 1881 in einer Bibliothek einsehen. Es handelte sich dabei um die Statistik einer Volkszählung, die laut Gesetz alle zehn Jahre durchzuführen war und alle lebenden Familienmitglieder zu erfassen hatte. Frau Wheater entdeckte, dass die Familie Benson genau in jenem vorher mit ihrer Tochter aufgesuchten Haus gelebt hatte, da der Straßenname und die Hausnummer mit dem heutigen Standort des Hauses übereinstimmten. In dieser Liste ist der Vorund Zuname jedes Familienmitgliedes einschließlich seines Alters angegeben. Doch der Name John Henry fehlte. Wenn dieser also 1875 geboren war und nach Nicolas Aussage mit fünf Jahren verstorben war, dann konnte er auch nicht mehr in dieser Statistik erfasst gewesen sein.
Doch noch über etwas anderes weiß Frau Wheater zu berichten. Als die Familie sich einen Fernsehfilm ansah, in welchem jemand von einem Zug erfasst wurde, schrie Nicola markerschütternd auf. Sie wälzte sich heulend und nach Luft ringend auf dem Boden und schlug mit den Armen um sich. Man dachte schon, sie litte unter einem plötzlichen Anfall. Doch dann schrie sie immer wieder: “Der Zug! Der Zug!” Erst als man den Fernseher abgestellt hatte, beruhigte sie sich allmählich.
Kritische Kenner könnten einwenden, dass Nicola von einem erdgebundenen Geist besessen wurde, der vormals jener John Henry war und diesem Mädchen nun seine eigenen Eindrücke überstülpte oder zuraunte. Aber noch bessere Kenner werden wissen, dass nur vormals erlebtes Grauenhaftes wie jenes Überrolltwerden von einem Zug solche anfallsartigen Reaktionen bei Personen auszulösen vermag, die wirklich im Emotionalkörper derartige Erlebnisse gespeichert haben, welche bei ähnlichem Erleben wieder aktiviert werden können. Es kann sich also im Fall von Nicola nur um ein echt wiedererlebtes Ereignis aus einem früheren Leben handeln. Ich werde später in einem gesonderten Abschnitt dieses Buches noch auf solche durch ein ähnliches Ereignis evozierte Reaktionen zurückkommen, gehören doch derartige Gefühlsregungen mit zu den beweiskräftigsten Indizien für in früheren Leben tatsächlich Erlebtes und dienen somit der Beweisführung einer Tatsächlichkeit der Reinkarnation überhaupt.
Meine Mutter wohnt in Charles City