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Für den Ruhestand ein Finanzpolster schaffen und Träume erfüllen Ihnen bleiben noch um die 15 Jahre bis zum Ruhestand und Sie wollen Geld anlegen, um Ihre Rente zu optimieren oder sich im Alter ein paar Wünsche zu erfüllen? Dann ist es jetzt an der Zeit, den Vermögens-Turbo zu zünden und Ihre Strategie für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand zu entwickeln. Der neue Ratgeber von Finanztest zeigt Ihnen, wie das funktioniert! Das Buch hilft zunächst beim Kassensturz: Ihre Rentenansprüche aus gesetzlicher und privater Vorsorge sowie vorhandene Vermögenswerte werden analysiert. Im Anschluss wird Ihnen anhand zahlreicher Beispiele gezeigt, wie man die gesetzliche und private Rente optimiert, Sicherheit, Risiko und Anlagedauer passend zum Ziel am besten ausbalanciert und so seine persönliche Finanzstrategie entwickelt. Die Finanztest Experten geben Tipps, wie Sie zum Beispiel aus Riester-, Rürup- und Betriebsrente das Maximum herausholen und auch mit wenig Geld für eine Zusatzrente sparen können. Sollte Ihr lang gehegter Traum das Leben in der eigenen Immobilie sein, zeigen Ihnen die Experten, wie sie diesen verwirklichen können. Wollen Sie das eigene Vermögen mit cleveren Anlagen vermehren, erfahren Sie in diesem Handbuch alles zu den empfehlenswertesten Aktiendepots. Musterfälle machen die Vorschläge anschaulich, Musterportfolios auf Basis der aktuellen Finanztest-Empfehlungen und Beispielrechnungen helfen bei der praktischen Umsetzung. Dieses Buch bietet eine auch für Einsteiger leicht verständliche Anleitung zur individuellen Vermögensplanung auf dem Weg ins Rentenalter. - Ansprüche prüfen: Welche Rente Sie erwarten können - Depot aufräumen: So optimieren Sie Ihre Geldanlage - Turbo zünden: Mit individuellen Anlageplänen zum Ziel - Von Finanztest empfohlen: Die besten ETF (Exchange Traded Funds) und günstigsten Depots
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Seitenzahl: 235
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Thomas Öchsner
Geldanlage für eine bessere Rente
Was wollen Sie wissen?
Ihr Weg zum Vermögen
Erst mal einen Kassensturz
Durchleuchten Sie Ihr Depot
Der Versicherungs-Check bringt weitere Turbo-Chancen
Die Immobilie als Baustein Ihrer Vermögensbilanz
Lebens- und private Rentenversicherungen prüfen
Ein Blick ins Innere
Rente optimieren
Mehr Geld im Alter
Mit Riester das Maximum herausholen
Betriebsrente und Rürup optimal nutzen
Klarheit gewinnen
Zünden Sie den Vermögens-Turbo
Eine Strategie entwickeln
Der Baukasten für Ihr Geld
Mit der eigenen Immobilie rechnen
Träume wahr werden lassen
Zwei Wege führen zum Ziel
In die eigene Immobilie umziehen
Sicher mehr im Geldbeutel
Den frühen Abschied sicher finanzieren
Die 100 000-Euro-Marke überspringen
Vermögen vermehren mit Renditekick
Kassensturz mit Immobilie
Der Rentencheck für Gutverdiener
Das Pantoffel-Portfolio für offensive Anleger
Geld auf mehrere ETF verteilen
Garantiert sicher vorsorgen
Clever betriebliche und staatliche Zuschüsse sichern
Selbstbestimmt leben
Geldanlage sicher managen
Den Banken kein Geld schenken
Das beste Depot für Sie
Den richtigen ETF finden
Was ist mit der Steuer?
So halten Sie Ihr Depot im Lot – auch in Crashzeiten
Hilfe
Eine Auswahl der Besten: Diese ETF sind 1. Wahl
Ohne Beratung sieht die Welt schon günstiger aus: Depotkosten im Überblick
Die Kosten für ETF-Sparpläne
Private Vorsorge: Steuern und Sozialabgaben
Stichwortverzeichnis
Sie sind Anfang 50, vielleicht etwas jünger oder älter? Sie haben noch einige Jahre bis zum Absprung in die Rente? Dann ist es jetzt an der Zeit, den Vermögens-Turbo zu zünden und eine Strategie für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand zu entwickeln.
Beim Thema Geld fühle ich mich unsicher. Was muss ich tun, damit ich weiß, ob bei meinen Finanzen etwas im Argen liegt?
Wie steht es um Ihre Finanzen? Haben Sie genug Geld für Notfälle angespart? Bleibt Ihnen überhaupt Geld übrig, um etwas für die Zukunft zurückzulegen? Sie haben vielleicht noch 7, 10, 12 oder 15 Jahre bis zum Renteneintritt? Dann ist die Zeit reif, für einen persönlichen Finanz-Check. Dafür sollten Sie zunächst einen Kassensturz machen, Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen und Ihr Wertpapierdepot, falls bereits vorhanden, einer kritischen Prüfung unterziehen. Zur Bestandsaufnahme gehört auch, einen Blick auf das zukünftige Alterseinkommen zu werfen. Gewiss, da gibt es die eine oder andere Unsicherheit. Es ist aber gut zu wissen, wie viel man beim Eintritt in die Rente mit frühestens 63 Jahren oder später einmal zur Verfügung haben dürfte – und zwar netto nach diversen Abzügen, mit denen Sie auch als Rentner werden leben müssen. Wie das alles geht und was Sie dabei beachten müssen, können Sie im Kapitel „Ihr Weg zum Vermögen“ ab S. 9 lesen.
Meine Altersrente wird später nicht allzu üppig sein. Wie kann ich meine Rente noch optimieren?
Die meisten Menschen erhalten keine hohen gesetzlichen Renten. Wer mehr als 1 500 Euro im Monat bekommt, liegt schon deutlich über dem Durchschnitt. Man kann aber nicht nur durch freiwillige Einzahlungen seine Rentenansprüche erhöhen und Abschläge mindern, die bei einem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand fällig werden. Wichtig ist es, sich eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen. Vielleicht haben Sie einen Riester-Vertrag oder knapsen von Ihrem Gehalt Geld für eine spätere Betriebsrente ab. Doch ist das Geld dort gut angelegt? Im Kapitel „Rente optimieren“ ab S. 27 lesen Sie, wie Sie mehr aus Ihrer gesetzlichen Rente und Ihrer Riester-Rente machen können, was möglich ist, um Ihre betriebliche Altersvorsorge aufzubessern, und wie Sie als Selbstständiger zusätzlich vorsorgen und Steuern sparen können.
Ich bin schon Anfang 50. Kann ich jetzt noch etwas tun, um mir ein Vermögen aufzubauen?
Zum Sparen ist es in der zweiten Lebenshälfte nicht zu spät. Und auch mit kleinen Beträgen von 50 oder 100 Euro im Monat können Sie langfristig einiges erreichen. Je mehr Zeit Sie zur Verfügung haben, je mehr Geld Sie monatlich zurücklegen können, je besser und länger Sie vom Zinseszinseffekt profitieren, desto leichter können Sie ein Vermögen aufbauen. Davon lässt sich zum Beispiel eine Weltreise finanzieren, doch noch eine Immobilie kaufen oder eine Zusatzrente auszahlen. Es ist gut, wenn Sie ein eindeutiges, konkretes Ziel vor Augen haben, etwas Schönes mit dem Sparen verbinden und sorgsam planen. Das hilft auch, Durststrecken zu überstehen.
Was Sie dabei nicht vergessen sollten, lesen Sie im Kapitel „Ihr Weg zum Vermögen“ ab S. 9.
Ich bin beim Geldanlegen ziemlich planlos. Welche Strategie sollte ich anwenden?
Finanztest hat das Pantoffel-Portfolio entwickelt – eine Geldanlage-Strategie, die so bequem ist wie ein Pantoffel und die für jede und jeden passt. Sie beruht auf einer Kombination von weitgehend sicheren Zinsanlagen (etwa Tages- und Festgeld) mit weltweit anlegenden Aktien-ETF. Diese Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Indexfonds. Sie sammeln das Geld der Anleger und stecken es in eine Vielzahl von Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren. Durch einen „Sicherheitsbaustein“ werden kurzfristige Rückschläge an den Aktienmärkten besser abgefedert. Gleichzeitig stehen mit der Anlage in Aktien-ETF Ihre Chancen gut, langfristig ordentliche positive Erträge zu erzielen, die oberhalb der Teuerungsraten liegen. In unserem Buch finden Sie sechs verschiedene Musterfälle als Beispiele, wie Sie dem Wunschziel „Vermögens-Turbo“ näherkommen können. Nachzulesen in vier Kapiteln ab S. 67.
Oft höre ich was von ETF. Kann ich damit die Geldanlage aufpeppen?
Aktienanlagen bringen auf lange Sicht die einträglichsten Renditen und sind für langfristige Sparer als zusätzliche Altersvorsorge gut geeignet. Einfach und kostengünstig geht dies mit ETF (Exchange Traded Funds, siehe S. 53), die möglichst genau der Entwicklung eines Börsenindex folgen. Steigt etwa der MSCI World um fünf Prozent, klettert auch der ETF auf den MSCI World um fünf Prozent. Was alles mit ETF möglich ist, zeigen Musterpaare ab S. 84. Weitere praktische Tipps finden Sie ab S. 129 im Kapitel „Geldanlage managen“.
Ich habe wenig Geld zum Sparen übrig. Kann ich trotzdem noch etwas tun?
Wer nicht allzu viel übrig hat, um es auf die Seite zu legen, sollte nicht gleich aufgeben – nach dem Motto: Das lohnt sich für mich doch sowieso nicht. Erstens macht bekanntlich „Kleinvieh auch Mist“. Und zweitens sollten gerade Gering- oder Durchschnittsverdiener alle Chancen nutzen, die sich bieten. Und das heißt, vor allem Zuschüsse, ob vom Betrieb oder vom Staat, abgreifen – und eigene Sparpotenziale entdecken. Wer weniger ausgibt, unnötige Kosten reduziert, kann mehr Geld für eine Zusatzrente sparen. Unser Musterehepaar macht‘s vor, im Kapitel „Garantiert sicher vorsorgen“, ab S. 115.
Wir haben schon Geld gespart. Wie können wir uns später daraus eine Zusatzrente zahlen lassen?
Egal, ob Sie schon ein kleines Vermögen haben oder es sich in den nächsten Jahren bis zum Ruhestand ansparen wollen: Sie brauchen nicht unbedingt eine Versicherung, um sich eine Zusatzrente auszahlen zu lassen. Das können Sie auch selbst managen und bereits jetzt entsprechend planen. Wenn Sie zum Beispiel 50 000 Euro auf der hohen Kante haben, und das Geld liegt unverzinst auf einem Tagesgeldkonto, können Sie 15 Jahre lang jeden Monat immerhin rund 278 Euro abheben, ehe das Kapital verbraucht ist. Eine deutlich höhere Monatsrente ist drin, wenn es Ihnen gelingt, Ihr Geld arbeiten zu lassen und Zinsen zu bekommen. Besonders lange kann es reichen, wenn Sie es schaffen, mit einem Anteil von Aktien-ETF in Ihrem Pantoffel-Portfolio (siehe ab S. 52) höhere Renditen zu erzielen. Darauf müssen Sie, das zeigen wir Ihnen in diesem Buch, auch im Ruhestand nicht unbedingt verzichten.
Sie haben noch zehn oder 15 Jahre bis zum Ruhestand? Sie wollen Geld anlegen, um vorzusorgen oder sich im Alter diesen oder jenen Wunsch zu erfüllen? Dann ist es Zeit für Ihren persönlichen Finanz-Check samt Turbo-Kick.
Ein Turbo ist bei Autos dazu da, die Leistung des Motors zu steigern. Doch auch bei der Geldanlage können Sie von Turbo-Effekten profitieren, um Ihrem Vermögensaufbau auf dem Endspurt bis zur Rente noch einmal ordentlich Schwung zu geben. Selbst, wenn Ihre Möglichkeiten zum Sparen überschaubar sind, können Sie die beiden wichtigsten Komponenten nutzen, um Ihren persönlichen Anlage-Turbo zu zünden:
Den Zinseszinseffekt. Die bei der Geldanlage erzielten Erträge werden auf das Kapital draufgeschlagen und vermehren sich anschließend Jahr für Jahr weiter.
Den Ertragsbringer Aktien. Wer in Aktien breit gestreut und langfristig anlegt, ist am Wachstum von Unternehmen beteiligt, erhält oft als Dividende einen Teil der Gewinne ausgezahlt und erzielt damit höhere Renditen als mit anderen Anlageformen. Aktien sind daher das ideale Mittel, um die finanziellen Ziele zu erreichen, die Ihnen vorschweben.
Egal, ob Fonds oder Sparkonten, Kapitalerträge oder Nebeneinkünfte – die finanzielle Bestandsaufnahme ist die Basis, um mehr aus seinem Geld zu machen.
Stellen Sie sich vor: Alles, was Sie an Geld, Aktien, Fonds und Wertpapieren zusammengetragen haben, bildet das Kapital Ihres persönlichen Wirtschaftsunternehmens. Und nun ist die Inventur fällig. Wie genau kennen Sie Ihr Geschäft dann? Sind Sie wirklich auf dem Laufenden? Oder kann es sein, dass Sie bisher über Ihr Unternehmen nur Ungefähres wissen: Es sieht gar nicht so schlecht aus, ein bisschen was ist auf der hohen Kante, und es hat bislang immer „irgendwie“ gereicht? Das ist gut für Sie, nur: Um Ihr „Unternehmen“ fit für die Zukunft zu machen und an den richtigen Stellen klug zu investieren, müssen Sie sich einen grundlegenden Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben inklusive Ihrer Schulden verschaffen. Das ist die Voraussetzung, um Ihr Vermögen zu vermehren, dessen Anlage zu optimieren und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Dazu sollten Sie Ihre Konten und Versicherungspolicen checken, Ihr Wertpapierdepot und andere Vermögensbestände durchsehen. Und Sie sollten den Vermögens-Turbo zünden, sich grundsätzlich überlegen, welches Risiko Sie dafür eingehen wollen und ob Ihre bestehenden Anlagen zu Ihrem Risikoprofil passen. Dabei dürfen Sie Ihre Immobilien nicht vergessen. Erst dann wissen Sie, wie viel Geld Sie tatsächlich übrig haben. Und erst dann lässt sich überlegen, was Sie mit Ihrem Vermögen noch besser machen können und was noch zu tun ist, um Ihre Vermögensziele zu erfüllen und Ihren Lebensstandard im Alter halten zu können.
So wie Rock oder Hose die richtige Größe haben müssen, müssen auch die gewählten Anlageprodukte passen. Oft ist dies nicht der Fall. 95 Prozent der von Finanzvertrieben und Geldinstituten angebotenen Produkte für die Geldanlage und Altersvorsorge „waren nicht im besten Kundeninteresse“. Das zeigt eine Untersuchung des „Marktwächters Finanzen“ der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Analyse stammt zwar aus dem Jahr 2015. Viel dürfte sich daran aber nicht geändert haben. Andere Studien zeigen ebenfalls, dass viele Finanzprodukte für die Verbraucher zu riskant und unflexibel sind, sich kaum lohnen oder mit zu hohen Kosten verbunden sind. Das hat auch mit einer Beratung zu tun, die oft eher ein Verkaufsgespräch ist und dem Vermittler oder seinem Arbeitgeber Provision bringt. Auch deshalb haben sich in vielen Depots diverse Altlasten angesammelt. Umso besser, wenn Sie einmal einen kritischen, „entsorgenden“ Blick auf Ihre Finanzen werfen (siehe S. 12).
Zunächst sollten Sie auf Ihre Schulden schauen. Dabei ist zu bedenken: Ratenkredite sind teuer! Kredite kosten in der Regel mehr Zinsen, als durch eine sichere Geldanlage hereinzuholen ist. Schulden abzubezahlen und Ratenkredite abzulösen ist deshalb der erste Schritt hin zu einem besseren Umgang mit Ihrem Geld. Das gilt erst recht, wenn Ihr Girokonto ständig überzogen ist und Sie mit Ihrem Dispokredit teilweise auf Pump leben. Dann sollten Sie zunächst über ein rigides Kostenmanagement dieses Problem lösen, bevor Sie sich an alles andere wagen. Wobei es natürlich auch hier Ausnahmen von der Regel gibt: Intelligent Schulden zu machen kann sinnvoll sein, etwa für den Immobilienerwerb und wenn Sie als Vermieterin oder Vermieter Zinsen von der Steuer abziehen können.
Im nächsten Schritt sollten Sie alle Bestandteile Ihres Vermögens auflisten. Dabei verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihre liquiden, also verfügbaren und Ihre illiquiden Anlagen, also das Vermögen, an das Sie nicht schnell und oft erst nach Jahren herankommen.
Weder die Briefmarkensammlung noch eine teure Uhr, weder Kunstgegenstände noch die Beteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds sind liquide. Über Geld, das auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto liegt, können Sie hingegen täglich verfügen, Aktien, Anleihen oder Investmentfonds lassen sich börsentäglich verkaufen.
An zwei bis drei Nettogehälter für Notfälle sollten Sie jederzeit herankommen. Verfügen Sie über ein größeres Wertpapierdepot, sind 5 bis 15 Prozent des Wertes eine sinnvolle Barreserve.
Zum Vermögens-Check gehört auch eine Kassenprüfung. Schreiben Sie alle Einnahmen und Ausgaben für sich auf, auch solche, die nicht monatlich anfallen, wie etwa die Kfz-Versicherung oder die Rundfunkgebühr. Dabei helfen Haushaltsbücher oder diverse Finanz-Apps.
Sofern vorhanden, sollten Sie beim Kassensturz auch Ihre Zusatzeinkünfte nicht vergessen. Das gilt vor allem für Mieteinnahmen und Kapitaleinkünfte. Mieteinnahmen sollten Sie eher realistisch kalkulieren. Das heißt: Rechnen Sie nicht mit der Bruttomiete, sondern ziehen Sie davon die von Ihnen zu tragenden Betriebskosten, Verwaltungsausgaben, Zins und Tilgung und eine von Ihnen festgelegte Instandhaltungsrücklage ab. Hilfsweise können Sie auch den Betrag verwenden, den das Finanzamt als Gewinn aus Vermietung und Verpachtung in der Steuererklärung berücksichtigt. Aber denken Sie daran: Davon sind noch die darauf fälligen Steuern abzuziehen.
Zu den Kapitaleinkünften gehören Zinsen, aber auch realisierte Kursgewinne etwa aus dem Verkauf von Aktien, die es jedoch normalerweise nicht regelmäßig gibt. Ferner Dividenden, die Unternehmen ihren Aktionären oder Genossenschaften ihren Mitgliedern ausschütten. Oder zum Beispiel Erträge aus Unternehmensbeteiligungen, sofern Sie sich etwa über Crowdinvesting an Immobilienprojekten, Solar- oder Windparks beteiligt haben. Am schnellsten finden Sie diese Kapitalerträge sauber aufgelistet in der Mitteilung, die Ihnen die Bank oder der Anbieter Anfang des Jahres für Ihre Steuererklärung schickt. Dort sollte auch vermerkt sein, ob Sie auf die Erträge bereits Kapitalertragsteuer gezahlt haben oder Sie per Freistellungsauftrag davon befreit waren. Auch hier sollten Sie mit den Nettobeträgen kalkulieren und berücksichtigen, dass Dividenden und andere Erträge aus Beteiligungen schwanken oder sogar ausfallen können. Die Erträge aus dem vergangenen Jahr sind nur ein Anhaltspunkt dafür, was im laufenden Jahr oder in den kommenden Jahren zu erwarten ist.
Wer ein Wertpapierdepot hat, sollte es regelmäßig prüfen und sich von Altlasten befreien. Sieben Schritte helfen Ihnen dabei.
Zur Bestandsaufnahme Ihres persönlichen Vermögens gehört auch ein gründlicher Check Ihres Wertpapierdepots. Dabei sollte es nicht allein um die Wertentwicklung Ihrer Fonds, Aktien, Anleihen oder Rohstoffe gehen. Idealerweise verbinden Sie den Depot-Check gleich mit einem finanziellen „Hausputz“ und misten alles aus, was Sie nicht brauchen, was Ihrem Risikoprofil nicht entspricht, was Sie gekauft haben, sich aber jetzt als Missgriff erweist. Denn wer für die Zukunft einen Investitionsplan aufstellen will, sollte eine solide Grundlage haben, also ein aufgeräumtes Depot. Dazu braucht es sieben Schritte.
Finanztest rät Privatanlegern schon lange, ihr Geld vor allem in globale ETF zu stecken, um das Risiko zu minimieren. Häufig legen sich Bankkunden jedoch das ins Depot, von dem sie glauben: Hier kenne ich mich aus. Die Folgen: Im Portfolio befinden sich dann zum Beispiel viele Fonds, die in deutsche Aktien investieren – oder Einzelaktien bekannter Unternehmen aus Deutschland. Wissenschaftliche Studien belegen, dass in den Wertpapierdepots deutscher Direktbankkunden Anlagen mit einem Bezug zu Deutschland besonders stark vertreten waren. Anleger, die deutsche Titel bevorzugen, holen sich jedoch ein Klumpenrisiko ins Depot: Sie sind zu sehr abhängig vom Wohl und Wehe der Unternehmen in Deutschland. Prüfen Sie also, ob Sie in Ihrem Depot ein Übergewicht mit deutschen Aktien haben, und verringern Sie das gegebenenfalls.
Finanztest warnt davor, zu versuchen, sich bestimmte Aktien herauszupicken. Die Entscheidung für eine bestimmte Einzelaktie erfolgt meist eher willkürlich, das geht oft nicht gut und drückt die Rendite. Sollten Sie trotzdem gerne mal auf einen heißen Tipp hören und mit Einzelaktien spekulieren wollen: Achten Sie darauf, dass Sie nur Geld verwenden, das Sie weder jetzt noch in Zukunft unbedingt brauchen. Den Verlust des für Einzelaktien eingesetzten Kapitals sollten Sie notfalls verschmerzen können. Einzelaktien sollten, wenn überhaupt, nur eine Beimischung von zehn oder 15 Prozent in einem größeren Depot sein. Je nachdem, welches Risiko Sie eingehen wollen, reduzieren Sie, falls nötig, das Übergewicht bei den Einzelaktien. Wenn Sie dabei Kursgewinne aus den vergangenen Jahren durch einen Verkauf sicherstellen können, umso besser.
Trennen Sie sich von Wertpapieren, die Sie mit Ihrem heutigen Informationsstand auf keinen Fall noch einmal kaufen würden – selbst wenn sie tief im Minus stehen. Es ist keine gute Idee, Fehlinvestments durchzuhalten, in der Hoffnung, irgendwann wird doch wenigstens der Kaufkurs wieder erreicht sein. Ziehen Sie lieber einen Schlussstrich und entschlacken Ihr Depot. Oft handelt es sich um Einzelaktien, die Ihnen womöglich irgendwann mal jemand als heißen Tipp ans Herz gelegt hat, oder um Branchen- oder Themenfonds. Zur Jahrtausendwende, als der Neue Markt boomte, setzten zum Beispiel Millionen Bundesbürger auf Internetbuden, die sich später als Luftnummern entpuppten. Heute werden hochspekulative Aktientipps wie Aktien von Wasserstoff-Unternehmen über soziale Netzwerke, Whatsapp-Gruppen oder bestimmte Finanznewsletter weitergereicht. Finden Sie in Ihrem Depot solche „Leichen“, sollten Sie diese über einen Verkauf endgültig begraben. Dann trennen Sie sich auch mental davon und müssen sich nicht mehr über die hohen Kursverluste ärgern.
Ein Verlust wird als schmerzvoller empfunden als die Freude über einen entsprechenden realisierten Gewinn. Menschen neigen daher dazu, Verluste lieber zu verdrängen und auszublenden, was an ihrem Selbstbild kratzen könnte. Wenn wir gewinnen, erinnern wir uns hingegen gerne daran. Wir neigen deshalb auch dazu, lieber die Informationen aufzunehmen, die unsere Meinung bestätigen. Was gegen unsere Auffassung spricht, möchten wir nicht gerne hören. Aus diesem Grund fällt Anlegerinnen und Anlegern häufig auch der Verkauf von Aktien schwer, die quasi zu Nullnummern geworden sind. Lieber halten sie an den Papieren fest, als sich einzugestehen: Mein Geld ist weg. Wer das einmal durchdacht hat, wird sich nicht mehr so schwer damit tun, Dauer-Verlustbringer im Depot zu verkaufen.
Risiko ermitteln
Zum Depot-Check gehört die Risikoanalyse. Dreh und Angelpunkt ist dabei der Aktienanteil an Ihrem Vermögen, die Aktienquote. Stimmt diese mit Ihren persönlichen Bedürfnissen und finanziellen Zielen überein? Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt „Der Baukasten für Ihr Geld“ ab S. 52.
Überprüfen Sie die jährlichen Kosten Ihrer Wertpapiere und Investmentfonds. Dabei hilft die Kosteninformation, die Sie einmal jährlich von Ihrer Depotbank erhalten. Kosten können Sie auch mithilfe der Fondsdatenbank von Finanztest ermitteln: test.de/fonds. Nur selten lassen sich kostspielige Investments durch bessere Qualität rechtfertigen. Auch die Depotkosten sollten Sie prüfen. Etliche Banken und Discountbroker bieten gebührenfreie Depots an – auf persönliche Anlageberatung müssen Sie dann allerdings meist verzichten. Im Hilfe-Abschnitt (siehe ab S. 148) finden Sie eine Tabelle mit Tipps für günstige Wertpapierdepots.
Sie scheinen ein Rundum-sorglos-Paket zu sein: Mischfonds, die das Geld der Anleger in mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe investieren und so Sicherheit, Rendite und weniger Kursturbulenzen versprechen. Doch Vorsicht: Mischfonds, die zu den Lieblingen der Verkäufer von Banken und Finanzdienstleistern gehören, sind oft sehr teuer. Das gilt vor allem für die laufenden Kosten, die in der Spitze mehr als vier Prozent des Fondsvermögens betragen können. Hinzu kommen noch Ausgabeaufschläge, also Gebühren beim Kauf, sowie erfolgsabhängige Gebühren. Die Wertentwicklung allerdings hinkt ihren Vergleichsindizes oft hinterher. Sie sollten deshalb prüfen, ob Sie Mischfonds mit hohen jährlichen Verwaltungskosten im Depot haben, mit deren Performance Sie nicht zufrieden sind – wenn ja, dann raus damit. Finanztest rät, sich besser seinen eigenen Mischfonds zu bauen – mit einem Pantoffel-Portfolio, das auf Ihr persönliches Risiko zugeschnitten ist. Diese Finanztest-Strategie beruht auf einer Kombination von weitestgehend risikolosen Zinsanlagen (Festgeld und Tagesgeld), mit weltweit anlegenden Aktien-ETF, die für die Renditechancen sorgen. Wie das geht, erklären wir ab Seite 52.
Wenn Sie noch keine nachhaltigen Geldanlagen haben, ist nun eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken. Möglich ist zum Beispiel ein schrittweiser Einstieg, indem vorhandene Fonds nicht angetastet werden, aber neues Geld überwiegend in nachhaltige Produkte fließt.
Wie sich in Fonds nachhaltig anlegen lässt, zeigen unsere Musterfälle auf S. 97 und 109.
Ein Blick in die Versicherungsverträge lohnt fast immer: Dort verbergen sich oft Geldfresser.
Stellen Sie sich kurz einmal dieses Szenario vor, das täglich irgendwo passiert: Sie schalten die Spülmaschine an, verlassen die Wohnung, und bei Ihrer Rückkehr stellen Sie fest, dass in den Zimmern Wasser steht, der untere Teil der Wände feucht ist und es beim Nachbarn unter Ihnen durch die Decke tropft. Die fachgerechte Beseitigung der Schäden kann schnell einen fünfstelligen Betrag kosten. Sind Sie dann nicht richtig oder gar nicht versichert, kann das Ihren Finanzplan für die nächsten Jahre auf einen Schlag ruinieren. Deshalb sollten Sie bei Ihrem großen Vermögens-Check auch klären, ob Sie alle wichtigen Versicherungen abgeschlossen haben. Prüfen Sie auch, ob Ihre Versicherungen preiswert und gut sind – oder überflüssig, wie dies oft bei teuren Handy- oder Reisegepäckversicherungen der Fall ist. Das lohnt sich meist: Jeder Privathaushalt in Deutschland gibt im Durchschnitt jeden Monat 125 Euro für Versicherungsverträge aus, und dabei sind die Beiträge für Lebensversicherungen und private Pflege- und Krankenversicherungen noch nicht eingerechnet. Womöglich liegen Ihre Verträge seit Jahren unbesehen in einem Ordner, obwohl neue Verträge etwa bei der privaten Haftpflichtversicherung oft besseren Schutz bieten oder es etwa bei der Kfz-Versicherung günstigere Tarife gibt. Einmal gründlich auszumisten kann Ihnen mehrere Hundert Euro im Jahr an Prämien ersparen – und je mehr Geld zum Anlegen zur Verfügung steht, desto leichter können Sie Ihren Vermögens-Turbo zünden.
Am wichtigsten ist neben einer Krankenversicherung (sie ist Pflicht) die private Haftpflichtversicherung. Prüfen Sie, ob der Versicherungsschutz ausreichend ist und noch zu Ihrer Familiensituation passt.
Denken Sie auch daran, dass jede und jeder Fünfte hierzulande einmal berufsunfähig werden kann. Leben Sie wie die meisten Berufstätigen allein von Ihrem Arbeitsverdienst, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung nötig. Sie zahlt Ihnen Geld, im Idealfall bis zum Eintritt in die Rente beziehungsweise bis zum 67. Lebensjahr, wenn Ihr Einkommen wegen einer dauerhaften Berufsunfähigkeit (BU) ausbleibt. Allerdings ist ein Neuabschluss im Alter von 50 Jahren plus x recht teuer. Sollten Sie aber bereits eine BU-Police haben, ist nun ein guter Zeitpunkt zu prüfen, ob die vereinbarte Monatsrente ausreicht, um Ihren Verdienstausfall zu kompensieren. In guten Verträgen ist es möglich, diese private BU-Rente aufzustocken, die die oft nicht sehr üppige gesetzliche Erwerbsminderungsrente ergänzt. Eine private Unfallversicherung, die von Versicherungsvertretern gern verkauft wird, zahlt hingegen nur Geld aus, wenn Sie wegen eines Unfalls dauerhaft invalide geworden sind. Finanztest nimmt regelmäßig BU-Versicherungen unter die Lupe. Die Ergebnisse finden Sie hier: test.de/thema/berufsunfaehigkeitsversicherung.
Sie sollten außerdem die Pflege im Alter in Ihren Vermögens-Check miteinbeziehen. Hier sollte jede und jeder die eigenen finanziellen Spielräume schonungslos einschätzen: So dürfte die gesetzliche Pflegeversicherung, für die alle sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber monatlich Beiträge zahlen, nicht ausreichen, um die Kosten für eine professionelle Pflege im Altersheim oder zu Hause zu decken. Es gibt aber die Möglichkeit, eine private Pflegetagegeldversicherung abzuschließen, allerdings sind die Beiträge dafür in den vergangenen Jahren gestiegen. Laut einer Untersuchung von Finanztest aus dem Jahr 2020 mussten 45-Jährige für einen guten Tarif 57 Euro monatlich überweisen. Das ist der Beitrag beim Start, der aber deutlich steigen kann. Infrage kommen sollte eine Pflegetagegeldversicherung für Sie nur, wenn Sie sich auch steigende Beiträge dauerhaft leisten können, denn ein später Ausstieg wäre fatal – das Geld wäre weg, das Pflegerisiko nicht versichert, gerade wenn es schon bald eintreten könnte.
Egal, ob Sie vermieten oder Ihre Immobilie selbst nutzen, als Hauseigentümer sollten Sie sich beim Vermögens-Check Ihre Wohngebäudeversicherung genau anschauen. Diese deckt Schäden ab, die durch Sturm oder Hagel, Leitungswasser oder Feuer entstehen. Auch hier kann es, wie bei der privaten Haftpflichtversicherung, um sehr viel Geld gehen, wenn etwas schiefgeht. Denn nicht wenige Eigentümer in den Fünfzigern haben vor vielen Jahren die Police abgeschlossen – und seitdem schlummert der Vertrag im Ordner, sozusagen ohne Update. Auch das kann Ihre finanzielle Planung für die Zukunft verhageln, etwa weil die Versicherung nicht ausreicht, um nach einem Brand die hohen Schäden am Gebäude auszugleichen, oder weil die Police bei Überschwemmungen, Lawinen oder anderen Naturkatastrophen mögliche Schäden nicht abdeckt. Auch grobe Fahrlässigkeit sollte abgesichert sein. Nehmen Sie sich die Zeit und klären Sie mit Ihrem Versicherer, wo Ihre Police aufgepeppt werden muss. Sicher, Ihr Beitrag wird dann eher steigen, aber so laufen Sie nicht Gefahr, dass schöne Finanzpläne im schlimmsten Fall Makulatur werden.
Vermutlich haben Sie auch eine Hausratversicherung. Sie lohnt sich sehr, wenn in Ihren vier Wänden teure Wertgegenstände sind. Prüfen Sie, ob Sie unterversichert und ob Naturgefahren mitversichert sind. Mit einem neuen Vertrag sichern Sie sich oft bessere Leistungen als in Altverträgen und können Schäden nach grober Fahrlässigkeit komplett einschließen.
Schau genau!
Miese Verträge raussuchen und loswerden: Wenn Sie alte Versicherungsverträge kündigen wollen, sind Kündigungsfristen zu beachten. Kfz-Versicherungen dürfen Sie jährlich zum Laufzeitende mit einer Frist von einem Monat kündigen. In der Regel ist der Stichtag der 30. November. Für Privathaftpflicht-, Hausrat- oder etwa Unfallschutzpolicen gilt hingegen eine Frist von drei Monaten. Dabei nicht vergessen: Elementare Versicherungen wie etwa die Privathaftpflicht erst kündigen, wenn Sie einen neuen Vertrag haben und sichergestellt ist, dass Sie vorübergehend nicht ohne Versicherungsschutz sind.
„Das Versicherungs-Set“ der Stiftung Warentest bietet viele Infos, Musterschreiben und Checklisten: test.de/shop
Wohnen Sie in den eigenen vier Wänden? Oder vermieten Sie privat? Dann sollten Sie bei Ihrer finanziellen Bestandsaufnahme Ihre Immobilie miteinbeziehen.
Ein Baustein fehlt noch bei Ihrer finanziellen Bestandsaufnahme: die eigene Immobilie und die Frage, was aus den eigenen vier Wänden werden soll. Welche Rolle soll die selbst genutzte Wohnung, das eigene Haus oder die vermietete Immobilie in Ihrer Geldanlagestrategie für ein möglichst sorgenfreies Leben im Rentenalter spielen?
Für Eigentümerinnen und Eigentümer ist es hilfreich, sich zunächst noch einmal bewusst zu machen, um welche Anlageklasse es sich hier handelt. Das Entscheidende steckt schon im Wort Immobilie: Sie sind mit der eigenen Immobilie immobiler, weniger flexibel und beweglich – und das gilt damit auch für einen (Groß-)Teil Ihres Geldes. Mit einem Wertpapierdepot können Sie Fonds, Aktien und Anleihen börsentäglich kaufen und verkaufen. Mit Ihrer Immobilie geht das nicht so einfach. Eine Immobilie kaufen und dann behalten heißt für Durchschnitts- oder Gutverdienende, die nicht gerade ein paar Millionen geerbt haben, auch: sich gegen andere Möglichkeiten zu entscheiden; sein Geld nicht anderweitig, und sei es für etwas Schönes im Leben, ausgeben oder anlegen zu können. Das Kapital ist fest in der Immobilie gebunden und kann nicht verzehrt werden, es sei denn, Sie entscheiden sich für eine Immobilienverrentung.
Vermutlich haben Sie sich aus guten Gründen für eine eigene Immobilie entschieden. Sie möchten so lange wie möglich darin wohnen, idealerweise bis zum Tod, auf den Sie nicht unbedingt im Pflegeheim warten wollen. Ob das immer so klappt, wie man es sich wünscht, sei dahingestellt. Aber Sie sollten bei Ihrer Bestandsaufnahme prüfen, ob das finanziell auch drin ist.
Dazu gehört zunächst, den Schuldenstand zu checken. Sind Ihre Kreditverträge für die eigene Immobilie abbezahlt, haben Sie schon viel geschafft. Wenn nicht, sollten Sie prüfen, wie lange Sie noch Zins und Tilgung abstottern müssen und ob Sie Ihre Kreditverträge optimieren können. Ideal wäre es, im Ruhestand schuldenfrei zu sein. Denn in der Regel ist das laufende Einkommen im Rentenalter geringer als im Berufsleben – und dann würden Sie die monatlichen Raten noch mehr belasten als jetzt. Vermutlich haben Sie ohnehin schon so geplant, dann sollten Sie prüfen, ob Sie in den nächsten Jahren noch schneller schuldenfrei werden können. Beim Immobilien-Check geht es jedoch nicht nur um Zinsen und Schulden.
Ist eine energetische Sanierung überfällig?
Dazu gehört auch, den Zustand der eigenen Immobilie zu überprüfen: Welche Reparaturen stehen in den nächsten 30 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit noch an? Braucht das Haus in naher Zukunft eine neue Heizung, ein neues Dach oder neue Fenster? Ist eine energetische Sanierung überfällig? Liegt dafür schon genug Geld auf der hohen Kante? Wie viel müsste ich noch sparen?
Sie sollten mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin den Ernstfall nicht ausschließen und offen besprechen. Welche Möglichkeiten gibt es, falls einer pflegebedürftig wird oder man auf Hilfe im eigenen Haus angewiesen ist? Dabei geht es nicht nur darum, genug Geld übrig zu haben, wenn ein Treppenlift eingebaut werden muss oder barrierefrei umzubauen ist. Könnten Sie sich gegebenenfalls auch die derzeit 2 500 bis 3 000 Euro im Monat leisten, um legal eine 24-Stunden-Pflegekraft bezahlen zu können? Wäre für eine solche Person genug Platz im Eigenheim? Oder gäbe es jemanden, der Sie pflegen beziehungsweise täglich nach Ihnen schauen würde, weil die Kinder, die nicht um die Ecke wohnen, dazu nicht in der Lage sind?