Ikigai - Der Schlüssel zur Selbstfindung: Wie Sie durch die japanische Philosophie Ihre Bestimmung und Passion entdecken und so zu einem Leben voller Glück und Zufriedenheit finden (inkl. Workbook) - Yuna Nakamura - E-Book + Hörbuch

Ikigai - Der Schlüssel zur Selbstfindung: Wie Sie durch die japanische Philosophie Ihre Bestimmung und Passion entdecken und so zu einem Leben voller Glück und Zufriedenheit finden (inkl. Workbook) E-Book und Hörbuch

Yuna Nakamura

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Beschreibung

Ikigai: Wie Sie mit der japanischen Lebenskunst endlich den Sinn in Ihrem Leben entdecken und ganz einfach zu neuer Energie, innerer Zufriedenheit und Erfüllung gelangen – inkl. Übungen, umfangreichem Praxis-Workbook und 21-Tage-Ikigai-Plan Guter Job, Familie, Hobbys, vielleicht sogar Ehrenamt – die Woche ist durchgetaktet und am Ende fühlen Sie sich trotzdem leer? Schleppen Sie sich durch Ihr Leben und denken Sie immer wieder: "Das kann doch eigentlich nicht alles sein."? Sehnen Sie sich nach einer Möglichkeit, endlich das zu finden, was Sie jeden Morgen aufs Neue voller Begeisterung aufstehen lässt? Dann wird es höchste Zeit, sich auf die Suche nach Ihrem persönlichen Ikigai zu machen, und dieser Ratgeber zeigt Ihnen den Weg! Die uralte japanische Philosophie bedeutet nichts anderes als "das, wofür es sich zu leben lohnt" und zum Glück können auch gestresste Mitteleuropäer kinderleicht Ihr Leben nach diesem Prinzip gestalten. Chronische Unzufriedenheit, die ständige Suche nach dem neuen Kick, Erschöpfung bis hin zu Burn-out und Depressionen – wem der Sinn im Leben fehlt, für den wird der Alltag nicht selten zur trüben Qual. Und wenn auch Sie zu den Menschen gehören, die aus Ihrem Leben endlich das Maximum an Freude, innerem Glück und Zufriedenheit herausholen wollen, dann bietet das Konzept des Ikigai Ihnen den perfekten Ausweg aus innerer Leere und Trott. Erfahren Sie, was für verblüffende Erkenntnisse der Wissenschaft & Psychologie über die Lebenseinstellung gesammelt wurden, und entdecken Sie, mit welchen Techniken Sie die Methode konkret und effektiv in Ihrem Leben umsetzen können. Sorgfältig erstellte Anregungen und praxiserprobte Tricks helfen Ihnen dabei, Ihrem Ikigai im Selbstcoaching auf die Spur zu kommen und es dauerhaft in Ihrem Denken zu etablieren. - Unschlagbare Vorteile: Stress-Killer, Karriere-Booster, psychische Entwicklung – lassen Sie sich davon begeistern, auf welch vielfältige Art Sie von der japanischen Philosophie profitieren können. - Die neun Lehren: Schlüsselelemente wie "80 % = satt", Eile mit Weile, Dankbarkeit und Gegenwärtigkeit sind die entscheidenden Faktoren für ein Leben in wirklicher Zufriedenheit. - Ihr persönliches Ikigai: Über Strategien wie Alltagsbeobachtung, Leidenschaften zu entdecken oder Blockaden zu umgehen, nähern Sie sich mit dem Ikigai-Purpose-Modell Schritt für Schritt Ihrem eigenen Ikigai an. - Fehler klug vermeiden: Furcht vor dem Unbekannten, Selbstzweifel oder unrealistische Luftschlösser sind Stolpersteine auf dem Weg zum glücklichen Leben mit Ikigai, also finden Sie heraus, wie Sie die Fallen zuverlässig umgehen können. Mit diesem einfühlsam geschriebenen Buch tun Sie endlich den großen Schritt in ein Leben, das sich ganz nach Ihren wahren Bedürfnissen gestaltet, und Sie verabschieden sich ein für alle Mal von der Leere der Sinnlosigkeit. Dank Workbook und sorgfältig erstelltem 21-Tage-Plan wird der Einstieg in Ihr neues Dasein zum Kinderspiel und Sie können sofort damit beginnen, neue Motivation, Glück und Zufriedenheit in Ihren Geist einziehen zu lassen. Sichern Sie sich jetzt diesen klugen Ratgeber und freuen Sie sich auf das überwältigende Gefühl, in jeder Sekunde ganz genau zu wissen, wofür Sie eigentlich wirklich leben!

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Seitenzahl: 144

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Zeit:3 Std. 48 min

Sprecher:Jakob Seel
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Yuna Nakamura hilft Menschen den Sinn des Lebens zu finden. Die japanische Philosophie Ikigai hat Millionen Menschen zu einem besseren Leben verholfen. Damit jeder diese Weisheiten im Taschenformat bei sich haben kann, schrieb Nakamura seinen praxisnahen Ratgeber, der mittlerweile in mehreren Sprachen verfügbar ist.

Als virtuell existierender Autor und Teil des Metaverse, vereint er das geballte Wissen dutzender Experten und Informationsquellen in einer Person. Erschaffen durch den PEGOA Velag, besitzt er die Fähigkeit Wissen und Praktiken aus Jahrzehnten zusammenzufassen und in leicht verständlichen Ratgebern zu verpacken, die weltweit begeistern.

Lassen auch Sie ihr Leben, wie bereits Tausende vor Ihnen, durch Tanakas „Wegweiser zum Glücklichsein“ zum Positiven verändern.

Originale Zweitauflage 2022

Copyright © by Yuna Nakamura & PEGOA Verlag

Independently published | ISBN: 9798807800091

Druck/Auslieferung: Amazon oder eine Tochtergesellschaft

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise verboten.

Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Inhalt

Vorwort

Ursprung und Bedeutung

Woher kommt Ikigai?

Ikigai gleich Berufung?

Vier perspektivische Fragen

Sieben Bedürfnisse

Vergleich Yoga und Ikigai

Wissenschaft hinter Ikigai

Das japanische Dorf der Hundertjährigen

Die Bedeutung von Ikigai über die Jahre

Japans Arbeitswelt in Balance?

Fazit: Japans Arbeitswelt in Balance?

Heute immer noch wichtig?

Generationen ticken anders

Babyboomer:

Generation X:

Generation Y:

Generation Z:

Das Glück finden mit Ikigai

Vorteile im Überblick

Ein sinnvolles Leben

Psychologische Entwicklung

stress-Killer Ikigai

Burn-outs & Depressionen entgegenwirken

Ikigai als Karriere-Booster

Darum kann Ikigai scheitern

Furcht vor dem Unbekannten

Immer mehr wollen

Ungeduld

Selbstzweifel

Sie gönnen sich Erfolge nicht

Die Angst zu versagen

Luftschlösser bauen

Herausforderungen & Schwierigkeiten

1. Hinweis: Blinde Flecken erkennen

2. Hinweis: Emotionale Überforderung

3. Hinweis: Sich nicht ablenken lassen

Irrtümer rund um Ikigai

1. Irrtum: Das gefundene Ikigai gilt für das ganze Leben

2. Irrtum: Jeder muss ein Ikigai besitzen

3. Irrtum: Wer den Sinn nicht gefunden hat, lebt kein erfülltes Leben

So lernen Sie Ihr Ikigai kennen

Der Weg ist das Ziel

Umgang mit dem Ikigai-Purpose-Modell

1. Hinweis: Überschneidungen wahrnehmen

2. Hinweis: Vermeintlich schwache Segmente

3. Hinweis: Noch nicht entdeckte Leidenschaften

4. Hinweis: Beobachten des Alltags

5. Hinweis: Das Ziehen einer Zwischenbilanz

6. Hinweis: Kein Meister ist vom Himmel gefallen

7. Hinweis: Blockaden umgehen

Die Umsetzung von Selbstcoaching

So kann Selbstcoaching funktionieren

Stellen Sie die richtigen Fragen

Voraussetzungen

Die Vor- und Nachteile

Die neun Lehren des Ikigai

Wer rastet, der rostet

Freundschaft ist das A und O

Eile mit Weile

Lächeln Sie und seien Sie fröhlich

Hinaus in die Natur

Seien Sie dankbar

Leben Sie im Moment

Lassen Sie sich von Ihrem Ikigai leiten

Workbook plus 21-Tage-Plan

1. Übung: Lebensfragen & -antworten

2. Übung: Als Kind träumte ich …

3. Übung: Geheime Pläne

4. Übung: Imaginationsreise

5. Übung: In die Vergangenheit abtauchen

6. Übung: Energieräuber enttarnen

7. Übung: Weitere zielführende Fragen

8. Übung: Ikigai-Rahmen – Werte, Gegenwart, Zukunft & mehr

9. Übung: Ikigai-Rahmen – Das Purpose-Modell

10. Übung: Ikigai-Rahmen – Mentale Hoffnung

11. Übung: Ihr Ikigai-Spektrum

12. Übung: Werteinspirationen-Check

PLUS: Ihr 21-Tage-Ikigai-Plan

Quellenverzeichnis

Vorwort

K

ennen Sie diesen einen Satz, der Sie schon Ihr ganzes Leben lang begleitet hat und immerzu in Ihrem Kopf war: „In meinem Leben habe ich es schwer, aber ich muss mein Schicksal akzeptieren; andere haben es noch viel schwerer – ich kann mich nicht beklagen“? Oder Sie haben oft schlaflose Nächte, weil Sie extrem unzufrieden mit Ihrem Leben sind und große Selbstzweifel haben, etwas an Ihrer Lage ändern zu können? Sie fragen sich, warum andere Menschen erfolgreicher sind als Sie – sei es im Privat- als auch im Berufsleben? Im Kern haben all diese Fragen einen gemeinsamen Nenner, nämlich, dass es sich nur um eine selbst gefertigte Meinung Ihres Kopfes handelt.

Sie können etwas an Ihrer Lage ändern, auch können Sie ebenso erfolgreich sein wie andere und selbstverständlich müssen Sie Ihr Schicksal nicht so akzeptieren, wie es derzeit ist. Durch diese ständigen negativen Gedanken machen Sie sich selbst nur klein und schaden sich in erster Linie selbst.

Wer die Stimmen der Resignation immer wieder in seinem Kopf hat, der ist gar nicht richtig dazu in der Lage, eine gesunde Portion Selbstreflexion zu entwickeln. Ein gewisses Maß an Selbstreflexion benötigen wir aber alle, denn nur dann kann bei uns Veränderung stattfinden. Ein einfaches Beispiel: Stellen Sie sich einen Bürgersteig vor und nun denken Sie an Gänseblümchen oder auch an Löwenzahnpflanzen, die sich trotz zubetoniertem Pflasterweg nicht davon abbringen lassen zu wachsen und zu gedeihen. Dieses kleine Exempel sollte Ihnen deutlich machen, dass jeder im Leben seinen Weg gehen kann.

Sie fragen sich nun, wie Sie diese Änderung in sich hervorrufen können? Das eigene Wohlbefinden und alles, was Sie bisher davon abgehalten hat sich weiterzuentwickeln, können Sie mithilfe von „Ikigai“ beeinflussen! Es handelt sich dabei um eine verbreitete fernöstliche Philosophie, die ursprünglich aus Japan stammt und in der dortigen Bevölkerung als Lebenseinstellung stark verankert ist. Die Bedeutung des Wortes „Ikigai“ ist „der Lebenssinn“, also: „das im Leben, wofür es sich zu leben lohnt,"oder„das im Leben, wofür es Sinn macht morgens überhaupt aufzustehen.“

In diesem Buch werden Sie Stück für Stück die Lebensart der Japaner kennen- und schätzen lernen. Sie werden regelrecht mit dieser Philosophie verschmelzen, sodass diese gar nicht mehr aus Ihrem Alltag wegzudenken ist.

Um für sich selbst ein erfülltes Leben mit ausbalancierter Seelenruhe zu entdecken, ist es allerdings notwendig, alle Geheimnisse des Ikigai zu entschlüsseln. Die Rätsel können Sie ganz entspannt lösen, indem Sie einfach weiterlesen und in die faszinierende Welt der japanischen Glücksformel eintauchen.

Ursprung und Bedeutung

I

n der japanischen Kultur ist die Methode „Ikigai“ allgegenwärtig. Die oftmals langwierige sowie gründliche Erforschung des eigenen Ichs mit all seinen Bedürfnissen und dem eigenen Streben nach Glück ist wohl die wichtigste Bedeutung beim Ikigai. Es kann überaus persönlich sein, sich bewusst zu machen, was das eigene Leben lebens- und erstrebenswert macht. Zudem kann es sich bei jedem Menschen stark unterscheiden, denn es gibt nicht nur einen richtigen Weg zum Lebensglück – es gibt viele! Wenn Sie jedoch Ihr persönliches Ikigai entdeckt haben, dann wird Sie ein Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit und Lebensfreude überkommen. Im japanischen Diskurs ist ebenso noch nicht eindeutig geklärt, was genau als Grundlage für Ikigai anerkannt ist oder angesehen werden kann. Weiterhin ist gar nicht eingehend erklärt, ob Menschen, die auf der Suche nach dem eigenen Lebensglück sind, dabei Unterstützung von anderen Personen erhalten sollten, oder ob diese Findung nach dem persönlichen Glück nicht jeder für sich alleine bestreiten muss.

Woher kommt Ikigai?

Im Laufe der Jahrhunderte hatte der Begriff „Ikigai“ in Japan verschiedene Bedeutungen. Bereits im 14. Jahrhundert tauchte der Begriff erstmals auf. In der Erzählung „Kōjin“ (dt.: Der Wanderer) von Sōseki Natsume wurde „Ikigai“ gleichgesetzt mit dem Begriff „Shinigai“. Shinigai lässt sich wie folgt übersetzen: „das, wofür es sich zu sterben lohnt.“ Es meint also im Grunde dasselbe, auch wenn es auf den ersten Blick gegensätzlich klingen mag. Tatsächlich erlangte der Begriff „Ikigai“ erst in den 60er-Jahren einen regelrechten Boom. Zurückzuführen ist dies auf den ökonomischen Aufschwung. Damals wurde der Lebensstandard deutlich verbessert und die meisten Wunden, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte, waren überwunden. Der Begriff „Ikigai“ ist seitdem nie wieder aus den Büchern sowie Zeitschriften des Landes der aufgehenden Sonne verschwunden.

In der japanischen Literatur wird der Begriff „Ikigai“ zweifach unterschieden. Zum einen umschreibt er bestimmte Objekte des Interesses, bestimmte Aktivitäten oder Lebensumstände, die außergewöhnlich erscheinen. Zum anderen wird mit Ikigai auch das Gefühl gemeint, die Lebensfreude endlich erreicht zu haben.

Zur ersten Umschreibung als „das Herausragende im Leben“ sollen zwecks Verdeutlichung ein paar Beispiele aufgezeigt werden:

Die Natur:

Die Natur finden wir in unserem eigenen Garten vor. Wir müssen nicht weit reisen, um Natur zu erleben.

Die Kunst:

Sie müssen nicht erst in ein Kunstmuseum gehen, um Kunst zu sehen. Greifen Sie beispielsweise doch selbst einmal zu Pinsel, Farben und Leinwand. Zudem ist Malen sehr meditativ.

Die Familie:

Wenn Sie Kinder haben, dann sollten Sie so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen. Sollten Sie keine Kinder haben, dann ist dies natürlich ebenso in Ordnung. Allerdings könnten Sie alternativ auch mal wieder Verwandte oder Freunde besuchen fahren.

Der Lieblingssport:

Sie müssen nicht immer nur der Lieblingsfußballmannschaft zuschauen, auch Sie können zum Beispiel mal den Ball durch die Gegend kicken. Diese Aktivität lässt sich prima mit Kindern oder Freunden ausüben. Sie sehen, dass es durchaus möglich ist, mehrere Ikigai-Aspekte miteinander zu verbinden.

Die Erde:

Um der Erde und deren Bewohnern nah zu sein, bietet es sich an, hin und wieder in die Ferne zu schweifen. Das eigene Haus, die eigene Wohnung, die eigene Heimat mögen noch so schön sein, ab und zu benötigen wir alle einen Tapetenwechsel.

Die Musik:

Es muss nicht immer ein großes Konzert sein, auf das Sie gehen möchten. Manchmal genügt es auch schon, bei seinen Lieblingssongs lauthals mitzusingen. Im Sinne von Ikigai sollten Sie sich jedoch auch neuen Herausforderungen stellen. Wie wäre es beispielsweise mit dem Erlernen eines Musikinstruments?

Die Partnerschaft:

Dieser Grundpfeiler, vertraut zu sein mit dem richtigen Partner, findet sich nicht nur in der Menschenwelt. Die Natur lässt oftmals Paare zusammenkommen, die für den Nachwuchs sorgen und füreinander da sind. Finden sich in der Tierwelt oftmals große Gruppen einer Art zusammen, um eine Gemeinschaft zu bilden, ist es bei uns Menschen nur bedingt so. Wir sind oft auf der Suche nach dem Einen oder der Einen. Dieses Streben ist ganz natürlich. Jeder von uns wünscht sich einen festen Partner oder eine fixe Partnerin an der Seite.

Die zweite Umschreibung des Ikigai umfasst eher ein subjektives Wohlgefühl – zumindest würde dies die westliche Welt so begreifen. Im Französischen wird mit den Ausdrücken „la joie de vivre“ (dt.: „Die Freude am Leben“) sowie „raison d’être“ (dt.: „Seinsgrund“) eine ähnliche Sichtweise umschrieben. Psychologen würden das subjektive Wohlgefühl vielleicht als „Lebensinbrunst“ bezeichnen. Eigentlich versteht der Westen den Begriff eher als „gesunde Leidenschaft“. Die Psychiaterin Mieko Kamiya erläutert in ihrem Buch „Ikigai ni Tsuite“ den Begriff „Ikigai“ folgendermaßen:

„Es scheint, dass das Wort „Ikigai“ nur in der japanischen Sprache vorkommt. [ …] Laut Wörterbuch bedeutet „Ikigai“ „Kraft, die man braucht, um in dieser Welt zu leben, Glück am Leben zu sein, Nutzen und Wirksamkeit“. Wenn wir versuchen, es ins Englische, Deutsche, Französische usw. zu übersetzen, scheint es keine andere Möglichkeit zu geben, es anders zu definieren als „lebenswert“ oder „Wert oder Sinn zu leben“. So zeigt uns das Wort … im Vergleich zu philosophischen theoretischen Konzepten, wie sehr die japanische Sprache mehrdeutig ist, es aber gerade deshalb eine Wirkung von Nachhall und Amplitude hat.“

Zitat: Mieko Kamiya in Sato, Kana. IKIGAI: Wohlbefinden steigern nach fernöstlicher Philosophie. Japans Geheimnis für mehr Seelenruhe & ein erfülltes Leben. Deutsche Kindle-Ausgabe, S.10.

Es gibt verschiedene Autoren japanischer, aber auch westlicher Herkunft, die sich mit dem Thema eingehend beschäftigt haben. Einige sehen den Hintergrund der Entstehung der Ikigai-Methode eher in der Erziehung der Kinder. Japanische Kinder wachsen mit dem Credo auf, dass sie zu einer Gruppe gehören und sich anpassen müssen. Im westlichen Teil der Erde werden Kinder eher dahin gehend gefördert, ihre eigene individuelle Persönlichkeit zu entwickeln. Zwangsläufig laufen Japaner eher Gefahr, aus einem bestimmten Kreislauf nicht mehr herauszukommen.

Die eben zitierte Psychiaterin Mieko Kamiya, die zwischen 1914 und 1979 gelebt hat, war der Ansicht, dass Menschen dazu neigen können, ihre soziale Position aufzugeben, um etwas zu erreichen, was sie schon immer einmal erreichen wollten. Nehmen wir das Beispiel einer Mutter. Die Rolle einer Mutter ist sowohl von westlicher als auch von fernöstlicher Vorstellung geprägt wie kaum eine andere Rolle in unserer Gesellschaft. Doch gerade Mütter können dazu neigen, sich nicht „nur“ mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter abzufinden. Sie möchten mehr vom Leben. In den 70er-Jahren kam es überall auf der Welt zum Leitgedanken der Emanzipation. Frauen sollten selbstbestimmt entscheiden, ob sie Kinder möchten, ob sie heiraten oder ob sie einen Beruf ergreifen möchten. Und viele Frauen haben sich seitdem für alle drei Wege gleichzeitig entschieden.

Die Frau von heute möchte nämlich ihrer Berufung nachgehen – egal, wie diese Berufung aussehen mag. Es gibt natürlich ebenso viele Frauen, die absolut damit zufrieden sind, einfach „nur“ Hausfrau und Mutter zu sein. Egal, für welchen Weg sich ein Mensch entscheidet; er ist immer richtig, solange die gewisse Portion Leidenschaft fürs Leben mitschwingt. Nach Kamiya ist Ikigai also absolut individuell zu betrachten. Menschen, die nach der Ikigai-Methode leben, sind ihrer Meinung nach Menschen, die nicht zweckmäßig nur dem Gemeinnutz „dienen“, sondern Menschen, die ihrer eigenen Leidenschaft sowie Faszination folgen, um die selbstgewählten Ziele zu erreichen.

Der Buddhist Nikkyō Niwano, der von 1906 bis 1999 lebte, sah vor allem das eigene Umfeld sowie die Familie, die externe Arbeit und die Freizeit als Eckpfeiler des Ikigai. Ferner gehörten seiner Meinung nach ebenso, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, der Zusammenhalt untereinander sowie die richtige Portion Opferbereitschaft dazu. In seiner schriftlichen Abhandlung betont er 1969, dass vor allem Senioren und Seniorinnen weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen sollten. Vielmehr noch sollten die älteren Herrschaften sowie Damen aktiv an der Mitgestaltung der Gesellschaft arbeiten. Der Hintergedanke hierbei ist: „Man solle eher für andere etwas tun als für sich selbst.“ Das Ikigai einer jeden einzelnen Person wächst erst durch die eigene Rolle in der Gemeinschaft. Damit hat Niwano für ein diszipliniertes japanisches Volk plädiert, das dem Wohle aller dient und nicht dem einzelnen Individuum.

Im Ruhestand ist Ikigai für viele Japaner bis heute eine Herausforderung. Seit mehreren Jahrzehnten bemühen sich jedoch japanische Unternehmen, älteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dabei zu helfen, ihr Ikigai zu finden. Dieses Bestreben liegt darin begründet, dass die Generation Mitarbeiter, die zwischen 1926 und 1935 geboren wurde, ihr Lebensglück nur in der Arbeit sehen konnte. Im Ruhestand folgten dann Depressionen, die für das gesamte Umfeld zu einer echten Belastung wurden. Die Männer dieser Generation werden „Shōwa-hitoketa-Männer“ genannt. „Shōwa“ steht hierbei für die Regierungszeit zwischen 1926 und 1989. Der Begriff entstand, weil diese Männer ihr Lebtag für eine Firma gearbeitet hatten und nichts weiter konnten, als ihrer Arbeit nachzugehen. Professor Gordon Mathews (Anthropologe an der Chinese University), der sich ebenfalls mit der japanischen Kultur auseinandergesetzt hat, sagt Folgendes über diese spezielle Generation japanischer Männer:

„… können nicht tanzen, können nicht Englisch sprechen, wissen nur, wie man Befehle befolgt, essen alles auf, was man ihnen auf den Teller legt, und finden ihr Ikigai nur in der Arbeit.“

Zitat: Gordon Mathews (Mathews, Gordon. What Makes Life Worth Living? How Japanese and Americans Make Sense of Their Worlds. Kapitel 1, S. 12-26)

Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Männer den Grundstein für die aufstrebende Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg legten. Dies taten sie mit minimalsten Ausgleichsmöglichkeiten in Form von Freizeit und Erholung. Das Ikigai dieser Männer ist und war die Arbeit. Fällt sie weg, dann fällt die gewohnte Routine weg. Da nie etwas anderes erlernt wurde, ist es nur allzu verständlich, dass es diese Generation im Rentenalter nicht leicht hat. So lobenswert es von Arbeitgeberseite auch ist, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen künftig vor einer solchen Altersdepression zu schützen – es gibt auch kritische Stimmen diesem Unterfangen gegenüber.

Viele Experten sehen Ikigai als eine persönliche Angelegenheit und nichts, was Hilfestellung von anderen benötigt. Die Selbstfindung bedeutet eben, dass man sich selbst finden muss, aus sich selbst heraus – und nicht durch den äußeren Einfluss von anderen.

Die Sichtweise von Kamiya wurde vom japanischen Psychiater Tsukasa Kobayashi gestützt. Allerdings kritisierte er schon früh die konventionellen Normen der japanischen Bevölkerung, denn es zeichnete sich bereits ab, dass Japaner sich wie Arbeitsroboter verhielten, die der Auffassung waren, dass viel Arbeit der Familie, dem Volk und der Firma dient. Dieser Illusion sind Japaner zuweilen bis heute unterlegen. Aber innerhalb des Arbeitsprozesses wird den japanischen Angestellten klar, dass sie jederzeit leicht austauschbar sind. Zurück bleibt dann oftmals nur eine große Leere, denn was hat man in seinem Leben groß erreicht, als sich nur „zu Tode zu arbeiten“?! Kobayashi ist der Ansicht, dass Ikigai niemals durch materielle Güter erreicht werden kann. Ikigai mit der Arbeit gleichzusetzen, sei der falsche Ansatz. Ikigai ist mehr als das, denn Ikigai umschreibt unsere Lebenserfahrung, die Erkenntnisse, die wir im Leben sammeln, und die Befriedigung unserer sehnlichsten Wünsche sowie Träume. Ikigai ist die Liebe und das Lebensglück – dabei ist es immer individuell zu verstehen, denn jeder Mensch hat andere Bedürfnisse. Ikigai muss dabei ohne Zwang, Drogen oder Kritiksucht stattfinden. Das eigene Lebensglück wird eben nur durch jeden Einzelnen von uns individuell erreicht. Kobayashi vertritt also ähnliche Ansichten wie Kamiya und ordnet sich, wie sie, eher der westlichen Auffassung von Ikigai unter.

Mit zunehmendem materiellen Wohlstand Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre wurde alles verfügbar. Es galt, sein eigenes Ikigai auch zu erkennen, wenn man im Überfluss lebte. Die Medien in Japan ließen sich damals auf das Thema ein, doch der Diskurs verschwand zwischenzeitig, als es zunehmend mehr Krisen im Land gab. Unsere Wohlstandsgesellschaft heutzutage rückt die Wichtigkeit der Suche nach dem Lebenssinn wieder in den Fokus.