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Es ist ein magischer Moment, wenn Pferd und Mensch sich das erste Mal wirklich verstehen. Das positive Pferdetraining mit Hilfe von Clicker und Target verbindet die Vorteile einer kommunikativen Beziehung mit einer effektiven Ausbildungsmethode. Es ist die pferdegerechte Alternative zu den weit verbreiteten Druckmethoden, bei denen Dominanz und Unterwerfung vorherrschen. Die Verhaltensbiologin Marlitt Wendt erläutert in diesem Buch praxisnah die Mechanismen des Belohnungslernens, basierend auf den Erkenntnissen der modernen Lernpsychologie des Pferdes. Der Schlüssel zur Motivation des Pferdes ist in einem logisch aufgebauten Belohnungssystem zu finden. Die Methoden des positiven Pferdetrainings bieten die Möglichkeit, das Verhalten des Pferdes auf sanfte Art und Weise zu formen. Und ganz nebenbei entwickelt der Mensch ein Gefühl für die Pferdepsyche und entdeckt so die vielfältigen kreativen Fähigkeiten und die tierische Intelligenz der Pferde.
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Seitenzahl: 133
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Marlitt Wendt
Im Dialogmit dem Pferd
Belohnungslernen – der Schlüssel zu Motivation und Vertrauen
Impressum
Copyright © 2011 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek
Gestaltung und Satz der Printausgabe: Ravenstein + Partner, Verden
Lektorat: Anneke Bosse
E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH
Coverfoto: Stephen Rasche-Hilpert
Fotos im Innenteil: Cornelia Ranz
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.
ISBN 978-3-8404-1016-1
eISBN: 978-3-84046-034-0
Vorwort: Erste Schritte zum Dialog
Für viele Pferdeliebhaber bildet die Beschäftigung mit dem Pferd das Zentrum ihrer Freizeitaktivitäten. Dieses Hobby gleicht einem Tanz, der aus dem Gefühl für die Emotionen und Bewegungen des Pferdes entsteht und bei dem man mit seinem vierbeinigen Tanzpartner einen intuitiven Dialog führt. Bei der Pferdeausbildung ist es notwendig, zunächst eine Methode zu wählen, deren Philosophie Mensch und Tier entspricht, um dann Basisübungen analog zu den einzelnen Tanzschritten einer Stilrichtung zu erlernen. Wenn die ersten Grundschritte, also ein Grundstock an Hintergrundwissen und die Basislektionen, beherrscht werden, kann an ganze Schrittfolgen und Kombinationen, an höhere Lektionen oder gar an Improvisation wie bei einem echten Tanz gedacht werden.
Die Basis des positiven Pferdetrainings sind das Lernverhalten und die Psyche des Pferdes. Nur wer versteht, warum und wie ein Pferd handelt und denkt, kann auch mit ihm in einen Dialog treten. Erst dann können wir an unseren eigenen tänzerischen Fähigkeiten arbeiten und unsere Technik weiter verfeinern.
Die in diesem Buch vorgestellten Übungen sind Praxisbeispiele, wie eine Trainingssequenz aussehen kann. Die Betonung liegt dabei auf „kann“, denn natürlich muss sich jede reale Trainingseinheit an den Möglichkeiten des Pferdes orientieren und dementsprechend individuell angeglichen werden. Es gibt keine allgemeingültigen Patentrezepte, sondern nur durch Einfühlungsvermögen und das Verständnis der Pferdepsyche können wir unser gemeinsames Glück erfahren.
Der Wunsch nach technischer Perfektion verstellt nur allzu oft den Blick auf die wirklich wichtigen Aspekte des Alltags, nämlich die Freude am gemeinsamen Austausch und die emotionale Ausgeglichenheit von Pferd und Reiter. Ob auf dem Tanzparkett oder auf dem Reitplatz, die harmonische Ausstrahlung und der Ausdruck der inneren Balance sind die Belohnung für das respektvolle Miteinander. Denn jeder Mensch und jedes Pferd ist anders, jeder muss für sich und sein Pferd eine eigene Form des persönlichen Dialogs finden.
Marlitt Wendt, im August 2011
Es geht auch anders – eine Frage des Gefühls
Warum investieren so viele Reiter ihre kostbare Freizeit in das Absolvieren monotoner Trainingseinheiten mit ihrem Pferd, nur um sich dann über die vermeintlichen Unzulänglichkeiten ihrer Pferde zu ärgern, den Druckmethoden der traditionellen Reitweisen nachzugeben und sich dabei nun alles andere als glücklich zu fühlen? Wie anders war da doch der ursprüngliche Traum vom Reiten. Wir wollten zusammen Spaß haben, mit dem Pferd gemeinsam die Natur genießen, frei von äußeren Zwängen sein und ganz und gar in die Bewegungen des Pferdes eintauchen. Doch was bleibt häufig von diesem Traum übrig? Nichts als übersteigerter Ehrgeiz, das Gefühl nicht gut genug zu sein, der soziale Druck der Reitstalltraditionen, kurz gesagt der Frust. Muss das alles wirklich sein? Kann man Pferde nur nach den sogenannten Druckmethoden ausbilden? Ich kann Sie beruhigen: So müssen Pferdetraining und die gemeinsame Freizeit mit diesen wunderbaren Geschöpfen nicht aussehen. Es geht auch anders.
Pferd und Mensch lernen in entspannter Atmosphäre am besten.
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