Im Reich der Mondsonne - V. Yve P. Roman - E-Book
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V. Yve P. Roman

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Beschreibung

Im Elfenreich Gwanfaar mit seiner sphärischen Hauptstadt Marandola entstehen Bündnisse für die Ewigkeit. Die Zeitmessung unterliegt Atouh, dem Herrscher der Magie und zeremoniellen Ordnung. Er ist der Hüter und Wächter zum Portal der Quelle.Die Waldelfen haben jedoch seit vielen Jahren keinen König mehr und die Tore zum Jenseits sind verschlossen. Gandolin, der Sohn des letzten Führers, nähert sich seiner Krönungseinweihung, doch hütet er ein Geheimnis, das nicht einmal seinen engsten Vertrauten bekannt ist. Auch nicht Madinan, seiner besten Freundin und Wegbegleiterin seit Kindheitstagen. Madinan ist keine Elfe und ihre Herkunft ist ebenfalls ein Rätsel, das sie schmerzlich umtreibt und zu ausgiebigen Ausflügen ins Umland veranlasst. An die Grenzen Gwanfaars, wo dunkle Schatten lauern und sich eine düstere Bedrohung stark macht. Kann Gandolin die schwierige Prüfung durch höhere Mächte bestehen und seinem Volk der lang ersehnte neue Herrscher sein? Es wird sich zeigen, ob die Elfen der gierigen Macht im Westen standhalten - doch sind sie auf die Hilfe von Madinan angewiesen. Als sie kurz vor Gandolins Einweihungsritualen spurlos verschwindet, scheint auf einmal alles in Frage gestellt und ein gutes Ende zweifelhaft...

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V. Yve P. Roman

Im Reich der Mondsonne

  Im Reich der Mondsonne V. Yve P. Roman  Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

Über die Autorin

Für Guido und Purno –

der so lang darauf warten musste.

I

Gandolin konnte schon sehr früh ausgezeichnet mit Pfeil und Bogen umgehen; das war auch nötig in einem Land vor unserer Zeit, das ob seiner Schönheit und der Harmonie seines Volkes von dunklen Mächten bedroht wurde.

Es ist eine Welt, die für menschliche Augen unsichtbar ist. Nebelschleier des Vergessens waren über sie gewoben und nur der geläuterte Geist hatte Zutritt. Ein Geist wie Morgaines oder Merlins.

Sie lag unter einem milchig-blauen Himmelsgewölbe und eine zartgelbe Sonne schien freundlich auf sie herab. Fedrige Wolken kündeten manchmal von sommerlich warmem Regen; der, der müde Seelen erfrischt und sie in den Wasserlachen tanzen lässt, nasse Kleidung wie eine zweite Haut am Körper klebend. Der, der von den Wimpern perlt wie kleine ungeschliffene Diamanten. Der würzige Duft von frisch gebadeten Fichten und Tannen liegt in der Luft, der Geruch von feuchtem Waldmoos, und die am Boden verstreuten kleinen Äste, Tannenzapfen und Zweige glänzen nass in nie gekannter sterbender Pracht. Die Erde wird wieder fruchtbar und die weitgedehnten goldgelben Weizenfelder löschen gierig ihren Durst.

Das Land ist flach, das Auge kann schweifen. Tiefe, unerforschte und geheimnisvolle Laub- und Nadelwälder widerstehen jedoch dem neugierigen Betrachter und ihr Inneres entzieht sich dem kennenden Blick. Moore, deren Größe auf keiner Karte verzeichnet ist, liegen im morgendlichen Nebel und gespenstische Schatten lassen geheime Aktivitäten erahnen. Es ist die Zeit der Unruhe und es bewegen sich Geister im Lande, die nicht hierher gehören.

Die eigentlichen Hüter und Bewohner dieser Welt beobachten, doch ihre Unruhe wächst.

Gandolin gehört zum Volk der Elfen, seine Heimat, sein Leben, sein Weg, sein Ziel, sein Tod. Groß, schlank, ein gewandter, drahtiger, aus Marmor gemeißelter Körper, jeden Tag auf’s Neue auf seine Funktionsfähigkeit und Verlässlichkeit geprüft. Abwartend, verhalten, vorsichtig, behend, beherrscht. Ein noch junger Mann mit der Weisheit, Voraussicht und selbst auferlegter, strenger Disziplin eines erfahrenen Führers und Kriegers. Der einzige Sohn des großen Gandal, der die Elfen für viele Jahrhunderte mit Liebe und fürsorgevoller Weitsicht durch eine sich ändernde Welt führte. Gandolins Mutter starb bei der Geburt, sein Vater kurz darauf. Am gebrochenen Herzen. Gandolin selbst wuchs behütet und umsorgt von den Müttern und Vätern seines Volkes auf, seine Lehrer waren die Weisen und Alten. Doch die Liebe zu einer Frau war nie entflammt. Vielleicht machte das eine gewisse Härte in seinem Wesen aus.

Eine große Aufgabe wartete auf ihn. Sein Volk hatte keinen Führer. Es wartete auf ihn.

II

Die Sonne ging unter und tauchte die Natur in ein tollkühnes Orange aller Schattierungen. Gandolin blinzelte in die untergehende Sonne und suchte nach verräterischen Schatten. Wie jeden Tag. Wie jeden Abend. Wie jede Nacht. Er genoss das atemberaubende Schauspiel der Farben nur kurz, sein suchender Scharfblick fand keine Ruhe. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, Bogen und Köcher waren um die rechte Schulter gespannt. Er war ein unsichtbarer Beobachter in einer hohen Ulme, reglos wie eine Statue, und verschmolz mit der Natur. Schön wie Zeus.

Er hatte schräg stehende Mandelaugen, das unverkennbare Markenzeichen der Elfen. Augen, denen nichts entging, blaugrau, dem Planeten Erde – aus den Tiefen des Weltalls betrachtet – nicht unähnlich. Dunstige Schleier verdeckten manchmal seine Pupillen und entrückten sie einer eingehenden Erkundung seines Seelenzustands. Doch ihm entging keine Bewegung, keine Gefühlsregung. Manchmal wirkten sie sehr kalt. Als ob er nicht zu den gemütvollen Waldelfen, sondern dem distanzierten, unterkühlten und bereits in die Geistdimension hinübergewechselten Volk der Eismeerelben angehören würde, entfernte Verwandte der Waldelfen.

Doch wer ihn kannte, wusste es besser. Hinter der selbstbeherrschten, ruhigen Verschlossenheit und kühlen Art steckte eine empfindsame, hochintelligente Seele. Seine vollen, sensiblen Lippen verrieten ihn. Unter den Seinen, die sein Vertrauen genossen, verwandelte sich der wohlbedachte, scheinbar emotionslose Bogenschütze in einen warmherzigen, offenen und verspielten jungen Elfen, dessen charmantes Lachen alle Herzen verzauberte. Vor allem das der gleichaltrigen Madinan, die ihn – wie alle anderen – von Kindesbeinen an kannte und von denselben Lehrern großgezogen und unterrichtet worden war. Auch sie war eine Waise. Niemand kannte ihre Eltern. Eines Tages war sie im Wald des Vergessens gefunden worden, an einem nebligen Morgen im November. Keiner wusste, wie lang sie dort in ihrem Weidenkörbchen gelegen hatte, aber sie hatte überlebt.

---ENDE DER LESEPROBE---