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In diesem Buch wird ein Korpus an Texten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zwischen 1999 und 2018 darauf untersucht, mit welchen inhaltlichen Reflexionen und Metaphern und mit welchen erzählerischen und ästhetischen Mitteln das Internet reflektiert und weitergedacht wird. Über die Akteur-Netzwerk-Theorie nach Bruno Latour wird ein eigener offener Internet-Begriff entwickelt, nach dem das Internet als immer punktuelles und nie finales Zusammenspiel von so diversen Akteuren wie materieller Infrastruktur, Zugangsgeräten, Anwendungen, User*innen-Handlungen, Protokollen, Gesetzen, Konzernstrategien, Imaginationen und Metaphern des Internet uvm. emergiert. Literatur und Imagination sind damit zentrale Akteure in der Aushandlung des Internet, aber auch Stätten, an denen der punktuelle Zusammenschluss der Akteure des Internet zu verschiedenen Zeitpunkten sichtbar gemacht wurden. Anhand eines Korpus von gut 20 literarischen Texten wird eine „Literaturgeschichte des Internet“ über einen Zeitraum von fast 20 Jahren nachgezeichnet. Über die thematische Betrachtung des Internet in den Texten hinaus wurde geprüft, wie die Texte über Erzählverfahren und ästhetische Mittel mit ihren Inhalten umgingen, diese inszenierten und in Dynamik versetzten.
Vertiefend untersucht wurden Jana Hensels und Thomas Hettches Web-Anthologie "NULL" (1999), die Print-Romane "Ruhm" von Daniel Kehlmann (2009) und "Follower" von Eugen Ruge (2016), Josephine Rieks Roman "Serverland" (2018) und viele mehr.
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