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Im Jahr 2000 wird die Integrierte Versorgung in Deutschland eingeführt. Durch neue Vertrags- und Vergütungsformen sollen mit der Integrierten Versorgung die Akteure des Gesundheitswesens zu wettbewerblichen Handeln motiviert werden. Historisch gewachsene Versorgungsstrukturen weichen neuen, innovativen Ansätzen mit dem Ziel, die Kommunikation und Zusammenarbeit der Sektoren und damit die Patientenversorgung zu optimieren. Integrierte Behandlungspfade und sektorenübergreifende Kooperationen sollen den Anforderungen des sich ändernden Krankheitsspektrums begegnen. Marktwirtschaftliche Regulierungsmechanismen wie z. B. Selektivverträge sollen zudem ökonomische Einsparungen bringen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten schafft es die Anschubfinanzierung im Jahre 2004 die Integrierte Versorgung in Deutschland für die Akteure attraktiv zu machen. Gerade als erste Projekte die anfänglichen Risiken überstanden haben, läuft die Anschubfinanzierung aus; zeitgleich mit der Einführung des Gesundheitsfonds, der die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung reformiert und damit eine weitere Herausforderung für die Krankenkassen darstellt. Das Ende der Anschubfinanzierung bedingt ein Nachdenken über Finanzierungsalternativen für die Integrierte Versorgung. Dazu liegen unterschiedliche Modelle vor, die von einer rein selbstständigen Finanzierung der Integrierten Versorgung bis hin zur Forderung nach einem Ausbau der Anschubfinanzierung reichen. Dieses Buch beschreibt die historische Entwicklung der Integrierten Versorgung in Deutschland von den ersten Strukturverträgen 1997 über das Gesundheitsreformgesetz 2000 bis zum GKV-Modernisierungsgesetz 2004. Dabei werden Parallelen und Unterschiede zum anglo-amerikanischen Managed-Care-Konzept dargestellt sowie anhand der Vorstellung einzelner Großprojekte, wie dem Gesunden Kinzigtal, exemplarisch Chancen und Risiken integrierte Versorgungsprojekte aufgezeigt. Auf Basis institutionenökonomischer Theorien werden die jüngsten Entwicklungen der Integrierten Versorgung in Deutschland beleuchtet. Dabei steht insbesondere zur Diskussion, wie sich die Integrierte Versorgung ohne feste gesetzliche Finanzierungsgrundlage quantitativ wie qualitativ weiterentwickelt hat und welche Entwicklungsperspektiven unter den veränderten Voraussetzungen sinnvoll erscheinen.
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