21,99 €
Investition und Finanzierung sind wichtige Themen in der Unternehmenspraxis und im Studium der Betriebswirtschaftslehre. Damit Sie damit punkten können, führt dieses Buch Sie anhand anschaulicher Beispiele in die Grundlagen des Themas ein und zeigt die Ziele finanzwirtschaftlichen Handelns auf. Tobias Amely und Christine Immenkötter zeigen Ihnen die Grundzüge der Finanzwirtschaft und stellen Ihnen die wichtigsten Instrumente sowohl der Außen- und Innenfinanzierung als auch des Finanzmanagements vor. Lernen Sie die statische und dynamische Investitionsrechnung kennen und erfahren Sie, was man über Investitionen in Wertpapiere wissen muss. So liefert Ihnen dieses Buch im bewährten ... ???für Dummies-Stil? einen guten und leicht verständlichen Überblick über alle wichtigen Themen der Investition und Finanzierung.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 624
Investition und Finanzierung für Dummies
Unternehmen brauchen Kapital, um investieren zu können. Dabei sind fast alle Unternehmen neben dem Eigenkapital auch auf Fremdkapital angewiesen, welches sie von Banken als Kredite oder von den Finanzmärkten zum Beispiel durch den Verkauf von Schuldverschreibungen bekommen. Voraussetzung für jede Kapitalgewährung durch Fremdkapitalgeber ist eine gute Bonität oder ein gutes Rating. Eine gute Bonitätsbeurteilung öffnet die Tür zur Kreditgewährung. Eine schlechte Bonität hingegen bedeutet für die kreditsuchenden Unternehmen, dass sie sich nur zu ungünstigen Konditionen finanzieren können und im schlechtesten Fall gar keinen Kredit bekommen.
Unternehmen müssen daher alles dafür tun, eine gute Bonität zu haben. Falls Unternehmen Probleme mit ihrer Bonität haben, müssen sie reagieren und können durch gezielte Maßnahmen und geschickte Kommunikation gegenüber den Kapitalgebern die Bonität positiv beeinflussen. Die wichtigsten Maßnahmen haben wir für Sie zusammengestellt:
Mit der Bank frühzeitig sprechen: Wenn sich ein Kapitalbedarf zum Beispiel aufgrund einer Großinvestition abzeichnet und Ihr Unternehmen einen Bankkredit benötigt, sollten Sie frühzeitig mit der Bank über Ihren Finanzbedarf sprechen. Bereiten Sie sich intensiv auf das Gespräch vor und bringen Sie alle Unterlagen in gut aufbereiteter Form mit. Es kann übrigens auch nicht schaden, mit mehreren Banken zu sprechen, um zu sehen, wo die Kreditkonditionen am günstigsten sind.Gute Kontoführung: Eine ordentliche und problemlose Kontoführung ist eine Grundvoraussetzung, um auch künftig Kredite zu bekommen. An der Führung des Geschäftskundenkontos kann Ihre Bank sofort sehen, wie es um die finanzielle Situation in Ihrem Unternehmen bestellt ist. Warnzeichen sind etwa eine permanente Ausschöpfung der Kontokorrentkreditlinie oder nicht abgesprochene Überziehungen. Oder das Unternehmen kann vereinbarte Darlehensraten nicht pünktlich bezahlen oder Lastschriften müssen mangels Deckung zurückgegeben werden. All diese Dinge deuten auf größere Liquiditätsprobleme hin, und die können schnell zu einer Existenzbedrohung werden und letztlich zur Insolvenz führen. Daher sollte es für ein Unternehmen selbstverständlich sein, die Geschäftskonten nur innerhalb der vereinbarten Kreditlinien zu führen und nicht abgesprochene Überziehungen zu vermeiden. Sollten sich Liquiditätsprobleme abzeichnen, sollte das Unternehmen mit den zuständigen Kundenbetreuern schon im Vorfeld nach Lösungsmöglichkeiten suchen.Gute Finanzkennzahlen: Die Zahlen des Jahresabschlusses haben nach wie vor den größten Einfluss auf das Bonitätsergebnis. Die Kennzahlen der Finanzanalyse zur Beurteilung der Vermögens- und Kapitalstruktur und der Liquiditäts- und Rentabilitätslage werden aus den Jahresabschlüssen der vergangenen Jahre berechnet. Sie schaffen Fakten und bieten wenig Spielraum bei der Interpretation. Daher sollte Ihr Unternehmen immer darauf achten, dass diese Finanzkennzahlen vergleichsweise gut sind und eine positive Tendenz aufweisen. Sind die Zahlen einmal schlecht, ist es zu spät und das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Besondere Bedeutung bei den quantitativen Unternehmensfaktoren haben das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote. Eigenkapital steht dem Unternehmen langfristig zur Verfügung und bietet den Gläubigern Schutz vor einer Insolvenz, da Verluste zunächst vom Eigenkapital getragen werden müssen. Die Eigenkapitalquote zeigt das Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtkapital des Unternehmens. Ist die Eigenkapitalquote zu gering (etwa unter 10%), leuchten bei potenziellen Kapitalgebern direkt die Warnlampen auf.Hohe Managementqualifikation und gute Zukunftsaussichten: Während es bei den quantitativen Faktoren um die Beurteilung der Vergangenheit geht, beschäftigt sich die Beurteilung der sogenannten weichen oder qualitativen Faktoren vorrangig mit der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Dabei werden unter anderem die Kompetenz des Managements, die Marktpositionierung, die Wettbewerbssituation und die Unternehmensstrategie auf den Prüfstand gestellt. Wenn Sie in Bezug auf die Produkt- und Kundenentwicklung und die Umsatz- und Ergebnisentwicklung eine positive Zukunftsperspektive aufzeigen und Optimismus erzeugen, können Sie wichtige Pluspunkte bei der Bonitätsbeurteilung einfahren.Vorausschauende Planung: Um die Umsatz- und Ertragsplanung für die kommenden zwei bis drei Geschäftsjahre plausibel zu machen, brauchen Sie entsprechende Planungs- und Steuerungsinstrumente. Dazu zählen insbesondere eine Finanz-, Investitions- und Liquiditätsplanung. Gerade bei Familienunternehmen legen die Banken auch viel Wert darauf, dass es eine Nachfolgeplanung für das Management gibt, damit das Unternehmen nicht in eine ungewisse Zukunft läuft.Die Bank regelmäßig informieren: Schon aufgrund gesetzlicher Vorschriften sind die Banken gezwungen, sich regelmäßig über die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Kreditnehmer zu informieren. Dazu sollten Sie laufend die aktuellen Jahresabschlüsse und eventuell auch unterjährige Quartalsdaten von sich aus vorgelegen. Sinnvoll ist es auch, Planzahlen vorzulegen. Dann kann die Bank eine bessere Zukunftsprognose im Hinblick auf die Entwicklung der qualitativen Unternehmensfaktoren abgeben, was sich dann hoffentlich positiv auf die Bonitätseinstufung auswirkt. Wenn im Unternehmensalltag mal nicht immer alles nach Plan läuft, was völlig normal ist, sollten Sie mit der Bank vorab darüber sprechen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Früher oder später kommt die Wahrheit doch ans Licht, und dann kann es zu spät sein, neues Geld zu bekommen.Die Maßnahmen zeigen, dass Sie die Bonitätseinstufung und das Rating Ihres Unternehmens durchaus positiv beeinflussen können. Neben den Zahlen liegt es auch am Unternehmer selbst, durch eine gute Kommunikation und eine offene Informationspolitik bei der Bank eine Vertrauensbasis zu schaffen und sich die notwendigen Finanzierungsspielräume offenzuhalten, damit das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich investieren kann. Was dazu sonst noch im Einzelnen notwendig ist, können Sie in diesem Buch nachlesen.
Investition und Finanzierung für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
2. Auflage 2023
© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Blue Planet Studio - stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-72042-2ePub ISBN: 978-3-527-84141-7
Tobias Amely studierte Betriebswirtschaftslehre in Münster. Dort promovierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzierung. Berufserfahrung sammelte er bei der Westdeutschen Landesbank und als Abteilungsdirektor beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Bonn. Seit 1998 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen und Finanzwirtschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Als Dozent ist er außerhalb der Hochschule seit vielen Jahren in Unternehmen und Akademien im Bereich der wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung von (Nachwuchs-)Führungskräften tätig. Neben traditionellen Lehrgesprächen vermittelt er unternehmerisches Denken und Handeln nach dem Motto »Learning Business by doing Business« durch die Durchführung von Unternehmensplanspielen. Er ist Autor mehrerer Bücher, Studienbriefe, Lexika und Aufsätze zu verschiedensten Themen der Betriebswirtschaftslehre. Den Lesern der … für Dummies-Reihe ist er insbesondere durch die beiden Bestseller BWL für Dummies und BWL kompakt für Dummies bekannt.
Christine Immenkötter zog es nach der Ausbildung zur Bankkauffrau in die Mainmetropole, nach Frankfurt. Dort machte sie neben ihrer Tätigkeit bei der Deutschen Bank AG ihren Bachelor und Master in Banking & Finance an der Frankfurt School of Finance & Management (ehemals Hochschule für Bankwirtschaft). Noch mehr als die Arbeit im Bereich Asset Finance & Leasing reizte letztlich der Weg zum Doktor. An der Frankfurt School of Finance & Management promovierte sie 2010 mit ihrer Dissertation an der Schnittstelle zwischen Steuern und Finanzen. Deswegen verwundert auch nicht der anschließende Schritt in die Steuerberatung. Als Steuerberater beriet sie vor allem Finanzdienstleister insbesondere im Bereich internationales Steuerrecht und Verrechnungspreise. 2013 kam der Wechsel vom Main ins schöne Rheinland. Seit Sommersemester 2013 ist Christine Immenkötter Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen, Finanzwirtschaft und Steuern an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Rheinbach. Dort bringt sie mit viel Freude und Elan ihren Studierenden die nicht immer ganz so leichten Themen ihrer Fächer näher. Als Ausgleich zum Beruf findet man Christine Immenkötter bei schönem Wetter im Garten oder sie verbringt ihre Zeit mit ihrer Familie.
Diplom-Volkswirt Stefan Best ist Dozent an der Wiesbaden Business School, Hochschule RheinMain University of Applied Sciences, insbesondere für Finanzierung und Risikomanagement. Er war zuvor viele Jahre und zuletzt als Managing Director im Bereich Bankenanalyse der Ratingagentur Standard & Poor’s sowie im Bankensektor tätig.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Über den Fachkorrektor
Einführung
Über dieses Buch
Begriffe, die in diesem Buch verwendet werden
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Grundlagen der Investition und Finanzierung
Kapitel 1: Grundbegriffe der Investition und Finanzierung
Güterwirtschaftliche und finanzwirtschaftliche Prozesse im Zusammenhang
Notwendigkeit der Finanzierung: Warum jedes Unternehmen Finanzmittel benötigt
Investition und Finanzierung: Basisbegriffe für das Finanzmanagement
Zusammenfassung: Hin und Her mit dem Geld
Kapitel 2: Finanzwirtschaftliche Ziele und Entscheidungsprobleme
Finanzwirtschaftliche Ziele: Worauf es in der Finanzwirtschaft ankommt
Finanzwirtschaftliche Entscheidungsprobleme: Nicht ganz trivial
Finanzmärkte und Finanzintermediäre: Wo Kapitalanbieter und -nachfrager sich treffen
Teil II: Finanzierungsinstrumente der Unternehmen
Kapitel 3: Finanzierungsformen im Überblick
Systematisierung der Finanzierungsformen
Außen- und Innenfinanzierung: Woher kommt das Geld?
Eigen- und Fremdfinanzierung: Wer sind die Kapitalgeber?
Kurz-, mittel- und langfristige Finanzierung: Wie lange sich finanzieren?
Anlass der Finanzierung: Es gibt viele Gründe
Die Finanzierungsformen im Zusammenhang
Kapitel 4: Instrumente der Außenfinanzierung: Die Finanzierung mit Eigenkapital
Die Qual der Wahl bei der Außenfinanzierung
Eigenkapital: Begriff und Funktionen
Formen der Beteiligungsfinanzierung: Auf die Rechtsform kommt es an
Hinauf und herunter: Kapitalerhöhung und -herabsetzung
Finanzierung durch Private Equity und Venture Capital
Kapitel 5: Instrumente der Außenfinanzierung: Die Finanzierung mit Fremdkapital
Fremdkapital: Geld von Fremden borgen?
Safety first: Grundlagen der Kreditsicherung
Darlehen, Obligationen und Co: Die langfristige Fremdfinanzierung
Lieferantenkredite, Kontokorrentkredite und Co: Die kurzfristige Fremdfinanzierung
Kapitel 6: Das Beste aus beiden Welten: Die Finanzierung mit Mezzanine-Kapital
Alles Mezzanine oder was?
Mezzanine Finanzierungsinstrumente
Kapitel 7: Instrumente der Innenfinanzierung
Wie die Innenfinanzierung funktioniert
Die Selbstfinanzierung: Sich aus Gewinnen finanzieren
Die Finanzierung aus Rückstellungen
Die Finanzierung aus Abschreibungen
Wie die Effekte der Innenfinanzierung zusammenspielen
Die Finanzierung aus sonstigen Vermögensumschichtungen
Die Bedeutung der Innenfinanzierung: Wichtiger als vermutet
Kapitel 8: Sonderinstrumente der Finanzierung: Wie es auch ohne eine Bank geht
Das Factoring: Die Forderungen vorzeitig zu Geld machen
Das Leasing: Miete statt Kauf
Asset Backed Securities (ABS): Wertpapierbündel schnüren
Teil III: Finanzmanagement
Kapitel 9: Finanzplanung
Was Finanzplanung ist: Die Grundlagen
Wie Finanzplanung erfolgt: Ermittlung von Liquiditäts- und Kapitalbedarf
Kapitel 10: Die Finanzanalyse
Grundlagen der Finanzanalyse
Analyse der Vermögenslage: Ist das Vermögen richtig aufgebaut?
Analyse der Kapitalstruktur: Ist das Unternehmen ausgewogen finanziert?
Analyse der Liquidität: Ist das Unternehmen zahlungskräftig?
Analyse der Erfolgslage: Ist das Unternehmen profitabel?
Kennzahlensysteme: Kennzahlen miteinander verknüpfen
Probleme und Grenzen der Finanzanalyse: Vorsicht vor Fehlurteilen!
Kapitel 11: Management von Finanzrisiken mit Finanzderivaten
Wieso, weshalb, warum: Die Bedeutung des Risikomanagements
Der Gefahr ins Auge sehen: Die wichtigsten Finanzrisiken
Des Pudels Kern: Gemeinsamkeiten und Grundlagen von Finanzderivaten
Ein »Tauschgeschäft« abschließen: Swaps
In die Zukunft sehen: Forwards und Futures
Eine Wette eingehen: Optionen
Zu guter Letzt: Das Wichtigste zu Kreditderivaten
Teil IV: Investitionsrechnung
Kapitel 12: Grundlagen der Investitionsrechnung und -planung
Investitionsbegriff und Investitionsarten
Bedeutung von Investitionen: Sehr wichtig, aber auch besonders schwierig!
Phasen des Investitionsentscheidungsprozesses: Alles muss geplant sein
Fragestellungen der Investitionsrechnung: Wozu man die Investitionsrechnung braucht
Methoden der Investitionsrechnung im Überblick
Kapitel 13: Statische Investitionsrechnung
Kostenvergleichsrechnung: Wenn es nur auf die Kosten ankommt
Gewinnvergleichsrechnung: Wenn auch die Erlöse unterschiedlich sind
Rentabilitätsrechnung: Die Mindestrendite toppen
Amortisationsrechnung: Ab wann sich eine Investition lohnt
Vor- und Nachteile der statischen Investitionsrechnung
Kapitel 14: Genauer rechnen: Dynamische Investitionsrechnung
Was ist anders bei der dynamischen Investitionsrechnung?
Finanzmathematische Grundlagen: Um die kommt man nicht herum
Kapitalwertmethode: Wird ein Mehrwert erzielt?
Annuitätenmethode: Den Kapitalwert in Raten zerlegen
Interne-Zinsfuß-Methode: Welche Rendite hat die Investition?
Vollständiger Finanzplan: Alle Zahlungen offenlegen
Bestimmung der optimalen Nutzungsdauer
Berücksichtigung von Gewinnsteuern bei der Kapitalwertmethode
Kapitel 15: Investitionsprogrammentscheidungen und Investitionsrechnung unter Unsicherheit
Investitionsprogrammentscheidungen
Korrekturverfahren: Zu- und Abschläge aus Vorsicht
Sensitivitätsanalyse: Kritische Werte bestimmen
Risikoanalyse: Ein Risikoprofil erstellen
Entscheidungsregeln: Auf die Risikoeinstellung kommt es an!
Entscheidungsbaumverfahren: Entscheidungen sind immer möglich!
Scoring-Modelle: Wenn auch qualitative Kriterien eine Rolle spielen
Teil V: Investition in Wertpapiere
Kapitel 16: Investition in Anleihen
Jemandem Geld leihen: Anleihen als eine Form des Fremdkapitals
Zeit ist Geld oder der Zeitwert des Geldes
Der (theoretisch) richtige Wert: Bewertung von Anleihen
Kapitel 17: Investition in Aktien
Risikokapital bereitstellen: Aktien
The Big Picture: Unternehmens- und Aktienbewertung
Der (theoretisch) richtige Wert: Bewertung von Aktien
Last, but not least: Wenn Theorie und Praxis nicht übereinstimmen
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18: Zehn Fallstricke der Investition und Finanzierung
Vorsicht vor zu viel Zahlengläubigkeit: Zahlen sind nicht alles!
Die Liquiditätsfalle: Wenn die Pleite droht
Die Zinsfalle
Lieferantenkredit: Skontoverzicht kann teuer werden!
Bonität und Rating: Vorsicht vor einem Teufelskreis!
Die Leveragefalle: Wenn aus der Chance ein Problem wird
Warum in Währungsrisiken auch Chancen liegen
Die Bürgschaftsfalle: Sich für einen andern in Gefahr begeben
Die Scheingenauigkeit in der Investitionsrechnung
Der Herdentrieb an der Börse: Nicht mit allen anderen aus dem Fenster springen
Kapitel 19: Zehn Top-Begriffe der Investition und Finanzierung, die Sie kennen sollten
Eigenkapital und Eigenkapitalquote: Wie hoch ist das Verlustpolster?
Können die Gesellschafter zufrieden sein? Die Eigenkapitalrentabilität
Leasing und Factoring: Wenn es kein klassischer Kredit sein soll
Finanzierung aus Abschreibungen: Die wichtigste Finanzierungsquelle der Unternehmen
Cashflow und Free Cashflow: Wie viel flüssige Mittel bleiben aus der laufenden Geschäftstätigkeit übrig?
Working Capital: Maßstab für die Liquidität und Kapitaleffizienz
Die Marktkapitalisierung: Wie viel ist ein Unternehmen an der Börse wert?
Der Kapitalwert: Ist eine Investition lohnend?
Interner Zinsfuß: Auf die Rendite kommt es an
Finanzderivate: Zauberinstrumente oder Teufelszeug?
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 2
Tabelle 2.1: Leverageeffekt
Tabelle 2.2: Finanzwirtschaftliche Entscheidungsprobleme
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdkapital
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Beteiligungsfinanzierung und Rechtsformen im Überblick
Tabelle 4.2: Folgen der Kapitalerhöhung der Holz & Späne AG
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Ratingklassen von S&P, Fitch und Moody's
Tabelle 5.2: Darlehensverlauf beim Tilgungsdarlehen
Tabelle 5.3: Darlehensverlauf beim Annuitätendarlehen
Tabelle 5.4: Darlehensverlauf beim Festdarlehen
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Beispiel zur Selbstfinanzierung
Tabelle 7.2: Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung
Tabelle 7.3: Beispiel zur Finanzierung aus Rückstellungen
Tabelle 7.4: Beispiel zur Finanzierung aus Abschreibungen
Tabelle 7.5: Beispiel zum Kapitalfreisetzungseffekt (alle Zahlen in TEuro)
Tabelle 7.6: Beispiele zur Innenfinanzierung
Tabelle 7.7: Mittelaufkommen deutscher Unternehmen von 2016 bis 2020 nach der Sta...
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Formen des Leasings
Tabelle 8.2: Zurechnung des Leasingobjekts beim Finanzierungsleasing
Tabelle 8.3: Leasingquoten in Deutschland. Stand: Juni 2021, Quelle: Statistische...
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Aktivseite der Automobil AG
Tabelle 10.2: Passivseite der Automobil AG
Tabelle 10.3: GuV-Rechnung der Automobil AG
Tabelle 10.4: Vereinfachte Cashflow-Berechnung
Tabelle 10.5: Bausteine der Kapitalflussrechnung
Tabelle 10.6: Kapitalflussrechnung der Automobil AG
Tabelle 10.7: Vereinfachte Berechnung des Free Cashflows
Tabelle 10.8: Berechnung des EBIT
Tabelle 10.9: Berechnung des EBITDA
Tabelle 10.10: Ermittlung des eingesetzten Kapitals
Tabelle 10.11: Ermittlung der Bruttoinvestitionsbasis
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Ausgangsdaten für den Kostenvergleich
Tabelle 13.2: Kostenvergleichsrechnung
Tabelle 13.3: Gewinnvergleichsrechnung
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Beispiel zum Zahlungsstrom einer Investition
Tabelle 14.2: Beispiel für zwei Investitionsalternativen
Tabelle 14.3: Berechnung von Kapitalwert und Internem Zinsfuß
Tabelle 14.4: Vollständiger Finanzplan (Vofi); alle Zahlungen in Euro
Tabelle 14.5: Zahlenbeispiel zur Berechnung der optimalen Nutzungsdauer (alle Zah...
Tabelle 14.6: Ermittlung der maximalen Annuität
Tabelle 14.7: Beispiel zur Berechnung von Gewinnsteuern (alle Zahlen in Euro)
Tabelle 14.8: Beispiel mit veränderter Abschreibung
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Bestimmung eines Investitionsprogramms mit der Kapitalwertrate (Ans...
Tabelle 15.2: Investitionsobjekte der Simultplan
Tabelle 15.3: Finanzierungsangebote der Simultplan
Tabelle 15.4: Beispiel zum Korrekturverfahren (alle Zahlungen in Euro)
Tabelle 15.5: Zahlenbeispiel zu den Entscheidungsregeln
Tabelle 15.6: Investitionsentscheidung auf Basis eines Scoring-Modells
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Berechnung des effektiven Jahreszinses
Tabelle 16.2: Berechnung des Terminzinssatzes für t
1
bis t
2
Tabelle 16.3: Berechnung des Terminzinssatzes für t
2
bis t
3
Tabelle 16.4: Zusammenhang zwischen Preis, Effektivverzinsung und Kupon
Kapitel 17
Tabelle 17.1: Verlauf des Gewinns je Aktie und der Dividenden
Tabelle 17.2: Beispieldaten Multiplikatorverfahren mit KGV
Tabelle 17.3: Beispieldaten Multiplikatorverfahren mit EBITDA
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Güter- und Geldströme im Zusammenhang
Abbildung 1.2: Grundaufbau einer Bilanz
Abbildung 1.3: Kreislauf der Zahlungsmittel
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Kapitalaufnahme gefährdet die Unabhängigkeit
Abbildung 2.2: Finanzwirtschaftliche Ziele im Zusammenhang
Abbildung 2.3: Finanzmärkte und Finanzintermediäre
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Finanzierungsformen im Überblick
Abbildung 3.2: Finanzierungsformen im Zusammenhang
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Beteiligungsfinanzierung und Rechtsformen
Abbildung 4.2: Aktienarten
Abbildung 4.3: Arten der Kapitalerhöhung
Abbildung 4.4: Zeitlicher Ablauf der Kapitalerhöhung
Abbildung 4.5: Arten der Kapitalherabsetzung
Abbildung 4.6: Vereinfachte Kapitalherabsetzung bei der Brot & Butt...
Abbildung 4.7: Einziehung von Aktien bei der Brot & Butter AG
Abbildung 4.8: Exit-Strategien bei Private Equity und Venture Capital
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Einteilung von Fremdkapital hinsichtlich der Laufzei...
Abbildung 5.2: Ablauf einer Kreditfinanzierung
Abbildung 5.3: Einteilung der Kreditsicherheiten
Abbildung 5.4: Offene und stille Zession im Überblick
Abbildung 5.5: Langfristige Fremdfinanzierung
Abbildung 5.6: Zins- und Tilgungsverlauf beim Tilgungsdarlehen
Abbildung 5.7: Zins- und Tilgungsverlauf beim Annuitätendarlehen
Abbildung 5.8: Zins- und Tilgungsverlauf beim Festdarlehen
Abbildung 5.9: Ausstattungsmerkmale von Obligationen
Abbildung 5.10: Ausgabepreis und Nennwert
Abbildung 5.11: Selbst- und Fremdemission von Obligationen
Abbildung 5.12: Wichtige Spezialkreditinstitute für langfristige Finanzierungen
Abbildung 5.13: Kurz- und mittelfristige Fremdfinanzierung
Abbildung 5.15: Zahlungskonditionen im Beispiel
Abbildung 5.16: Avalkredit
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Arten der Innenfinanzierung
Abbildung 7.2: Staudammbeispiel
Abbildung 7.3: Finanzierungseffekte aus Pensionsrückstellungen
Abbildung 7.4: Bedeutung der Finanzierungsarten in Deutschland. Anmerkung: Unter ...
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Ablauf des offenen Factorings
Abbildung 8.2: Echtes und unechtes Factoring
Abbildung 8.3: Ablauf des Leasings
Abbildung 8.4: Ablauf einer ABS-Transaktion
Abbildung 8.5: Formen der Verbriefung
Kapitel 9
Abbildung 9.1: (Opportunitäts-)Kosten aufgrund mangelhafter Liquiditätsplanung
Abbildung 9.2: Finanzplanung als betriebliche Teilplanung
Abbildung 9.6: Beispielhafte Anpassungsmaßnahmen bei Unter- und Überdeckung
Abbildung 9.8: Kapitalbindungsdauer im Umlaufvermögen
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Bestandteile der Finanzanalyse
Abbildung 10.2: Beispiel für ein ROI-Kennzahlensystem
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Die wichtigsten Finanzrisiken im Überblick
Abbildung 11.2: Zinsänderungsrisiken im Überblick
Abbildung 11.3: Kassa- und Termingeschäft
Abbildung 11.4: Einteilung von Finanzderivaten nach dem Verpflichtungscharakter
Abbildung 11.5: Einteilung von Finanzderivaten nach dem Handelsplatz
Abbildung 11.6: Wichtige Finanzderivate und ihr Einsatz zur Absicherung von Finan...
Abbildung 11.7: Grundstruktur eines Kuponswaps
Abbildung 11.8: Beispiel Aktivmanagement bei erwarteten fallenden Zinsen
Abbildung 11.9: Beispiel Aktivmanagement bei erwarteten steigenden Zinsen
Abbildung 11.10: Passivmanagement mit Zinsswaps
Abbildung 11.11: Aktiv- und Passivmanagement mit Zinsswaps
Abbildung 11.12: Beispielhafter Ablauf eines Währungsswaps
Abbildung 11.13: Vor- und Nachteile von Forwards und Futures
Abbildung 11.14: Vereinfachter Ablauf eines Forward Rate Agreements
Abbildung 11.15: Einsatzmöglichkeiten von FRAs zur Absicherung von Zinsänderungsr...
Abbildung 11.16: Einsatzmöglichkeiten von Geldmarktfutures zur Absicherung von Zi...
Abbildung 11.17: Grundpositionen einer Option
Abbildung 11.18: Funktionsweise eines Collars
Abbildung 11.19: Grundstruktur eines Credit Default Swaps
Abbildung 11.20: Grundstruktur einer Credit Linked Note
Abbildung 11.21: Grundstruktur eines Total Return Swaps
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Investitionsarten
Abbildung 12.2: Phasen des Investitionsentscheidungsprozesses
Abbildung 12.3: Wichtige Methoden der Investitionsrechnung
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Bestimmung der Amortisationsdauer
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Beispiel zum Zahlungsstrom einer Investition
Abbildung 14.2: Beispiel zur Kapitalwertberechnung
Abbildung 14.3: Beispiel zur Annuität
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Dean-Modell
Abbildung 15.2: Simultane Verfahren der Investitionsprogrammplanung
Abbildung 15.3: Risikoprofil
Abbildung 15.4: Nutzenfunktionen
Abbildung 15.5: Entscheidungsbaum
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Barwert eines Zahlungsstroms
Abbildung 16.2: Barwert einer ewigen Rente
Abbildung 16.3: Barwert einer Annuität
Abbildung 16.4: Beispielhafter Zahlungsstrom
Abbildung 16.5: Barwert der Beispielannuität
Abbildung 16.6: Zinsstrukturkurven
Abbildung 16.7: Zahlungsstrom der Beispiel-Nullkuponanleihe
Abbildung 16.8: Zahlungsstrom der Beispiel-Kuponanleihe
Abbildung 16.9: Zahlungsstrom der dreijährigen Beispiel-Kuponanleihe
Abbildung 16.10: Zerlegung der Kuponanleihe
Abbildung 16.11: Zeiteffekt bei Anleihen
Kapitel 17
Abbildung 17.1: Verfahren der Unternehmensbewertung
Abbildung 17.2: Wichtige Verfahren der Aktienbewertung
Abbildung 17.3: Investition in eine Aktie für ein Jahr
Abbildung 17.4: Investition in eine Aktie für zwei Jahre
Abbildung 17.5: Gordon-Growth-Modell
Abbildung 17.6: Einfaches Zweiphasenmodell
Abbildung 17.7: Discounted-Cashflow-Verfahren
Abbildung 17.11: Beispiel Balken-Chart
Abbildung 17.12: Beispielhafte Darstellung der Kerzen eines Candlestick-Charts
Abbildung 17.13: Trendlinie beim (durchbrochenen) Aufwärtstrend
Abbildung 17.14: Beispiel Widerstandslinie
Abbildung 17.15: Beispiel M-Formation
Abbildung 17.16: Beispiel W-Formation
Abbildung 17.17: Beispiel Schulter-Kopf-Formation
Abbildung 17.18: Beispiel gleitender Durchschnitt
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
1
2
5
6
7
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
129
130
131
132
133
134
135
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
411
412
413
414
415
416
417
418
419
421
422
423
424
425
426
427
428
429
430
431
432
433
434
435
436
437
438
439
440
441
442
443
444
445
447
448
449
450
451
452
453
454
Kenntnisse der Investition und Finanzierung sind für viele Menschen unerlässlich. Für die Geschäftsführung eines Unternehmens, für die Finanzmanager und deren Mitarbeiter, aber auch für die Investoren, die einem Unternehmen ihr Kapitel anvertrauen. Schließlich geht es um das liebe Geld! Ein Muss sind Finanzkenntnisse aber auch für alle Studenten, die die Betriebswirtschaftslehre selbst oder aber Wirtschaftswissenschaften im Nebenfach studieren. Grundwissen zum Finanzmanagement ist darüber hinaus aber ebenso für all diejenigen von Interesse, die einfach nur verstehen wollen, wie Finanzmärkte funktionieren, wie Unternehmen sich finanzieren und wie sie die richtigen Investitionen auswählen können. Dann fällt es auch leichter, die aktuellen Finanznachrichten zu verstehen, wenn es beispielsweise um die wichtigsten Finanzkennzahlen eines Unternehmens geht. Dieses Buch wird allen Menschen helfen, die noch keine Finanzexperten sind und sich Kenntnisse des Finanzmanagements auf angenehme Weise aneignen möchten.
Worum geht es in diesem Buch? Laut Titel um die Investition und Finanzierung. Das sind Begriffe aus der Welt des Geldes und der Zahlen. Oje, denken Sie vielleicht und erwarten jetzt ein langweiliges Buch voller Formeln und Zahlenberge, die auch noch mit unverständlichen Fachbegriffen und Anglizismen geschmückt sind. Das gilt aber ganz bestimmt nicht für dieses Fachbuch. Im Gegenteil: In diesem Buch beschäftigen wir uns inhaltlich mit vielen spannenden Fragen, die auch Sie interessieren werden. Hier einige Beispiele:
Wie kann sich ein Unternehmen finanzieren, ohne auf externe Kapitalgeber wie Banken angewiesen zu sein?
Woran kann man finanziell erfolgreiche Unternehmen erkennen?
Was muss ein Unternehmen tun, um die zukünftige Zahlungsfähigkeit sicherzustellen?
Welche Finanzrisiken haben Unternehmen und was können sie dagegen tun?
Wie hoch ist der faire Preis einer Aktie?
Wenn Sie zur Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen ein Buch haben wollen, das knapp, unkompliziert und verständlich, aber dennoch kompakt, kompetent und umfassend ist, dann gehören Sie zur Zielgruppe dieses Buches. Unser Leser möchte sich einen leichten und schnellen Zugang zur Welt der Investition und Finanzierung verschaffen. Das Buch kann auch als Nachschlagewerk dienen, wobei das Inhaltsverzeichnis am Anfang und das Sach- und Stichwortverzeichnis am Ende des Buches bei der Themensuche helfen. Die einzelnen Teile des Buches können Sie unabhängig voneinander lesen. Am Beginn jeden Kapitels erhalten Sie eine kurze Übersicht, was Sie in dem jeweiligen Kapitel erwartet.
Die Arbeit an diesem Buch hat uns Autoren viel Spaß gemacht und wir haben unsere ganze Erfahrung aus unserer langjährigen Ausbildungs- und Lehrtätigkeit, aber auch aus unserer beruflichen Praxis eingebracht. Natürlich haben wir für Sie dabei auch die Literatur zur Investition und Finanzierung durchforstet. Die wichtigsten und gängigsten Methoden und Konzepte bekommen Sie mit vielen praktischen Beispielen und Tipps in diesem Buch präsentiert. Neueste wissenschaftlich-akademische und theoretische Diskussionen wollen wir Ihnen jedoch ersparen, sondern Sie lieber systematisch und Schritt für Schritt mit der Investition und Finanzierung vertraut machen. Sie müssen auch kein Mathegenie sein, um dieses Buch verstehen zu können. Die Verwendung von mathematischen und statistischen Formeln haben wir auf das Notwendigste beschränkt. Um ehrlich zu sein: Ganz ohne Zahlen und Rechnungen geht es natürlich bei dem Thema auch nicht. Aber das kennen Sie ja auch, wenn es um Ihr eigenes Geld geht. In diesem Buch haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert und legen großen Wert auf die Verständlichkeit der Inhalte, Praxisbeispiele und Übungen. Urteilen Sie selbst!
Sie mögen keine langen akademischen und theoretischen Erörterungen von Definitionen und Modellen? Dann liegen Sie mit diesem Buch genau richtig. In den einzelnen Kapiteln werden wir Ihnen selbstverständlich aber die jeweils wichtigsten Methoden und Konzepte der Finanzmanager verständlich und praxisnah vorstellen. Wichtige Begriffe, die in der Theorie und Praxis immer wieder auftauchen, sind dabei mit einem Symbol besonders gekennzeichnet und werden knapp und verständlich erläutert. Außerdem können Sie alle wichtigen Fachausdrücke und Begriffe mit dem Sach- und Stichwortverzeichnis schnell im Buch wiederfinden und nachlesen.
Um sich schnell und gezielt über die Sie interessierenden Fragen zu informieren, können Sie nach dem ersten Grundlagenteil direkt zu den anderen Teilen und ihren einzelnen Kapiteln springen. Die Kapitel der Teile sind so verfasst, dass sie Stück für Stück aufeinander aufbauen. Dabei beginnen wir mit den grundlegenden Dingen und steigern den Schwierigkeitsgrad nach und nach, bis wir am Ende alle »Highlights« aus der Welt der Investition und Finanzierung erklärt haben. Die zentralen Themen und Inhalte werden in den einzelnen Kapiteln jeweils zu Beginn im Überblick noch einmal kurz und knapp angeführt. Praktische Tipps, Hinweise, Fallstricke und wichtige Fachbegriffe werden durch gesonderte Symbole im Text markiert (deren Bedeutung erklären wir Ihnen aber gleich). Alle Begriffe, die wir Ihnen erklären, haben wir kursiv ausgezeichnet. Themen, die zwar hilfreich für das Verständnis des Inhalts sind, jedoch von dem schnellen Leser auch übergangen werden können, finden Sie in den speziell hinterlegten Kästen. Für ein besseres und tieferes Verständnis haben wir ergänzend zum Text immer wieder umfangreichere Beispiele und Übungen eingebaut. Dabei überlassen wir Ihnen, ob Sie diese lesen oder überspringen, falls Sie direkt alles verstanden haben. Mithilfe des Stichwortverzeichnisses am Schluss des Buches können Sie alle Antworten auf Ihre Fragen zur Welt der Investition und Finanzierung schnell jederzeit auffinden und nachlesen. Kurzum: Dieses Buch hat eine klare und durchdachte inhaltliche und optische Struktur, damit Sie mit einem klaren Plan und auf schnelle und bequeme Weise durch die Welt der Investition und Finanzierung reisen können.
Sie haben sich das Buch bestimmt nicht gekauft, um es in einer Ecke verstauben zu lassen. Durch das Lesen dieses Buches zeigen Sie, dass Sie bereit sind, sich in die nicht immer leicht zu verstehende Welt der Finanzmanager zu begeben, um sich gezielt mit den wichtigsten Themen zu beschäftigen und sich einen kompletten Überblick über die Zusammenhänge in der Finanzwelt zu verschaffen. Damit Sie sich wirklich mit Interesse mit diesem Buch beschäftigen, sollte mindestens eines der folgenden Motive auf Sie zutreffen:
Sie sind im Finanzmanagement tätig oder arbeiten eng mit der Finanzabteilung zusammen.
Sie sind in die Investitionsplanung eines Unternehmens eingebunden oder möchten Ihr eigenes Kapital anlegen.
Sie sind in einer Bank in der Firmenkundenbetreuung oder Kreditabteilung tätig.
Sie beraten Unternehmen in finanziellen Fragen.
Sie befinden sich in der Ausbildung oder in einem Studium und müssen sich zwangsläufig mit der Materie herumschlagen. Dabei möchten Sie sich den Lernstoff schnell aneignen und Ihre Prüfung gut bestehen.
Sie sind ein vielseitig interessierter Mensch, der mehr über die Finanzwelt wissen möchte. Sie haben noch keine vertieften Kenntnisse, möchten diese aber – vielleicht mit ein wenig Spaß kombiniert – erwerben.
Sie haben bisher noch kein passendes Buch zum Thema gefunden.
Sie kennen einen der Autoren persönlich und möchten gerne wissen, was der denn so schreibt.
Den Stoff dieses Buches haben wir für Sie so geordnet, dass Sie systematisch und schrittweise in die wichtigsten Bereiche der Welt der Finanzmanager eingeführt werden. Das Buch ist in sechs Teile gegliedert, die wir Ihnen jetzt vorstellen möchten.
Im ersten Teil des Buches stellen wir Ihnen die Grundlagen der Investition und Finanzierung vor, um ein Grundverständnis für finanzwirtschaftliche Vorgänge und Fragestellungen zu entwickeln. In Kapitel 1 erklären wir die Grundbegriffe der Investition und Finanzierung. Das zweite Kapitel geht zunächst auf die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele wie Rentabilität, Risiko, Liquidität und Unabhängigkeit ein, auf deren Gleichgewicht der Finanzmanager achten muss. Zu den Grundlagen der Finanzierung gehören zum Schluss des ersten Teils auch einige Fakten über die Finanzmärkte und ihre Teilnehmer.
In Teil II des Buches erfahren Sie, welche Finanzierungsformen es für Unternehmen gibt und welche Finanzierungsinstrumente bei den einzelnen Finanzierungsformen genutzt werden können. In Kapitel 3 erhalten Sie zunächst einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsformen. In den Kapiteln 4 bis 6 stellen wir Ihnen dann die Möglichkeiten der Außenfinanzierung genauer vor. Hier erfahren Sie zum Beispiel, wie sich Aktiengesellschaften durch die Ausgabe neuer Aktien zusätzliches Eigenkapital beschaffen können. Kapitel 7 erklärt Ihnen, wie sich ein Unternehmen im Wege der Innenfinanzierung aus eigener Kraft finanzielle Spielräume verschaffen kann. Alternativ kann ein Unternehmen auch auf Sonderinstrumente der Finanzierung wie Leasing oder Factoring zurückgreifen, die im achten Kapitel genauer dargestellt werden.
Weiter geht es mit einzelnen Aspekten des Finanzmanagements. In Kapitel 9 erhalten Sie zunächst einen Überblick über die Bedeutung und die verschiedenen Aspekte der Finanzplanung, mit der ein Unternehmen seinen Liquiditäts- und Kapitalbedarf ermittelt und steuert. In Kapitel 10 erfahren Sie mehr zur Finanzanalyse. Dazu stellen wir Ihnen die wichtigsten finanzanalytischen Kennziffern vor, mit denen Sie Aussagen zur Liquiditätslage, zur Vermögens- und Kapitalstruktur sowie zur Rentabilität eines Unternehmens machen können. Abschließend zeigen wir Ihnen in Kapitel 11, welche Finanzrisiken es gibt und wie diese durch den Einsatz von Finanzderivaten abgesichert werden können.
Im vierten Teil des Buches erfahren Sie, wie ein Unternehmen das beschaffte Kapital möglichst sinnvoll einsetzen und investieren kann. Im Mittelpunkt dieses Teils stehen die betriebswirtschaftlichen Methoden, die Ihnen helfen sollen, optimale Investitionsentscheidungen zu treffen, die den Unternehmenswert erhöhen. In Kapitel 12 werden zunächst die Grundlagen der Investitionsrechnung und -planung erläutert. In den Kapiteln 13 und 14 stellen wir Ihnen dann die verschiedenen Methoden der statischen und dynamischen Investitionsrechnung im Einzelnen vor. Kapitel 15 erklärt Ihnen, wie Sie Investitionsprogrammentscheidungen treffen können. Zudem erfahren Sie, wie Sie die Unsicherheit und das Investitionsrisiko in der Investitionsrechnung berücksichtigen können, welche sich aus der Gefahr ungünstiger Umweltentwicklungen ergeben.
Dieser Teil ist etwas Besonderes, weil er in dieser oder ähnlicher Form in vergleichbaren deutschen Lehrbüchern kaum vorkommt. Wir beschäftigen uns noch einmal mit Anleihen und Aktien – dieses Mal jedoch aus einer ganz anderen Perspektive. Sie erfahren nicht nur mehr über die einzelnen Arten von Aktien und Anleihen, sondern auch, wie man beide Finanzierungsinstrumente bewerten kann. Dabei zeigen wir Ihnen verschiedene Modelle, mit denen Sie den fairen Wert von Anleihen und Aktien ermitteln können.
Die Tradition der … für Dummies-Bücher fortsetzend möchten wir Sie mit unseren Top Ten auf einige Fallstricke, die Sie selbst möglichst vermeiden sollten, aufmerksam machen. Damit Sie auch die Finanzprofis verstehen können, stellen wir Ihnen in diesem Teil noch einmal wichtige Begriffe der Investition und Finanzierung vor, die Sie auf jeden Fall kennen sollten. Den Gewohnheiten der … für Dummies-Bücher folgend haben wir für Sie natürlich auch gute Tipps für konkrete Investitions- und Finanzierungsentscheidungen eingestreut.
Mit den speziellen Symbolen möchten wir Ihnen gezielt einige nützliche Tipps und Informationen zur Betriebswirtschaftslehre geben. Die wichtigsten Symbole sind:
Mit dem Symbol möchten wir Sie auf wichtige oder interessante Aspekte aufmerksam machen oder bestimmte Punkte aus dem Text noch einmal hervorheben. Insbesondere auch praktische Tipps werden mit diesem Symbol im Text verknüpft.
Selbst in der auf Praxis zielenden Betriebswirtschaftslehre kommen Sie nicht ohne Theorien und Begriffe aus. Wichtige Fachbegriffe im Text sind mit diesem Symbol hervorgehoben. Wenn Sie diese Fachbegriffe kennen, kann Sie niemand mehr durch sein Fachchinesisch allein beeindrucken!
Oft ist es so, dass man mit einem Beispiel eine Idee oder ein Konzept am besten erklären kann. Deshalb haben wir viele Beispiele in den Text eingebaut und sie mit diesem Symbol gekennzeichnet.
Wie im richtigen Leben gibt es auch in der Betriebswirtschaft viele Gelegenheiten, um in ein Fettnäpfchen zu treten. Damit Ihnen das in der Praxis möglichst nicht passiert, haben wir für Sie entsprechende Warnschilder aufgestellt.
Beim Finanzmanagement gibt es viele Besonderheiten und Probleme, die man beachten sollte. Dieses Symbol bedeutet, dass es sich um etwas Wichtiges handelt.
Mit diesem Buch erhalten Sie einen optimalen Überblick über die Investition und Finanzierung eines Unternehmens. Alle wichtigen Dinge, die Sie über das Finanzmanagement eines Unternehmens wissen sollten, finden Sie in diesem Lehrbuch. Sie erfahren alles Notwendige über die verschiedenen Finanzierungsinstrumente, die Finanzplanung, die Absicherung von Finanzrisiken, die Kennziffern der Finanzanalyse, die Methoden der Investitionsrechnung und die Bewertung von Aktien und Anleihen. Sie müssen auf nichts verzichten. Mit anderen Worten: Alle wichtigen Themen werden in verständlicher Weise, garniert mit vielen Tipps und praktischen Beispielen und Übungen, in diesem Buch nach dem bewährten … für Dummies-Muster vorgestellt. Nun sind Sie dran!
Viel Spaß und Erfolg mit unserem Buch wünschen Ihnen Ihre Autoren.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Im ersten Teil des Buches stellen wir Ihnen die Grundlagen der Investition und Finanzierung vor, um ein Grundverständnis für finanzwirtschaftliche Vorgänge und Fragestellungen zu entwickeln.
In Kapitel 1 erklären wir die Grundbegriffe der Investition und Finanzierung. Zunächst werden die güterwirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Prozesse in einem Unternehmen aufgezeigt. Betrachtet man diese beiden Prozesse im Zusammenhang, wird schnell deutlich, warum jedes Unternehmen Finanzmittel benötigt und sich daher jedes Unternehmen fragen muss, wie es sich finanzieren soll. Wenn man dann schon Geld hat, stellt sich als Nächstes die Frage, wie man es am besten verwenden sollte. Damit aber auch jeder weiß, worüber gerade genau gesprochen wird, ist ein Verständnis der wichtigsten Fachbegriffe notwendig. Daher werden Ihnen die für dieses Buch zentralen Begriffe Finanzierung und Investition sowie weitere Fachbegriffe genauer erklärt.
Das zweite Kapitel geht zunächst auf die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele wie Rentabilität, Risiko, Liquidität und Unabhängigkeit ein, auf deren Gleichgewicht der Finanzmanager achten muss. Dazu muss er verschiedene finanzwirtschaftliche Entscheidungsprobleme lösen, die Sie an dieser Stelle kurz vorgestellt bekommen, um ein erstes Problemverständnis zu schaffen. Zu den Grundlagen der Finanzierung gehören zum Schluss des ersten Teils auch einige Fakten über die Finanzmärkte und ihre Teilnehmer.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Güter- und finanzwirtschaftliche Prozesse im ZusammenhangWarum jedes Unternehmen Finanzmittel benötigtDer Finanzierungsbegriff und der InvestitionsbegriffWeitere wichtige Fachbegriffe der FinanzierungIn diesem Kapitel geht es zum einen darum, Ihnen zu zeigen, warum jedes Unternehmen auf finanzielle Mittel angewiesen ist und wie es sich finanzieren kann. Zum anderen sollen die wichtigsten Grundbegriffe der Investition und Finanzierung erklärt werden.
Versetzen Sie sich in das Jahr 1850 und nehmen Sie an, Sie wollten am kalifornischen Goldrausch als Goldsucher am American River in Sacramento teilnehmen. Bevor Sie mit der Goldsuche beginnen, müssen Sie sich zunächst überlegen, welche Grundausstattung Sie für die Goldwäsche benötigen und wie Sie den Erwerb finanzieren.
Zunächst muss jedes Unternehmen die für die Leistungserstellung notwendigen Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) beschaffen, die notwendig sind, um seine Güter und Dienstleistungen produzieren und absetzen zu können. Von nichts kommt nichts!
Der Güterstrom im Unternehmen findet in drei Schritten statt:
Beschaffung der Produktionsfaktoren
Zunächst muss jedes Unternehmen die notwendigen Produktionsfaktoren beschaffen, um die Güter und Dienstleistungen erstellen zu können. Zu den Produktionsfaktoren zählen nach Erich Gutenberg, einem Urvater der Betriebswirtschaftslehre:
Arbeit: leitende oder ausführende Tätigkeiten der Mitarbeiter
Betriebsmittel: Gebäude und Anlagen
Werkstoffe: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Produktion der Güter und Dienstleistungen
Die Produktion ist der eigentliche Prozess der betrieblichen Leistungserstellung. Die Produktionsfaktoren (= Input) werden so kombiniert, dass die fertigen Produkte (= Output) entstehen.
Absatz der Güter und Dienstleistungen
Die erstellten Güter und Dienstleistungen werden an den Absatzmärkten verkauft, wodurch das Unternehmen seine Umsatzerlöse erzielt.
Für die Goldsuche benötigen Sie als Grundausstattung beziehungsweise als Produktionsfaktoren eine Waschpfanne oder eine Waschrinne, Pickel und Schaufeln, Pipetten und Saugflaschen sowie eine Goldwaage. Der Leistungserstellungsprozess der Goldsuche besteht in der Beschaffung der Grundausstattung, der Produktion in Form der Goldsuche und des Absatzes durch den Verkauf des gefundenen Goldes an einen Goldhändler.
Für die Beschaffung und Produktion ist das Unternehmen auf finanzielle Mittel angewiesen, um zum Beispiel die Lieferanten und Mitarbeiter bezahlen und Produktionsanlagen erwerben zu können. Sie wissen doch: »Ohne Moos nix los!« Das gilt natürlich auch für Unternehmen. Es stellt sich also die Frage, wie die Geldströme des Unternehmens verlaufen und woher das Unternehmen die benötigten finanziellen Mittel bekommt.
Geldströme im Unternehmen sind Ein- und Auszahlungen, die den Zahlungsmittelbestand des Unternehmens verändern. Beispiele für Auszahlungen sind:
Bezahlung der Mitarbeiter und Lieferanten
Kauf neuer Maschinen
Ausschüttung von Gewinnen an die Gesellschafter
Woher bekommt das Unternehmen aber die erforderlichen Zahlungsmittel? Dazu benötigt es Einzahlungen, wie beispielsweise
Einnahmen aus dem Umsatzprozess durch den Verkauf der Leistungen an die Kunden des Unternehmens,
Kapitalbeschaffung durch Aufnahme eines Bankkredits,
Ausgabe neuer Aktien an Investoren.
Unser Goldsucher hat Auszahlungen für die Beschaffung der Grundausstattung und muss seinen Lebensunterhalt finanzieren. Einzahlungen bekommt er erst dann, wenn er Gold gefunden hat und dieses an einen Goldhändler verkaufen kann.
Wie hängen eigentlich die Güter- und Geldströme des Unternehmens zusammen? Schauen Sie sich dazu die Güter- und Geldströme des Unternehmens anhand von Abbildung 1.1 im Zusammenhang an.
Abbildung 1.1: Güter- und Geldströme im Zusammenhang
Die Auszahlungen entstehen bei der Beschaffung der Produktionsfaktoren.
Die Einzahlungen resultieren aus dem Absatz der Güter und Dienstleistungen.
Die in Abbildung 1.1 dargestellten unterschiedlichen Verläufe der Güter- und Geldströme verursachen einen Finanzbedarf, den wir Ihnen jetzt genauer erklären möchten.Fast jedes Unternehmen hat aus zwei Gründen einen Finanzbedarf:
Die Einzahlungen erfolgen später als die Auszahlungen.
Nach dem Güterstrom (siehe Abbildung 1.1) finden zuerst die Auszahlungen für die Beschaffung der Produktionsfaktoren statt und die Einzahlungen aus dem Umsatzprozess gehen erst später ein. Die Auszahlungen sind den Einzahlungen also zeitlich vorgelagert. Dadurch entsteht eine Zeitdifferenz (time lag genannt). Die Finanzierung hat die Aufgabe, die Versorgung mit finanziellen Mitteln so lange sicherzustellen, bis aus dem Absatz der Unternehmensleistungen die zur Deckung der Auszahlungen notwendigen Einzahlungen im Unternehmen ankommen. Zur Abdeckung dieser Finanzierungslücke sind die Unternehmen meist darauf angewiesenen, sich an den Geld- und Kapitalmärkten finanzielle Mittel zum Beispiel in Form eines kurzfristigen Bankkredits zu beschaffen.
Größere und teure Investitionsprojekte können in der Regel nicht aus dem normalen Umsatzprozess heraus finanziert werden.
Großinvestitionen (beispielsweise für Betriebserweiterungen, neue Produktionsanlagen oder den Erwerb größerer Beteiligungen) haben hohe Anschaffungsauszahlungen und rechnen sich über die damit zu erzielenden Rückflüsse meist erst nach einigen Jahren. Sie haben also eine mehrjährige Amortisationsdauer. Daher entsteht häufig für eine größere Investition zunächst ein hoher Kapitalbedarf, der oft durch eine langfristige Kapitalaufnahme am Kapitalmarkt zum Beispiel über eine Bank abgedeckt wird. Der Kredit wird dann über mehrere Jahre hinweg zurückgeführt, indem die Einzahlungen aus der Großinvestition zur Kapitalrückzahlung verwendet werden.
Eigentlich sind das auch zwei Alltagsprobleme, die jeder von uns kennt:
Wenn Sie am Monatsanfang die Miete zahlen müssen, aber erst am Monatsende Ihr Gehalt bekommen, kann es sein, dass das Girokonto für eine kurze Zeit durch einen Überziehungskredit ausgeglichen werden muss. Auch hier liegt das Problem darin, dass Sie erst bezahlen müssen, und das dafür notwendige Geld aber erst später reinkommt.
Wenn Personen eine Großinvestition machen, wie den Kauf eines Autos oder den Erwerb eines Hauses, können die meisten Menschen dies auch nicht aus dem laufenden Einkommen finanzieren, sondern sind auf eine längere Kreditfinanzierung angewiesen.
Und wie ist das bei unserem Goldsucher? Er wird am Anfang die gleichen Pro-bleme haben. Er benötigt finanzielle Mittel, um seine Anfangsausstattung zu finanzieren. Reichen seine eigenen Ersparnisse nicht aus, muss er einen Kredit aufnehmen. Wenn er später Gold findet und verkauft, kann er mit dem eingenommenen Geld dann den Kredit auch problemlos zurückzahlen. Will er sich nach Anfangserfolgen später vergrößern und eine eigene Goldmine errichten, braucht er wieder zusätzliches Geld für diese Investition.
Um den Finanzierungsbedarf zu decken, muss das Unternehmen entsprechende Finanzierungsmaßnahmen durchführen. Was Investition und Finanzierung genau bedeuten und welche Möglichkeiten es zur Finanzierung gibt, erklären wir Ihnen im folgenden Abschnitt.
In jedes Einführungskapitel gehört eine Definition der wichtigsten Grundbegriffe, die zum Verständnis des Themas notwendig sind. So wie man ja auch für das Erlernen einer Sprache die wichtigsten Vokabeln kennen sollte und schon vom ersten Tag an damit beginnt. Das ist bei der Finanzierung nicht anders. Und da es dabei um das liebe Geld geht und Finanzmittel auch für Unternehmen ein unverzichtbares Lebenselixier sind, sollten Sie die nächsten Seiten besonders aufmerksam lesen.
Die Finanzierung hat die Aufgabe, die im Unternehmen benötigten finanziellen Mittel bereitzustellen. Wie kann sich ein Unternehmen finanzieren? Dazu gibt es grundsätzlich vier verschiedene Möglichkeiten:
Erhöhung der Einzahlungen
Zusätzliche finanzielle Mittel kann sich ein Unternehmen durch höhere Umsätze oder durch eine Kapitalaufnahme am Geld- und Kapitalmarkt verschaffen.
Frühere Eingänge der Einzahlungen
Das Unternehmen sorgt dafür, dass Einzahlungen früher zu einem Geldeingang führen. Dies geschieht beispielsweise, wenn die eigenen Kunden beim Kauf direkt zahlen und nicht erst nach vier Wochen ihre Rechnungen begleichen.
Vermeidung von Auszahlungen
Auszahlungen (und damit Geldabgänge) werden zum Beispiel durch Einsparungen bei den Kosten (etwa durch geringeren Energieverbrauch) oder durch höhere Rabatte bei den Lieferanten verringert.
Hinauszögerung von Auszahlungen
Auszahlungen können zum Beispiel dadurch hinauszögert werden, dass die Lieferanten erst später bezahlt werden.
Finanzierung können Sie daher wie folgt definieren:
Finanzierung bedeutet die Beschaffung finanzieller Mittel durch zusätzliche oder frühere Einzahlungen sowie durch Vermeidung oder Hinauszögerung von Auszahlungen. Die Finanzierung ist notwendig, damit ein Unternehmen Investitionen durchführen kann.
Eine Investition ist die Verwendung finanzieller Mittel.
Investitionen bedeuten, dass
anfangs Auszahlungen getätigt werden (zum Beispiel für die Anschaffung einer Maschine),denen später Einzahlungsüberschüsse folgen. Ein Einzahlungsüberschuss ist zum Beispiel die Differenz aus den Einzahlungen aus dem Verkauf der mit der Maschine produzierten Güter und den Auszahlungen bei der Produktion für Mitarbeiter und Lieferanten.Die wichtigsten Investitionsarten sind:
Sachinvestitionen
in Anlagen (Maschinen), Grundstücke oder Vorräte
Finanzinvestitionen
in Beteiligungen (zum Beispiel Aktienpakete), Wertpapiere oder Forderungen
immaterielle Investitionen
(die kann man nicht anfassen) in Forschung und Entwicklung, Patente oder in die Qualifikation der Mitarbeiter
Finanzierung als Beschaffung finanzieller Mittel und Investition als Verwendung finanzieller Mittel sind untrennbar miteinander verbunden:
Zuerst müssen die Investitionen und der Bedarf an finanziellen Mitteln geplant werden.Dann muss die Finanzierung sichergestellt werden, indem Kapitalgeber die für die Investitionen benötigten finanziellen Mittel bereitstellen.Dann können die Investitionen durchgeführt werden, indem die beschafften finanziellen Mittel für die Investitionen verwendet werden.Aus den Rückflüssen der Investitionen können dann die Kapitalgeber der Finanzierung bedient werden in Form von Rückzahlungen und Gewinnausschüttungen.Unser Goldsucher benötigt finanzielle Mittel, um Investitionen in seine Anfangsausstattung und später den Bau einer Goldmine finanzieren zu können. Die Finanzierung kann aus seinem Ersparten oder über einen Bankkredit erfolgen. Wenn er dann später Gold findet und verkaufen kann, kann er aus den Einnahmen den Bankkredit abbezahlen und sein Erspartes wieder auffüllen.
Weitere wichtige finanzielle Begriffe sind:
Geld
Zahlungsmittel
Kapital
Eigen- und Fremdkapital
Außen- und Innenfinanzierung
Eigen- und Fremdfinanzierung
Geld begegnet uns eigentlich überall und spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Wir verdienen Geld, wir geben Geld aus, wir leihen uns Geld.
Der irische Schriftsteller Oscar Wilde soll gesagt haben: »Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.«
Geld ist jedes allgemein anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel. Geld gibt es in folgenden Formen:
Warengeld:
Im Handel wird der Kauf von Waren mit anderen Waren bezahlt. Ein Beispiel dafür war die »Zigarettenwährung« kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Es spielt dann eine Rolle, wenn nicht genügend Kleingeld vorhanden ist oder die Menschen das Vertrauen in die offizielle Währung verloren haben.
Bargeld:
Hierzu zählen Geldmünzen und Banknoten.
Buchgeld
(auch
Giralgeld
genannt): Zahlungsanspruch einer Nichtbank gegenüber einer Bank. Oder mit einfachen Worten: Sie haben ein Guthaben bei einer Bank und können dieses für bargeldlose Zahlungen zum Beispiel durch Überweisungen, Lastschriften oder die girocard nutzen.
Elektronisches Geld:
Alternative zum Bargeld, bei der für Zahlungsvorgänge auf
elektronisch
oder
magnetisch gespeicherte Guthaben
zurückgegriffen werden kann. Beispiele: Netzgeld wie eCash oder Cypergeld wie Bitcoin beziehungsweise auf dem Chip oder Magnetstreifen einer (Kunststoff-)Karte gespeicherte Guthaben.
Geld übernimmt in einer Volkswirtschaft die folgenden Funktionen:
Geld als Zahlungsmittel:
Geld als Tausch- oder Zahlungsmittel ermöglicht es auf einfache Weise, Waren und Dienstleistungen zu erwerben. Geld ermöglicht auch reine Finanz-transaktionen wie die Aufnahme und Rückzahlung von Krediten.
Geld als Wertbewahrungsmittel:
Man kann Geld zum Beispiel auf einem Sparbuch bei einer Bank sparen. Ersparnisse ermöglichen es uns, heute verdientes Geld anzulegen und dann später auszugeben.
Geld als Wertmaßstab und Recheneinheit:
Geld ermöglicht es uns, den Wert von Gütern und Vermögensgegenständen in einer einzigen Bezugsgröße (zum Beispiel in Euro) auszudrücken und dadurch vergleichbar zu machen.
In unserer heutigen arbeitsteiligen Wirtschaft spielt Geld eine wesentliche Rolle. Ohne Geld gäbe es eine Tauschwirtschaft (Naturaltausch: Ware gegen Ware), die das Wirtschaftsleben deutlich schwieriger und komplizierter machen würde. Geld wird daher in Anlehnung an den Ökonomen William Petty auch als »Schmiermittel der Wirtschaft« bezeichnet.
Geld dient als Zahlungsmittel. Geld ist dann ein sogenanntes gesetzliches Zahlungsmittel, wenn die Gläubiger gesetzlich verpflichtet sind, dieses anzuerkennen. In Deutschland sind nach dem Bundesbankgesetz »auf Euro lautende Banknoten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel«. Man kann natürlich auch mit Münzen zahlen. Wussten Sie aber auch schon, dass bei Euro- und Centmünzen die Annahmepflicht auf maximal 50 Münzen begrenzt ist?
Bargeld ist in Deutschland nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel. Laut einer Bundesbankstatistik bezahlten in 2021 gemessen an der Anzahl der Transaktionen 58% der Privatpersonen ihre Einkäufe mit Bargeld. Erst dann folgen die unbaren Zahlungsmittel in Form der Debitkarte (girocard) mit einem Anteil von 23%, der Kreditkarte mit 6% und der Lastschrift / Überweisung mit 4 %. Auf Internetbezahlverfahren entfallen 5 % und auf mobile Bezahlverfahren 2 % aller Transaktionen.
Für den Begriff »Kapital« gibt es viele Definitionen.
In der
Volkswirtschaftslehre
ist Kapital neben Arbeit und Boden der dritte Produktionsfaktor.
In der klassischen
Betriebswirtschaftslehre
wird das Kapital auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen. Damit soll dokumentiert werden, woher das Kapital des Unternehmens kommt und wer Vermögensansprüche an das Unternehmen hat. In einer enger gefassten Definition wird Kapital auch mit Geldmitteln gleichgesetzt.
Nach der Herkunft der Kapitalgeber kann man das Kapital in Eigenkapital und Fremdkapital einteilen.
Eigenkapital
wurde dem Unternehmen von den Gesellschaftern in bar oder als Sacheinlage (zum Beispiel als Grundstück) zur Verfügung gestellt oder entsteht durch einbehaltene Gewinne früherer Jahre. Das Eigenkapital steht dem Unternehmen im Grundsatz zeitlich unbefristet zur Verfügung. Es entspricht dem Saldo zwischen Vermögen und Schulden des Unternehmens. Die Eigenkapitalgeber sind die Eigentümer des Unternehmens.
Fremdkapital
entspricht den Schulden des Unternehmens gegenüber Dritten. Es steht dem Unternehmen meist nur zeitlich befristet zur Verfügung. Zum Fremdkapital zählen etwa Rückstellungen für zu erwartende Zahlungsverpflichtungen oder Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Lieferanten. Die Fremdkapitalgeber sind die Gläubiger des Unternehmens.
Das Eigenkapital und das Fremdkapital eines Unternehmens bilden zusammen die Passivseite der Bilanz eines Unternehmens, wie Abbildung 1.2 zeigt.
Abbildung 1.2: Grundaufbau einer Bilanz
Auch in der Bilanz wird deutlich, wie die Finanzierung als Mittelherkunft und die Investition als Mittelverwendung eng miteinander zusammenhängen und spiegelbildlich vonei-nander abhängig sind. Das Eigenkapital und Fremdkapital zusammen bilden die Kapitalbasis, die dem Unternehmen Investitionen in das auf der Aktivseite der Bilanz stehende Anlage- und Umlaufvermögen ermöglichen.
Zum
Anlagevermögen
gehören langfristige Vermögensgegenstände wie Gebäude oder Maschinen, die dauerhaft dem Geschäftsbetrieb dienen.
Zum
Umlaufvermögen
werden Vermögensgegenstände wie Vorräte, Forderungen oder Zahlungsmittel gezählt, die eher kurzfristiger Natur sind.
Nach der Herkunft des Kapitals können Sie zwischen Außen- und Innenfinanzierung unterscheiden.
Bei der Außenfinanzierung erhält das Unternehmen zusätzliche finanzielle Mittel von außen, das heißt von den Geld- und Kapitalmärkten fließt Geld in das Unternehmen. Dies kann im Wege der Eigenfinanzierung und der Fremdfinanzierung erfolgen. Diese beiden Begriffe werden Ihnen direkt im Anschluss erklärt.
Bei der Innenfinanzierung entstehen Finanzierungseffekte dadurch, dass der Abfluss von Auszahlungen durch zusätzliche Kapitalbindung verhindert oder hinausgezögert wird oder eine Vermögensumschichtung stattfindet. Das Unternehmen finanziert sich bei der Innenfinanzierung aus liquiden Mitteln, die aus dem Umsatzprozess heraus bereits im Unternehmen vorhanden sind, oder aus bestehenden Vermögensgegenständen.
Des Weiteren können Sie nach der Herkunft der Kapitalgeber zwischen Eigen- oder Fremdfinanzierung unterscheiden.
Eigenfinanzierung:
Die Gesellschafter des Unternehmens stellen dem Unternehmen Geldmittel in Form von Einlagen (Bar- oder Sacheinlagen) und Beteiligungen zur Verfügung. Dadurch entsteht
Eigenkapital
.
Fremdfinanzierung:
Das Unternehmen leiht sich von außenstehenden Kapitalgebern Geld aus. Dies geschieht beispielsweise durch die Aufnahme lang- oder kurzfristiger Kredite. Dabei entsteht
Fremdkapital
.
Zur Finanzierung seiner Anfangsausstattung benötigt unser Goldsucher Kapital. Das notwendige Geld kann er im Wege der Außenfinanzierung entweder selber aus Erspartem als Eigenkapital aufbringen, oder er leiht sich Fremdkapital in Form eines Bankkredits aus. Innenfinanzierung läge vor, wenn er die Investitionen für die Errichtung der Goldmine aus freien Zahlungsmitteln bestreiten würde, die er aus dem Goldverkauf eingenommen hat.
Zum Schluss dieses Einführungskapitels sehen Sie die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge noch einmal im Überblick in Abbildung 1.3.
Abbildung 1.3: Kreislauf der Zahlungsmittel
Der Kreislauf der Zahlungsmittel im Unternehmen findet wie folgt statt:
Das Unternehmen besorgt sich die notwendigen
Zahlungsmittel
im Rahmen der
Außenfinanzierung
durch
Einzahlungen
von den Geld- und Kapitalmärkten. Dazu kann es sich im Wege der
Eigenfinanzierung
zum Beispiel durch die Ausgabe von Aktien neues
Eigenkapital
oder durch Fremdfinanzierung in Form neuer Kredite
Fremdkapital
beschaffen.
Das Unternehmen benötigt die Zahlungsmittel, um damit
Auszahlungen
finanzieren zu können, die im operativen Geschäft des Unternehmens anfallen. Die Auszahlungen entstehen bei der Beschaffung der Produktionsfaktoren, insbesondere bei Großinvestitionen, und mindern den Zahlungsmittelbestand.
Aus dem Absatz der Güter und Dienstleistungen im Rahmen des Umsatzprozesses erhält das Unternehmen dann später (time lag)
Einzahlungen
, die den Zahlungsmittelbestand wieder auffüllen.
Die Zahlungsmittel kann das Unternehmen dann verwenden,
indem es sie im Rahmen der
Innenfinanzierung
einbehält, um damit dann anschließend die Beschaffung der Produktionsfaktoren und größere Investitionen zu finanzieren (4a), oder
indem es sie für Auszahlungen an die Geld- und Kapitalmärkte verwendet. Eigenkapitalgeber erhalten vom Unternehmen etwa Gewinnausschüttungen und die Fremdkapitalgeber bekommen die vereinbarten Zinszahlungen und ihr in Schritt (1) geliehenes Geld zurück (4b).
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Finanzwirtschaftliche ZieleFinanzwirtschaftliche EntscheidungsproblemeFinanzierungsmärkte und ihre TeilnehmerFinanzintermediäre und ihre FunktionenIn diesem Kapitel lernen Sie die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele wie Rentabilität, Sicherheit, Liquidität und Unabhängigkeit kennen. Da diese Ziele in einem Gleichgewicht stehen sollten, werden wir Ihnen auch die Zusammenhänge zwischen den finanzwirtschaftlichen Zielen aufzeigen. Der Finanzmanager muss zur Erfüllung der finanzwirtschaftlichen Ziele verschiedene finanzwirtschaftliche Entscheidungsprobleme lösen, die Sie im Überblick kennenlernen. Am Ende dieses Kapitels erfahren Sie dann mehr über die Finanzmärkte und Finanzintermediäre wie Banken.
Jede Abteilung in einem Unternehmen muss sich bestimmte Ziele setzen, damit das Unternehmen insgesamt die vorgegebenen Unternehmensziele erreicht. Das gilt auch für den Finanzierungsbereich eines Unternehmens. Die wichtigsten klassischen finanzwirtschaftlichen Ziele sind:
Rentabilität,
Sicherheit,
Liquidität,
Unabhängigkeit.
In einer Marktwirtschaft haben die meisten privaten Unternehmen die langfristige Gewinnmaximierung als Oberziel. Wenn das Management und die Gesellschafter eines Unternehmens wissen möchten, wie gut oder schlecht ein Gewinn einzuschätzen ist, reicht der Gewinn als absolute Erfolgsgröße meist nicht aus. Besser ist es, den Gewinn in Relation zur Kapitalbasis zu setzen, um so eine Kennzahl zu bilden, mit deren Hilfe sich die Erfolgslage des Unternehmens über die letzten Jahre (Zeitvergleich) und im Vergleich zu anderen Unternehmen (Unternehmensvergleich) besser einschätzen lässt. Die mit dem Gewinn im Zähler eines Quotienten gebildeten Kennzahlen werden Rentabilitätskennzahlen oder Renditen genannt.
Die Rentabilitätskennzahlen gehören zu den relativen Kennzahlen. Im Gegensatz zu absoluten Kennzahlen, wie beispielsweise dem Gewinn in Euro, werden bei relativen Kennzahlen zwei Größen durch einen Bruchstrich zueinander in Relation gesetzt. Dadurch wird die Aussagekraft und Vergleichbarkeit von Kennziffern erhöht. Zur Berechnung der Rentabilität multiplizieren Sie den Bruch immer mit 100%, weil die Ergebnisse Prozentgrößen sind.
Die in der Praxis am häufigsten verwendeten Rentabilitätsformeln sind die Eigenkapitalrentabilität, die Umsatzrentabilität und der Return on Investment (ROI).
Eigenkapitalrentabilität:
Dies ist eine wichtige Kennzahl für die Gesellschafter des Unternehmens, weil sie die Verzinsung des investierten Eigenkapitals angibt.
Umsatzrentabilität:
Sie drückt als Prozentgröße aus, wie viel Gewinn von einem Euro Umsatz übrig bleibt. Eine Umsatzrentabilität von 3% bedeutet also, dass dem Unternehmen von 1 Euro Umsatz 3 Cent als Gewinn verbleiben.
Return on Investment (ROI):
Er drückt als Prozentgröße die Rentabilität des eingesetzten Kapitals aus. Den ROI können Sie für das Gesamtunternehmen, für einzelne Geschäftsbereiche oder für bestimmte Produkte berechnen.
Die Aussagekraft des ROI können Sie erhöhen, indem Sie die ROI-Formel mit dem Umsatz im Zähler und Nenner erweitern. Der Return on Investment wird dann durch zwei Erfolgsfaktoren bestimmt, nämlich durch die
Wenn ein Unternehmen keinen guten Return on Investment aufweist, können Sie durch die erweiterte Formel besser analysieren, ob es eher an einer zu geringen Umsatzrentabilität oder eher an einer zu niedrigen Umschlagshäufigkeit des investierten Kapitals liegt.
Laut Bundesbankstatistik liegt die Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) der deutschen Unternehmen im langfristigen Durchschnitt bei über 20% und die Umsatzrendite durchschnittlich zwischen 3% und 5,5%. Es gibt aber je nach Größe und Branche sehr starke Abweichungen von diesen Durchschnittswerten.
Das traditionelle Gewinnziel wird heute insbesondere in den großen börsennotierten Unternehmen vom Ziel der wertorientierten Unternehmensführung (Shareholder Value) abgelöst. Wertorientierte Unternehmensführung bedeutet, dass Sie die strategische Unternehmensführung auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ausrichten. Der Unternehmenswert von börsennotierten Unternehmen zeigt sich im Börsenwert (auch Marktkapitalisierung genannt), der dem Gesamtwert aller börsennotierten Aktien der Aktiengesellschaft entspricht. Im Mittelpunkt der wertorientierten Unternehmensführung stehen daher die Interessen der Aktionäre (Shareholder), die ja letztlich auch die Eigentümer des Unternehmens sind. Und die freuen sich über steigende Aktienkurse und Dividendenzahlungen.