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Investitionsmanagement und Investitionscontrolling bilden die Basis für den Erfolg eines Unternehmens. Dieser Leitfaden verdeutlicht Ihnen anhand eines durchgängigen Fallbeispiels die effiziente Abwicklung von Investitionen mit der Komponente SAP IM (Investitionsmanagement).
Nach Einführung der Phasen und Instrumente beleuchtet der Autor sämtliche Facetten des Investitionscontrollings: beginnend bei der Planung und Budgetierung über die Durchführung bis hin zur Abrechnung. Lernen Sie z. B. den richtigen Umgang mit dem Jahreswechsel, mit Zinsen in der Bauphase oder mit der Abrechnung unterschiedlicher Werte in verschiedenen Bewertungsbereichen. Dabei werden Ihnen wichtige Einstellungen im Customizing verständlich erläutert und auch die Integration mit den SAP-Modulen PS, CO und FI-AA dargestellt.
Der Autor geht in dieser zweiten Auflage gezielt auf die Auswirkungen der Einführung von SAP S/4HANA inkl. dem Fiori Launchpad auf die Prozesse und Darstellungsweisen im SAP IM ein.
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Seitenzahl: 101
Veröffentlichungsjahr: 2018
Robin Schneider
Investitionsmanagement mit SAP®inkl. Neuerungen in SAP S/4HANA
2., erweiterte Auflage
Robin SchneiderInvestitionsmanagement mit SAP inkl. Neuerung in SAP® S/4HANA, 2., erweitere Auflage
ISBN:978-3-96012-834-2 (E-Pub)
Lektorat:Anja Achilles
Korrektorat:Christine Weber
Coverdesign:Philip Esch
Coverfoto:© euregiocontent, Bild 42103533 – stock.adobe.com
Satz & Layout:Johann-Christian Hanke
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2. Aufl. 2018, Gleichen
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Andreas Unkelbach, Martin Munzel:
Schnelleinstieg ins SAP
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Controlling (CO)
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Schnelleinstieg in das SAP
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Andreas Unkelbach:
Berichtswesen im SAP
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Schnelleinstieg in SAP
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S/4HANA Finance
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Projektcontrolling mit SAP
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PS
Welche Auswirkungen hat die Einführung von SAP S/4HANA auf die Abwicklung von Investitionen unter Verwendung des Moduls Investitionsmanagement (IM) mit den Modulen SAP-Finanzwesen, SAP-Anlagenbuchhaltung, SAP-Controlling und SAP-Projektsystem? Diese zweite, erweiterte Auflage zeigt Ihnen neben den grundlegenden Funktionen von SAP IM alle entsprechenden Änderungen gegenüber der vertrauten Arbeitsweise.
Der praktische Leitfaden befasst sich insbesondere mit den Funktions- und Arbeitsweisen dem Modul Investitionsmanagement. Um diese zu verdeutlichen, habe ich die fiktive Firma Imsol GmbH ersonnen und zeige an diesem Beispiel schrittweise die Abwicklung von Investitionen in SAP S/4HANA.
Zunächst gehe ich auf die Bedeutung von Investitionen für Unternehmen und Konzerne im Allgemeinen ein und befasse mich kurz mit der Systematik der Phasen und Bewertungsmethoden von Investitionen. In einem weiteren Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die Funktionalitäten des SAP-Rechnungswesens sowie die Integration der Investitionsabwicklung mit den SAP-Modulen Finanzwesen, Finanzbuchhaltung, Projektsystem und Controlling.
In den Kapiteln 2 bis 5 wird am oben genannten Beispiel der Imsol GmbH genauer auf die Arbeitsweise mit SAP IM eingegangen. Hierzu schauen wir uns insbesondere die Themen »Planung und Budgetierung« sowie »Investitionsdurchführung« und »Investitionsabrechnung« an. Weiterführend gibt Kapitel 6 einen Ausblick auf den Jahreswechsel.
In Kapitel 7 beleuchte ich kurz das aktualisierte Berichtswesen. Abschließend werden wir im neu ergänzten Kapitel 8 die Verwendung von einzelnen »Kacheln« des SAP Fiori® Launchpads im Investitionsmanagement betrachten.
Das vorliegende Buch richtet sich an Anwender und Mitarbeiter in den Fachabteilungen, die einen komprimierten gesamtheitlichen Überblick über die wesentlichen Inhalte und Funktionen sowie die Integration der Investitionsabwicklung im SAP-System bekommen möchten. Über die Arbeiten im Customizing, die Stammdatenpflege und das Erfassen von Bewegungsdaten werden Sie anhand des Fallbeispiels Imsol GmbH Schritt für Schritt in das Thema eingeführt. Am Ende sollten Sie in der Lage sein, das Investitionsmanagement in Ihrem Unternehmen entsprechend einzurichten und umzusetzen.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, wird im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform verwendet, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint.
Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
Das Softwaremodul SAP-Investitionsmanagement unterstützt Unternehmen in allen Investitionsphasen: von der Planung, Bewertung und Entscheidungsfindung über die Abwicklung bis hin zur Abrechnung sowie abschließenden Kontrolle und Reporting.
Investitionen sind von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und besitzen daher im Rahmen wirtschaftlicher Aktivitäten einen hohen Stellenwert.
Mit Investitionen werden Vorentscheidungen über zukünftige Kosten und Erträge getroffen und die Weichen für die Positionierung eines Unternehmens im Markt- und Wettbewerbsumfeld gestellt. Investitionsentscheidungen sind meist charakterisiert durch hohe und langfristige Kapitalbindungen. Fehlinvestitionen lassen sich selten kurzfristig revidieren, sodass sie eine nachhaltige Verschlechterung der Profitabilität nach sich ziehen und zu größerer Kapitalvernichtung bis hin zur Existenzgefährdung des Unternehmens führen können.
Daraus lässt sich ableiten, dass Investitionsbeschlüsse zu den wichtigsten Entscheidungen gehören, die die Unternehmensführung zu treffen hat.
Zudem wirkt sich die Entscheidung, eine Investition durchzuführen meist auf viele Bereiche im Unternehmen aus. So muss z.B. die Finanzabteilung die Deckung des Kapitalbedarfs sicherstellen und/oder die Fertigung muss Produktionsprogramme und Produktionskapazitäten anpassen. Man spricht daher auch gerne vom Querschnittscharakter von Investitionen, da Koppelungen zu fast allen betrieblichen Funktionsbereichen auftreten. Um sicherzustellen, dass die Unternehmenszielsetzung erreicht wird, sind diese Kopplungen im Unternehmen explizit zu berücksichtigen.
Daher sollte eine Investition im Vorfeld sorgfältig geplant und vorbereitet bzw. auch im weiteren Verlauf nachgehalten und kontrolliert werden. Somit ist die Begleitung von Investitionsvorhaben eine wesentliche Aufgabe im Unternehmen, die meist vom Unternehmenscontrolling als Investitionscontrolling wahrgenommen wird.
Zu den Zielen des Investitionscontrollings gehören:
Investitionsplanung,
Investitionsrealisation,
Investitionskontrolle,
Koordination von Einzelinvestitionen mit Unternehmensinvestitionsprogrammen,
Berücksichtigung anlagenwirtschaftlicher Aspekte während der Nutzungsdauer sowie
Bereitstellung unterschiedlicher Informationen zur besseren Investitionsbeurteilung und damit Erhöhung der Transparenz gegenüber· der Unternehmensleitung.
Neben den oben aufgeführten Aspekten sollte das Investitionscontrolling nachfolgende Anforderungen erfüllen:
Festlegung des Investitionsbudgets,
Betriebs- und finanzwirtschaftliche Beurteilung der Investition,
selbstständiges Anregen von Investitionen,
Prüfung und Beurteilung der Realisierbarkeit sowie Überwachung und Kontrolle von Investitionsvorhaben,
Bereitstellung der methodischen und technischen Infrastruktur für eine phasenübergreifende Investitionsbegleitung,
neutrale Unterstützung sowie Disziplinierung der Projektverantwortlichen,
Erfassung möglicher Interdependenzen zwischen den einzelnen Investitionen,
Darstellung eines Bindeglieds zwischen Unternehmensstrategie, daraus abgeleiteter Investitionspolitik und konkreten Investitionsprojekten,
risikoorientierte Steuerung des Investitionsportfolios (Frühwarnsystem).
Investitionen lassen sich in die drei Kategorien Art, Zielsetzung und Zeitaspekt klassifizieren (siehe Abbildung 1.1).
Abbildung 1.1: Klassifizierung von Investitionen
Die einzelnen Klassifizierungen werden Ihnen in den folgenden Abschnitten näher erläutert.
Es lassen sich drei verschiedene Objekte (in der Literatur wird auch der Begriff »Investitionsart« verwendet) von Investitionen unterscheiden:
Von Sachinvestition oder Realinvestition spricht man, wenn eine Investition darauf abzielt, den betrieblichen Produktionsprozess zu erhalten, zu verbessern und/oder zu erweitern. Zu diesen Investitionen zählen neben Maschinen auch Grundstücke, Gebäude, Werkzeuge, Vorräte, Fahrzeuge usw.
Investitionen zum Zweck des Erwerbs von Wertpapieren oder Forderungen (z.B. Bankguthaben, Pfandbriefe, Kommunalobligationen) bezeichnet man als Finanzinvestitionen.
Die dritte Investitionsart sind die immateriellen Investitionen, d.h. solche in Know-how und Patente. Hierzu gehören Investitionen in Forschung, Entwicklung, Werbung, Ausbildung oder Sozialleistungen.
Im weiteren Verlauf dieses Buches werden wir uns auf Sachinvestitionen fokussieren. Diese lassen sich nach dem Kriterium der Zielsetzung von Investitionen weiter unterteilen:
Errichtungsinvestitionen
: Erstmalige Beschaffung eines Betriebsmittels (z.B. neue Fabrik).
Ersatzinvestitionen
: Ersatz alter durch neue Betriebsmittel. Mithilfe von Ersatzinvestitionen will man die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Unternehmung erhalten. Sie dienen dem Ersatz veralteter oder abgenutzter Produktionsmittel. Als Nebeneffekt einer solchen Investition kann sich eine gewisse Kapazitätserweiterung oder eine Verbesserung der Produktionsstruktur, z.B. wegen hoher Instandhaltungskosten, ergeben.
Erweiterungsinvestitionen
: Erweiterung bestehender Betriebsmittel, Produktionseinrichtungen. Mit dieser Investition erhöht man die vorhandene Leistungskapazität. Hauptanwendungsfälle von Erweiterungsinvestitionen sind z.B. die Vergrößerung einer bestehenden Produktionsanlage oder Errichtung einer Filiale bzw. eines Zweigwerks, etwa aufgrund hoher Nachfrage.
Rationalisierungsinvestitionen
: zur Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Das Ziel der Rationalisierungsinvestition besteht in der Kostensenkung, etwa durch Einsparung von Arbeitskräften (Ersetzung durch automatische Betriebsmittel) oder Energiekosten. Diese Investitionsart ist jeweils mit Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen verbunden (z.B. Bankautomat).
Sozial- und Sicherheitsinvestitionen
: Verbesserung von Arbeitsbedingungen, z.B. durch Schaffung von Kindertagesstätten, ergonomischen Arbeitsplätzen, Kantinen, Gemeinschaftsräumen, Errichtung von Sprinkleranlagen.
Bei der Betrachtung des zeitlichen Aspekts unterscheiden wir zum einen die Nutzungsdauer und zum anderen den Zeitablauf von Investitionen.
Das Investitionscontrolling enthält sowohl eine strategische als auch eine operativ/taktische Dimension. Das strategische Investitionscontrolling zielt insbesondere auf das Erkennen langfristiger Erfolgsfaktoren und die Sicherung sowie Schaffung neuer Erfolgspotenziale. Hierzu zählt auch die langfristige Steigerung von Effektivität und Effizienz strategischer Investitionen.
Innerhalb des vom strategischen Investitionscontrolling vorgezeichneten Rahmens bewegt sich das operativ/taktische Investitionscontrolling. Hier geht es vornehmlich um eine kurz- bis mittelfristige, sinnvolle Sicherung und Nutzung der wirtschaftlichen Potenziale.
Organisatorisch ist das strategische Investitionscontrolling oftmals zentral dem Konzerncontrolling zugeordnet, während das operative Investitionscontrolling eher in den dezentralen Einheiten angesiedelt ist.
Unter dem Aspekt der Zeitfrequenz unterscheiden wir im Wesentlichen Gründungsinvestitionen und laufende Investitionen.
Von »Gründungsinvestitionen« spricht man, wenn es sich um die Gesamtausgaben für die Errichtung und Erstausstattung eines Betriebs sowie für den Aufbau seiner inneren und äußeren Organisation bis zur erstmaligen Erstellung von Gütern oder Dienstleistungen handelt. Die darauffolgenden Ausgaben werden entsprechend als »laufende Investitionen« bezeichnet.
Der Investitionsprozess läuft üblicherweise in verschiedenen Phasen ab. Schaut man zu diesem Thema in die Literatur, so sind die Detaillierung der Prozesse und die Anzahl wie auch die Bezeichnung der Prozessphasen recht uneinheitlich.
In diesem Buch folgen wir der Einteilung des Investitionsprozesses in die vier Phasen Ideenfindung, Bewertung- und Entscheidung, Realisierung sowie Betrieb und Auslauf.
In der Ideenfindungsphase stehen die Anregung von Investitionen und damit die Vergegenwärtigung der Problemstellung, die Beschreibung des Investitionsvorhabens sowie die Suche nach alternativen Handlungsmöglichkeiten im Vordergrund.
Im Rahmen der Bewertungs- und Entscheidungsphase erfolgen die Festlegung der Bewertungskriterien und die Ermittlung der Investitionsalternativen. Weiterhin wird in dieser Phase die Vorauswahl und Bewertung der Handlungsmöglichkeiten sowie die Auswahl der optimalen Investitionsalternativen durchgeführt.
Während der Realisierungsphase stehen die Vorbereitung und Durchführung von Investitionen sowie die Investitionssteuerung, d.h. die zeitliche Koordination der verschiedenen Tätigkeiten, im Mittelpunkt.
Der letzten, der Betriebs- und Auslaufphase obliegt es, die Maßnahmen am Ende der Nutzungsdauer auszuführen sowie Plan-Ist- und Soll-Ist-Vergleiche durchzuführen und Abweichungen zu analysieren, um rechtzeitige Anpassungsmaßnahmen durchführen zu können, etwa zur Behebung der Mängel. Ein weiterer Aspekt dieser Phase ist die Gewinnung von Erfahrungswerten für zukünftige Planungen.
Abbildung 1.2 fasst das Modell mit den einzelnen Phasen übersichtlich zusammen:
Abbildung 1.2: 4-Phasen-Modell, Investitionsprozess
Begleitend zu diesen vier Phasen findet ständig eine Analyse, Kontrolle und Steuerung – zum Beispiel durch regelmäßige Berichterstattung, Kontrolle des Ausschöpfungsgrades des Budgets und/oder Steuerung der Investition in ihrem zeitlichen Ablauf – statt.
Interdependenzen sind wechselseitige Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Phasen. Insbesondere folgende Interdependenzen lassen sich bei der Investitionsabwicklung erkennen: