Praxishandbuch SAP CVI Customer-Vendor-Integration - Robin Schneider - E-Book

Praxishandbuch SAP CVI Customer-Vendor-Integration E-Book

Robin Schneider

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Beschreibung

Obwohl die Customer-Vendor-Integration (CVI) im Hintergrund arbeitet und vom Anwender eher unbemerkt bleibt, gewinnt sie, im Zusammenspiel mit dem SAP-Geschäftspartner und der aktuell in vielen Unternehmen anstehenden Umstellung von SAP ERP auf SAP S/4HANA, erheblich an Bedeutung. Hier übernimmt sie die wesentliche Funktion die Konvertierung bzw. die Synchronisation der Objekte Geschäftspartner, Debitor und Kreditor sicherzustellen. In diesem praktischen Leitfaden werden Ihnen die Funktionen sowie das Customizing der CVI im Zusammenspiel mit dem SAP-Geschäftspartner auf anschauliche Weise dargelegt. Der Autor demonstriert dies anhand der beiden grundsätzlichen Szenarien zur Umstellung auf SAP S/4HANA On-Premise: der Neueinrichtung (Greenfield) sowie der Konvertierung (Brownfield). Dabei betrachtet er die Customer-Vendor-Integration im Kontext von SAP ERP wie auch von SAP S/4HANA. Sie erhalten zudem umfangreiche Hinweise zu den wesentlichen Reports, Berechtigungsobjekten, Transaktionen, Tabellen und SAP-Hilfen im CVI-Umfeld. Auch wird detailliert auf das Synchronisations- und das neue CVI Cockpit sowie die Adressfindung eingegangen. - Funktionen, Einrichtung und Arbeitsweise der CVI - Kunden-/Lieferantenintegration in den zentralen Geschäftspartner - Vergleich der Prozesse beim Brownfield- und Greenfield-Ansatz - Arbeiten mit dem Synchronisations- und dem CVI Cockpit

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Robin Schneider

Praxishandbuch SAP® CVI (Customer-Vendor-Integration)

Robin SchneiderPraxishandbuch SAP® CVI (Customer-Vendor-Integration)

ISBN:978-3-96012-876-2 (E-Book)

Lektorat:Petra Schweitzer

Korrektorat:Bernhard Edlmann

Coverdesign:Philip Esch

Coverfoto:© Maurizio Rovati | Nr. 128148928 – stock.adobe.com

Satz & Layout:Johann-Christian Hanke

 

1. Auflage 2020

© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2020

URL:www.espresso-tutorials.de

 

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstr. 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch die Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback:Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Copyright / Impressum
Vorwort
1 Die Customer-Vendor-Integration
1.1 Neuer strategischer Ansatz mit SAP S/4HANA
1.2 Vorteile des SAP-Geschäftspartneransatzes
1.3 Begriffsbestimmungen
1.4 CVI im Überblick
2 Die Customer-Vendor-Integration im Geschäftspartneransatz
2.1 Funktionsweise
2.2 Einrichtung
2.3 Kunden-/Debitorenintegration
2.4 Lieferanten-/Kreditorenintegration
2.5 Mehrfachzuordnung
2.6 Umsetzung in der Praxis
2.7 Kritischer Blick auf diesen Ansatz
3 Die Customer-Vendor-Integration im Rahmen einer Konvertierung auf den SAP-Geschäftspartner
3.1 Funktionsweise
3.2 Einrichtung
3.3 Kunden-/Debitorenintegration
3.4 Lieferanten-/Kreditorenintegration
3.5 Konvertierungsszenarien hinsichtlich der Nummernkonstellation
3.6 Ansprechpartner – neues Datenmodell
3.7 Konvertierung von Attributen
3.8 Synchronisationscockpit
3.9 Manuelle (Einzel-)Konvertierung auf den Geschäftspartner
3.10 Umsetzung in der Praxis
3.11 Wechsel der CVI-Funktion nach erfolgter Konvertierung
3.12 Übergangszeit nach Geschäftspartner-Konvertierung und vor SAP-S/4HANA-Transition
3.13 Das »neue« CVI Cockpit
3.14 Kritischer Blick auf diesen Ansatz
4 Ausgewählte Infos und Objekte im Umfeld der Customer-Vendor-Integration
4.1 Ausgewählte Reports
4.2 Adressfindung
4.3 Berechtigungsobjekte
4.4 Transaktionen
4.5 Tabellen
4.6 SAP-Hinweise
4.7 SAP-Hilfen
4.8 BAdIs und BAPIs
4.9 OpenSAP-Kurse
4.10 Anwenderblogs
4.11 YouTube-Videos
5 Finanzwesen im Rahmen der CVI
6 Fazit/Ausblick
A Anhang
BAPIs
Wesentliche SAP-Hinweise aus dem CVI Cockpit
B Der Autor
C Disclaimer

Willkommen bei Espresso Tutorials!

Unser Ziel ist es, SAP-Wissen wie einen Espresso zu servieren: Auf das Wesentliche verdichtete Informationen anstelle langatmiger Kompendien – für ein effektives Lernen an konkreten Fallbeispielen. Viele unserer Bücher enthalten zusätzlich Videos, mit denen Sie Schritt für Schritt die vermittelten Inhalte nachvollziehen können. Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal mit einer umfangreichen Auswahl frei zugänglicher Videos: https://www.youtube.com/user/EspressoTutorials.

Kennen Sie schon unser Forum? Hier erhalten Sie stets aktuelle Informationen zu Entwicklungen der SAP-Software, Hilfe zu Ihren Fragen und die Gelegenheit, mit anderen Anwendern zu diskutieren: http://www.fico-forum.de.

Eine Auswahl weiterer Bücher von Espresso Tutorials:

Claus Wild, Janet Salmon:

Schnelleinstieg in SAP

®

S/4HANA Finance

Sebastian Köchling:

Bonus- und Provisionsabwicklung mit SAP

®

ERP

Karlheinz Weber:

Schnelleinstieg ins Finanzwesen (FI) mit SAP

®

S/4HANA

Christine Kühberger:

Schnelleinstieg in die SAP

®

ERP-Vertriebsprozesse (SD) – 2., erweiterte Auflage

Simone Bär, Andreas Wunsch:

Abrechnungsmanagement in SAP

®

S/4HANA – Konditionskontraktabrechnung

Robin Schneider:

Praxishandbuch SAP®-Geschäftspartner (Business Partner) – Funktionen und Integration in SAP

®

S/4HANA – 2., erweiterte Auflage

Für Zoe Jolien

Vorwort

Das vorliegende Buch ist ein praktischer Leitfaden, in dem ich Ihnen schrittweise das Arbeiten mit der Customer-Vendor-Integration (CVI) vermitteln möchte. Obwohl die CVI im Hintergrund arbeitet und vom Anwender eher unbemerkt bleibt, gewinnt sie, im Zusammenspiel mit dem SAP-Geschäftspartner und der Umstellung von SAP ERP Central Component (SAP ECC) auf SAP S/4HANA, die aktuell in vielen Unternehmen ansteht, erheblich an Bedeutung.

Da die Customer-Vendor-Integration ein sehr komplexes und umfangreiches Thema darstellt, das im Zusammenhang mit der sogenannten Stammdatensynchronisation zu betrachten ist, beschränke ich mich in diesem Buch im Wesentlichen auf die Funktionen, das Einrichten und die Arbeitsweise der CVI. So können Sie schnell in die Arbeit mit der CVI einsteigen. Auch werden wir die Auswirkungen bestimmter Einstellungen anhand von ausgewählten Anwendungsbeispielen verfolgen.

Um das Thema CVI zu erarbeiten, beziehe ich mich auf die beiden grundsätzlichen Szenarien zur Umstellung auf das neue SAP-Produkt SAP S/4HANA in der On-Premise-Welt:

Neueinrichtung von SAP S/4HANA (Greenfield-Ansatz)

Konvertierung von ERP auf SAP S/4HANA (Brownfield-Ansatz)

Dazu betrachten wir in Kapitel 2 als Ausgangspunkt den Greenfield-Ansatz. Hier wird die CVI im Rahmen des Geschäftspartneransatzes erläutert.

In Kapitel 3 befassen wir uns mit dem Brownfield-Ansatz und beleuchten die CVI als Teil einer Konvertierung auf den SAP-Geschäftspartner. Auch sehen wir uns das seit Ende 2019 verfügbare CVI Cockpit genauer an.

Kapitel 4 gibt Hinweise zu ausgewählten Objekten im Umfeld der CVI. Ebenso werden diverse weiterführende Informationsquellen benannt.

Im abschließenden Kapitel 5 schauen wir uns die Einstellungen zum Finanzwesen im CVI-Kontext an.

Meine Erläuterungen schließen mit einem Ausblick zur CVI.

Das Thema »SAP-Geschäftspartneransatz« mit seinem grundsätzlichen strukturellen Aufbau und den wesentlichen Customizing- und Grundeinstellungen betrachte ich hier nur am Rande.

Für Interessierte am Thema SAP-Geschäftspartner kann ich mein Buch »Praxishandbuch SAP-Geschäftspartner (Business Partner) – Funktionen und Integration in SAP S/4HANA« (Espresso Tutorials, 2. erweiterte Auflage 2020) empfehlen. Da auch im vorliegenden Buch der SAP-Geschäftspartner thematisiert wird, finden sich ausgewählte Inhalte in beiden Büchern.

Dieses Buch richtet sich an Anwender und Mitarbeiter in den Fachabteilungen sowie an SAP-Berater, die sich einen komprimierten gesamtheitlichen Überblick über die wesentlichen Inhalte und Funktionen sowie die Anwendung der CVI im SAP ERP und im SAP S/4HANA wünschen.

Am Ende sollten Sie in der Lage sein, die Stammdatensynchronisation und die CVI im Zusammenspiel mit dem Geschäftspartnerkonzept der SAP in Ihrem Unternehmen entsprechend einzurichten und umzusetzen.

Erläuterungen zur fachlichen Komponente

Für Erläuterungen zur fachlichen Komponente verweise ich auch auf die von der SAP in Hinweisen und in SAP-Hilfen zur Verfügung gestellten Informationen (https://help.sap.com und https://support.sap.com).

Das SAP-Customizing (inklusive CVI-Customizing) erfolgt in der On-Premise-Edition nach wie vor im klassischen SAP GUI. Für eine optisch bessere Darstellung der Grafiken in diesem Buch habe ich mich für die SAP-GUI-Darstellung »Tradeshow Theme« entschieden.

Diese Einstellung können Sie auf jeder SAP-GUI-Maske über den Button , Unterpunkt Option, durchführen.

In den Text sind Kästen eingefügt, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben.

Hinweis

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.  

Die Form der Anrede

Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen die weibliche.

Hinweis zum Urheberrecht

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.

1   Die Customer-Vendor-Integration

Die Customer-Vendor-Integration (CVI) hat im Zusammenhang mit dem SAP-Geschäftspartner unterschiedliche Funktionen. Zum einen ist sie hier die wesentliche Schnittstelle zwischen dem Objekt SAP-Geschäftspartner und den zugeordneten Objekten Debitor/Kunde bzw. Kreditor/Lieferant. Zum anderen steuert die CVI bei einer Konvertierung auf den SAP-Geschäftspartner die Zuordnung der Stammdaten Debitor/Kunde und Kreditor/Lieferant zum neu zu erstellenden SAP-Geschäftspartner.

1.1   Neuer strategischer Ansatz mit SAP S/4HANA

Mit der Einführung von SAP S/4HANA schreibt SAP zwingend den Geschäftspartner (= Business Partner) anstelle von Kunde und Lieferant als führende Entität vor. Der SAP-Geschäftspartner wird somit zum strategischen Objekt und ist in der Lage, Stammdaten für Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten zentral zu verwalten (anlegen, bearbeiten und anzeigen).

Die im klassischen ERP-System verwendeten Objektmodelle für den Kunden- und den Lieferantenstamm führen zum Teil redundante Daten. Dafür gelten folgende Einschränkungen:

Nur Verwendung einer einzigen Adresse möglich

Kein Rollenkonzept – d.h. es existiert keine direkte Beziehung zwischen einem Lieferanten und einem Kunden in derselben Entität

Keine Abbildung von Personen

Keine Möglichkeit, ausgewählte Daten zeitabhängig zu hinterlegen

Keine Differenzierung nach Typen (z.B. B2C oder B2B)

Auf die SAP S/4HANA On-Premise-Editionen 1511, 1610, 1709, 1809, 1909 und höher können SAP-Business-Suite-Kunden nur wechseln (Konversionsansatz), wenn die CVI entsprechend eingerichtet ist. Dies gilt nicht für den Wechsel auf die SAP S/4HANA On-Premise-Edition 1503 (Finance). Hier ist die Verwendung der CVI obligatorisch, weil die Logistik-Komponente noch auf ERP ausgelegt ist.

1.2   Vorteile des SAP-Geschäftspartneransatzes

Der SAP-Geschäftspartneransatz bietet eine Reihe von Vorteilen, die wir uns in diesem Abschnitt, nach unterschiedlichen Aspekten gegliedert, näher anschauen werden.

1.2.1   Allgemein

Ein Geschäftspartner kann mehrere Rollen wie Debitor, Kunde, Kreditor und/oder Lieferant übernehmen.

Ein maximaler Datenaustausch zwischen den Rollen und die Wiederverwendbarkeit von Daten erleichtern die Datenkonsolidierung.

Es werden unterschiedliche Geschäftspartnerkategorien verwendet: Organisation, Person, Gruppe.

Eine juristische Person ist mit nur einem Geschäftspartner vertreten.

1.2.2   Standardisierung und Harmonisierung

Verwendung einer einzigen

Entität

»SAP-Geschäftspartner« für verschiedenartige Geschäftsbeziehungen

Optionen zur Standardisierung und Harmonisierung der Daten, Schnittstellen und Prozesse

Gemeinsame Nutzung eines Stammdatums über verschiedenartige SAP-Systeme hinweg

1.2.3   Datenreduktion

Allgemeine Daten sind für die Gesamtheit aller Geschäftspartnerrollen verfügbar, wohingegen spezifische Daten für jede einzelne Rolle (in Abhängigkeit von der Anwendung auch je Buchungskreis) zugeordnet und gespeichert werden können.

Zuordnung mehrerer Adressen zu einem Geschäftspartner: Der Geschäftspartner repräsentiert ausschließlich die legale Einheit. Die Niederlassungen werden als zusätzliche Adressen zu dem Geschäftspartner mit entsprechender Adressverwendung angelegt.

Eine Mehrfachzuordnung zum Kunden- bzw. Lieferantenstammsatz (ab SAP® S/4HANA Release 1809) ist möglich.

1.2.4   LifeCycle

Geschäftspartnerrollen können im Laufe der Zeit geändert werden, sodass ein Geschäftspartner in seinem Lebenszyklus nur noch einmal angelegt werden muss.

Zeitabhängigkeit verschiedener Untereinheiten: Rollen, Adressen, Beziehungen, Bankdaten usw. können zeitabhängig hinterlegt und verwendet werden und sind entsprechend dokumentiert.

Nicht mehr benötigte Stammdaten können anhand des Archivierungsobjekts BU_PARTNER für den Geschäftspartner verwahrt werden.

1.2.5   Beziehungswissen

Möglichkeit zur Kumulierung z.B. konzernweiter Kreditrisiken und Einkaufsvolumina über Firmenstrukturen oder durch Abgleichung und Optimierung von Einkaufskonditionen

Abbildung von Kontakten, Besitzverhältnissen oder Firmenstrukturen

Verwendung von flexiblen Geschäftspartnerbeziehungen wie »hat Ansprechpartner«, »ist verheiratet mit« usw.

1.2.6   Datenschutz

Die Kategorisierung eines Geschäftspartners als Person unterstützt Sie bei der Identifizierung der relevanten Datensätze, um die gestiegenen Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten umzusetzen.

Im Zusammenspiel mit der (zusätzlichen) Komponente

SAP Information Lifecycle Management (ILM)

können beispielsweise Sperr- und Löschanforderungen umgesetzt werden.

Im Zusammenhang mit dem SAP-Geschäftspartneransatz möchte ich nun noch auf die von der SAP, manchmal uneinheitlich, verwendeten Begriffe eingehen.

1.3   Begriffsbestimmungen

1.3.1   Kunde

Als Kunde wird ein Geschäftspartner bezeichnet, an den Sie Waren und Dienstleistungen verkaufen und/oder liefern. Dieser Geschäftspartner kann neben Kunde aber gleichzeitig Lieferant sein, wenn er Ihnen beispielsweise auch Waren liefert. Im SAP-System werden Informationen wie Name, Adresse, Bankverbindung und Steuerdetails sowie Liefer- und Rechnungseinstellungen im Kundenstamm geführt und in Transaktionen, beispielsweise in Kundenaufträgen, Lieferungen und Rechnungen, verwendet und gespeichert.

Spezifische Kundeninformationen werden auf Buchungskreis- oder Vertriebsorganisationsebene hinterlegt.

1.3.2   Lieferant

Als Lieferant wird ein Geschäftspartner bezeichnet, der Waren und Dienstleistungen an Ihre Organisation liefert und verkauft. Dieser Geschäftspartner kann neben Lieferant aber auch gleichzeitig Kunde sein, wenn er von Ihnen beispielsweise zudem Waren bezieht.

Auch hier werden die Informationen wie Name, Adresse, Bankverbindung, Steuerdetails und Rechnungseinstellungen im Lieferantenstamm hinterlegt sowie in Transaktionen, wie Bestellungen, Wareneingängen und Lieferantenrechnungen, verwendet und gespeichert.

Spezifische Informationen zu Lieferanten werden auf Buchungskreis- oder Einkaufsorganisationsebene geführt.

1.3.3   Begriffspaare Debitor/Kunde und Kreditor/Lieferant

Die Begriffspaare Debitor/Kunde und Kreditor/Lieferant werden innerhalb dieses Buches synonym verwendet und sind austauschbar.

1.3.4   Begriffe Transition/Konvertierung/Migration

Wenn man sich mit dem Thema SAP S/4HANA beschäftigt, stößt man unweigerlich auf die Begriffe Transition, Konvertierung und/oder Migration. Im Kontext dieses Buches werden sie wie folgt verwendet:

Transition

Dieser Begriff bedeutet ganz allgemein »Umstellung« oder »Wechsel« von einem Non-SAP- oder SAP-ERP-System auf ein SAP-S/4HANA-System.

Konvertierung

Unter Konvertierung verstehen wir die Umwandlung von Daten (z.B. eines Kreditorenstammsatzes in einen SAP-Geschäftspartner). Entscheidend bei einer Konvertierung ist, dass die Daten das System »nicht verlassen«.

Migration

Der Begriff Migration wird verwendet, wenn Daten von einem System in ein anderes System überführt werden.

Die Abgrenzung der Begriffe Konvertierung und Migration ist im Rahmen der CVI leider nicht immer strikt durchzuhalten. Sie werden im Laufe des Buches beispielsweise den Report CVI_MIGRATION_PRECHK kennenlernen. Dieser wurde von der SAP mit »Migration« benannt, führt aber eine Vorabprüfung der späteren Konvertierung durch. Auch in SAP-Hinweisen wie 2344034 »SAP-S/4HANA-Automatisierung für Stammdatenmigration« wird der Begriff »Migration« verwendet. Da der Hinweis allgemeingültig ist, handelt es sich in einem S/4-System um »Migration«, in einem ERP-System jedoch um »Konvertierung«.

1.4   CVI im Überblick

Die Verwendung des SAP-Geschäftspartners als führendes Objekt in SAP S/4HANA bedeutet gleichzeitig, dass die Customer-Vendor-Integration im Hintergrund zum Einsatz kommt, um die Synchronisation der Objekte Geschäftspartner, Debitor/Kunde und Kreditor/Lieferant sicherzustellen. Durch diese automatisierte Hintergrundprozedur werden Kundenstamm- und Lieferantenstammobjekte mit den SAP-Geschäftspartnerobjekten synchronisiert (siehe Abbildung 1.1). Die CVI weist jedes Kunden- und Lieferantenstammdatenobjekt einem neu angelegten SAP-Geschäftspartnerobjekt zu und umgekehrt. Welche Aufgabe die CVI im speziellen Fall genau hat, ist zum einen abhängig vom System, d.h. ERP oder SAP S/4HANA, und zum anderen vom aktuellen Status »Nutzung des Geschäftspartneransatzes« oder »Konvertierung auf den Geschäftspartner«. Im Verlauf des Buches werden wir dies noch eingehend erörtern.

Abbildung 1.1: CVI-Schnittstelle

Im ERP wird bei Nutzung des Geschäftspartneransatzes ein Geschäftspartner immer gleichzeitig mit einer Rolle, wie z.B. »Kunde« oder »Lieferant«, angelegt. Die komplexe CVI-Schnittstelle verarbeitet sowohl geschäftspartnerspezifische als auch kunden- und lieferantenspezifische Daten. Sie gleicht die Daten in der Tabelle BUT000 mit denjenigen aus den Tabellen KN* bzw. LF* ab. Dabei können ausgewählte Daten, wie spezifische Attribute für »Name« und »Adresse«, in den Tabellen BUT000, KNA1 und/oder LFA1 gleichzeitig verfügbar sein.

Maßgeblich für eine erfolgreiche Umstellung auf den SAP-Geschäftspartner ist eine komplette Konvertierung aller Kunden und Lieferanten sowie sämtlicher Kontakte, einschließlich derer, die eine Löschvormerkung besitzen.