16,99 €
Es ist der Traum vieler Hundemenschen: entspannte Spaziergänge mit dem Hund im Freilauf, kein Hetzen von Wild, keine Sorgen, dass Joggern oder Fahrradfahrern nachgejagt wird. Doch die Realität sieht oft ganz anders aus. Martin Rütter und Andrea Buisman erklären, warum Jagdverhalten so häufig auftritt, was Hunde dabei empfinden und was im Körper passiert. Sie zeigen aber auch viele Übungen wie einen sicheren Rückruf, das Abstoppen auf Distanz, Wege nicht zu verlassen und das Handling mit der Schleppleine. Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten machen den Spaziergang interessant und geben dem Hund die Möglichkeit, seinen jagdlichen Bedürfnissen zusammen mit seinem Menschen nachzugehen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 235
Jagdverhalten bei Hunden
Der Weg zum zuverlässigen Begleiter
Martin Rütter
KOSMOS
Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.
Distanzierungserklärung
Mit dem Urteil vom 12.05.1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir haben in diesem E-Book Links zu anderen Seiten im World Wide Web gelegt. Für alle diese Links gilt: Wir erklären ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in diesem E-Book und machen uns diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in diesem E-Book angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen Links führen.
Wir behalten uns die Nutzung von uns veröffentlichter Werke für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Unser gesamtes Programm finden Sie unter kosmos.de.
Über Neuigkeiten informieren Sie regelmäßig unsere Newsletter kosmos.de/newsletter.
Umschlagsabbildung: ©Andreas Linde
© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-50694-3
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Cover
Titel
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Hauptteil
Zu diesem Buch
Jagen —Was steckt hinter dem Verhalten?
Warum Hunde jagen
Früh übt sich … Verhaltensentwicklung
Wann Hunde jagen
Jagd—sequenz Was der Hund beim Jagen zeigt
Elemente des Jagens
Ausprägung —Wie sich Hundetypen unterscheiden
Veränderung durch gezielte Zucht
Straßenhunde – häufig gute Jäger
Regeln —Umgang mit Jagdverhalten
Unter Kontrolle – ein Leben lang
Impulskontrolle und Frustrationstoleranz
Der perfekte Rückruf
Spaziergänge interessant gestalten
Alternativverhalten aufbauen
Antijagdtraining
Regeln in Feld und Wald
Service —
Jeder Hund besitzt eine mehr oder weniger stark ausgeprägte jagdliche Motivation. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Rassehund oder einen Mischling handelt. Jagen macht Hunden einfach Spaß!
Daher kann es keine Lösung sein, Jagdverhalten von Beginn an zu unterbinden oder den Hund sogar zu bestrafen, um unerwünschtes Jagdverhalten zu unterdrücken bzw. zu verhindern. Wir leben heute in einer Zeit, in der immer weniger Freiraum für Hunde vorhanden ist. Vor allem in unserer Zivilisation, in der enge Bebauung und viele Straßen das Landschaftsbild prägen, ist es mittlerweile nicht nur unvorstellbar, sondern, sowohl für den Hund als auch für alle anderen Beteiligten, einfach lebensgefährlich, den Hund nach Lust und Laune stromern zu lassen, wie es früher auf den meisten Dörfern durchaus noch üblich war. Doch die Einschränkungen unserer Zivilisation betreffen nicht nur das Zusammenleben von Mensch und Hund, auch das Wild muss sich immer weiter in den tiefen Wald und auf von menschlichen Ansiedlungen weit entfernte Felder und Wiesen zurückziehen. Rücksicht ist daher für uns Hundehalter oberstes Gebot. Rücksicht auf andere Menschen, die ihre Freizeit genauso entspannt genießen möchten wie wir die Zeit mit unserem Hund, aber eben auch auf das Wild, das seine Ruhe braucht.
Um zu verhindern, dass dein Hund dem Wild hinterherjagt, braucht er die Möglichkeit, seine jagdliche Leidenschaft anderweitig auszuleben. Daher ist Beschäftigung das A und O. Zum Glück gibt es dafür unendlich viele Möglichkeiten, angefangen von der Spurensuche über das Apportierspiel bis hin zur Hetze an der Reizangel. Doch in der Ruhe liegt die Kraft, genauso wichtig wie aktives Training ist die Impulskontrolle. Jeder Hund muss – genauso wie jeder Mensch – lernen, sich in bestimmten Situationen zurückzunehmen. Nur so ist ein entspanntes Zusammenleben im gemeinsamen Miteinander möglich. Je mehr sich dein Hund dabei an dir orientiert, desto mehr Freiraum kannst du ihm geben. Wenn dein Hund auch auf dem Spaziergang immer wieder auf dich achtet, wenn du ihn jederzeit zurückrufen oder stoppen kannst, dann seid ihr gut gerüstet für den Alltag in Feld und Wald. Am besten startest du direkt heute noch mit dem Training.
© Andreas Linde
Hunde bringen, genetisch bedingt, unterschiedliche Anlagen für das Jagdverhalten mit.
Dein Hund hatte bereits Jagderfolg und hat dir schon das ein oder andere Kaninchen gebracht? Kein Grund, zu verzweifeln. Natürlich musst du nun im ersten Schritt verhindern, dass dies nicht noch einmal passiert, allein schon deshalb, damit nicht erneut ein Tier zu Schaden kommt. Auch wenn die Schleppleine eine Einschränkung bedeutet, kann dein Hund dennoch aktiv sein, wenn ihr zusammen unterwegs seid. Selbst Trainingsformen wie Apportieren oder Reizangeltraining sind an der Schleppleine möglich. Starte das Training genauso wie mit einem Hund, der noch keinen Jagderfolg hatte. Wenn du merkst, dass du im Training nicht weiterkommst, suche dir einen professionellen Hundetrainer. Er wird deinen Hund einschätzen und einen Trainingsplan erstellen, damit du das Jagdverhalten deines Hundes zukünftig so gut wie möglich kontrollieren kannst. Und auch wenn nicht jeder Hund letztendlich immer und überall freilaufen kann – wobei das auch aus anderen Gründen wie Leinenpflicht, Brut- und Setzzeiten etc. nicht immer möglich ist, kann eine Verbesserung in der Regel erreicht werden. Und mit der Zeit werdet ihr beide mit Sicherheit auch in Gegenden mit viel Wildbestand ein gut eingespieltes Team, das sich aufeinander verlassen kann.
Gutes Training braucht Zeit. Du solltest daher Geduld und viel Verständnis für deinen Hund und seine Bedürfnisse mitbringen.