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In "Jenseits der Matrix" geht es um ein spirituelles Abenteuer, das der Autor in den Jahren um die Jahrtausendwende erlebt hat. Wie ein investigativer Journalist hat er sich in spirituelle Grenzbereiche vorgewagt. Das Buch ist eine Erzählung diverser Erfahrungen mit Synchronizitäten und paranormalen Begebenheiten. Der Antrieb seiner ganz speziellen Reise war: Er wollte hinter den Vorhang der Matrix schauen, wissen, was sich jenseits unser dreidimensionalen, materiellen Welt befindet. Dieser Reisebericht ist auch eine Forschungsreise, denn diese Erfahrungen lassen sich nicht mit den herkömmlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen erklären. Es sind Erfahrungen die übersinnlichen Charakter haben und eine weitaus grössere Realität berühren, als die uns bekannte. Um derartige Erfahrungen über einen längeren Zeitraum zu machen, musste der Autor alles Bekannte loslassen. Seine Reise führte ihn nach La Gomera, Barcelona, den Weg nach Santiago de Compostelle und nach Mexico und Guatemala, zu den Ahnen der Mayas und Tolteken. Diese Reise ist ein einzigartiges Abenteuer, da nichts vorher berechnet und geplant war, sondern der Autor liess sich führen von den unbekannten Mechanismen des Universums. Er vertraute auf diese Führung, ohne Absicherung und die synchronistischen Ereignisse nahmen ihren Lauf.
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Seitenzahl: 328
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Sven Weishaupt
Fernsehredakteur
Personal Coach
Schamanismus, Reiki, Chi Gong Lehrer,
Klangschalen-Therapeut
www. myspirit21-coaching.de
Dieses Buch widme ich meiner lieben Mutter,
Ingrid Weishaupt
Sven Weishaupt
Jenseits der Matrix –
Zeitreise in eine andere Dimension
© 2019 Sven Weishaupt
Verlag & Druck im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN Softcover
978-3-347-48023-0
ISBN Hardcover
978-3-347-48033-9
ISBN E-Book
978-3-347-48039-1
ISBN Großdruck
978-3-347-48050-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1: Synchronizität – was ist das?
1.1 Das Ende des Jahrtausends
1.2 Das Zentrum Argayall und wie es mich rief
1.3 Brasilianischer Schamanismus
1.3.1 Aurareinigung nach dem Brauch brasilianischer Naturvölker
1.3.2 Verstorbene Seelen gehen ins Licht
1.4 Layra und die Einweihung
Kapitel 2: Der Mensch auf dem Weg in ein neues Zeitalter
2.1 Der Maya-Kalender, José Argüelles
2.2 Der Ashram von Babaji
2.2.1 Das Spiel mit dem Feuer
2.3 Barcelona, Rita und die Magie von Cadaqués
2.3.1 Eine unheimliche Begegnung
2.3.2 Besuch von Zeta Reculi
2.4 Der Santiago-Weg – eine magische Erfahrung S.
2.4.1 Die Wanderung
Kapitel 3 Das Ende des Jahrtausends
3.1 Maya Ruine Palenque, Mexico Dez. 1999
3.2 Lago Attitlán, Guatemala
3.3 Leben und Tod – oder wie man als Gehängter zur Welt kommt
3.4 San Marcos La Laguna, Lago Attitlán
3.4.1 Aumrak, Ajpúu und Mr. Chip
3.5 Glastonbury und der doppelte Regenbogen
3.6 Porto Viejo und der Voodoo-Clan
3.6.1 Sting
3.6.2 Voodoo-Zauber oder `Wenn Holz blutet´
3.7 Die Indianer und der Geist der Toten
3.8 Der Ritt auf dem weißen Drachen…!
3.9 Die Indianer melden sich zurück
3.10 Stimmen im Kopf
Kapitel 4 Die Schamanen lösen das Rätsel
4.1 Die Wiedergeburt
Teil 2
Kapitel 5 Wege zur Selbst-Entfaltung
5.1 Der Mensch als spirituelles Wesen
5.2 Von Feld zu Feld
5.3 Von negativen Feldern
5.4 Vom Stärken und Schützen…
5.5 Machtvolle Gedanken
5.6 Am Anfang war das Wort…
5.7 Die magische „Ich Bin-Formel“
5.8 Das `E-Mot-Ion´
5.9 Wie bekomme ich einen Elefanten durch ein Nadelöhr?
5.10 Alles eine Frage der Perspektive
5.11 Intuition, was ist das eigentlich?
Kapitel 6 Zyklen der Evolution
6.1 Zwischen den Dimensionen
6.2 Der Lichtkörperprozess
Schlussbemerkung
Vorwort
Diese Geschichte ist das Abenteuer meines Lebens. Es ist eine Geschichte die nicht der Phantasie entspringt, aber gleichsam phantastisch anmutet. Ich werde Ihnen von Ereignissen berichten, die jenseits unserer dreidimensionalen Wahrnehmung geschehen sind. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Ereignisse in den Jahren um die Jahrtausendwende spielen. Dieser magische Zeitsprung in ein neues Jahrtausend war Ausgang meines spirituellen Abenteuers.
Ich richte in diesem Bericht meinen Fokus auf paranormale und synchronistische Ereignisse, die ich erlebt habe und die erzählen, dass es eine Realität jenseits der Matrix gibt.
Es sind Ereignisse, wie aus einem Fantasyfilm, als würde plötzlich die Welt nach anderen Gesetzten funktionieren und in diesen Momenten sind die für uns so selbstverständlichen Abläufe von Zeit und Raum vollkommen außer Kraft gesetzt. Es ist die Magie einer anderen Wirklichkeit die zu Tage tritt – seltsam unvertraut, ähnlich eines Traumgeschehens, das keine naturwissenschaftlichen Gesetze kennt. Das bemerkenswerte ist: Das ist auch Realität.
Synchronizität kann alles mögliche bedeuten und im Grunde ist es ganz allgemein eine reale Interaktion des bewussten Geistes mit dem höheren Bewusstsein des universalen Feldes. Vielleicht ist es ein wenig vergleichbar mit einem luziden Traum, nur das man sich tatsächlich vollkommen im Wachzustand befindet.
Meine Erzählungen und Darstellungen beruhen in erster Linie auf meinen Erlebnissen in den Jahren 1998 bis ca. 2003. Aus diesem Zeitabschnitt ergeben sich Verbindungslinien in meine allerersten Lebensmomente und Ereignisse in meiner Jugendzeit. Ebenso ziehen sich Verbindungen bis in die heutige Zeit.
Ich bin der Auffassung, dass jeder Mensch gewisse paranormale Erfahrungen auf die eine oder andere Art in seinem Leben kennenlernt. Es ist ein Blick hinter die Matrix und vielleicht kann man sie erleuchtete Momente nennen. Nur schnell sind sie wieder verschwunden, geraten in Vergessenheit und die Magie dieser Augenblicke verschwimmt sodann in den Stereotypen unserer Gewohnheitsmuster.
Ein Beispiel dafür ist das Déjà-Vu, ein Erlebnis das eintritt und man meint es bereits erlebt zu haben. Sei es eine Situation, ein Ort, eine Begegnung, ein Bild oder visueller Eindruck, selbst ein Geruch - es kann vieles sein, das einen abrupt in einen zauberhaft irritierenden Zustand versetzt.
Diese Art synchronistischer Begebenheiten sind das zentrale Element meiner Ausführungen. Daher folgt dieses Buch nicht in erster Linie den biographischen Erlebnissen, sondern diesen besonderen Erlebnissen, die ich im Titel als jenseitig der Matrix bezeichne. So gesehen kann man es als ein spirituelles Tagebuch verstehen.
Die Matrix verstehe ich als energetisches Feld unseres kollektiven Bewusstseins. Es ist gleichsam die Blaupause der menschlichen Interaktionen. Innerhalb der Matrix erleben wir, was wir für die Wirklichkeit halten, weil es sich für uns so darstellt. Unsere Sinne sind auf diese Matrix programmiert, alles andere ist für uns unsichtbar.
In der Kinoverfilmung der Matrix-Reihe, mit Keanu Reeves in der Hauptrolle, wird die Matrix als ein Programm beschrieben, mit dem die Menschen gefangen gehalten werden, wie in einem virtuellen System. Das heißt hier sind fremde Mächte am Werk, die die Menschheit unterdrückt.
Ob dies nun stimmt oder nicht, soll nicht Thema dieses Buches sein, auch wenn ich durchaus der Meinung bin, dass dies mehr als nur Fiktion ist. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass in diesen Tagen der vierte Teil von `Matrix´ in die deutschen Kinos kommt und genau in die Zeit meiner Buchveröffentlichung fällt.
Daneben verwende ich den Begriff des göttlichen Ur-Feldes oder des universalen Feldes. Dies ist jenes Feld, das alles miteinander verbindet. Es ist nicht allein irdisch, sondern universal. Es ist überall und nichts existiert außerhalb dieses Feldes. Das Kriterium des universalen Feldes ist Bewusstsein.
Damit ist eine zentrale These dieser Schrift markiert. Von diesem Paradigma gehe ich aus: Alles ist Bewusstsein und miteinander verknüpft, durch alle Welten und alle Zeiten.
Im göttlichen Ur-Feld findet der Mensch seine Verbindung mit der Schöpfungsenergie oder Gott, wenn man so will – dieses Feld organisiert die Planetenbahnen, durchdringt alle Dimensionen, kreiert Zyklen über Jahrmillionen und kommuniziert mit Frequenzen und Schwingungen, dem Hertz-Schlag des Universums. In diesem allumfassenden Feld wirkt der Keim der Kreation, der alles erschafft und unendliche Möglichkeiten für das wachsende Bewusstsein bereithält.
Synchronistische und außersinnliche Erfahrungen geschehen an den Berührungspunkten zu anderen Welten und Dimensionen, jenseits der dreidimensionalen Erfahrungen. Ich habe eine Reihe dieser Erfahrungen gemacht. Sie sind von einer solchen Kraft und Intensität, dass sie sich tief in mein Gedächtnis eingeprägt haben.
Ich werde versuchen die Erlebnisse, die sich für manchen unglaublich anhören mögen, in ein spirituelles Erklärungsmuster einzubinden. Meine Grundannahme dabei ist recht simpel: Alles im Kosmos ist miteinander verbunden, alles existiert in einem bewussten Feld und wir Menschen interagieren mit dem Feld und das Feld mit uns – immer und ohne Unterlass.
Es gibt keine Trennung in diesem kosmischen Geflecht. Wir als Spezies sind mit dem Sternenstaub verbunden, beziehungsweise wir sind aus ihm gemacht, um es plastisch auszudrücken. Alles existiert in vielfältigen Dimensionen, die miteinander interagieren.
Es gibt unendlich viele Lebensformen, die uns verborgen sind. Sie sind nicht sichtbar, aber dennoch existent. Alles pulsiert in kosmischen Frequenzen und Zyklen. Und alles strebt nach einer höheren Ordnung.
Wir stehen nun in einem Zeitalter der Transformation. Als Mensch, aber auch auf planetarer Ebene. Unser Sonnensystem strebt auf eine höhere energetische Stufe. Große Zyklen gehen zu Ende und der Planet Erde ist im Übergang zu einem neuen Zeitalter.
Wir leben tatsächlich in einer besonderen Zeit und jeder Mensch der auf der Erde ist, ist ein Teil dieser außergewöhnlichen Vorgänge. Ende der 90 er Jahre hatte ich das Gefühl, dass eine große Wandlung bevorsteht und auch wenn 2012 mit Ende des Maya-Kalenders nicht plötzlich die Apokalypse passiert ist, so bin ich fest davon überzeugt, dass wir inmitten einer kosmischen Verwandlung stehen.
Ich habe mich auf den Weg gemacht, um zu erkunden was jenseits den Erfahrungen meines bisherigen Lebens existiert. Ich wollte tatsächlich die Matrix durchschauen und hinter die Kulissen blicken.
Ich bin davon überzeugt, es war mir vorbestimmt, diese Abenteuer zu erleben. Erst heute, mit einem gehörigen zeitliche Abstand, macht es für mich Sinn diese ungewöhnliche Reise mit einer Leserschaft zu teilen. Ich fühle, dass die Zeit reif dafür ist.
Meine Reise war wie die des Helden, wie sie Hajo Banzhaf1 in einem seiner wertvollen Bücher beschreibt. Es ist die (geistige) Reise des Menschen durch die großen Arkana des Tarot – sie führt durch alle geistigen Dimensionen des `Einen großen Bewusstseins´ – es ist eine mystische, archaische Reise, von der Unterwelt, durch die Mittelwelt in die Oberwelt. Das dieses Erlebnis meine Bestimmung war und ist, wurde mir erst sehr viel später bewusst.
Wie aber die Matrix beschreiben, ist sie doch, aus dem Blickwinkel von innen heraus, unfassbar? Ich will eine Metapher benützen, die mir als Fernsehschaffender einfällt.
Man kann die Matrix mit einem Fernsehstudio vergleichen in dem ein Bühnenbild aufgebaut ist. Die Akteure stehen in einem Studio in einer aufgebauten Kulisse, die dem Zuschauer eine wirklichkeitsgetreue Umgebung suggeriert. Tatsächlich ist es eine nur eine Kulisse, nicht wirklich die Realität.
Auf einer Bluebox spielen Szenen, die aus dem Computer kommen. Keiner der Zuschauer, weiß was echt ist oder inszeniert. Selbst die Darsteller vor der Kamera könnten virtuell animiert sein. Niemand würde es merken. Eine künstliche Realität wird erzeugt und alles sieht echt aus.
Vielleicht verhält es ich in unserem `wirklichen´ Leben ganz ähnlich. Wir wissen nicht was wirklich ist, weil wir die Illusion dahinter nicht erkennen können.
Wie aber heraustreten aus dieser realitätssuggerierenden Schablone, die ich Matrix nenne. Für mich gab es nur einen Weg und der bedeutete alles loszulassen und mich zu öffnen. Nur so konnte ich neue Interaktionsfelder entdecken, die außerhalb der Matrix liegen.
In dieser Zeit habe ich das universale Kino betreten. Ich bin einfach aus der Matrix ausgetreten, habe das Studio gewechselt und andere Kulissen-Welten erfahren. Einfach, nein das war es nicht und sicherlich auch nicht ganz ungefährlich.
Um das zu bewerkstelligen musste ich in erster Linie meinen Geist öffnen und mich in eine unbekannte Welt hinein begeben, jenseits der für den rationalen Geist zugänglichen Dimensionen. Die mystische Welt des Tarot hat mir die ersten unbekannten Schritte in diese Welt ermöglicht.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass mein Erleben in manchen Fällen kaum nachvollziehbar ist. Paranormale Erfahrungen entziehen sich einer Beweisführung und sind mitunter nur schwer zu beschreiben, da sie eine andere Wirklichkeit berühren.
Dennoch versuche ich eine Dokumentation meiner Erlebnisse zu Papier zu bringen. Das Dokumentarische ist das Erlebte, wie ich es in der Erinnerung bewahrt habe. Daneben versuche ich die Begebenheiten inhaltlich einzuordnen in eine Art spirituellen Kontext.
Diese Erklärungen und Theorien entspringen meinen, in über 20 Jahre erworbenen Erfahrungen mit spirituellen und esoterischen Themen. Ich möchte Sie gerne einladen, an meinem Abenteuer teilzuhaben. Entscheiden Sie selbst, was sich für Sie stimmig anhört.
Vielleicht kann es hier und da ein Anstoß an ihre Inspiration sein. Das phantastische hat die Macht den Geist zu öffnen und bisherige Denkformate in Frage zu stellen.
Keiner von uns in der westlichen Welt, mit unseren vorformatierten Bildungsaufträgen, den Schul- und Erziehungskonzepten, wird auf ein Verständnis des Geistigen und von Bewusstsein, jenseits der materiellen Realität, vorbereitet.
Das Materielle und das Verstandesdenken sind für den `modernen´ Menschen die Kategorien für Bestandssicherung, sprich Überleben und Fortschritt. Nur wohin hat dieses Primat die Menschen gebracht? Sie wissen es selbst: An die Grenzen der vollständigen Zerstörung unseres eigenen Lebensraumes!
Der Mensch hat sich selbst an den Rand der Apokalypse katapultiert. Der vermeintliche Fortschritt wird zum tödlichen Bumerang, wenn die Natur zurückschlägt. Jeder weiß das, aber reicht das für eine wirkliche Revolution des Umdenkens?
Der Mensch wird zurückfinden müssen zu einer Balance von Körper, Geist und Seele, nur darin liegt seine Chance. Nur durch die Harmonie im Inneren, wird das Außen gesunden. Und nur durch das Wachsen des Bewusstseins erobern wir als Menschen den Kosmos, nicht nur durch technologischen Fortschritt. Mit Erobern ist hier nicht eine Okkupation gemeint, sondern ein Erwachen des Geistes.
Es ist ein lohnenswerter Gang neue (spirituellen) Welten zu erforschen. Denn nur in der geistigen Erkundung finden wir Antworten auf die Fragen des Lebens und dem Sinn..
Wir Menschen sind in erster Linie spirituelle Wesen, die nur vergessen haben, welch Dimensionen sie erfassen können und in welchem Ausmaß sie selbst Schöpfer sind in ihrer Welt. Ein spirituell erwachter Mensch benötigt keine Technik, er agiert mit dem bewussten Feld – der Schöpfungsenergie.
Nach all den vergangenen Jahren, ist heute die Zeit gekommen, im Jahr 2020, in Zeiten des Corona-Stillstandes auf der Welt, in der ich selbst die Muße und auch Mut finde all das aufzuschreiben, was mich in die höchsten überweltlichen Höhen, aber auch abgrundtief nach unten gezogen hat.
Dieses Buch ist für mich ein neues Abenteuer nach den eigentlichen Erlebnissen, denn ich habe mich lange Jahre gescheut, das Erlebte in ein Korsett von Wörtern zu kleiden. Denn es erschien mir fast unmöglich.
In meinem Kopf befindet sich ein Kaleidoskop manch surrealer Ereignisse, die ich erlebt habe. Wie also sollte ich je so etwas vermitteln können, was sich wie im Traum erlebt anmutet in denen alle naturwissenschaftlichen Gesetzte aufgehoben sind? Diese Frage hat mich jahrelang zurückgehalten, etwas von meinen Erlebnissen zu Papier zu bringen. Schwarz auf weiß, einer Reihenfolge von Buchstaben mich zu ergeben. Dies hier kann nur ein Versuch sein, ein Ausschnitt aus einem universalen Kontext.
Heute, gut 20 Jahre später, will ich es nun doch versuchen. Das liegt daran, das ich dazu ermutigt und aufgefordert wurde und ich denke heute: Es ist die Zeit dafür gekommen.
Der erste Teil des Buches lässt sich als ein Erlebnisbericht verstehen, wobei der Handlungsfaden meinen paranormalen und synchronistischen Erlebnissen folgt.
Ich beginne meine Ausführungen mit einer Klärung des Begriffes. Was ist Synchronizität? Die Beispiele, die ich aus meiner eigenen Erfahrung beschreibe, sollen helfen diesen abstrakten Begriff etwas verständlicher zu machen.
In dem 2. Teil werde ich versuchen, meine Verständniswelt konkreter erfassbar zu machen. Dabei gehe ich im Wesentlichen von zwei Grundannahmen aus. 1. Der Mensch ist in erster Linie ein energetisches Wesen. Und 2. Alles im Universum ist miteinander verbunden.
Wir als Spezies sind ein Teil des Ganzen und in uns liegt der Keim allen Wissens. Wir können auf eine Entdeckungsreise gehen, wenn wir unsere Scheuklappen ablegen und den Geist entfalten.
1 Hajo Banzhaf: Tarot und die Reise des Helden. Der mythologische Schlüssel zu den Großen Arkana, Hugendubel Verlag.
KAPITEL 1: SYNCHRONIZITÄT- WAS IST DAS?
Ich verzichte darauf, diese Frage mit einer fertigen Definition zu beantworten. Allzu vielschichtig sind die Dimensionen der Synchronizität. Vielmehr will ich versuchen meine ganz eigene, persönliche Sichtweise zu diesem Begriff zu entwickeln
Zunächst aber will ich etwas zu meiner Person und der Zeit meines Aufbruchs Ende der 90 er Jahre schreiben.
1.1 Das Ende des Jahrtausends
In den späten 90 er Jahren war ich Fernsehredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Die ersten Jahren arbeitete ich als Reporter für die regionalen Sendungen. Dann erhielt ich den Ruf, für die 90-minütige Talksendung „Thema M - wie Menschen“.
Wir waren ein kleines Team von vier Redakteuren. Jeder suchte sich seine Themen und stellte sie in der Redaktionskonferenz vor. Wir diskutierten die Themen und wenn alles abgesegnet war, konnte man loslegen.
Die Aufgabe war: Das Thema zu strukturieren und inhaltlich zu einer 90 Minuten Gesprächssendung zu konzeptionalisieren. Dazu Studiogäste zum Thema finden und 3 bis 4 Filme zu produzieren, die Bestandteil der Sendung waren. Die Sendung `Thema M´ galt beim SDR als Flaggschiff und Vorzeigeprodukt und ich war stolz, dass der Redaktionsleiter Jo Frühwirth mich in sein Redaktionsteam rief.
Zuvor war ich drei Jahre in Mannheim in der Badischen Fernsehredaktion als Nachrichtenreporter unterwegs gewesen. Nun war ich der Neue in der Stuttgarter Redaktion „Thema M“ und ich begann über Themen nachzudenken.
Man erwartete von mir frischen Wind und neue Themen in die Redaktion mit einzubringen. Bisher bestimmten vor allem medizinische und psychosoziale Themen den Charakter von „Thema M“. Nach Jahren des politischen Realjournalismus begann ich mich für spirituelle Themen zu interessieren. So entstanden Sendungen über „Zivilcourage“, „Träume“, „Angst“, „Zeit“, „Spiritualität und Selbstheilung“. Oder das Thema „Zufall und Schicksal“ aus meiner Feder.
Diese Art esoterischer Themen waren tatsächlich neu für die Redaktion und auch für den SDR (heute: SWR). Für mich waren diese Projekte, die Eintrittskarte in eine neue Lebensphase.
Ich war neugierig und wollte wissen, was sich hinter dem Vorhang unserer „realen“ Welt verbirgt. Die Fernsehprojekte waren der Startpunkt für meine beginnende Selbsterfahrung. Ich wollte mehr als nur beschreiben und darstellen was andere sagen oder erfahren haben. Ich wollte es selbst erleben.
Dazu ein Beispiel: Als ich einen Beitrag über das Feuerlaufen machte, bin ich selbst mit dem Kurs über die glühenden Kohlen gelaufen. Als es um das Thema „Armut“ ging, lebte ich im Selbstversuch 2 Wochen als Obdachloser auf der Straße. Ich folgte soweit es ging dieser Maxime bei all meinen Projekten. Denn ich bin der Meinung, man kann erst über etwas sprechen oder berichten, wenn man es selbst erfahren hat. Auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt einer Erfahrung ist, lässt sich das Thema besser erfühlen.
Ich plante schließlich eine Fernsehsendung zum Thema „Zufall und Schicksal“ und das kam nicht von ungefähr. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Thema mit dem kollektiven Unterbewusstsein in dieser Zeit des ausgehenden Jahrtausends zu tun hatte.
Und damit sind wir schon beim Thema der Synchronizität.
Der Beginn eines neuen Jahrtausends war weit mehr als nur ein kalendarisches Ereignis. Fast zwangsläufig verbinden die Menschen mit dem Wechsel der Jahrhunderte auch eine mystische Vorahnung auf eine Art „Neue Zeit“, als würde sich durch ein kalendarisches Ereignis gleichsam eine Bewusstseinsverschiebung vollziehen. Und nicht zu vergessen: Wir haben eine Jahrtausendwende erlebt!
Ob dies nur eine Art Aberglaube ist der sich im Kollektiven verankert hat? Ich denke, das was die Menschen im Unterbewusstsein spüren und was man als Intuition und archaisches Wissen bezeichnen kann, ist verankert im `Großen Allumfassenden Feld´ und hat nichts mit Aberglaube zu tun.
Große Daten werfen ihre Schatten voraus, könnte man sagen. So war vermutlich meine Initiative zu den spirituellen Themen für die Talkshow auch von diesem Geist inspiriert. Es ist unsere spirituelle Verbindung zu dem bewussten intelligenten Feld, dass uns mit Ideen und Kreativität speist.
Die Jahrtausendwende gab Vorlage für viele spirituelle Strömungen weltweit. Das Ende des Maya-Kalenders im 2012 stand bevor. Weltuntergansszenarien und neuer Messias Glaube wetteiferten in den esoterischen Zirkeln. Im Kino liefen Filme wie `Matrix´ und `Lola rennt´. Beide Filme waren eine Vorlage für das Thema „Synchronizität“. Und sie waren alles andere als „zufällig“ in eben jener Zeit kurz vor der Jahrtausendwende. Ich war von diesen Filmen tief beeindruckt und ich entschied mich dieses Thema für meine Talkshow zu bearbeiten.
Heute, in der Rückschau all meiner Erlebnisse war die Recherche zum Thema Synchronizität der Ausgangspunkt für meine Reise ins Unbekannte. Im ersten Schritt wurde daraus ein Fernsehprojekt. Im nächsten Schritt kam das erlebte Abenteuer und nun folgt das Buch. 20 Jahre später schließt sich der Kreis. Im synchronistischen Sinne treffen mit diesem Buch alle Ereignisse und Zeitlinien meiner persönlichen Geschichte zusammen.
Nach Begegnungen mit beeindruckenden Menschen wie Hajo Banzhaf, dem Tarot-Fachmann, Rüdiger Dahlke, dem spirituellen Lehrer oder Gabi von Lutzow, dem Engel von Mogadischu und den vielen anderen Persönlichkeiten, die ich bei meinen Recherchen kennenlernen durfte, wurde mir klar, dass es den Zufall wie wir ihn verstehen nicht gibt. Ganz im Gegenteil: Hinter jedem Ereignis steht ein besonderer Grund.
Es ist das Gesetz der Kausalität, dass immer gilt, ohne Ausnahme! Ob wir es im jeweiligen Fall als gut oder schlecht beurteilen, ist eine andere Frage.
Der Zufall ist ein Angebot, den wir als Menschen bekommen. Eine mögliche Option unter anderen. Wir können ihn erkennen und wertschätzen. Zum Beispiel ihn als Zeichen sehen. Wir können anerkennen, dass wir einer Führung vertrauen können - woher auch immer sie kommen mag.
Der Zufall selbst ist ein Zeichen. Er lässt uns gewahr werden, dass wir verbunden sind mit einer höheren, geistigen Welt. Das große bewusste Urfeld bietet uns Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Immer wieder und aufs Neue. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren offen halten.
Wenn wir aufmerksam sind, erkennen wir die Gunst der Stunde und die Zeichen auf dem Weg. Und alles ist glasklar in dem diesem einen Moment. Doch selten sind wir so gewahr und können es auch gar nicht sein. Zu schnell und komplex ist unsere Welt geworden. Oft stolpern einfach irgendwie hinein in das was man Leben nennt. Wir folgen den festen Abläufen, sind nach der Arbeitszeit getaktet, funktionieren nach Maß. Das ist ganz nüchtern betrachtet die Folge unserer beschleunigten Welt. Manchmal, wäre es vielleicht gut die Uhrzeit zu vergessen, um ein Stück weit die Ur-Zeit wieder zu erinnern. Aber leichter gesagt als getan, denn wer kann es sich schon erlauben, einfach mehr Muße in seinen Alltag und sein Arbeitsleben einfließen zu lassen?
Dennoch möchte ich auf die Infiltrationen aufmerksam machen, ohne es auf eine Art zu bewerten. Wir alle leben in dem System. Wir denken, was uns vorgegeben wird und wir sind meist gewöhnt zu tun, was andere erwarten. Wir pausieren, wenn man uns die Zeit dafür gibt.
All das verhindert, was wirklich Leben heißt und es verhindert unsere wahre Bestimmung, das Wachstum im Inneren. Die Welt ist brutal arrangiert und wer überleben will, wird selbst auf die eine oder andere Weise brutalisiert. Das vorgebliche Miteinander wird zum Gegeneinander – das Konkurrenzmodell soll Wachstum bringen, dafür unterminiert es das gemeinsame Wohlwollen und ist auf Zerstörung programmiert. Wir sollen nicht denken, wir sollen funktionieren. So werden wir erzogen und so erziehen wir unsere Kinder.
Die totale Durchprogrammierung der Welt nenne ich `Matrix´ und sie ist schlimmer als jeder Weltkrieg. Denn die Zerstörung basiert auf der Eliminierung der menschlichen Empfindung, auf Abstumpfung und Verlust der Liebe. Die Matrix ist auf Angst programmiert, verheißt Belohnung für die Ausbeuter und Verlust für die Masse. Das schöne Leben ist einigen wenigen vorbehalten!
Dieses System hält die Menschen in Gefangenschaft. Und wir sind tatsächlich da angekommen und glauben, dass es so sein muss. Ja, die Welt ist so. Der Mensch ist so. Und da liegt der Fehler. Wir unterliegen einem Programm, das uns dies suggeriert. Das tun die Politiker, die Journalisten und die Wirtschaftsmagnaten. Herzlich Willkommen zur Tagesschau: Und heute wieder zur Übersicht der weltweiten Grausamkeiten.“ Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Abend im Ersten oder sehen im Zweiten die Katastrophen besser“. Könnten nicht überspitzt so die Werbeslogan der Öffentlich-Rechtlichen lauten?
Und wenn wir uns nicht ablenken lassen, denken wir an gestern oder morgen oder was wir gleich oder nachher tun. Ärgern uns über dies und jenes und sind vor lauter Gehirnaktivität eines klaren Gedankens nicht mehr fähig, geschweige denn eines offenen Bewusstseins.
Es gibt nur einen Ausweg: alles zum Stillstand bringen. Mit den selbst geschaffenen Konventionen brechen. Still werden, achtsam werden. Ruhig werden und all das von sich weisen, was einen bedrängt. Soweit es eben geht.
Wir wissen das in unserem Inneren. Jeder spürt das. Aber wir sind Meister der Verdrängung. Und wir wissen nicht uns selbst zu stoppen. Das Programm treibt uns voran – ohne Unterlass. Nach der Tagesschau am Sonntag, der Tatort! Denn das hat Tradition.
Der Zufall als synchronistisches Erlebnis ist ein Pfad den wir bewusst betreten. Eine Entscheidung und alles was passiert tritt plötzlich mit einem in Resonanz. Alles bekommt Bedeutung und Sinn, wenn man den Moment festhält, sich öffnet, geschehen lässt und die Sinne und den Geist für den Augenblick reserviert.
Und dann geschieht Synchronizität, ganz von allein. Man erkennt die Zusammenhänge, versteht die Zeichen. Plötzlich wird klar wie alles miteinander zusammenhängt. Es geschieht eine Magie – es ist der Moment an dem das göttliche Feld wirkt. Und in diesem Moment geschieht ein Stück Glückseligkeit, denn Bewusstsein entfaltet sich.
Das hört sich einfach an! Ist es aber nicht. Denn wir sind ständig beschäftigt mit unseren Gedanken. Wir denken unablässig an das was wir angeblich tun müssen, denn wir sind so erzogen worden. Wir haben keine Freiheit in uns für den Moment reserviert – das wurde uns mit großer Sorgfalt ausgetrieben.
Wir haben immer die Zukunft vor Augen: Pläne, Aufgaben, Arbeit. Keine Zeit für den Moment. Die Vergangenheit geistert wechselweise durch die Gehirnwindungen. Ereignisse, Ärger, Kummer und Sorgen befallen uns ständig wie ein schädliches Virus. Darüber hinaus lassen wir uns vollmüllen durch die überall präsenten Medien und unsere Aufmerksamkeit ist gänzlich futsch.
So werden unsere Denkinhalte gefüllt und was wir denken kreiert unsere Wahrheit, unsere Realität. Das Ganze könnte man die „Matrix“ nennen, denn sie hält uns gefangen in einer Illusion und weit weg von uns Selbst, in einem unbewussten Zustand. Wie aber kann man es schaffen, wieder zu sich selbst zu finden, ohne diesen Rastern und Schablonen des Systems zu folgen. Denn - wir müssen ja funktionieren, oder?!
Wir müssen Geld verdienen, eine Familie gründen, Kinder aufziehen und Eigenheime bauen und abzahlen. All das müssen wir, denken wir. Und so nehmen wir uns selbst gefangen in diesem Konstrukt, von dem wir annehmen, es müsse so sein – das Leben. Und wir erziehen mit diesem Konstrukt unsere Kinder und formen sie hinein. Erbarmungslos – mit Erziehungsmethoden! Aus Ihnen soll ja auch mal was werden. Und möglichst sogar was Besseres!! Aber was ist, wenn das alles nur Lüge ist und nur einigen wenigen nützt?!
Wenn man die Lüge erkennt und entlarvt, ist es so, als würde man den Schleier beiseite ziehen und einen offenen Geist zulassen. Ein Geist der schlicht im Moment ruht. Jenseits allen Getöses. Stellen Sie sich vor sie drehen an ihrem Radio die Kanäle durch und landen auf einem bisher unbekannten Kanal. Mit einer Frequenz, die mit ihrem Inneren Herzton schwingt. Vielleicht ist es nur ein Summen, ganz unscheinbar, aber doch voller Glückseligkeit!
Unsere Wahrnehmungsmuster sind korrumpiert worden. Wir haben unsere eigene Mystik und Magie verloren. Und wir wissen nicht wie wir sie wiederfinden können. Alles was wir für wahr empfinden, ist das Bekannte, das was wir sehen und anfassen können. Das was unsichtbar ist wird ausgeschlossen, beziehungsweise in ein Reich der Fantasie verbannt. Aber wie real, das frage ich Sie, ist der Himmel? Und ist er wirklich blau?
Vier der fünf Elemente sind transzendent: Feuer, Wasser, Luft und Äther. Das heißt materiell nicht wirklich fassbar – aber doch so selbstverständlich. Wir sind gewohnt unsere Realität zurecht zu denken. Ob es nun logisch ist oder nicht. Die Transzendenz unseres Lebens wird aber nur zum Teil in unser Realitätsmodell mit einbezogen.
Welch transzendenten Inhalt umfasst den Menschen selbst?, oder anders gefragt: Welchen Anteil davon kann er leben? Das Unbegreifliche ist die Mystik und das Paranormale. Wir alle wissen darum, aber es besteht eine große Hemmnis diese Welt in unsere Wahrnehmung zu lassen. Dies ist ein Grund warum Synchronizität, so oft mit unbedeutendem Zufall wegretuschiert wird. Eine höhere Macht soll da am Werke sein, das ist gespenstisch.
Aber kommen wir zur Handlung. Ganz allmählich begann die Geschichte von den Zeichen für mich.
1.2. Das Zentrum „Argayall“ und wie es mich rief
Frühjahr 1998, La Gomera, Valle Gran Rey
Die Monate im Frühjahr 1998 waren sehr aufwühlend für mich und ich beschloss eine zweiwöchige Auszeit im Valle Gran Rey zu nehmen. In den 70 er und frühen 80 er Jahren war das „Valle“ auf La Gomera ein Geheimtipp für Individualreisende und zu dieser Zeit hatte es noch den Charme der späten Hippiezeit. Allerdings war davon Ende der 90 er Jahre nicht mehr viel zu spüren.
Meine Reise begann mit einem Vorzeichen, dass ich allerdings in dem Moment nicht einzuordnen wusste. Am Stuttgarter Flughafen kam ich mit einem jungen Typ ins Gespräch. Er hieß Matthias und war etwa in meinem Alter. Er fragte mich rundheraus wohin ich denn fliege würde. Als ich das Valle Gran Rey erwähnte, meinte er nur, dass er gerade dort war. Wir plauderten ein wenig und er erzählte mir von dem spirituellen Zentrum `Argayall´ im Valle. Ich solle doch da mal vorbeigehen. Das wäre was für mich – meinte er noch, ganz so, als würden wir uns schon lange kennen.
Ich habe über diese Begegnung nicht weiter nachgedacht, aber im nach hinein habe ich verstanden, das war ein erstes Zeichen auf meinem Weg, der nun seinen Anfang nahm und nach Argayall, Barcelona, den Jakobsweg und weiter nach Mexico, Guatemala und Costa Rica führte. Es war alles wie auf einer Perlenschnur aufgezogen und ich musste nur folgen. Und das tat ich.
Im Valle Gran Rey angekommen suchte ich mir ein Appartement. Ich verbrachte die ersten Tag um mich umzusehen. Alles hatte sich verändert und der Flair der Frühen 80 er Jahre war für immer verloren. Ein Großteil der früheren Bananenfelder waren zugebaut, in Beton gegossen. Immer mehr Pauschaltouristen und junge Familien kamen ins Valle und das individuelle und improvisierte Flair war nicht mehr wiederzufinden. Irgendwie fühlte ich mich ein wenig verloren.
Ich beschloss nach ein paar Tagen, eine Wanderung zu einem kleinen Wasserfall zu machen. Die Strecke führt entlang eines (im März) trockenen Flussbettes und dauert ca. 7 Stunden. Die Wege oder besser Pfade sind nur vereinzelt befestigt und man muss immer wieder durch das Flussbett klettern, das voll von riesigen Steinen und mächtigen Geröllhaufen war. Es ist tatsächlich eine anspruchsvolle Tour und für ungeübte Wanderer nicht ganz ungefährlich. Diese Erfahrung sollte ich in diesen Tagen machen.
Ich war bereits fast drei Stunden unterwegs und wieder einmal endete der kleine Trampelweg am Ufer des Flussbettes. Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste mich ins Flussbett hinunterhangeln, da der Weg von dichtem Gestrüpp versperrt war. Ich entdeckte einen kleinen Baum der mir Hilfestellung bot und sprang in das Flussbett.
Beim Aufprall spürte ich sofort, dass irgendetwas in meinem rechten Fuß kaputt gegangen war. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich blieb am Baumstamm sitzen, um mich erst einmal zu beruhigen und zu atmen, denn der Schmerz lähmte bereits mein ganzes Bein. Mir war klar, ich musste jetzt erst einmal Ruhe bewahren. Keine Panik, sagte ich mir und drehte eine Zigarette. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag, aber in meinem Fuß begann es zu pulsieren und zu klopfen. Ich konnte spüren wie der Fuß anschwoll. Mit dem Atem versuchte ich den Schmerz zu regulieren. Die Zigarette half ein wenig. Aber was sollte ich jetzt machen?
Ich war bereits drei Stunden unterwegs, das heißt zum Wasserfall war es ungefähr noch eine gute halbe Stunde. Mein Fuß begann mehr und mehr zu pochen und ich merkte den Schmerz bei den kleinsten Bewegungen. Wie sollte ich nur damit auftreten? Weit und breit war niemand unterwegs und ich musste eine Entscheidung treffen.
Ich schloss die Augen und bat um einen Stock mit dem ich weiterkommen konnte. Nicht mehr als 2 Meter entfernt lag einer im Flussbett. Ich nahm das als Zeichen, um weiter zu gehen. Am Wasserfall würde ich meinen Fuß kühlen können.
Bei jedem Auftritt mit dem Fuß hätte ich schreien können. Ich konzentrierte mich und unterdrückte die Schmerzen und irgendwie schaffte ich es zum Wasserfall. Ich kühlte meinen Fuß und das war unglaublich erleichternd. Mittlerweile war er auf die doppelte Größe angeschwollen und mir schoss angstvoll der Gedanke durch den Kopf, wie ich jemals wieder diesen Schuh anziehen sollte?
Das war aber nicht alles. Ich hatte mich derart auf dem Weg und jeden Schritt konzentrieren müssen, dass ich Kopfschmerzen bekam. Ich war mental total am Ende, als ich so am Teich des kleinen Wasserfalls (es war mehr ein Rinnsal zu dieser Jahreszeit) saß.
Eine tiefe Müdigkeit überfiel mich und ich wusste, dass ich mich nicht länger ausruhen durfte. Ansonsten würde ich es nicht mehr zurückschaffen. Also machte ich mich nach nur einer kurzen Pause auf den Weg.
Ich brauchte 6 Stunden zurück. Ich konnte nur unter extremsten Schmerzen mit dem Fuß auftreten. Und das nur mit Hilfe des Stockes. Es war die reinste Tortur und der Weg schien endlos, da ich mich langsam wie eine Schildkröte fortbewegte. Ich schaffte es, wie in Trance, zur Straße die in Valle führte und trampte ins Dorf.
Irgendwie schaffte ich es zu meiner Unterkunft. Die Nacht im Hotel war die Hölle. Ich tat kein Auge zu und versuchte mit reiner Gedankenkraft die Schmerzen zu kontrollieren. Der Fuß schwoll noch immer mehr an und pochte heftig. Ich war wie in einer Trance und kühlte meinen Fuß in Gedanken mit blauem kaltem Licht, aber in ihm wütete ein Vulkan.
Am nächsten Morgen konnte ich gar nicht mehr auftreten und ließ mich ins Krankenhaus fahren. Die Röntgenaufnahme ergab einen Mittelfußbruch und ich bekam einen Gips bis unters Knie. Mit dem Taxi ging es zurück ins Valle, aber ich musste mir etwas einfallen lassen.
Dann erinnerte ich mich an Matthias, diesen jungen Typ, den ich am Stuttgarter Flughafen kennengelernt hatte. Er hatte mir von dem spirituellen Zentrum Argayall erzählt und mir noch den Tipp gegeben dort hinzugehen. Ich hatte es eigentlich nicht geplant, aber jetzt mit einem Gips erschien es eine gute Lösung! Ich wusste, dass man dort wohnen kann und mit guter Verpflegung versorgt wurde.
Heute kommt es mir so vor, als wäre all dies einer Bestimmung gefolgt. Meine Reise ins Valle Gran Rey, das Treffen mit Matthias, der Unfall und schließlich ich mit dem Gips im spirituellen Zentrum Argayall. Und so humpelte ich mit Gips und Krücke bewaffnet die 1,5 Km von meiner Unterkunft in dieses spirituelle Zentrum, wo ich eine Hütte mietete und alles was ich brauchte vor Ort hatte.
Als ich dort vollkommen erschöpft ankam und die Tür zur Rezeption öffnete stand vor mir eine ältere Frau mit langen, weißen Haaren. Sie musterte mich augenzwinkernd, mit einem vergnüglichen Lächeln um den Mund und sagte schlicht: „Na, du bist auch nicht umsonst hier gelandet“.
Es war die Schamanin Ilse Korte, die zu der Zeit einen Kurs auf Argayall leitete. Sie sollte meine erste spirituelle Lehrerin werden. So wollte es das Schicksal. Ilse Korte war damals 77 Jahre alt und hatte eine beeindruckende Ausstrahlung mit ihren meerblauen Augen und dem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Ein Gesicht wie aus edlem Holz geschnitzt und so frisch und jugendlich trotz der Falten und den schulterlangen weißen Haaren. Ilse Korte umgab eine ganz besondere Aura.
Ilse war sehr klar und direkt in ihrem Wesen. Sie konnte sehr bestimmt sein und schimpfte immer wieder auf die Politik und deren Protagonisten. Es war fast eine Passion von ihr, provokante Leserbriefe an „Die Zeit“ zu schicken. Ich erfuhr, dass sie in jungen Jahren Fotomodell gewesen war und irgendwann nach Brasilien gegangen ist. Dort verbrachte sie einige Jahre bei den Schamanen.
Sie hatte eine nüchterne Art und natürliche Autorität, ohne dafür viel tun zu müssen. Allein ihre Ausstrahlung hatte eine besondere Wirkung. Was sie lehrte kam mit einer Selbstverständlichkeit daher, auch wenn es um Themen wie verstorbene Seelen ging. Seelen, die in der dreidimensionalen Welt herumirren und sich an lebende Personen heften.
Sie erzählte von den Sphären der Geister und sie trat mit Ihnen in Kontakt mit Hilfe eines Mediums. Der Schamane hilft den verirrten Seelen den Weg ins Licht zu finden. So hört sich das vielleicht etwas skurril an. Bei Ilse war es das Normalste von der Welt. Ebenso sicher und selbstverständlich erzählte sie von den Engelshierarchien, von Jesus Christus und den Erzengeln.
Sie präsentierte die Themen, nüchtern und ohne jeglichen Pathos. Ganz ohne irgendwelche rationalen Erklärungsversuche für Paranormales zu unternehmen. Es war einfach so. Punkt. Das beeindruckte mich sehr bei Ilse, diese Klarheit und Weisheit. Wir sprachen viel in diesen Tagen auf Argayall und sie empfahl mir das Buch von Jasmuheen: In Resonanz. Es war das Buch zur rechten Zeit. 2 Wie sollte es auch anders sein!
Die Synchronizität hatte mich durch den `schicksalshaften Fehltritt´ auf der Wanderung ins Zentrum Argayall katapultiert. Na ja, wäre ich dem ersten Zeichen gefolgt (die Begegnung mit Matthias am Flughafen) und gleich in das Zentrum gegangen, wäre der Unfall wohl nicht passiert. Aber die Botschaft ging an mir vorbei. Ich konnte sie damals nicht annehmen und war in meinem Kopf bei anderen Gedanken und noch alles andere als synchronistisch unterwegs.
So ist das mit den Zeichen, die wir nicht erkennen, oder besser: voller Gedanken an ihnen vorbei hasten, denn eines bedarf es, um Synchronizitäten und Zeichen auf dem Weg zu erkennen und das ist die notwendige Aufmerksamkeit.
Darüber wurden schon unzählige Bücher geschrieben; über das Leben im Hier und Jetzt. Ganz klar, das ist leichter gesagt als getan und alles andere als einfach zu praktizieren. Aber es ist der Weg ins Bewusste. Und nur Übung hilft. Immer wieder anzuhalten, sich selbst zu beobachten. Die Gedanken lesen, wie ein Betrachter von außen und lernen sich nicht mit Ihnen zu identifizieren. Der weise Betrachter wertet nicht. Es schaut und lauscht und zieht keine Schlüsse, sondern hält inne und erforscht den Moment. Dieser weise Betrachter ist in jedem von uns. Je besser es uns gelingt diesen Betrachter zu aktivieren und uns nicht zu Sklaven unserer Gedanken zu machen, umso mehr Bewusstheit tritt ein und das was man Freiheit im Geiste nennt.
Uns Menschen fehlt für das Erkennen der Zeichen nicht die Zeit. Was uns fehlt ist die Ruhe und Mitte in Uns, die uns den Raum verschafft innezuhalten und nicht über die Dinge hinweg zu schauen. Wir haben uns selbst zu Sklaven der Zeit gemacht. Die tickende Uhr bei Charlie Chaplin in der Großmanufaktur ist das Symbol. Wir wurden mit der Industrialisierung auf die Sekunde, die Minute und Stunde getaktet. Dieser Puls der Zeit ist menschengemacht und hat das Leben durch strukturiert.
Wir erwachen am Morgen durch den Alarm des Weckers. Vor hundert Jahren wurde der Feierabend mit der Fabriksirene eingeläutet. Als ich noch vor ein paar Jahren am Flughafen gearbeitet haben, mussten wir uns an der elektronischen Stechuhr ein- und ausloggen. Am Sonntag verspricht die Kirchenglocke den Feiertag und fordert gleichsam den Kirchgang. So geschieht die Durchprogrammierung des Lebens.
Unsere Zeit ist fragmentiert, das Leben getaktet in Termine, Aufgaben und Erledigungen. Wir haben zu tun und das verschafft uns Wertigkeit. Zumindest glauben wir das. Zeit hat man oder eben nicht. Dabei ist das schon ein Irrglaube. Wir haben keine Zeit, denn Zeit kann man nicht besitzen. Es ist genau umgekehrt: Die Zeit hat uns.
Nur der erwachte Mensch, als bewusstes Lebewesen kreiert aus dem gegenwärtigen Moment. In jedem Moment des Daseins findet das Leben statt, nicht in den Plänen von morgen und auch nicht rückwärtsgewandt in dem was gestern war.
Das nächste Problem ist: Wie erkennt man ein Zeichen, das von Bedeutung ist? Wann zeigen sich synchronistische Ereignisse? Wie kann ich sie aus der Fülle der mir zufließenden Eindrücke herausdestillieren. Hier kommt ein ganz entscheidendes Momentum ins Spiel und das nennt sich Intuition. Nur mit Hilfe der Intuition, einem inneren Gespür können wir Zeichen sicher erkennen. Aber dazu ist es notwendig die Intuition wach zu halten und noch viel wichtiger, sie auch anzunehmen.
Wir sind in den westlichen Gesellschaften mit unseren zivilisatorischen Prägemustern und Lebensvorlagen überhaupt nicht auf so etwas wie Intuition geeicht. Ganz im Gegenteil. Wir leugnen unsere innere Stimme, denn uns wurde beigebracht dem Verstand zu folgen.
Unsere Gedanken sind zum großen Teil aus Verstandesdenken geformt. Sie überdecken das innere Fühlen, verengen den Raum der Intuition. Wir leben in einer Informationsflut, die zum großen Teil manipulativ ist und äußerst subtil agiert. Das ist das Matrix-Programm, das uns wegführt von dem Gefühl für uns selbst und dem inneren Wissen, das alles eins ist.
Das Gefühl das aus dem Herzen kommt, spielt in unserer auf Konsum, Produktion und Fortschritt programmierten Matrix nur eine Nebenrolle. In dieser Welt ist kein Platz für Sentimentalität. Das Gesetz des Marktes heißt Konkurrenz und Kampf. Die überlebensnotwendige Dosis Herzenergie wird uns vorgefertigt serviert, in Serien und schmalzigen Hollywood-Szenerien, damit unsere Herzen nicht (ganz) verkümmern.