Jenseits der Sinne - Johann Nepomuk Maier - E-Book

Jenseits der Sinne E-Book

Johann Nepomuk Maier

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Beschreibung

Seit Anbeginn unserer Geschichte gibt es Sensitive, Seher und Schamanen, welche mit einer besonderen Gabe ausgestattet sind - sie können in die anderen, weiteren Sphären des Seins blicken. Auch Wissenschaftler, welche an den Grenzbereichen der Realität forschen, haben einen Zugang gefunden, um mit Verstorbenen und unsichtbaren Wesenheiten in anderen Existenzebenen und Dimensionen zu kommunizieren. Experten und Sensitive berichten von den Möglichkeiten der Kommunikation mit anderen Ebenen und über die Phänomene der erweiterten Realität. In diesem Buch nehmen wir Sie mit auf eine Reise ins Unbekannte. Erfahren Sie, wie alles mit allem verbunden ist und was es mit der Zwischenwelt der Geister und den Nahtod-Erfahrungen von Anke Evertz und Prof. Dr. Godehard Brüntrup auf sich hat. Der Physiker und Psychologe Hans-Otto König gibt Einblicke in seine fast fünfzigjährige Grundlagenforschung im Dialog mit der geistigen Welt. Dieter Broers erläutert die seines Erachtens bevorstehenden Veränderungen in unserer Wirklichkeit. Das Medium Kai Mügge gibt Ihnen umfassende Informationen zum Mysterium einer Séance, bei der die physikalischen Grenzen der Realität sichtbar erweitert werden und Erscheinungen und Materialisationen im Raum auftreten, welche über die bekannten Gesetze der Physik hinausreichen. Der südamerikanische Schamane Agustin Orea berichtet über seine Gabe, die Aura des Menschen zu lesen und über seinen Zugang zum Informationsfeld in den unsichtbaren Ebenen. Ein einzigartiges und phantastisches Buch, welches Ihr Weltbild positiv verändern wird und Ihnen aufzeigt, dass unsere Realität nur ein schmaler Auszug einer viel größeren Wirklichkeit ist .

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Für Eyleen, Jolina und Tizian

Johann Nepomuk Maier

JENSEITS DER SINNE

Kommunikation zwischen den Welten

OSIRIS

Verlag

1. Auflage April 2018

Copyright © 2018

OSIRIS – Verlag, Marktplatz 10, D-94513 Schönberg

www.osiris-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Nachdrucke oder Kopien dieser Publikation - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Haftungsausschluss:

Die Inhalte dieser Publikation wurden sorgfältig recherchiert, aber dennoch haften Autor oder Verlag nicht für die Folgen von Irrtümern, mit denen der vorliegende Text behaftet sein könnte, oder für Folgen, die sich aus der Nutzung ergeben.

Umschlaggestaltung: k1-digital und Luna Design KG

Satz und Layout: Luna Design KG

ISBN: 978-3-947397-05-1

Dieser Titel ist auch als eBook erhältlich, ISBN (eBook): 978-3-947397-06-8

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis:

OSIRIS-Verlag

Marktplatz 10

D-94513 Schönberg

Email: [email protected]

Tel.: (08554) 844

Fax: (08554) 942894

Unser Buch- und DVD-Angebot finden Sie auch im Internet unter:

www.osirisbuch.de

INHALTSVERZEICHNIS:

Cover

Titel

Impressum

Prolog

Interview mit Prof. Dr. Walter van Laack

Interview mit Sam Hess

Interview mit Dr. Rolf Froböse

Interview mit Prof. Dr. Godehard Brüntrup

Interview mit Agustin Orea

Zwei Vorträge von Prof. Dr. Ernst Senkowski

Interview mit Hans-Otto König

Interview mit Dieter Broers

Interview mit Anke Evertz

Interview mit Kai Mügge (Séancen-Medium)

Nachwort

Eine Erlebnis-Geschichte von Angie F.

Über den Autor

Prolog

Als ich vor ein paar Jahren mit den Forschungen und Recherchen zum Themenbereich „erweiterte Realität“ begann, konnte ich nicht erahnen, welche Ausmaße und Auswirkungen auf mein Leben diese Arbeiten haben würden. Nicht nur, dass ich mittlerweile meine ursprüngliche Tätigkeit als Unternehmensberater in Sachen Marketing und Kommunikation fast völlig an den Nagel gehängt habe, sondern auch, dass die Gespräche mit den unzähligen Forschern, Experten sowie Sensitiven zu einer immensen Wissenserweiterung bezüglich dieser Themenbereiche der Grenzwissenschaft bei mir geführt haben. Grund dafür sind insbesondere die intensiven Gespräche, die ich mit Menschen, die sich bei mir meldeten um ihre Erlebnisse und ihre paranormalen Erfahrungen mit mir zu besprechen, führte. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht ein Telefonat mit einem - sagen wir einmal - „Betroffenen“ führe. Ganz zu schweigen von den unzähligen Emails und Social-Media-Dialogen in meinen Accounts. Der Hype nach dem Erscheinen meiner ersten Dokumentation „Jenseits des Greifbaren – Engel, Geister und Dämonen“ war schon sensationell und hält immer noch an, aber die Resonanz auf meinen Doku-Film und das Buch zum Film „Illusion Tod – Ewiges Bewusstsein aus wissenschaftlicher Sicht“ ist atemberaubend. Dass dieser Titel innerhalb von nur zwei Wochen zum Spiegel-Bestseller aufgestiegen ist, zeigt mir: Ich lag mit meiner Einschätzung richtig. Viele Menschen sind nun offensichtlich bereit dafür, mehr über die Dinge zwischen Himmel und Erde in Erfahrung zu bringen. Besonders das Thema „Tod“ wird wieder öfter öffentlich diskutiert. Das materialistische Weltbild und die Glaubensgemeinschaften haben zu wenig - oder keine brauchbaren - modernen Antworten auf das parat, was die Menschen in unserer schnelllebigen, technisierten Zeit bewegt. Denn aufgrund der Tatsache, dass 4 bis 8 Millionen Menschen - alleine in Deutschland - ein Nahtod-Erlebnis hatten, lassen sich diese Betroffenen ihr Erlebnis nicht mehr mit der medizinischen Begründung, es wären Halluzination oder Einbildungen gewesen, ausreden. Nein, diese Menschen haben etwas erlebt, für das wir noch keine offizielle, wissenschaftlich brauchbare Erklärung gefunden haben. Sie haben erkannt, dass das Bewusstsein grundlegender als Materie ist, und dass wir Teil eines viel größeren Etwas sind, das so viel Leben und so viel Liebe hervorbringt, wofür es in unserer greifbaren Welt keine Beschreibung gibt. Unsere dinglichen Ausdrucksformen, unser Sprach-Vokabular, reicht für dieses Sphären-Sein-Erlebnis nicht aus, um auch nur annähernd das zu beschreiben, was dabei erlebt wurde.

Unser Bewusstsein – kein Epiphänomen!

Immer wieder wird versucht „außerkörperliche Phänomene“ mit herkömmlichen Methoden wegzudiskutieren. Es wird behauptet, dass wenn wir eine bestimmte Stelle im Gehirn stimulieren, wir ebenfalls eine Art außerkörperliche Erfahrung hervorrufen können. Diese Simulationen sind jedoch nur ein kaum ernstzunehmender Abklatsch dessen, was die Nahtod-Betroffenen berichten. Ärzte, Krankenschwestern, Betreuer und Angehörige aus aller Welt erleben in OP-Sälen, auf Intensivstationen und in der Hospizarbeit Außergewöhnliches, wenn sie Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten und sterben sehen. Wenn sich der Raum magisch verändert und sich der Astralkörper - der Lichtkörper - vom physischen Leib trennt und sich ein Art Tunnel in eine andere Dimensionsebene öffnet, sind diejenigen in Ihrem Weltbild erschüttert, die dachten, nach dem Tod ist alles vorbei. Auch die Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern, die ein materialistisch geprägtes Denken besitzen, sind dann oftmals über viele Jahre durch dieses Erlebnis überfordert. Sie verstehen nicht, was hier vor sich ging und machen sich auf die Suche nach Antworten. Und es gibt Sie, diese Antworten! Denn unzählige Bücher von Ärzten und Forschern aus aller Welt sind zu diesen Themen auf dem Markt. Keine esoterischen Spinner oder leichtgläubigen Menschen, sondern ernstzunehmende Wissenschaftler sind unter den Autoren, die weder spirituell, noch gläubig in irgendeiner Form geprägt sind oder waren. Sie erlebten dieses Paradoxon und berichten darüber. Hinter vorgehaltener Hand wird schon seit Jahrzehnten - in Neurologen- und Ärztekreisen - ganz anderes diskutiert, als vor laufenden Kameras oder in den offiziellen Stellungnahmen.

Es wird die Frage heftig diskutiert, was denn nun das Bewusstsein hervorruft und wie es zu diesen Anomalien kommen kann. Die offizielle Sicht der Neurologen kann diese Erlebnisse und die dabei hinzukommenden Fakten, von denen die Betroffenen berichten, nicht wegdiskutieren. Sie wissen aber auch, dass in den letzten Jahrzehnten sehr viel Neues über das Gehirn herausgefunden wurde. Wir wissen ziemlich genau, was passiert, wenn der eine oder andere Teil des Gehirns geschädigt wird und welche Auswirkungen dies normalerweise hat. Ich benutze ganz gezielt das Wort „normalerweise“, denn es gibt so viele Ausnahmefälle, die nicht in das klassische Bild unseres aktuellen Wissensstandes bezüglich der Funktionsweise eines geschädigten Gehirns passen.

Natürlich hat das Gehirn etwas mit unserem Bewusstsein zu tun, aber es gibt hunderte von gut dokumentierten Fällen, bei denen Menschen eben kaum oder gar kein Gehirn besitzen. Wenn sich statt der grauen Gehirn-Masse nur Wasser dort befindet, wie kann es dann sein, dass diese Person ein völlig normales Leben führen kann? Ein bekannter Fall ist der eines englischen Mathematik-Studenten mit einem IQ von 126. Dieser Fall ist einer von vielen, den Dr. John Lorber untersuchte.

Natürlich wurde über diese Arbeiten viel berichtet. Das NET-Journal schreibt in seiner Ausgabe von 2010 zum Beispiel:

„Bei vielen seiner Patienten, so fand Lorber nun heraus, war das Gehirnmark vollkommen verschwunden; und auch von der Hirnrinde war mitunter, wie etwa bei dem putzmunteren Mathematik-Studenten, nur eine einen Millimeter dünne Schicht übrig geblieben. Anatom Wall meinte dazu: „Einfach rätselhaft!“

„Klar scheint nur die Ursache des Hirnverlustes: Bei Hydrozephalus-Kranken ist der Fluss der Hirn- und Rückenmark-Flüssigkeit gestört, die zwischen einem Kammersystem im Gehirn (den sogenannten Ventrikeln), der Gehirnoberfläche und dem Wirbelkanal zirkuliert. Dadurch sammeln sich große Mengen des Nervenwassers in den Ventrikeln, die sich allmählich ballonartig aufblasen und so das Gehirn gegen die Schädelwand pressen - Zelle für Zelle wird tot gedrückt. Dafür jedoch sind die überlebenden Nervenzellen offenbar um so aktiver: Viele jener Lorber- Patienten, deren Hirnräume bis zu 95 Prozent mit Wasser gefüllt waren, hatten einen Intelligenzquotienten von über 100 (Bevölkerungsdurchschnitt: zwischen 85 und 115). „Brauchen wir denn“, fragte Lorber mit insularem Sarkasmus auf einer Fachkonferenz, „überhaupt ein Gehirn?“ Dr. Lorbers umfassende Studie ist nicht die erste ihrer Art. Dr. Wildern Penfield, Direktor des Neurologischen Instituts der McGill-Universität in Montreal und einer der führenden Gehirnchirurgen der Welt, hat sich der Erforschung dieses irritierenden Rätsels jahrzehntelang verschrieben. Auslösendes Moment dafür war eine Arbeit von Dr. Walter Dandy aus dem Jahr 1922 über Menschen, die mit bescheidensten Überresten ihres Gehirns ein absolut normales Dasein führten.“

Ein Franzose führt ein ganz normales Leben mit Mini-Gehirn - veröffentlicht in der „Welt“ am 20.07.2007:

„Ein 44-jähriger Beamter versetzt die Fachwelt in Staunen: Eine Computertomografie und eine Kernspintomografie haben es zu Tage gebracht – ein Gehirn war bei dem Mann praktisch nicht vorhanden. Mediziner bescheinigen dem Patienten dennoch einen beinahe durchschnittlichen Intelligenzquotienten.

Ein Beamter, der mit einem winzigen Gehirn ein nahezu normales Leben führen kann, hat französische Ärzte in Erstaunen versetzt. Der Mann sei unlängst ins Krankenhaus gekommen, weil sein linkes Bein sich schwach angefühlt habe, berichtete die Fachzeitschrift „Lancet“. Eine Computertomografie und eine Kernspintomografie bei dem 44-Jährigen hätten „äußerst ungewöhnliche“ Bilder erbracht, sagte der Arzt Lionel Feuillet vom Marseiller Krankenhaus „La Timone“.

„Das Gehirn war eigentlich nicht vorhanden. „Neuropsychologischen Untersuchungen zufolge habe der Mann einen Intelligenzquotienten (IQ) von 75. Der Großteil der Bevölkerung hat mindestens einen IQ von 85, der Durchschnitt liegt bei 100.

Bei den Untersuchungen habe sich gezeigt, dass sich die üblichen Hohlräume im Gehirn bei dem Mann massiv ausgedehnt hätten, sagte Feuillet. „Das Gehirn selbst, also das graue und weiße Ding, war völlig an den Rand des Schädels gedrückt.“ Der zweifache Vater habe trotzdem ein normales Leben geführt. Obwohl er „eine leichte intellektuelle Behinderung“ habe, sei er nahezu normal entwickelt und habe sich ein soziales Netz aufgebaut.“

Wir könnten noch viele dieser Fälle aufführen. Letzten Endes zeigt dies jedoch, dass unser Bild der menschlichen Bewusstseins-Entstehung noch weit von der Wahrheit entfernt ist.

Sicherlich werden nun viele einwenden, dass ein Gehirn zum denken notwendig ist, sonst hätten wir ja alle keines. Das ist wohl richtig – aber hier möchte ich die Worte von Prof. Dr. Ernst Senkowski zitieren:

„Wir haben ein völlig falsches Bild bzw. eine komplett falsche Vorstellung von unserer Welt und das muss geändert werden. All diese Geschehnisse, Phänomene und Anomalien sind alles Gedanken eines höheren Plans, um unsere Ideen und das Abbild dessen, was wir unsere Realität nennen, zu ändern.“

Im Vorwort zu seinem Buch „Instrumentelle Transkommunikation“ schreibt er so treffend:

„...Eines wird jedoch mit jeder weiteren Kommunikation, die uns aus unbekannten Welten erreicht, deutlicher: Es gibt jenseits der uns bekannten Alltags-Realität eine - möglicherweise unendliche - Fülle anderer Realitätsebenen und Seins-Formen, die in sich ebenso konsistent sind, und denen wir ihre eigene Form von Existenz und geistiger Ausdrucksmöglichkeit zugestehen müssen. Meine eigenen Erfahrungen im transkommunikativen Dialog mit unsichtbaren Seins-Formen, sowie die auf diesem Wege des medialen Schreibens aufgezeichneten Informationen über die Natur der verschiedenen Matrixebenen, haben mich davon überzeugt, dass wir alle, ob es uns nun bewusst wird oder nicht, in mehr als nur einer Welt zuhause sind. Unser Geist formt sich seine Wirklichkeit entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Existenzebene und erzeugt und festigt auf diese Weise eine Realität, die letztlich nur aus der Bestätigung der eigenen Erwartungen besteht. In jedem von uns steckt somit ein Teil der Schöpfungskraft, die wir gewöhnlich dem göttlichen Aspekt unseres Daseins zuschreiben.

Der Zugang zur geistigen Welt

Eine meiner ersten Reisen führte mich zu Prof. van Laack. Wie kaum ein anderer ist er seit Jahrzehnten bemüht, das Geheimnis des Lebens nach dem Tod zu untersuchen und eine neue Denkweise in die Wissenschaft der Thanatologie zu bringen. Van Laack befasst sich im Besonderen mit dem Thema Nahtod-Erfahrungen. Dazu veröffentlichte er bereits zahlreiche Bücher, darunter „Wer stirbt ist nicht tot!“ oder „Unser Schlüssel zur Ewigkeit“. Er trat in vielen Fernsehsendungen zu diesem Themenbereich als Gast auf und schreibt Kolumnen, unter anderem in der „Huffington Post“. Vor kurzer Zeit hat er seine Praxis übergeben und widmet sich nun ganz dieser Forschungsarbeit.

Im Jahr 2010 erhielt Prof. van Laack den Burkhard-Heim-Preis des „Dachverbandes Geistiges Heilen“ (DGH).

Walter van Laack lebt in Aachen, ist verheiratet und Vater zweier Söhne.

Die Anreise war wieder einmal eine interessante Herausforderung. Normalerweise benütze ich mit meinem Kamerateam das Flugzeug, wenn die Fahrt mit dem Pkw mehr als fünf Stunden dauern würde. So hatte ich in München einen Flug nach Aachen gebucht und traf in München auf mein Team. Wie sich herausstellte war ich etwas spät dran, denn ich hatte die Ankunftszeit mit der Abreisezeit verwechselt. Aufgrund unseres Sperrgepäcks für die Kameraausrüstung schafften wir es nicht mehr rechtzeitig zum Check-In. Der Schalter war bereits geschlossen. Einen Ersatzflug gab es an diesem Tag leider nicht und so mussten wir - wohl oder übel - entweder den Termin absagen, was ich ungern tue, oder doch mit dem Auto anreisen. Also entschlossen wir uns für die zweite Variante und ich informierte Professor van Laack darüber, dass wir etwas später als vereinbart eintreffen werden. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Ich musste dieses Telefonat an diesem Tag noch mehrmals wiederholen. Aus welchen Gründen auch immer, gerieten wir an diesem Tag in einige Staus und so benötigen wir nicht fünf Stunden für die Anreise, sondern zwölf. Eine halbe Stunde später und wir hätten ohne unser Interview wieder zurückfahren können, denn mittlerweile war es 16.30 Uhr und Prof. van Laack hatte im Anschluss noch einen Termin. Dieses Interview war wohl das aufwendigste und stressigste, welches ich bis dahin geführt hatte – Gott sei Dank war Prof. van Laack sehr um uns bemüht und wir konnten seine Erkenntnisse in Rekordzeit auf Film bannen. Die Rückfahrt dauerte zwar auch noch über sieben Stunden – aber die waren etwas entspannter. Übrigens ist Prof. van Laack mit vielen Nahtod-Netzwerken weltweit verbunden und somit extrem gut über aktuelle Studien und neue Entwicklungen zu diesem Thema informiert.

Prof. Dr. med. Walter van Laack

Interview mit Prof. Dr. med. Walter van Laack

Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Physikalische Therapie, Sportmedizin, Chirotherapie, Akupunktur und Spezielle Schmerztherapie.

„Albert Einstein sagte einmal salopp: Materie ist eingefrorene Energie. Ich gehe einen Schritt weiter und sage: Energie ist bewegte Information!“

(Foto: Johann Nepomuk Maier)

JNM: Herr Dr. van Laack, vielen Dank für dieses Interview und dass Sie sich die Zeit dafür nehmen. Sie haben nach Ihrer ärztlichen Ausbildung Ihre Meinung zum Thema „Nahtod“ geändert. Ist das richtig?

PvL: Das ist richtig, aber es ist nicht der Grund, weswegen ich meine Meinung geändert habe. Meine Meinung habe ich geändert, weil ich mich sehr mit naturwissenschaftlichen Ergebnissen zu den verschiedensten Phänomenen dieser Welt beschäftigt habe, und zwar konkret bezogen auf die Frage: Gibt es irgendetwas nach dem Tod, oder nicht? Geht es weiter? Das wiederum hatte sicherlich auch einen Grund darin, dass man mir vor vielen Jahren, Jahrzehnten kann man sagen, mal gesagt hat, ich hätte keine große Chance mehr lange zu leben, und ich mich deswegen mit dem Tod beschäftigt habe. Diese Erfahrungen, von denen Sie sprechen, die kamen erst später hinzu. Aber das Entscheidende war die Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen, den Ergebnissen die man hat, und den überwältigenden Interpretationen dieser Ergebnisse, die alle eigentlich den Interpretationen auf anderen Gebieten zuwiderlaufen. Teilweise sogar den Ergebnissen zuwiderlaufen. Das hat mich sehr wenig befriedigt, also habe ich da weitergeforscht.

Das ist etwas, was dazu geführt hat, dass sich über Jahrzehnte, relativ schnell sogar, sich meine Meinung zum Thema „Tod und gibt es was danach“ radikal geändert hat. Um 180 Grad.

JNM: Wie war Ihr Zugang zu diesem Thema? War es die moderne Quantenphysik oder war es etwas anderes?

PvL: Mein Zugang war eigentlich erst einmal anders. Mein Zugang war der, dass ich festgestellt habe, dass die Erklärungen für unsere Welt, für die Entstehung dieser Welt und den Kosmos insgesamt, offensichtlich nicht mit dem harmonieren, was an Ergebnissen da ist, sondern voller Interpretationen ist, und diese Interpretationen auch noch alle Nase lang erneuert werden müssen, um den neuen Ergebnissen irgendwie gerecht zu werden.

Der zweite Punkt ist: Ich habe mich nicht auf ein Gebiet beschränkt, sondern ich bin in alle möglichen Fachgebiete gegangen und habe geschaut: Gibt es in anderen Fachgebieten diverse Parallelen? Dabei bin ich darauf gestoßen, dass es offensichtlich einen roten Faden für alles gibt, und dieser rote Faden für alles ist elementare mathematische Logik. Er zeigt sich in allen Fachgebieten, egal ob ich in die Chemie gucke, in die Biologie oder die Kosmologie.

Da kam natürlich die Quantenphysik als nächstes, als ganz entscheidendes Moment aus der physikalischen Richtung, und ich hatte die Gelegenheit - hätte fast die Gelegenheit gehabt - muss ich sagen, 2014 noch zusammen mit Professor Dürr, den ich sehr schätze, einen Workshop abzuhalten. Leider ging das dann aus Krankheitsgründen ganz kurzfristig nicht mehr. Am 18. Mai 2014 ist er dann ja auch verstorben.

Herr Professor Dürr hat es einfach und schön gesagt: Materie, so wie wir sie uns vorstellen, ist pure Illusion. Da hätte man auch ohne Quantenphysik draufkommen können, im alten „bohrschen Atommodell“, nachdem es im kleinsten, aber am weitest verbreiteten Element im Universum nur ein Elektron und ein Proton gibt. Und wenn Sie sich vorstellen, dass dieses Proton so groß ist wie eine Kirsche, und das Elektron dann kleiner als ein Stecknadelkopf, und der Abstand zwischen beiden circa zwei Kilometer ist, und dazwischen ist gar nichts, null, nichts. Herr Dürr nannte das „Beziehung“, andere nennen es Wirkung, aber diese Wirkung ist nicht von materieller Natur. Da gibt es auch nichts, was dafür dingfest gemacht werden kann. Also muss die Wirkung auf anderen Basen stehen. Da hilft uns eben die Mathematik. Und diese elementarische Mathematik ist auch schon vor über 2000 Jahren in der chinesischen Philosophie sehr schön verankert gewesen. Nämlich dieses hervorragende und für mich wunderschöne Ying und Yan-Modell aus dem Laozismus zeigt eigentlich das, was offensichtlich ist.

JNM: Sprechen Sie in Ihrem Beispiel vom sogenannten Astralkörper?

PvL: Die Begriffe sind natürlich verschiedenen Lehren entlehnt und deswegen oft auch nicht positiv besetzt. Wenn jemand von einem Astralkörper spricht, ist das heute eine esoterische Lehrmeinung. Das heißt aber nicht, dass es falsch ist, sondern dass die Besetzung einfach etwas unglücklich ist, wenn man versucht, relativ neutral oder auch wissenschaftlich darüber zu sprechen. Grundsätzlich aber ist das völlig richtig.

Wenn jemand eine Nahtod-Erfahrung hat und in dieser sich vielleicht aus der Vogelperspektive an einem Unfallort oder auf einem OP-Tisch sieht, so wie er dort eben halbtot oder fast tot ist, dann sieht er sich dort und erkennt sich so, wie er immer war. Aber er erkennt sich in dieser Vogelperspektive genauso. Und er erkennt sich als integre, komplette Persönlichkeit, die er eben in dieser Perspektive aus unserer sinnlichen Wahrnehmungsmöglichkeit gar nicht mehr ist.

Dieses Phänomen verwirrt diese Menschen dramatisch, was dazu führt, dass sie nicht in der Lage sind, schlecht konstruierten Studien gerecht zu werden, wie die bekannte Aware-Studie, wo man versuchte, von oben irgendwelche geometrische Figuren entdecken zu sollen, die diese Menschen auch nicht erkannt oder gesehen haben. Das ändert aber an der Situation nichts. Wenn man in der Situation einer Nahtod-Erfahrung ist, hat man sicherlich kein Auge für so etwas. Wenn man es dann trotzdem sieht, umso besser, toll! Wäre ein hervorragender Beweis gewesen, obwohl ihn viele auch angezweifelt hätten. Es gibt ja ähnliche Beweise, die nur nicht vorher konstruiert worden sind. Aber nichtsdestotrotz – diese Menschen in dieser Position erkennen sich, so wie sie sind, und sehen sich trotzdem auf dem OP-Tisch oder am Unfallort in einer völlig anderen Situation. Und das muss erklärt werden können.

Und jetzt kommt der Esoteriker und sagt, das ist ein Astralkörper oder ein feinstofflicher Körper. Diese Begriffe arbeiten alle mit Worten, die sicherlich nicht das umschreiben, was es ist, aber im Grunde genommen in die richtige Richtung gehen. Sie beschreiben etwas, was wir gar nicht beschreiben können, weil wir es aus unserer Wahrnehmungsebene gar nicht wahrnehmen können.

JNM: Ist unsere Sprache für die Erklärung dieser Dinge nicht ausreichend?

PvL: Ich weiß nicht, ob diese Wahrnehmungsebene anders konstruiert ist, sie ist aber grundsätzlich anders für uns - aus unserer bisherigen Wahrnehmungswelt nicht erreichbar. Es gibt eine wunderschöne Metapher, die ein niederländischer Philosoph und Theologe mal geschrieben hat: Das ist der Dialog der Zwillinge im Mutterleib. Das sollte sich jeder einmal durchlesen, weil es wirklich sehr schön ist. Zwillinge, die im Mutterleib herangedeihen, unterhalten sich über das, was es vielleicht nach der Geburt geben könnte. Und der eine als Pessimist (im Blaise Pascalschen Sinne) sagt: „Nein, wenn die Geburt kommt, dann ist für uns alles aus.“ Der Optimist, der daran glaubt, dass es irgendwie weitergehen muss, sagt: „Das kann ja wohl kaum sein. Warum wären wir hier und was soll das Ganze hier in diesem Mutterleib“. Sehen Sie, aber worauf ich hinaus will, ist, diese Zwillinge haben im Mutterleib natürlich auch eine eingeschränkte Wahrnehmungswelt, vergleichbar mit dem Höhlenphänomen nach Platon, wo sie nur die Schatten der echten Realität vorbeiziehen sehen, aber selber nicht mit dieser echten Realität konfrontiert sind. In dieser Höhle, in der sie sich befinden, vergleichbar mit der Metapher vom Mutterleib, können sie nicht über Dinge reden, von denen sie bisher überhaupt keine Möglichkeit hatten, sie wahrzunehmen. Das passiert in dem Fall außerhalb des Mutterleibs, nach der Geburt und für uns eben nach dem, was wir als Tod bezeichnen. Deswegen ist es völlig korrekt, wenn diese Menschen versuchen, das mit unserer Sprache irgendwie zu beschreiben. Aber - und da kommt der entscheidende Punkt - man muss das natürlich immer wieder relativieren, und sich das bewusst machen, dass sie etwas nur völlig unzureichend beschreiben.

Wenn aber, und das muss ich sehr kritisch vermerken, diejenigen die in dem von mir unterstützten Glauben, es geht weiter, aufgehen, anfangen, aus den Informationen, die sie beziehen, neue Lehren zu bilden, weil sie diese metaphorischen Darstellungen oder eigentlich Darstellungen einer Unbegreiflichkeit mit einer dinglichen Sprache versehen – wenn sie daraus neue Vorstellungen entwickeln, die wiederum völlig fremd sind und sich an nichts orientieren was wir bereits kennen - dann wird es für mich auch sehr schwer, das wieder nachzuvollziehen, und dann distanziere ich mich davon.

Meine Überzeugung nach langjähriger Forschung und Beschäftigung mit diesen Dingen ist, dass es nach unserem Tod weitergeht, und dass es für uns mit unserer vollen Persönlichkeit, unter Einbehaltung unserer gesamten Persönlichkeit, weitergeht. Das heißt also, so, wie man bei vernünftiger Auslegung auch christlicher Glaubenssätze davon ausgehen sollte: Der Begriff Seele umfasst unsere Persönlichkeit zum Zeitpunkt des Todes. Und es ist nicht etwas, was vorher kommt und identifiziert wird, sondern unsere Seele ist das, was wir erschaffen haben, was zum Zeitpunkt des Todes jetzt ist. Diese Seele existiert komplett weiter und sie hat für sich selbst dieselbe Wahrnehmung, wie wir sie hier, in unserer materiellen, sinnlich erfahrbaren Welt auch haben.

JNM: Was müsste aus Ihrer Sicht heute anders gemacht werden, um dieses Thema auch jungen Wissenschaftlern zugänglich zu machen?

PvL: Ich glaube, da tut sich schon einiges. Da tut sich deswegen was, weil bei allen Strömungen, dazu gehören auch moderne wissenschaftliche Strömungen, es bisher immer dazu gekommen ist, dass ein Punkt erreicht wird, wo diese Strömungen offensichtlich an ein Ende kommen und die Fragen noch größer sind. So ist es hier heute auch langsam. Es gibt eine bekannte Wissenschaftszeitung, die in der September-Ausgabe ganz groß auf dem Cover hatte: Der Urknall-Irrtum. Wenn eine Zeitschrift heute bereit ist, so etwas zu schreiben, ist das ein Zeichen, dass man einen Punkt erreicht hat, wo man viel Wissen angehäuft hat, aber nicht zu besseren Erkenntnissen kommt. So ist es zum Beispiel in der Kosmologie. Ein anderer Aspekt: Vor 13 Jahren – 2004 - haben namhafte deutsche Hirnforscher ein Hirnmanifest unterschrieben, in dem sie niedergeschrieben haben und gegengezeichnet haben, dass sie davon überzeugt sind, dass innerhalb von zehn Jahren alle diese wichtigen Fragen, diese existenziellen Fragen „Was ist unser Ich?“, „Was ist unser Bewusstsein?“, „Was ist Bewusstheit?“ biologisch oder hirnorganisch erklärt haben werden. 2014, zehn Jahre später, mussten sie dann doch feststellen, dass dem gar nicht so ist. Sie sind keinen Deut weitergekommen. Deswegen glaube ich, dass die Zeit so langsam reif ist, dass die Menschen merken, dass all das, was wir heute als Stand der Wissenschaft vermittelt bekommen, und was eigentlich schon als abgeschlossener Stand gilt, überhaupt nicht abgeschlossen ist. Im Gegenteil, manchmal steht man erst am Anfang. Und dann wird sich so langsam auch die Vorstellung ändern, dass diese materielle Welt, so wie viele behaupten, richtig ist. Das größere Problem sehe ich eigentlich auf einer anderen Seite. Das viel größere Problem sehe ich darin, dass viele Menschen sich deswegen davon absentieren und in irgendwelchen kleinen oder größeren Gruppen verschwinden, die ihnen Dogmen verkaufen, die mit der Wirklichkeit genauso wenig zu tun haben. Aber die diese Dogmen dann wieder im gleichen missionarischen Eifer verkaufen, wie es vor tausend Jahren passiert ist, oder immer wieder passiert. Wo viele andere Menschen zu Schaden kommen, obwohl genau das nicht in ihrem Sinne sein kann. Wenn man sich heute in manche Glaubensvorstellungen flüchtet, die in keinster Weise nachvollziehbar sind, wo vielleicht der Kern okay ist, aber alles, was darum gebildet wird, den Menschen schadet, dann kann das nicht gut sein, und dann ist das schade und ein Rückschritt.

JNM: Was halten Sie von medialen Durchgaben, die das Jenseits angeblich beschreiben sollen?

PvL: Ehrlich gesagt: Sehr wenig. Da gehe ich wieder auf die Zwillings-Metapher zurück und sage: Wir wissen über das, was danach geschieht, gar nichts. Oder zumindest so wenig, dass es keinen Sinn ergibt, darüber zu spekulieren. Was für mich wichtig ist und bleibt, ist das, was ich eingangs gesagt habe: Ich komme zu der Erkenntnis, dass es nach unserem Tod weitergeht, dass es offensichtlich mit unserer ganzen Persönlichkeit weitergeht, und zwar deswegen, weil es einen roten Faden für alles gibt. Dieser rote Faden ist elementare mathematische Logik. Basierend auf der alten Ying und Yan-Vorstellung, dass es zwei polare symmetrische Existenzen gibt, die auch alles immer polarsymmetrisch machen, also gegensätzlich spiegelbildlich. Wenn wir heute in unserer Wahrnehmungswelt, also dem, was wir materielle Welt bezeichnen, feststellen, dass in der Physik alles gequantet ist, dann ist polarsymmetrisch dazu offensichtlich gerade das Kontinuierliche nicht gequantet, was wir auch kennen, aber was wir physikalisch nicht kennen, sondern nur erfahren dürfen. Das ist dann außerhalb der physikalischen Welt.

Und wenn es in der Physik beispielsweise so ist, dass alles, was gequantet ist, das heißt alle materiellen Körper, einen zyklischen Verlauf nehmen, das heißt irgendwann entstehen, irgendwann einen Zenit erreichen und irgendwann wieder zu Grunde gehen, dann muss das, was dem gegenüber polarsymmetrisch, spiegelbildlich gegensätzlich ist, einen dauerhaften, immer vorwärts gerichteten kontinuierlichen und konsequenten Lauf haben. Und das können wir bei uns wahrnehmen.

In der Evolution, soweit wir sie kennen, gibt es Lebewesen, die zu Arten heranwachsen, oder Arten erreichen irgendwann ihren Zenit und gehen wieder zugrunde. Wir können Tausende solcher Arten aufzählen, die irgendwann zugrunde gegangen sind, die bekanntesten sind sicher die Saurier, die vor 65 Millionen Jahren ausgestorben sind. Aber nicht plötzlich durch irgendeinen Meteoriten, sondern über Millionen von Jahren.

Wir Menschen sind auch eine solche Art. Der Unterschied aber ist, dass am Anfang der Evolution das Geistige zwar schon vorhanden, aber noch gering ausgeprägt war. Im Laufe der Evolution gab es einen linearen Verlauf, und dieser lineare Verlauf ist der Verlauf unseres zentralen Nervensystems als Repräsentant und Mittel zum Zweck für unsere geistige Größe. Der Mensch hat hier auf dieser Erde, im Moment zumindest, diesen geistigen Zenit erreicht. Mit allen positiven und negativen Aspekten, die das nun mal leider mit sich zieht. Auch das ist wieder spiegelbildlich und gegensätzlich - leider. Es ist aber so. Und wenn wir unser persönliches Leben betrachten, dann ist das genauso. Sehen Sie, Sie werden geboren und haben schon einen Großteil der Hirnzellen, die dann anfangen abzubauen. Und Sie wachsen heran und erreichen mit 25 Ihren Zenit, und spätestens ab dem 25. Lebensjahr verlieren Sie pro Jahr mindestens ein Prozent Muskelmasse. Ihr gesamter Körper strebt dem Abgrund zu. Sprich, Sie nehmen einen zyklischen Verlauf bis zu Ihrem körperlichen Tod. Aber was heranwächst, konsequent, gerade aufwärts, das ist Ihre Geistigkeit. Und wenn Sie nicht durch ein körperliches Problem, was wir als Hirnkrankheit „Demenz“ bezeichnen, dazu gebracht werden, dass der Geist nicht mehr die Potenz hat sich manifest auszudrücken, transparent zu sein für andere, dann sind Sie am Tag des Todes auf dem gegenwärtigen Zenit Ihrer Geistigkeit angelangt. Wenn das so ist, mit welcher Logik soll denn dieser aufwärts strebende Geist mit Ihrem Tod enden? Er lebt weiter. Dann wird er aber auch in eine neue, für uns unbekannte Welt weitergehen, und nicht irgendwelchen neuen zyklischen Verläufen folgen.

Das heißt, wir können vielleicht Grundsätze herleiten, aber wir können deswegen nicht beschreiben, wie im Detail was ist.

JNM: Es ist also wissenschaftlich noch nicht das letzte Wort zum Thema Nahtod und die weitere Existenz unseres Seins gesprochen?

PvL: Jede wissenschaftliche Vorstellung hat einen „Turnover“. Dieser Turnover ist nur unterschiedlich lang. Ich kenne als Mediziner, dass der Turnover des Wissens sehr kurz ist. Das heißt, vieles, was wir in der Medizin für toll halten, ist nach zwei oder fünf Jahren bereits obsolet, wie wir sagen. Das heißt, eigentlich nicht mehr anzuwenden. Da kann ich Ihnen Dutzende von Sachen sagen. Als ich zum Beispiel noch ein junger chirurgischer Assistent war, wurden jeden Tag zig Magenoperationen durchgeführt, heute gibt es die nur noch sehr selten. Damals wurden sie durchgeführt, um die Leute von ihren Magengeschwüren zu befreien, weil man der Meinung war, das wäre das A und O. Heute würde man solche Ärzte in den Knast sperren. Das Wissen war anders, der Turnover ist ganz schnell.

JNM: Warum sprechen die heutigen Wissenschaftler immer noch von Teilchen? Wo doch längst bewiesen ist, dass das nicht zutrifft?

PvL: Das ist genau dasselbe wie Astralkörper oder feinstofflicher Körper. Das sind unsere Worte. Wir haben diese Worte, wir haben keine anderen, wir müssen sie benutzen. Wenn sie aus der Konvention oder Tradition bestimmte Worte benutzen wie zum Beispiel Teilchen, was ja auch stimmt für das gequantete in der Physik, aber was nicht mehr stimmt, wenn wir an die Grenzen der Physik kommen, und das wäre eben die Quantenphysik. Dann ist das verständlich, dass wir die benutzen. Wir müssen aber dann den Schritt weitergehen und sagen: Aha, diese Teilchen, wie wir sie kennen, sind ja masselos, sie haben mit der eigentlichen Materie gar nichts mehr zu tun. Sie sind sozusagen eine Schnittstelle zu einer anderen Welt. Diese könnte man dann besser als Informationswelt bezeichnen. Man könnte auch sagen, das sind Zahlenfolgen oder Zahlen, die multipliziert werden mit der kleinsten Information des Seins, nämlich der +1 bzw. der -1. Da haben wir schon die polare Symmetrie drin.

JNM: Anton Zeilinger sagte, Materie und Realität ist gleich Information. Was sagen Sie dazu?