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Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die allgemeine Definition für Mystik laut dem Duden ist: Eine Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch Versenkung, Hingabe, Askese o.ä. eine persönliche, erfahrbare Verbindung mit der Gottheit, mit dem Göttlichen bis zu einer ekstatischen Vereinigung gesucht wird. Das Wort Mystik bezeichnet also die unmittelbare Gotteserfahrung und im höchsten Sinne ein Leben aus solcher Gotteserfahrung. Echte mystische Erfahrung erfasst Gott als den einen Geist und als letzte Wirklichkeit; sie ist also auch metaphysische Erfahrung. Die Möglichkeit mystischer Erfahrung ist somit in jeder monotheistischen Religion gegeben, aber auch in denen, die über eine Vielzahl von Göttern hinweg den einen Geist oder den Dreieinigen bekennen. Ein Leben aus der Erfahrung des einen Geistes bedeutet eine Vergeistigung des Materiellen, eine Umwandlung, die im Reich der Natur nicht ihresgleichen hat. Umwandlung bedarf einer Kraft und der Sichwandelnde eines Vorbildes. Die seelische Kraft der Umwandlung ist die Liebe; das allein zur Umwandlung verhelfende Vorbild ist Gott der Geist, der Mensch wurde. Das Christentum allein hat beides: den Gott, der zum Menschen wurde, und seine umwandelnde Kraft, die Liebe, die den Menschen zu Gott, in ein „vergottetes“ Leben erhebt. Christliche Mystik ist somit die vollkommene Mystik. Die Möglichkeit eines mystischen Lebens bis zur Vollkommenheit ist zu jeder Zeit und in jedem Lande innerhalb des Christentums gegeben, die neue Geburt, die Gottwerdung des Menschen mit der Menschwerdung Gottes. Christliche Mystik, bestimmt durch die nachahmende, umwandelnde, gotteigene Kraft der Liebe ist wesentlich Liebesmystik. Im Gegensatz zu ihr steht eine Erkenntnismystik, deren Gotterfahrung vereinzelt und nicht umwandelnd ist und überwiegend das Erkenntnisvermögen berührt, Geist dem Geist. Neuplatonische Überlieferung hat auch in christlichen Zeiten die Bereitschaft für erkenntnismystische Gotteserfahrung geweckt oder verstärkt. Spanische Mystik ist Liebesmystik reinster Prägung, die zwar eine noëtische Gotteserfahrung keineswegs ausschließt, aber sich niemals zu ihr vereinseitigt. Liebesmystik bedingt den Primat des Ethischen, der für Spanien von je kennzeichnend war.
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